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Dienstag, den 20. November 1888.
5. Jahrs.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Boltsblatt"
fdcut täglich Morgens aufer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin fret h's Qaus vierteljährlich 4 Mart, monetlich 1,35 Mart, wochentlich 35. eftabonnement Mart. Einzelne Rummer 5 B. Sonntage Nummer mit dem Sonntage- Blatt" 10 Bf. ( Eingetragen in der Bestzeitungsreislifte für 1888 unter Fr. 843.)
Bedaktion: Senthstraße 2.
Der neueste Entwurf
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beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Naum 25 Bf. Arbeitsmartt 10 S. Bet größeren Aufträgen hoher Stabatt nach Uebereinkunft. Inferate werden bis Uhr Rumittags in der Expedition, Berlin SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureau ohne Erhöhung des Breises, angenommen.
Expedition: Jimmerstraße 44.
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M. der Alters- und Invalidenver- der Alters- und Invalidenversicherung habe feines Gleichen nicht fufung der Renten nach Oris- Bohn- Gruppen eine riesige Bers
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ficherungs- Vorlage.
Die Alters- und Invalidenversicherungs- Vorlage hat also im Bundesrath die letzte Delung erhalten, und der
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Die ,, Nordd. Allg." meint, das Vorgehen des Deutschen Reichs mit der Arbeiterversicherungsgesetzgebung und speziell in der Geschichte der Menschheit. Nun, das heißt den Mund etwas sehr voll genommen. Die Bauernbefreiung zu Ende des vorigen Jahrhunderts durch die französische Revo lution und die Beseitigung der Negersflaverei in der ameri tanischen Union zu Anfang der sechziger Jahre waren Neben haben. Wir haben der Vorlage in ihrer früheren Gesoziale Fortschritte, die sich vielleicht auch noch sehen lassen falt in eingehenden Besprechungen mehrfach unsere Auftönnen neben den 29 Pfennigen Altersrente merksamkeit geschenkt, und unsere Leser wissen, was wir an pro Tag, welche die Vorlage in ihrer neuesten Gestalt denKrönung des fozialen Gebäudes" auszusetzen hatten jenigen Arbeitern garantirt, welche 70 Jahre alt geworden sind und ihre Rente nach der 1. Ortsklasse beziehen. Ab b wie weit dieselbe unsere Zustimmung fand. Bevor aud wie nun auf eine Würdigung der neuesten Menderungen gesehen aber davon, daß das Huhn, das in Bukunft jeber th& lingeben, müssen wir zu unserem Bedauern konstatiren, daß deutsche Arbeiter im Topfe haben soll, noch etwas sehr gerade jener Punkt, welcher in Arbeiterkreisen den aller mager ist, so wissen wir, daß Hundeterttausende, ja Millionen meisten Anstoß erregt hat, nämlich das Duittungs- alias deutscher Arbeiter auf das Huhn, d. h. auf die Alters- und Arbeitsbuch, auch im neuen Entwurf keine Aenderung er Invalidenversorgung überhaupt lieber verzichten wollen, fahren hat. In einem ersichtlich offiziös inspirirten Artikel wenn diefelbe nur mit Quittungs - resp. Arbeitsbuch als ber Norbd. Allg. 3tg." in der Freitagsnummer voriger Beigabe zu haben ist. Boche, wird darauf Bezug genommen, daß aus betheis ten Rreisen" sofort nach Bekanntwerden der früheren Entwürfe praktische Vorschläge der verschiedensten Art für nothmendige Abänderungen gemacht worden seien, und daß das
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tigung der zu Tage getretenen Meinungen" die neuen twürfe aufgestellt haben.
batte im Reichsamt des Innern wie auch dem BundesRun, wenn das wirklich der Fall gewesen wäre, dann rath nicht unbekannt bleiben bleiben können, daß die am
Fort mit dem Duittungsbuch! das wird nach wie vor das Feldgeschrei der Arbeiter sein. Und so lange dem selben nicht Folge gegeben wird, so lange wird die Vorlage von der erdrückenden Mehrzahl der Arbeiter und zwar die ,, königstreuen Arbeiter" Breslaus mit eingeschlossen nicht als eine Wohlthat, sondern als ein neues Mittel zur Bevormundung bekämpft werden.
Was nun die neuerlichen Aenderungen betrifft, so tommen als einschneidend nur die Abstufungen in der hente in Betracht. Der Sieg des Partikula ismus in Bezug auf den Reichskommissar ist von unserem Standpunkt aus sehr
wir, dürften die Meinungen sehr weit auseinander gehen. 3unächst steht Eins schon fest und das ist, daß die Abmehrung der Rechnerei und damit eine Vergrößerung des Verwaltungsapparats bedingt. Schon jetzt wurde berechnet, daß der für die Versicherungsanstalten nothwendige Verwaltungsapparat Millionen verschlingen wird, die ausschließlich von ben Arbeitern und den Arbeitgebern aufzubringen find, denn das Reich trägt ja zu den Verwaltungskosten nichts bei. Kommt nun aber zu der Abstufung der Renten und der Beiträge und zu den Verrechnungen der einzelnen Territorialgenossenschaften unter einander auch noch die der fünf Ortslohngruppen, dann giebt es einen rechnerischen Rattenkönig zu dessen Lösung und Bewältigung es allerdings des ganzen Vorraths von Militäranwärtern bedürfen wird. Insofern dürfte sich die Alters- und Invalidenversorgung in erster Linie als eine Versorgungsanstalt ehemaliger Unters offiziere entpuppen.
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Abgesehen von den rechnerischen Laften aber, welche die Abstufung bringen wird, haben die Herren im Reichsamt des Innern entdeckt und der Bundesrath hat ihnen darin zugestimmt, daß eine Altersrente von 33% Pf. pro Tag unter Umständen noch viel zu hoch ist, und sie haben deshalb dieselbe wie wir bereits erwähnten auf 29 Pf. herabgefeßt. Diese Riefensumme würden natürlich alle jene Arbeiter bekommen, welche zur Ortsgruppe I gehören, deren Durchschnittslohn bis zu 300 M. beträgt. Da es diesen Durchschnittslohn nur in ländlichen Bezirken und in den östlichen Provinzen und in einigen Gegenden Schlesiens geben dürfte, nach der Lohnhöhe fich aber auch die Beiträge richten, diese aber zur Hälfte von den Arbeitgebern zu tragen ein wesentliches Interesse an der Abstufung der Rente hatten. Es wäre nicht ausgeschloffen, daß wir es diesen ,, betheiligten Rreifen" verbanken, daß die Abstufung überhaupt einges führt wurde.
Duittungsbudh am meisten betheiligten Kreise", nämlich nebensächlich. Nachdem man die Reichsversicherungsanstalt find, so ergiebt sich, daß unsere Agrarier in ben Ostprovinzen bie Arbeiter, einstimmig fich gegen diese Einrichtung hat fallen lassen, lag es ja sehr nahe, daß auch die Kommiffäre ausgesprochen haben, und es wird deshalb gewiß nicht un
antwortung recht dringend gebeten wird, welch' zwingende Gründe denn vorgelegen haben, daß man bem ein
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für die Territorialanstalten von den Landesregierungen zu er nennen find. Wesentlich sind also nur die Abstufungen der Rente. 3u den meist angegriffenen Punkten des früheren Entwurfs Man machte geltend, daß gegenüber den Ungleichheiten der Rohn- und Lebensbedingungen der Arbeiter in den ver
Rimmigen Wunsch der betheiligten Arbeiter nicht Rechnung zählte die Gleichartigkeit der Rente für alle Versicherte. die Aermsten unter den armen Arbeitern von denen
Die Abstufung der Rente bringt aber nicht nur für man wohl fürchtete, daß sie sich mit 33% Pf. pro Tag ben Magen überlaben würden eine Herabsetzung der
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Ober versteht man im Reichsamt des Innern und im Bundesrath unter" betheiligten Kreisen" nur die organisirte schiedenen Gegenden Deutschlands es ein Unding sei, für Rente, sie erhöht dieselbe auch für alle jene Arbeiter, welche obourgeoisie? Fast möchte es so scheinen, denn im 3u alle Arbeiter die gleichen Rentenbeträge feftzufeßen, und menhang mit den ersteren redet die„ Nordd. Allg." von
hlreichen industriellen Rörperschaften", die sich eingehend
außerdem wies man darauf hin, daß die durch die gleiche
in Orten arbeiten, wo ein ortsüblicher Tagelohn von über 2,20 M. festgefett ist. Wie groß die 3ahl dieser Orte und
Bezirke if, find wir augenblidlich nicht in der Lage, festzus
at nicht nur der Verein mit dem langen Namen und die schließe. Bei 80 Pf. Durchschnittslohn machen 20 Pf. Bei ausmachen, ist sicher. Nur in den größeren Städten und ben Grundzügen beschäftigt haben. Nun, das letztere Ungerechtigkeit für die niedriger gelohnten Arbeiter ein Biwerfen Schutzöllenvereinigungen, die sich gerne als ,, industrielle träge 25 Prozent eines Tagelohns aus, während sie bei Rörperschaften" bezeichnen, gethan, sondern auch die Ar
beiter aller Parteischattirungen haben Stellung ausmachen.
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ben Grundzügen, wie zu dem späteren Entwurfe ge
beridfichtigt worden.
einem Durchschnittslohn von 2,50 M. nur ca. 8 Prozent Diese Einwürfe hatten gewiß etwas für sich, aber ob weist, wirklich eine Verbesserung bedeutet, darüber glauben
stellen, daß fie aber noch nicht den 20. Theil Deutschlands in ganz vereinzelten ländlichen Bezirken dürfte der Durchschnittslohn der gewöhnlichen Tagesarbeiter über 2,20 m. festgesetzt sein. In der ganzen Provinz Schlesien z. B. giebt es teinen solchen Ort. Der höchste Durchschnittslohn Breslau festgesetzt. Es dürfte also nur wenige Arbeiter
Bommen, aber ihre Hauptausstellung ist nicht im geringsten die Aenberung, die in dieser Beziehung der Entwurf auf ist dort mit 1,60 m. für erwachsene männliche Arbeiter in
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Feuilleton.
Aus dem Russischen übersetzt von Wilh. Hendel.
Roman von F. M. Dostojewski.
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Dorlegen, fuhr der Student lebhaft fort; - Erlaube, ich will Dir mal eine ernsthafte Frage
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noch weit schädlicher; sie untergräbt das Leben anderer; erst neulich hat sie ihre Schwester aus Bosheit in den Finger gebiffen, fast hätte man ihn amputiren müssen! Es mag schon richtig sein, daß ihr Leben für die Menschheit schädlich ist, bemerkte ber Offizier, bagegen aber giebt es Naturgefehe.
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Ach, Freundchen, als ob man die Naturgefeße nicht forrigiren, fie nicht dirigiren könnte; wir müßten ja sonst in Vorurtheilen versumpfen; es könnte ja teinen einzigen großen Mann" mehr geben. Man spricht da von Pflicht und von Gewiffen, ich will ja nichts dagegen sagen aber wie haben wir diese Begriffe zu deuten? Warte, ich Nein, warte Du; jetzt werde ich Dir eine Frage
türlich nur gefpaßt, aber schau: einerseits eine dumme, unverftandige, nichtswürdige, boshafte, tränkliche Alte, welche will Dir noch eine Frage vorlegen, höre!
greifft Du?
felbft nicht weiß, wozu fie eigentlich lebt und die ohnehin stellen, höre! heut ober morgen sterben wird. Begreifst Du?.... bes
ben eifrigen Kameraben aufmerksam anblickend.
Nun!
Wirkung für die weitere Entwickelung seines Verhängnisses, als ob es wirklich ein Vorzeichen, ein Fingerzeig gewesen wäre
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Vom Heumarkt nach Hause zurückgekehrt, warf er sich auf's Sopha und blieb eine ganze Stunde regungslos figen. Unterbeffen war es dunkel geworden; Licht hatte er nicht, es wäre ihm wohl auch kaum eingefallen, es anzuzünden. Er konnte fich nie erinnern, ob er damals an etwas gedacht habe oder nicht. Endlich kam wieder der Fieberzustand von vorhin, das Frösteln, und es fiel ihm ein, daß man sich auf das Sopha auch hinlegen könne. Baid lastete ein fefter, bleierner Schlaf auf ihm.
Er schlief außergewöhnlich lange und ohne zu träumen. Naftaßja, bie am anderen Morgen um zehn Uhr zu ihm hereintam, fonnte ihn kaum erwecken. Sie brachte ihm Thee und Brot. Der Thee war wieder von einem zweiten Aufguß - Du schwaßest und redest da so vielerlei, fag' und in ihrer eigenen Theekanne.
Nun ja!... ich begreife, antwortete der Offizier, mir nun aber, Du selbst, würdest Du die Alte tödten
Höre weiter: anderseits junge, frische Kräfte, die, ohne Unterstützung, überall nuglos verkommen, und zwar zu Tausenden. Hundert, tausend gute Werke und Handlungen, bie mit dem Gelb der Alten ausgeführt werden könnten;...
oder nicht?
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Ich würde es nicht thun, das versteht sich! Ich
um mich.
spreche vom Recht bazu überhaupt... Es handelt sich nicht Aber meine Meinung ist, wenn Du Dich selbst nicht haupt keine Rede sein!... Komm, spielen wir noch eine
hundert, vielleicht tausend Existenzen auf den rechten Weg bazu hergeben willst, so kann auch von einem Recht übers
gebracht; Dugende von Familien vorm 3ugrundegehen, vorm Elenb, vor der Unzucht, vor ekelhaften Krankheiten gerettet Partie! - und alles das für das Geld dieser Alten. Töbte fie und
Friftenz
Raskolnikow war in einer fürchterlichen Aufregung.
oft genug gehörte jugendliche Gedanken und Anfichten, wenn
- Was der aber schlafen kann! rief fie unwillig,- weiter nichts als schlafen thut er!
Er erhob sich schwerfällig, der Kopf schmerzte ihm; er stand auf, brehte sich auf die andere Seite und fiel wieder aufs Sopha nieder.
Schon wieder schlafen? rief Naftaßja, bist Du etwa frant? H
Er antwortete nicht.
Willst Du Thee?
- Später!- sagte er mit Anstrengung, die Augen
imm ihr Gelb, um mit dessen Hilfe Dich der ganzen Freilich, das waren alles sehr gewöhnliche und geläufige, wieder schließend und sich der Wand zukehrend. Naftapja Menschheit, dem Gemeinwohl zu widmen. Was meinst Du Run, würbe bies eine winzige, fleine Berbrechen nicht durch auch Form und Thema andere waren. Aber weshalb mußte taufenb gute Werke aufgewogen werden können? Eine
retteter Leben!... ein Tod
gegen tausend, vor Fäulniß und Verwesung ges und dagegen hunderte von
-
er gerade jetzt ein solches Gespräch und solche Gedanken mit anhören, während in seinem eigenen Ropfe ganz ähnliche Gedanken erwacht waren; und wie fam es,
Leben; bas ist doch ein einfaches Rechenexempel! Was hat daß, nachdem er soeben den Keim des eigenen Gedankens überhaupt auf der allgemeinen Wagschale des Lebens bie Eriftens biefer schwindsüchtigen, dummen und boshaften Alten Gespräch stoßen mußte?... Dies Zusammentreffen war ihm für eine Bebeutung? Nicht mehr wie das Leben einer Laus,
von der Alten fortgetragen hatte, er gerade auf dieses
immer bedeutungsvoll erschienen; ein dem Anschein nach gleich:
blieb vor ihm stehen.
-Vielleicht ist er wirklich frank! sagte fie, drehte fich um und ging hinaus.
Um zwei Uhr tam sie wieder und brachte Suppe;
er lag wie vorhin da, der Thee war nicht berührt. Naftakja fühlte sich beleidigt und begann ihn aufzurütteln.
einer Schabe, und nicht einmal soviel, denn die Alte ift giltiges Wirthshausgespräch hatte die außerordentlichste und starrte auf den Fußboden.
Schlaffack! rief sie, und blickte ihn unwillig an. Er richtete sich auf und setzte sich hin, sprach aber kein Wort