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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Selegirten nr. 279.
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Kommunales.
Petition an die städtischen Behörden. Nachdem der rd in der Magiftrat es abgelehnt hat, die Berfügung der städtischen SchulDeputation wegen Entziehung der Erlaubniß zur Benugung von Der Driemeindeſchulräumen behufs Abhaltung von Religionsunterricht nadt. NaRinder der freireligiösen Gemeinde rückgängig machen, hat fich der Vorstand der freireligiösen Gemeinde an ftand berie Stadtverordneten Versammlung mit dem Ersuchen gerichtet, oifer Angele blefelbe möge ihren Einfluß geltend machen, daß der fret: lung gefal religiösen Gemeinde die ihr von der städtischen SchulAnnenftrofe Deputation ganz plöglich ohne Angabe von Gründen entzogenen a: 1. Geldi Schulräume für den Religionsunterricht wieder zur Verfügung Generalverfa
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Barisius u. Komp. erboten, die von der Stadtgemeinde Dem Vernehmen nach hat sich das Bankhaus Soergel, breiterung der Friedrichstraße zu zahlen, wenn ihm die Kon
itraße über die Straße Unter den Linden ertheilt wird. Beitungsnachrichten zu Folge foll fich auch die Direktion der Großen Berliner Pferdeeisenbahn- Gesellschaft entschloffen haben, die geforderten 1 Millionen Mart zu zahlen, indessen ist ein Definitives Bekanntgeben bei der Gemeindebehörde hierüber noch
nicht erfolgt.
Lokales.
Ueber die Entwickelung und die Wohnungs
verhältniffe Berlins seit dem Jahre 1870 bringt das„ Grundrigenthum eine Fülle statistischen Materials, aus welchem fol gende Bahlen von allgemeinem Intereffe find: In den auf das Jahr 1870 folgenden 17 Jahren hat fich die Bevölkerungszahl Berlins nahezu verdopp: lt, oder sie hat, genau gerechnet, um 639 100 Einwohner zugenommen. Die Bunahme betrug also lanitt wurde überschritten in den Jahren 1871, 1872 und
an, bis zu durchschnittlich im Jahre 37 592 Einwohner. Dieser Durch
und gemulle en Qualitäten in den alle
1882 bis 1887.
In den Jahren 1873 bis 1881 blieb Bunabme unter der Durchschnittszahl. Die Zahl der bebauten Grundstücke nahm in denselben 17 Jahren um Jolle, 87, oder durchschnittlich im Jahr um 364 zu. Diesen Durch
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überschritten die Jahre 1873 bis 1878, während die Jabre 1871 und 1872 und 1872 und 1879-1887 unter dem e de Paris urchschnitt blieben. Auf ein bebautes Grundstück famen im Jabre 1870 56, 1875 0, 1879 61, 1883 65 und 1887 71 Gin, oner. Die Bevölkerungsdichtigkeit hat som't fortwährend zu
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zu den alle nommen. Der Durchschnitts Miethspreis für eine Wohnung
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ton 479 M. im Jahre 1870 auf 642 M. im Jahre 1887 ge
flegen. Das Digan der Grundbefizer sucht an den Durchnittszahlen der einzelnen Jahre den Nachweis zu führen, daß Die Miethspielfe in Berlin die Wirkung der allgemeinen wirths bafilichen Verhältniffe find und weder von dem Willen der Bermiether, noch demjenigen der Mether abhängen.
In der Häuserzeile der Markgrafenstraße befindet eine Lüde. Ein schon ales Haus, gegenüber dem Schauspiel ie, ist abgerissen. Hinten auf dem Grundstück befindet sich anscheinend unscheinbares Seitengebäude, deffen him melan Acebender mafftver Schornstein allein auf seinen Charakter als Fabrit schließen läßt. Und in der That handelt es sich um eine Fabrit, aber was fie schafft, läßt fich nicht mit Händen faffen und ist doch von ewigem Werthe: cs ist die Bentrafstelle für Ltr. erckie Erzeugung des elektrischen Lichts eines großen Theiles der riedrichstadt. Uafcheinbar ist das Gebäude genannt worden. Aber diefer erfte Eindruck verwandelt sich in das Empfinden Raren Erstaunens, wenn man einen Schritt weiter mitten in Dem Betriebe steht. Nimmermehr hat der Vorübergehende, an hen Dhr nicht das leisefte Geräusch tönt, eine Vorstellung dem finnverwirrenden Getriebe, das nöthig ist, um das enförmige Lämpchen glühen zu laffen. Das find Eisenwerke, rieftge Kohlenlager, das find weite schwingenden Rädern, pustenden Defen.
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Cyllopenreich hat fich aufgethan. Hunderttausende von und Rädchen greifen ineinander, mächtige Rabel lasten Richeren Gestellen. Beängstigend flein erscheint sich in
Dienstag, den 27. November 1888
seinen Besuch durch die Straßen führt. Museen, Beugbaus, Siegessäule, fromme Kirchen, gottlose Theater, Schlöffer, Palais, Vallen, Postgebäude, Bahnhöfe 2c., alle imponiren fte durch ihre Größe und Schönheit. Man sollte es bei der Reichhaltigkeit dieser Gebäude gar nicht für möglich halten, daß ein Berliner feinem Besuche gegenüber bei einer Wanderung durch unsere Stadt in Verlegenheit tommen könnte. Und doch ist mir dies ror wenigen Tagen in einer Art paffirt, an die ich jetzt noch mit Eeiner geriffen Beschämung zurückdenke. Ich erzähle deshalb das Ereignis, damit Andere fich vor ähnlichen Verlegenheiten durch ein geschickteres Arrangement schüßen fönnen, menn fie einmal in eine ähnliche Lage kommen sollten, wie diejenige war, in der ich mich befand. Ein lieber alter Freund, Der um die Mitte der sieben und Deutschland verließ, tam siger Jahre Berlin auf einer Besuchsreise nach Deutschland auch zu mir und was war natürlicher, als daß er fich die seit jener Beit wesentlich veränderte deutsche Reichshauptstadt näher zu betrachten wünschte. In feiner neuen Heimath. in Amerika , hatte er sich ein sehr ruhiges und nüchternes Urtheil und damit ein tiefes Verständniß für praktische Dinge angeeignet, und so mochte es wohl kommen, daß ihn die Berliner Schlösser und Kirchen, und zwar die alten sowohl wie die neuen und noch zu bauenden, weniger inter esfirten, als die Stadtbahn, die er näher kennen zu lernen wünschte. An einem der legten trüben Nachmittage wandelte ich also mit dem Amerikaner bei Neu Köln am Waffer entlang über die Waisenbrüde nach Bahnhof Jannowitbrücke, um von dort aus eine Fahrt auf dem Nordring durch die Stadt nach Station Moabit unternehmen. สิน Das Bild, welches die bei Spree ber Inselbrücke bietet, ist gerade nicht sehr großstädtisch und die Fischkästen Aalreusen, Hamen und Nege, welche dort aufgestellt sind, scheinen den Berliner Großstadthochmuth beständig daran erinnern zu sollen, daß diese Großstadt hier von einem fleinen Fischerdorfe thren Ausgang nahm, und wirksamer, als es bier geschieht, kann man eigentlich die Erinnerung an das Fischerdorf gar nicht in das Gedächtniß des Beschauers zurüdrufen. Was ist das für ein Gebäude mit den fleinen Fenstern?" fragte mein Begleiter, indem er auf das Polizeigefängniß deutete, deffen Bellenfenster hier nach dem aufällig nicht grünen Strand der Spree hinauf aehen. Ich informirte ihn furz über den Sicherheits- und Ordnungszweck des Gebäudes und wir schritten weiter. Kaum hatten wir in dem Koupee des Nordringzuges Platz genommen, als mein Begleiter, durch das Fenfter blidend, ausrief:" Sind das dort nicht schon wieder Gefängnißzellen?" Ganz richtig! wir sahen den mittleren Flügel des neuen Polizeipräfidialgebäudes am Alexanderplaß und in diesem Gebäude die lange Flucht der Fensterhöhlen für die Gefangenenzellen. Der Eindruck hatte etwas Verblüffendes an fich und ich fann nicht sagen, daß mein Berliner Lolalpatriotismus fich dadurch gehoben gefühlt hätte. Station Friedrichstraße war vorüber. ,, Das ist ja wohl die Charitee," fragte der Amerikaner, der das Gebäude wohl noch aus seinem früheren Berliner Aufenthalt tannte. Aber was zum Teufel, find da nicht schon wieder Bellenfenfter?" fuhr er fort. Ja wohl, es war die neue Charitee und die Station für frante Gefangene. Merkwürdig! Wir als Berliner , der ich diese Strecke wohl hundert Mal gefahren war, fiel das niemals auf. Station Lehrter Bahnhof !" Der Bug setzt sich in Be meaung und unser Blick schweift. über die langgestreckten Flügel des Bellengefängniffes. Mein Begleiter erinnert fich noch der Enrichtung dieses Gebäudes und feines damals Aber kaum allgemein bekannten Infaffen von Bastrow.
habe ich Zeit, ihm diese Stätte als die Werkstatt des Herrn Krauts zu bezeichnen, da war wahrhaftig schon wieder ein anderes Gefängniß in Sicht; die grau umfrießten Mauern des Moabiter Justizpalastes leuchteten herüber und der rothe, runde Kuppelbau bezeichnete die ominöse Halle, in welcher die Korridore für etwa 800 Gefangenen Bellen zusammenlaufen. Es war doch merkwürdig! Standen wir denn ganz im Bann der Berliner G.fängnißanstalten? Ich sehnte wahrhaftig das Ende der Fahrt herbei. Endlich nahen wir uns der Station Moabit und vor uns liegt das idyllische Piößensee, die neue Muster- Masken
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Bewaltige Kolben und zierliche Drahtleitungen find in organische Strafanstalt für Gesellschaftshaft, Einzelhaft und Berbindung gebracht. Das pustet und stampft und rauscht flügel! Wir wollten über Moabit zurückgehen, aber ich ärgerte mich bei dem Gedanken, als das bedeutendste Bauwerk auf diesem Wege meinem Besuch das Untersuchungsgefängniß schildern zu müffen. Wir beschloffen, mit dem nächsten Buge die Fahit fortzufeßen. Kaum fißen wir wieder im Buge und naben uns der Station Wedding , als fich meine Augen rechts hinüber nach ter Perlebergerstraße wender. Wäre es nicht eine Sünde gegen mein Freundes- Gewiffen gewesen, wenn ich es unter laffen hätte, den Amerikaner auf diesen trauten Wallfahrtsort für Droschien futscher, Eltern schulfäumiger Kinder, Bettler und andere Polizeis Kontravenienten aufmerksam zu machen? Er nahm die Mits
Belem Feuer und Eisenreich der Besucher, und er flammert sich Belfie an den W senden, der mit lächelnder Miene in dem Smuktiein einherschreitet, mit einem einzigen furzen KommandoBort Das Ganze balt!" gebieten zu können. Es wurde am ten Sonnabend der Verfuch gemacht, einem Kreise geladener Site bie feit wenigen Tagen in vollem Betriebe befindliche Station" zu erflären. Bergebliche Mühe. Troßdem auf je zmet theilung mit einem Lächeln hin, von dem ich noch jest zweifels Gorer ein Ecflärer fam, war faum ein Wort zu verstehen und wenn es verstanden worden wäre, wenn das törperliche Die bie Worte aufgefangen hätte, das geistige wäre ihm ver
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en geblieben. Wohl faßten wir es so erzählt die Nat.
im Großen und Ganzen, daß die Kohlen erst in Fahrs
Campfteffel fommen, daß neun Dampfliffel da find, die unter dinander in Berbindung st hen und doch von einander getrennt
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gemacht wurden, um die Stromerzeugung sowohl zu
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hafi bin, ob es der Ausdruck des Humors oder einer ironischen Empfindung war. Es dunkelte bereits start, als wir die Station Bu unserer Linken stieg aus den Ober Weißensee erreichten. lichtfenstern des Obdachlosen Asyls der eigenartige Lichtschein auf, der weithin auffälit. Vielleicht auch ein Gefängniß?" fragte boshaft der Amerikaner; ich mußte diese Frage, wenn auch mit einer gewiffen Einschränkung, bejahen. Nachdem wir noch rechts vom Bahnhofe Friedrichsberg aus die Umriffe des Als wir über die hohe Brücke schritten, ließ der Amerikaner wohlgefällig den Blick über die zahllosen Signallichter und Laternen schweifen, welche auf der Strecke bis zum Schlesischen Bahnhof von hier aus sichtbar find. Das sieht schön aus!" meinte er, endlich doch mal ein Ausblid ohne ein Gefängniß!" Was ist das für eine hell erleuchtete Fabrik dort an dem See?" fragte er, als er, fich um wendend, nach Rummelsburg hinunterblickte. Es war natürlich bas Rummelsburger Gefängniß! Auf das dahinterliegende Ar beitshaus mochte ich gar nicht hinweisen. Wir fuhren nach
merben lönnen, daß unter diesen Roloffen von Dynamomafeinen Neubaus der Frrenanstalt unterschieden hatten, stiegen wir dinize ben Strom für je 1600, andere für 3000 lühlampen in Rummelsburg aus. eugen, daß während des Baues dieser Station noch Er Dereinfachen wie sie stetiger zu machen und daß eine sich aus bunderten von Griffen und Uhren bezwedt, eine Regulirung jeder einzigen Lampe im Arbeitskreise dieser Station zu ermöglichen
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lauber und imponirend ausnehmende Einrichtung mit
verstehen
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wenn das Was" auch zu begreifen war, das Wie" muß füglich den Mitgliedern des elektro
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gingen mit dem Gefühl der Demüthigung hinfort, gar Sause ohne viel zu sprechen. Der Amerikaner mochte wohl eine Ahnung davon gehabt zu haben, wie viel ihnen zum Ver. Bindniß unserer Zeit fehlte. Eisen oder Stahlgegenwart hat an fie genannt. Mir fam es wie ein Troft vor, daß dieser labipanzer durch eine Kupferumgürtung zusammengehalten
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a 60 000 Einwohnern genügen. Die Gesammteinrichtung
Die Station in der Markgrafenftraße erzeugt mit ihren Blablampen. Der Wasserverbrauch würde für eine Stadt von Dampfmaschinen einen Strom für 23 000 sechi zehnterzige
bereits Rücksicht genommen auf den vermuthlich bevor benden Abbruch der Station in der Friedrichstraße neben Café Bauer, deren Eingeben durch die geplante Verbreiterung noth
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fürchten, daß ich ihm auf eine neue Frage noch mit anderen Ge fängnißfen bekannt zu machen hätte. Jch aber dachte nach über diese neue Beobachtung, die mir plöglich den Nordring der Berliner Stadtbahn als eine recht traurige Gegend er. scheinen ließ.
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Vom Norddeutschen Lloyd . Unterzeichnete Boffagiere, an Bord des Norddeutschen Lloyd- Dampfets Graf Bismard" auf der Reise von Bremen nach Buenos Aires begiiffen, sehen fich veranlagt, folgendes öffentlich festzustellen und eventuell auch die Aufmerksamkeit deutscher Behörden darauf zu lenfen. Am 28. September unterm( zirka) 15. Grab nördlicher Breite hatten
big wird. Der Betrieb von dort wird hier mit untergebracht wir eine fo hohe Temperatur, daß der Aufenthalt für die im ben. Berlin hat die elektrische Beleuchtung etwas später be. Kohlenraume beschäftigten Arbeiter, welcher unserer Anficht nach en als fein transatlantischer Vorläufer, ebenso wie das ungenügend ventilirt war, fast unmöglich erschien, umsomehr, lephon. Aber wie bei dem lettern hat es auch bei der elektrien Beleuchtung nach Umfang und Güte der Leistungen fich
eitaus in die erste Reihe gestellt. Berlins hervorragende Bauwerke find berühmt, weit lannt und ftola blickt der Berliner auf dieselben, wenn er
als die betreffenden Arbeiter nur alle 4 Stunden abgelöst wurden. Ein fiebzehn bis achtzehnjähriger junger Mann, der als Kohlen zieher in Bremen angemustert war, mußte infolge diefer Um stände zu verschiedenen Malen fast befinnungslos die Arbeit unterbrechen und eröffnete sowohl dem Echiffearste als auch
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den Paffagieren, daß er diese Beschäftigung nicht länger aushalten tonne und seinem Leben ein Ende machen müffe. alledem Troß brachte man Den betreffenden jungen Mann zwangsweise wieder zur Arbeit. Die Folge davon war, daß der Unglüdliche das wahr machte, was er Tags zuvor geäußert; er sprang Nachmittags 2 Uhr über Bord und konnte nicht mehr gereftet werden. Am 26. September hatten wir einen zweiten ähnlichen, gewiffermaßen noch traurigeren Fall zu verzeichnen. Ein verheiratheter Mann von zirka vierzig Jahren, Vater von drei Kindern, welcher gegen Arbeitsleistung die Ueberfahrt nach Buenos Aires machte, wurde, nachdem einer der gemusterten Arbeiter erfrankte. ebenfalls zum Koblenziehen bers beigezogen. Der betreffende Mann sprach fich gegen die Paffa giere wiederholt dahin aus, daß er bei seiner Körperlonftitusion eine derartige Arbeit unmöglich aushalten könne. Deffenungeachtet wurde er selbst dann noch gewaltsam dazu herangezogen, als er fast bewußtlos in trampfähnlichem Bustande auf Deck geschafft wurde. Dem Schiffsarzte vorgestellt, erklärte diefer den Bustand als Verstellung. Nachdem der Unglückliche sich einigermaßen erholt, wurde er von neuem hinunter ben Kohlenraum gebracht. Dort fonnte er es natürlich nur ganz kurze Beit aushalten, die Ohn machten wiederholten fich in sehr bedenklicher Weise und nach Verlauf einiger Stunden war derselbe eine Leiche. Sollte diesen nicht zu leugnenden Uebelständen nicht in der Art abzuhelfen sein, daß Ventilatoren angebracht werden oder daß das ohnehin nur mit 30-40 Mart bezahlte Personal vers doppelt würde? Rönnte man einen solchen Arbeiter, statt ihn namentlich in den heißen Bonen vier Stunden und mehr ar beiten zu laffen, nicht etwa alle zwei refp. eine Stunde ablösen? Unsere Fabrikgefeße auf dem Festlande schüßen doch den Ars better in jeder Weise(? Red. d. B. Volksbl."), warum ge= schieht dies nicht auf See? W. Delliet aus Kaufbeuren . Franz Blanchard aus Erfurt ." Dieser Brief geht der„ Frankfurter Beitung" von glaubwürdiger Seite zur Veröffentlichung zu. Sollte sich seinem Jnbalt gegenüber nicht der Norddeutsche Lloyd fowohl als die Reichsaufsichtsbehörde zu Berichtigungen oder Erklärungen der fast unglaublichen Vorfälle veranlaßt fühlen? Es hat schon öfter verlautet, daß auf den Ozeandampfern ders artige Mißstände vorkommen sollen; hier liegen nun bestimmte Anhaltspunkte vor, die hoffentlich zu einer Untersuchung und zur Abhilfe führen werden.
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Ueber die Kosten der Fleischschan, welche die Ein nahmen aus derselben weit übersteigen, haben wir nach der Magifiratsvorlage berichtet. Bekanntlich ist das Quantum des geschlachtet eingeführten Fleisches nicht so groß gewesen, als mon bei Begründung der Fleischschau Einrichtung erwartet hatte. Das Quantum des zur Untersuchung gebrachten Fleisches könnte freilich sehr beträchtlich erhöht werden, wenn man endlich daran gehen wollte, eine Bestimmung zu treffen, wonach auch das von hiesigen Hotels, Restaurante, Speifewirthschaften direlt von auswärts bezogene Fleisch der Untersuchungspflicht zu unterliegen hat. Dieser finanzielle Gefichtspunkt tritt freilich für uns zurück hinter der fanitären Frage. Entweder die Fleischuntersuchung ist nöthig - dann muß fie auch auf das in Restaurants 2c. eingeführte Fleisch aufgedehnt werden. Oder aber die Untersuchung des in Restaurants eingeführten Fleisches ist nicht nöthig- dann muß fte auch für das nicht für Restaurants bestimmte Fleisch aufge hoben werden. Und ist bis jept wenigstens nicht nachgewiesen worden, daß ein trichinöses Schwein seine Gesundheitsgefährlichfeit verliert, sobald es in ein Hotel einzieht; wir halten trichinöfe Schinken an der Gasthaus tafel, an der table d'hôte für ebenfo gefährlich wie im Privathause. Volle sanitäre Sicherheit in Bezug auf den Fleischgenuß fann nur gewährt werden, wenn die Fleischschau vollständig durchgeführt wird und nicht Stüd werkt bleibt.
Die hiesige Post- und Telegraphenschule hat fich in folge der vorhandenen größeren Geldmittel im letzten Jahre wesentlich vergrößert. Die Bahl der Lehrer ist von 17 auf 23, die Zahl der Schüler von 70 auf 80 erhöht worden. Die Lehr anstalt bezwedt, die Besucher zu der Prüfung für die höheren Stellen der Posts und Telegraphenverwaltung gründlich vorzus bereiten. In diesem Jahre hatten fich zum Besuch der ersten Abtheilung aus 35 Ober Pofidirektionsbezirken 200 Beamte ge meldet, von denen auf Grund der von der Studienkommisfion Theilnahme an dem Kurfus ausersehen wurden. Sur zweiten des Reichspoftamts geprüften Probearbeiten 40 Bewerber zur der älteren-Abibellung find die Beamten der vorjährigen ersten Abtheilung einberufen worden.
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Sintirung. Am legten Sonning begaben fich die Herren Emil Mathaes, Elifabethfiraße 42, Frig Buttgereit, Elisabetk ftraße 11, Hermann Gagemsly, Neue Königftr. 74, Friedrich Post, ebendaselbft, August Steinkopf, Landsbergerstr. 15 wobr haft, nach dem Chariteetirchhof, um daselbst an dem Grabe dis niederzulegen. Genannte Herren find Mitglieder des Raud vor einem Jahre verstorbenen Schneiders Winters einen Kra: flubs Ohne Bwang" und trug daher der Kranz auf einer weißen Atlasschleife in Goldschrift die Worte:„ Gewidmet vom Rauchllub Ohne Zwang"." Als die Herren fich von bem Kirchhof entfernten, schloß fich ihnen ein fremder Mann an, der fich später als der Kriminalbeamte Wolf, 2045, herausstellte. Die Herren begaben sich nach dem Kirchhof in der Seestraße, um dort an dem Grabe der im Februar 1887 ertrunkenen Ar beiter ebenfalls einen Kranz niederzulegen, der eine gleiche Schleife und Widmung wie der erst erwähnte besak. Beim Ausgang des Kirchofs wurden fie von dem Beamten nach einer Legitimation des Rauchllubs Ohne Bwang" gefragt. Da teiner der Herren eine solche besaß, wurden fte unter Affiftens eines herbeigekommenen Schußmannes in Uniform nach dem Polizei bureau in der Müllerstraße fistirt, von wo fie nach Feststellung ihrer Personalien wieder entlassen wurden.
Eine feine Firma, welche sich die Versorgung Berlins mil fetten Gänsen hat angelegen fein laffen, ist soeben durch die Verhaftung ibres Inhabers aufgelöst worden. An der Ede der Meßer und Weißenburgerstraße betrieb bisher der junge Kauf mann David Butterfaß in Gemeinschaft mit einem Kompagnon cin Etergeschäft en gros Daneben betrieb Herr Butterfaß draußen in Pankow eine Gänsemästeret, allerdings nur auf eigene Rech nung, doch hatte er, um dem Gänsegeschäft den Nimbus eines mohlfundirten Kompagnie- Geschäftes au geben, zwischen seinen Vor und Zunamen ein und" aeschoben, so daß die Firma hieß: David u. Butterfaß". Mit dieser Gänsemästeret baite es nun aber eine eigene Bemandin ß. Der Bater des David Butterfaß betreibt nämlich in Weißensee eine Gänsemästerei in sehr großem Maßstabe. In seinen Ställen befinden sich wäh rend der eigentlichen Mastzeit stets 5000 Gänse und darüber. Nun machte der alte Butterfaß seit längerer Zeit die unans genehme Beobachtung, daß Gänsemarder bei ihm ihr Spiel frieden. Es verging feine Woche, ohne daß fich ein oder zweimal früh morgens in den Ställen frische Spuren fanden, ble darauf hintoiesen, daß in der Nacht Gänse abge schlachtet und gestohlen worden waren. Wenn alsdann nach gezählt wurde, dann fehlten jedesmal 12, 14-16 Ciud. is verschiedenen Anzeichen mußte der Schluß gezogen werden, kaß