teutschen Tapezirer kongreß und einem allgemeinen Tapezirer verbande? Herr Wildberger referirte. Auch Berlin , so sagte Referent, habe zu dem von Hamburg ergangenen Rufe Stellung au nehmen. Es set ja wahr, daß die Lohnverhältnisse sehr schwankend wären, und es sei auch auf den ersten Plid sehr verlodend, wenn der Hebel in Gestalt einer strammen Bentrali fation an diese Mißstände angefeßt werden solle. Die Vortheile einer Bentralisation seien durchaus nicht zu verkennen, wenn man aber ehrlich sein wolle, so müsse man auch ihre Nachtheile in Betracht ziehen. Man fet geawungen, fich nach den bestehenden Gefeßen, Ministerialerlaffen, Polizeiverordnungen u. f. w. richten, und unter diesen Umständen könne von einem Zentralverbande gar keine Rede sein, wenn man nicht wolle, daß ein ganzes Sewert unter Polizei. aufficht gestellt werde. Was solle sonst noch auf dem Rongreß erörtert werden? Et set also gegen einen solchen, wenn die Tapesirer ater durchaus einen Kongreß befchicken wollen, dann sollten fie Vertreter zu dem im Februar statt. findenden Sattler kongreß entsenden. Wie lönne denn nun aber Die Lage der Tapezirer durch lokale Vereine gehoben werden? Die Antwort set: durch Aufklärung, durch Verbreiten sozialpolitischen Wissens unter den Mitgliedern. Das sei das einaige, was auf gewerkschaftlichem Gebiet geleistet wer ben tönne.( Lebhafter Beifall.)-Herr Sander be zeichnet die Ausführungen bes Refererten als falsch. Er sei für rein gewerkschaftliche Organisation; es sei eine Echande, daß die Arbeiter alles andere sein wollten, nur teine Gewerkschafter. Erst solle man starte Gewerksverbände gründen, und wenn man durch diese beffere Löhne erzielt habe, dann wäre immer noch Beit genug, Sozialpolitik zu treiben. Jm weiteren Verlaufe der Diskussion sprechen noch die Herren Freiwald, Blähborn und Aßmann gegen und die Herren Otto und Engel für Bentralisation. Es traten hierbei die vers
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schiedensten Anfichten zu Tage; von der einen Seite wurde darauf aufmerksam gemacht, daß der§ 152 der R. G. D. völlig illusorisch geworden sei durch das Sozialistengeset. Auf der anderen Seite wunderte man fich sehr darüber, daß man heute so sehr gegen eine Bentralization set, während man doch bei Gründung der Krantenfaffen gar nicht so sehr dagegen gewesen set. In seinem Schlußwort bemerkt Herr Wildberger, daß bei Schaffung des Krankenkaffengesezes die Polizei aufficht mit auf den Weg gegeben war, und daß fich nichts dagegen habe thun thun laffer. Ganz anders Derhalte es fich aber bei der heute vorliegenden Frage. Unsere Väter und wir hätten bis 1886 ohne die Ein schränkung gelebt, und das Freiheitsgefühl eines jeden Mannes müsse fich gegen eine solche Bevormundung aufbäumen. Da er nun gegen eine Bentralisation ſei, zur Besprechung anderer Punkte ein Kongreß nicht von Nöthen sei, und er auch keine Vortheile aus demselben erwachsen steht so set er gegen eine Beschidung des Rongresses, und er fordere die Tapezirer auf, eine dahingehende Resolution zu faffen.( Lebhafter Beifall.) Es wurde hierauf folgende Resolution angenommen: Die heute in Feuerstein's Salon tagende öffentliche Tapezirer. versammlung erklärt fich direkt gegen eine Bentralisation, da eine solche bei der gegenwärtigen Auslegung der Gefeße zu einer Unmöglichkeit geworden ist und die Tapesirer nicht gewillt find, fich unter Polizeiautficht zu stellen. Die Versammlung empfiehlt dagegen aufs Wärmfte die Gründung von Fach vereinen und den Beitritt zu denselben."
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Die Vereinigung der Drechsler Deutschlands , Ortsverwaltung II( Stodoranche), bielt am 20. b. M. eine Mit gliederversammlung ab mit der Tagesordnung: 1. Geschäft liches. 2. Vortrag des Herrn Dr. Benkendorff. 3. Besprechung ber am 27.- 30. Dezember d. J. stattfindenden Generalver sammlung. 4. Verschiedenes. Gegen 9 Uhr wurde die Ver
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fammlung eröffnet und machte der Vo figende die Mittheil Saß Punkt 2 der Tagesordnung wegfallen müffe, ba Dr. Benkendorff nicht erschienen set. Sum dritten Bun Tagesordnung wurde zur ächst ein Schreiben aus Hamburg lesen, betreffs der Delegittenversammlung, und erfuchte der figende die Kollegen, hierzu Stellung zu nehmen. Au Eröffnung der Disfuffion licf folgender Antrag ein: heutige Versammlung protestirt gegen den Beschluß des standes der Vereinigung der Drechsler, daß das Mitglied 60 Delegirtenfteuer zu zahlen hat, und beschließt die Versammlung den von der Drisverwaltung II zu sendenden Delegirten 27 Nr. schädigen und pro Mitglied der Ditsverwaltung I 30 erheber." Der Antrag wurde mit 25 gegen 7 Stimmen nommen, mehrere enthielten fich der Abstimmung. Be Wahl wurde Herr Pindrig einftimmig zum Delegirten gen Unter Verschiedenes theilt der Vorsitzende mit, daß von de eingegangenen Fragebogen nur einige 70 berathungsfähig 20 find theils unvollständig, theils leer und wird in der na Versammlung die fich daraus ergebende Statistik veröffen werden. Ferner wurde auf das am 8. Dezember stattfinde Familienkränzchen und auf den Herrenabend von der Dr waltung Ill am 24. November aufmerksam gemacht. Nad Rinber noch die neuerrichtete Herberge zum Gegenstand der sprechung gemacht war, wurde das Weitere in dieser Angele heit dem Vorstande überlassen und die Versammlung gefal Ganverein Berliner Bildhauer, Annenftrabeputation g
liches. 2. Fortsetzung der Diskussion über die Generalve lung in Stuttgart . 3. Verschiedenes.
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