nahme zu überführen. Er tam in Untersuchungshaft und wurde| fammt seinem Mitschuldigen zu Gefängnißstrafe verurtheilt, die für ihn anderthalb Jahre betrug. Vor einem halben Jahre aus dem Gefängniß entlaffen, hatte Sch. teine Beschäftigung ge funden. Es ist leicht möglich, daß die jetzigen Mitschuldigen Bekannte des Sch. aus dem Gefängniß find. Sch. tft 29 Jabre alt, unverheirathet und entstammt einer achtbaren" Familie. Das diebische Kleeblatt hielt fich in Hamburg vom Montag bis Donnerstag Nachmittag unbehelligt auf und scheint auch nicht die geringste Angst vor Entdeckung gehabt zu haben. In ihrem Logis lebten fie allerdings sehr einfach und zurück gezogen, aber das Vergnügen, fich auch Hamburg bei Nacht anzusehen, fonnten sie fich doch nicht verfagen, haben sich vielmehr auf thren nächtlichen Schwärmereten äußerst splendid gezeigt und in den verschiedensten Wirthschaftsetablissements vom Besten auftischen lassen.
Heber die Kunst, eine Bigarre anzubieten", ver öffentlicht Julius Stettenheim im jüngsten Hefte des„ Humoristi. schen Deutschland" eine heitere Auseinandersetzung, die ebenso wahr als ergöglich ist. Wir können natürlich nicht die ganze Theorie und Begründung der neuen Kunst hier wiedergeben, einen furzen Auszug wollen wir aber folgen laffen:
Es läßt sich darüber streiten, ob es richtig sei, die Bigarre eines anderen zu rauchen. Man würde es beleidigend finden, wenn uns jemand mit den Worten: Ein Paar Strümpfe ge fällig?" oder: Schreiben Sie?" Soden oder eine Flasche Tinte anböte. In Gesellschaft raucht man natürlich die Bigarre des Wirthes, wie man deffen Wein trinkt, wenn es auch bei Dieser Gelegenheit selbstverständlich ist, daß man nie die Bigarre erhält, an die man sich gewöhnt hat. Man bekommt entweder eine beffere oder eine schlechtere, als die ist, welche man immer raucht, und beides ist gleich fatal, denn durch die bessere ruinirt man fich das Gefallen an der eigenen, und durch die schlechtere wird man zu boshaften Scherzen verführt, die sehr leise geäußert werden müssen, was sehr unbequem ist und menschenfeindlich stimmt Aber das ist nicht zu vermeiden; der Wirth fann es fich nicht gefallen laffen, daß seine Gäste ihre eigene Sorte mit bringen, fte set nun besser oder schlechter, als die von ihm präsentirte.
Erstaunlich ist nur, bei wie wenigen Menschen die Kunst, eine Bigarre anzubieten, rein erhalten ist. Meist wird fte bilettanten, ja stümperhaft geübt, und schon bei dem ersten Wort verräth sich der Pfuscher.
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Brille. Er war bekleidet mit braunem Ueberzieher und braunem Filzbut und trug eine Taschenuhr mit Medaillon gez. L. K.
Nach einer Mittheilung aus Danzig ist am 27. Dt tober cr. Vormittags dort die Wittwe Ernestine Pfuhl geb. Lämmer in ihrer Wohnung, Bartholomä- Kirchgaffe Nr. 4, er mordet, und find ihr nach bisheriger Feststellung 1 graues Kästchen mit Werthpapieren und Geld, 1 goldene Herren- Bylin beruhr Nr. 79 694 mit langer goldener Halskette und mehrere filberne Eß- und Theelöffel, gezeichnet E. P. oder E. L., geraubt worden. Es wird ersucht, den Verkäufer der geraubten Sachen anzuhalten und entweder der Danziger oder der hiesigen Polizeianzuhalten und entweder der Danziger oder der hiesigen Polizeibehörde Mittheilung zu machen.
Gewöhnlich läßt solcher ungentile Geber fühlen, daß er es mit jemand zu thun hat, der etwas geschenkt nimmt, und nun hat er das Bedürfnik. den Werth seines Geschents durch Redensarten zu erhöhen. Wollen Sie mal etwas ganz Feines rauchen?" fragt er, während er mit der Hand nach seiner Bigarrentasche unterwegs ist. Das ganz Feine ist dann gewöhnlich eine Waldund Wielen Zigarre . Es ist der einzige Luxus, den ich treibe," sett der Lügner hinzu, denn seine Bigarre ist dann gewiß nicht mehr Lurus, als das Rauchen überhaupt ein solcher genannt werden fann. Endlich klappt er die Bigarrentasche auf, indem er noch sagt:„ Aber schneiden Sie sorgfältig ab und zünden Sie fte gut an." So wird dem unglücklichen Nehmer die Gabe verleidet, indem ihm angedeutet wird, daß er einer solchen garnicht werth sei und sie auch nicht im Entferntesten zu schäßen wiffe.
Die Taltloftgkeit in dieser Kunst offenbart sich auch in der ruppigen Phrase bei der Ueberreichung:„ Aber rauchen Sie fie mit Verstand!" Während es keinem gebildeten Manne ein fallen würde, einem Freunde ein Buch mit den Worten: Aber lesen Sie es mit Verstand!" zu überreichen, hält der Bruscher des Bigarrenanbietens solchen Appell für erlaubt und nöthig.
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Wegen Ansbruchs der Maul- und Klauenfenche unter den Schweinen ist der hiesige städtische Zentral Viehhof auf Grund des§ 56 des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880, betr. die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen , bis zum 15. b. M. gegen den Abtrieb von Schweinen abgesperrt.
In der Poliklinik für Hantkrankheiten von Dr. A. Blaschko, Alexander str. 38, werden während des Wintersemesters die Sprechstunden täglich von 12-1 Uhr abgehalten. Unbemittelte Hautkrankte erhalten daselbst unentgeltliche ärztliche Behandlung.
Berichtigung. Der Vorfall, der unter der Spigmarke Ein Jerfinniger" gestern an dieser Stelle mitgetheilt war, hat fich nach den Schilderungen eines Augenzeugen, des Schrift. feters Herrn R. in Schönbols, in einem wesentlichen Stüde anders zugetragen, als angegeben. Es ist nämlich unrichtig, daß der Gendarm in dem Standalmacher fofort" einen Geistesgestörten erkannnte. Er fuhr den unglücklichen Menschen im Gegentheil sehr hart an und kam erst allmälig dahinter, mit wem er es zu thun hatte.
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Polizeibericht. Am 2. d. M. Morgens brachte sich ein Verwalter in seiner Wohnung, Kommunikation am Neuen Thor, in selbstmörderischer Abficht Verlegungen am Halse und an den Handgelenken bei, so daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. Um dieselbe Zeit wurde im Thiergarten nahe der Rouffeau Insel ein etwa 60 Jahre alter unbekannter Mann er hängt aufgefunden. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht. Vormittags wurden die Wafferrohrleger Flügge und Draeger , welche fich nach vollendeter Nachtarbeit in dem Neubau Friedrichsstraße 101 zum Schlafen niedergelegt und zur Erwärmung des Bimmers einen Löthforb mit brennen den Kohlen aufgestellt hatten, von dem Kohlendunst betäubt und befinnungslos aufgefunden und nach der Charitee gebracht.
Baul Lindau hat in seinem Lustspiel Maria und Magda lena" mit großer Virtuofität einen Typus der sogenannten guten Gesellschaft gezeichnet, einen Rommersienrath, der eine Bigarre, die er überreicht, mit den Worten begleitet: Bei Bigarren darf man ja den Preis sagen." Das Publikum nimmt diese gräu liche Phrase stets mit großer Seiterteit auf, weil es fte im Leben nur zu oft gehört und sich darüber als über das charakteristische Diftum des Parvenuthums geärgert hat. Der Mann, den Lin dau in diesem Kommerzienrath mit wenigen Strichen so frappant ähnlich porträtirt, lebte, ich fannte denselben gut, und er lebt auch heute noch in vielen tausend Exemplaren, und unter denen, die im Theater diese Nebensart zu beflatschen pflegen, find gewiß sehr viele von ihnen. Sie ziliren den Lindau 'schen Kommerzienrath nicht wörtlich, sondern machen es viel plumper, fie fragen: Wiffen Sie, was diese Bigarre toftet? Nathen Sie?" oder: Was meinen Sie, was diese Bigarre toftet?" und ohne die Antwort abzuwarten, die beste wäre: die Hälfte!- nennt dann der unfünstlerische Spender einen Preis, der selbstverständlich viel zu hoch ange geben wird.
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Gleichfalls unleidlich ist der Wirth, der seine Bigarre mit einer Reflame anfündigt, lang bevor die feierliche Ueberreichung stattfindet. Diese Reklame ist ein Schatten, den das große Er eigniß vorauswirft:" Meine Herren, nach Tisch giebt's eine Prachtzigarre", oder:" Bum Kaffee werden Sie was zu rauchen triegen, Sie haben nie was Befferes geraucht." Gewöhnlich ist es auch eine Bigarre, die fich gewaschen hat", eine Havanna ,
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Kurze Zeit darauf wurde am Maybach- Ufer, in der Nähe der Kottbuserbrücke, die Leiche eines etwa 25 Jahre alten, un bekannten Mannes aus dem Landwehr- Kanal gezogen und nach dem Leichenschaubause geschafft. An demselben Tage Abends schoß sich ein Tapezirer in seiner Wohnung in der Schönlein Straße nach einem voranfgegangenen Familienstreite mittelst eines Revolvers in den Kopf, so daß er bald darauf verstarb.
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Um dieselbe Beit stürzte der berittene Schußmann Schmidt vor dem Hause Blücherstraße 6 bei Verfolgung eines Fuhrwerts mit dem Pferde und zog sich eine Verstauchung des rechten Handgelenks, sowie eine Quetschung der rechten Brustseite zu.
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zu effen. tuch hervor Billard: D bende M doch mal, n Draußen we darauf nach Derrichten, ein Flugbla feid doch t
lage gestellt wesen set.
ihm durch Beschluß des Gerichtshofes gestattet wurde. geflagter Gronheim erklärt, die Berantwortung fü Artikel übernehmen zu wollen, er habe dabei in gutem Gl gehandelt, weil fich schon mehrere Personen über das Ben des Rigdorfer Armenarztes lebhaft beklagt hätten. Auch in deren Blättern habe er schon Beschuldigungen in ähnli Sinne gegen den Dr. Voigt gefunden, deshalb habe a Einsender geglaubt und das Schreiben aufgenommen. flagter Großmann bemerkt, daß er in keiner Weise trieben, sondern nur die Wahrheit geschrieben habe. läger Dr. Votat will die beschimpfenden Ausdrücke nid Anzeige unt braucht haben. Die Angelegenheit sei ihm infolge seiner wesenheit unbekannt gewesen und deshalb habe er au Gaber von de mann gefagt, daß er nichts davon wiffe. Wenn das Kind Krankenhaus folle, so möge er fich zunächst an das Amtsbu Gefängniß. mit dem E.suchen wenden. Als Großmann hierauf Einwenbu obgleich de gemacht und die Nothlage seiner Familie gefchildert habe, sei ihm war. Vert Antwort zu Theil geworden: Dann müffen Sie nicht beira plädirt für wenn sie nicht für eine Familie sorgen fönnen! Groß daß der An habe aber abfolut auf seinem Verlangen bestanden und tung thatsäc Wenn Sie keine Hilfe schaffen, laffe ich alles geben, wie daabe nach geht und die Gemeinde mag dann sehen, wie fte mit der Gegentheil Frau und den franken Kindern fertig wird. Auf diefe Reichsgericht rurg habe er erwidert: Dann find Sie ja ein schöner Fam Berbreitung vater. Präfident: Und die beschimpfenden Worte haben nicht gegen Großmann gebraucht? Dr. Voigt:" so ein Bieb bin ich nicht, solche Ausbrüde brauchen!" Präfident: Sie sollen den Großmann auch geworfen haben?- Dr. Voigt: Bewabre, das habe id getban! Beuge Armentommiffionsvorsteher Neuman fundet, daß Großmann mit Thränen in den Augen zu the tommen fei, um fich über die Behandlung bei Dr. Voigt flagen. Auf Befragen meint Beuge, daß er sich der ein Worte zwar nicht mehr genau entfinnen lönne, doch sei d als ob es dieselben Worte waren, die der infriminitte wiedergebe. Von anderer Seite sei ihm während Amtsthätigkeit teine Beschwerde über Dr. Voigt zuge -Zeuge Baldrus at war früher bei der Pferdebal dienstet. Als er eines Tages zu Dr. Voigt fam, um fi franken Fuß furiren zu laffen, babe dieser zu ihm gela Krankheit sei eine Faulheit, er könne seinen Dienst thur hat fich darauf an einen andern Arzt gewandt. Dr. bemerkt hierzu, daß Baldruschat früher schon 22 Woch aewesen und feinen Anordnungen damals nicht gefolgt Restaurateur Müller'schen Eheleute und der Bo hillgner lönnen nichts Nachtheiliges über Dr. Bola den. Beuge Eisendreher Hertel hat sich auch bei D behandeln laffen. Er gerieth wegen Bahlung einer Hertel seiner Meinung nach schon einmal bezahlt ha Streit und Dr. Voigt äußerte hierbei:„ Sie überbau ihren sozialdemokratischen Kaffen, Sie wollen uns e aussaugen!" aussaugen!" 3: uge Ragmared war auch einmal Voigt, um sich etwas verschreiben zu lassen. Dr. Boig ihn angefahren und gefragt: Soll ich Ihnen Beeffiel geregelt wer ihn angefahren und gefragt:
An demselben Tage Vormittags entstand in dem Hause Klopstockstr. 40 in einer Wohnung ein kleiner Brand, welcher durch die Feuerwehr gelöscht wurde.
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Vergnügungs- Chronik.
Projektirtes Repertoir der königlichen Schanpiele vom 4. bis 12. November. Im Opernhause. Sonntag, den 4.: Tell; Montag, den 5.: Die Schauspieler des Kaisers( Herr Matkowski als Gaft) Coppelia; Dienstag, den 6.: Carmen( Frl. Weiß als Gaft); Mittwoch, den 7.: Der Trom peter von Säflingen; Donnerstaa. den 8.: Turandot; Freitag, den 9., zum ersten Male: Die Quizoms( Herr Matkowett und Herr Mittermurzer als Gäste); Sonnabend, den 10.: Maria Stuart ( Frl. Ulrich als Gaft); Sonntag, den 11: Die Afrita nerin; Montag, den 12.: III. Symphonie. Im Schauspiel hause. Keine Vorstellungen.
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Direktor Hafemann, der Leiter des vom Glück be günstigten Wallnertheaters, hat bekanntlich für den Monat Juni mit Direktor Maurice einen Vertrag abgeschloffen, infolge deffen das treffliche Ensemble diefer beliebten Berliner Bühne im genannten Monat am Hamburger Thaliatheater mit Madame Bonivard" und anderen bewährten Bugstücken gastiren wird. Jezt ist an Direttor Hasemann eine Einladung gelangt, welche das Wallnertheater" zu einem Gastspielzyklus in Amerita auffordert, da man auch dort die lustige Madame Bonivard" in der erfolg reichen Befegung der Berliner Bühne zu seben wünscht. Der Leiter des Wallnertheaters aber, dem im Vaterlande allabendlich ausverkaufte Häuser beschieden sind, hat dem unternehmenden amerikanischen Impresario ablehnend geantwortet.
Gerichts- Zeitung.
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eine Bulle Wein verschreiben?" Als Beuge erwiderte: danke Ihnen, Herr Doktor!" habe Dr. Voigt ihm zug Scheeren Sie fich raus!"- Beuge Beder hatte eine fa Bade und Bahngeschwüre im Mund. Er wandte Dr. Voigt und dieser erklärte ihm, er solle fich den Mund spülen und lauwarme Wafferumschläge machen. Bede
Bereinbarun Schriftftüd gefchloffen, überreicht. prechung. jedoch zu das Verbot nehmen sei,
Empfänger unterstügt b ftud vorher Strafmilder Betracht; ar blätter in
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worden.
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Die Herren
gegnete, daß er diesen Vorschlag bei der Arbeit nicht aus Doch auf di
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gefchloffen.
Fachsch gefellen. Lehrturfus
und Rindern Soule, F. S merten aus gleichen Beb Beute, Nad Lung.
fönne, weil dort fein warmes Waffer vorhanden sei, bitte er, ihm auf einige Tage einen Krantenschein ausfie mollen. Quatschen Sie nicht so dumm, Kerl," Dr. Voigt zu und als er hierzu noch etwas fagen wurde er vom Herrn Doktor gepadt und zur Th Becker ausgeschmissen. ist dann nach Der ton Klinit gegangen und hat sich dort turiren Laff Dr. Voigt bestreitet die Aussage des Beugen; derf wohl bei ihm gewesen wegen schlimmer Bähne, aber nicht mit dem Bahnziehen abgebe, habe er ihm de
theilt, nach einer Alinit zu gehen. Im übrigen mano
bemerken, daß er gerade Kaffenmitgliedern gegenüber vorsichtig sei und am allerwenigften derartige Aeußen brauche.
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befonder
Beuge Amtsvorsteher Boddin spricht fi aus, daß nach seinem Wiffen bis jest nur zwei Bel gegen Dr. Voigt wegen grober Behandlung eingelaufen Dr. Voigt babe jedoch die in dem Schreiben behaupteten fachen in Abrede geftellt, und da nur Aussage gegen
Ein humaner" Armenarzt! Unter dieser Ueberschrift brachten wir in der Nummer 156 unseres Blattes vom 6. Juli dieses Jahres im Sprechfaal einen Artikel, der uns von dem
fland, sei keine Veranlassung zum Einschreiten vorhanden g
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Rrobitsch hielt beide Angeklagte der öffentlichen Beleidigung Damit ist die Beweisaufnahme gefchloffen. Staat die Presse schuldig; er fei der Meinung, daß die ange Schimpfworte von Dr. Voigt nicht gebraucht wurden. laufe darauf hinaus, den Beleidigten um sein Renommee zu und thn zu schädigen. Deshalb beantrage er gegen getlagten eine Geldstrafe von 100 M., eventuell 10 a fängniß. Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Reiche: De Dr. Voigt habe wohl die Richtigkeit der behaupteten Th bestritten, aber man dürfe nicht vergessen, daß derselbe und Kläger in einer Person sei. Seine Aussagen müßten nach mit großer Vorsicht aufgenommen werden. Daß Dr den Aussagen des Zeugen Becker, und selbst der Amis
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,, die nicht von schlechten Eltern ist", eine Bock, jeder Paff in Nixdorf wohnhaften Tischler Paul Großmann zugesandt nicht glimpflich mit den Patienten verfahre, erhelle deutli
zehn Pfennig". Natürlich hält die Bigarre selten, was der Geber versprochen hat, es geht ihr wie vielem, dem die Reklame trommelwirbelnd voraneilt, die Bigarre ist häufig von den schlechtesten Eltern, der Vater pflegt einer jener nichtsnußigen Tabatsgauner zu sein, welche Kohlblätter so beizen, daß fie wie ein ehrliches Cuba Kraut ausschen. Das Hauptgeset feiner Kunft eine Bigarre anzubieten", formulirt Stettenheim wie folgt:
wurde. In diesem Artikel behauptete der Einsender, von dem in Nirdorf praktizirenden Armenarzt Dr. Voigt in der gemeinften Weise beschimpft und schließlich zur Thür hinausgeworfen worden zu sein. Der Vorfall wurde in dem Artikel folgender. worden zu sein. Der Vorfall wurde in dem Artikel folgender maßen geschildert: Großmann hatte ein frantes Kind, welches er auf den Rath eines Arztes ins Krankenhaus bringen wollte. Da er aber nicht die Mittel besaß, die Kurkosten im voraus zu entrichten, so wandte er sich an das Amtsbureau mit der Bitte,
habe bekundet, daß Klagen über den gelaufen feien.
Armenar
Vergni
Bentr anderer
ftelle Berlin Mitgliederve
ftraße 75. 2. Berschied pünktliches C Große Lackirer
Abends 8 Tagesordnu erhandlung Disfuffi
Dr. Voigt sei Armenarzt und großer Theil der Bewohner von Rigdorf müffe fich in seine Behandlung begeben; zu einem Arat, der tein Vertrauen haben, und wenn die behaupteten Beschimpfu solchen Schimpfworten hinteisen laffe, fönne aber das Bubli des Großmann auf Wahrheit beruhten, was nach dem war es ein gutes Werk die Thätigkeit des Dr.
Auft
Die Runst, eine Bigarre anzubieten, ist einfach wie jede ihm einen Sch in auszustellen, auf Grund deffen die Unters gebniß der Verhandlung wohl nicht zweifelhaft sein tönn
Kunft, die der Natur nahe zu lommen trachtet. Der Meister wird seine beste Bigarre geben und fich freuen, daß fie dem Raucher Freude macht. Das ist die Bedeutung der Worte, welche Goethe die Grazie Aglaia sagen läßt: Leget Anmuth in das Geben!
Einen Selbstmordverfuch machte der Lagerverwalter der städtischen Straßenreinigungs- Anstalt, welcher an einer un hellbaren Krankheit leidet. Er durchschnitt sich mit einem scharfen Meffer den Hals. Man transportirte ihn, gegen seinen Willen, mittelst Krantenwagens in ein Krankenhaus. Es ist Hoffnung vorhanden, daß er dem Leben erhalten bleibt, da er die Schlagader am Hals nicht verlegt hat.
Ein unbekannter Gauner bat am 26. v. M. Abends bei einem Bigarrenhändler in Charlottenburg drei Bigarren ge fauft und hie bei ein 3wanzigmarkstück in Bahlung gegeben.
bringung des Kindes in eine Hellanstalt erfolgen fönne. Die entstehenden Kosten werde er monatlich entrichten. Hierauf wurde ihm der Bescheid, er möge zu dem Dr. Voigt gehen und fich von diesem nach erfolgter Untersuchung des Kindes den be züglichen Aufnahmeschein ausstellen laffen. Großmann kam der
etwas
näher zu beleuchten. Das des Klägers spreche dafür, Daß
ganze
man
ihm
folche Aeußerungen zutrauen könne, denn Worte " Solch' ein Vieh bin ich nicht!" laffen auf ähnliche Aub Aufforderung nach, traf aber nicht den Doktor Voigt, sondern zu seinen Patienten schließen. Sollte der Gerichtshof de
deffen Stellvertreter an und von diesem erhielt er, nach dem Das Kind untersucht worden war, den Bescheid, daß die Sache so schnell wie möglich besorgt werden solle. Dies war am 27. Juni. An demselben Tage wurde auch die Frau Groß mann entbunden und das Kind mußte der nothwendigen Pflege gänzlich entbehren, weil nun auch die Mutter darniederlag und Der Vater seiner Arbeit nachgehen mußte. Als am 3. Juli noch feine Nachricht über die gewünschte Aufnahme des Kindes ins Krankenhaus eingetroffen war, ging Großmann wiederum zu
zu einer Berurtheilung fommen, so rechtfertige fich jedenfalls
sehr milde Strafe.
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Gratulation. S.G,
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längerer Rede, die von der Vertheidigung angeführten Mom Rechtsanwalt Birkner bemühte fid zu entfräften. Der Gerichtshof sprach die Angeklagten der wiffentlich falschen, wohl aber der öffentlichen Beleidig schuldig und verurtheilte Cronheim zu einer Gelbftrafe 100 und Großmann zu einer Geldstrafe von 50 Mar; wurde auf die Unbrauchbarmachung der noch vorhand Als die Tochter des Bigarrenhändlers das aus dem Goldstück Dr. Voigt, um die Sache zu beschleunigen, weil das Kind schon Epiße der Beilage zum Berliner Boltsblatt" erkannt. Exemplare jener Nummer und Publixirung des Urtheils an teine Nahrung mehr zu fich nehmen wollte. Diesmal war Dr. Voigt Gerichtshof ging hierbei von der Anfcht aus, daß der Dr. Boigt zwar als ein etwas erregter Mensch erscheine, etwas schroffer Weise vorgehe; derfelbe habe aber die bebau den Worten an: Sie arbeitsscheuer Bummler, Sie fauler Ropf! Aeußerungen zeugeneidlich in Abrede geftellt und es müf her angenommen werden, daß er fte nicht gethan habe. De
berauszugeben de Geld auf den Ladentisch legte, nahm der Fremde das Zwanzigmartstüd heimlich wieder fort und be hauptete, daß die Verkäuferin das Goldstück in ein Pult gelegt habe. Während lettere in dem Bulte nach dem Goldstück suchte, strich der Fremde das auf dem Ladentisch liegende Wechselgeld Da der Gauner möglicher Weise auch ein und lief davon. biefige Geschäftsleute auf gleiche Weise zu prellen ver fuchen wird, so ist es angezeigt, auf denselben durch B fchreibung seiner Persönlichkeit aufmerksam zu machen. Derfelbe ift etwa 26-28 Jahre alt, 1,65 Meter groß, hat schwarze Augen und Schnurrbart, frische Gesichtsfarbe und schlanke Ge stall. Bekleidet war derselbe mit schwarzem Gebrod, grauer hose und grauem Hut.
persönlich anwesend und Großmann trug ihm sein Anliegen vor. Nun sprang Dr. Voigt auf und fuhr den Hilfesuchenden mit
Sie wollen Armenunterstüßung baben, Sie Lump Sie? Heirathen Sie doch nicht und feßen Sie teine Kinder in die Welt!" Auf die Einwendungen des Großmann, daß er doch gar keine Armenunterstügung beanspruche und ihm doch gestattet werden möge, seine Sache in Rube vorzubringen, sei er von Dr. Voigt gepackt und förmlich zur Thür hinausgeworfen worden. Durch vorstehende Schilderungen fühlte Dr. Voigt fich beleidigt und stellte sowohl gegen Großmann als auch gegen den Redakteur unseres Blattes, Reinhold Cron.
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rechtfertige fich die Verurtheilung der Angeklagten.
klagt stand gestern der Schloffer Gustav Neumann
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Statistisch Bäfte hab
im Rahmen 1143]
Ver
* Der Verbreitung verbotener Druckschriften a vierten Straffammer des Landgerichts 1. Er sollte am 13. im Feibide'schen Lokale einem Marineunteroffizier ein! botenes Flugblatt zugesteckt haben. Nach der Beweißaufna trunken war. Er unterhielt sich mit den Anwesenden ergab fich, daß Neumann an dem beregten Tage etwas a I was ihm mit dem Bemerken zurüdдegeben wurde, daß man wiffe, was das für ein Schriftftüd sei, denn ähnliche Bla zum zweiten Mal in der Angelegenheit vor der zweiten Straf hätten schon vor einigen Tageu auf den Treppenfl Um nun Neumann zu ußen, bestellten Antrag, ihn als Nebenkläger betrachten und den Rechtsanwalt zwei der am Tische fßenden Herren rothe Krebse, um
Am 2. d. M. Abends 11 Uhr heim, Strafantrag. Im ersten Termin wurde dem Antrag schob schließlich einem derselben ein zusammengefaltetes Blatt
Unbekannter Todter. wurde in der Bedürfnißanstalt auf dem Belle- Allianceplag ein etwa 45 Jahre alter, den besseren Ständen angehöriger, unbe fannter Mann todt aufgefunden und zum Leichenschauhause geschafft. Anscheinend ist derfelbe vom Schlage getroffen worden. Der Verstorbene ist 1,62 Meter groß, von fräftiger Statur, hat schwarze Haare, furzen schwarzen Vollbart und trug eine blaue
Der Vertheidigung auf Vertagung der Sache und Ladung mehrerer Entlastungszeugen Folge gegeben. Gestern wurde nun
fammer des Landgerichts I verhandelt. Dr. Boigt stellte den
Birkner als den Vertreter der Klage zulaffen zu wollen, was
gelegen.
wie fte fich ausdrückten
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auch ein paar Sozialdemol
1. Bortra
2. Bericht
Neue Mit Gäfte bab Des wich
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