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von der eig rnachläfftat,

d das Pend Deration John Morks tstündigen

Beilage zum Berliner Volksblatt.

eine folde 243,

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uchen abgel. er bereit, Digte Frage

welche Ende

Mie dick ift die Erdkrufte?

eftellten de Findet man in irgend einer Gegend eine bestimmte Zu­wieder aufgome der Wärme nach der Tiefe des Erdinnern, so knüpft bok die baran stets die verschiedenartigsten Folgerungen, unter der rauss gung, daß die betreffenden Gesteine ihre jezige Tempe wise. baur unmittelbar durch Abfühlung aus dem ursprünglich schmelz Gange find fren Bufiande erhalten haben.

von

Entel

Nun fiammen aber die betreffenden Beobachtungen aus steinen, die fich am Boden des Meeres oder von Binnens aus dem Waffer abgelagert haben, während wir ein Ge n, welches nachweislich direkt Direkt aus der Erstarrungs. tobe herrührt, überhaupt nicht fennen. Die höhere Tempe ur, welche wir in allen Schichtgefteinen der Tiefe finden, n also nicht als ein unmittelbares Ueberbleibsel der ursprüng en Schmelzhige betrachtet werden, sondern die daran haf De Wärme   muß von den in größerer Tiefe befindlichen Er ungsichichten herrühren.

Die Zunahme der Wärme nach Innen stellt teine Erscheis ng dar, welche ausschließlich nur die obersten Schichten der iser, bringe betrifft, sondern diese Steigerung dauert bis zu er gewiffen Tiefe gleichmäßig fort. Bis zu welcher Tiefe Nr. 16e Bunabme fich erstreckt, ist unbekannt, jebenfalls muß r in einer Emtfernung von der Oberfläche, die im Bere ich mit dem Durchmesser der Erde außerordentlich lein

Saison: eine überaus große Dige herrschen. Nach der allge

inen Annahme erhalten wir schon bei nicht ganz 9 Meilen schließend un efe eine Temperatur von 2000 Grad, die unter Verhältnissen, feinsten Dual Frauen be. Die Frage, ob daraus der Schluß gezogen werden kann, Far fie an der Oberfläche herrschen, fast alle Gesteine schmelzen ten Genres im Jinern des Erblörpers fich eine gluthflü size Maffe be odernsten et, beschäftigt schon längst alle Geologen, ist aber noch nie Fa 3 M. an, bis Bufriedenbelt gelöst worden. glatt und gen

Die Zunahme der Temperatur nach unten, daß Auftreten

= besten Dualer Quellen, vor allem aber die Lavamassen, welche Vultanen in verschiedenen Gegenden ausströmen, liefern Den sites in de das Vorhandensein geschmolzener Maffen im Erdinnern m Wolls, en direkten Beweis. Außerdem find die Bestandtheile wahl zu sehr Laven, die an den verschiedensten Punkten der Erde hervor hen, so übereinstimmend, daß man mit Hecht deren Ursprung einer zentralen Maffe annimmt. Auch die Abplattung der De dient als Beweis für den ehemals feuerflüssigen Bustand felben; ein ursprünglich starrer Rörper hätte nicht die Gestalt nehmen tönnen, welche nach den Geseßen der Mechanit einem Gartenden, flüffigen Körper zulommt.

= Qualitäten

, nahe Die Annahme, daß das Innere der Erde feuerflüffig ist, also bie meifte Wahrscheinlichkeit für fich. Die An ten über die Dicke der festen Kruste find jedoch sehr ge ellt und während die einen glauben, daß die geschmolzene Fen, laffe schon bei einer Tiefe von 5-6 Meilen beginne, behaupten bere, daß bei so verhältnißmäßig geringem Durchmesser nicht sedecke e erforderliche Haltbarkeit vorhanden sein tönne. Humboldt

b Cordier nahmen eine weit bedeutendere Dicke der Erd­ifen. fte an, und zwar eine solche von nicht unter 20 aeographischen Fantaftefto eilen. Aber auch bei dieser Annahme ist das Migverhältniß chen der Scale und dem feuerflüssigen Kern immer noch ein eutendes; es würde nicht einmal dem zwischen einem Ei und en Schale gleichkommen.

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ek.

I. Gegenden

W. Thompson, der sich viel mit der Lösung geologischer bleme abgegeben hat, beruft fich darauf, daß durch die An ungstraft von Sonne und Mond Ebbe und Fluth auf der be entstehen, und zieht daraus den Echluß, daß diese An ungstraft fich in ähnlichen Erschein ngen auf dem ganzen ofo per äußern müsse, wenn nicht die Erdkruste   did genug

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aftraße 56, bebrte behauptet ferner, daß der Erdförper als Ganzes eine und Buch um dieser Einwirlung Widerstand zu leisten. Derselbe

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mrbeit befigen müffe, die zwischen Stahl und Glas in der tte steht.

Von anderer Seite wieder wird die Hypothese aufgestellt, zwar im Erdinnern eine große Hige bestehe, aber ein feuer Mar Far Kern nicht existire. Man begründet dies damit, Gesteine beim Erstarren dichter, also speziflich schwerer_wer und dadurch in der leichteren, flüssigen Masse unterfinken

afenthale

Berlin   S

34.

ten.

Anfangs würden allerdings die festen Theile durch die e im Innern wieder geschmolzen werden, allmälig aber die ühlung nach dem Innern fortschreiten, bis sich schließlich ein Kern im Bentrum gebildet hätte. Auf diese Weise wäre die Oberfläche zuletzt solid geworden.

Diese Folgerung ist zwar sehr einfach, wird jedoch durch hiedene andere Thatsachen wieder in Frage gestellt. bachtet man einen Lavastrom, oder auch nur er endes Metall, fo zeigt es fich, daß, während sich die blung an der Oberfläche vollzieht, das Innere des omes eine solche Bähigkeit annimmt, daß ein Unterfinken der rrten Theile unmöglich wird. Bur Beit nun, als die ganze ugel feuerflüffig war, muß auch fte, ehe einzelne Theile er en fonnten, eine gewiffe Bähigkeit angenommen haben, so also die Schlackenmassen nicht unterfinten konnten, auch n fie etwas dichter als die Flüssigkeit selbst waren. Uebrigens 3 durchaus nicht erwiesen, daß die Gesteine fich beim Er en zusammenziehen und also dichter werden; nach Experi ten, wie fte von Mallet und Siemens vorgenommen worden, 1. B. Glas, das mit den in Frage stehenden Felsarten Verwandtschaft hat, eine leichte Ausdehnung, wie dies beim gefrorenen Waffer der Fall ist. Nach allem, was über Angelegenheit gefagt und geschrieben worden ist, muß das

Fabrik

Dienstag, den 16. Oktober 1888.

längst erstarrt sein, ehe fte die Oberfläche erreichen. Wir wer den auf Vulkane in einem späteren Aufsatz zurückkommen; für heute genüge die Erklärung von E. Ryer, welcher der Ansicht ist, daß, da in bedeutender Tiefe infolge des ungebeuren Druces die Maffen sich verdichten, dieselben wieder flüssig werden, sobald der Druck aufhört und die zum Schmelzen nöthige hohe Temperatur noch vorhanden ist. Bilde sich nun durch irgend eine Erderschütterung eine Spalte, oder eine in die Tiefe reichende Verwerfung, so wird dadurch ein Theil des auf den unteren Gesteinsmaffen lastenden Druckes entfernt, dieses Gestein wird schmelzen und in der Deffnung emporge­trieben werden. Thatsächlich treten Vultane stets da auf, wo die Oberfläche große Bruchlinien aufweist. Dies kann nun als eine Widerlegung des zweiten Einwandes gelten, und somit bleibt also die Theorie ziemlich unbeanstandet, daß die Erdkruste  bis zu einer verhältnißmäßig großen Tiefe hinabreichen muß.

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Kommunales.

In Bezug auf die Berichtigung der Gemeinde­wählerlisten hat der Magistrat der Stadtverordnetenverfamm lung die Mittheilung gemacht, daß er das städtische Wahl­bureau angewiesen habe, bei Berichtigung der diesjährigen Wählerlisten und auch für die Folge aus den Reklamations nachweisungen und Steuerbebelisten alle Personen, welche nach erfolgter Feststellung der Klaffensteuerrolle durch die Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern bis zum legten Tage der für die Berichtigung der Wählerlisten vorgeschriebenen Beit infolge Reklamation auf Stufe 1 der Klaffensteuer herabgesetzt

oder freigelassen worden, ebenso diejenigen, welche im abge laufenen Etatsjahre die fie betreffenden Gemeindeabgaben nicht gezahlt haben, zu ermitteln und dieselben aus der Wählerliste fortzulaffen. Die Ausführung hat den Erfolg gehabt, daß eine erhebliche Bahl von Personen in die diesjährigen Wählerlisten nicht aufgenommen worden ist, die nach dem bisherigen Ver fahren darin gestanden haben würden. An Mehrkosten find in­folge der angestellten Ermittelungen bis jept 2289,20 m. ver ursacht worden und wird bis 1. April t. Js. für denselben Bwed wahrscheinlich noch eine Ausgabe von rund 1 360,80 m. erforderlich werden, zufammen also 3 650 M.

In# tädtischer Waisenpflege befanden fich am 1. Oktober d. J. zusammen 4627 Kinder. Bur Zwangserziehung überwiesen waren bis zum 1. Ottober c. 614 Rinder( 492 Knaben und 122 Mädchen), ausgeschieden find 218, so daß am 1. Oftober b. J. noch in Zwangserziehung waren 396 Kinder( 318 Knaben, 78 Mädchen). Von diesen befanden fich im Gefängniß 8 Kinder ( 6 Knaben, 2 Mädchen), entlaufen waren 24 Knaben.

Kranken und Erwerbsunfähigen am 30. September c. 1427, Im Arbeitshause war der Bestand der Detinirten, im Lazareth der Anstalt wurden 170 Personen verpflegt und in der Schule erhielten an demselben Tage 23 jugendliche Häus linge Unterricht. Zur Beschaffung von Kleidungsstücken und Bezahlung der ersten Miethe wurden bei ihrer Entlaffung in Der Zeit vom 1. Juli bis 30. September c. 88 Personen mit 507,32 M. unterstüßt. Im Hospitale des Arbeits. bauses befanden sich am 30. September c. 428 Personen, im Friedrich. Wilhelms Hospital, einschließlich der Filialanstalt 589, in der fleinen Stechenanstalt 114, in der Frauen Siedenanstalt 190 und im Depot für aus hiesigen heilanstalten entlassene Obdachlose 32 Personen.

Lokales.

Lebhafte Klagen werden über die ungenügende Wagenanzahl auf verschiedenen Pferdebahnstrecken laut. Des fonders in den Mittagsstunden von 12-2 und Nachmittags von 4-8 Uhr, dann wieder nach Schluß der Theater wird dieser Mangel empfindlich verspürt, und wohl nirgends mehr als auf den nach Westen auslaufenden Strecken. Am Abend werden ja regelmäßig einige Einsets" oder Theaterwagen" eingeschaltet, aber deren Anzahl genügt meist nicht entfernt dem Bedürfnisse. Beispielsweise find die Wagen, die vom Zoolo gischen Garten in die Nähe von Theatern führen, gewöhnlich schon am Lüßowplay besetzt, und die auf den weiteren Halte stellen Harrenden haben das Nachsehen. Mit der rothen" Pferdebabn, die von den Besuchern der Philharmonie und des Berliner   Theaters benutzt wird, giebt es bisweilen noch ein Mit tommen, schlimmer aber steht es um die grüne", die zum Waliner- und Reftdenztheater führt, außerdem aber auch von den Besuchern des löniglichen Theaters, des Konzerthauses, der Reichshallen u. f. w. in Anspruch genommen wird. Aehnlich verhält es sich mit den vom Lüßomplatz nach dem Leffing, und dem Deutschen Theater abgehenden Wagen, die regelmäßig schon an der Potsdamer   Brüde bis auf den letzten Platz gefüllt find. An den weiteren Streden rufen dann die Schaffner tröstend den Abgewiesenen zu, daß gleich noch ein Wagen nachkomme, der Alles mitnehmen" werde, aber die Männer reden die Unwahr heit, denn an den zurückgelegten Haltestellen haben sie ja schon so und so viele Dupende zurückgewiesen. Noch schlimmer als um die Fahrt zum Theater steht es um die Rückfahrt von dort; ein Ansturm von Hunderten bedroht manch mal den rathlosen Schaffner. Kurzum die Pferdebahn­verwaltung entspricht nicht entfernt den Bedürfnissen, und man fönnte wohl verlangen, daß fie fich nicht mit dem schablonen. haften täglichen Einfeßen eilicher Wagen begnügte, sondern auch barum fich fümmerte, ob am bestimmten Tage in diesem oder

gsbedingte der Erde, wenn es aus einer feuerflüssigen Maffe besteht, jenem Theater ein neues Stück aufgeführt wird oder ein bes

Fabrik sei eine so Set

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Es find besonders zwei Einwände welche, gegen Theorie vorgebracht werden. Zuerst wird geltend acht, bie Bunahme der Wärme nach dem Erd­so rapide, daß schon bei von wenigen Meilen der Schmelzpuntt erreicht sein e. Dian vergißt aber dabei, daß dort unten ganz andere ältniffe herrschen müssen, als an der Oberfläche. Wenn fe Subftanzen bei diesem oder jenem Wärmegrade starr en, fo gilt dies nur für den atmosphärischen Druck, wie er Der Erhoberfläche herrscht; versetzen wir aber den Prozeß

e für jedene Tiefe von 66 Rilometern hinab, wo vielleicht

ehlt

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Temperatur von 20 000 Grab herrscht, so auf die

rühmter Gaft auftritt,

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Fälle, in denen eben die Theater wagen" mindestens zu verdoppeln wären. Aber ganz abgesehen wagen" mindestens zu verdoppeln wären. Aber ganz abgesehen vom Theater, auch sonst ist die Beförderung vielfach unzuläng lich. In den Mittags und Abendstunden, wo sich der Personen wechsel zwischen innerer und äußerer Stadt besonders lebhaft vollzieht, ist das Verhältniß laum anders als in der drangvollen Theaterzeit. Su Dußenden stehen die Leute an mancher Haltes stelle, und wie wenige vermag das Gefährt noch aufzunehmen! Der Berliner   Volkswis, der fich nicht leicht etwas entgehen läßt, fagt denn auch, die berühmten Theilstrecken" hätten ihren Namen deshalb, weil an diesen Punkten immer nur ein fleiner Theil des Publifums aufgenommen werde. Die Sache hat aber auch ihre ernste Seite. Wenn einmal eine Pferdebahnverbin fehr ausreicht; der Verwaltung scheint gänzlich entgangen zu sein, daß im Westen eine große Nethe neuer Straßen, ja ganzer Stadtviertel mit Tausenden von Bewohnern entstanden ist. Und wenn nicht Billigkeitsrücksichten, so sollten diejenigen des eigenen Vortheils für die Erweiterung des Betriebes sprechen. Ein paar Fahrgäste und etliche Nickel weniger fällt bei einer so großen Verwaltung nicht ins Gewicht, aber täglich ganze Wagenladungen von der Beförderung ausgeschloffen, das macht toch bei der Jahresrechnung eine Summe, die mancher Reiche fich als Einkommen wünschen möchte.

Brunnenntit die dort auflaftende Gesteinsmaffe einen Druck dung hergestellt ist, so kann man fordern, daß fie für den Ver

an b. Stra

19 000 Atmosphären, deren arrurg wir durchaus nicht feststellen lönnen; und mit jeder le nach der Tiefe steigt der Druck um weitere 2000 Aimo­ten. Es ist bekannt, daß Eis durch Druck geschmolzen en lann; da aber das Waffer beim Gefrieren fich ausdehnt, egt die Bermuthung rahe, daß auf andere Körper, die beim arren sich zufammenziehen, durch Druck die entgegengesette lung ausgeübt wird. Dieses genügt, um den erwähnten Jakob urf gegen die Dide der Erdfrufte zu entkräften. Expeditindere fragen, woher das geschmolzene Material der

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iers eine

Jane stammt, wenn helfflüssige Maffen erst in einer e von vielleicht 200 Meilen auftreten; diefelben müßten ja

Den meisten Befthern von Berliner   städtischen Spar­kaffenbüchern scheint noch eine Einrichtung der städtischen

5. Jahrg.

Spartaffe unbekannt zu sein, welche fie über die Nothwendig feit hinwegfest, diese Bücher zu verpfänden oder gar zu vers äußern, wie das leider nur zu häufig zu geschehen pflegt, wenn die Betreffenden plößlich in Geldverlegenheit gerathen. Sie glauben dann, an die vorgeschriebenen Kündigungsfristen gebun­den zu sein und sind froh, daß der menschenfreundliche" Geld mann ihnen unter natürlichem" Abzug eines ganz horrenden ,, damno" die nöthige Summe vorstreckt oder das Buch, das die Quittung so manchen fauren Schweißtropfens bildet, verfilbert. Thatsächlich aber besteht für Niemanden der Zwang, auf diesem Wege einen Verlust zu erleiden. Bei persönlicher Legitimation nimmt nämlich die städtische Sparkasse von den für die Rüd zahlungen der Spareinlagen vorgeschriebenen Kündigungsfristen Abstand, und zahlt den Einlegern in Nothfällen bei Vorlegung des Sparlaffenbuches und ausreichender Legitimation auch ohne Kündigung selbst größere Beträge aus.

Ueber die zweckmäßigßte Form der Krankenhäuser find die Bauverständigen noch immer nicht einig. 3war wird bas Pavillon System dem Bau großer, zusammenhängender Gebäude vorgezogen und auch unsere neuen großen Heilanstalten bestehen aus einer Anzahl solcher Pavillons, von denen jeder zur Behandlung einer bestimmten Art von Krankheiten eins gerichtet ist und verwendet wird. Nun streiten aber die Baus verständigen über die zweckmäßigste Form dieser Bavillons. Während man dieselben bisher gewöhnlich als rechteckige Ges bäude errichtete, vertheidigt neuerdings ein Frankfurter   Baus meister sehr nachdrücklich die runde Form für Kranten Pavillons und rühmt bei dieser Form den alten Gebäuden gegenüber namentlich drei Vorzüge, die bei Krankenhäusern wesentlich in's Gewicht fallen: Einmal fann bei der runden Form die natürs lichste Art der Absaugung schlechter Luft aus den Krantenräumen durch Anbringung eines Lufttanals in der Mitte der Decke be­wirft werden, während die Ventilation der rechteckig erbauten Krankenhäuser von jeher die größten Schwierigtetten gemacht hat. Ferner wird der runde Pavillonbau von der Sonne gleichs mäßiger erleuchtet und erwärmt, als die langgestreckten, recht edigen Gebäude und endlich soll sich der Bau runder Pavillon's für die Unterbringung einer bestimmten Anzahl Krankenbetten um eine nicht unbedeutende Summe billiger stellen, als der Bau ediger Krankenhäuser. Einig find Bauverständige und Aerate darin, daß unsere Hellanstalten in ihrer bisherigen bau lichen Herstellung manches zu wünschen übrig laffen.

Daß die Volizei immer da ist, wo sie fein muß, lehrt folgende Thatsache: Am Sonntag hatten fich in Folge des schönen Wetters eine Anzahl Personen zu einem Kleinen Ausflug ins Freie zusammengefunden. Als Treffpunkt war das benachbarte Wilhelmsberg bestimmt worden, wo in einem Lokal Weißensee   eingeschlagen werden, um von diesem Orte mit der gefrühstückt werden sollte. Von dort sollte der Weg nach Ringbahn nach Berlin   zurückzukehren. Als die Gesellschaft, welche ungefähr zwanzig Stöpfe zählte, in Wilhelmsberg anlangte, hatten fich gegenüber von dem Lokal bereits drei bekannte Ber liner Geheimpolisten aufgepflanzt, welche fich in stillen Betrach tungen über die Theilnehmer ergingen. Nach Stärkung durch einen Jmbiß wanderten die letteren ins Freie hinaus und die Geheimen" natürlich hinterher; so ging es durch das ganze Dort Hohen- Schönhausen und von diesem Orte bis nach Weißen see, wo die drei Herren voraufeilten, um die liebe Polizei, be stehend aus 1 Gendarmen und 2 besäbelten Amts- oder Polizei dienern, mobil zu machen. Von diesen Stüzen der Staatsordnung wurden die Antömmlinge nun in Empfang genommen und zum Sterneder begleitet. Nachdem man hier unter der bezeichneten Bewachung noch ein Glas Bier getrunken hatte, trennte fich die Gesellschaft, indem einzelne die Pferdebahn zur Rückfahrt be nuzten, während die Uebrigen fich nach der Eisenbahnstation be gaben. Eine ähnliche Szene hat sich, wie uns mitgetheilt wird, an demselben Tage in der Frühe auch in einem Lokale in Treptow   abgespielt. Auch dort waren eine Anzahl Arbeiter, Die einen Morgenspaziergang unternommen hatten, der Aufsicht Berliner   Geheimpolizisten ausgesetzt. Vermuthlich erklärt sich diese Mobilmachung" daraus, daß am Sonntag vor acht Tagen 500 Sozialdemokraten von einen findigen" Berichterstatter im Grunewald bei Paulsborn gesehen worden sind, wo fie geheime Berathungen ob der bevorstehenden Landtagswahl pflogen. Das war allerdings nur eine Ente.

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Heber die Berliner   Umzüge und die Miethspreise bringt das foeben erschienene ,, Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin  " eine Reihe von Betrachtungen, die fich zwar auf das Jahr 1885 beziehen, trotzdem aber von allgemeinem Intereffe find. Danach hatte sich die Zahl der Miethserhöhungen geaen das Vorjahr fast verdoppelt( 27 353 gegen 14 349), die der Er mäßigungen ist von 4850 auf 3795 herabgegangen, die Bahl der Umzüge von 144 965 auf 146 073 gestiegen. Die Gesammts zahl der Wiethserhöhungen im Laufe eines Jahres war bereits 12,7 Mal so groß als im Jahre 1879, die der Ermäßigungen ist seitdem auf den zwölften Theil gesunken. Die relative Babl Der Umzüge zeigt eine ftetige Abnahme. Es tamen auf 1000 vermiethete Wohnungen im Jahre 1879 646,5, im Jahre 1885 472,4 Umzüge. Im lettgenannten Jahr war die Bahl der Erhöhungen am größten auf dem Wedding  ( 221 auf 1000 Wohnungen), nächstdem folgt die Oranien burger Vorstadt( 143), die Rosenthaler Vorstadt( 142), das Stralauer Viertel( 120), darauf die Friedrich Wilhelmstadt  mit Moabit   und Thiergarten Vorstadt( 78), das Königsviertel, die jenseitige Luisenstadt, die Friedrichs- und Tempelhofer Bor stadt, die dieffeitige Luisenstadt mit Neu- Cölln, die Alt- und Dorotheenstadt und schließlich die Friedrichstadt   mit 29 Er höhungen auf je 1000 vermiethete Wohnungen. Berbältniß mäßig die meisten Umzüge fanden in der Nosenthaler Vorstadt statt( 577 auf 1000 vermiethete Wohnungen), nächstdem auf dem Wedding  ( 557), in der Oranienburger Borstadt( 507). Es folgen Moabit   mit Friedrich Wilhelmstadt   und Thiergarten, das Königsviertel, das Stralauer Viertel, die Friedrichs und Tempelhofer Vorstadt, die jenseitige Luisenstadt, die Friedrichs und Schöneberger Vorstadt und das Spandauer Viertel  ( 453). In den übrigen Stadttheilen ist die Babl der Umzüge unter 400 pro Mille geblieben, nämlich in der diesseitigen Lutsenstadt ( 385), in der Friedrichstadt  ( 373) und in der Alt- und Doros theenstadt( 337).

Beschlagnahme. Wie einiae Abendblätter mitthellen, ist die Broschüre Friedrich der Edle und seine Aerzte" von Sir Morell Madenzie am Montag Vormittag fofort nach dem Erscheinen von der Polizei beschlagnahmt wor den. Wie nach der Nordd. Allg. 8tg." verlautet, hat das Ges richt zu Mühlheim die Beschlagnahme wegen Majestätsbeleidi gung ausgesprochen und auf Grund dieses gerichtlichen Be Schlusses der erste Staatsanwalt in Duisburg   die Beschlagnahme ausführen laffen.

Wir nähern uns der Zeit der Bälle, und wenn auch die großen öffentlichen Vergnügungen dieser Art noch auf fich warten laffen, so wird doch in engeren Kreisen schon munter das Tanzbein gefchrungen, und für das beranwachsende Ge schlecht hat die Tanzstunde begonnen. Da schallen nun burch die schillernden Sale die Kommandorufe: compliment, balancez,