schien in Straßburg im Jahre 1609, und bald bhatte auch Berlin | eine solche. Die ältesten erhaltenen Beitungsblätter stammen jedoch erst aus dem Jahre 1684. Sie führen den Titel„ Der Bostillon". Da ihr Inhalt aber sehr dürftig war, so las man in Berlin meift Hamburger Blätter.
Die Baukosten der neuen Heilig- Kreuzkirche ftellen fich, wie die nunmehr unter Leitung des Baumeisters Kleinau erfolgenden Abschlüsse ergeben, doch wesentlich höher, als man bie her angenommen. Der Bau hat nicht etwas über 400 000 M., fondern mindestens 670 000 Mark erfordert. Da die Kirche rund 1400 Sigpläge enthält, fostet jeder Plaz somit fast 500 Mart!
"
er hierauf mit seiner Hade wieder schlug, fielen mehrere Betrug das Ba sonen über ihn her, um ihn gemeinschaftlich zu mißhandeln von 9600 M. a daß er mehrfach zu Boden fiel und solche Verlegungen dan der zweiten S trug, daß fie ihn 14 Tage an der Arbeit binderten. Als auf innerlich fein Standal einige in der Nähe beschäftigten Arbeiter herbei famuszahlung jen hätten die betr. Personen von weiteren Mißhandlungen Abbekannten Schri genommen. Wer von den drei Angeklagten geschlagen hat, eine Anweisung er nicht sagen, weil er sich die Leute in dem Moment nicht haben Sie die G genau angesehen habe. Liegmann behauptete hingegen, von d on 9623 M. für Strüger zuerst mit der Hade geschlagen worden zu sein; Der Angeklagte seinen Hilferuf seien dann Wellmann und Dittmann hinzu berrn Geheimt tommen, um den Krüger von weiteren Mißhandlungen al tonnte jedoch halten und Frieden zu stiften. Es babe zur Zeit gar ni da er fich in Ru schlagen tönnen, weil er seinen rechten Arm in der Binde tnahme ist noch In diesem Sinne sprachen sich auch die anderen Angeklagen, doch bebau aus und Dittmann betont besonders, daß er abfolut weiter nid land gefpart" gethan, als Frieden gestiftet habe. Von den Arbeitern, die Beweise gegen i Krüger zu Hilfe eilten, wurde Wellmann mit Bestimmtheit hatte er fein Se der Hauptschläger bezeichnet, während von Dittmarn feiner ließlich noch e Sicherheit befunden konnte, ob derselbe geschlagen habe o fich auf einen nicht. Der Staatsanwalt wollte Dittmann mit 2 und ihm befunden so beiden anderen verunglückten Angler mit je 3 Monaten in Berlin gem fängniß bestraft wiffen. Der Gerichtshof sprach jedoch bewohnt habe. ersteren frei und verurtheilte Liesmann zu 6 Wochen, Intrage nicht mit großer Har mann jedoch zu 3 Monaten Gefängniß.
minal Jnspektor Stüwe fich besonders mit Brunn ab gab. Brunn zeigte fi gleich zu Anfang von der liebens würdigsten Seite; er ist ein zwar vielbestrafter, aber gemüth würdigften Seite; er ist ein awar vielbestrafter, aber gemüth licher" Verbrecher, von welchem ein tüchtiger Kriminalbeamter alles erfabren tann. Als Brunn von dem Berliner Beamten in freundlicher Weise angeredet wurde, ging ihm gleich das Herz auf und emphatisch rief er aus: Ja den Berlinern ge ftehe ich alles ein; die Hamburger hätten lange darauf lauern fönnen; lieber hätte ich mich halb todt schlagen lassen, als daß Als er in die Polizei ich ein Atom" gefagt hätte."- Als er in die Polizeiwache geführt worden war, wurden ihm die beiden Dienst burch männer vorgestellt, welche er während feines bieftigen Aufenthaltes einige Roupons spanischer Rente à 60 Frants und der rufftschen Nikolai- Witebst Bahn à 10 Franks batte umwechseln laffen. Während ein Bankier in der Mauerstraße dem einen Dienstmann die Umwechselung verweigerte, beforgte der zweite dies bei den Bantiers Fr. u. G. Brunn wartete so lange im Café Bauer, bis die Dienstmänner zurüd gelehrt waren. Als Brunn gestern die Dienstmänner fab, rief er dem Inspektor Stüwe zu: Ach laffen Sie man, Herr In spektor; die brauchen mir nicht zu rekognosziren; die rekognos sire ich ganz alleine." Nachdem fich Brunn durch eine Taffe Bouillon gestärt und eine halbe Flasche Rothwein vorgefeßt erhalten hatte, gab er seine dem Schußmann Michael bereits gemachte Aussage zu Protokoll mit den Worten: So eine Be handlung lägt man fich doch noch gefallen. Ich weiß wohl, bak 10 000 M. Belohnung ausgefest find und die sollen meine gute daß 10 000 M. Belohnung ausgefest find und die sollen meine gute Berliner verdienen, die wenigstens mit einem umzugehen ver stehen." Nach aufgenommenem Protokoll fuhr Kriminalfommiffar Billmann sofort wieder nach Hamburg zurück und heute früh wurde denn auch der inhaltsreiche Koffer bei Wirth Jensen im Rauchfang gefunden. Jensen war außer sich; er leugnet, daß er gewußt habe, was im Roffer ist, und will überhaupt nichts wiffen. Wahrscheinlich wird derselbe nun auch nach Berlin transportirt werden. Die Deutsche Bank und die kaiserliche Oberpostdirektion find fofort benachrichtigt worden. Ganz merkwürdig spielte der Zufall bei der Ergreifung des Brunn. Derselbe hatte fich, um sich untenntlich zu machen, den Bart abnehmen laffen. Er war nun in der That völlig untenntlich. Unsere Kriminalpolizei war aber in den Befit einer Photo graphie des Brunn gelangt aus der Zeit, wo Brunn noch feinen Vollbart trug. Der jest bartlose Brunn ist auf der Photographie auf den ersten Blick zu erkennen. Die Belohnung von 10 000 m. dürfte nun hauptsächlich den Berliner Kriminalbeamten, insbesondere dem Schußmann Michael zu Gute lommen.
Heitige Kellner und gesunde Jungen. Hat man schon Feuer und Waffer friedlich mit einander gesehen? Der geneigte Leser wird uns ohne Zweifel antworten, daß ein solches Bu fammengehen nur im Feuerwaffer, dem Branntwein, zu merken sei. Gegen den Branntwein nicht nur, auch gegen das harmlose Bier zieht die famose„ Gesellschaft vom blauen Kreuz" zu Felde. Sie will den Berlinern das Trinken abgewöhnen, mit allen Mitteln, nöthigenfalls sogar durch einen Gesang, der Steine erweichen, Menschen rasend machen kann. Blaues Kreuz und rothe Nase ,, des is mich zu bunt", wie jener brave Geiger zu Dievenom sagte. Nun wollten wir aber eigentlich weniger von dieser bunten Neuheit der Reichshauptstadt sprechen, als von dem Versuche, Feuer und Waffer zu vereinen. Den braven Jünglingen und Männern, die uns das erfrischende und erregende Naß in den Schänken darreichen, soll bei Waffer, Limo. nade und Bibelsprüchen der rechte Sinn für des Lebens Freud ' und Leid beigebracht werden; der Chriftliche Verein junger Männer" will die Kellner in seine Obhut nehmen und wird fie allmälig zu heftigen Verächtern der feuchten Stoffe, die fte der Schlemmen den Menschheit zu verkaufen gezwungen find, heran bilden, was fich ohne Zweifel im praktischen Verkehr sehr stim. mungsvoll machen wird. Auf der vollen Höhe jener Tugend boldenhaftigkeit, wie der christliche Verein junger Männer fie versteht, werden die geheiligten Kellner stehen, wenn sie dem Gaft, der einen zweiten Schoppen bestellt, mit wohlwollender Miene und vertraulichem Schulterschlag die diesseitigen und jenseitigen Folgen des feuchten Lebenswandels vor Augen halten und das Trinkgeld als Sündenlohn zurüdweisen werden.
" 1
-
Polizeibericht. Am 9. d. M. Nachmittags sprang ein Photograph, vermuthlich infolge religiösen Wahnsinns, aus seiner
Sehr erhaulich ist die Thatsache, daß das Fachblatt„ Der Gastronom Drgan des deutschen Kellnerbundes", einen ganzen Leitartikel daran feßt, die Gastwirthsgehilfen für die Betheiligung an der Muckerei und Stöckerei breitzuschlagen. Offenbar ist der Stern des Vereins chriftlicher junger Männer im Sinfen; die bisher eingetretenen Jünglinge werden erklärlicher Weise sehr bald den Geschmack an Waffersuppen und Salbadereien verloren haben dazu ist die Jugend in Deutschland denn doch zu frisch und zu hell, und so kommt es darauf an, den heiligen Jünglingen ein neues Aufgebot zuzuführen. Wohlgefällig ruht das Auge der Frommen auf den Kellnern, deren Zahl eine be trächtliche ist, und ein Gastwirths- Fachblatt, wie das genannte, giebt fich wirklich und wahrhaftig dazu her, die Lärmtrommel für die Betbrüder zu rühren. Daß der Reklame- Artikel nur allerhand Gemeinnügiges von dem„ chriftlichen Verein" zu rühmen weiß, den Pferdefuß des Muderthums aber sorglich verhüllt, mag einen Vorgeschmack geben von der Aufrichtigkeit und dem ernsten Wohlwollen der durch das Kellner Fachblatt lang ge priesenen Bestrebungen.
Nun, die Kellner mögen genau prüfen, was man mit ihnen vorhat. Und wenn fte es thun, so werden fie gewiß einen Lebens vandel vorziehen, der ihnen gestattet, Treu und Redlich teit zu üben auch ohne die Vermittelung jener Frommen, bei deren Reden und Thaten man stets die mißtrauische Frage bes reit halten muß: Was mögen fie damit bezweden? Wir hoffen, daß unsere Gastwirthsgehilfen nicht heilige Kellner werden, son dern gesunde Jungen bleiben werden.
* Für eine arme Familie, der Familie seines Freund in dem frechen Marieneler Bublmann, hatte der Arbeiter Johann Dister in Marien Nefer Alibibeme eine Sammlung unternommen, well Buhlmann eine viermo Lermine zu eine liche Gefängnißitrafe antreten und seine Frau und Kind Gerichtshof Chroerluft verur Es gelang ihm auch, der bittersten Noth verlaffen mußte. Gine ange Anzahl Kollegen zur Zeichnung von Beiträgen auf eine zu bewegen, die er fich zu dem Bwede eigers angelegt forters Dehme Nach seinem Bugeständniß ist es tbm ferner gelungen, ung. Straftamme ift Befiger eines 12-13 M. in der genannten Weise zusammen zu bringen, welcher Summe er der Frau Bohlmann jedoch nur 8 M. überg Amtsbezirk des S Die Liste bestelt Dister bei dieser Gelegenheit in der Handunda als bundelie Frau Buhlmann ihn frug, was sie ihm für die gehabte Berhältnis mit schuldig sei, zeigte er ihr 95 Pfennige, welche er von dem Glug dies späte Bogelfang glaub Amtsvorstehers
er nach der Charttee gebramt werden mußte. Um dieselbe Beit wurde vor dem Hause Prenalcuerstr. 43 ein Arbeiter durch
das er fich für seine Untoften von der Sammlung abge habe, noch übrig behalten habe. Die Frau, welche nicht wie viel der Wohlthäter" zusammengebracht hatte, glaubt persönlichen Gef Als fte auf den Rath eines Bekannten hinterher von Dislemtsvorsteher g Gunsten des Sammlers auf die 95 Pf. verzichten au mi beftärkt, als ein Liste verlangte, erklärte dieser, das Papier bereits verbradurch Fallgrub
Suche
gen
haben. Auf Betreiben der Geber gelangte di zu Ohren der Polizei, welche der Staatsanwaltschaf Mittheilung machte. Gestern hatte fich nun Dister Antlage wegen Unterschlagung vor der Schöffenabtheil
bile
m gemacht wur Frau Dr. g gewesen Lages furzen
in der Rüdersdorferstraße im ersten Stod belegenen Wohnung Landgerichts I tu verantworten. Er mußte sugeben, auf ebenden unde genannten 95 Pfennigen noch 3 Mart und 5 Pfennige von Darauf wurde f Hüftgelenks, sowie eine Erschütterung des Rückenmarks, so daß gesammelten Gelde für fich verbraucht zu haben; er babe felbe fertig mar bem Abzug berechtigt geglaubt, weil er Auslagen in glidend, fonder einen von dem Handelsmann Hinte geführten Geschäftswagen Angeflagten eine solche Berechtigung nicht zugeftanden waagte das B.'ich Höhe hatte. Der Gerichtshof war jedoch der Ansicht, daß felben unter überfahren und erlitt eine Quetschung des rechten Knies. Er könne, da er weder die Geber noch die Empfängerin bana In gefragt habe. Wenn es ihm um Klarstellung des Sachverhal zu thun gewesen wäre, so hätte er der Frau Buhlmann en Frau die Liste vorgezeigt. Das habe er aber abfichtlich unterlof woraus hervorgehe, daß er die fehlende Summe unterfl wollte. Das Urtheil lautete nach dem Antrage des S anwalts auf 14 Tage Gefängniß. Bei Abschluß von Miethsverträgen genügt es eft erklärt, da
Der Nacht zum 10. b. M. stürzte sich ein Kanzletbeamter in einem Anfall von Berfolgungswahn aus seiner in der Seller. straße im 4. Stod belegenen Wohnung auf den Hof hinab und erlitt einen Schädelbruch, so daß er auf der Stelle verstarb. Die Leiche wurde nach dem Leichenschauhause gebracht.-Am 9. d. Abends brannte die Bronzewaarenfabrik von Wander u. Heinicke im Quergebäude des Hauses Waldemarstraße 51 völlig aus. Außerdem entstanden im Laufe deffelben Tages an drei verschie benen Stellen fleinere Brände, welche ebenfalls von der Feuer wehr gelöscht wurden.
Vergnügungs- Chronik.
Die
Streit ausichuffe, gegen Diefelbe in fer Berfügung ein Jeugen haben bilaniren" ge anisch zu nehm allärlich geme Beges nicht für Areisausschus Strefandr
3. Auf B Magen über ber deffelben mehrm
dem Vermiether den Betrag für den Stempel zu bezahlen dern der Miether muß sich, um von Stempelstrafe versch werden, auch vor Ablauf der 14tägigen Prälluftofrift über daß die Stempelung bis dahin auch geschehen ist. beachtung dieser Vorsichtsmaßregel führte heute die betag Auguste Lehmann vor die Schranken der 95. Abtheil Berliner Schöffengerichts, um sich wegen Stempeldefrau zu verantworten. Dieselbe hatte anfangs April cr. mit piele vom 11. bis 19. November. Jm Opernhause. Hauseigenthümer Mennide einen Miethevertrag über colbert, taß e Sonntag, den 11.: Die Qugenotten; Montag, den 12.: Wohnung im Betrage von 600 M. abgeschloffen und dem Berlin besteben 111. Symphonie; Dienstag, den 13.: Die Quizons( Herr die beiden vollzogenen Kontraktsexemplare behufs ihrer Stem weber i fort bo Mittermurger, Herr Matkowski, als Gäfte); Mittwoch, den 14.: Tell; Donnerstag den 15.: Die Quißows( berr Mittermurzer, Herr Mattowski als Gäste); Freitag, den 16.: Der WaffenSchmied; Sonnabend, den 17., neu einstudirt: Die Königin von
Projektirtes Repertoir der königlichen Schau
lung zurüdgelaffen, auch fallenen Betrag bezahlt.
den
auf ihren Thell mädchen aus
aber
nommene Frbr des Hundes fü fagen, daß die Tochter fich bei f fachlichen Motin megung bam behauptet habe gen Hunde ich um gan tragte 30 S Untrage D die Sache Angeflagter Se vor der zuft bitanos"
Mennice hatte der Abficht, Aenderungen an dem Vertrage v Stempelung unterlassen, und kam es darauf, da eine Einig Saba; Sonntag, den 18.: Die Quißows( Herr Mitterwurzer, zwischen den Parteien nicht zu erzielen war, zum Pro Herr Mattowsti als Gäste); Montag, den 19.: Die Bauberflöte. welchem der ungestempelte Miethsvertrag vorgelegt wurde -Im Schauspielhause. Keine Vorstellungen. in je 14 Mart Stempelstrafe, bei welcher nur Mennide hiervon benachrichtigte Steuerbehörde nahm beide Kontrab ruhigte, während Frau Lehmann auf richterliche Entid antrug. Trogdem der Angellagten flar gemacht wurde von der Beitrafung nicht verschont werden tönne, beant Elaß des Urtheils, um auf Grund deffelben den Eig Mennice regreßpflichtig machen zu fönnen. So mußte Der Gerichtshof zu 14 M. Strafe verurtheilen. Ein Ausländer, der den deutschen Gerichten f zu schaffen gemacht hat, ist der in Brüffel anfäffige Sau
Ueber ein Pinolenduell mit blutigem Ausgang, das am Donnerstag in dem Waldbestande links vom Wege nach Joachimsthal stattgefunden, berichtet das„ D. Tgbl.": Einer der Duellanten war mit seinem Sekundanten und dem Arzt in einer Droschke nach Joachimsthal gefahren, während die andere Bartet die Bahn benugt hatte. Das Duell, deffen Urfache wir so wenig feststellen fonnten, wie es uns gelang, die Perfonen threm Stand und Namen nach zu ermitteln, fand 5 Schritt Barrière" fiatt. Der eine der Duellanten erhielt einen Schuß in die Brust, während der andere ganz leicht am Arm verwundet sein soll. Die erstere Verwundung fann jedoch nicht Lebensgefährlich sein, denn einmal erhielt der Kutscher, der den Verwundeten fuhr, die Anweisung, scharf zu fahren, was doch faum geschehen sein dürfte, wenn ein schwer Verwundeter im Wagen lag, und dann haben auch die übrigen Herren, die bei dem Duell zugegen waren, nach demselben gefneipt. Nachdem Die Gefellscha't abgereist war, erfolgte aus einem Berliner Café telephonisch Nachfrage wegen eines in Johannisthal zurüc gebliebenen Verbandkastens und eines Stodes. Der in Nieder fchön veide, ganz nahe am Bautplay wohnende Gendarm war zur Zeit des Duells gerade in Köpenid; sonst dürften die Dellanten nicht in der Lage gewesen sein, ihre Absicht auszuDas Gesetz schreitet führen. Das ist einfach schneidig! gegen diese Nautbolde, wenn überhaupt, so in der sattsam be fannten Weise ein.
-
Im Deutschen Theater" wird heute, Sonntag, Die belden Leonoren", und morgen, Montag," Faust" gegeben." Das meitere Repertoir dieser Woche ist folgendermaßen festgestellt: Dienstag, den 13.: Die beiden Leonoren"; Mittwoch, den 14.: " Der Königslieutenant"( Anfang 73 Uhr); Donnerstag, den 15.: Der Pfarrer von Kirchfeld"; Freitag, den 16.: Die beiden Leonoren": Sonnabend, den 17.: Die Jüdin von Toledo"; Sonntag, den 18.: Die beiden Leonoren", und Montag, den 19. König Richard der Dritte".
Das Hammeltreiben auf der Prenzlauer Alles war für die dortigen Anwohner von jeher ein Gegenstand des Schr des und zeitigte besonders zur Sommerszeit bei staubiger Landstraße geradezu unhaltbare Bustände. Alle hiergegen unternommenen Schritte batten fich bislang erfolglos erwiesen. Nun mehr erlägt unterm 5. d. M. der Polizeipräfident von Berlin nachstehende Polizeiverordnung: Auf Grund der§§ 5 und 6 dea Gesezes über die Polizetverwaltung vom 11. at 1850, Gefeßsammlung Seite 265, und ber§§ 143 und 144 des Ge seges über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883, Gefezia nmlung Seite 195 ff., wird unter Bustimmung des Ge meindevorstandes folgen des verordnet:
Die in der Polizeiverordnung vom 18. Februar 1881 ( Sammlung der Polizeioerordnungen Seite 297), betreffend die Bulaffung von Treibestraßen für Schafpich unter 8ffer 3 getroffenen Bestimmungen, welche eine Treibe ftraße auf der Prenzlauer allee von der Weichbildgrenze bis zur Danzigerstraße und weiter zulaffen, werden hier durch aufgehoben."
"
Die Gruppenbilder aus dem zugkräftigen und luftigen Schwant des Wallnertheaters ,, Madame Bonivard", welche vor wenigen Tagen im Kunsthandel erschienen sind, erfreuen fich einer ungewöhnlich lebhaften Nachfrage seitens des Publikums. Dieser Umstand beweist wieder, welch nachhaltigen Erfolg Madame Bonivard" in der trefflichen Darstellung des Wallner theater Ensemble davongetragen. Der sprechendste und für die Direktion erfreulichste Beweis hierfür find übrigens die allabendlich ausverkauften Häuser, welche mit lautem Jubel und Beifall jede humoristische Pointe zu begrüßen pflegen.
Die Prenzlauer werden im wahrsten Sinne des Wortes aufathmen", nun das Hammeltreiben" für immer von ihnen genommen ist.
"
Gerichts- Zeitung.
* Die Folgen einer verunglückten Angelpartie
fich
eine
Landgerichts 1 aus der Untersuchungshaft, in der er viele Monate befindet, vorgeführt wurde. Es schwebt flage gegen ihn wegen wiederholten Betruges und soll Leinwandnepperei" in ebenso großartiger als raffinite
als
Ein Bar
Tourbe in einer
Der zweiten Stro
Auguft Deaner
egen gemeinich
felt längerer Bei
betrieben haben. Der äußerst redegewandte und nobeiden einem
ed fiel
Prozeß. Die S
tretende Mann sucht seine Rundschaft persönlich in balb G indeß verschiedene Anzeigen eingelaufen, monech feine lonelfe zu erb rinnen fich durch ihn betrogen wähnten. Entweder enthielt der Bellag
und ausschließlich in vornehmen Privatfreisen zu gewinnen
einzelnen Stüde Leinewand nicht die versprochenen Lin
oder es stellten fich auf der Rechnung bedeutende Differe
Umstand tam
baute er einen
begab
gegen Entgelt
zum Nachtheile der Käuferinnen heraus. Sowohl in fich un wie in Lüneburg hat Sober wegen Betrugs unter Anflag
Bit
waren gestern Gegenstand der Untersuchung vor der Schöffen ftanden, in beiden Fällen ist es ihm aber gelungen, mit e
er hier verhaftet, weil wiederum zwei Anzeigen wegen
welche den we
genügen tönn Bitangeflagten
und nun fe
teben, thn zur
als eine Berfon
lebungen unter
Die et
freisprechenden Erkenntniß durchzuschlüpfen, weil fich der S verhalt nicht genügend aufllären ließ. Vor zwei Jahren t gegen ihn eingelaufen waren. Gegen eine Raution von 2000 wurde er wieder auf freien Fuß gefeßt, er lie die Kaution im Stiche und war nicht wieder zu erreichen. Februar d. J. ist er dann in Genua ermittelt und hierher t portirt worden. Der geftrige Termin verfiel wiederum det einer Gen tagung, weil mehrere auswärts wohnende Beugen am Erfche verhindert waren, und Sober wird vorausfichtlich noch la
abtheilung des Landgerichts I . Der 23. Juli war ein sehr schöner Tag, ungehindert sandte die Sonne thre heißen Strablen auf das Häusermeer Berlins und wer sich einen blauen" Mon tag leisten konnte, nahm die Gelegenheit wahr, um den herrlichen Sommertag bei Mutter Grün zu verleben. Diefen Ge danken hatten auch der Drechsler Liezmann, der Arbeiter Wellmann und der Schankwirth Dittmann zum Beschluß er hoben, indem sie den Vorsatz gefaßt hatten, vereint nach dem Reinidendorfer See zu wandern, in welchem fich nach der Be schreibung neben diversen Blutegeln, Fröschen und unten auch noch Fische, wirkliche lebende Fische befinden sollen, die gierig nach ben bekannten Piäsern schnappen. Ueberzeugung macht wahr, was Wunder, daß auch unsere drei Männer von dem besten Willen beseelt waren, in eigener Person von der behaupteten Thatsache Kenntniß zu nehmen, was ihnen um so nothwendiger erfchien, als böje Bungen wissen wollten, daß aus dem Tümpel höchstens einige todte Häringe gefischt werden fönnten, die neben anderem Unrath in dem Wasserloche eine Ruhestätte gefunden hätten. An dem genannten See liegt eine Wiese, welche dem Aderpächter Krüger in Reinidendorf gehört. Auf dieser Wiese erblickten die Angler eine große Anzahl von Maulwurfshaufen, woraus fte folgerten, daß daselbst auch die Ach was, nothwendigen Piäser zu finden sein würden.
Die halbe Million aus dem Postdiebstahl ist gefunden. In der Post" schreibt wahrscheinlich ein Polizist: Wie schon vorgestern mitgetheilt, wurden die drei Verbrecher Schröder, Brunn und Frißsche von Berliner Kriminalbeamten in Hamburg abgeholt und langten vorgestern Nachmittag um 1 Uhr 50 Minuten auf dem Lehrter Bahnhof an. Die drei Becbrecher wurden geschloffen und streng isolirt transportirt. Schröder hat auch heute noch keine Ahnung davon, daß Brunn gefaßt ist. Er möchte gerne den Aufenthaltsort des Brunn an geben, wenn er ihn nur wüßte, flagt er immer. Es will ihm garnicht einfallen, die Schuld allein zu tragen, wo ihn Brunn boch verführt habe. Auf der Eisenbahnftation legte Brunn dem tha begleitenden Kriminalschußmann Michael das Geständniß ab, daß er den auf ihn entfallenden Antheil der Beute mit Einfchluß der noch fehlenden halben Million Stalienischer Rente in einen grauleinenen Roffer gepadt und seinem Schlaf wirth Jensen in Hamburg zur Aufbewahrung übergeben habe. Durch legteren set der Koffer im Rauchfang geborgen worden. Brunn legte dem Mchael gegenüber dieses Geständniß ab lediglich deswegen, wie Brunn sagte, weil Michael in Hamburg und auf der Rise fo nett" gegen ihn gewesen sei. Als die Verbrecher auf dem Lehrter Bahnhof antamen, wurden fie von dem KriminalSchröder und Fritsche Jaspektor Stüme empfangen. wurden vorn im Wartesaal untergebracht, während Kris
Beit im Untersuchungsgefängnisse verbleiben müffen, Antrag auf Haftentlaffung wurde abgelehnt.
benn
mit
gang in
ber Behörde.
Frau Brofeffori
Refchäft
Refdbaft
abzu
Enllage wegen
batte ihm na
au ben hero
Rebore, worau
eben verichted
Geffen Benuß
Giner der unverwüstlichsten Taschendiebe Br ist der Schneider Adolf Schäffer, welcher gestern Beispiel von dem Fluche der bösen That", denn seitdem Die Röchin ma einmal vor der IV. Straflammer wegen versuchten Dieb zur Verantwortung gezogen wurde. Der Mann ist ein Haf ist er aus dem Buchthause nur vorübergehend herausgelom
dachte Liegmann, wenn die Maulwürfe hier wühlen, so fönnen wir das auch, und flugs gab er seinem Ileinen Bruder, einen Schulknaben, der fich der Partie angeschlossen batte, die Weisung, nach dem gewünschten Köder auf dem Felde zu suchen. Als der Knabe gerade beim besten Suchen war, tam der Bächter Krüger mit einer Hade über der Schulter hinzu und jagte den Jungen mit einem lauten ,, Donnerweiter!" bavon, dann wandte er sich an Liegmann und rief diesem zu: Sie find mein Arrestant, folgen Sie mir nach dem Amtsbureau! Nach der Aussage des Krüger erhielt er als Antwort von Liezmann einen Schlag mit einem Holzscheit ins Gesicht und als
bat
Artist" aur
Vet Mart verl
Giner Gejemmt
hrver uft bele
Bulegt þat er fich längere Beit ordentlich gehalten; er fogar verheirathet, het Arbeit gehabt und fonnte fiche Mitwirtun
fängniß davon
Wegen
Bismardi fto
Freifinni
beachte die
Nothlage nicht beilagen. Die Versuchung ist aber doch! über ihn gelommen. An awei auf einander folgenden bemerkte der Kriminalschußmann Winter den inzwischen a arau gewordenen Angellogten, welchem von Bolizeiwegen Besuch der Bahnhöfe verboten ist, wie er in fünf veridic Fällen die Taschen von Tamen betaftete, und den Verfuchten Straf Griffe hinein zu thun. Er fonnte die Thatsache nicht l erhielt aufs neue 6 Jahre Buchthaus und trat die Strafe an, ohne auch nur mit der Wimper zu zuden. Es ist eben
Kismet"!
Der Checkfälscher, Rammerdiener Karl Fr. Barley, welcher am 24. Auguft v. J. durch einen äußerst b
Rationalsta
4