bei der Pref tohle angelangt, welche allerdings gleichfalls manche üble Nachrede zu bestehen hat, vor allem diejenige, daß fie die Defen übermäßig verrußt. In jedem Fall wird dieses Heiz material fich überleben wie jedes andere frühere; es fragt fich nur, wann der billigere und vortheilhaftere Ersatz dafür geboten sein dürfte; bis dahin bleibt das gefündefte und reinlichste Füllsel für unsere Defen- Holz, nur daß es leider zu theuer ist, als daß es der Arbeiter fich leisten fönnte.
Die Ausnnhung des öffentlichen Anschlagwesens zu Wahlzwecken wird wesentlich begrenzt durch die Rechtsbefiän Digkeit einzelner Bestimmungen des älteren preußischen Preß gefet, welche in der Rechtsprechung als durch das Reichspreß gefes nicht aufgehoben erachtet find. Nach der von den Ver waltungsbehörden angenommenen Auslegung der noch bestehen den Bestimmungen ist ein öffentliches Anschlagen von Wahl aufrufen, sowie die Benennung von Wahltandidaten mittelst öffentlichen Anschlages nicht erlaubt. Dagegen ist es zuzulaffen, wenn diejenigen Personen, welche einem bestimmten Kandidaten ihre Stimme geben wollen, zu einer öffentlichen Versammlung eingeladen werden, sofern diese nicht gefeßlich verboten ist. Die Bekanntmachung der Tagesordnung solcher Versammlung bat man als geschäftliche Mittheilungen betrachtet, die als solche mittelst Anschlages veröffentlicht werden können; verboten tönnte die Be fanntmachung einer Tagesordnung werden, wenn aus den Umständen erhellt, daß sie nur aufgestellt ist, umentgegen dem bestehen den Verbot ein Raisonnement, das diese Tagesordnung enthält, bekannt zu machen. In diesem Sinne ist auch bisher die Kon trole des öffentlichen Anschlagwesens erfolgt und die Buläfftigkeit der Plakate beurtheilt worden. Wo gegen diese Bestimmungen verstoßen wird, find die Beamten berechtigt, die betreffenden Blafate, gleichpiel, ob dieselben durch den Drud oder auf an dere Art, in Worten oder durch Abbildungen hergestellt find, zu entfernen. Die Entfernung solcher Plakate durch die Polizei schließt nicht die Strafbarkeit derjenigen Personen aus, welche bie Anschläge in vorschriftswidriger Weise angebracht haben.- Da die erwähnten Vorschriften im großen Publikum nur wenig betannt sein dürften, so ist es wohl nicht überflüssig, auf dies felben noch besonders hinzuweisen.
Der Verein„ Berliner Prefe" hielt am Mittwoch Abend seine Generalversammlung ab. Nach dem vom Schatzmeister vorgetragenen Abschlusse des am 30. September endenden Verwaltungsjahres hat der Verein 3757 M. zu Unterstüßungen verwendet, davon in fortlaufenden Raten an Hinterbliebene früherer Mitglieder 1725 Mart. An Penfionen wurden etwa 1200 M. gezahlt. Es wurden gewählt zum ersten Borfizenden Herr Ernst Wichert , zum zweiten Herr Sierce.
Der Stöcker- Winkel am Johannistisch hinter der Kirche zum Heiligen Kreuz ist ein ganz eigenartiges Stüd Ber lin. Schon äußerlich gleicht derfelbe einer Parallele, welche der Feind gegen eine zu erobernde Festung vorgeschoben hat. Hinter der Parallele lagert bereits eine kleine Armee. Die Pflanzschule ist eine Kleinkinder Bewahranstalt, es folgen die Schulkinder, ein Männer und Jünglings- Verein, Theeabende für das weib liche Geschlect u. f. w. Auch ein Wahlbureau der„ Pofitiven" für die Kirchenwahlen befindet sich hier. Und nebenan hat die schon einmal polizeilich verboten gewesene Kurrende nebst einem tirchlichen Befangverein ihr Quartier aufgeschlagen.
Die Charlottenburger „ Neue Zeit" ist gestern wieder mit Beschlag belegt worden, und zwar wegen eines Artikels Kaiser Friedrich der Edle und seine Aerzte."
Die Rollkutscher des Vereins Berliner Spediteure find mit ihren Forderungen durchgedrungen. Dieselben haben gestern Morgen nicht angespannt, infolge dessen saben sich die Unter nehmer gezwungen, nachzugeben. Es bleibt also alles beim alten, dte Rolljungen werden von den Spediteuren bezahlt.
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Bedenksimer Amtsstyl. An dem nach dem Hunde. tehlen. See führenden Wege, dicht bei der Eisenbahnstation Grunewald , findet sich auf einer Tafel folgende Inschrift: Das Bublifum wird ersucht, die mitgebrachten Papiere, Konserven Büchsen, Flaschen 2c. nicht fortzuwerfen und liegen zu laffen. Die Forst Verwaltung. Auch noch in der gegenwärtigen vor gerüdten Nahreszeit zeigt der Grunewald , namentlich in der ers wähnten Gegend, die Papiere" in solchen Maffen, daß man Bweifel hegen muß, ob der aute Wille des Publikums beffer set, als der Styl der amtlichen Bekanntmachung. Man ist fast ver fucht, anzunehmen, daß die Berliner streng logische und gram matikalische Uebungen an dieser Bekanntmachung vornehmen und nach dem Resultat dieser Studien, aus purer Gefälligkeit gegen die Forst Verwalung, thre Papiree" im Walde liegen Laffen.
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Berlin vor siebenzig Jahren. Im Oktober 1818 war ganz Berlin eines Ereignifies voll, welches heutzutage vielleicht in einer und der anderen Beitung mitgetheilt und lächelnd ge lesen würde, vorausgesetzt, daß so etwas sich heute ereignen tönnte, und dann vergessen wäre; damals aber bildete der Vorgang noch auf lange hin das allgemeine Tagesgespräch und ging auch in die auswärtigen Beitungen über. Die Staatsb. Btg." entnimmt einer derselben folgende Schilderung: Bor einigen Tagen entstand in der Nähe des Königlichen Schloffes in Berlin ein arger Lärm. Ein Herr schrie: Mat hat mir eben meine Tabakstose aus der Tasche gestohlen!" Wer
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trages, welcher die Solidarität mit den Anhängern gewisser Seitensprünge ablehnt; ein Mann, gegen welchen ich in der vorigen Situng zu polemifiren, aber auch den fürzeren zu ziehen die Ehre hatte; ich meine den anwesenden Wirth,
Herrn Paul."
Hier fühlte sich Herr Paul veranlaßt, sich mit abwehrender Bescheidenheit von seinem Size zu erheben.
Ich habe mich," fuhr der Redner fort, mit diesem Mann in Widerspruch befunden, aber nun- ich gestehe es, weil ich feine rechte Vorstellung von der Sparsamkeit hatte; jest aber erkläre ich offen, daß ich dieser Tugend eine große Tragweite zuerkenne. Die Sparsamkeit ist der Hebel der großartigsten Resultate. Sei es mir darum ge
benn?" fragte man. Der Kerl hier!" und er packte zugleich einen schlecht gefleideten Menschen an. Die Beugen des Vorfalles faßten den Dieb, ein kleines, dürftig ausfehendes Männchen, und führten ihn, so lange bis die Polizei herbeigeholt wäre, in einen in der Gaffe( also wohl die heutige Oberwallstraße) befindlichen Bäckerladen, welcher vor den Neugierigen geschloffen wurde. Hier bestand der Be fiohlene auf einer fofortigen Leibesdurchsuchung des Beklagten, und man fand die Tose endlich unten in seinem Rockschoße zwischen dem Tucke und dem Unterfutter. Der Kläger nahm die Dose, öffnete fte und fragte in triumphirendem Tone: Jit Ihnen gefällig?" indem er sie den Anwesenden darbot. Der ehrsame Bädermeister nahm dankend zuerst eine Brise, und auf die Verficherung, daß es echter Mafomba sei, baten sich die an deren Anwesenden, ein Kaufmannsdiener, ein Schneidermeister und ein hochweiser Magistratsbeamter, ebenfalls eine Brise aus. In einer Minute waren alle vier entschlummert; denn dem Schnupftabat war ein Bulver von einschläfernder Wirkung beigemischt, und die beiden Spigbuben nahmen die Ladenlaffe und alles, was fie an Geld und Geldeswerth an den Schlafenden fanden, sogar die Uhren, Ringe und Buſennadeln. Dann ver ließen fie den Laden durch die innere Thür und gingen mit ihrem Raub in Frieden hin; denn die Menschen auf der Gaffe glaubten, ihr Streit sei beigelegt, und ließen fie ruhig ihres Weges gehen."
Die Leinwandnepper" suchen gegenwärtig wieder in der Umgebung besonders fleine Landwirthe zu prellen. Zu der verebelichten Milchpächter H. in Schöneberg fam am Montag ein solcher Handelsmann mit einem Pack Leinwand und erklärte, thr Ehemann, den er in Berlin getroffen, habe ihm für 20 M. Leinwand abgekauft, die fie aussuchen und auch bezahlen solle. Der Ehemann der Frau, der zufällig etwas früher als in der Regel nach Hause gekommen war, befand sich in dem Nebenzimmer und hörte verwundert diese Erzählung, von der ihm durchaus nichts bekannt war. Je mehr nun die Frau fich weigerte, den angeblichen Wunsch ihres Mannes zu erfüllen, besto zubringlicher wurde der Händler, bis die Frau erklärte: Wenn mein Mann Leinwand fauft, mag er fie auch bezahlen." Als der Händler hierauf in frechem Tone erwiderte, er würde thren Mann auf Abnahme der getauften Waare verllagen, wurde es diesem doch zu toll, voll Merger eilte er in das Neben simmer und feste den frechen Patron auf fürzestem Wege an die frische Luft. Da der Gauner leider nicht der Polizei übergeben worden ist, so wird er wohl auch anderwärts noch den Schwindel versuchen. Also Vorsicht!
Ueber eine entflohene Frau, die fich aus Brünn nach Berlin gewendet hat, wird dem Wiener Tagblatt " aus der genannten mährischen Stadt unter dem 16. d. Mts. folgendes berichtet: Hier spricht man feit zwei Tagen von einer beillen Affäre, die bis jezt noch nicht ihre Lösung gefunden hat. Vor zwei Tagen fuhr ein in Brünn sehr bekannter Schafwollwaaren Fabrikant in Geschäftsangelegenheiten von Brünn nach Wien . Als er am nächsten Tage nach Brünn zurückkehrte, erfuhr er in seiner Wohnung zu seinem Erstaunen, daß seine Frau, die Tochter eines der ersten Fabrikanten von Brünn , mit der er seit ungefähr fünf Jahren verheirathet war, ohne ihrer Umgebung das Biel threr Reise anzugeben, Brünn verlaffen habe. Herr S. tele graphirte sofort, in der Meinung, seine Frau, mit der er steis in der besten Harmonie gelebt hatte, sei ihm nach Wien nachge fahren, an das Hotel, in welchem er in Wien Absteigequartier genommen hatte, ob seine Frau dort sei. Die Antwort, die der besorgte Ehemann erhielt, war eine verneinende, und das Vers schwinden der Frau S. war um so täthselhafter, als dieselbe außer einem Betrage von 200 fl. aus der Wohnung ihres Batten nichts mitgenommen hatte. Gestern nun erhielt Herr
S. aus Berlin einen Brief seiner Frau, in welchem ihr dieselbe mittheilte, daß fie ihn verlassen habe, denn fie habe ihn seit dem Tage der Hochzeit nicht geliebt und fönne nicht mehr das ehe liche Joch ertragen. Der Mann möge fich keine Mühe geben, fte zu suchen, es werde ihm nie gelingen, fte zu finden, denn fte bleibe für ihn und ihre Kinder Frau S. hat 2 Kinder
theilweise über die Extremitäten des N., welcher sich ham gefunden Die Flammen zu erstiden. Eift den auf seine Hilferufe der Stralju eilenben Nachbarn gelang es, das Feuer zu bewältig langohrigen zwischen hatte N. aber derartige schwere Brandwunden liche Anziehu getragen, daß er schleunigst in einer Droschte nach dem Kauf geradem hause Bethanien geschafft werden mußte. Sein Zustander so lange beforonigerregender sein. e leitete. E
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Ein jäher Tod. Bu dem beliebtesten Sport" aniß und Be Jugend gehört im Herbst das Kastaniensammeln, und guter dem fich langen Ketten werden die schönen, goldbraunen Kugels öffneten. Bindfaden aufgereiht. Mit langen Stangen werden dielen Kaninche nien von den eften heruntergeschlagen, oder durch Stebe indeß bo herabgeholt und wenn das alles noch nichts nütt, so en schweren auch wohl der älteste und gewandteste Buriche auf den filnehmer mit um durch fräftiges Schütteln eine möglich schnelle und ale batte nat Ernte zu ermöglichen. Dabei fann nicht genug vor dem were des b finnigen Beklettern gerade dieser Bäume gewarnt werdaafgesetzbuch Bantom ist erst in den legien Tagen wieder ein solcher Deshalb mit fall passtrt. Der neunjährige Sohn des Pferdebahnhet gewesen zu Krüger hatte sich im Interesse seiner Spielkameraden ſet von seir laffen, auf einen besonders reich beladenen Raftanienbe Knaben üb flettern, um die vollen Aefte gründlich abzuf bak Pich als er bei einem erneuerten Versuch mit dem die Thür ö Zweige durchbrach und so unglücklich zur Erbe stürzte, daß er sich beide Arme- ben einen zwei, den hof nahm a brei Mal- brach. Im Krankenhause mußte dem ber mitgeholfer werthen Kinde sofort der eine Unterarm bis zum Gefest und fü amputirt werden; als aber am folgenden Tage auch terei zu der T Arm, oder doch wenigstens die Hand beffelben, unangniß beme Meffer des Operateurs fallen sollte, war bereits der B Die Geschi geschlagen und der arme Knabe bald darauf von feinen e geſtern de durch den Tod elöst. Den Schmerz der unglüdliche Kenntnißnah noch doppelt schrecklich und fühlbar zu machen, wurde aftammer hatt unglüdie vorgestern, gerade an seinem zehnten Geburtigen wieder ewigen Ruhe bestattet.
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ntworten. D
er fich hat, a Mit peinlicher Vorsicht ging ein lebensmüde gangenheit un mann zu Werfe, als er am Mittwoch Nachmittag in n Lebensschiff der Gneisenauftrage belegenen Wohnung fich den Lob an Klippen hatte nämlich zunächst Gift genommen und fich ban arrenagent, eines R.volvers eine Rugel in den Kopf gejagt. D diefen Thät mörderische Abficht hat er erreicht; seine Leiche wurde ich sein Forti Leichenschauhause gebracht. lich von D Ein Unglücksfall, der einem Menschen das Isprädikat au 217 foftet, hat sich am Montag auf dem Neubau des erhalb verurth Wirthshauses" in Rigdorf ereignet. Der dort bgnißftrafe erli Maurer Güzler, ein allgemein beliebter, tüchtiger er bei der S stürzte von dem Gerüst der zweiten Etage auf bilen Grundbefiz hinab und zog sich einen Bruch des Bedens au. Die Gefängnißn Krantenwagens sofort nach Bethanien aeschafft, verfiat einem tief furze Zeit nach seiner Einlieferung. Der Berunglüdionale Bant", läßt eine zahlreiche Familie.
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Ein heftiger Streit, der sich bis zur Schlägereage stand, wom entstand gestern Abend zwischen einen Betrunkene guten Stunde Franz K., in der Sandstraße wohnhaft, und einen Unwelchem m Erfterer erhielt dabei eine schwere Kopfwunde undliches Bier unter die S 9. Polizeirevier geschafft, von wo aus mittelst Rranl feine Ueberführung in ein Krankenhaus erfolgte em Braumeiste im Verein fonnte fich der Schwerverlegte des blutigen Vorfalem Braumeiste vald Schimpf
finnen.
Arbeiterklasse und Hente, Sonnabend Mittag, gelangt zur Aufgabe Derbier zu brau und die Landtagswab Geschäft in et Preußen. Rede, gehalten von Mas
Geschäftslotal
in der Tonhalle. Einzelegemplar 10 Bf., 10 in der Wal 70 Pi., 50 Erempl. 3 M., 100 Exempl. 5 M. Diefeben, daß dies
Material in derselben jedem das Eystem der Landtiger als acht bei denen die Arbeiter so gut roie gar fein Recht had Städten, wie
drastisch vor die Augen führt.
sden c. wurd der Sache baß man
Polizeibericht. Am 18. d. M. Abends wurde Schankwirthschaft in der Sandstroke der Wedcir todt und verschollen. Trotz dieses Briefes fuhr Herr S. fofort bewußtlosem Zustande nach der Wache des 9. Bolung gleichzeitic einer Schlägerei durch Fußtritte am Kopf verlegt, fo bafo: die Beam
nach Berlin , um dort die eifrigsten Recherchen nach dem Ver bleib seiner Gattin anzustellen und ſte, wenn er fte
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Ander
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und von dort uuf Anordnung des herbeigerufenen der Charité gebracht werden mußte. Um diefelbe Be waren fogar an der Ede der Michaelfirchbrüde und der Holzmarlie überhaupt ins Ob diese Bemühungen von Erfolg begleitet sein werden, ist Arbeiter durch einen Mörtelwagen der Firma Gute es, daß fle
zweifelhaft.
am linten Schienbein und an der linten Seite gten, weil es so daß er mittelst Droschke nach seiner Wohnung gebig leere Kaffe
den mußte.
Vergnügungs- Chronik.
Inhaber der au igen Kautionen 3 eröffnet wurd jchäft einer gro auswärtigen!
Die bisherigen Wiederholungen der mit den und die haben vor vollem Hause unter reichem Beifall Szene gegangenen Gesange poffe„ Die Stüge der stattgefunden.
auf circa 1 des fe vorhanden t 18 500.
Ein schreckliches Ende hat sich fürzlich aus getränktem Ehrgefühl der Dekorationsmaler Hellwig berettet. Demſelben war von einem hiesigen Theaterdirektor ein ihm in Austrag ge gebener Vorhang zurüdgewiesen worden und das nahm fich H. so zu Herzen, daß er zu sterben beschloß. Dabei verrieth in feinem äußeren Leben nichts, welch' furchtbarer Gedanke fich feiner bemächtigt hatte. Fleißig arbeitete er täglich in seinem in Der Pappel- Allee 5a belegenen Atelier und Abends spielte er mit zwei ihm befreundeten Aerzten den gewohnten Stat. Auch feiner Familie gegenüber war er der Gleiche. An einem Morgen hörte Frau H. aus einem Bimmer ein lautes eigenthümliches gurgelndes Geräusch. Als fie die Thür öffnete, bot fich ihr ein araufiger Anblick dar. Auf einem Bette ausgestreckt lag ihr Mann mit durchschnittenem Halfe, das blutige Messer frampfhaft in der Hand haltend. Noch war er bei Bewußtsein und erfannte seine Umgebung. Die beiden befreundeten Aerzte, von denen er sich am Abend vorher in bester Laune verabschiedet hatte, wurden gerufen, fie fonnten aber nur konstatiren, daß einigen Tagen um mehrere Sterne der Artiften well ellen, als ob si jede Hilfe unmöglich sei, da die Halsadern sämmtlich durch. schnitten waren. Nach furzer Beit hatte H. denn auch den
legten Athemzug gethan. In einem vorgefundenen Briefe gab
er gefränften Egrgeis als Motiv feiner unglüdseligen That an. Gefährlich sah es bei einem Brande Alexandrinen. straße 88 aus, welcher am Freitag Bormittag tura por 11 Uhr infolge Explofton eines Faffes mit Petroleum zum Ausbruch gelangte. Das Faß lagerte auf der nach dem Keller einer Ro lonialwaarenhandlung führenden Treppe und war durch die Unvorfichtigkeit des Hausdieners, der ein brennendes Streichhols
Felix Philippt hat dem Berliner Theater fursverwalter, führung angenommen wurde. Schauspiel eingereicht, welches sofort im Manuftript tigen, um in führung angenommen wurde. Die Novität, deren nicht festgestellt worden ist, wird in dieser Saison fors Salomon nung hineinzu Unordnung
mit
Theater in Szene geben.
türlich und al
Der Staatsa
worden. Die rührige Direktion hat Veranlaffung ulo an dem außer den bereits vorhandenen noch einen britten etsaufnahme Bedini, einem jungen Amerikaner, der Ruf eines lein Wagniß scheuenden Reiters vorausgeht. Die falsche Vorsp in der That außerordentlich. Für Freunde mufilali den Angekla nüffe erwähnen wir die neu engagirten und gestern die erlittene U unter anderem mittelst ihrer Violinensaiten ein veritablete. auf die Strohunterlage hatte fallen laffen, in Brand gefeßt ftimmenfongert veranstalteten und zum erfien Male worden. Nachdem die Flamme fich dem Inhalt des Gefäßes fich als Bugtraft ersten Ranges beweisen dürften. Eben stattet, Herr Wohlthäter, an erster Stelle die Gesundheit entflammte Petroleum in das Treppenbaus hinein, Treppen fomischen Leistungen des Klowns Matthews aufm wir auf die Drolerien und mit vielem Humor au damit selbst den ärgsten Griesgram zum Lachen bring
ihres waderen Vorkämpfers auszubringen, unseres geschätzten Herrn Paul!"
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Vivat! Er lebe hoch!" erscholl es und die Gesellschaft erhob sich von ihren Sißen. Mit Verlaub!" fuhr Herr Felix fort, indem er in der einen Hand eine Bouteille Rothwein, in der anderen eine Flasche Weißen vor sich hin hielt, sollen wir denn
mitgetheilt, explodirte daffelbe und in mächtiger Lohe schlug das
und Thüren ergreifend und auch den Weg in einige Küchen findend, deren Thüren unvorsichtiger Weise geöffnet wurden. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das ganze Treppenhaus bis zum dritten Stod in hellen Flammen und die geängstigten Bewohner, vom Rettungsweg über die Treppen abge schnitten, waren schon zu den äußersten Schritten entschloffen, indem fie fich an Leinen aus den Fenstern herablaffen wollten.
Gerichts- Zeitung
Wegen Hei etelltragens o d'erra a ber 1. Strafta Angeklagte h perfität immat dem fatholi Die Frag Umberto
interesanter Betrugsprozeß gelangte Ein in thatsächlicher und in rechtlicheres walte, in
geftern
die Gesundheit eines solchen hochgeehrten Mannes wirklich verhütet und gleichzeitig der Angriff mit der Gas- und Dampf welche zu ihrem und der 5 Kinder Unterhalt Dies gefährliche Beginnen wurde zunächst von der Feuerwehr zur Verhandlung. Die in Ehescheidung befindliche 6. Straffammer Berliner Landgerichts 1 in der Berufung
mit solcher Tinte oder solchem Regenwasser trinken-?" Bravo! Bravo!"
Herr Paul
sprige und einer großen Handdrucksprize aufgenommen. Das
Resultat war ein sofortiges Nachlaffen des Feuers. Rasch ging Stoff zu nothwendigen Bekleidungsstüden im
man dann über die noch brennenden Treppen vor, um ein
in auszufcheit es der Vorst zeigen, daß gut deutsch he etlagten als A ließ demselbe Bänder zu Grün
Stud
We
21 M. getauft und dabei angegeben, daß ihr Mann
Aber er kam nicht zu Ende, denn jäh unterbrach ihn W.itergreifen der Flammen auf die noch intatten Treppentheile bezahlen würde, obwohl ihr derselbe erklärt hatte, et a nachrückenden Abtheilungen das endgiltige Ablöschen und in zeige verurtheilte die 93. Abtheilung des Echöffengerid
D, Paul, wo ist das Eis Deiner ſtrengen Vorfäße hingerathen, vor dem Sonnenschein der Felix'schen Beredt
famteit! Lächelnd wandte er sich um und winkte dem Kellner: ,, Champagner! "
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Das Mahl endete um- die Angaben der Be theiligten differiren in diesem Punkte. Nach gepflogener Abrechnung ergab es sich, daß ein jeder zehn Rubel und einige Ropeten zu zahlen hatte. Freilich war dabei inbe
griffen ein Telegramm an Karl, welches Runde gab, daß Des Abwesenden Gesundheit dreimal unter allgemeiner Rührung ausgebracht wurde.
Der obersten Stockwerke zu verhindern; daneben erfolgte von den
luzer Frift war jede Gefahr beseitigt, ohne daß fich irgend ein Unglüdsfall ereignet hätte. Alarmirungen um 11 Uhr und furz vor 12 Uhr Vormittags nach Bärwaldstraße 48- einem
lösen
ber Beleidi im
Unive
schlug dens
zu zwei Tagen Gefängniß. Hiergegen legte diefelbe ein, und führte deren Bertheidiger Rechtsanwalt Dr bez v. Spandauerbrücke 1 betrafen am ersten Dite annehmen konnte, ihr Mann werde den fleinen Bashof den er Termine aus, daß, abgesehen davon, daß die Ang Dies der einfa zweiten Stätte einen Brand von alten Wirthschaftsutensilien auch zur Bahlung verpflichtet ist und daß fonach von
Toeer, welcher durch Ueberlochen entflammt worden war, an der
und Heizmaterial im Keller, durch die Selbstentzündung von tothem Phosphor verursacht.
nothwendige Bedarfsgegenstände bezahlen, rechtlich bes mögensbeschädigung nicht die Rede sein tönne Da
anwalt beantragte zwar Verwerfung der Berufung
hat wieder einen Unglüdsfall im Gefolge gehabt. Ein in Rigdorf in der Hermannstr. 13 wohnender Schuhmacher Namens
Fahrlässiges Umgehen mit einer Petroleumlampe fich der Gerichtshof den Ausführungen des Berthe
Heimann R. stieß am vorgestrigen Abend aus Unachtsamkeit die auf dem Arbeitstisch stehende Betroleumlampe um. Dieſelbe
und erkannte auf Freisprechung.
Kartellträger artheilte. Wiederum fon des Postal mer hiefigen L Der ruffischen
Die Sehnsucht nach einem Kaninchen äftigt war, he 14 jährigen Knaben Bicho vial auf die Antlageba acht erregt, ei 4. Straflammer des Landgerichts 1. Der fleine
explodirte infolge deffen und die brennende Flüssigkeit ergoß fich hatte vor einiger Zeit einen Spiellameraden in