threr Familie eine namhafte Penfion ausgescht worden war, batte fie das Leben einer Vagabondin geführt. Mit dem ehe­maligen Wirtschaftsschreiber war sie von Stadt zu Stadt ge zogen, und in den Gasthäusern, in welchen fte genächtigt, hatte fie Diebstähle ausgeführt. In den meisten Fällen hatte sie die Federbeiten aus den Schlafzimmern fortzuschleppen gewußt, um fte zu verkaufen oder zu verseßen. Frau v. 2. wurde damals wegen Diebstahls und Betrugs verurtheilt. Auf ihren Streif zügen hatte fte auch ihren Sohn, den sie auf raffinirte Weise aus den Pensionen, in welche die Verwandten ihn untergebracht, zu befreien" wußte, mit sich genommen. Später hatten die Breslauer Gerichte sich noch wiederholt mit Frau v. Lekow zu beschäftigen. Man glaubte dann, daß Frau von Lelow im Ausland weile, bis man jest erfuhr, daß sie in Berlin in ben Hafen einer neuen Ehe eingelaufen fet. Die ehe malige Frau v. 2. hat in Berlin den Handelsmann Mahlow gehetrathet.

Hoffentlich hat sich die adlige Dame in ihrer zweiten Ebe Die Tugenden ihrer Vorfahren, das Saufen und Stehlen, ab­gewöhnt.

aus dem Fenster in den Hof hinab und brach beide Unter­schenkel. Daffelbe wurde nach dem St. Hedwigs Krankenhause gebracht.

Gerichts- Beitung.

Jabre und bestimmt im Oktober geschehen sein. Damals woher damalige P einem der jegige bei der Frau Schütt ein Schloffer Namens Stoßmann und die will einmal zur ungewöhnlichen Zeit in sein Logis zurüdgele nicht mit Hinters sein, um fich Werkzeug zu holen; als er die Wohnung öffnen würde, sond erscheinen und i habe er die Angeklagte darin getroffen und bemerkt, wie fi diese aus einem aufgeschnittenen Bette Federn nahm. Nachdem wurde auch gan An zwei lang ausgedehnten Sihungstagen hatte er das gewünschte Werkzeug gefunden, sei er, ohne sich welleewiffer Heinrich Testen Reichstag fich das Schwurgericht am hiesigen Landgericht I mit einer An um die Sache zu fümmern, fort gegangen. Diese Wahrnehmung flage wegen vorfäglicher Brandstiftung zu beschäftigen, welche hat Stoßmann der Frau Schütt merkwürdiger Weise erst als er fich in fich gegen die verebelichte Kellner Bertha Mathilde Johanna diesem Jahre und zwar im Juli mitgetheilt und auf Grund fich ftets al ritte. Da gera Rebkow, geb. Seeliger richtete. Am 2. Juni d. J. in den dieser Angabe wandte fich Frau Schütt an die Staatsanwa Sozialdemokrate Nachmittagsstunden fam in der Wohnung der Angeklagten, im schaft mit einer Anzeige. Die Angeklagte stellte das gehen entschieden in Abrede, ſie ſet niemals in der Dämpfer aufgef Gefängniß befar vierten Stock des Hauses Katharinenfiraße 3, Feuer aus, welches einen Theil des Dachstuhls vernichtete und einen Immobiliar haupteten Weise in der Wohnung ihrer Nachbarin gew gewen figurirte Fürft schaden von 10000 bis 15 000 m. verursachte. Die Feuerwehr und habe sich selbstredend auch nie an deren Bettfedern Intiage felbit be batte etwa eine Stunde zu thun, ehe fte des Feuers Herr griffen. Beuge Stoßmann bleibt im Termin bei seiner Behau Klubs, Vertrau wurde. Das Mobiliar der Angellaaten, welche sich ebenso fung; er erinnere fich noch ganz gut des damaligen Greign Gehorsam st. ex das am 17. Oktober stattgefunden habe. Auf die Bemerhalten worden ihr bei Tage in einer Restauration beschäftigter

Der freireligiösen Gemeinde war es seit dem Jahre 1873 gestattet, ihren Religionsunterricht in den städtischen Ge meindeschulen in der Etallschreiber und in der Gipsstraße während der schulfreien Nachmittagsstunden am Mittwoch und Sonnabend abzubalten. Am Sonntag ist nun dem Vorstand der freireligiösen Gemeinde seitens der städtischen Schuldeputation, unterzeichnet Bertram, ein Schreiben zugegangen, wonach die Erlaubniß zur ferneren Benutzung von städtischen Schul­räumen zu oben erwähntem 3wed vom 1. November d. J. ab fortfällt.

wie Ehemann bei Ausbruch des Feuers nicht in der Woh nung befunden hatte, war völlig abgebrannt und die Feuerwehr hatte insofern eine schwierige Arbeit, als die Bimmer did mit Qualm angefüllt waren. Die Angeklagte steht in dem dringenden Verdachte, das Feuer zu eigennüßigen Zweden vorfäß ich angelegt zu haben, und es kam durch die um fangreichen Beugenvernehmungen während der beiden Ver handlungstage eine lange Reihe von Verdachte momenten zur Sprache. Das schwerwiegendste derselben ist, daß die Feuer wehr beim Betreten der Brandstätte deutlich einen fettigen, öligen Geruch wahrgenommen hat, daß man an den Möbel stücken deutliche Spuren von Petroleum wahrgenommen und der Chemiker Dr. Bischoff unzweifelhaft nachge wiesen wiesen hat, daß Matraße, Kopfkissen und Steppdecke Die Ange eines Bettes mit Petroleum getränkt waren.

flagte hat fich ferner dadurch verdächtig gemacht, daß fie kurze

Ein raffinirter Postdiebstahl brachte, mie das Berl. Tabl." berichtet, felt Sonnabend Nacht in das sonst so rubige, gefchäftsmäßige Treiben der Beamten des Hauptpoftamts in der Spandauerstraße große Aufregung. Nach Eingang des von Köln englische, franzöfifche 2c. Post bringt, vermißte man im Hauptfernt hat, nachdem fte erst ihre Nachbarin sorgfältig ausgeforscht poftamte einen großen, etwa einen Meter hohen und entsprechend diden Sack, in welchem fich außer zahlreichen gewöhnlichen Briefen auch ein ganzes Packet Einschreib- Sendungen sowie mehrere an das hiesige Auswärtige Amt gerichtete Brieffchaften befanden, welche derart wichtige Mittheilungen enthielten, daß man die Briefe von Paris per Feldjäger nach Köln

Ve

be

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nisation folle bemofrat" liegen Ueber die

weit führen, Der hervorsteche werden. Die T eceffanten Int

des Vertheidigers der Frau Jentsch, daß die lettere am 17.0 tober nachweislich schon von 6 Uhr an dauernd aus dem Hau gewesen sei, meint 3euge, es fönne auch am 19. Oftober wesen sein. Auf die weitere Frage, warum er erft in biätern spalten Jahre seine Wahrnehmung fund gegeben habe, erklärt St mann, der Meinung gewesen zu sein, daß die Frau Jent die Federn für Frau Schütt verkaufen wollte.- Beugin S giebt noch an, daß fie die Gewohnheit hatte, den Schlüs der Wohnung unter die Strohdecke vor der Thür zu leugen, Gehret mithin sei es sehr leicht gewesen, hinein zu gelangen. Bertheidiger wird Widerspruch gegen die Vereidigung des Zeus der sonst übliche Stoßmann erhoben und der Antrag gestellt, einen neuen Te Ten die vertraulicher anzuberaumen und zwei nambaft gemachte Beugen zu laba welche befunden sollen, daß die Angeklagte weder am 17. Male die Geleg Das Amtsgehein am 19. Oftober um die vom Beugen Stoßmann angegeben lernen, aus den Zeit in dem Hause, ſondern bei einer anderen Frau war, weigerte fich Brautwäsche zu waschen. Der Gerichtshof stimmte diesem Ermächtigung zu trage zu.

G

Bernehmung be

zurüden, und e baben, er tönne

Das Kaninchen. Vors.: Angeklagter Kühne, es w Ihnen zur Last gelegt, den Versuch gemacht zu haben, entstanden nun einer verschloffenen Riste ein dem Knaben Torndorf gebound die Angella Kaninchen zu entwenden.- Angell.: Des to Sie, weeß mung des Behre een Mißverschbändniß. Wie soll ich mich an so en armes aller Macht dage ninchen vergreifen? Nee, hären Se, das kann mir schon gar Bolizeiprä

bafftren!

Vors. Frau Friedel fah von ihrem Fenster aus, wie

Der

titshofs, der S ben Verhand

fich mit ihrem Hund in die Nähe der als Kaninchen u laffen, und e dienenden Kiste begaben, durch die Luftlöcher um die aus dem Saale mit Ihrem Hund in dieselbe hinein gudten, darauf ebret nur unt

hatte, ob dieselbe zu Hause bleibe, daß ferner die einzelnen Räume verſchloſſen waren und es in zwei gar nicht zuſammen hängenden Stuben zu gleicher Beit lichterloh brannte. Augen­zeugen behaupten ferner, daß die Angeklagte, als sie einige Beit nach dem Auskommen des Feuers nach Hause zurückkehrte, fich fehr auffällig gezeigt habe, indem file namentlich auffällig lange nach den Stubenschlüsseln suchte, die sie doch in der Tasche bet fich trug. Die Anklagebehörde nimmt an, daß die Frau ein Intereffe daran gehabt habe, den Brand anzulegen, weil das Mobiliar erst 3 Wochen vorher mit 3320 Mt. versichert wor­den war und dieser an und für sich den thatsächlichen Verhält. niffen nicht ganz entsprechende Betrag noch in ein größeres Miß. verhältniß dadurch gebracht sein soll, daß die Angeklagte kurz hintereinander verschiedene Möbel, Kleidungsstüde und Werth objekte aus dem Hause gebracht hat. Die Angellate freilich bestritt auch diesmal wieder, wie in einem früheren Termin, jegliche Schuld und verwies u. A. auch darauf, daß ihr Liebling, ihr Kanarienvogel mit verbrannt sei und fte doch reichlich

Es wurde nun sofort nach allen batte bringen laffen. Windrichtungen hin recherchirt und depeschirt, auch Die Beamten unserer Kriminalpolizei entwickelten eine fieberhafte Thätigkeit. Das Resultat ber Ermitte lungen war schließlich folgendes: An den Wagen, der vom Bahnhof im Hofe des Hauptpoftamts angekommen, war ein Mann in der Uniform der Postbeamten herangetreten und hatte nach den Einschreibsendungen gefragt. Diefelben befanden sich in zwei großen Säden, von denen der eine dem Fremden über geben wurde, während ein anderer Postbediensteter den zweiten Sad auf der Schulter die Treppe hinauf nach den Briefver­theilungsbureaus trug. Von beiden Säden ist nur der lettere an seinem Bestimmungsort angelangt, der andere ist jedenfalls von einem Pfeudo- Postbeamten der früher thatsächlich bei Der Hauptpost beschäftigt und daher von dem Geschäftsgange baselbst genau unterrichtet gewesen sein soll nach einem von langer Hand vorbereiteten Plane gestohlen und seinen in der Kleinen Poststraße harrenden Komplizen durch das Fenster der ersten Etage hinabgeworfen worden.

-

-

aller Gewalt an dem Deckel rüttelten, daß Sie dann,

fel. Man batt

Herr Gehre

fich derselbe nicht löste, in Ihren Taschen suchten, aur Stelle gebro e Sie glaubten off abfertigen zu

Schlüffel hervorzogen, mit diesem die Kiste öffneten endlich ein Kaninchen herauszogen.

bar, daß Sie in dem strömenden Regen nicht beobachtet wird die Angeklagten Sie wurden von dem kleinen Torndorf und mehreren Fra Beugen, darunte überrumpelt, wie Sie gerade das Thierchen Ihrem Hunde

und den frühere

liches Bild über

die

es fich durch die

Gelegenheit gehabt haben würde, denselben in Sicherheit hielten, und hatten nun nichts Eiligeres zu thun, als das sonst war alle Schreck find Sie dabei umgefallen. It's nicht so?" Ang Dem Gerichtsho Nee, hären Se, ganz so ist Sie die Geschichte nich. Die S is Sie merschtendheels die: Was Sie nämlich mei Nero dieser deshalb se mei Ziehhund, müssen Sie wissen, der hadde Sie feine Falten, daß eine So oft, daß ich ihn losgefchbaugen werden

hadde, heidi war er bei de Gifte und schnubberte mit eenem wahren Verkniejen bran es Sie noch an dem Dage.

zu bringen, wenn sie einen verbrecherischen Plan ver folgt hätte. Die durch mehr als 20 Beugen beige­brachten Beweise fielen nicht besonders Gunsten สิน der Angeklagten aus, ganz zum Schluß der Beweisaufnahme und nach ermüdenden zweitägigen Verhandluogen stellten sich an die Ganinchen. Diefer vermiste jedoch der Beendigung der Sache plöglich unerwartete Hinder niffe entgegen. Der Ehemann der Angeklagten fagte nämlich aus, daß die Angeklagte wiederholt an epileptischen Krämpfen gelitten und mehrfach Spuren von Geistesabwesenheit und Halluzinationen gezeigt habe. Da die Angeklagte ferner behaup tete, daß fie auch im Untersuchungsgefängnisse derartige Anfälle gehabt habe, so stellte der Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Silber stein den Antrag, den Geisteszustand der Angeklagten unter suchen zu lassen, und der Gerichtshof konnte fich der Noth­wendigkeit nicht entziehen, diesem Antrage zu entsprechen.

Briefsack ist durch einen glücklichen Zufall heute Morgen im Schifffahrtstanale aufgefunden worden. Die erwähnten für das Auswärtige Amt bestimmten Briefschaften fanden fich unverlegt vor, ebenso die gewöhnlichen Briefe, der größte Theil der Einschreibebriefe ist indeß geöffnet und seines In­halts beraubt worden. Es ist schwer festzustellen, wie hoch fich Die defraudirte Summe belaufen mag, da die amerikanischen Geschäftsleute Geld und Werthsendungen meist nicht postalisch zu bellariren, sondern nur zu verfichern pflegen. Heute war man in der Registratur C des Hauptpostamtes mit dem Sor tiren und Trocknen der völlig durchnäßten Briefschaften bes schäftigt. Auf Tischen, Bänken und Fußboden lagen Hunderte von naffen Briefen und Drucksachen, welche im Laufe des Tages wohl zur Verwunderung der Adreffaten in geböntem Bustande zur Bestellung gelangen dürften. Ob die Verhaftung bes muthmaßlichen Thäters bereits gelungen ist, darüber ver

-

mochten wir nähere Ermittelungen noch nicht einzuziehen.

Vielleicht helfen diese Zeilen, Licht in das noch über der That schwebende Dunkel bringen. Wenn das Berl. Tagbl." nur nicht wieder einmal geflunktert hat!

In einer eigenthümlichen Weise gerieth gestern Abend an der Oranienbrüde ein altes Mütterchen in Gefahr, getödtet zu werden. Dortselbst war ein schwerer Mörtelwagen von der Rottbuserstraße her eingebogen, als plöglich die beiden Pferde auf einmal zu Falle kamen. In demselben Moment wollte das Mütterchen hart an dem Fuhrwert vorbei den Straßendamm paffiren, und so gerieth es unter die bei ihrem Sturze wie zu einem Knäul verwirrten schweren Laftthiere. Jedermann glaubte die Frau als Leiche unter den schweren Pferdeleibern hervor gezogen zu sehen. Leblos war auch das Mütterchen, als man es hervorzog, aber wie fich bald zur Freude Aller herausstellte, war die alte Frau nur ohnmächtig geworden. Dennoch ist die Aermste von dem Unfall schwer betroffen, da fie, wie ein schleu­nigft herbeigeholter Arzt konstatirte, einen mehrmaligen Bruch bes linken Beines davongetragen hat.

Drei Grazien" ans Reinickendorf zierten gestern in Gesellschaft eines modernen Apollo die Anllagebank der Schöffenabtheilung des Landgerichts 11. Es handelte sich um

rum. So " Gelt?" sagte ich

in vielen Puntt Superbalt fele

hrzehnten in

meinem Hund, Du mechst wol emal ee so ee Ganin murf der

fähn??" Na, dacht ich, warum sollst Du Deinem

ich nehme me

nich emal so ee Ganinchen berseenlich vorstell'n? Ich alfo Welche seiner hin nach de Giste, die war Sie, weeß Gott, nich verschlnehmungen auf

feine untontrol

Drehungen und flärung abgebe

ich nehme Sie also so janz famft ee Ganinchen raus und dem Nero so hin. Stehste, Nero," sagt ich, de Ganinchen." Gott ! Ich sage Ihnen, hat fich das Dhia Sie nämlich mei Nero is, gefreit, wie er das gleene Gan nichts wiffe, b

fah! Wie ich ihm nu das Dhierchen genug gezeigt hadde

die Geschichte. Mei Nero is Sie nämlich zu ce großer uf die Dhierchen, wirklich zu ee großer Narr, el ja!

Natt

( Da

richter, die bei

berichtet haben

Derr Kommiffar

eine große Prügelei, welche von den Angeklagten am 11. Juli ich's wieder in de Gifte hinein gethan. Sähn Se, das ist lagen nur das vorigen Jahres in der Provinzstraße zu Reinickendorf arrangirt sein soll. Bur Sache waren nicht weniger als neun Beugen beiderlei Geschlechts vorgeladen. Die Hauptangeklagte war ein Angeklagte erzählte in diesem Tone, fortwährend barung erfol

Mohr und Frau Mund; der männliche Angeklagte nannte fich Schimansky Von der Anklage wurde der Vorgang im Wesent lichen so dargestellt, als ob die Beschuldigten an dem genannten Tage den in Reinidendorf wohnhaften Drechslermeister Sturm auf der Straße angefallen, ihm seinen Stock entrissen und ihn mit demselben arg mishandelt hätten. Hierbei sollte die Krüger als Hauptthäterin fungirt haben. Die lettere giebt zu, dem Sturm den Stod entriffen und ihn damit geschlagen zu haben, jedoch erst nachdem fte von demselben beleidigt und thätlich angegriffen worden sci. Frau Mund und Angeklagter

Die Leiche des angeblich ermordeten Kutschers Sergeler ist vorgestern Nachmittag gegen 4 Uhr im Schiff fahrtsfanal bei Plößensee an derselben Stelle gefunden worden, wo der umgeschlagene Wagen des Bergeler aufgefunden worden war. Das einfaffirte Geld im Betrage von 150 Mart wurde bei dem Todten unter dem Schurzfell steckend vorgefunden, da­gegen fehlt die große Fuhrmannstasche, welche B. umgeschnallt hatte und in welcher sich Papiere und Rechnungen befanden. Die Leiche zeigt am Kopf eine Verlegung. Ob dieselbe nun infolge eines Angriffs entstanden, oder ob B. dieselbe beim Sturz in den Kanal davongetragen hat, wird die heute oder morgen stattfindende Obduktion ergeben. Die Vermuthung, daß B. einen Selbstmord begangen, scheint ausgefchloffen, boch ist es möglich, daß der Kutscher in der Finsterniß verun glückt ist.

achten.)

Angellag

Borf.( laut): Angeklagter!! Werden Sie mich nun en auch einmal zu Wort fommen laffen?

Ei Herrjeeses ja, freilich. Bitte recht scheen, Herr richtshof!

-

Bors.: Ich danke auch schön!

wab

Also Sie wollten Sh Nero nur einmal ein Kaninchen persönlich vorstellen. Angefl.: Ei ja, fehn Se woll, weil Sie das Vieh eenen Narren an die Dhierchen gefreffen hadde

..

Vorf.: Gut, gut; das haben wir gehört. Sollten Sie n Angeklagter: Was hätt' ich damit anfan

Schimansly bestreiten jede Betheiligung, während Fräulein doch am Ende die Abficht gehabt haben, fich das Kanind

Mohr, die Schwägerin des Sturm ist, fich dahin erklärt, daß fie threm Schwager Sturm wohl früher einige derbe Lektionen verabreicht habe, an dem bezüglichen Tage aber nicht. Die Mehrzahl der Beugen fonnte nichts Positives bekunden; Darüber waren alle einig, daß Sturm gründlich verhauen worden war, aber man hatte aus der Ferne und in der be ginnenden Dunkelheit die Thäter nicht genau gesehen. Nur eine in der Nähe wohnhafte Frau sagte in belastender Weise gegen die Angeklagten aus; fte hatte den Vorgang mit angesehen und auch die Theilnehmer erkannt. Wie die Sache angefangen, fonnte auch diese 3eugin nicht befunden. Beuge Sturm will die Angeklagten bestimmt erkannt haben. Nach seiner Behaup tung ist er von mindestens 11 Personen mit weißen Schürzen" unter dem Rufe: Jest tommen die Berliner Huren" ange­

Der letzte Oktobersonntag hat vielen Tausenden eine große Ueberraschung bereitet, er schien nachholen zu wollen, was ter Sommer so vielfach versäumt. Warmer, heller Sonnen schein lagerte auf den Straßen, unzählige von Spaziergängern flutheten durch die Stadt nach den Thoren hinaus; Unter den Linden , im Thiergarten, in den Belten und im Grunewald sah es wie an einem schönen Sommertage aus.

anzueianen? sollen?

Vors.: Sie konnten es ja effen! Se, des dhue ich, weeß Gott , nich.

-

Angell.: Nee,

Herr Gebr

fete bie pofiti

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Vors. Gebraten soll es ja ganz gut schmecken.-Angel Nee, bei Leibe nich! So en Ganinchen tennt ich nu part Ich wollte Sie wirklich mein' Nero een Verkniejen bereiten, weil er immer so an Gifte herumschnubberte und wie toll auf die Viecher war.

nich verschbeisen.

und dem Ang

fichere Beuge g

pofitio auftreten

lungen vom

erflären mu

hichts, denn

wollt ich ihm äben so en Ganinchen emal berseenlich vorftell ich ja."

fähn Se, weiter wollt ich Sie wirklich nischt.

Der Gerichtshof kam zu der Ansicht, daß bei der notorifde

Ber

batte er die ver

info peinlich

Angellagten Au

,, Trunkenboldenhaftigkeit" des Angeklagten nicht festzustellen ugen Sie n ob er bei seiner That die Abficht einer rechtswidrigen meinte er zu de griffen worden. Jeder der Angreifer babe einen richtigen eignung gehabt habe, und erkannte daher auf Freisprechungs wenn ich a Der Vorsigende ertheilte jedoch dem Angeklagten den Rat wollte er wiede falls er wieder einmal seinem Hund ein Raninchen perfonung entbu than, widrigenfalls er sich mindestens des groben Unfugs schularitellung vorstellen wolle, anders zu Werte zu gehen, als er diesmal mal en großer Freund von die Ganinchen sei," empfabletügt auf e

Baumstamm mit Aesten" bei sich gehabt und mit diesen Stämmen sei er geschlagen worden. Bunächst sei er hingefallen, dann aber wieder aufgestanden und nach einem Bierlokal ges laufen, um fich Hilfe zu suchen; als er in dem ersten Lotal leine gefunden, set er nach dem zweiten Bierlofal gelaufen. In­folge der empfangenen Verlegungen will er sechs Wochen arbeite­unfähig gewesen sein. Seine Schwägerin, Fräulein Mohr, habe er weder früher noch an dem in Nede stehenden Tage beschimpft und auch sonst keinen Anlaß zu dem Angriff gegeben. Auf Antrag des Vertheidigers Rechtsanwalt Stadthagen wird noch ein Beuge vernommen, welcher erklärt, daß Sturm in der That

machen würde.

Mit nochmaligen Versicherungen, daß sein Nero nun

der Angeklagte.

man wohl ohne Gefahr der Uebertreibung behaupten.

ein

9 Uhr, eril.

willigten die

bäude.

Bevor Her

Den ganzen Bra

De

beliebt, bezeichn

uchung bei ben

München , 28. Dttober. Die legten belden Tage der a gelaufenen Woche gehörten hier der Sozialdemokratie, das ben schon früher seine Schwägerin mit dem Schmeichelnemen hiesigen Polizeibehörde beliebte es wieder einmal, einen fend " Sure " belegt hat. 3ruge Sturm wird nicht vereidigt. zahllosen Geheimbundsprozeffe anzuftrengen, welche ja in fiszirt. Dar

Polizei Bericht. Am 29. d. M. Vormittags verun glückten die Arbeiter Winkler und Bahl beim Kanalbau in der unbenannten Straße 19, Abtheilung XIV, dadurch, daß ein Arbeitswagen gegen die Ballen fuhr, mit denen der Schacht überbrüdt war, wodurch die beiden darauf befindlichen Arbeiter in den Schacht hinabstürzten. Winkler erlitt einen Bruch des linten Oberschenkels und Bahl einen Rippenbruch. Beide wur­ben nach dem städtischen Krantenbause am Friedrichshain gebracht. -Um dieselbe Zeit fiel der Justizanwärter Wiffel beim Heraus treten aus dem Hause Spandauerfir. 38 zur Erde und brach den linten Oberschenkel. Nachmittags erhängte fich eine Frau in der Wohnung ihres Sohnes.- An demselben Tage Abends wurde der Schloffer Briefemeifier an der Ede der Rosenthaler und Linienstraße von einem Bierwagen überfahren und schwer verlegt. Er wurde nach dem St. Hedwigs Krankenhause ge­bracht. In der Nacht vom 29. zum 30. d. M. waif das Dienstmädchen Jda Radday, Elsafferfir. 5, beim Schlafengehen eine Petroleumlampe um, wodurch das Bett in Brand gerieth. In der Angst sprang es, obwohl keine Gefahr vorhanden war,

-

Der Staatsanwalt beantragte gegen die Krüger 3 Monate, Die Mund und Mobr je 2 Morate und gegen Schimansky, der noch eine Strafe wegen Körperverlegung zu

Unsbefondere

In der V

gt, ob er

hier in München aber von jeher schon als Spezialität betrieb chaebends mit seinem Material" aus und die kgl. Staatsanwaltschaft anten stellte

verbüßen hat, eine Bufagfirafe von 9 Wochen Gefängniß. Nach wohlbekannte Polizeikommiffar Gehret packte also wieder einma

einer eingebenden Rede des Vertheidigers verurtheilte der Ge richtshof die Krüger zu 4 Wochen, die Angeklagten Mund und Mohr zu je 3 Wochen und Schimanely zu 6 Wochen Gefäng niß. Der Gerichtshof nahm an, daß die Angeklagten von dem Beugen Sturm, der den Vorgang wohl etwas übertrieben ge schildert habe, gereizt worden seien; die Krüger habe geständlich

" 1

nun, daß das

Landtagswahl

anwalt Siegel,

Der bemotratif

bet ihm zu

babe nicht f

Daß Wambsgar

hob die Anklage. Bei allen früheren derartigen Prozeffen es stets üblich gewesen, daß die Polizei und speziell Herr Kom missar Gehret, thre Aussagen auf Mittheilungen gründete welche ihnen angeblich von vertrauten, glaubwürdigen Sint männern geworden sein sollten, deren Namen aber unter Beb mit dem Stod geschlagen und Schimanely fand augenscheinlich rufung auf das Dienstgeheimniß nicht angegeben wurden. Diefe Mal aber hatte man sich entschlossen, ein anderes Verfab Sozialdem einzuschlagen. Der Spott und Hohn und wohl auch die En in den politischen Prozessen der lezten Jahre in allen ebber er diefe

Vergnügen daran, mitzuhauen, obgleich er bei der Sache gar nichts zu thun hatte; deshalb rechtfertige fich gegen diese beiden Angeklagten ein höheres Strafmaß.

* Ein interesanter Diebstahlprozeß beschäftigte gestern die 89. Abtheilung des Schöffengerichts. Die Angeklagte, Frau Jentsch, wohnte mit einer Frau Schütt auf demselben Korridor in einem Hause und während nun Frau Schütt außer dem Hause thätig war, soll die Jentsch sich in deren Wohnung ge­

Dem St. Galle

Well

Bericht des Bol

Den Beschuldigt

und unabhängig denkenden Kreisen hervorgerufen hat, scheint be

Jabres

ambe

einer Delegatio

unserer politischen Polizei den Entschluß gereift zu haben, der! einmal einen dieser Gentlemen zu präfentiren, damit file fich bezeugte, b zeuge, daß es wirklich nur Ehrenmänner find, von denen die Bolid entnommen haben. Das soll mehrmals, aber schon im vorigen zeilichen Vernehmungen im März dieses Jahres machte deshal schlichen, die Betten aufgetrennt und aus denselben Federn ihre vertraulichen Mittheilungen bezieht. Schon bei den pole