einen Nachmittag von 2-6 Uhr zwei Thaler. Jeder der Auktionsfommiffare mußte bei der vorgesezten Behörde eine Kaution von 2000 Thalern hinterlegen, eine für damalige Verhältniffe immerhin bedeutende Summe.
Das Gewicht der Wagen soll nach einer neuerdings er gangenen Polizeiverordnung auf den Fuhrwerken in deutlicher Schrift verzeichnet stehen. Die Veranlassung hierzu ist von den Thierschußvereinen ausgegangen, welche durch diese Bestimmung eine Ueberbürdung der Bugthiere verhindern wollen. Die Ver ordnung ist mit dem 1. Oktober in Kraft getreten und auf den meisten Straßenvehikeln ist die Gewichtsziffer bereits vermerkt. Ob diese Einrichtung den beabsichtigten Bwed erfüllen wird, muß die Zukunft lehren; es erscheint das aber um so fraglicher, als die vorhandenen Einrichtungen wenig geeignet find, eine Kontrole über die Richtigkeit des notirten Gewichts zu führen. Man fann einigermaßen darauf gespannt sein, welche Maßregeln die Polizei bei etwaigen Zweifeln ergreifen wird; denn man wird doch dem Kutscher ebenso wenig wie dem Beamten zu muthen wollen, beispielsweise vom Gesundbrunnen bis zum Oranienplatz zu reisen, um dort auf der städtischen Waage eine Prüfung vorzunehmen. Die Verordnung wird also immerhin nur einen relativen Werth haben. Einer wird aber sicher davon profitiren; denn es werden noch viele Silberlinge als Strafgelder in den fiskalischen Säckel fließen, bevor die Bestimmung gründlich durchgeführt sein wird.
Ein Ueberbleibsel napoleonischer Herrlichkeit be findet sich noch am Gestade unserer Spree. Es ist dies ein fleines Segelboot, welches weiland als Jolle zu einer Vacht der Kaiserin Eugenie gehörte. Die Planten des fleinen Fahr zeuges, das zur Zeit an einem Grundstuck in der Nähe der nach Stralau führenden Chauffee liegt, find aus Mahagoni und Die Spanten aus Burbaum hergestellt, während die Bordkante aus Rosenholz angefertigt ist. Am Mast ist ein kleines Mesfing schild befestigt, welches die etwas unlesbar gewordene Inschrift trägt: Philippe Sylvestre, Constructeur , Neuilly ( Seine).- Demnach dürfte die Jolle von einem Herrn Sylvester in der Nähe von Paris erbaut sein. Das Boot foll 1871 erbeutet und nach Berlin überführt worden sein; später kam es dann unter den Hammer und nachdem es zu wiederholten Malen seinen Herrn gewechselt, befindet es fich jetzt im Befiz von zwei jungen Arbeitern, die das morsch gewordene Bauwerk für eine geringe Summe erstanden haben.
Das Berliner Hygiene- Museum ist in lezter Beit wieder um eine Anzahl von Gegenständen, welche für die Erhaltung der Gesundheit von Werth find, bereichert worden. Das Museum nimmt gegenwärtig das Erdgeschoß und erste Stod wert des Gebäudes Klosterstraße 32-35 mit feinen Samm lungen und das zweite Stockwert mit seinen Präparaten, seinem Verwaltungs und eigentlichen Unterrichtsapparat ein. Ein Gang durch das Museum ist ebenso intereffant wie lehrreich. Einzelne Abtheilungen, wie jene für Rettungswesen, Verkehr zur See und Feuerlöschwesen, für Schuß der Arbeiter gegen ge fundheitsgefährlichen Staub, gegen Gafe, vor Verbrennungen u. f. w., für Heizung und Ventilation und ganz besonders für Krankenpflege, Hautpflege, Unterricht und Schule, stehen einzig in ihrer Art da und befigen einen Inhalt, der geradezu als er schöpfend bezeichnet werden muß. Beispielsweise find nicht weniger als 23 Schulbänke deutscher und 30 auswärtiger Konstruktion ausgestellt und zu diesen treten noch 20 andere besonders charakteristische hinzu, welche von den einfachsten zu den komplizirtesten Systemen ansteigen. Aehnliche Aufmerksamkeit ist der Schultafel gewidmet. So ist eine nach englischem System eingerichtete aus mattem Glafe( Abletts Glass plane) gefertigt, eine andere in praktischer Weise zum Drehen einge richtet, wiederum eine dritte zum Drehen und zum Hoch- und Niedrigstellen. Beichnungen von verschiedenen Berliner Schulgebäuden, unter ihnen besonders die großartige Anlage des Joachimsthal 'schen Gymnaftums mit seinem Alumnat, seiner Stranten und Badeanstalt, seinen Lehrerwohnungen und Wirthschaftsräumen, bezeugen in schlagender Weise die Fortschritte, welche die Baukunft auf diesem Gebiete gemacht hat. Viele Besucher des Museums dürften sich jedoch in erster Linie für jene Abtheilung intereffiren, welche ein anschauliches und feffelndes Bild von dem Verkehr zur See giebt. Bunächst ge winnt man einen Ueberblick über die Rettungsvorrichtungen, welche bei Schiffbrüchen in Anwendung treten. Man steht das vortrefflich gearbeitete Modell eines 7,5 Meter langen Rettungsbootes aus fannelirtem Eisen oder Stahlblech ohne Doppelboden und Selbstentleerungsröhren mit Inventar und Transportwagen, dann ein Modell eines ähnlichen Bootes mit Doppelboden und Selbstentleerungsröhren, ferner ein Modell eines vollgetakelten Schiffes, bei welchem der Natetenapparat zur Anwendung gekommen ist. Das betreffende Modellschiff steht in der einen Ecke des Saales und ist gestrandet. Zwanzig Schritte von ihm entfernt ist das Modell zum Rafetenapparat aufgestellt. Derselbe hat seine 8- Bentimeter Ratete mit der 400 Meter langen Leine glücklich über das Unglücksschiff geschleudert, die Leine ist befestigt worden, und nun gleitet an ihr ein mit Kork ausgerüsteter Korb, in welchem ein Schiffbrüchiger Platz genommen hat, füber die empörten Wogen Aum feften Lande bin. Wie gefährlich besonders die deutsche Ostseeküste für die Schifffahrt ist, zeigt die Karte, auf welcher die während einer Reihe von Jahren vorgekommenen Schiff brüche eingetragen find. Weiter feffeln die Modelle, welche die Anlage des Leuchtthurmes bei Swinemünde veranschaulichen. Kurz, aufs Eingehendste wird das Bild maritimer Schußvor tehrungen geschildert. In den anderen Abtheilungen ist dasselbe Der Fall.
Bunkel als Freund der Leichenverbrennung. Lange bevor in unserem Jahrhundert fich zahlreiche Stimmen für die jezt nicht mehr seltene Leichenverbrennung aussprachen, fand sich ein Freund dieser Bestattungsweise in der Person eines Mannes, der in der modernen Glasfabrikation eine hervorragende Rolle einnimmt; es war dies der im Jahre 1702 verstorbene berühmte Alchymist Johann Kunkel, der sich durcy Herstellung der farben. prächtigsten Glasbecher einen weltberühmten Namen gemacht hat. Er sprach, wie der Bär" berichtet, in seinem Testamente den Wunsch aus, seine sterbliche Hülle möge verbrannt und mit
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und er soll rinnen bleiben, wenn der Sprenger raus bleibt. Wenn der Kantonalbeamte einem anderen Kantonbeamten ver miethet, so muß er raus der Werner, und Eprenger soll rinn und die Miethe muß Werner bezahlen, sonst muß er raus. Kontrakt mit dem alten Werner, der muß rausziehen. Buckes."
Verschluckte Nadel. Ein jähes Ende hat am Mittwoch Abend das Glüd eines Brautpaares genommen. Während der Bräutigam schon zum Gehen bereit war, wollte die Braut, ein Fräulein J., Ritterstraße wohnhaft, noch einiges an ihrem Kleide ordnen. Zu diesem Swede hatte fte einige Stecknadeln in den Mund genommen, um dieses Befestigungsmittel sofort zur Hand zu haben. Mit einem unterdrückten Aufschrei hielt sie jedoch plöglich in ihrer Beschäftigung inne und schreckensbleich starrte fte auf ihre Angehörigen; die Bedauernswerthe hatte eine mit einem fleinen Glastnopfe versehene Stecknadel verschluckt. Von der furchtbarsten Angst ergriffen, begab sich Fräulein J. nach der Sanitätswache am Görlizer Bahnhofe , woselbst der wachthabende Arat es vorher versuchte, die junge, faum 18jährige Dame durch abführende Mittel von der Nadel zu befreien. Als ihm dies jedoch im Laufe des Abends nicht gelang, ordnete er die Ueberführung der unglücklichen Dame nach der Charitee an, woselbst
fte fich in einem höchft bedenklichen Zustande befindet.
Bwet gefährliche Ladendiebe find am Donnerstag in dem Juweliergeschäfte des Herrn Florentin Lurch in der Rosenthalerstraße 45, Dank der Achtsamkeit des Geschäftsinhabers,
in der Person des 18jährigen Barbierlehrling Adolph Specht und des einige Jahre älteren Krankenpflegers Heinrich Theodor Schmetting abgefaßt worden. Die beiden betraten gegen 2 Uhr Nachmittag in elegantem Anzuge das genannte Geschäft und gaben die Abficht fund, einen Ring zu laufen. Dieselben fauften auch einen Ring und zahlten auf den vereinbarten Preis von 16 Mart eine Mart an, mit dem Bemerken, Abends wiederkommen zu wollen, um den Sting abzuholen. Die jugendlichen Käufer, von welchen der eine ein Badet bet fich hatte, schickten sich sodann zum Gehen an, wurden aber noch recht, zeitig von Herrn Lurch. der beim Nachzählen der vorgelegten Ringe einen solchen im Werthe von 25 M. permißte, festgehalten. Beide erklärten mit großer Dreiftigkeit, von dem Verbleib des Ringes nichts zu wiffen, und halfen sogar auf dem Boden, natürlich ver geblich, zu suchen, nachdem sie die Vermuthung ausgesprochen, Der fehlende Ring sei vielleicht heruntergefallen. Als Herr Lurch ihnen nun den Diebstahl auf den Kopf zusagte, blieben sie bei ihrem frechen Leugnen und erst die Requisition eines Schußmannes bewog einen der Langfinger, den Ring herauszugeben. Er hatte ihn zwischen Genid und Hemdkragen versteckt gehabt. Die beiden Diebe wurden sofort verhaftet. Bei ihrer Vifitation fanden sich noch mehrere Pretiosen, sowie eine Anzahl Versatz scheine vor.
Die schon so oft verhängnißvoll gewordene Vorliebe der Knaben für das Serabrutschen auf den Treppengeländern bat am Donnerstag in der Person des in der Reichenbergerstraße 10 wohnenden 10jährigen Knaben Emil Bebrend wieder ein neues Opfer gefordert. Derselbe war trotz des vielfachen elterlichen Verbots auf das Geländer ge flettert, hatte während der waghalsigen Fahrt das Gleichgewicht verloren und stürzte zwei Etagen hoch in den Hausflur hinunter, woselbst er mit gebrochenen Rippen liegen blieb.
Ein entschlicher Unglücksfall hat sich in der vorverfloffenen Nacht in der Staligerstraße bei der Wafferthor brüde zugetragen. Der Komptoirist Serring tehrte aus luftiger Gesellschaft gegen drei Uhr heim, und zwar, wie es scheint, in nicht ganz nüchternem Zustande. Als um diese Beit einer der Roblenzüge der städtischen Gasanstalt die Brücke paffirte, vernahm man plöglich einen entseglichen Schrei, dann war alles still. Unter den Rädern des sofort zum Stehen gebrachten Buges fand man S. als Leiche. Der von so jähem, fürchter lichem Tode Creilte war unverheirathet.
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Eine Volks- Bodega", wie sie sein soll, ist in dem Hause Brückenstr. 9 eröffnet worden. In den hohen, für Maffenverkehr eingerichteten und vorzüglich ventilirten Parterre räumen findet der Ausschant reiner vorzüglicher Malagaweine à Glas 10 Pf. statt. Ein Frühstücstisch, auf welchem das Befte für 15, 20 Pf. servirt wird, ist einzig in seiner Art und fönnen wir den Besuch der Volks Bodega nur empfehlen.
Polizeibericht. In der Schuhmacher. Werkstatt von Müller, Friedrichstr. 78, gerieth am 10. b. M. der Arbeitsbursche Adam aus eigener Unvorsichtigkeit mit der linken Hand in eine im Gange befindliche Stanzmaschine, so daß ihm drei Finger zerquetscht wurden. Der Verlegte wurde nach der königlichen Klinik gebracht. In der Nacht zum 12. d. M. wurde auf dem Holzplage Albrechtstraße 9 die Leiche des obdachlosen Ar beiters Raste aufgefunden und nach dem Leichenschauhause ge bracht.
Vergnügungs- Chronik.
Projektirtes Repertoire der königlichen SchauSpiele vom 14. Oftober bis 22. Oftober. Im Opernhause. Sonntag, den 14.: Der fliegende Holländer; Mon tag, den 15.: Maria Stuart ( Frl. Ulrich als Gast); Dienstag, den 16., zur Feter der vor 100 Jahren stattgehabten ersten Aufführung am töniglichen Theater, neu einstudirt: Belmonte und Conftanze; Mittwoch, den 17.: Wallensteins Lager, die Picco lomini( Frl. Ulrich als Gast); Freitag, den 19.: Wallensteins Tod( Frl. Ulrich als Gast); Sonnabend, den 20.: Die Zauber flöte; Sonntag, den 21.: Euryanthe ( Frl. Weiß als legte Gaft. rolle); Montag, den 22.: Fidelio( Herr Niemann).
Das Wallnertheater, welches bekanntlich zu den räum lich größten Bühnenhäusern Berlins gehört, tönnte für den heutigen Sonntag bequem seine doppelte Ausdehnung haben, es würde doch bis zum legten Platz ausverkauft sein. Denn seit Tagen schon gelangten an die Direktion laum zu be wältigende Vorbestellungen für Billets zu den vom Bublifum und Preffe enthusiastisch aufgenommenen beiden Stüden:„ Ma dame Bonivard" und Der dritte Kopf". Allabendlich werden die Darsteller: Anna Schramm , Fräuleins Lehmann und v. Haufen, sowie die Herren: Guthery, Alexander, Gimnig, Meißner und Worlissch
ausgezeichnet.
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Helene Odilon wird im Berliner Theater am Mittwoch, den 17. Ditober, in Wilbrandt's Jugendliebe" zum ersten Mal auftreten.
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Die Rol
lägt, stand gestern in der Person der Augufte Golz valos fünf Fab zweiten Straffammer hiefigen Landgerichts 1. Die Andrbeitszeit un it fremden Wohnungen außerordentlich gefährlich. Sie habendarbeit, n Scharfe Beobachtungsgabe und weiß mit großem Gescid pind Gelder fis auszufundschaften, in denen bestimmte, von ihr ins Auge geu richten. Wohnungen ohne Aufsicht stehen. Dann bolt fie in och größere D Harmloftgfeit einen Schloffer herbei, stellt sich als verden fonnt Bewohnerin der betr. Wohnung vor, die durch Verungen bewill des Schlüffels in aroße Verlegenheit gerathen sei, und lät Urbeiter dadu in der dreistesten Weise die betreffende Thür öffnen. Giederzulegen. wenigen Wochen ist die nach diesem Eystem arbeitende Unverheirathet bübin wegen versuchten Diebstahls zu 9 Monaten Gefan Die Rup verurtheilt werden; damals war zum Glüd des zu Besteblemarkt, ist für mitten in der Arbeit des Schloffers ein Lausbewohner aufläufe den S gekommen, welcher denselben belehrte, daß seine Auftragte aben, fo erg durchaus nicht in die Wohnung gehörte. Diese Diebacherin, die methode schlen der Angeklagten aber so bequem, daß fie biloffenen Jah mit ungeschwächten Kräften fortgefegt hat. Gestern lagen genügt! fie 3 Fälle vor, in welchen es ihr genau in derselben Art gelungen war, in fremde Wohnungen einzubrium Verpacker und daselbst Diebstähle auszuführen. Sie war du Rollenfor theilt, befor geständig und wurde vom Gericht zufäßlich zu noch 9 Monaten Gefängniß verurtheilt, so daß fie im ganzen und besser, B 6 Morate hinter Schloß und Riegel zuzubringen bat. Bittern der Höhe der Strafe hatte der Gerichtshof auch die fofortige Induſtrien di haftung der gefärlichen Diebin beschlossen, er mußte aber stematisch du Rheuma Abstand nehmen, da die Angellagte unter Thränend glaubhaft nachwies, tas fie bei dem Gange nach dem Gems nehm ihre beiden Kinder im Alter von 1 bezw. Jahr ohne Bestellten der Das D Aufsicht in ihrer Wohnung eingeschloffen hatte und de felben völlig hilflos feien, da ihr Ehemann erst spät beträgt bei d nach Hause zurückkehrt. Unter diesen besonderen Umfallen zusamme Die famose 2 mußte der Angellagten noch Gelegenheit gegeben werden, ju spät. Kinder zu versorgen. Die Ter Die Beraubung der Trauer- Dekorationen, Ren leidet bei der Beise zung Kaiser Wilhelms Verwendung gefunden ahlreiche Arbe beschäftigt immer noch die Gerichtshöfe Gestern hatt borden. 87. Abtheilung des Echöffengericht einen solchen Fall, da Die füd Anklagebehörde als Diebstahl auffaßte, zu beurtheilen. Beldabre 1887 a war der Schmiedegeselle Albert Fleischmann, ein bisher Berwaltu unbescholtener Mann. Derselbe war am 17. März von recht fostspielig Schußmann angehalten worden, weil er ein großes Stüd som Der Ni Tuches unter dem Arme trug. Fleischmann gab auch wurde fürzlich wunden zu, daß es von einer der schwarzbekleideten Säulen erörtert. Bor der Schloßbrüde stammte; seiner Behauptung aber, daß von Rohseide von dem Zimmermann erhalten, welcher die Abrüftungsan 205 000 fu geleitet hatte, wurde kein Glauben geschenkt, das Tuch Armee von A genommen und Anklage wider ihn erhoben. Im Verhandl Ueber d termine versicherte der Anaetlaate seine Unschuld. E ein Fabrikante jenem Tage über die Schloßbrüde gegangen und habe den Ein traurige rüstungsarbeiten zugesehen. Einer der Zimmerleute, b taum geben. seinem Auftreten nach für den Polier halten mußte, babe Nachtschlaf ist gefragt, ob er arbeiten wolle, er habe eine bejahende Anustände und gegeben und sei dann mehrere Stunden lang beim Au cer jugendlich der Bretter thätig gewesen. Die Stoffe wurden, obne erwachsenden schonend zu verfahren, von den Säulen abgerissen und in tesetliche Säcke gestopft, ein Stück dieses Stoffes babe ihm der Bourgeoisorga als Entgelt für die geleistete Arbeit gegeben und in chus; man h Weise seien mehrere andere Arbeiter befriedigt worden. vor Augen. geladenen Zeugen diese Angaben des Angeklagten bestätigt beantragte der Staatsanwalt selbst die Freisprechung des klagten, auf welche der Gerichtshof auch erlannte.
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Nette L Industriebezir Berkstätten 1 Sein erstes und hoffentlich auch sein lehtes Kinderarbeit i von den Brettern, welche die Antlagebant bedeuten, gab gescheutes lern der 23jährige Schauspieler Siegfried Noa, der wegen eines elendes Dafet lichen raffinirten Betruges vor der vierten Straffamm reformer. Landgerichts I stand. Noa, der hier kein Engagement Vagab fonnte, erhielt von seinen unbemittelten Eltern das gl. Polizeiinsp um nach Wien fahren und sich dort eine Stellung fud befanden sich tönnen. Als er auf dem Anhalte: Bahnhofe eintraf 103 622 arbeit Bug bereits abgegangen und da ihm seine Mittel bie fanden sich viel nuzung des Schnellzuges nicht gestatteten, so rieth iößt ungezähl folgs Portier, an den er fich um Auskunft wandte, bis zum Bagabondage den Morgen zu warten und die Nacht in einem ich bemerklich belegenen licher Landi billigen Gasthofe zuzubringen. Noa e diesem Rathe folgen zu wollen. Am folgenden Trifen auf's stellte er sich wiederum dem Portier vor, er war blag und hat seine Ti stört. Er sei in einem der bedeutendsten Häufer Wiens eht aus der stellt, erzählte er. und in Leipzig zur Meffe gewesen, Bagabundenzi Die Spi große Mengen Leder getauft habe. Im Begriffe, von dort Wien zurück zu reifen, habe er den Auftrag erhalten, zuvor Bahl aller S ein Geschäft in Berlin zu erledigen. Den größten Theil and hatte in Effekten, sowie alle überflüffigen Gelder habe er bereits bat 4 800 000 Wien vorausgeschickt und führe deshalb nur einen kleinen Er habe sich nun verleiten laffen,
der verwichenen Nacht ein anrüchiges Lokal zu bef und hier sei ihm seine ganze Baarshaft gefto nicht den Kostenbetrag einer De nach Wien für ihn verauslagen wollte? Der Angeltagte, sein schauspielerisches Talent zu Gute tam, spielte feine mit folcher Naturtreue, daß der Portier von aufrichtigem gefühl für sein Mißgefchid ergriffen wurde und nicht nur vier Mark für die Depesche verauslagte, sondern den glückten Reisenden auch noch mit in feine Wohnung nahm er ihn mit Speise und Trank erquickte. Aber da die angel Firma in Wien überhaupt nicht eriftirte, so fam auch Antwort noch Geld. Als der Abend nahte, führte ber flagte eine zweite Szene auf, er spielte unter reichli Thränenerguß den Verzweifelten so padend, dak Bortier und feine Ehefrau fich enticblog. Bitten nachzugeben und ihm das Reisegeld vorzuschießen. guten Leute versahen ihn für die Fahrt noch mit Butterb und Zigarretten. Sie find arg betrogen und durch den flagten selbst in Bedrängnis gebracht worden. An der
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Geschichte, die dieser ihnen aufgetischt, war nur wahr, da Angeklagte das für die Reife bestimmte Geld in lüderlicher fellschaft verpragt hatte. Der Staatsanwalt beantragte Gefängnißrafe von sechs Monaten und be 38
fennen.
Benugung der hierdurch gewonnenen Asche ein Familienpokal durch rauschenden Beifall des stets total ausverkauften Hauses richtshof fand sich nicht veranlaßt, unter diesem Antrage gefertigt werden zu unvergänglicher Erinnerung an seine VerDienste in der Kunst der Glasbereitung. Aehnliches wird auch von dem extravaganten Herzog v. Lauragais, einem Grand feigneur des französischen Hofes vor der Revolution, berichtet. Auf sein Geheiß mußte der Chemiker Vanderborg den Leich nam seiner von ihm heiß geliebten Gattin verbrennen und die gewonnene, auf eine ganz geringe Menge reduzirte Asche durch ein chemisches Verfahren in eine blaue, glasartige Maffe verwandeln; diese faßte ein geschickter Goldschmied in einen Ring, den fortan der Leidtragende als sein köstlichstes Kleinod am Finger trug.
" Gestern wurde der Vertrag unterzeichnet, nach welchem Soziales und Arbeiterbewegu
Blühende Kaftanienbäume find in dieser Jahreszeit gewiß als eine Seltenheit zu betrachten. In der Bellevueftraße, an der Ecke des Potsdamer Plages, befindet sich ein Exemplar dieser Baumgattung, welches augenblicklich neben den alten, bereits verdorrten neue Blätter und sogar Blüthen hat. Die vorherrschende fühle Witterung wird die Blüthen und Knospen freilich bald vernichten.
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Einen originellen Kontratt, " Sonst muß er' raus!" der manchem Hausbefiger als Mufter dienen dürfte, theilt der Märt. Spr." mit. Das Ungeheuer von einem Schriftstück, welches dem genannten Blatte im Original vorliegt und vom Jahre 1855 batirt, lautet: Kontrakt mit dem alten Werner. Als ich Wittwe Buces und mein Sohn Joseph Buckes und Der alte Werner will in meinem Hause bleiben, er muß raus, wenn der Kantonbeamte Sprenger hier bleibt, muß er raus, wenn er fortzieht nach Herford , so fann er tin kommen der Werner für die Miethe, sonst muß er raus. Der Kantonbeamte hat gemiethet auf ein Jahr, wenn er bezahlt, muß Werner raus
Franz Don Schöntban sein neuestes Werk Cornelius Voß" dem Berliner Theater zur aus schließlichen Aufführung überläßt.
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Voltsblatt" vom 28. September sowohl als in der Bertliche Eldorado. Die Theilnahme für Schnabl's humoristische statistischen Bureau veröffentlichten Durchschnittswochen Soireen erhält fich im Eldorado, dem früheren Americantheater, publizirt. In denselben heißt es:„ Die Töpfer und Dien
Dresdenerstr. 55. fortgefest in erfreulichster Weise rege. Der Komiker, Herr Oskar Fürst, ist rasch eine der populärsten Bühnenfiguren der Residenz geworden. Namentlich sein ,, Braf
verdienen wöchentlich im Durchschnitt 43,35 M. im A und 36 M. im Beitlobn." Kollegen, wir Unterzeichnete 10 refp. 8 Jahre Gesellen, aber haben in diesem Zeitraum Dattenboom nach der großen Parade" erregt wahre Beifalls feinen Töpfer tennen gelernt, der einen solch hohen Durchschn verdienst hat. Wir sind es der bürgerlichen Gesellschaft feine Bühne. Das Publikum unterhält sich bestens, da auch die über, wie auch unserer eigenen Familie schuldig, diese Ang
fürme. Auch Herr Schnabl selbst ist eine Anziehungskraft für
andern Nummern des Programms so glänzend und erfolgreich wie bunt und amusant in ihrer Abwechselung find. Für den heutigen Sonntag ist ein besonders reichhaltiges Programm entworfen uno dürfte daffelbe um so amusanter werden, da auf vielseitiges Verlangen das so beliebte Duo: Wiener Fiafer und Berliner Droschtenfutscher" wieder zur Aufführung gelangt. Ein aus verlauftes Haus ist dem Eldorado gewiß.
Gerichts- Zeitung.
Eine höchst verschmihte Diebin, welche fich nicht damit abgiebt, fremde Thüren selbst zu erbrechen, dieselben vielmehr ganz ordnungsmäßig durch einen herbeigeholten Schloffer öffnen
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Dienstag, d im Lo Ve Tagesordnu Berschiedenes.
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nicht unwiderlegt zu laffen. Wir beide haben es uns au gabe gemacht, dieses richtig zu stellen und ist es Pflicht o jeden Töpfers, uns hierin zu unterſtügen; möge babe Jeder, welcher im Befit einer Lohnstatistik ist oder fo seinen Verdienst nachweisen kann, uns dies schriftlich zu fo laffen. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich hieran recht am Mittwoch, Kollegen betheiligen, damit wir im Stande find, eine recht führliche Arbeit zu liefern. Mit follegialischem Grub Tagesordnu David, Lübbenerstraße 25, vorn 4 Tr.; Dito Köppen, Medizinischer bergerstr. 36, vorn 4 Tr.
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