Einer jener Diebe, für welche der Berliner die schöne, naturgeschichtliche Bezeichnung Baletot. Marder" erfunden hat, ift am hellichten Tage unlängst im Café Bauer ertappt worden. Der Betreffende, eine schlanke, ziemlich elegante Erscheinung, hatte an einem Tisch Platz genommen, schien in das Lesen einer Beitung vertieft, musterte dabet aber scharf die an den Kleider ständen hängenden Ueberzieber. Blöglich stand er auf. nahm einen mit Seide gefütterten Paletot, legte ihn nonchalant über ben Arm und machte Miene, das Etablissement zu verlaffen. Noch ehe er aber die Treppe erreichte die Szene trug fich in den oberen Räumen zu waren die Kellner über ihn hergefallen. Der sofort Arretirte ist früher Rittergutsbefizer
gewesen.
-
In der Stadt war vorgestern früh das Gerücht ver breitet, daß der Dieb, welcher am Sonnabend auf dem Hauptpostamt in der Spandauerstraße einen großen Sad mit Ein Schreibsendungen gestohlen hatte, in Oranienburg bereits feftge nommen worden sei. Wie die Nordd. Allg. 8tg." mittheilt, liegt bis jegt eine Bestätigung des Gerüchtes nicht vor. Es wird vermuthet, daß sich der Dieb bereits in größerer Ent fernung vom Thatorte befindet. Die am Dienstag getrockneten Brieffchaften find Mittwoch den Empfängern mit einem hetto. graphirten Bettel folgenden Inhalts zugestellt worden: Die beiliegende Sendung hat sich in einem Briefbeutel befunden, welcher während der Postbeförderung und zwar am 27. Dttober gestohlen und am 30. Oftober in dem Spandauer Schifffahrtsfanal bierselbst wieder aufgefunden worden ist."
-
Kundenbuche, welche B. fest um den Leib geschnallt, unerklärlich bleibt. Die Kriminalpolizei erachtet den Vorfall durchaus nicht als abgeschloffen und ist eifrigst bestrebt, in die dunkele Ange legenheit Licht zu bringen.
Ein Irrfinniger, der anscheinend aus Berlin gekommen war, versezte gestern die Bewohner von Pankow und Schönholz und Aufregung. In dem legtgenannten Orte betrat er ein Schanklokal und verlangte dort unter Drohungen allerlei unfin nige Dinge. Als er mit einiger Mühe aus dem Lokale ent fernt worden war, fletterte er über den Baun eines dortigen Ge höftes, wo er dann wieder mit den Dienstleuten, die nicht recht wußten, was fie von dem Menschen halten sollten, in Streitig feiten gerieth. Diese und ähnliche Szenen wiederholten sich, bis der Gendarm erschien, der sofort einen Geistesgestörten in dem Standalmacher erkannte und zu deffen Festnahme schritt, die aber erst nach Bewältigung heftiger Gegenwehr möglich war. Der Arrestant wurde einstweilen auf dem Amtsbureau in Ver wahrung genommen; die Vermuthung, daß derfelbe aus Berlin entwichen sei, gewinnt besonders deshalb an Wahrscheinlichkeit, weil auf Nachfragen in der Frrenanstalt zu Dalldorf und in der Privat- Frrenanstalt zu Bankow erwidert wurde, daß dort Niemand von den Insaffen vermißt werde.
Die Urheber des großen Postdiebstahls find, nach einer Meldung des Hamb . Korr.", in Hamburg ver haftet worden. Der eine derselben nennt fich Bohlmann, heißt jedoch Schröder; derselbe war früher Postasistent an dem Haupt Postamte in Berlin , der Name des anderen ist noch nicht festgestellt. Schröder wollte bei Elias Calmann am Neuen Wall Roupons einlösen. Dieser Bankier hatte Verdacht geschöpft und ben Schröder auf eine spätere Zeit wieder hinbestellt. So wurde er von der inzwischen herbeigerufenen Polizei verhaftet. Sein Romplize wurde im Hotel angetroffen, im Begriff, Roupons in einem Koffer zu verpacken. Die Werthsumme der gestohlenen Papiere ist anscheinend eine sehr bedeutende. Wie hier in Postfreifen erzählt wird, hatte man gleich von Anfang an den Ver bacht, daß Schröder bei dem Diebstahl betheiligt gewesen sei. Schröder, der hier als Postgehilfe thätig gewesen war, wurde entlaffen, nachdem er wegen Unterschlagung zu einem halben Er wandte fich von Jahr Gefängniß verurtheilt worden war. hier nach Hamburg . Sein dortiger Wirth soll erklärt haben, baß Schröder in den legten Tagen verreist gewesen war und nach seiner Rückkehr eine bei seinem Wirth gemachte Schuld be zahlt habe.
Kohlenorydgas- Vergiftung. In dem Neubau Frie drichstr. 101 hatte der Bauwächter Dräger gestern Morgen in einem ihm zum Aufenthatt angewiesenen Raum in einem eisernen Ofen ein Kohlenfeuer entzündet und fich, nachdem seine Nachtwache beendet war, mit noch einem bisher noch nicht rekognoszinten Manne zur Ruhe niedergelegt. Durch einen Bu fall bemerkte ein Bauführer den betäubenden Koblendunst, wel cher aus jenem Raume drang, und schritt zur Deffnung des felben. Man fand die beiden Insassen betäubt vor und obgleich man fie sofort an die frische Luft schaffte und alle in der artigen Fällen gebräuchlichen Manipulationen vornahm, blieben doch alle Bemühungen erfolglos und mußte man die Verunglüdten nach einem Krankenhaus fahren. Die Aerzte geben nur wenig Hoffnung auf Erhaltung des Lebens der beiden Eingelieferten.
Biegler. Aber er wird
"
wolle
nicht behaupten nicht ermittelt daß ihm von der Bühne aus ein Bild wirklichen Le flagten und der menschlicher Leidenschaft wurde. Es würde zu weit führen, fol fee nachgewiefer der dichterische Werth der Wiedea" hier untersucht werden. Uebungen mitg glauben, daß fie fich heute nur noch mit der Biegler aufin Weißensee Brettern balten fann, und Frl. Biegler hat ihr Bublifum flagte war bab nun schon Jahrzehnte lang thren majestätischen Wuchs, the der Anklage des fonders in der Tiefe entzückend flingendes Organ bewum Str.-G.-B.) fre Dieses Publikum würde erstaunt und unzufrieden sein, dem Angellag die gefeierte Tragödin" aufhören wollte, in wohl berech Staatstaffe au Bose einher zu schreiten, im ärgften Schmerze für den schfehen und die Faltenwurf ihres Gewandes zu sorgen und die Verse fiändniß versp tonen, wie es ihr gerade paßt.- Herr Kraußned veri worden ist, n als Jason, nicht in den Fehler seiner Partnerin zu 23. Februar fallen, aber es ergab fich, daß seine Bemühung befand, wegen natürlich zu bleiben, feinem Können nicht entsprachen. Ein und eine Anzal ches Rollen der Augen, ein solches blasebalgähnliches Heben der Angeklagte Senten der Brust, wie er es zum Besten gab, haben wir nicht die allerer nie bei einem Menschen gesehen, wenn der Mensch nicht Gerichtsvollzieh Der Besetzung der so mußte er fich
Ueber einen Eisenbahn- Unfall wird von amtlicher Seite gemeldet: Bei dem Personenzuge 145 von Magdeburg nach Berlin , welcher planmäßig um 11,40 Uhr Abends hier ein treffen soll, ist vorgestern auf der Fahrt zwischen den Stationen Mofer und Burg ein als erfter Wagen des Buges laufender Güterwagen infolge eines Radreifenbruches entgleift. Der Zug erhielt dadurch eine Verspätung von 24 Stunden. Verlegungen von Personen find nicht vorgekommen.
-
rollen entsprach die der Nebenrollen. Sogar die Inszen außerdem mebri des Stückes war idealistisch". Wenigstens schien der und verschieden des alten Königs Kreon von Korinth aus dem Bettalte nicht unerheblic Renaissance zu stammen und nicht aus dem eines noch angenommenen Rorrefpondenzer barbarischen Griechenthums. ie Einleitung Megen. 2 etommenen v
Gerichts- Beitung.
Erstattung des
* Eine wichtige Entscheidung für Gold Silberwaarenhändler wurde gestern von der 90. Abthe und der Ang des Schöffengerichts getroffen. Es handelte fich um eine nadengefuch legung des am 1. Januar d. J. in Kraft getretenen Ga Königsberg, de betreffend das Feilhalten von Gold- und Silberwaaren we wiesen wurde,
Wo
worden: Er
bekanntlich vorschreibt, daß die vom Ausland bezogenen falls dieselben ein ausländisches Feingehaltszeichen tragen I mit dem deutschen Feingehaltsstempel versehen sein teiner Weise ful
obgl
haben, hr G zu befürworten. von 30 M. ift thm tarifmäßig rung für Koft Militärpaß lang nicht enigstens igungen ü 23. batte in bre Behauptur einem Jrrthum neues Gnadenge Der Ren netbig auftret
Auf Grund dieser Bestimmung find in ben Monaten viele Kaufleute verurtheilt worden, Die angezogene Bestimmung Don den Berurt als ganz unhaltbar bezeichnet wurde. Im vorliegenden richtete fich die Anklage degen den Juwelier Kosel, bei b recherchirende Beamte zwei Armbänder vorgefunden hatte nach der Behauptung des gerichtlichlichen Sachverständi österreichisches Feingehaltszeichen, einen Löwenkopf Biffer 4 trugen. Bei der Vorvernehmung hatte der An angegeben, die betreffenden Schmucksachen von der Müller u. Co. getauft zu haben, und daraufhin auch die Mitglieder dieser Firma unter Antla stellt worden. Jm gestrigen Termin hielt der Sachverständige seine Behauptung aufrecht, während österreichisches Feingehaltszeichen betrachtet werden könne das österreichische Gesez vom Jahre 1864 genau ebenso gabe des Gehalts in Biffern nach Tausendsteln verlang
gelate
Angeklagten geltend machten, daß der Löwenkopf unmöglinbell, welches
bie
an Unwürdige Beridhulden ein fallen, welches
ST
Irgend eine symbolische Bezeichnung sei als ausländisches gehaltszeichen schon aus dem Grunde ein Unding, weil
Der Person des
welcher das imm
bilt. Da letter entfagen tonnte, Don Stufe zu
als Fabrikmarte eingeführt hätten.- hiergegen wurde vom lichen Sachverständigen darauf hingewiesen, daß der österre Finanzminister im Jahre 1866 zu dem dort geltenden Gefe führungsbestimmungen erlassen habe, nach welchen ftawischen ist Biffern symbolische Bezeichnungen, unter anderen aud Löwenkopf, als bestimmte Feingeboltszeichen gelten folle Der Gerichtshof, Vorsigender Herr Amtsgerichtsrath Kram fannte auf Freisprechung. Nach dem österreichischen Gefe Der Löwenkopf nicht als Feingehaltszeichen betrachtet we
3
eritorben, feine agt, er hat f evor ganz heilt worden bem Schöff Degen eines a
daffelbe die Angabe in Biffern vorschreibe, und was die begangen, wegen rungsbestimmungen anbetreffe, so dürften diefelben we gemalt. Der B Gewicht fallen, weil die darin vielleicht genannten beliebigen Fabriken nachgeahmt werden tönnten. Das einem hiefigen
stehende Zeichen könne demnach auch irgend eine deutung haben.
in Reb
andere
Toftum und die
daß er nach An
Ein verhängnißvoller„ Jodler" hat die Neranlaar Stiefel b
S
Ruratel Stebe. S
mann verübt w
Die Witterung des Monats Oktober cr. war bei nabe in ihrem ganzen Verlaufe unfreundlich, falt und trübe; einzelne Tage hatten eine so niedrige Temperatur, wie noch nie feit Beginn regelmäßiger meteorologischer Beobachtungen, so der 5., 19. und 20. Von legterem Tage ab, der den ersten Frost brachte, stieg die Temperatur allmälig und überschritt am 26. zum ersten Male im ganzen Monat das normale Tagesmittel, allerdings gleich um 4,7 Sr. Es folgten dann ein paar unge mein warme Tage, an denen die Temperatur Mittags auf 16-18 Gr. stieg und Nachts nicht unter 9,5 Sr. sant. Ganz abnorm war der 28. mit einem Maximum von 18,2 Gr., einem Minimum von 13.0 Gr. und einem um 7,5 Gr. über dem nore malen liegenden Tagesmittel von 14,6 Gr. Am Monatsschluß fant die Temperatur wieder, blieb aber immer noch über der normalen. Lediglich den Tagen vom 26.- 30. ist es zu verdanken, daß das Gesammtresultat des Monats nicht noch ein viel ungünstigeres ist, als sich aus der nachstehenden Busammenstellung der meteorologischen Beobachtungen auf der Station im SW. ergiebt. Der Baro meterstand war zuerst sehr niedrig und hielt sich bis zum 14. unter dem normalen; dann ward er beträchtlich höher und blieb oft Tage lang sehr gleichmäßig; erst am 30. ging er wieder stärker herab. Im Monatsmittel betrug er 757,8 m., faft ges nau so viel, als normal find. Das Minimum fiel mit 739,7 Mm., auf den 2., das Maximum mit 771,0 Mm. auf den 20. Die Temperatur betrug im Mittel Morgens um 7 Uhr 5,9 Gr. ( normal find 8,1 Gr.), Mittags 2 Uhr 10,4 Gr.( normal 11,4 Brad), Abends 9 Uhr 7,8 Gr.( normal 9,3 Gr.) Hieraus er giebt fich eine mittlere Monatstemperatur von 8,0 Br., während für den Oftober 9,5 Gr. normal find. Die tältesten Tage waren der 19. und 20. mit 3,4 Sr., die wärmsten der 28. mit 14.6 Gr. unb der 27. mit 13,8 Gr. Das absolute Maximum betrug 18,2 Gr. am 28., das absolute Minimum 1,1 Gr. am 20. Das Erdbodenthermometer zeigte an beiden Tagen fogar 21,4 bezw. 5,1 Sr. 25 Tage waren zu falt, darunter und geräuschvollen Müllerstraße still und als Herr Conra 10 um mehr als 4 Sr.; 6 waren zu warm, darunter selben entstieg, nahm er mit einem fleinen Juchzer von 4 um mehr als 4 Gr. In der ganzen Zeit vom 1. Wagen Sigenden Abschied, den diese jedoch kaum gehö bis 23. überschritt das Thermometer nur einmal die Aber der Schugmann Stern hatte ihn gehört, und es ent Normaltemperatur, sonst stand es stets zu niedrig, ein Fall, der fich nun eine Szene, von welcher Herr Conrad folgende fich nicht oft ereignen dürfte. Die Windrichtung war fast ausstellung dem Gerichte gab: Der Schußmann, welchen schließlich westlich, nur an 3 Tagen herrschte Ostwind. Von den außerordentlich laute Stimme von der Natur verlieben 93 Windbeobachtungen des Monats ergaben 30 Westwind, recht unsanft auf ihn losgestürmt, habe ihn bei der 27 Südwestwind und 16 Nordwestwind. Windstille wurde Schulter gepackt, in seinen Anreden in durchaus beleidi 4 Mal fonstatirt; im Monatsmittel betrug die Windstärke 2,4 der 12theiligen Stala. Die Bewölkung betrug, wenn 0 ganz Weise den Ausdruck Jhr" und" Euch" gebraucht und be den Nächsisißenden faum gehörten Jodler für„ rubeftö heiter und 10 ganz bedeckt bedeutet, im Monatsmittel 7,5, so Lärm" erklärt. Als er fich eine angemessenere Behandlung daß also durchschnittlich stets des Himmels bewölkt waren; gebeten, habe ihm der Schußmann mit einer wahren normal find für den Ditober nur 6,7. Nur 1 Tag konnte als heiter( Bewölkung unter 2) gelten, wogegen 17 trübe( Be wöllung über 8) waren. Ganz besonders trüb die Zeit vom 8. bis 17. Die relative Feuchtigkeit der Luft war mit 78,4 pCt. normal. Das Maximum wurde mit 97 pCt. am 15. und 27. fonstatirt, das Minimum mit 24 pCt. am 22. An Niederschlägen war der Monat sehr reich. Die Gefammthöhe aller gefallenen Niederschläge betrug 89,7 Mm., mogegen 47,0 für den Oktober normal sind. Der 9. ergab allein eine Regenhöhe von 30,2 Mm. Die Niederschläge fielen stets in Gestalt von Regen, von Regen, nur einmal famen etliche Graupelschauer nieder. Nebel wurde fünfmal, Neif sechsmal be obachtet.
Ueber die Verhaftung der beiden Postdiebe liegen dem Berl. Tgbl." noch folgende eingehende Nachrichten aus Ham burg vor. Einen guten Fang machte am Donnerstag Nach mittag die Hamburger Kriminalpolizei durch die Ergreifung der beiden Diebe, welche auf dem Berliner Stadtpostamt am 27. Oftober einen Postbeutel mit eingeschriebenen Briefen ge. stohlen haben. Die Briefschaften wurden befanntlich, thres Inhalts beraubt, im Spandauer Schifffahrts Kanal aufgefischt. Am Mittwoch nun fette in Hamburg ein gutgekleideter Mann, der fich Bohlmann nannte und für einen Dekonomen ausgab, bei brei verschiedenen Hamburger Geldwechslern Kupons zum Be trage von 650, 700 und 900 D. um, wobei er fich gleichzeitig erfundigte, ob er nicht noch Rupons zu höheren Beträgen um wechseln tönne. Die betreffenden Firmen erklärten fich auch bazu bereit und bestellten ihn auf Donnerstag wieder. Jn zwischen begab er fich am Mittwoch Abend in das Bankgeschäft von Elias Calmann, Neuerwall 105, und bot für 6000 m. Kupons zum Einlösen an. Der Sohn, Calmann jun., der zur Beit im Geschäft allein anwesend war, schöpfte Verdacht und erklärte, daß er zwar zur Einlöfung der Kupons bereit sei, doch müsse er erst die verschiedenen Fälligkeitstermine ber Kupons nachsehen, um danach den Kurs bestimmen au fönnen, wozu er aber die Papiere über Nacht im Hause be halten müffe gegen einen Schein, welchen er dem äufer aus. ftellen wolle. Letterer, welcher sich auch hier Bohlmann nannte, war damit zufrieden und bestimmte, daß er Donnerstag Mittag zur Regulirung des Geschäfts fich einfinden werde, worauf er fich mit dem ihm ausgestellten Schein entfernte. Calmann machte der Polizei fofort Anzeige von seinem Verdachte und er suchte um einen Polizeioffizianten, der in einem Nebenzimmer des Geschäftslotales den Fremben erwarten sollte. Es wurde dazu Offiziant Hafenbank defignirt, und man glaubte schon, daß Bohlmann fich nicht einfinden werde, da die festgesezte Beit längst verstrichen war. Kurz vor der Börsenzeit traf er endlich ein, produzirte den Schein und erkundigte sich nach dem Kurs. In demselben Augenblid trat Hafen. bant aus dem Nebenzimmer hervor und verlangte von thm, daß er fich als den rechtmäßigen Eigenthümer der Kupons legitimire. Da nun Hasenbant in Bivil war, glaubte der angebliche Bohlmann, eine Privatperson vor sich zu haben, und erklärte, das Recht, danach zu fragen, habe niemand, im übrigen wolle er das Geschäft gar nicht mehr machen und die Bapiere ausgebändigt haben. Gleichzeitig näherte er sich der Ausgangsthür und wollte unter Burücklaffung der Rupons und des Scheines entwischen. Hasenbank erfaßte ihn jedoch und brachte den fich heftig Sträubenden unter Beihilfe des Komptoir personals aufs Stadthaus, wo derfelbe zugab, daß er eigentlich Schröder heiße, früher Postafftstent auf dem oben erwähnten Boftamte gewesen sei und seit Monaten ohne Beschäftigung sich umbergetrieben habe. Sein Logis wollte er nicht angeben, ebensowenig, daß er einen Helfershelfer habe, in deffen Be gleitung er hierher gekommen war; da er jedoch als Bohlmann von dem Beftger des Hotels Großherzog von Mecklenburg" an gemeldet worden war, so war es der Polizei ein Leichtes, nunmehr ben Schlupfwinkel des Diebes zu ermitteln. Bohlmann alias Schröder wurde gefchloffen und von den Polizei Sergeanten Bring und Hafenbant ins Hotel geführt, weil man daselbst in seiner Gegenwart die übrigen Werthpapiere beschlagnahmen wollte. Bu ihrem Erstaunen fanden die Polizeibeamten die Thür zu dem von ihm bewohnten Bimmer von innen ver schloffen, welche, trop wiederholter Aufforderung, nicht geöffnet wurde. Erit als Schröder rief:" Mache doch auf, Freund!" wurde die Thür geöffnet und man fand nun einen Mann Damit beschäftigt, Kupons und Werthpapiere in zwei Koffer zu paden. Der bei dieser Arbeit Ueberraschte nannte fich der Polizei gegenüber Krause. Ob dies sein rechter Name, fonnte noch nicht festgestellt werden, da thn Schröder ebenso nannte. Krause will gar nichts von dem Diebstahle gewußt und nur ben Schröder begleitet haben, um ihm beim Dronen und Ver fauf der Werthpapiere behilflich zu sein. Er glaubte, Schröder handle im Auftrage eines Dritten, und hatte daher feinen Verdacht gegen ihn. Die beiden Gauner wurden dem Unter fuchungsgefängniß überliefert und werden, sobald Drdre aus Berlin eintrifft, nach dorthin ausgeliefert werden.
"
-
war
Berliner Asylverein für Obdachlose. Im verfloffenen Monat Ottober cr. nächtigten im Männer Asyl 9204 Personen,
zu einem Strafverfahren gegeben, welches gestern de mann Hermann Conrad vor das hiesige Schöffengericht und allem Anscheine nach noch weiter die Gerichte besch wird. An einem August- Sonntag tehrte eine Gefellihat
he
Der Treppe eine batte, wo er die um diefelbe zu Sage, ben Ang Tagen Gefa lagt werden, ebt werden f
fel
Ste
Sie
ftimme wohl zehnmal die Phrase vorgehalten:„ Ste wiffen
அல்
nicht, daß ich Staatsbeamter bin? Nein, das scheinen zu wiffen." Da sei ihm denn endlich die Geduld geriffen er habe zu dem Schußmann die Aeußerung gethan:
ein Quatschkopf find Sie!" Der Angellagte beba
daß nach der ganzen
10
Bermögen fich fi
Bu beftellen.
Fahrläffig 68jährigen Frau
Deitern Dieferhal
Gerichts I ftand
Des Gefellichaft
Um den Giau
Dor einigen Jab Chefrau des Str
tend the Ehema
einer Bestellung
Der Kaufmann S
Situation diese Charagen war. Na
eine gewiffe fachliche Berechtigung
gehabt habe,
Don
berfel
er stellte die Richtigkeit seiner Darstellung unter Beugniß aller Insaffen des des Kremsers, auch einer mit seinem Eide für die Wahrheit
eintrat.
Bitte
ung auftomme
unter ber 2
Bein erhalten
Amtsgericht,
gebr
Antunit in Emp
bat. Als die
Der Schußmann stellte die Sache im wefentnun heraus anlaßte, durch Vernehmung der sämmtlichen aur Stelle ethren Ehema
anders dar, was den Angeklagten zu der dringenden
mit dem Weine
bielt aber bie
ten Beugen nachzuweisen, daß die Schilderung des Beugen davon badeten 1319 Personen; im Frauen- Asyl 1483 Personen, Beweisaufnahme ab und der Staatsanwalt beantragte lummern babe,
davon badeten 110 Personen.
-
Polizeibericht. Am 1. b. M. Vormittags wurde vor dem Hause Alexanderstraße 68 ein 14 Jahre altes Mädchen von einem Pferdebahnwagen erfaßt und umgeriffen, so daß es eine erhebliche Quetschung der rechten Schulter erlitt. Um dieselbe Beit wurde im Spreefanal an der Stadtschleuse, gegenüber dem Hause Unterwasserstraße 5, die Leiche eines etwa 45 Jahre alten unbekannten Mannes aufgefunden und nach dem Leichenschau haufe gebracht. An demselben Tagt Nachmittags brachte fich eine Frau in ihrer Wohnung in der Mauerstraße in einem Anfalle von Geistesgestörtheit in felbfimörderischer Abficht mittelst eines Raftrmeffers einen Schnitt in den linten Oberarm bei. Bu derselben Bert erhielt in der Karlstraße der Schlächter Koch bei einer Schlägerei von seinem Gegner mittelst eines Spatens einen Schlag gegen den Kopf, so daß er eine nicht unbedeutende Verlegung der linken Schläfe davontrug und nach der fönigl. Alinit gebracht werden mußte. In der Nacht zum 2. b. M. wurde ein Arbeiter an der Einfriedigung des Vorgartens von seiner Wohnung in der Prenzlauer Allee erhängt vorgefunden.
Die gerichtliche Obduktion der Leiche des Rutschers Bergeler hat am Donnerstag Nachmittag in Plößensee stattgefunden und ergab, daß B. ertrunken ist. Die von dem Chemiker Dr. Bischoff vorgenommene Untersuchung der schon öfter erwähnten Blutlache ergab, daß dieselbe durch einen im Schmerz dort zum Ausruhen gezwungenen Ruhrfranken her. tübre. Es ist nunmehr mit Bestimmtheit festgestellt, daß B. die Wagenlaterne in dem Altendorf'ichen Lokale noch gehabt, fie bortselbst entzündet, am Wagen befestigt und sodann auf rich tigem Wege abgefahren ist. Ebenso ist bewiesen, daß das Fuhr wert erst nach 1 Stunden zurückgekehrt ist; der Schiffer Nagel aus Beulenroda legte an derfelben Stelle und in demselben Augenblick an, in welchem der Wagen des B. umgeschlagen ist. Da B. bis nach Moabit zu Wagen noch nicht Stunden ge braucht, ist es unerfindlich, von wo derselbe nach 1 Stunden herkam, wie auch das Verschwinden der Ledertasche mit dem
Theater.
ftändig falsch sei. Der Gerichtshof lehnte troßdem diefe w des ruheſtörenden Lärms 5 M. und wegen der Beleid
des Schußmanns 20 M. Geldbuße.-
bereits wieder ve
Rechtsanwaltlagte und band
Do
war dagegen der Meinung, daß der Schußmann die Firma
-
ba
berhaupt nich Angeflagten, betagte
So
Ala
ton
eine
erhielt während
angenehme Din
Deffen mit Rüdf
Angeflagten nur
Der Büch
jeden Grund in höchst provokatorischer Weise den Angel gereizt und denselben so start beleidigt habe, Rompensation am Blaze sei. Der Angeklagte füble fich das Auftreten des Schußmanns so getränkt, daß die Sache Gang meiter gehen werde, falls eine Freisprechung nicht folgen sollte. Auf keinen Fall aber könne bier von einem störenden Lärm" die Rede sein. Der Gerichtshof theilonate Gefä lettere Anschauung hielt es auch für erwiesen, daß der mann den Angeklagten sofort am Arme angefaßt habe, aber doch, eine Kompensation nicht eintreten laffen zu sondern verurtheilte den Angeklagten zu 10 M. Geldbuße den Alademi Das Gnadengesuch des im Wiederaufnahmeverf von einer ungerechten Verurtheilung wegen Verlegung Wehrpflicht freigesprochenen Simmermanns Weber aus Weißensee um Entschädigung der gehabten nothwendigen lagen ist erfolglos geblieben. Das im Wiederaufnahmeverfo erlaffene Urtheil hat folgenden Wortlaut, soweit es die Be
2 Tagen Gefängniß.
Der 91. Abtheilu
Berliner Theater. Donnerstag, 1. November. Bum dung betrifft: Auf Grund der zum Zwecke der Bewei 1. Male: Medea." Trauerspiel in 4 Alten von Grillparzer. nahme vorgelesenen Urkunden und Bescheinigungen ist als
Für ein idealistisches Stück eine idealistische Darstellung! Wer an beidem Gefallen findet, wird mit der Donnerstegs- Vor ftellung des Berliner Theater" sehr zufrieden sein. Ihn wird
erwiesen und demnach auch nicht als thatfächlich feft angenommen, daß der Angeklagte als beurlaubter
servist ohne Erlaubniß ausgewandert
ist.
Dbwohl
der Jambenfluß der Grillparzer 'schen Muse und die Konstruktion hiesige Bezirkskommando unterm 15. Mai 1882 ihrer Gestalten nicht langweilen, und sein Dhr wird entzüdt nigt hat, daß nach den angestellten Erfundigunge sein vom Wohllaut der Deklamationen des Fräulein Klara Angeklagte seit dem 20. November 1873 im Deutschen
Den Tagesblätte
einen gewerbsm
fachlich beschrän
einen einzigen
abifchen Wörte
ngeflagte, ber
tung von ber
Schritte getrieb
Studien unterb
Durch literarisch
bitterften Mang
böhepuntt erret
gelegt, er war
paar trodene B
Nahrung gemei