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2. Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 254.

Einen hübfchen Beitrag zur Natur­f mein in gefchichte der deutschen Universitäten

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finden wir offenbar aus tundiger Feder in der zu Mann­ heim erscheinenden Badisch Pfälzischen Volkszeitung". Es iſt ein Bericht aus Heidelberg , der also lautet:

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Seidelberg, 16. Ottober. Ein neues Semester ist da, bas Wintersemester 1888,89. Die Herren Studenten" rüden den grof fo allmälig an. aber nur allmälig. Obgleich die Kollegia bereits opelsohle mit dem 15. Oktober beginnen sollen, so hat die Sache doch teine Eile und vor dem ersten November wird das Studium" nicht in Fluß gekommen sein. Ja, die saumseligsten der ten Prei Musenföhne" lassen sich noch länger Belt, so daß die lette Immatrifulation gewöhnlich in die legten Tage des November das Studiren für eine große Anzahl der Studioft nicht Swed Wozu auch so früh ins Semester gehen? Jit ja doch des Aufenthaltes in Heidelberg ." Nach Heidelberg zieht man, um fich zu amüfiren, nicht um zu studiren!" Das wenigstens ift das Brinzip der Korpsstudenten und größtentheils auch der jenigen Studirenden", die zwar keine Korpsfarben tragen, aber Don dem lieben Alten" zu Hause mit einem anständigen Bechsel" versehen find. Der Sommer ist zur Ausbeutung jenes Brinzips beffer geeignet, doch muß auch der Winter möglichst

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Sonntag, den 28. Oktober 1888.

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Noch schlimmer gestaltet fich eine solche Lage, wenn moralischer| Naunynstr. 78. Abends 9 Uhr im Drud von Seite des Publikums auf die Künstler ausgeübt wird. ftraße 10. Das geschieht durch das Terrorifiren derselben durch die Korps studenten. Ihnen mißliebige Rünstlerinnen und Künstler werden durch Pfeifen, Toben, Schreien unmöglich gemacht, und Theatersfandale, durch welche die Vorstellung unterbrochen oder aufgehoben wurde, find in den legten Wintern hier nichts Seltenes gewesen. Der Herr Profeffor" und der Philifter" schweigen dazu und werden auch in Bulunft schweigen. Des halb ist es die Aufgabe der Wächter des Gesetzes, die Drd­nung, den Anstand und die gute Sitte zu wahren und mit aller Strenge aufrecht zu erhalten. Die akademische Frei heit" ist heute nur noch ein Wahn. ein längst überwundener Standpunkt. Die Freiheit und das Recht aller, garantirt durch das Gesez, ist das Losungswort der neuen Zeit! Das mögen fich diejenigen Herren Studenten, die so gerne die Feudalen Spielen" zu Gemüthe führen.

Dies die Korrespondenz. Das Bild ist nicht schmeichelhaft, aber es ist wahrheitsgetreu. Und können auch die Herren

Korpsstudenten auf den Univerfitäten der größeren Städte es nicht ganz so toll treiben wie in Heidelberg und anderen flein­städtischen Universitäten, so ist es doch auch dort schlimm genug.

Thatsache ist, daß die Herren Rorps und Verbindungs­studenten einfach nichts lernen und blos Nohheiten stus Diren". Man wird sich der Klagen erinnern, die von amt licher Sette schon in dieser Beziehung ausgesprochen worden find. Aus den Herren Korps und Verbindungsstudenten, die fich durchweg auch durch Servilität auszeichnen, werden aber unsere tünftigen Beamten- Richter, Staats. anwälte u. f. w. Es ist in der That hohe Belt, daß diesem Unfuge ernstlich zu Leibe gegangen wird.

Gerichts- Zeitung.

Schon seit einer Woche flaniren die rothen, blauen, weißen, grünen und gelben Müßenträger in den Straßen der Stadt. Allerdings noch sporadisch und in kleiner Bahl. Es find Füchse", die während der legten Ferienzeit, oder schon auf dem Gymnasium für die verschiedenen Korps ge u auf lellt", d. h. gewonnen worden find. Unter der Aegide eines perfahrenen Burschen", der am würdevollen Bierbauch und hunnenartig zerschnittenem Gefichte- ficherstes Gradzeichen iderm der Kulturstufe des 19. Jahrhunderts machen fte gravitätisch die ersten Gebversuche, um in das neue 7a, par Leben, das sich ihnen eröffnet, mit Würde" eintreten zu können. eleg. Her Dieses neue Leben stellt teine geringen Anforderungen. Es soll ik und fa ausgefüllt werden mit Trinkgelagen und Kommerfiren, mit Fecht boben und Mensuren, mit Theater, Bällen und Fackelzügen, von Bud Auswahl mit Fuchsritten und Landesvätern", mit Kneips und Straßen gungen! standalen, mit Radau und Randal. An Gesundheit und Geld beutel, an Gut und Blut und persönlichen Muth" werden die größten Ansprüche gemacht, nur der Kopf bleibt, abgesehen von ben Schmarren und dem Schädelbrummen, als Wirkung des Alkohols, außer Betracht. Und das ist das Schlimmste an der ganzen Tragikomödie. Von Jahr zu Jahr tritt das geistige Leben an der Universität, Denten, Forschen und Arbeiten mehr in den Hintergrund. Ebenso verödet das Gemüth. Ein roher, an Cynismus grenzender Materialismus macht fich breit und swärts findet Anerkennung, ja Bewunderung. Der Herr Profeffor Stillstand zu bringen, war es bereits zu spät, die Frau lief

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Wie gefährlich es ist, taube Personen ohne Be­gleitung auf die Straße zu schicken, bewies eine Verhandlung, welche gestern vor der dritten Straffammer des Landgerichts I ftattfand. Der auf der Anklagebank befindliche Kutscher Friedrich Muster sollte fich einer fahrlässigen Tödtung schuldig gemacht haben. Thatsache ist, daß er am 2. Juni d. J. als er mit einem leeren Arbeitswagen die Greifswalder ftraße durchfubr, eine über den Straßendamm schreitende alte Frau, die Wittwe Schulz, überfahren und dadurch getödtet hat. Der Angeklagte behauptete, daß er an dem Unglücksfalle unschuldig sei. Er habe die Frau quer über den Damm gehen sehen und deshalb schon in so weiter Entfernung angerufen, daß die Frau noch viel Beit hatte, dem Fuhrwerk auszuweichen. Er rief zum zweiten und zum dritten Male an, die Frau hielt ihre Blicke merkwürdiger Weise nach der entgegengeseßten Nich tung hin gerichtet, und als er versuchte, sein Fuhrwerk zum Direlt vor die Pferde, wurde niedergestoßen und überfahren, be vor er es zu hindern vermochte. Da durch die Beweisaufnahme Diese Darstellung des Angeklagten in allen Punkten bestätigt und außerdem die völlige Taubheit der Verunglückten festgestellt auf welche der Gerichthof auch erkannte.

füße Miene zu machen, denn die Couleurs" halten die Universität. Sie thun dazu zwar weiter nichts, daß fie fich in die Hörerliste einzeichnen und den Tribut Der Kollegiengelder entrichten, ohne den Herrn Professor wurde, so beantragte der Staatsanwalt selbst deffen Freisprechung,

iemals zu hören, ja oft auch ohne ihn zu sehen.

Fuch bitter zu beklagen über die Trägheit, die Apathie und Der Herr Profeffor wagt es zuweilen, bei einem Vertrauten Jocallofgleit der Herren Studenten", er ift traurig und vers ftimmt, vor leeren Bänten lesen" zu müffen- allein er tann ausbleiben und die Universität wenigstens den Schein ihrer 5 nicht ändern. Man muß froh sein, wenn fie nur nicht Existenzberechtigung wahrt. Die Couleurs" spielen die erste Flote an der Universität, die Profefforen, das übrige Etudentens Bolt und die Philifter" tanzen barnach.

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Bereine und Versammlungen.

Die Generalversammlung der freien Hilfskaffe Nr. 2 der deutschen Bimmerer tagte am Dienstag, den 23. Oftober, im Neuen Klubhause in der Kommandantenstraße, unter Vorfis des Herrn Seigt. Die Generalversammlung war gut besucht. Der erste Punkt der Tagesordnung, Raffenabrech nung pro 3. Quartal, erledigte fich sehr schnell und nach Fest­ftellung des Ueberschusses im vergangenen Quartal von rund 1200 Mart sah man den Mitgliedern so recht die innige Freude über den erzielten Gewinn an. Der Ueberschuß im 2. Quartal betrug 950 M., also im vergangenen Halbjahr 2150 M. Ueber Schuß Filiale Berlin . Nicht allein der Ueberschuß an Unter­fügungsgeldern ist erfreulich, sondern auch der Zuwachs der Mitglieder um 45. Der Buwachs der Mitglieder ist wohl Daraus zu erklären, daß fich die Herren Meister immer mehr der freten Hilfstaffe nähern und einzelne sogar die einsehen Hälfte zum Krantenaeld zusteuern, da fie gelernt haben, welcher Mühe und Arbeit fie überhoben find, Die Stocks wenn ihre Arbeiter in der freien Hilfskaffe find.

befindet sich in allen fleinen Universitätsstädten in größter Ab Da wären wir beim Philifter" angelangt. Der Philifter hängigkeit von den Studenten. Er lebt, und zwar in des Bortes verwegenfter Bedeutung, zum guten Theile vom Herrn Studiofus. Des Philifters Miethswohnungen, seine Läden, feine Kneipen und seine Droschten stehen leer, wenn der Stus bent ausbleibt. Derselbe ist für ihn die conditio sine qua non, die Quadratwurzel seines Daseins. Der Student muß herhalten mit seiner Haut, die von den verschiedenen Interessenten in Riemen geschnitten wird. Dafür ist der Philifter" aber auch Servil und ergeben bis zum Tode", ich wollte fagen, bis zur jeder Art frägt er ruhig und geduldig, sobald und so lange innungsmeister natürlich werden fich wohl hüten, für die freien e eine gespidte Börse fieht. So lange, aber auch nur fo Hilfskaffen etwas zu thun, denn ihnen dient das Krankenbuch lange ist der Herr Studiofus ein famoser Herr", ein feiner der Zwangskaffe als obligatorisches Arbeitsbuch; würde ein

Hen", ein Herr Baron", auch wenn er fein Wappenschild nur hinten trägt. Wehe aber, wenn das Gold, das schnöde Gold ihn verläßt! Jetzt wird der servilste Philister über Nacht ein er barmungsloser Manichäer, der auch den legten Rod des Schuld­ners nicht verschont. Aus dem Herrn Baron" ist im Hand umbrehen ein Schuldenmacher, ein Lump" geworden. Die Herren Studenten" tennen in dieser Beziehung ihre Bappen heimer" und wiffen fich in ihrer Art zu rächen. Leider nur, baß solche Revanchen fich bisweilen in gemeingefährlichen Noh beiten äußern. Sind doch Fälle, wie Ausreißen von Elfen bahnschienen, Demoliren von Gartenmauern, Hausthüren und Hausschildern, Schießen mit Revolvern in öffentlichen Lokalen, oder auf der Straße im Sündenregister der Studentenwelt ver zeichnet. Selbst die Kunst wird nicht verschont von den Söhnen der Musen". Haben wir es doch erst im Junimonate erlebt, daß die neu errichteten Fontänen auf der Anlage zer

und Berathung von Seiten der Stadträthe" hatte es bedurft,

um diese Verschönerungen

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obligatorisches Arbeitsbuch eingeführt werden, dann trieben fie thre Arbeiter schaarenwels in die freien Hilfskaffen, denn erstens fielen die An- und Abmeldungen fort, und was die Hauptsache ift, das Drittel. Die Generalversammlung tagte nicht lange, da fich alles in schönster Ordnung abwidelte( welches auch sehr dem Boifigenden zu danken ist). Zum Schluß der Versammlung wurde der Vorstand beauftragt, schon jest Berathurgen über ben Empfang der Delegirten zu Ostern der einzelnen Städte Deutschlands zu treffen, damit die Kameraden würdig aufge­

nommen werden.

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metall­arbeiter( E. H. Nr. 29, Hamburg ) Filiale II. Mitglieder versammlung am Montag, den 29. b. M., Abends 8 Ubr, im Lolale Sanssouci", Kottbuferfiraße 4a, oberer Saal. Tages ordnung: 1. Klarlegung der Beschuldigungen, die der Delegirte H. Schindler in der Versammlung der Filiale 1 geäußert hat. der Filialen 1, II, III, IV hiermit freundlichst eingeladen. Sämmt liche Delegirte der 2. Wahlabtheilung find eingeladen.

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5. Jahry.

Männergesangverein Weiße Rose ", Restaurant Kleine, Gerichts

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Männergesangverein Eintracht 1" Abends 9 Uhr Köpnickerstraße 68, im Restaurant. Gesang verein Echo 1872" Abends 9 Uhr Dranienftr. 190. Turnverein Hafenhaide"( Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr Dieffenbachstr. 60-61. Berliner Turngenossenschaft" ( 7. Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr in der städt. Turns halle, Brizerstr. 17-18; besgl. 6. Männerabtheilung Abends 8 Uhr in der städtischen Turnhalle, Gubenerstr. 51. Lübed scher Turnverein( Männerabtheilung) Abends 8 Uhr Elisabeth­ftraße 57-58. Verein ehemaliger Schüler der Vll. Se meindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Poppe, Linden ftraße 106. Friedrichs- Verein"( ehemalige Böglinge des großen Friedrichs- Waisenhauses der Stadt Berlin ) Abends Ohmgaffe 2. Vergnügungs 8 Uhr bei Bormann verein Luftig" Abends 9 Uhr bei Thamm, Schön hauser Allee 28.-Verein Ratibor " Abends 8 Uhr im Restaurant Frige, Elisabethstr. 30.- Arends'scher Steno graphenverein Mercur" Abends 8 Uhr im Restaurant, Baaz" Blumenstr. 10. Arends'scher Stenographenverein Apollo bund" Abends 8 Uhr Thurmftr. 31( Moabit .) Wissenschaft licher Verein für Roller'sche Stenographie. Abends 8 Uhr im Münchener Bräuhaus, Neue Friedrichsstr. 1, Unterrichts- und Uebungsstunde. Rauchklub Hellblau" Abends 19 Uhr, Stalizerftr. 143.

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Kleine Mittheilungen. Ratibor

. Ueber einen versuchten Raubmord wird dem Boten" von hier geschrieben: In der Nacht von Freitag zum Sonnabend erwachte der Gastwirth Parma in Klein- Borzyt durch ein Geräusch und bemerkte, daß Licht im Zimmer set. Gleichzeitig nahm er zwei Männer wahr, von denen einer eine Schaufel über seinem( des Gastwirths) Kopf hielt. Der andere weckte, mit einem geladenen Revolver in der Hand, den 14 jährigen Sohn des Gastwirths und mußte dieser dem Diebe Geld, Sachen, Speisen und Getränke geben, wobei er ihn mit Erschießen bedrohte. Demnächst begaben sich Die Diebe mit den Sachen nach Thurze, wo fie in den Eaal des dortigen Kretschams durch das Fenster einbrachen und Speisen und Getränke stablen. Ein Mann aus Thurze be merkte dies, rief einige Nachbarn zusammen, die nun den Gast wirth wedten. Lesterer sprang zum Fenster hinaus und eilte den flüchtig werdenden Dieben mit den übrigen Männern nach. Einer der Verbrecher entwich, der andere, ein Mann aus Neu tischheim in Mähren , wurde von dem Gastwirth eingeholt. Als er ihn feftnehmen wollte, erhielt der Gastwirth einen Bellhieb gegen den Kopf, ließ aber den Uebelthäter nicht los, bis die andern Verfolger zur Stelle waren und denselben dingfest machten. Der Verbrecher wurde am Sonnabend in das hiesige Gerichtsgefängniß eingeliefert.

Hermsdorf( Riefengebirge). Ein vor kurzem stattgehabter Brand in dem benachbarten Wernersdorf hat sehr schlimme Nachwehen gehabt. Der Befizer des abgebrannten Bauernhofes, Bauer Seidel, erhängte sich im Gefängnißlokale. In vergan gener Woche wurde auch die Befizerin wegen Anstiftung des Brandes verhaftet; dieselbe erhängte sich ebenfalls im hiesigen Gefängniß. Eine weitere Folge diefes einen Verbrechens ist nun die Verhaftung des Maurers Brettschneider, welcher den Brand auf Ansuchen der Seidel'schen Eheleute angelegt hat. Dabei ist nun herausgekommen, daß der Brandstifter vor drei Jahren sein eigenes Haus in Petersdorf angezündet hat, um Die Feuerversicherungsgelder einzulasfiren, was ihm auch glückte, ohne daß bisher das Verbrechen entdeckt wurde.

Desfan. Ein Aufsehen erregender Straffall ist am 15. d. M. vor der Strafkammer des hiesigen Landgerichts zur Ab urtheilung gelangt. Bei der Beerdigung eines Auszüglers hob der Geistliche in der Grabrede den wenig gottgefälligen Lebens wandel des Verstorbenen hervor und verstieg fich sogar zu der Behauptung, daß ein Mord das Gewiffen des Dahingeschiedenen belaste u. s. m. Die zwei Söhne des Todten verließen sofort die Grabftelle und stellten später Strafantrag gegen den Geist lichen. Derselbe wurde vom Schöffengericht in Berbst zu einer Geldstrafe von 50 M. oder 5 Tagen Haft verurtheilt. Gegen dieses Erkenntniß legte der Pastor Berufung ein, in welcher er fich als das Opfer eines Jrrthums hinstellte. Die Straf Tammer des Landgerichts verwarf die Berufung. Koblenz

. An der unterhalb des Güterbahnhofes zu Lützel­Roblenz befindlichen Weiche entgleisten am 23. d., Abends, der Backwagen und die sechs folgenden Wagen eines von Köln fommenden Güterzuges. Die Durchgangs- Geleise wurden das burch gesperrt, so daß die nachfolgenden Personen und Schnell Büge fich noch bis zum nächsten Morgen bedeutend verspäteten, da die Aufräumungs- Arbeiten noch nicht beendet waren. Die Ur fache der Entgleisung wurde, laut der Kobl. 3tg.", durch eine falsche Stellung der Einfahrtsweiche herbeigeführt. Verlegungen des Bugpersonals find nicht vorgekommen.

Hanan. Der Kl. Pr." melbet man: Einen graueners regenden Fund machten am 21. d. einige Spaziergänger im so genannten Poppen- Walde, nämlich einen leinenen Sad, welcher brei menschliche Stelette enthielt. Das größte war von einem erwachsenen Manne, ganz fleischlos; an den beiden anderen be­fand sich noch stellenweise Fleisch, dieselben stammen von Knaben von ungefähr 4 und 6 Jahren. Das eine Stelett trug am Halfe eine Schnur, von einem Portepee stammend, womit das Kind anscheinend erdroffelt wurde. Daß fich die Stelette noch

fort, ja Theile derselben fortgeschleppt wurden. Langer Seit 2. Verschiedenes. Zu dieser Versammlung werden die Mitglieder nicht lange an der Fundstelle befanden, geht daraus hervor, daß

Die Umlagen und

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Der Anlage durchzusetzen. ftädtischen Verbrauchssteuern, die

doch von den Bürgern und nicht zum kleinen Theile von den armeren Bürgern getragen werden, mußten solchen Lurus er möglichen. Da tamen in einer tollen Nacht" die Gelbmüßen baber und zerstörten des Bürgers Schweiß und Mühe.- Hätte ein gewöhnliches Menschenkind solchen Frenel begangen, so hätten die Philister uns ihre würdigen Blätter über die fcheußliche Rohheit" und den proletarischen Vandalismus Beter Attentäter waren, wußte man schön zu schweigen und zu ver­hufchen. Doch halt! Noch wacht das Auge des Gesetzes, der

mordio geschrien.

Derr Staatsanwalt!

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aber gebildete Rorpsstudenten die

Derselbe hat denn in der That die waderen Musensöhne, Bon überschwänglichen Patrioten auch sonft die Blüthe und Goffnung Germantens genannt, in Untersuchung gezogen, und find wir sehr erwaltungsvoll, welche Strafe dieselben treffen wird. Wir werden die Sache jedenfalls im Auge behalten und

Eine große öffentliche Volksversammlung für Schöneberg und Umgegend findet am Montag, den 29. bs., Abends 8 Uhr, in Gründer's Salon, Schwerinfir. 9, ftatt. Tagesordnung: Die bevorstehenden Landtagswahlen. Referent: Wilhelm Werner .

Fachverein der Posamentiere und Berufsgenoffen. Versammlung am Montag, den 29. Oftober, Abends 8 Uhr, im Rönigstadt Rafino", Holzmartstraße 72. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Rödhen: Das Wandererleben der Jest zeit. 2. Verschiedenes und Fragetaften. NB. Bahlreiches Er fcheinen erwünscht. Gäste willkommen.

Gefangverein Ludwig'scher Männerchor. Jeden Dienstag Abends 9 Uhr im Restaurant Boppe, Lindenstr. 106, Gesangstunde. Gäste find willkommen.

Turn- und gesellige Vereine am Sonntag. Lübec'scher Turnverein( 2. Lehrlingsabtheilung) Abends 6 Uhr Eliſabeth­flraße 57-58.- Turnverein, Wedding "( 2. Lehrlingsabtheilung) zur rechten Zeit darüber berichten. Ebenso werden wir nicht Nachmittags 4 Uhr Pantstr. 9.- Turnverein Froh und Frei versäumen, dem Sich- Verhalten der Studenten im Theater( Lehrlingsabtheilung) Nachmittags 4 Uhr Bergstr. 57. eröffnet und geben fich die lieben Rünstlerinnen und Künstler Gesangverein Unverzagt" Abends 8 Uhr im Restau

Aufmerksamkeit zu schenken. Daffelbe ist seit einigen Tagen wieder

fehr auch die ungünstigen Verhältnisse des hiesigen Theaters in alle Mühe, bas Heidelberger Publikum zufrieden zu ftellen, wie peluniärer Beziehung eine solche Aufgabe erschweren mögen.

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine ete. am Montag

rant Goering, Röpniderstraße 127 a.- Gefangverein Sänger. luft" Abends 9 Uhr im Restaurant, Landsbergerstraße 80. Gesangverein Bruderbund" Aberds 9 Uhr im Restaurant,

tie Umhüllung noch sehr gut erhalten ist. Die Stelette wurden nach dem Hanauer Friedhofe transportirt, wo dieselben einst weilen untergebracht wurden, bis ein gerichtsärztliches Protokoll aufgenommen ist.

Briefkasten der Redaktion.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements Quittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt. B. 50. 1. Senden Sie 5 M. und laffen Sie es wegen des Restes auf eine Alage ankommen. 2. Ste tönnen noch jetzt jederzeit mit Ihrer Frau einen gerichtlichen Chevertrag ab schließen. Gehen Sie nach dem Amtsgericht, Neue Friedrich ftraue 13.

.D. Dem Kläger werden, wenn in einer Privattlagefache die Kosten dem Gegner auferlegt werden, Versäumnißkosten nicht erstattet.

3. 5. in 5. Die Kollekteure der preußischen Lotterie müffen nach Beendigung einer Biehung die Loofe einige Zeit ben bisherigen Loosinhabern referoirt halten. Bei anderen Lotterien hat dagegen der Loosinhaber fein Recht auf Er­neuerung.

Zwei Streitende. Der Hauswirth ist niemals berechtigt, in die Miethswohnung zu bringen, um ein Verzeichniß der Möbel aufzunehmen. Entfernt er sich nicht auf Aufforderung seitens des Miethers, so macht er sich des Hausfriedensbruchs schuldig.