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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volfsblatt.

Ur. 304.

Chronik für das Jahr 1896.

Januar

Mittwoch, den 30. Dezember 1896.

1. In der Neujahrsnacht Erzeß des Unteroffizier Zech in einem Münchener Bierhaus.

2. Dr. Jameson, der mit einer Bande von Polizeitruppen der Chartered Company in das Transvaal eingebrochen war, bei Krügersdorf vollständig geschlagen und zur Uebergabe gezwungen.

20. Sechs große Versammlungen der Konfektionsarbeiter in Berlin . Feststellung der Tarife und Forderungen.

23.

22. und 25. Hoch auf die internationale revolutionäre Sozial­demokratie in Berlin als grober Unfug bestraft. Prozeß des Königs Stumm gegen Paftor Köschte. Urtheil 100 M. Geldstrafe. China willigt ein, den Sitiang für den Handel zu öffnen. In der bayerischen Abgeordneten- Kammer jozialdemokratischer Antrag betreffs Reform der Gewerbe Inspektion an genommen.

24.

Frère Orban, belgischer Staatsminister und Führer der alt. 25. liberalen Partei, gestorben.

3. Die tubanischen Aufständischen sind unter Maceo in die Provinz Havana eingedrungen.

Berliner Arbeiter Sängerbund vor dem Ober- Verwaltungs­

gericht. Auffaffung der Polizei: daß Arbeiter- Sängerbund 27.

ein politischer Verein, bestätigt.

Freie Voltsbühne zc. vor dem Ober- Berwaltungsgericht. Klage 28.

gegen Polizeipräsidium abgelehnt.

Depesche des deutschen Kaisers an den Präsidenten Krüger.

4. Der Kreuzer Condor " erhält Befehl, nach der Delagoabai 29.

abzugehen.

Der altkatholische" Bischof Reinkens in Bonn gestorben. 3000 Horas Aufstand auf Madagaskar .

5. Protestkundgebung in Leipzig gegen das geplante Attentat auf das Landtags- Wahlrecht. Liebknecht spricht vor 15 000 Personen.

6. Der erste Hammerstein- Prozeß endet mit einer Verurtheilung 30. des- sozialdemokratischen Redakteurs Rauch vom Hannoverschen Volkswillen".

Danktelegramm des Präsidenten Krüger an den deutschen Kaiser. Cecil Rhodes , Premierminister der Kapkolonie , de- 31. missionirt.

Die fubanischen Aufständischen nehmen die Stadt Morro. Das österreichische sozialdemokratische Wigblatt Glühlichter" für Deutschland verboten.

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Es wird beschlossen, in mehreren Millionen Exemplaren ein Flugblatt über die Zustände in der deutschen Konfektions­industrie zu verbreiten.

7. Verhandlungen gegen den Negerschinder Assessor Wehlan vor der kaiserlichen Disziplinarkammer. Urtheil: 500 M. Geldstrafe und Versehung in ein Amt mit gleichem Rang. Gründer der Univerfalbibliothek, Berlagsbuchhändler Reclam in Leipzig , gestorben. In London werden deutsche und holländische Matrofen be­läftigt. Schaufenster deutscher Kaufleute eingeschlagen. 8. Aufruf der Wahlrechtsliga in Sachsen gegen die reaktionären Entrechtungspläne.

9. Wiedereröffnung des Reichstags.

Jm bayerischen Landtage Interpellation wegen des Unter offiziers Exzesses im Pschorrbräu zu München . 11. Berliner Korrespondenz veröffentlicht Abänderung der Ge­

werbeordnung.

12. Pestalo 33i's 150. Geburtstag. Aufruf des Präsidenten Krüger an die Bürger der Süd­afritanischen Republik. 12. Roland vom Vorwärts" zum zweiten Mal zu 6 Mo naten Gefängniß verurtheilt.

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Aufforderung Zuzug fernzuhalten" nicht grober Unfug. Betr. Genossen( Kunert, Glocke 2c.) freigesprochen.

14 Ter badische Minister Lamey gestorben.

Eröffnung der französischen Deputirtenkammer. Grubenbrand in Mährisch- Ostrau ; 16 Todte. In Pavia und Turin Kongreß der italienischen Sozialisten. 15. Preußischer Landtag eröffnet.

Ju Dresden drei große Protestversammlungen gegen das Attentat auf das sächsische Wahlrecht. Erneute Verhandlung des Falles Bading". 14 Tage Ge­fängniß wegen dolus eventualis. Arbeiterschutz- Debatte im Reichstag.

16. Antrag Ranih" im Reichstag. 17. Der Borwärts" veröffentlicht den Gnadenerlaß des Kaisers für Militärpersonen, welche Veröffentlichung die Ver­haftung von Redakteuren und ein gerichtliches Nachspiel zur Folge hatte.

Das Bürgerliche Gesetzbuch " wird dem Reichstag vorgelegt. 18. 25jähriges Bestehen des neuen Deutschen Reiches".

Landgerichtsdirektor Brausewetter im Wahnsinn gestorben. Die Wahlrechtsliga in Leipzig polizeilich aufgelöst. Marschall Martinez Campos von Kuba abberufen. Früherer französischer Ministerpräsident Floquet ge­storben.

19. Genosse Böhle in Straßburg als erster Sozialdemokrat in einen reichsländischen Bezirkstag gewählt. Rheinischer Parteitag in Solingen .

Kunft und Wissenschaft.

13. Jahrg.

während er sonst 50 M. gebe. Der betreffende Kaufmann geht jegt täglich in die Versammlungen der Streifenden und beschwört sie, doch die Arbeit wieder aufzunehmen, da sonst die Kaufleute Pleite machen müßten. Unser Genosse v. Elm hat dem Herrn den treffenden Rath gegeben, sich mit seinen flehentlichen Bitten nicht an die Arbeiter, sondern an die Unternehmer zu wenden. In der That sind die Importeure recht übel dran. Ihre Abnehmer im Binnenlande verklagen sie auf grund des abgeschlossenen Kontraktes wegen nicht innegehaltener Lieferungsfrist, dagegen sind ihnen gegenüber die Rheder fast ausnahmslos nicht ersahpflichtig, weil in den Kannoffementen festgesetzt ist, daß bei Streits, Havarte und Seeräuberei die Lieferungsfristen nicht innegehalten zu werden brauchen. Bou König Menelik gestattet der in Makalle eingeschlossenen Seiten der Importeure wird deshalb mit Hochdruck auf Kolonne Galliano freien Abzug mit allen Ehren. Beendigung des Ausstandes hingearbeitet.

Ju Frankfurt a. M. und Wiesbaden Massenhaussuchungen bei Eisenbahnbeamten und Verhaftung wegen Fahrkarten­Schmuggelei.

Meister und Unternehmer der Konfektionsindustrie lehnen den von den Arbeitern vorgelegten Tarif ab. Die italienische Regierung erklärt Erithräa in Kriegszustand.

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Kriegsministerium erklärt, daß Abiturienten von Lehrer seminaren zum einjährig freiwilligen Militärdienst zu­Die" Münchener Poſt" veröffentlicht Attenstücke über das gelassen werden sollen. Bestehen schwarzer Listen" für die bayerische Armee. Die Listen betreffen politisch verdächtige Refruten. Das amerikanische Repräsentantenhaus spricht seine Sympathie mit den fubanischen Aufständischen aus. Wucherprozeß Pariser beginnt. Debatte über Seeunfälle, Mißhandlungen auf Schiffen 2c. im Reichtag.

Die bayerischen Kreisregierungen werden angewiesen, Er­hebungen über die Zustände in den Bäckereien anzustellen und Mißständen abzuhelfen. Gesammtredaktion des Vorwärts" vor Gericht zitirt, um im Ermittelungsverfahren gegen Unbekannt" Zeugniß abzulegen. Es handelt sich um die Veröffentlichung des Militär- Amnestie- Erlasses des Kaisers im Vorwärts". Resultat der Vernehmung negativ.

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Im Januar wurde von deutschen Gerichten gegen Sozial­demokraten erkannt auf: 9 Jahre, 4 Monate, 4 Wochen und 1 Tag Gefängniß, sowie auf 2881 M. Geldstrafe.

bak de probaten der Stauer, Christian Blohm, der öffentlich im Fremdenblatt" ein Bataillon Infanterie von der

Daß irgend etwas in der Luft liegt, geht daraus hervor, daß dem

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Regierung zur Niederwerfung der Ausständigen forderte, an Montag plötzlich von der Direktion der Hamburg- Amerika- Linie am Montag hat ihm die Direktion der Gesellschaft schriftlich gekündigt wurde. Sein Kontrakt läuft zum 1. Januar 1897 ab und mitgetheilt, daß sie die Schauermannsarbeiten in eigene Regie übernehmen würde. Wie ein Hagelwetter hat diese Kunde auf die Kollegen Blohm's gewirkt.

Verhaftungen auf grund der neuesten behördlichen Bekannt­machungen und Verordnungen erfolgen täglich mehrere. Zu Dienstag waren vor den Strafgerichten mehrere Verhandlungen gegen streikende Hafenarbeiter angesetzt.

Kritik kann die Hamburger Polizei absolut keine mehr ver­tragen. Jede Kritik irgendwelcher behördlicher Maßnahmen betreffs des Streiks ist absolut verboten. Die überwachenden Beamten theilen dies schon vor Eröffnung jeder Versammlung dem betreffenden Vor­fizenden mit. Als am Sonntag der Abgeordnete Molkenbuhr in einer Versammlung der Schauerleute sagte, die Unternehmer hätten nichts alles aus eigener Macht vermocht, so hätten sie zum Beispiel nicht durch eigene Macht die Aufhebung der Bahnsteigfperre für die Streifenden erringen fönnen, sondern die Bahubehörden hätten da doch eintreten müssen, erhob sich der überwachende Beamte und sagte, er dürfe die Kritit einer behördlichen Maß­nahme nicht dulden. Auf der andern Seite werden dagegen offenbare Gesetzes­Die Die Hafenarbeiter- Bewegung. verlegungen begangen, ohne daß sich auch nur ein Finger git thun. Nicht genug fann In der thatsächlichen Lage des Hamburger Streits ist, wie frümmt, ihnen Einhalt unser Korrespondent unterm 28. Dezember mittheilt, eine wesent- 8. B. darauf aufmerksam gemacht werden, daß allen zollgesetz­liche Aenderung nicht eingetreten. Nur 8 Ausständige find ab- lichen Abmachungen zwischen Hamburg und dem Reich zuwider gefallen, und zwar davon allein 7 schwarze Schauerleute" der im Freihafengebiet gegenwärtig Streitbrecher wohnen. Die vom Kohlenimport Firma H. W. Heidmann. Diese Firma hat nämlich Rhederklüngel gecharterte Presse wandte gegen eine diesbezügliche zu Weihnachten die Einrichtung getroffen, daß allen Arbeitern, Bemerkung im" Echo" ein, daß die Streitbrecher nicht im Frei die bei ihr die Arbeit wieder aufnehmen, ein Spartaffenbuchhafengebiet wohnten", sondern nur auf turze Zeit einlogirt" über 50 m. überreicht wird, das ihr Eigenthum wird, wenn seien. Daß das einerlei ist, sehen die Herren von der bürger­fie fechs Wochen bei der Firma im Dienst gestanden lichen Preffe nicht ein, jedoch hatten sie auch nicht ein Wort haben. Und trotz alledem nur 8 beziehentlich nur 7 Abtrünnige! der Erwiderung, als das Echo" dann darauf aufmerksam Unter den Streitbrechern sind dagegen weitaus mehr Abtrünnige machte, die betreffenden Vereinbarungen seien deshalb getroffen, zu verzeichnen. Von den vielen Hunderten, die am Mittwoch und weil verhütet werden sollte, daß die im Freihafengebiet Donnerstag vor Weihnachten mit dem Versprechen in ihre Heimath Wohnenden unverzollte Nahrungsmittel und andere Waaren Hannover , Mecklenburg , Holstein, Pommern u. s. w. gereist sind, fonsumirten. Dieser Vorschrift zum Troze werden aber jetzt sie würden sich spätestens am Montag( vorgestern) wieder zur schon seit Wochen die im Freihafen- Gebiet einlogirten Streif Stelle melden, ist auch nicht ein Mann zurückgekommen. Zum brecher mit unverzollten auftralischem Fleische gefüttert. Vielleicht Theil haben sie Absagebriefe geschickt. Mit der Arbeit im findet sich im Reichstage Gelegenheit, diese Angelegenheit näher Hafen sieht es deshalb verflucht traurig aus. In seines zu besprechen. Herzens Noth hat ein Stauer einem Berichterstatter der Das Hamburger Gewerkschaftskartell empfiehlt den Neuen Hamburger Zeitung" vertraut, daß im ganzen etwa Gewerkschaften, ihren Mitgliedern folgenden Antrag zur Beschluß­1000 Maun als Schauerleute im Hafen thätig sind und daß von fassung vorzulegen:" In anbetracht des Verbots des Sammelns diesen jedesmal drei auf einen ordentlichen Hamburger Schauer von Geldern zur Unterstützung der streikenden Hafenarbeiter ab­mann gingen. Um sich ein Bild von dem gegenwärtigen Be- seiten eines Hohen Senats verpflichten sich die Mitgliedex, von triebe zu machen, muß man wiffen, daß bei regulärem Geschäfts- jetzt ab pro Woche 2 m. als Unterstützung zu zahlen." gange 5000 bis 6000 dieser ordentlichen Hamburger Schauer­find. leute" im Hafen in Thätigkeit Es lagen denn auch im Hamburger Hafen am Montag nicht weniger als 197 Dampfer und 80 Segler; mit denen die in den Häfen Harburgs , Altonas , Glückstadts, Brunsbüttels und Cuxhavens noch liegen, liegen 320 Seeschiffe auf dem Elbstrom. Dazu erwartete Cuxhaven Montag Nacht und Dienstag noch 30 Seeschiffe. Wo die verholen sollen, weiß man nicht, denn eine große Anzahl großer Dampfer hat schon mitten im Strom Anter werfen müssen, weil an den Quais und den Duc d'Alben kein Platz zum Vertäuen mehr ist.

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Aus Stettin wurde dem Berliner Tageblatt" gefferir telegraphirt: Der aus Hamburg angelangte Dampfer Adria " ladet Zucker mit 27 Mann, während bei voller Lufenbesetzung 120 Mann erforderlich wären. Die heute früh angetretenen Arbeiter haben theilweise nach dem Frühstück die Arbeit niedergelegt.

Aus Aachen wird uns geschrieben: Von hiesigen klassen­bewußten Arbeitern und deren Vereinen sind bis jetzt im ganzen 445 M. zur Unterstützung der Hamburger abgesandt und weitere 150 M. fönnen noch vor Neujahr abgehen. Angesichts der That Die Kaufleute werden tagtäglich rebellischer. Einem Mit- fache, daß Aachen eine der festesten Domänen des Zentrumns ist, gliede der Streitkommission erklärte ein Großkaufmann, er müsse, darf man wohl mit einigem Stolz auf jenes Resultat blicken. wenn der Streit nicht in den nächsten Tagen sein Ende erreiche, Ein von einem Arbeiterfreund in hiesigen bürgerlichen Blättern seinen Konkurs anmelden. Sein Getreide liege in Argentinien veröffentlichter Aufruf brachte dagegen nur 5 M., was wieder und Nordamerika und von seinen Abnehmern werde er auf das ein Beweis für die Richtigkeit des Mary'schen Ausspruchs ist, fürchterlichste gedrängt. Kleine und andere minderwerthige daß die Befreiung des Proletariats nur das Werk der Arbeiter­Waare, die er nicht loswerden könne, habe man ihm mit einem klasse selbst sein kann. Frachtaufschlag von 15 Schilling per Tonne hierhergeschafft, aber Die Berliner Gewerkschaftskommission hat bis jetzt rund Getreide nicht. Für einen Leichter müsse er jetzt 100. zahlen, 70 000 m. Unterstützungsgelder nach Hamburg abgesandt.

Mordversuchs gestraft worden. Er gab aber an, er hätte seinen ausdrücklich feststellten, bis nach Klärung der Verhältnisse des Freund, den Verführer seiner Schwester Marcelle, den er in Baumeisters Sebring auszusetzen. Der Bestand und die Fortführung Im Oftend- Theater hat die neue Direktion Karl Weiß deren Bimmer getroffen hätte, im Affett tödten wollen. Mar- des Unternehmens wird angeblich nicht in Frage gestellt. begonnen, mit den Geschäftsmustern des Hauses Adolph Ernst zu celle giebt, um die Ehre ihres Bruders zu retten, ihre eigene arbeiten. Die Waare ist zwar mittlerweile etwas verblichen, Mädchenehre preis und das französische Gericht spricht den hat der Medizinalstatistiker Professor Albert Guttstadt ein Im Auftrage des preukischen Kultusministeriums und auch bei denen in Verruf gerathen, die sie früher am lautesten Bruder frei. nach den Prinzipien der Marktschreierkunst priesen, aber was arme Marcelle, bis nach allerhand höchst romanhaften Abenteuern, umfangreiches Werk über das Sanitätswesen des preußi­thut's? Für das Volk im fernen Often sind die ausrangirten in denen die reine Marcelle von teuflischen Menschen verfolgt schen Staates zusammengestellt. Artikel noch lange frisch. Der alte Don Juan, der in der Posse wird, die Tugend siegt und das Aschenbrödel einen Prinzen zum Peter Rosegger wird seinen vielen hiesigen Verehrern im Schwerenöther" auf Abenteuer ausgeht, die dito bejahrte Mann bekommt. Frl. Sauer ist eine liebenswürdige Mar- Laufe dieses Winters die freudige Ueberraschung bereiten, ihnen Jungfer in ihrer Heirathelüfternheit, die falauernden Wize und celle . Ihr schlicht künstlerisches Wesen, das zwar mächtigere einige feiner neuesten Dichtungen persönlich vorzutragen. Wie Rouplets und die bekannten weiblichen Requisiten der Adolph Wirkungen nicht schaffen kann, mildert wenigstens das weinerlich wir hören, wird der gefeierte steirische Poet im Februar nach Ernstischen Regie, fie alle erregten so unbändige Heiterkeit unter theatralische dieser Marcelle. Während der Première Berlin kommen, um an einem der Vortragsabende, die der den zahlreichen Zuschauern, als ob sie noch ganz frischbacken wurde Frl. Sauer im zweiten Afte von einer Ohn- Verein Berliner Presse", wie alljährlich, zu gunsten seiner Unter­wären. Wer weiß? Vielleicht wiederholt sich noch einmal die macht befallen. Das Publikum war bestürzt. Der Theaterdirektor stüßungskaffen veranstaltet, im Architektenhause zu sprechen. Geschichte, daß ein Theaterdirektor sich auf den Lorbeeren von und Unternehmer nicht. Er fürchtete um das Weihnachtsgeschäft. Stücken, deren Inhaltsaufzählung eine Beleidigung der Lefer Und so wurde Frl. Sauer mit Champagner gelabt, und kaum der Maler Paul Noack, gefunden. Er hat sich in einem Anfall Ein trauriges Ende hat ein begabter junger Künstler, wäre, wohlbegütert zur Ruhe setzt. hatte sie sich ein wenig erholt, wieder auf die Bühne geschleppt. Sie spielte mit sichtlicher Anstrengung im Kampf mit ihrem von Geistesumnachtung erhängt. Der Unglückliche war Atelier In den beiden Theatern des Herrn Lautenburg , im Schwächezustand ihre Rolle zu Ende. Das Publikum, das eine schüler von Professor May Koner. Ein eigenes Verhängniß hat Neuen, wie im Residenz Theater, werden jezt Novitäten von zwei namhaften französischen Autoren aufgeführt, physisch Leidende auf den Brettern fah, folgte dem Spiel mit es gefügt, daß gerade ihm der jetzt zur Vertheilung gelangende Noad am zweiten die beide beweisen, daß nichts der Kunst so rasch verderblich sei, peinlicher Empfindung; aber Herr Lautenburg , der Direktor, Feiertage auf dem Neuen Luisenstädtischen Kirchhof zur letzten wie der bequeme Schlendrian. Im Neuen Theater beweist lächelte und lächelte. Sein Weihnachtsgeschäft war gerettet. Sardou mit seiner jüngsten Komödie Marcelle", wie sehr sein Verfasser ist der bekannte Schwankdichter Fendeau, Der Schwank des Residenz- Theaters heißt" Der Frauenjäger". Ruhe gebettet. Ju München ist am Sonnabend auf Anregung des Gewerk­sich an ihm das Sprichwort Rast' ich, so rost' ich" bewahrheitet. dem nun auch nichts mehr einfällt, als die alte zotige Anekdote schaftsvereins zum ersten Male ein Boltskonzert" des Noch weiß der alte Routinier seine blendenden technischen von dem Pärchen, das in einem muffigen Hotel allerhand fitz- Kaim- Orchesters veranstaltet worden, welches lediglich aus den Kunststückchen auszuführen, wie ehedem. Aber wie verschossen liche Abenteuer und Zimmerverwechselungen erlebt. Ein ab- Kreisen des arbeitenden Volkes derart stark besucht war, daß ist heute die frühere Herrlichkeit. Ein wirklich schöpferischer geleiertes Thema, an das die französischen Schwankdichter immer Konzerte gleicher Art fortan gesichert erscheinen. Kompofitionen Geist möchte in jedes neue Werk neue Erfahrung, neuen weniger Esprit wenden. Aber Herr Lautenburg hält an der von Händel , Mozart , Weber, Liszt und Wagner wurden begeistert Lebensreichthum gießen. Leute, wie Sardou, denken: Bleib' beim Ueberlieferung fest und importirt diese Schlüpfrigkeiten für sein aufgenommen. Dr. Morgenstern hielt einen gedankenreichen Bewährten und du wirst dir Prachtvillen bauen können. Also Publikum fleißig weiter. Diesen Leuten schmeckt die Frechheit Vortrag über Kunst und Volk". schrieb er die Marlittiade Marcelle und spickte sie mit theatra- auch ohne Wiß und Grazie. Im Schiller- Theater wird am Neujahrstage nachmittags Ein Winter­lischen Kniffen und Finessen, die er seit jeher angewandt hatte. märchen", als Abendvorstellung Kreger's Boltsstück Der Millionenbauer" Marcelle ist eine ehr- und tugendsame Gouvernante, die Theater des Westeus. Die Generalversammlung der gegeben, heute findet noch eine Wiederholung von Anzengruber's" Der Jm Bürgersaale des Rathhauses ist am den Schein eines Makels auf sich genommen hat, um ihren Genossenschafter hat beschlossen, die Liquidation des Unter- Pfarrer von Kirchfeld" statt. Bruder dadurch zu retten. Ihr Bruder, ein elender Patron, hat nehmens abzulehnen, den Beschluß über die Erhöhung des Sonntag, den 3. Januar 1897 Cenau- Abend" Im Zentral Theater wird die Wilde Sache" heute zum 100. Male nämlich nach wüstem Zechen und Spielen im Streit auf einen Stammkapitals um hunderttausend Mark aus den Mitteln der gegeben. feiner Rumpane einen Revolverschuß abgegeben. Er wäre wegen Genossenschafter aber, welche ihre Bereitwilligkeit zu dieser Leistung

Genollen! Berücksichtigt bei Erneuerung des Abonnements die Parteilpeditionen!