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Organtfationen zu begegnen. Der Leitartikel der„ Magdeburger Muhme" waren mitt, wie auch schon andere Blätter, den krach voraus, den der le mit dem genblicklich grafftrende Gründungsschwindel nach fich und im Ben muß, aber dagegen zu thun ist nichts. Nur das tau baben, ue Attiengeset streicht fte heraus, daß dieses Gesetz die ist. Und bibere übliche Verschleierung des Gründergewinns ver Bei dem dere und zuverläfftge Geldverhältnisse derselben( der felbstverstänugründungen nämlich) schaffe." Also die Prellerei bleibt ung" werde nämliche bei Gründungen, nur daß man jetzt leichter erSen det t, wie viel die verehrlichen Gründer einsteden, während neben man früher über das Wie viel" im Dunkeln tappte. Das er in schließlich ert an den Scherz" Hoffmann v. Fallerslebens, der einmal r mit den Ausspruch that:„ Der Deutsche läßt sich auch Ohrfeigen us c'est eben, aber er muß den Grund davon wissen. Ohne Gründe mehr ist es ne Dhrfeigen." -" Bei dem Krach In wird bl leitartikelt das Magdeburger Blatt weiter- werden die Arbeiter überlufte der Aktienbefizer voraussichtlich weniger einschneidend S ein reptilin, als in den Jahren 1873 und 1880, wo so viele neue Reichs". Gnternehmungen fich auflösten, ohne daß ihre Aktionäre vom wie es ift, infchuß auch nur einen Pfennig zu retten vermochten. Freilich En die Arbeilerden die Verluste dann immer noch sehr bedeutend sein." äre Seift, arme fpelulative Rapital. Aber mein Gott, ich muß doch eine vernien u " Ich sehe die Nothwendigkeit nicht ein," antwortet
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en wird. Zu Gründer und vergründet den erwarteten Ronsumtionsfonds leinen Rentiers oder Geschäftsmannes mitsammt dem wer talrefor cht wird unben Rapital. Welch schöne Wirthschaftsordnung im Eigen der Sozialmsstaate. Die Börse enteignet den einen auf chemisch tem Wege und beeignet die Anderen. Und das neue altiengeset hat nach der Magdeburgerin" den Vortheil, daß man beim Berlieren seines Geldes wenigstens den Vortheil hat, au erfahren, wie viel die Gründer davon verschluckt haben. Ein prächtiger Troft!
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Das Septemberheft der Statitik des Deutschen Die beides bringt interefiante Daten über Bestrafungen üdte egen Uebertretung der Arbeiterschus Be Die Stimmungen der Gewerbeordnung, welche sich auf atastrophen den Beitraum von 1882 bis 1887 erstrecken. Es wurden vers intheilt wegen Buwiderhandlungen gegen die Vorschriften
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Jahre
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Arbeiter
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Arbeitern
1882
58
116
1883
65
223
1884
31
133
1885
139
1886
48
60
1887 109 21192800
117
3
13
Sämmtliche Bahlenreihen zeigen, wie man flebt, e ziemlich regelmäßige Steigerung. Die Straffälle baben im Vorjahre eine noch nie dagewesene Höhe erreicht, und
wenigen elementaren Arbeiterscoug Bestimmungen unserer
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antworten. Sämmtliche Beschuldigte verlangten, dem Unter fuchungsrichter vorgestellt zu werden, was denn auch bereits am 26. Oftober gefchehen ist. Alle drei erhielten eine Anklage wegen Bergehens gegen das preußische Vereinsgesez zugeftellt. Selbst verständlich ist fich Niemand der Beschuldigten eines solchen Ver gebens bewußt und man darf gespannt sein, ob wirklich von Seiten der Staatsanwaltschaft in Altona , welche den Straf Seiten der Staatsanwaltschaft in Altona , welche den Straf antrag gestellt hat, die Angelegenheit weiter verfolgt werden wird, da thatsächlich keinerlei Beweismaterial vorliegt.
Aus Remscheid , 8. November, wird uns geschrieben: Bon hier wurde vor einigen Tagen die Verhaftung eines Arztes wegen eines angeblichen Verbrechens gegen die Sittlichkeit ges meldet und dabei zugleich mitgetheilt, daß der Verhaftete fich zu den Jdeen der Sozialdemokratie bekannt habe. Demgegen über theile ich Ihnen folgendes mit. Der genannte Herr, welcher übrigens schon seit längeren Jahren auf Antrag seiner Familie unter Kuratel gestellt ist, gab sich bei den Arbeitern als einen Anhänger F. Smoller" aus, wobei er fortwährend bes strebt war, die breiten Boltsschichten der Neaktion dienstbar zu machen, was durch zahlreiche Briefe, Gedichte und Flugblätter aus seiner Feder, worin er die Sozialdemokraten zur Wahl des nationalliberalen Kommerztenraths Friedrichs zu bestimmen suchte, bewiesen werden kann. Uebrigens hat die weitaus größte Babl der Arbeiter den politischen Rathschlägen des nunmehr Ver hafteten niemals Folge geleistet.
Konstanz , 3. November. Nulla dies sine linea,( fein Tag foll ohne Nuzen vergehen), so tann man fast sagen, wenn man in diefen Tagen in der Breffe die große Anzahl der Sozialisten. prozesse liest. Auch wir haben hier am legten vorigen Monats cine Straffammerverhandlung gegen Sozialisten gehabt. Es wurden Lea Michel_von Oberuhldingen und Rupert Ruf von Ueberlingen wegen Vergehen gegen§ 19 des Sozialistengefeges, Friedrich Beck von Riedlingen wegen Vergehens gegen§ 129 des St.-G. B. im Zusammenhang mit einem Vergehen gegen § 19 des Sozialistengefeßes und zwar Leo Michel zu 6 Wochen Gefängniß, wovon 5 Wochen verbüßt gelten, Rupert Ruf zu 4 Wochen Gefängniß, wovon 3 Wochen verbüßt gelten und Friedrich Beck zu 4 Monaten Gefängniß, wovon 3 Monate 2 Wochen verbüßt gelten, verurtheilt.
Senat. Berathung des Antrags auf Wiederübernahme der Ausgaben der Bariser Polizeiverwaltung auf das Staatsbudget. Ministerpräsident Flouquet beantragt Ministerpräfident Flouquet beantragt die Vertagung der Berathung, bis die Meinunge äußerung des Staatsraths vorliege, welcher mit dem Entwurfe eines Defrets betreffend die gedachte Frage beschäftigt set. Der frühere Poli zeipräfekt Léon Renault wirft der Regierung vor, daß fie die parlamentarische Initiative nicht respeltire und durch Dekret eine Frage regeln laffe, welche die gefeßgebende Gewalt angebe, es geschehe das aus Gefälligkeit gegen den Munisipalrath von Baris, et beantrage, die Bertagung abzulehnen. Der Bertagungsantrag Floquet wurde darauf mit 219 gegen 41 Stimmen abgelehnt und der Antrag auf Wiedereinstellung der Barifer Polizeiausgaben in das Staatsbudget mit 233 gegen 18 Stim men angenommen. In der Kammer wurde Delaforge mit 179 gegen 102 Stimmen wieder zum Vizepräsidenten ge Deputirtenkammer. Bei der Berathung des Marine
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Bewerbeordnung seitens einzelner Unternehmer in demselben Maße zunimmt, in welchem wir durch die Schuld der Regie ze bei 8ngen, die fich durchaus gleichgiltig verhalten, auf dem Gebiete wählt. daraus be Arbeiterschutzgesetzgebung hinter anderen Ländern, z. B. auch einem Eremonttole habe die steigenden Biffern herbeigeführt, fann deshalb tt Blaz greifen, weil noch in dem neuesten Fabrikinspektoren ichte von den Aufsichtsbeamten gar beweglich über die geringe terflügung der Ortspolizeibehörden bei der Inspektion ge t wird. Die Zusammenstellung sei der Nordd. Allg. 3tg." aufmertfamem Studium empfohlen, che fte einmal wieder Bergleiche über die Höhe der„ Bivilisation" bei uns benachbarten Kriegsschiffen Frankreichs dürfe man nicht übertreiben. Das
wilben", zurückbleiben. Die beliebte Ausrede, eine schärfere budgets brachte Dreyfuß ein Amendement ein, dahingebend, die
auf deren ngeführten gerdem dar Beritagen nach der melden.
Ländern anstellt."
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Dorf find von der Staatsanwaltschaft schon mehrere Beugen Zum beginnenden Geheimbundprozek in Düffel
für die Befestigung der Häfen von Brest und Cherbourg ver langten 42 Millionen für den Bau von Kreuzern und Torpedo Schiffen zu verwenden. Vor allem müsse das schwimmende schiffen zu verwenden. Marinematerial verstärkt werden; in gewiffen Punkten ſei die deutsche wie die italienische Flotte der franzöftschen überlegen. Der Marineminister erwiderte, den angeblichen Mangel an Nahr 1889 werde die französische Flotte in einer sehr respektablen
Stätte erbliden. Dreyfuß zog hierauf sein Amendement zurück.
gelaben, darunter Herr Polizei Inspektor Krieter von Magde genebmigt.- Bu Quäftoren wurden Mahy mit 265 und Madier
ächften Geburg, Verfaffer des Romans: Die geheime Organisation der
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Sozialdemokratie.
Die Kapitel 8 und 9 des Marinebudgets( Schiffsbauten) wurden de Montjau mit 195 St. wiedergewählt.
Nach dem Schluß der Senatssigung erklärte Floquet Renault gegenüber, er werde seinen, dem Staatsrath
Geheime Bersammlung." In Jeboe soll, den behoer Nachrichten" zufolge, am Sonntag, den 14. Oktober, vorgelegten Dekretsentwurf, bezüglich der Pariser Polizeipräfektur Nachmittags, im Breitenburgischen Gehölz eine geheime Ver für iegt zurückziehen, werde denselben aber aufs Neue einbringen, ammlung" stattgefunden haben. Wie nun aber die weiteren Grundigungen ergeben haben, handelt es sich nur um einen faßten bezüglichen Entschluß ablehne. Spiergang einiger Arbeiter, welche, in ein interessantes Ge
vermidelt, zufällig an einem von Gebüsch umgebenen efteben blieben, bei welcher Gelegenheit plöglich etwas im
wenn, wie er hoffe, die Deputirtenkammer den vom Senate ge
Oesterreich- Ungarn.
Oberwachtmeister entpuppte, der, aus dem Gebüsch her des österreichischen Sozialistengesetes, nämlich
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Wien , 7. November. Auf der heutigen Tagesordnung des abgeordnetenhauses stand das Hauptstüd biegeschäftsordnungsmäßige Behandlung der Regierungsvor lage, betreffend die Verordnung über die Einstellung der Wirk samkeit der Geschworenengerichte bei anarchistischen Verbrechen in fünfzehn Gerichtsbezirken." Es handelt fich um Verlängerung der Ausnahmebestimmung. Da Gründe dafür bisher nicht bes fannt geworden, so ergriff der Abg. Kronawetter das Wort, um zeichnung geschäftsordnungsmäßige" Behandlung, da ja doch
Fortretend, die arglofen Spaziergänger mit den Worten anredete: eine geheime Versammlung hier?" Er ersuchte alsdann einigermaßen verwunderten Geheimbündler", sofort aus einander zu gehen, löste also in aller Form Rechtens die ge heime Versammlung" auf. Am 18. Oftober wurden nun die angeblichen Miffethäter, der Arbeiter A. Hamann, der Maurer amt geladen, um sich betreffs der obigen Angelegenheit zu ver Qideffen und der Weber Valentin Engelbardt auf das Polizei folgendes auszuführen:" Man müffe fich wundern über die Be
Thee gebracht; magft Du Thee? Du wirst wohl ganz ent
raftet fein!
Raftapia.
unb
fraten und zwei Republikaner als Judges of election( Wahl richter), die über die Intereffen ihrer beiden Parteien zu machen
Er öffnete die Augen, fuhr zusammen und erkannte haben; ferner vielleicht je ein Vertreter der fleineren Parteien,
nd ist, bemfel b überall ganz jämm Daß ein mitte Ropf an bi ang mit dem geftrichener erlagen; ber fchon teine mig großes Die halbe Br it Rattun üb herum;
er darauf fo
feinem alten, inem fleinen machen, bef
von reine
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Dann ein Sheriffs Affiftent( Sceriffs officer), ein Notar, der benjenigen Wählern, deren Stimmen gefordert" werden, den
Schickt ihn die Wirthin? fragte er, sich langsam din gunehmen hat, daß fie gefeglich das Recht haben, zu
schwerfällig vom Sopha aufrichtend. Die Wirthin denft nicht bran!
stimmen; und endlich der Eigenthümer des Hauses, der das Bimmer für fünf Dollars, vielleicht auch noch mehr, ver
Sie stellte ihre eigene, gesprungene Theekanne mit einem miethet hat. weiten, dünnen Theeaufguß und zwei Stückchen gelben Zucker
Dor ihn hin.
gelb
Da, Naftaßja, fagte er, in der Tasche herumsuchend,
( er hatte in den Kleidern geschlafen) und einiges Kupfer verschiedenen Kandidaten und sogenannte Politiker bieten alle
hervorholend
billigen.
-
geh,
Nimm auch etwas Wurst aus dem Wurstladen, von der
und fauf mir eine Semmel.
-
nicht lieber Rohlsuppe anstatt der Wurst? Gute Kohlsuppe,
Draußen auf der Straße halten zwei oder drei Polizisten die Drdnung aufrecht, fünf oder sechs Leute von nicht gerade vertrauenerwedendem Aussehen vertheilen die Ballots der thre Beredsamleit und Menschentenntniß auf, um noch in der legten Stunde einen oder den anderen Unsichern für ihre Partei zu teilen". Die anderen Wähler wählen mit Vortiebe die Mittagsstunde zur Ausübung ihres Wahlrechts, da es um diese
Semmel will ich Dir gleich bringen, aber willst Du Beit an den Urnen am rubigften zugeht. Nach Sonnenunter n Sopha loetern. Ich habe sie Dir aufgehoben, Du kamft aber
zu verlotte
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kmäßig fogar wie eine S
ie Mago, wel
ein Stübchen
hn. So etwa eine Jbee
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fpat,
-wirklich gute Rohlfuppe! ( Fortsetzung folgt.)
Ans Kunst und Leben.
gang wird das Treiben in der Umgebung der Wahllokale immer reger, Hunderte warten mit dem Ballot in der Hand ge buldig, bis die Reihe an fie tommt. Plöglich springt ein Challenger" aus der Menge hervor mit dem Rufe:
"
Ich fordere" diese Stimme!"
Warum?" fragt der Wahlrichter.
" Ich tenne den jungen Mann, er ist noch nicht einund
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Bereinigten Staaten von Nordamerika herrscht eine Aufregung, sogleich auf den Forderer" ein. Jegt mischen sich die Polizisten ein Lärm, tura, ein Treiben, das den eben in einer amerita lichen Großstadt wellenden Fremden nicht gerade angenehm berühren muß. Früh morgens wird er durch ununterbrochenes
verabfolgen fich mit ihr ab einzige $ Einwohner
lich aufgehört
ahmsweife
in die San
Du imma
sehn, ich h
Sie lügen!" schreit ihn der Stimmgeber an und schlägt ein, fie bringen den jungen Mann auf die Polizei und am fol genden Morgen hat derselbe seine Ruheſtörung mit einer Geld Häufig werden Ausländer, meistens Fren oder Italiener ,
begegnen ihm dichtgedrängte Schaaren von Arbeitsleuten, die, gefordert", und diese müffen dann ihre Naturalisationsscheine the fle nach ihren Werkstätten fich begeben, ihr hauptsäch vorzeigen, auf deren Fälschung Buchthausstrafe steht.
gens bis 6 1hr Abends bei der Arbeit beschäftigt find, so
miblen.
Bu Wahllokalen dient entweder ein Bierhaus oder das
Am Abend aber, wenn die Wahl gefchloffen, geht der Lärm erst recht los. Gegen 10 oder 11 Uhr find die Stimmzettel ge zählt und das Ergeaniß wird verkündet. Dann ziehen die poli tischen Klubs ber fiegreichen Partei mit Mufit durch die Straßen. Freudenfeuer werden abgebrannt, zischende Raketen
Bureau eines Liverystable, wo Wagen und Pferde der befferen durchfliegen die Luft und unter Hurrahrufen und bei bengalischer Sotte gemiethet werden, oder irgend eine Spezereiwaarenband Beleuchtung wird den glücklich Erwählten ein Ständchen gebracht. gefchoffes ift ein großer Behälter mit einem Spalt angebracht, tägliche Ruhe und Ordnung fehren zurück, bis den amerikani ber die Stimmen oder Ballots aufnimmt. In dem Kleinen Bimmer befinden sich sechs oder fieben Personen. 8wei Demo
Der große Tag ist vorüber, die Wahlschlacht geschlagen, die all schen Bürger nach vier Jahren seine Pflicht abermals an die Urnen ruft.
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alle Regierungsvorlagen der geschäftsordnungsmäßigen Behand lung zugeführt werden müßen, ohne daß dies bei den Ne gierungsvorlagen je auf der Tagesordnung angeführt ist. Es scheint, daß man mit dieser Bezeichnung verhindern will, daß Jemand in erster Lesung zur Vorlage etwas spricht, damit man über die erste Lesung glücklich hinüber kommt. 8um Staunen ist, daß die Regierung eine so wichtige Vorlage einbringt und dabei sagt:„ Es kann von der Darlegung der Gründe Abstand genommen werden, welche für die Regierung bestimmend waren." Die Abgeordneten sollen also diese Gründe nicht wissen, das ist uns zuläfftg. Mir gegenüber kann nicht Abstand genommen werden. Ich verlange die Gründe zu wiffen. Die Herren von der Regie rung verlegen damit das Gesez vom Mai 1873, in welchem es heißt: Die Regierung ist verpflichtet, diese Verordnung unter Darlegung der Gründe beiden Häusern des Reichsraths vor zulegen." Die Achtung vor dem Abgeordnetenhause und dr Bevölkerung hätte es erfordert, daß man ihr, wenn man fiz eines wichtigen Staatsgrundgefeßes entäußert, wenigstens die Gründe mittheilt. Es müssen das sehr traurige Gründe sein, denn ehrliche und offene Gründe hätte man ehrlich und offent gesagt. Warum ist ferner das Gutachten des Obersten Gerichts hofes nicht mitgetheilt worden? Wir möchten doch die I formationen fennen, auf Grund deren dieses Gutachten ab gegeben wurde. Die Herren vom Obersten Gerichtshofe- bas wiffen wir haben keinen Verkehr mit Sozialisten und Anarchisten, können also direkt ihre Wahrnehmungen nicht machen. Diese Informationen werden von Detektivs gemacht und man darf wohl behaupten, daß das meiste davon erfunden und erlogen ist." Krona retter schloß, weil er kein Vertrauen zu dem Ausschuffe habe, dem bisher die Anarchistengesetze zus gewiesen find, mit dem Antrage, die Vorlage einem Sonderausschuffe zu überweisen, und denselben in den Abs theilungen zu wählen, wo die Minorität doch eher zur Geltung kommt. Obgleich die Jungczechen mit der Linken stimmten, wurde der Antrag mit 101 gegen 97 Stimmen aba gelehnt.
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Die Präsidenten wabl in den Vereintaten Staaten find, wie nunmehr fefifteht, zu Gunsten der Repu blikaner ausgefallen. Die republikanische Partet hat geftest in den Staaten Colorado , Jllinois, Jowa, Kansas , Main Maffachusetts. Michigan , Minnesota , Nebraska , Nevada , New Hampshire , New York , Ohio , Oregon, Pensylvania, Rode Jsland, Bermont, Wisconsin , Kalifornien und Indiana ; in den übrigen Staaten haben die Demokraten die Mehrheit. Noch Nachrichten vom Donnerstag nimmt man an, daß Harrison 233 und Cleveland 168 Stimmen erhält. Die Mehrheit der Rep blikaner im Repräsentantenhause dürfte nur eine geringe fein. Zum Vizepräsidenten ist der frühere Gesandte der Vereinigten Staaten in Frankreich , Levi P. Morton gewählt worden. Ber 4 Jahren hat Cleveland mit 49110: 7 Urmähler. und 219 Wählerftimmen über Blaine geftegt, welcher 4 848 334 Urwähler und 182 Wählerstimmen auf fich vereinigte. Ueber das Wahl verfahren mag hier noch folgendes mitgetheilt werden: Die Bevölkerung eines jeden Staates wählt so viele Wahlmänner, als fte Vertreter in das Repräsentantenhaus und den Senat jeder Staat wählt zwei Senatoren- schickt. Darnach vertheilen fich die Wählerftimmen auf die 38 Staaten der Union folgender maßen: Alabama 10, Arkansas 7, Californien 8. Colorado 3, Connecticut 6, Delaware 3, Florida 4, Georgia 12, Jllinois 22, Indiana 15, Jowa 13, Kansas 9, Kentucky 13, Louiftana 8, Maine 6, Maryland 8, Massachusets 14, Michigan 13, Diffourt 16, Mississippi 9, Minnesota 7, Nebraska 5, Nevada 3, New Hampshire 4, New- Dersey 9, New York 36, Nord- Karolina 11, Dhio 23, Oregon 3, Pennsylvanien 30, Rhode Island 4, Sübe Rarolina 9, Tenneffee 12, Teras 13, Vermont 4, Virginten 12, New Virginien 6, Wisconsin 11, zusammen also 401 Elektoral stimmen. Da jeder Wähler ebenso viele Elettoren, als fein Staat zu ernennen hat, auf seinen Wahlzettel schreibt, so fant die Gesammtzahl der Elektoren derjenigen Partet zu, welche die Mehrheit hat. Die abfolute Mehrheit besteht also aus 201 Stim men. Nach den unter Cleveland getroffenen neuen Bestimmun gen treten die Wahlmänner erst im ersten Monat des folgenden Jahres zur Wahl zusammen, nachdem inzwischen Streitigkeiten über die Giltigkeit ihrer Wahl von zuständigen Gerichten ents schieden find. Es soll dadurch den bisher üblichen Wahlschwin beleien thunlichst vorgebeugt werden. Die Bählung der von den Wahlmännern abgegebenen Stimmen erfolgt dann in ge meinschaftlicher Sigung belder Häuser unter dem Vorfiz des Senatspräfidenten am ersten Mittwoch des Februar. Der neu gewählte Präfident General Benjamin Harrison ist in North Band Ohio am 20. August 1883 geboren. Er ist der Entel des neunten Präftbenten der Vereinigten Staaten William Henry Harrison , der einen Monat, nachdem er das Weiße Haus bezogen hatte, in demfelben starb. Einer feiner Vorfahren war Oberst in der Armee Oliver Cromwell's . Jn dem Sezefflonstrieg wurde Harrison zum General befördert und 1880 in den Senat gewählt.
Dus zu Tiefme ungen benuste englische Kriegsschiff Egerta" hat fürlich füdlich der Freun schafts Inseln den Großen Ozean 4295 und 4330 Faden, d. h. 5 englische Meilen tief gefunden. Es ist dies die größte Tiefe, welche auf der füblichen Halbfugel jemals angetroffen ist, und auch auf der nördlichen find nur drei Stellen bekannt, wo der Dzean noch einige hundert Fuß tiefer ist.
Die spanischen Hotels find so vollständig modernifirt, daß man schon sehr aus dem Wege gehen muß, um noch ein Exemplar der alten nationalen fonda" anzutreffen. In fast allen städtischen Hotels findet man französische Speisefarten unb Küche. Nur einzelne Gerichte huldigen dem nationalen Ge schmack. Für die wenigen Gäfte, die vor zehn Uhr Morgens an der Hoteltafel erscheinen, steht ein desayuno", bestehend aus Chokolade, Kaffee, Milch, Brot und Butter, bereit. Das spanische Brot ist schwer und hart gebaden. Mit der Butter geht man sehr sparsam um, und sie ist selten von guter Be schaffenheit. Ebenso fehlt es an Milch, wenigstens für die jenigen, denen die landesübliche Biegenmilch nicht behagen will.. Das almuerzo" oder zweite Frühstück wird gewöhnlich in den Stunden von 10 bis 2 Uhr aufgetragen, und jeder cr scheint, wie es ihm eben paßt. Das Diner( comida) findet das gegen zu einer bestimmten Abendstunde statt, besteht gewöhnlich aus Eiern in verschiedenster Bubereitung, Beefsteat, Hammel foteletten, Mieren oder Seefischen, die man in großer Babl ge nießt. Der Nachtisch besteht gewöhnlich aus Käse und Früchten. Die Erdbeeren find Klein, aber vom feinsten Aroma. Man ge nießt fie gewöhnlich mit dem Saft einer Drange. Das be rühmte nationale puchero"( olla potrida), welches, nach De Amicos, in der Kochkunst die Stelle einer Anthologie in der Literatur einnimmt, da es nur ein wenig von allem enthält, erscheint regelmäßig auf den feinsten Tafeln. Es besteht aus allen möglichen Fleischsorten und Gemüsen untereinander ge mischt. Bwischen je zwei Gebeden steht eine Flasche spanischen Nothweins, die wieder gefüllt wird, sobald fle geleert ist, unb zwar ohne Extravergütung. Die Spanier find übrigens febr mäßige Trinter. Von ranzigem Del und Knoblauch hat der Reisende heutzutage bei der Bereitung der Speisen so wenig au fürchten, wie vor den Räuberbanden auf den Heerstraßen alles das find Bustände der Vergangenheit. Die Hotelpreise find mäßig, selbst die theuersten berechnen nicht über zehn Mart pro Tag.