Frankreid.
Ueber die o ftaftitanische Blotade hat der Mi nister des Aeußern, Goblet, interessante Erklärungen abgegeben. Boblet führte einem Wolff'ichen Telegramm zufolge aus, Frankreich sei noch teine Verpflichtungen eingegangen, mit Deutschland und England an der oftafritani, fchen Rüfte zusammenzuwirken.( Siche England.) Deutschland und England selen an dieser Küste auf besondere Schwierigkeit gestoßen, und hätten Frankreich ersucht, die Durch fuchung seiner Schiffe mit Rücksicht auf den Stlavenhandel und die Einfuhr von Waffen zu geftatten. Frankreich habe erwidert, daß, wenn die Blokade eine effektive wäre, das Recht der Durch suchung nach Waffen die natürliche Folge davon sein würde. Hinsichtlich des Sllavenhandels habe jedoch Frankreich nie. mals das Recht der Durchsuchung anerkannt. Einige Mißbräuche tönnten vorgekommen sein, hätten aber nicht die ernste Bedeutung, welche man ihnen beilegen möchte. Auf alle Fälle sei ein Schiff von der Schiffsabtheilung im indischen Dzean nach den Gewäffern von Sanfibar geschickt worden, um eintretenden Falls an verhindern, daß der Sllavenhandel unter franzöfifcher Flagge getrieben werde, es sei aber keine Rede da von, an der Blotade Theil zu nehmen. Wenn Frankreich um eine andere Mitwirkung ersucht werden sollte, so würde es nach
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lernach hat alfo Frankreich die Theilnahme an der Blolade ausdrücklich abgelehnt. Die unbedingte Durchfuchung franzöfifcher Schiffe erkennt Frankreich nur an, falls die Blofade eine effektive ist, und auch dann nur in Bezug auf Waffen.
Der ehemalige Finanzminister Rayna I übersandte an Numa Gilly einen Brief, in welchem er den felben um Erklärungen ersucht über die Angabe, daß 14 Mill. Franks an Mitglieder des Parlaments anläglich der Ueberein. funft mit den Eisenbahngesellschaften vertheilt worden seien; er fordert ihn auf, zu erklären, ob auch er darunter gemeint sei; widrigenfalls würde er Genugthuung durch Waffen fordern. Raynal bestimmte zu Beugen Jules Roche und Martin Feuillée, welche fich Vormittags zu Gilly begaben, der jedoch erft Abends aus Nimes zurüderwartet wird. Deputirtentammmer. Bei der Berathung des Budgets für die Kolonien bespricht der frühere General, gouverneur von Indo- China , Conftans, den in Rede stehenden Kredit von 15 Millionen für Tongling und weist nach, daß der Effektivbestand an Besagungstruppen, der gegenwärtig die Höhe von 14 000 Mann aufweise, vermindert werden fönre. Die Besagung von Cochinchina sei un
nüz. Die Besetzung der offenen Häfen würde für und für Tongling ausreichen. Viele Boften tönnten aufgeh werden; darum lönnte auch der Kredit von 15 Millionen teb werden. Die Weiterberathung wird alsdann auf Donn vertagt.
Die Arbeiterpartei hat eine neue Art des Verfa lungsrechts durchzuführen versucht; fte veranstaltete gestern mittags auf der Place Liedts in Scharbeet eine Versamml unter freiem Himmel, in welcher ein Mitglied des General. 278 Laurent Berryden, über die Verfaffungsrevifion fp sollte. Nachdem der Redner eine Weile dieses Thema beban fchritt die Polizei auf Anordnung des Bürgermeisters ein verbot dem Redner, weiterzusprechen. Als dieser gleich fortfuhr, nahm die Polizei ihn feft und schickte fich an, thn dem Gemeindehause zu führen. Sie bemächtigte fib bann bei dem Meeting aufgepflanzten rothen Fahne. Es lam bi fedoch zu einem Busammenstoß mit der zahlreichen Menge, andere Rorm der Polizei die Fahne wieder entriß. Der Fahnenstod bbie öden Ei ca. 2 m lan hierbei entzwet. Der verhaftete Verrnden, der während Händel verschwunden war, hielt später ein Proteft- Meeting glatte, dünne Lolale des Progrès" ab.
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