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Beilage zum Berliner Voltsblatt.

Nr. 261.

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Elektrische Kabelleitungen.

Uralt schon, wie Verkehr und Handel, ist das Streben be Menschen, wichtige Nachrichten mit möglichster Schnelle nach fernen Ländern gelangen zu laffen. Schon aus grauem Alterthum berichtet die Eage, daß die kunde von Troja's fall durch Signalfeuer nach Griechenland   gesandt worden aniker fet. Im tömifchen Reiche dienten Feuerfignale zur Übermitt Men. lung elliger Nachrichten. Im vorigen Jahrhundert aber hatte man in Frankreich   bereits ein ausgedehntes Net optischer Tele­Graphen.

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Als die außerordentliche, alles bisher Geahnte übertreffende Geschwindigkeit des elektrischen Stromes erkannt worden war, mußte fich Jeber sagen, daß, wenn es gelang, den elektrischen Strom hierzu dienstbar zu machen, das Problem der Telegraphie in jeder nur zu wünschenden Weise gelöst sei.

Wie wir Alle wissen, ist dies gelungen. 1833 fungirte Der erste elettrische Telegraph awischen Sternwarte und phyft. talischem Observatorium in   Göttingen. Allenthalben schoffen un bald Telegraphenstangen empor. Unsicherheit des Be triebes der oberirdischen Leitungen, leichte Zerstörbarkeit, Ab­hängigkeit von Wetter und Feuchtigkeit ließen unterirdische, in die Erbe versenkte Telegraphenleitungen wünschenswerth er scheinen. Ein einfaches Verlegen der Leitungsdrähte in die Erbe lonnte dazu natürlich nicht nüßen, da der elektrische Strom fich alsdann nicht die Mühe machen würde, durch den Leitungsbraht nach der Endstation zu laufen, sondern fich ein fach aus dem Drahte in die Erde verlöre. Es muß also der undurchdringlichen, Holirenden Hülle umgeben werden. Die Entdeckung der Buttapercha, 1846; gewährte ein ausgezeichnetes Isolations­

material.

Schon 1848 begann daher Preußen mit dem Bau unter irdischer Telegraphenleitungen. 1850 war bereits ein ausge bebntes Netz im Betriebe und 1852 bereits sämmtliche Leitungen nbrauchbar geworden! Die ungeschüßte Guttapercha erwies fich gegen Luft und Waffer als nicht genügend widerstandsfähig and außerdem fanden ste Mäuse, Ratten und andere Nagethiere recht ichmadhaft.

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Man mußte also die unterirdischen Leitungen aufgeben und mit dem Errichten der Telegraphenstangen beginnen. Erft feit 1875 find in   Deutschland- hauptsächlich zu militärischen Sweden wieder unterirdische Rabelleitungen gelegt worden. Jest aber besteht das   deutsche Telegraphenlabel aus einem ganzen Bündel- gewöhnlich 7- Leitungen, deren jede wieder aus 7 Kupferdrähten zusammengeflochten und mit Doppelter Buttaperchaschicht umgeben ist. Das ganze Leitungs­bündel ist nochmals mit theergetränitem Hanf umhüllt und burch schraubenförmig barum gewickelte Eisendrähte geschütt, die besonders bei Flußübergängen sehr statt genommen werden. Diefe Telegraphentabel baben sich ausgezeichnet bewährt. Sie werden in Chauffeen, Eisenbahndämmen 2c., in der Tiefe von 0,5 Meter eingefentt.

Um diefelbe Zeit aber, als Preußen mit seinen unterirdischen

Telegraphenleitungen solche schlechten Erfahrungen machte, ver Juchten anderwärts die Elektrotechniker gerade, das erste Kabel unter dem Meere zu legen. 3wischen Dover und   Calais be abfichtigte Brett durch eine Leitung   Frankreich und England zu

verbinden.

Man legte 1850 einen mit Guttapercha umhüllten Kupfer draht in der Länge von über fünf geographischen Meilen durch ben Kanal. Am ersten Tage gelang es, durch ihn zu telegra phiren. Aber schon am nächsten Tage blieben die Telegramme mis: an den Felsen des Meeresgrundes hatte fich die Guttas perchabülle abgescheuert. Erst am 25. September 1851 wurde ein

hrhundert im Betriebe.

Dienstag, den 6. November 1888.

Meer, nachdem die Rabellegung soweit fortgeschritten ist, daß die dem Meere anvertrauten Leitungen am besten geschüßt, am fichersten gelagert find.

Jest verbinden nicht nur zahlreiche Leitungen England und  Frankreich mit   Nordamerika, sondern eine weitere Leitung geht von   Europa nach   Südamerika(   Pernambuco in Brafilien); längs der Westküste   Europas und Afrila gehen Leitungen nach Capstadt, an der Dstlüfte Amerilas bis nach Brafilien her unter u. f. w.   Indien ist mit England sogar durch drei Leis tungen verbunden, von denen die eine durch das bengalische, perfische, rothe, mittelländische Meer geht, eine andere, den Rüften   Chinas entlang, Anschluß findet an den   russischen Ueber landfelegraphen, der   Sibirien der Länge nach durchkreuzt. Selbst bis   Australien und nach   Neuseeland spannen fich die Telegraphen tabel und bald giebt es teine weltverlorne Insel im Dzean mehr, nach welcher der elektrische Funke nicht die Botschaft bringt von den Siegen der Kultur und Zivilisation.

Als Kuriosum wollen wir noch erwähnen, daß vor einigen Jahren sogar die   russische Regierung ein Telegraphenfabel durch das laspische Meer legte und daß fie zum Legen dieser kurzen Strecke gerade doppelt so viel Zeit brauchte, als man jest ge­wöhnlich zu einem transatlantischen Kabel braucht charakte ristisch für   Rußlands Bustände.

Lokales.

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In freireligiösen Vereinen hat eine Berfügung der  Berliner Echuldeputation einiges Aufsehen erregt. Nach der selben dürfen die Klaffen biefiger Gemeindeschulen nicht mehr zum Unterricht der Kinder der freireligiösen Gemeinde benut werden. Die Geschichte dieser Verfügung ist für die Beurthei lung unserer Zeit lehrreich und dürfte die wettesten Kreise inter efftren. Im Sommer dieses Jahres flagte nämlich der Stöder'iche Reichsbote" in seiner gewöhnlichen denunziatori schen Weise die   Berliner Gemeindebehörden an, daß fie Schul tlaffen für die freireligiöse Gemeinde hergäben. Einige Bei tungen entgegneten auf diese Angriffe und vertheidigten die  Berliner Behörden. Nach einiger Beit erhielt der zeitige Jugendlehrer der freireligiösen Gemeinde eine Aufforderung von der Schuldeputation, nach welcher das Minifterium der geistlichen Angelegenheiten, durch Zeitungsnachrichten aufmerksam geworden, von der städtischen Schuldeputation verlangte, Erfundigungen anzustellen, ob der Lehrer den Unterrichts Erlaubnißschein habe, und sollte derselbe noch Auskunft über Verschiedenes geben. Der Lehrer, der im Befiz eines vor­züglichen Beugniffes der   Berliner Behörde ist, antwortete barauf nicht. Der Vorstand der freireligiösen Gemeinde aber theilte anfeiner Statt der Schuldeputation mit, daß ebenso wenig wie irgend ein Pfarrer einen Erlaubnißschein von der Schuldepu tation brauche, um die Kinder in irgend einer Religion zu unterrichten, auch nie ein solcher von einem Jugendlehrer der freireligiösen Gemeinde verlangt worden sei; es hätten eben verschiedene Mitglieder der Gemeinde, die dazu geeignet waren und das Vertrauen der Gemeinde hatten, den Unterricht der Rinder in der Sittenlehre im Sinne und den Anschauungen der Eltern geführt. Dieses Schreiben blieb unbeantwortet, aber am 27. v. M. erhielt der Vorfigende der freireligiösen Gemeinde eine Verfügung der Schuldeputation, worach die Benutzung der städtischen Schulen nur noch bis zum 31. Oktober gestattet sei. Dem Rufer im neuen Streit, dem ,, Reichsboten", mußte endlich doch ein Opfer gebracht werben, und da es nicht aut mehr angeht, ingen Opfer gebracht werden, und da es nicht aut mehr angeht, irgend einen Gottesleugner zu verbrennen, so griff man zu dem modernen Mittel der Ausweisung; die Kinder der freireligiösen Gemeinde, ca. 200, mußten innerhalb vier Tagen die Klaffen der Gemeinde schulen, die fte 15 Jahre lang benugt haben, plöglich räumen,

England und   Frankreich versenkt. Es war dies das erste ge lungene Unterseetabel und war daffelbe noch nach einem Biertel haltung der Schulen, sondern auch für die Kirchen Anders

Bald darauf wurde nun England mit Frland,   Holland 2c., bunden, burch bas Mittelmeer geitungen gelegt und so Guror hische Berbindung gefest. allen feinen größeren Inseln und Nachbarländern in telegra

1856 gründete Cyrus   Field eine Aktiengesellschaft, um Amerita Dies ermuthigte zu weiteren, großartigeren Unternehmungen. mit   Europa telegraphisch zu verbinden. Vermessungen des bie tas Kabel verientt werden mußte. Reeresgrundes ergaben Tiefen von über einer halben Meile, in

Am 7. August 1857 begann die Legung des ersten trans allantischen Rabels von Jrland aus. Daffelbe bestand auß leben zusammengeflochtenen Rupferdrähten, die mit einer dreis

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5. Jahre.

anderen Würdenträgern zusammen, Schüler" oder Leute, die auf Avanzement oder sonstige Vortheile hoffen, find thres Wintes gewärtig; andere Blätter und deren Redakteure haben das Intereffe, fich mit der Autorität und deren Anhang gut zu stellen. Alles schließt trefflich zum Ringe zusammen. Mit lauten Posaunenstößen wird der Beliebte gelobt und das Echo funftvoll verbreitet, und ebenso laut und tunstgemäß wird der Migliebige heruntertrompetet. Mündliche Unterredungen, In triguen, Drohungen und dergleichen helfen nach Alles wohl eingehüllt im Mantel der Wissenschaft, be gleitet von Achselzucken und Bedauern und begründet auf einzelne Fehler und Schwächen. Das wird gewerbs

natürlich

mäßig Jahre lang fortgefeßt, möglichst viele abfällige Aeußerungen werden hervorgerufen oder herbeigewünscht und eifrig veröffentlicht, während jedes Lob und jede Vertheidigung abgewiesen oder in einer Weise angenommen wird, daß der Dieser ist Geschädigte froh sein darf, wenn fie unterbleibt. mithin ziemlich mundtodt, faft wehrlos gemacht. Als Fachmann befigt er fein Publikum, wie der Künstler und Literat, bet dem er Berufung einlegen tönnte, seine wenigen Leser und Benußer find zugleich seine Richter, und davon verspürt schwerlich jemand Und von deren Luft, fich mit der Autorität zu überwerfen. Rohheit und Gewiffenlosigkeit macht sich nur der einen Begriff, welcher fie tennen gelernt hat. Es scheint fast, je elender das Fach, um so fleinlicher und erbärmlicher die Menschen. Fällt etn Straßenräuber einen anderen an, so ereilt ihn das Straf gericht, in der Wissenschaft gilt Todtschlägerei als harmlose Nebenbeschäftigung. Talente ersten Rauges, aber dabei em pfindliche Naturen, wie Gutschmidt und Jakob Burd barot, find leicht geneigt, fich durch das Unwesen vom Beröffentlichen überhaupt abschrecken au laffen, und darunter leidet die ganze Wissenschaft. Es bleibt nur: Freude an der Arbeit und Verachtung der Menschen." Wie fleinlich, brot neidisch, gehäfftig die   deutschen Gelehrten find, dafür find zahl. lose Beispiele vorhanden. Mit welchen Waffen der Kampf gegen den Gegner geführt wird, hat man in dem Streit Gerhard Bergmann contra Madenzie zur Genüge erfahren. Wenn fich nun die Mandarinen   deutscher Wissenschaft gegenseitig so an ben Böpfen sieben, daß ein Kollege fogar fich nicht nur darüber entrüftet, sondern dieser Entrüftung öffentlich Ausdrud verleiht, so beweist das, wie weit unser gelahrtes Chinesenthum bereits

gelommen ist. Darum ist es gnt, daß ein deutscher Profeffor feinen Mitprofefforen solch eine derbe Standrede hält. Und wir hielten es für unsere Pflicht, die Leser eines Arbeiterblattes mit dieser Strafpredigt bekannt zu machen.

Das Programm nebst Baufkigge für die neue städtische Frrenanstalt bei   Lichtenberg, für welche etwa 400 Morgen von der Stadt angelauft find, ist der Stadtverordneten Bersammlung bereits im Juni d. J. vorgelegt worden. Mit Rücksicht auf den mit 5,800 000 m. abschließenden Kostenanschlag setzte die Ver­sammlung zur Vorberathung dieser Angelegenheit einen Auss schuß ein, welcher unter dem Vorfige des Stadtverordneten Geb. Raths Spinola über dieselbe in zwei Sigungen eingehend be rathen hat. Die Anstalt soll zur Aufnahme von 1000 Jrren, mit Ausschluß von epileptischen Kranten, für welche in Rigdorf eine besondere Anstalt erbaut werden wird, dienen und einem ärztlichen Direktor unterstellt werden. Dies Programm wurde vom Ausschuß im allgemeinen, jedoch mit Ausnahme des einen Punktes, wonach die brei Hauptabtheilungen der Jrren, nämlich die ruhigen und Rekonvaleszenten, die Aufnahme und Beobach tungsstation und die Stechen, nach den Geschlechtern getrennt, in drei verschiedenen zweistödigen, also in sechs Gebäuden, unters gebracht werden sollen, angenommen. Ueber die Frage, ob die Gebäude nicht dreistödig( Erdgeschoß und zwei Treppen) gebaut werden könnten, entstand eine längere Distuffton. Die Ver

trosdem die Eltern berselben so gut wie unsere in tonfeffionellen treter des Magistrats hielten an der Anficht fejl, baß nach ben

Kirchen stehenden Mitbürger ihre Steuern nicht nur zur Er

gläubiger beitragen müffen. Im Jahre 1845-1849 zablte bie Stadt   Berlin der freien Gemeinde jährlich 1000 Thaler und

gab ihr die Klosterkirche zur Mitbenugung. Der zweite Bürger meiſter Naunyn fammelte in der gleichen Beit für die Gemeinde

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3000 Thaler und heute verwehrt man den Kindern der frei

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religiösen Gemeinde die Benugung von zwei Schulllaffen und warum? Weil die Eltern nicht beucheln mögen, weil sie den Muth haben, ihr Bekennen ihrer Erkenntniß unterzuordnen.

Ein wahres Wort. Ein   deutscher Universitätsprofeffor, der Historiker Julius von Pflugt Harttung, fällt ein vernichten­des Urtheil über die deutsche Gelehrtenzunft in einem Artikel: Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung", veröffentlicht in der   Münchener Allgem. Beitung", dem Profefforenblatt ersten

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neuesten Erfahrungen die drei verschiedenen Krankheitsformen in verschiedenen Gebäuden unterzubringen seien, da es schwer möglich sei, die Beobachtungsstation mit der Station für Rubige und Retonvaleszenten, und die Station für Steche mit der legteren zu vermischen, ohne fortwährende gegenseitige Störungen und Beunruhigungen hervorzurufen, wodurch der Heilungsprozeß wesentlich beeinträchtigt würde, ganz abgesehen davon, daß durch die Erbauung dreifiödiger Gebäude die Ver waltung fich vertheuern und dadurch die Ersparniß an den Baukosten aufgewogen werden würde. Die große Mehrheit des Ausschusses glaubte jedoch mit Rücksicht auf die von dem Stadt­baurath Blankenstein bezifferte Ersparniß von über 300 000 m. barauf bestehen zu sollen, daß die sechs zweistödigen Gebäude für die Unterbringung der Frren in vier dreistöckige Gebäude zusammengezogen werden. Die Mehrheit glaubte annehmen zu können, daß es der Verwaltung bei einigem Entgegen­tommen wohl gelingen würde, die brei verschiedenen Krankheits­formen auch in zwei Gebäuden von einander zu trennen.

fachen Buttapercalage und außerdem noch mit theergetränkter Ranges. Pflugt Harttung spricht zwar fpesiell nur von der Jute isolirt und durch achtzehn fiebenligige Eisendrähte geschüßt historischen Reitit, aber was er sagt, paßt auf die in der ganzen waren. Nach vier Tagen waren hundert Meilen versenkt Merriß das Kabel und versant in eine Tiefe von einer halben schreibt: Die tiefen Schattenfelten des wissenschaftlichen Deuts  Melle. Man hatte nicht mehr genug Kabel, um von neuem be ginnen zu lönnen, und lehrte daher nach England zurüd. Aber Im folgenden Jahre schon wurde von   Amerika aus mit der Legung eines neuen Rabels begonnen. Nachdem dasselbe zwei­gonnen war, wurde das Ende des Kabels endlich am 5. August Unwissenheit, Leidenschaft, Streberei, Leichtfertigkeit, Freund daß zwischen den Organen der Verwaltung und der Rechtspflege

gelungen.

1858 an der   trischen Küste gelandet; das Unternehmen schien

Über schon nach wenigen Wochen begannen die Telegramme ambeutlich zu werden und Ende Oktober versagte die Leitung gang; die folitung war ungenügend gewesen für diese unge heure, im Meer versentte Strede.

schen: der Mangel an Achtung vor fremden Talenten, vor Leistung und Anficht des Nebenmenschen, oft gepaart mit be wußter Kliquenmache und unbewußter Verehrung" der Auto­rität und eigenen Person, haben fich hier traurig, selbst bis zur

Borber aber hatte es der   englischen Regierung noch einen Aroßen Dienst geleistet, ihr eine Million Franken erspart. Wegen des indischen Aufstandes waren nämlich die tanadischen Truppen zurüdberufen worden. Als sich nun aber die Ver hältniffe in   Indien günstiger geftalteten, ermöglichte das Kabel nicht meistens, weiß fich der Rezensent im Voraus darüber flar. es der   englischen Regierung, die Einschiffungsordre noch recht zeitig zu widerrufen und so die bedeutenden Transportkosten zu

erfparen.

Run folgt eine lange Bauſe in den Versuchen der telegra phischen Berbindung   Europas mit   Amerika, hervorgerufen durch bie finanziellen Schwierigkeiten, die sich dem in Migkredit ge tommenen Unternehmen entgegenstellten. Erst 1865 wurde ein neues, ähnliches, aber fefter gestaltetes Rabel angelegt, zerrik jedoch wieder mitten im Dzean und versant!

und Feindschaft." Nach dieser treffenden Einleitung lanzelt der Herr Profeffor seine biederen Kollegen folgender maßen ab: Die Rezensenten zerfallen in zwei Haupts gruppen: in gewerbsmäßige Kritiker, die alles beurtheilen, was ihnen in die Hände geräth, und in Gelegenheitskritiker. welche ein persönlicher oder sachlicher Anlaß zur Besprechung führt. Diese leisten bisweilen Gutes, ja Bedeutendes, doch es steht zurück vor der Maffe und dem Beeinflußten. Weil sich an fedem Buche tadeln und loben läßt, so kann man mit Leichtig teit die eine oder die andere Seite hervorkehren. Oft, wenn Ist der Autor sein Freund oder einflußreicher Mann, so be spricht er ihn womöglich gut; schlecht, wenn er fein Gegner oder wiffenschaftlicher Konturrent; gut mit Beimischung, wenn er ihm unbekannt; gleichgiltig, wenn er nicht gerade Kopfweh hat. Manche Besprechungen werden baar bezahlt, fie tönnen vom Buchhändler oder Autor berrühren, wovon lettere Art als Selbstanzeige so manches für fich hat, sobald fie fachlich bleibt, wie fie z. B. des öfteren von Wais gehandhabt wurde. Die gewiffenlose Leichtfertigkeit geht so weit, daß Bücher und zwar als die Einleitung, ja vielleicht die nicht einmal gelesen hat. Und folches Unwesen findet bisweilen Rückhalt bei den Herausgebern von Rezenftonsblättern, muß es finden, denn fie gebrauchen zum bes ftimmten Tage maffenhaft Manuskript. Erweitern Noth und Gewohn

jenes zu allen anderen Verwendungen wegen seiner Ungeheuers zwischen England und   Amerika. Auf dem Rüdwege fischte es noch das abgeriffene Ende des Kabels von 1865 auf und voll. Leitungen mit   Europa verbunden war.

Endlich im folgenden Jahre vollendete der Great Eastern, sehr, sehr viele besprochen werden, ohne daß der Rezensent mehr

endete dies gleichfalls, so daß   Amerika sogleich durch zwei heit das Herz des Herausgebers bei ihm gleichgiltigen Werken, so

verbunden.

Speute find alle Kulturländer der Erde telegraphisch miteinander Dies war die Legung des ersten großen Unterseelabels.

lichst wenig Lettung dem Meere überantworten zu müssen, Hatte man damals die kürzeste Strede gewählt, um mög­fo verfentt man jest fiets möglichst viel Telegrapğenlabel ins

hat er die Besprechungen ihn angehender schon dadurch ziemlich in Händen, daß er fie an gewiffe Mitarbeiter vertheilt. Er und seine Freunde bilden mithin eine Macht, weshalb auch jebe Autorität" bestrebt ist, ein Blatt zur Verfügung zu be tommen. Vermittelst deffelben ist fte im Stande, für und wider Stimmung zu erwecken, alles unter dem Scheine der Wissen schaft. Durch Akademien und gemeinsame Werke hängt fie mit

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Die Bahl der beim Betriebe der Pferdebahnen Verunglückten ist, nach der Voff. Stg.", erheblich größer, als man im Allgemeinen annimmt. So find allein bei der Großen Berliner Pferdebahn im Jahre 1887 992 Personen von Unfällen betroffen worden, darunter 43 schwere und tödtliche

ein großer bat fich berausgeftett,

Meinungsverschiedenheiten in Betreff der rechtlichen Natur der Pferdeelſenbahnen bestehen. Die Frage, ob Pferdebahnen im Sinne des Haftpflichtgesetzes vom 7. Juni 1871 als Dampf­eisenbahnen zu betrachten seien, ist selbst von den obersten Gerichtshöfen verschieden beantwortet worden. Das frühere Reichs Oberhandelsgericht und das Reichsgericht haben sich dahin ausgesprochen, daß die Betriebsunternehmer von Pferdes bahnen derselben Haftpflicht wie die von Lokomotivbahnen unterliegen, also ebenfalls für den bei ihrem Betriebe durch die Tödtung oder förperliche Verlegung eines Menschen entstan benen Schaben einzuftehen haben, sofern sie nicht beweisen, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder durch eigenes Ver fbulden des Betödteten oder Verletzten verursacht ist. Gleichwohl treffen die unteren Gerichte, insbesondere beim Vorhandensein besonderer, den Unfall begleitender Umstände, nicht selten abweichende Entscheidungen. Ein weiterer Mißftand ist der, daß in Preußen nur für die dem Eisenbahngefeße vom 3. November 1838 unterstellten Eisen­bahnen eine einheitliche und den besonderen Bedürfnissen ders selben entsprechende Gefeßgebung besteht. Die Pferdeeisenbahnen unterliegen nach§ 37 der Gewerbeordnung der Regelung durch die Ortspolizeibehörde und nicht, wie die Dampfeisenbahnen, den Bestimmungen des§ 6 der Gewerbeordnung und dem Gefeße vom 3. November 1838, wonach die Handhabung der Bahnpolizei nach dem darüber vom Handelsminister zu erlaffen­den Reglement der Gesellschaft zu übertragen ist. Endlich ist von verschiedenen Seiten getadelt worden, daß die Bestimmungen der§§ 315 und 316 des Strafgefeßbuches auf die Gefährdung des Transportes auf Pferdeeisenbahnen feine Anwendung finden ( Entscheidung des Reichsgerichts vom 19. Mai 1885), wogegen der ursprüngliche Entwurf der Novelle zum Strafgesetzbuch vom 26. Februar 1876 auch für die Pferdebahnen eine diesbezügliche Strafbestimmung enthielt. Um nun allen diesen Uebelständen