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Beilage zum Berliner Volksblatt.

265.

Lokales.

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Sonnabend, den 10. November 1888

berisch aufgestatteten Rirche erforderlich war, hätte die Gemeinde awei weniger alänzende, aber das Bedürfniß, wenn es vorhanden, befriedigende Gebäude aufführen können. Weshalb fte dies nicht gethan hat, ist ihre Sache und geht uns nichts an; wir wollen nur einmal feststellen, daß, wenn in der Gemeinde zum Heiligen Kreuz ein Kircher mangel" vorhanden ist, die Gemeinde selbst ihn verschuldet. Der Umstand, daß sämmtliche Sitzpläge der Kirche vermiethet, also dem wohlhabenden Theile der Gemeinde mitglieder vorbehalten find, wirft ein grelleres Licht auf die hiefigen evangelisch kirchlichen Bustände, als alle Klagen der Stöder Gesellschaft über den Kirchenmangel.

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5. Jahrs.

Der Diebstahl hat sich übrigens in seinen Einzelheiten noch anders abgespielt, als bis her verlautete: Schröder hatte mit seinen Genoffen den großen Koup von langer Hand vorbereitet. Ihm war, da er Jahre lang bei dem hiesigen Hauptpoftamt bes häftigt gewesen, sehr wohl befannt, in welcher Weise die Ab lieferung der mit den Kourierzügen eingetroffenen Bostbeutel erfolgte. Um nach feiner Richtung den Verdacht der Thäter schaft auf sich zu lenten, hatte er bei feiner Abreise aus Hams burg erklärt, er begebe fich auf acht Tage nach Kiel, um dort angeblich dringende Geschäfte abzuwideln. In Wirklichkeit aber ging er nach Berlin, um sich zunächst als Poftbeamter einzukleiden. In der Rosenstraße bei einem Rücklaufshändler verschaffte er fich eine ihm paffende alte Postuniform, für welche er 14 M. bezahlt hat. Darauf verabredete er mit seinem Senoffen Brunn das Weitere. Um in feiner Weise bei der Durchficht und Vertheilung des Raubes genirt zu werden, miethete er unter anderem Namen in der Landsbergerstraße ein möblirtes Zimmer. Eine polizeiliche An­meldung wurde natürlich gefliffentlich unterlaffen. Beide hatten fich Hausschlüffel geben lassen, um auch Nachts ungehindert paffiren zu können. Danach war im voraus geplant, den Koup bei einem Nachtfurierzuge in Ausführung zu bringen. Brunn mußte in der Kleinen Poststraße, nach welcher Seitenfenster hinausgehen, Aufstellung nehmen und so lange warten, bis ihm aus einem Fenster, welches auf einen Treppenhals mündete, der entwendete Sad zugeworfen würde. Da die Kleine Bost Straße eine sehr stille Gaffe ist, so ließ sich das ohne sonderliche Schwierigkeiten durchführen. Inzwischen orientirte fich Schröder über die Räumlichkeiten und machte sich auf dem Flur der Treppe zu schaffen, welche an einem Fenster der Kleinen Bost­ftraße vorbei nach den Ablieferungs- und Vertheilungsräumen hinaufführt.

Das diesmalige Wahlresultat für die Landtags­wahlen hat für die freifinnige Bartei ein so ungünstiges Er­gebnis gehabt, daß es wohl angebracht sein dürfte, der Ursache befelben nachzuforschen. Die Bartel hat felt den legten im Jahre 1885 ftattgehabten Wahlen einen Verluft von 27,5 pCt. alitten, fie hat von den bisher innegehabten Mandaten 11 ver loren. Diese jüngste aller Parteien, die fich so gern mit der hemaligen Fortschrittspartei identifiziren möchte, gleicht einem Gemengsel, deffen einzelne Theile laum Anspruch auf den ge einschaftlichen Namen erheben dürfen, zutreffend ist er heilich dann, wenn man unter freifinnig frei von Sinnen ver et. Einzelne ibrer Mitglieder erinnern indeß an eine längst rgangene Beit, in welcher fte zu der mächtigen Fortschritis Partei gehörten. Diefe Partei verdantie ihr Dasein einzia und allein ben Arbeitern, die zum Theil mit ihrem Blute 1848 einen Umschwung ber politischen Berhältnisse herbeigeführt hatten. Vertrauensvoll fanden den Führern der Partet die Arbeiter zur Seite, ob gleich u eigennüßig sei, auch nur an eine allgemeine Besserung, die benten. Einzelnen dieser Führer, wie Waldeck und Ziegler, tann man redlichen Willen und muthiges Vorgehen nicht ab fprechen, aber auch ihnen fehlte ein offenes Auge für die Be -Saifon drängnisse der Armen und die Mittel zu deren Abhilfe. Einige often Der damals noch fubalternen Geister, wie Eugen Richter, Variftus, Franz Dunder, Max Hirsch und vielleicht noch einige preises andere, wollten doch aber auch ihr Licht leuchten laffen und betheiligten fich an genossenschaftlichen Unternehmungen. Herr ter ließ fich zum Direktor des Konsumvereins Friedrich Motische Genossenschaft" wählen, sette die Annahme eines Ruen, von ihm verfaßten Statuts durch, mit dem unerwarteten Gefolge, baß ein bedeutender Theil der Mitglieder der Genoffens tait ausschied, fe felbft bergab ging und Herr Richter als vor Rainer Mann fein Amt niederlegte. Später hat fich dieser begann der Rampf abermals und zwar durfte an diesem Tage Ronfumverein aufgelöst. Herr Parifius war Mitglied der hier miteten Bädereigenossenschaft geworden; es fann ihm die An dennung nicht versagt werden, daß er auf den Generalvers fammlungen ein vielgehörter Redner war, der blos das kleine hat, dem damaligen Direktor der

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Senoffenschaft nicht auf die Finger gesehen zu haben,

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Diese Genoffenschaft zu wanten begann, der derzeitige Direktor entlaffen und Herr Mor Hirsch an deffen Stelle ge it wurde. Als Leidtragender war dieser Herr neuerdings in Erinnerung gebracht durch sein diplomatisches Talent, welches bei den Einladungen zur Jubiläumsfeier der Hirsch Dunder en Bewertvereine gezeigt hat, bei der Beerdigung der Bitereigenoffenschaft. Diese wenigen Andeutungen mögen ges igen, um die volkswirthschaftliche Befäbigung fortschrittlicher Sen zu lennzeichnen. Auf politischem Gebiete reihte sich ein

Vielen sein, daß, nachdem auch

bfeften Präfident Grabow fallen ließ und fich die

Unsere Schuhbefohlenen in Kamerun fechten nach wie vor ihre inneren Rämpfe in herkömmlicher, grotester Weise aus. Aus einem Privatbriefe vom 6. Auguft theilt der ,, Evan gelische Heidenbote" folgendes mit: Rürzlich hatten wir Krieg zwischen den Leuten von Afwastadt und denen von Bellstadt. Der Anlaß war: Ein Bellmann lachte einen Akwamann aus, worauf der Akwamann den Bellmann prügelte. Acht Tage lang bauerten die Rüstungen, die mit unsäglichem Geschrei und Getrommel betrieben wurden. Dreimal standen die feindlichen Heere am Ufer des Fluffes( bei Ebbe) einander gegenüber, ohne jedoch anzugreifen. Wäre Atwa auf die Forderung Bell's, ein Weib als Sühne zu zahlen, eingegangen, so hätten sie wieder So aber tam es endlich zum Kriege am 25. Frieden gemacht. Juli( fte wagten das erst, als das deutsche Kriegsschiff für kurze Beit den Fluß verlassen hatte), wobei auf jeder Seite wohl 2000 Mann, mit Spießen, Säbeln, Buschmessern, Prügeln und Steinen bewaffnet, gestanden haben mögen. Viele der Krieger hatten einen merkwürdig anzuschauenden Bienenkorb als Ropf bebedung. Die Fußartillerie, d. h. die Weiber, schafften mit Aufbietung aller Kräfte Steine herbei. In der Luft flog es Denn auch bunt mit Steinen, Buschmessern, Prügeln und so fort durcheinander, mancher Krieger hintte während der Schlacht mit einem gehörigen Schmiß von dannen. Am 26. Juli

niemand dabeim bleiben. Die von Hidory und Debari mußten auch alle vollzählig erscheinen. Ich möchte die beiden Heere je auf 3000 Mann an diesem Tage schäßen. Br. M. und ich tamen am Mittag gerade von Hickory, als die Schlacht auf unserem Ufer begann, und wir wären beinahe zwischen beide Feuer gekommen. Raum standen wir aber auf unserer Beranda, als zwei Männer einen Schwerverwundeten herbeiführten, der an unserem Ufer zusammenfant. Wir fahen, daß der Mann dem Tode nahe sei und gingen ans Ufer hinunter. Ein Spieß hatte ihn in die Brust getroffen, und da er direkt in die Lunge ging, so daß er frei durch die Wunde athmete, war er am Ver­bluten. Wir ließen ihn jedoch noch in unser Haus hinauf tragen, wo wir ihm belebende Getränke eingaben und ihn ver. banden. Wir fonnten nichts anderes erwarten als den Tod, aber fiehe, der Mann tam wieder zu sich und lebt heute noch. Da er nicht mehr von uns fort wollte und wir wohl einsahen, daß von einer ordentlichen Behandlung viel abhängt, so ist er bis heute noch bei uns. Er war bis in die legten Tage noch nicht außer Gefahr; doch glauben wir, ihn in den nächsten Heimgehen wiffen.

Arbeiterpartel entfremdete, ging es von Stufe zu Stufe Tagen heimschicken zu können; er wollte freilich nichts vom bregab, bis fe fich endlich mit dem linken Flügel der Sationalliberalen, den Segesfioniften vereinigte und eine neue Bartel unter dem Namen der Freifinnigen" bildete. Das einst fo both getragene Banner der Fortschrittspartei ist damit in den Stub gefunten und für das Neue find so verschwommene und untiare Farben gewählt worden, daß man fich bei deren

Wir lesen in einem hießigen nationalliberalen Blatte: Die empfindliche Rälte, welche so urplöglich eingetreten, bat zur Folge, daß dem Schnapsgenuß unter der arbeitenden Bollsklaffe in erhöhtem Maße gefröhnt wird. Einen Beweis

Verlegungen, von den Drganen unferer Straßenpolizei aufge funden und in die Krankenhäuser eingeliefert werden.

Anblick alles Mögliche denten fann. Diese Partei ohne Stüße bierfür liefern zahlreiche Trunkene, welche, theilweise auch mit Don unten wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so ferne von hem Augenblicke sein, in dem fle, nach einer Aeußerung des barn Richter über die lonservative Partei, in einer Droschke Was haben wird. Wie sehr ihr alles Verständniß für unsere tigen Erwerbsverhältniffe aber abgeht, fennzeichnet die gerung des Herrn Nichter, welche er fürzlich in einer Wahl Sammlung gethan. Er meinte, daß die jetzt bestehende Ge aftsordnung erhalten werden müsse. Sieht denn der Herr gehen!

Seichthum fich immer mehr bei einzelnen häuft, während bet und gar nicht, wie sich alles um uns ändert, daß der vielen die Armuth in erschreckender Weise zunimmt, und wie bald durch diese, bald durch jene Erfindung Geschäftstreibende

threr Bahn gedrängt werden und dem Chaos der Arbeit nemer hinzutreten, von denen leiner mit Bestimmt.

belt fagen fann, Woche ernähren wird.

wovon

er fich in in der fünftigen

Aber nicht allein auf wirth

Natürlich, wer in der warmen Stube fizen und Portwein trinken fann, hat keinen Schnaps nötbig. Die dreisten Burschen, die so etwas zu schreiben wagen, sollte man nur bei 5 Grad unter Null einige Tage arbeitslos in den Straßen herum lungern" laffen, vielleicht würden ihnen die Frechheiten ver

Unter den mit dem Postdiebstahl und der Verhaftung der Räuber zusammenhängenden Nachrichten befand sich auch die Mittheilung, daß die gestohlene Million Lire bei einer englischen Gesellschaft versichert war und daß dieselbe anstandslos den Bes trag bezahlt hat. In ihrem Auftrage hat die Deutsche Bant, wie schon erwähnt, eine Belohnung von 10 000 M. für die wiederherbeischaffung der noch fehlenden halben Million Lire ausgeschrieben und es heißt, daß die Abficht besteht, diese Summe zu verdoppeln, da der neuerdings verhaftete Pofidieb Brunn, in

haftlichem, fondern auch auf religiösem Gebiete hat fich bas wahre Beficht des Freifinns gezeigt. Die Schuldeputation deffen Befty fich die halbe Dillion unaweifelhaft befand, fich blefiger Stadt hat furzweg den Rindern der freireligiösen Ges meinde die ihnen bisher für den Religionsunterricht an den Mittwoch und Sonnabend Nachmittagen bewilligten Schul Ausweifungsbefehle eine gründliche Motivirung beigegeben wor ben wäre. Aber die Herren vom Magiftrate und den Stadt­

beharrlich weigert, über ihren Verbleib Auskunft zu geben. Das Versichern von Einschreibsendungen und anderen Werth fendungen gegen Verlust, sei es durch Diebstahl, Feuer oder andere Umstände, ist in den Kreisen der Bankhäuser zu einer ftebenden Einrichtung von gewaltigem Umfange geworden. Der Umstand, daß zwei Briefbeutel mit nur 180 Einschreibebriefen nahezu drei Millionen an Werth enthielten, mag als ein kleiner

Bourgeoifte zu gut, um nicht zu wiffen, mit wie vergnügtem Anhaltspunkt dienen für die unfaßbar gewaltigen Werthe, welche Shmunzeln jene Ordre aufgenommen worden ist. Auf Broletarier braucht eben teine Rücksicht genommen zu werden.

Mit dem angeblichen Kirchenmangel in Berlin bes haftigen fich, feitdem die Herren v. Bennigsen, v. Benda u. a.

Rfür die Stöcker'sche Stadtmisfion intereffiren, auch national Sendung die Spesen nicht verträgt.

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fich Jahr ein Jahr aus unterwegs befinden. Nur in den feltensten Fällen erfolgt die volle Dellarirung des Werthinhalts von Briefen, welche zwischen Bankhäusern gewechselt werden. Die Portofäße sind in solchem Falle so hoch, daß die Um fich dennoch gegen Berlufte zu schüßen, werden die Einschreibefen Es exiftit bungen dann, wie schon gesagt, versichert. eine Versicherungsgesellschaft, in jedem großen Staate

gnügen nicht gern, schreibt die Belts Btg.", glauben aber doch beute eine Ausnahme machen zu sollen, um die bodenlose Un Benntniß( oder ist es unwahrhaftigkeit?) dieser Gesellschaft die fich hauptsächlich damit beschäftigt und die alle untereinander etwas zu beleuchten. In nationalliberalen Blättern finden wir Richenmangel in Berlin lieferte der letzte Sonntag. Die fürz

Sweds Rüdverficherung in lebendigem Busammenhang stehen. Die Bedingungen der Gesellschaft weichen sehr von einander ab. Sie richten fich nach den poftalischen Einrichtungen, der

Hi fertiggestellte Kirche zum h. Kreuz war in fast gefährlicher Buverlässigkeit des Verkehrs, der Tüchtigkeit der Sicherheits­

an der Kirchenthür umfehrten. Die Gemeinde, für welche an Stelle einer Rothkirche jetzt erst diese neue Kirche gebaut

organe, der 3wedmäßigkeit der Bahnen. In Deutschland, wo die größtmögliche Gewähr der Sicherheit zugestanden wird und wo in der That das Abbandenlommen von Einschreibesendungen zu den größten Seltenheiten gehört, find die Bedingungen die

Als der Wagen mit dem hannoverschen Postkourier einlief und der Kutscher mit dem Schaffner unweit dieses Flures ftill hielt, trat Schöder entblößten Hauptes eilig hinzu und fagte baftia, aber mit voller Sicherheit: Na wo find denn die Beutel? Oben warten fte schon druff!" Der Schaffner, der ihn für einen oben beschäftigten Beamten halten mußte, versette bereitwillig: Na denn faß' man zu!" und, indem er fich gleich dem Kutscher mit mehreren Poststücken belud, überließ er dem Gauner den Rest. Alle drei schritten eilfertig die Treppe hinauf, wobei Schröder, indem er zu stolpern fingirte, es fo einzurichten wußte, daß er schon auf dem Hofe in einer Ento fernung zurückblieb, die den beiden andern nicht gestattete, ihn zu erkennen. Auf dem Hofe waren übrigens noch viele andere Beamte und Kutscher beschäftigt, so daß es Wunder nehmen muß, daß ihn dort nicht irgend jemand erkannt und dingfest gemacht hat. Auf dem Treppenhals, an dem bewußten Fenster angekommen, öffnete er daffelbe geräuschlos und verständigte fich mit seinem Romplizen darüber, daß er den übrigens nicht sehr großen Beutel, unbeachtet durch Paffanten, ihm zuwerfen konnte. Der Augenblick muß sehr günstig gewesen sein, denn der Wurf ge­lang nach dem Wunsche der Verbrecher, und wenige Sekunden später hatte Schröder seinen Genoffen durch das Cauptportal in der Spandauerstraße, an der Ede des Neuen Marktes eingeholt. Eine Müge hat er, wie es scheint in dem Postgebäude über haupt nicht bei fich gehabt, dieselbe dürfte Brunn wahrscheinlich so lange verwahrt haben. Dieser hatte eine große Reisetasche, in welcher er den Beutel versteckte, und beide gingen nun zu Fuß, um feine Spuren zu hinterlaffen, nach ihrer Wohnung in der Landsbergerstraße, wo sofort die Durchficht und Vertheilung des Raubes stattfand.

Nachdem sie die Baareinlagen und sonstigen Werthpapiere herausgenommen, begaben fie fich nach dem Kanal und warfen den Beutel hinein, wahrscheinlich in der Voraussetzung, daß Derselbe erst nach längerer Beit aufgefunden werden würde. Dann fuhren fie nach Hamburg zurüd.

Inzwischen ist festgestellt worden, daß Schröder am Tage vor der Ausführung bereits im bürgerlichen Anzug auf dem Bofthofe und dem in Frage kommenden Flur gesehen worden ist, und so erklärt es fich, daß, als das fehlen dis Beutels oben bemerkt wurde, der Verdacht sofort auf ihn fallen mußte. Die Verzweiflung des verantwortlichen Pofschaffners und des Rutschers ist nicht zu schildern. Als die Kriminalpolizei nach wenigen Minuten von dem Verbrechen in Kenntniß gefest wurde, telegraphirte fle sofort nach Hamburg mit der Anfrage, ob Schröder fich etwa auf einige Beit von Hamburg entfernt habe. Dies wurde unter Hinweis auf deffen angebliche Rieler Reise bejaht, und nun reifte der Kriminalfommiffar Billmann sofort nach Hamburg, um die weiteren Ermittelungen in die Hand zu nehmen. Der weitere Verlauf der Sache ist bekannt.

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Mit der Untersuchung wurde der bekannte Landgerichtsrath Dr. Hollmann betraut. Gestern Abend begaben sich mehrere Berliner Kriminalbeamte auf Requisition des Untersuchungs­richters nach Hamburg, um die Verbrecher hierher zu überführen. Dieselben dürften bereits die heutige Nacht in dem großen Hotel" in Alt Moabit zubringen. In polizeilichen Kreifen wird auch heute noch nicht im Ges ringsten daran gezweifelt, daß man die fehlenden Werthe noch auffinden wird. Allerdings find die Beschuldigten nichts weniger als geneigt, darüber bündige Aufklärung zu geben, und selbst der Umstand, daß fie fich gegenseitig belasten, vermochte ibnen bis gestern ein offenes Geständniß nicht zu entloden. In ihrer Wohnung in der Landsbergerstraße, wo fofort eine Haus fuchung stattfand, batten fie, abgesehen von alten Kouverts, teinerlei Spuren hinterlassen. Trotz des bei der Ausübung bes wiesenen Raffinements wird übrigens die unglaubliche Dumm heit bewundert, mit welcher die Diebe fich nach der That gerirt haben. Sie waren im Befize bedeutender Baarmittel, so daß ihrer sofortigen Abreise in das Ausland nicht das Mindeste im Wege stand. Auch wenn sich ihre Verhaftung nur wenige Stunden verzögert hätte, wären sie noch entkommen, denn fie waren schon im Besige aller Reiferequifiten. Schon der Ums stand, daß fie fich nach Hamburg, dem Brennpunkt aller fris minalistischen Ermittelungen, begeben hatten, zeugt nicht von allzu großer Pfiffigkeit. Die Deffentlichkeit tann fich natürlich

plage der Kirche find sämmtlich vermiethet." Der Bubrang, pünstigsten. In Deutschland ist die hauptsächlichste Gesellschaft dazu nur gratuliren.

attgefunden hat, hat mit dem Kirchenmanael gar nichts zu Hellt fich außerlich so vortheilhaft vor, daß nicht blos Mitglieder

für die Versicherung von Werthsendungen die Victoria. Natürs lich ist bei der raschen Abwickelung des Poftverkehrs die gewöhn liche Art der Berficherung mit Antrag, Prüfung und Buftellung der Polize ausgefchloffen. Hier hat fich auf Grund der Erfah rungen ein eigenartiger Verkehr herausgebildet, der mit offenen Das Banthaus trägt die von ihm zu verfchernden Werthien dungen in ein ihm zu diesem Zweck überlaffenes Buch ein, bat aber und das ist ein sehr wesentlicher Bunft, um etwaigen

Der Stadt das Innere derselben zu sehen wünschen, welches Polizen, die fich auf besondere Verträge mit jedem Hause füßen. Ihnen bei Gelegenheit der Einweihung in allen Zeitungen so Dlangend gefchildert worden ist. Wären die Drgane der Ge meinde auf den unseres Erachtens sehr nahe liegenden Gedanken

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befallen, die Kirche nach der Einweihung eine oder zwei Wochen unbered tigten Ansprüchen vorzubeugen die Pflicht, die Mits lang an ben Wochentagen der Besichtigung aller, welche Jntereffe theilung von der Absendung des versicherten Briefes der Ver

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Bum Postdiebstahl. Aus Hamburg wird weiter gemeldet: Während die hier beschlagnahmten Gelder dem Bostamt in Berlin zugefchickt worden find, befinden sich die drei Diebe noch immer hier in Untersuchungshaft und werden mit verschiedenen Geldwechslern und Lotterte Kollekteuren, bei denen sie die Kous pons verwertheten oder zu verwerthen suchten, tonfrontirt werden. Erst nach dem bald zu erwartenden Schluß der Boruntersuchung sollen fie nach Berlin transportirt werden.

für das Baumert haben, freizugeben, so würde von dem sonn ficherungsgesellschaft spätestens mit derselben Post zu machen, mit gläubigen des schwachen Geschlechts besteht seit einigen Tagen

täglichen Budrange wohl nicht viel zu bemerken sein. Wäre dies aber doch noch ber Fall, so würde nichts anderes bewiesen sein, als daß die Gemeinde zum Heiligen Kreuz nicht das religiöse Bedürfniß ihrer Mitglieder ihren Entschließungen zu Grunde welche zum Bau der p.ächtigen, in mancher Hinsicht verschwen Neuzeit.

uns mittheilt, die Verficherung im Allgemeinen 5 Pfennig für

both find auch hier Abweichungen vorhanden. Jedenfalls iſt tas Werthbrief Berfichern eines der großartigften Geschäfte der

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Der englische Frauenmörder in Sight! Wir lesen im Anz. f. d. Havell.: Unter den Kindern und den Leichts ein graufiges Gerücht. Ein Eremplar fener Untolde, welche die englische Hauptstadt unsicher machen, foll hier mit der Bahn an

gefommen sein und schreckliche Thaten planen. In den Vor­

ſtädten giebt es weibliche Berfonen, welche fich Abents nicht aus den Häusern wagen, und Kinder werden durch entsetzliche Träume aus beta Schlafe geschreckt. Wie dies unnüße Gerede