2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 302.
Weihnachten im Gefängniß.
Es sind trübe Erinnerungen, lieber Leser, die mich in diesem Moment beschleichen, da ich mich niedersehe, um zu beschreiben, wie das liebe Weihnachtsfest in der berühmten Luftfuranstalt am Blößensee gefeiert wird. Unser früherer Parteigenosse und spätere Anarchist Johann Most hat die Anstalt einst„ Die Bastille am Plößensee" getauft. Aber ich glaube doch, das geht zit weit und erweckt ganz falsche Vorstellungen. Wer bei den modernen preußischen Gefängnissen an unterirdische Verließe denkt, gemauert aus meterdicken Quadersteinen, an denen das Wasser herunterrieselt, der irrt sich, der weiß nicht, daß wir in einem„ Kulturstaat" leben, in dem sogar die Gefängnisse und ihre Einrichtungen der christlichen Nächstenliebe" dienen. Nichts von dunklen Kellergewölben, von mittelalterlichen Folterwerkzeugen, V ວາ dem halb verfaulten Strohlager, wvie wir dies alles aus romantischen Ritter- und Räuberromanen kennen. Nichts auch von dem Laib Brot und dem Krug Wasser, bei dem der Deliquent, mit eisernen Ketten an die Wand geschmiedet, schmachten muß. Aehnliche Dinge kommen heute blos noch bei ganz renitenten Sträflingen als Disziplinarstrafen vor. Bei uns auten, lieben, wohlerzogenen sozialdemokratischen Zeitungsschreibern hat man derartige grobe Mittel nicht nöthig; wir führen uns immer ausgezeichnet und werden stets als erheblich " gebessert" entlassen.
Darf man also nicht zu schwarz sehen, so freilich auch nicht
zu rosig.
In dem Roman Hammer und Ambos" von Friedrich Spiel hagen werden die Schicksale eines jungen Mannes geschildert, der auf einen Zollbeamten geschossen hat und dafür sieben Jahre ins Zuchthaus geschickt wird. Es geht ihm dort sehr gut. Er findet einen menschenfreundlichen Direktor, der ihn äußerst herzlich und human behandelt, ja ihm sogar persönlich in der höheren Mathematit unterrichtet. Außerdem hat der Jüngling das Vergnügen, in der Gesellschaft der ebenso edeln und hingebenden wie liebenswürdigen Tochter des Direktors verkehren zu können. Er reißt also seine sieben Jahre in einer ganz gemüthlichen Weise ab.
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So fidele Gefängnisse haben wir heute nicht mehr und hat es auch wohl niemals gegeben. Mit einem Wort: heute herrscht im Gefängniß die preußische Schneidigkeit im Bunde mit viel Religion und schlechtem Essen. Hohe, einförmige Backsteingebäude mit tausenden fadengraden nebeneinander liegenden vergitterten Fenstern. Innen die endlosen Flügel entlang: Thür an Thür, jede mit einer Nummer versehen und mit einem verglasten Guckloch, durch das der Zellenbewohner beobachtet werden fann; ferner mit einer verschlossenen Klappe, durch die das Essen hinein gereicht wird. Hinter den Thüren die einzelnen Zellen, eine wie die andere: 4 Meter lang, 2 Meter breit, 2/2 Meter hoch. An der Außenwand das Fenfter einen Quadratmeter groß, jedoch so hoch angebracht, daß man, auf dem Fußboden stehend, nicht hinaussehen kann. An Mobiliar enthält jede Zelle zwei kleine Wandregale zur Aufnahme des Suppennapfes, Wassertruges, Waschbeckens 2c., einen fleinen Tisch mit Holzschemel, links ein aus Matraße und wollener Decke bestehendes Bett, das tagsüber an der Wand hochgeklappt wird und vorn bei der Thür in der Ede ein Kloset.
Freitag, den 25. Dezember 1896.
13. Jahrg.
so etwas, das ähnlich wie eine den Gefangenen bereitete Ueber- Bibelstunden" war ich vom 22. Dezember bis zum 1. Januar raschung und Freude aussah. Ich hatte etwas munkeln hören siebenmal in der Gefängnißkirche; am 22., 24., 25., 26., 29., 31. von einer Pfefferkuchen- Vertheilung, von einer Bescheerung und 1. nöthiger Kleidungsstücke oder dergleichen an dürftige Gefangene. Summa summarum: auch zum christlichen Fest der Liebe" Aber wie kann man einer preußischen Gefängnißverwaltung solche wird den Gefangenen nicht die kleinste Freude bereitet, trotz der Rührseligkeit zutrauen. ungeheuer vielen Religion. Dieselben vier Wände, dieselbe Einfamkeit, dasselbe Futter, genau derselbe Jammer, wie an allen übrigen Tagen.
Kurz und gut, das heilige Chriftfest wurde folgendermaßen gefeiert: Am Heiligabend gab's zu Mittag Bohnenfuppe. Gegen Abend ging's zur Feier" in die Kirche. Diese Kirche ist so ein- Es war im vergangenen Jahre zu Weihnachten scharfer gerichtet, daß jeder Gefangene in einem hölzernen Kasten sigt, Frost eingetreten. Das Gefängniß lag in tiefer Ruhe. Ich stand welche Kästen so angeordnet sind, daß der Einzelne weder vor am offenen Fenster. Der Mond goß sein blaues Licht über die noch neben, noch hinter sich andere Gefangene erblicken kann. beschneite Landschaft. Vor dem Fenster der Militärposten machte Er sieht nichts weiter, als vor sich eine eiserne Gallerie mit der allerlei Marschübungen und„ klopfte Griffe" mit dem Gewehr, Kanzel in der Mitte, darauf den Pastor und zu beiden Seiten um sich die erstarrten Glieder zu erwärmen. Ueber die schweigende desselben je zwei preußische Gefängnißbeamte in Uniform, die die Jungfernhaide drang von der Stadt das Glockengeläut des in den Kästen ſizenden Gefangenen beobachten. Heute, am Weihnachtsabends zu mir herüber. Ich dachte der Lieben da Weihnachtsabend, brannten hinter der Kanzel zwei große Weih- draußen und preßte den Kopf an die eisernen Stäbe und sehnte nachtsbäume, an deren Glanz sich die Gefangenen aus der mich fort von dem ungaftlichen Ort in die Freiheit. Entfernung erfreuen durften.
Der Pastor predigte davon, wie klar ersichtlich sich die Liebe Gottes über uns arme Sünder ausgegoffen habe, da er uns an diesen Ort geführt, wo wir gebeffert werden könnten und wo uns das Wort Gottes gepredigt werde; und ferner von der Liebe der Menschen, die uns auch hier in der Gefängnißkirche den Christbaum angezündet habe, wozu der Staat keineswegs verpflichtet sei, und für welche Nächstenliebe wir uns dadurch dankbar erweisen müßten, daß wir nach der Entlassung keine Schlechtigkeiten mehr begehen.
Darauf gings zurück in die öde Zelle. Nicht lange, so wurde durch die Thürklappe ein autographirter Brief herein gereicht, unterzeichnet:" Dein christlicher Mitbruder". Der Anfang soll, weil recht charakteristisch, hier abgedruckt werden: ,, Christlicher Mitbruder!
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Und heute muß ich doch zurückdenken an den Ort, an all die Tausende, die diesmal ihr Weihnachten hinter dem Gitter verleben. Und unter ihnen ist gar mancher lieber Freund und Genosse.
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Gerichts- Beitung.
Nach dem foeben erschienenen Geschäftsplan des hiesigen Landgerichts 1. für das Jahr 1897 wird im tommenden, Jahre in der Eintheilung dieses Gerichts nur wenig geändert. An Beamten sind vorhanden 1 Präsident, 34 Direktoren und 116( im Vorjahre 113) Richter, daneben noch 2( im Vorjahre 5) Hilfsrichter. Gin Richter ist in das Ausland beurlaubt und 9 ( im Vorjahr 11) Richter find zu anderen Behörden eingezogen. Der Landgerichts Präsident, Geh. Ober- Justizrath Das Fest, an welchem wir die Geburt unseres Bruders Angern bearbeitet feine Geschäfte unter Beihilfe der Jefu Chrifti feiern, veranlaßt mich, an Dich diese Zeilen zu Landgerichts Direktoren Junghann und Rieck, sowie richten. Ich kann das schöne Fest in der Freiheit mit den der Landrichter Thinius, Riehe und Burghardt. Meinigen feiern, Du nicht. Du siehst den schönen Christbaum Die Zahl der Zivilkammern beträgt wie im Vorjahre 26. nur von fern, darfst ihm aber nicht nahen. Du hast auch Die Veränderungen in der Besetzung der Mitglieder waren nicht feinen Weihnachtstisch, feinen Familienkreis um Dich, in sehr häufig. Der Vorsitz hat nur gewechselt in der zweiten Zivil welchem es sich so recht empfinden läßt, daß Weihnachten das fammer, wo an stelle des zum Präsidenten in Guben ernannten Fest der Liebe unferes himmlischen Vaters ist. Weißt Du Landgerichts- Direktors Bosch te der Landgerichts- Direktor noch, wie Du ein Kind warst und Weihnachten feiertest, wie eonhardt, bisher Vorsitzender der 8. Strafkammer, ein. Du die Weihnachtslieder anstimmtest und wie sie Dein Herz getreten ift. Beim Vorsitz der 14 Kammern für bewegten? Dwie ist das alles nachher bei Dir anders ge- Handelssachen ist nur in der 14. eine Veränderung worden! Warum hast Du nicht jenes Glück und jene Selig- eingetreten, indem für den zum Kammergerichtsrath feit in Deinem Herzen behalten? Hattest Du nicht mehr, als ernannten Landgerichtsrath Kronecker der Landgerichtsan Vergnügen und Lustbarkeiten, die Dich aufregten, ohne rath Citron eingetreten ist. Von den neun Straf Dich zu erquicken, die so viel Gefahren und verstecktes Gift tammern haben im Laufe dieses Jahres zwei ihren Vorsitzenden hatten? Du wandtest Dich ab von dem, der da spricht: gewechselt, die zweite, wo an stelle des im Wahnsinn verstorbenen Laffet die Kindlein zu mir kommen. Du hörteft nur auf die Landgerichts- Direktors Brause wetter der neu ernannte Welt und lachtest über findlichen Glauben und frommen Sinn, Landgerichts- Direktor Raeller eingetreten ist, und die achte, Du wolltest Deinen eigenen Weg gehen und Du bist ihn wohin für den in eine Zivilkammer versetzten Landgerichtsgegangen! Wohin bist Du nun gelangt? Schau um Dich! Direktor Leonhardt der aus Halle hierher versetzte LandWolltest Du hierher, wo Du heute Wethnachten feiern mußt? gerichts- Direktor Weinmann gekommen ist. In der Ver= Du bist irre gegangen, Du bist in die Wildniß gerathen! Ich theilung der Geschäfte find bei sämmtlichen Kammern Du Dich geirrt! Du hast Dich gegen diesen Betrug nicht zu Vertheilung in den Straftammern. Die erste Kam: ner schützen, Dich selbst zu führen nicht vermocht. Du wirst Dich( Vorsitzender Landgerichts- Direktor Rieck) hat im Hauptauch fünftig weder auf Dich selbst noch auf die Welt verlassen verfahren die Sachen aus den Buchstaben Droh bis fönnen! Du brauchst einen, der Dich recht führt. Christus, Heir, die zweite( Landgerichts- Direktor Ra eller) aus Doch ich wollte ja heute zum Weihnachtsfeste von den Weih- dessen Geburt wir heute feiern, hat gesprochen: Ich bin der den Buchstaben A A bis Drog, die dritte( Landgerichts.. nachten im Gefängniß erzählen. Weihnachten im Ge= gute Hirte" und:" Ich will bei Euch sein alle Tage. Diesen Direktor Rösler) Kut bis Perb, die vierte( Landgerichts. fängniß! Wer als Kind um den brennenden Weihnachtsbaum nimm zum Führer. Rufe ihn heute noch an." Direktor Denso) Heis bis Kus, die siebente( Landgerichtsgetanzt und mit seinen Geschenken gejauchzt und jubilirt hat; wer Und so weiter. Der Leser weiß nun schon, wie es weiter Direktor Voigt) Perc bis Schrab, die achte( Landgerichts. als Erwachsener seinen Lieben mit kleinen oder großen Gaben Das war also der heilige Abend. Am ersten Feiertag Direktor Weinmann) Schrac bis St und die neunte( Land) zu Weihnachten harmlose Freuden bereiten konnte: ich glaube, gabs morgens wie gewöhnlich eine Kelle voll Kaffee in den gerichts- Direktor Hoppe) Su bis 3. Die fünfte( Landgerichts. jedem solchen Glücklichen ist so etwas undefinirbar Sentimentales Suppennapf und ein Stück trockenes Schwarzbrot. Vormittags Direttor Schenck) und sechste( Landgerichts- Direktor France ) ins Blut übergegangen, daß er mitfühlend sofort begreift, was wieder Kirche, mittags Erbsensuppe. Und jetzt kommt auch die bearbeiten lediglich Berufungssachen, außerdem find noch Be es heißen soll, dieses Weihnachten im Gefängniß"! Weihnachten Ueberraschung! Viermal im Jahr, nämlich am ersten Oster, rufungen auf die 8. und 9. Straffammer vertheilt. In ist uns nun einmal so ein altes, liebes Familienfest, daß jeder, Pfingst- und Weihnachtstag, sowie an Kaisersgeburtstag giebt der Zahl der Untersuchungsrichter ist nur eine. er mag zur Religion stehen wie er will, es irgend möglich zu es Fleisch; es bekommt dann jeder Gefangene ein Stückchen so- Veränderung vorgekommen, indem der Landgerichts- Rath machen sucht, das Fest zu Hause bei den Seinen auzubringen, genannten Schweinebauch".( Die Gefängnißsprache. nennt Krecke in die 16. Zivilkammer eingetreten und Durch um zu erfreuen und erfreut zu werden. Von solchen Anwand- dieses Stückchen Fleisch bezeichnenderweise einen Sperling".) den Landrichter Fähndrich erfetzt ist. Sd) wur lungen werden wir, die ältere Generation, uns wohl nicht Dies wurde auch heute verabfolgt. Am zweiten Festtage gerichts Perioden sind zehn ill Aussicht ges emanzipiren. wieder Kirche und mittags Kartoffelsuppe.( Der Vollständig- nommen, die am 4. Januar, 1. Februar, 1. März, 29. März, teit halber und da wir doch einmal von den Feft 24. Mai, 28. Juni, 20. September, 11. Oftober, 1. November tagen sprechen, sei hier noch angeführt, daß es zu Kaisers und 6. Dezember beginnen. Sämmtliche Straflammern geburtstag Erbsen, zu Ostern Erbsen, zu Pfingsten dagegen u. s. w. sind noch in dem Kriminalgerichtsgebäude AltKartoffelsuppe gab.) Inklusive der Mittwochs stattfindenden Moabit 11 vereinigt, nur die Gerichtsschreiberei der Straf
In diesem Räumchen arbeitet, ißt und schläft der Gefangene seine Monate oder Jahre; einen Tag wie den andern, immer diefelbe Hausordnung, Werktags und Festtags: immer dasselbe.
Also noch einmal: es ist ganz scheußlich, gerade zu Weihnachten im Gefängniß fißen zu müssen. Und doch hatte ich fogar fürs Gefängniß ein ganz klein bischen Widerschein vom " Fest der Liebe" erwartet, das in der Welt gefeiert wurde;
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geht.
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Eine Goldphantalie. nervenstachelnd an das andere, und wie eine bunte Zirkus- der Welt für seinen Privatgebrauch an und langweilt sich dabei pantomime rauscht ziel und ideenlos die geräuschvolle zum Sterben. Endlich läßt er ein wunderbares Schiff, das Warum sollte nicht der alte Traum der Alchemisten, Gold Bilderjagd an uns vorüber. Nachdem sich unser Held glänzendste, des je gesehen wurde, in England bauen und fährt zu machen, durch den Fortschritt der Naturwissenschaften sich mit einigen Millionen eigener Fabrikation verproviantirt mit ihm, von zwei Regierungsschiffen immer verfolgt, planlos noch einmal realisiren? Kann nicht das, was der Chemie noch hat, denkt er den Ruhm für seine wissenschaftliche Großthat eins in die Welt hinein. Plöglich wird ein Entschluß gefaßt, er will heute als ein Grundstoff, als Element erscheint wie das zuheimsen und die Entdeckung zu veröffentlichen. Der dänische alles daran setzen, den Regierungsschiffen zu entgehen, und dann Gold bei weiteren analytischen Versuchen als ein zu Minister, davon unterrichtet, macht ihm plausibel scheinende Vor- auf irgend eine Weise sein Geheimniß am Ende doch in die fammengesetter, mithin auflösbarer und von uns durch chemische haltungen: Wie könne er an die Veröffentlichung des Geheim- Welt hinauszuschleudern. Zur Erhöhung der Sensation muß hier Prozesse willkürlich zu erzeugender Körper sich darstellen? Ein niffes denken, das wie eine explodirende Pulvermine auf die sogar gelegentlich der Sozialismus herhalten. Poulsen fiest dänischer Roman: Gold und Ehre" von Otto ganze Gesellschaft wirken und das Gold, diesen Mittler allen seiner Frau in der Kajüte aus einer deutschen sozialistischen M. Möller, der soeben in Engelhorn's Romanbibliothek Verkehrs und aller Produktion, mit einem Schlage Broschüre" einigen Bombast vor: Wo findet sich der Mann, der in deutscher Uebersetzung erschienen ist, spinnt diese Möglichkeit gänzlich entwerthen würde? Was solle werden, wenn sich zuerst erhebt, offenen Krieg erklärt und sagt: Heut ist des zu einem fenfationellen Phantasiegebilde aus. Man meint heute, das Fundament des Raufs und Verkaufs in fich Goldes letzter Tag! Er der den Königen und Regierungen, so erklärt der Chemiker Poulsen, der Held des Romanes, seiner zusammenbräche? Die Veröffentlichung des Geheimnisses diesen elenden Sklaven des Goldes verkündet, daß die Stunde jungen Frau, daß es nur einen einzigen Grundstoff in der Welt brächte ein Weltunglück!" Wäre Poulsen, für den der Dichter der großen Revolution geschlagen hat u. f. w."? Keine Frage, gebe, der nur durch die verschiedene Art, wie die Atome um ein- offenbar unsere Sympathien erwecken möchte, nicht der heillose Herr Poulsen kann das Gold entwerthen, also ist er der von den ander schwingen, die verschiedenen Gestalten annimmt, die wir Egoist, als der er sich in Wahrheit zeigt, so hätte er, da er die Sozialisten gesuchte Messias . Seine Frau erklärt es ihm und der Leser, jekt Grundstoffe nennen. Wenn es demnach gelänge, zerstörenden Folgen nicht wegzudemonftriren vermag, auf die den der monomane Ehrgeiz des Helden bereits etwas zu langweilen die Atombewegung eines sogenannten Grundstoffes zu Veröffentlichung seiner Goldmacherkunst verzichtet, und wäre beginnt, bekommt, damit er nicht erlahme, durch das Wörtchen ändern, würde man diesen zugleich in einen an daran gegangen, das Gesetz der Veränderlichkeit der Grund Sozialismus eine neue Einspritzung. Der so plößlich zum Messias dern verwandeln. Dente Dir also, daß die Atome des stoffe", das er so nebenher entdeckt hatte, ganz ohne Beziehung avancirte Poulsen entflieht auf sehr finnreiche und spannende Eisens auf eine, die des Goldes auf eine andere Weise schwingen. auf die spezielle Golderzeugung zu formuliren. Über Poulsen Art in Jules Verne 'scher Manier seinen Verfolgern und dampft In Wirklichkeit besteht also Gold und Eiſen aus demselben denkt gar nicht daran, das Sensationelle und Unheilvolle seiner nach dem Südpol ab. Ein trener Schiffsgefährte, Szemski, dem Grundstoff, und wenn man die Eisenatome dahin bringen könnte, Erfindung zu unterdrücken und den wissenschaftlichen Kern rein Poulsen seine Erfindung, um sie irgendwo und irgendwie zu auf diefelbe Art zu schwingen, wie die Goldatome, so wäre das herauszuschälen, gerade auf den Eklat hat er es abgesehen. publiziren, mitgiebt, geht an Bord eines vorübersegelnden Wall Eiſen in demselben Augenblick zu Gold geworden". Herr Mögen die Menschen ihn verfluchen, wenn nur die Nationen des fischfahrers, während Poulsen's Schiff durch eine neue Art von Poulsen, dem es an Ehrgeiz nicht mangelt und der bei den Erdballs von seinem Namen erfüllt werden. Sie sollen Eissprengung ganz gemüthlich bis zum Südpol vordringt und 800 Kronen Gehalt, die er als Fabrikchemiker bezieht, irdische wissen, daß er dem Golde befiehlt. dort bei prächtigem Wetter überwintert. Schäße sehr wohl brauchen fann, setzt diese etwas unklare Theorie, Die dänische Regierung benachrichtigt die übrigen Regie- Juzwischen wird Szemski von dem nachfolgenden englischen er hier seiner Frau und den geneigten Lefern rungen von der Gefährlichkeit des Erfinders, und Poulsen beginnt Regierungsschiff aufgegriffen, man findet die Poulsen'schen Schriften als höchfte Errungenschaft der modernen theoretischen mit seiner Frau ein Wanderleben, um irgendwo feine Bombe bei ihm und der englische Staat betreibt nun die GoldChemie entwickelt, alsbald in Praxis um. Was könnte einem zum Plazen zu bringen. Der deutsche Reichskanzler will ihm das fabrikation auf eigene Fauft. Seine Marine wächst bald ins Romanhelden auch nicht gelingen? Er grübelt und mischt, mischt Geheimniß abkaufen, um die Staatstaffe nach dieser wirksamen grenzenlofe, fein Heichthum erlaubt es ihm, im Handumdrehen und grübelt, und plöglich hat er eine Methode entdeckt, um Gold Methode zu füllen. Er bietet Poulsen schließlich sehr generös die die halbe Welt zu verschlucken, ebenso schnell aber entmittels eines ziemlich einfachen Prozesses" aus Wismuth . Königskrone von Bulgarien au. Paulsen ist der Mann dazu, werthet sich durch die Massenhaftigkeit des englischen Goldes nitrat herzustellen. Doch damit nicht genug, das allgemeine um so etwas zu schäßen, indessen auf die Sensation einer Ver- das Edelmetall, die Preise gehen wahnsinnig in die " Räthsel von der Veränderlichkeit aller Grundstoffe" ist von ihm öffentlichung mag er darum doch nicht verzichten. Seine Frau Höhe und überall herrscht Elend und ärgste Verwirrung. Als gelöst. Er fann nicht nur Wismuthnitrat in Gold, er kann ebenso bewundert ihn, ein neues, überwältigendes Bewußtsein der Ver- Poulsen den Südpol verläßt, wird er mitsammt der ganzen Gold in Silber oder Platin oder umgekehrt verwandeln. Das antwortung und der Pflichten(!), die die Gattin eines großen Mannschaft von den Engländern aufgegriffen und in ein Frrens erfährt man so ganz nebenher. Hauptsache ist, daß er Gold Mannes hatte, erwacht in ihr," und der Dichter muthet offenbar haus gesperrt, damit nichts von dem Geheimniß verrathen machen kann und so den König aller Könige in der kapitalistischen eine ähnliche Bewunderung für diesen armseligen Ehrgeizigen, werden könne. Natürlich befindet sich auch Szemski in dem Welt sich unterworfen hat. der Gold machen kann aber im ganzen Umkreis der Gesellschaft felben Frrenhause und ebenso natürlich gelingt es' Szemski und Der Gedanke, wie märchenhaft auch immer, hätte zu einer teine Aufgabe, tein Streben findet, das er mit seinem Golde Poulsen zu entfliehen, allerdings nicht ohne nebenher durch ein phantasievollen und schneidenden Satire glänzend ausgebeutet unterstützten möchte, auch dem Leser zu. In Paris gelingt die chemische Mischung das ganze Haus und so und so viel Leute in werden können. Herr Möller hat leider nichts anderes damit Veröffentlichung ebensowenig. Mißvergnügt und von Spähern die Luft zu sprengen. Die Poulsen'sche Schiffsmannschaft entanzufangen gewußt, als Sensation zu machen. Die Kunst des bewacht, zieht sich unser Idealist auf eine Mittelmeer - Insel flieht auf einem Kutter nach den Faröerinseln. Dort vernimmt Verblüffens ist selten so virtuos geübt, ein Abenteuer reiht sich zurück, häuft allen Luxus um sich auf, legt das beste Laboratorium sie die Kunde von einem neuen Geldsystem, das die Staaten, die
die