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Nr. 297.
Dienstag, den 18. Dezember 1888.
5. Jakes.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Volksblatt"
richeint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. Bostabonnement 4 Mart. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntage- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1888 unter Nr. 849.)
Redaktion: Beuthstraße 2.
Die Gräuel der Sklaverei.
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Bevor der Reichstag seine Weihnachtsferien antrat, hat er fich noch mit dem Windthorst'schen Antrage betreffend die Bekämpfung der Sklaverei in Afrita beschäftigt, und wäh rend der Ferien und bis zum Wiederzusammentritt des Reichstags werden unsere Rolonialschwärmer und Befür worter der Büchtung von Millionären" die Gelegenheit wohl wahrnehmen und allerwärts Stimmung für den Rampf gegen die Gräuel der Sklavenjagden im Innern Afritas" machen. Schon wird aus verschiedenen Gegenden bes Reiches berichtet, daß Männer aller Parteien" zufammengetreten sind, um in öffentlichen Versammlungen ihrer Entrüftung" über das Treiben der arabischen Sllavenhändler Ausdruck zu geben, und so werden wir auch dieses Mal unseren Entrüstungs- Rummel wieder haben, ohne den der Normaldeutsche nun schon einmal fein Jahr mehr vorbei gehen lassen fann. Daß dieses Mal die ,, Entrüstung" sich nicht gegen eingeborene Reichsfeinde, sondern gegen arabische Häuptlinge richtet, welche für die Kulturmission des Herrn Dr. Peters fo gar kein Verständniß zeigen und nicht begreifen wollen, baß es ein großer Kulturfortschritt ist, wenn die Neger nicht mehr in die Sklaveret verkauft, sondern auf den zu gründenden Plantagen der oftafrikanischen Gesellschaft gur 3wangsarbeit angehalten werden bringt Abbringt Abwechslung in das Entrüftetsein und macht die Sache natürlich nur um so interessanter.
Was nun uns betrifft, so haben wir den Kampf für die Armen und Enterbten von jeher auf unsere Fahne geschrieben, unb wir brauchen deshalb nicht erst besonders zu versichern, baß wir Bestrebungen, die wirklich darauf abzielen, die armen Neger vor der Ausrottung burch die Stlavenjagden zu schützen, unsere vollen Sympathien entgegen bringen.
Soweit also nur der Wortlaut des Windthorst'schen Antrags in Betracht käme, tönnten wir demselben voll zuftimmen. Leider aber weiß alle Welt, daß die Bekämpfung des Stlavenhandels nichts weiter ist, als der Deckmantel, unter bem bie Rolonialpolitit dem deutschen Philister mund gerecht gemacht werden soll. Und gegen diese Kolonialpolitif, welche den 3wed verfolgt, Millionäre zu züchten, was wieder nur möglich ist durch schamlose und rücksichtslose Ausbeutung der Eingeborenen jener Landstriche, auf benen die Kolonien gegründet werden sollen, müssen wir uns verwahren.
Man will den arabischen Händlern das Negerfangen legen, weil man die Schwarzen auf den eigenen Plantagen sur 3wangsarbeit verwenden will. Das ist der innerste ganzen Nummels der Antiftlavereis weil dem so ist, weil es
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bewegung, und fich in Wirklichkeit nicht um ein Kulturwerk, fondern nur darum handelt, die Arbeitskraft der Neger
( Reford vertaten.]
Feuilleton.
Raskolnikow.
Roman von F. M. Dostojewsti Mus bem Nuffischen überfest von Wilh. Hendel. Sie standen auf der Treppe, dicht vor der Thür ber
Quartierwirthin; Naftaßja befand sich eine Stufe höher und
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Insertionsgebühr
beträgt für die 4 gespaltete Petitzeile oder deren Raum 25 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bel größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition , Berlin SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Expedition: Zimmerstraße 44.
für deutsche Plantagengründer nußbar zu machen, deshalb haben die deutschen Arbeiter durchaus tein Interesse an der ganzen Antisflavenbewegung.
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Es ist wunderbar, daß die Herren vom Kartell und vom Zentrum über die Gräuel in Afrika, die an den Negern verübt werden, gar so sehr in Aufregung gerathen, während sie den Buständen in der Heimath gegenüber, die theilweise noch unter- afrikanisch sind, kühl bis ans Herz hinan bleiben. Die Fabrifinspektorenberichte befunden, daß in Sägemühlen, Glasschleif- und Polirwerken eine Arbeitszeit bis zu 18 Stunden fage und schreibe achtzehn Stunden üblich ist; glaubt man, daß die arabischen Sklavenhalter ihre Neger eben so lange zur Arbeit anhalten? In unserer Hausindustrie, bei der Stickerei, Glasperlenfabrikation, Spielwaarenindustrie und in vielen anderen 3weigen wer den Rinder von 5 Jahren ab schon zur Arbeit vom frühen Morgen bis in die späte Nacht angehalten, wie Emanuel Sag und andere uns berichten und jeder sich selbst über zeugen kann, der die Heimstätten der Hausindustrien in Thüringen , Sachsen, dem nördlichen Bayern u. f. w., besucht. Hat man Beweise, daß Negerkinder schlimmer gemißbraucht werden?
Aber weiter! In letter 3eit haben vor preußischen Gerichten zwei Verhandlungen stattgefunden, wo in beiden Fällen ein Abgrund von Elend aufgedeckt wurde, in dem fich die landwirthschaftlichen Arbeiter befinden. In dem einen Falle standen zwei Väter, beide auf Domänen be schäftigt, vor Gericht, angeklagt, das Kind des einen zum Diebstahl verleitet zu haben, indem sie daffelbe durch eine Lücke in den Getreidespeicher schoben, von wo das Kind ben Männern dann Roggen herausreichte. Die Ange flagten gaben ihre Schuib zu. Sie wiefen aber nach, daß sie nur fechzig Pfennige pro Tag vers dienten, daß sie im tiefften Elend sich befanden und daß sie nur in ihrer höchsten Noth sich zu dem Verfahren haben nur in ihrer höchsten Noth sich zu dem Verfahren haben verleiten laffen. Die Richter erkannten aus all' diesen Gründen auf das niedrigst zuläffige Strafmaß. Ein an derer gleichartiger Fall spielte sich dieser Tage erft vor dem Schöffengericht in Neustadt in Ober- Schlesien ab. Dort war eine Frau angeklagt, daß sie trotz der ihr gewordenen Aufforderung, fich eine Wohnung zu suchen, nach wie vor in einem Stall nächtigte. Die Frau fonnte das letztere in einem Sta II nächtigte. Die Frau fonnte das letztere nicht leugnen. Da fie aber auf der 3uderplantage nur 35 Pfennige pro Tag verdient und nicht mehr als 1 Mart pro Woche für Wohnung ausgeben fann, dafür aber an ihrem Drt teine Stube zu haben ist, so wird fie wohl, auch wenn sie die ihr zuerkannten drei Tage ab gesessen hat, ihre Schlafstelle im Stalle weiter behalten müssen.
Es wurde in diesem Falle festgestellt, daß auf den Buderplantagen in Schlesien die Männer 45 Pf. und die Frauen 35 Pf. verdienen. Das ist ein Hungerlohn in des
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Wortes vollster Bedeutung. Hat man auch schon gehört, daß die Sklavenbefizer Ostafritas und Asiens ihre Sklaven hungern lassen?
Solche Fälle tiefften Proletarierelends könnten wir noch zu hunderten anführen, doch wir wollen uns damit begnü gen, nur noch auf die maßlosen Leiden und Mißhandlungen hinzuweisen, denen eine Arbeiterkategorie ausgesetzt ist, die insofern ebenfalls mit fremden Welttheilen zu thun hat, als sie auf den Schiffen dient, welche erstere aufsuchen. Wir meinen die Lage der sogenannten Rohlenzieher auf den Auss wandererschiffen, speziell des Norddeutschen Lloyd. Bereits im Jahre 1885 machte der Abgeordnete Dieß auf die ge radezu unmenschliche Behandlung aufmerksam, der diese Arbeiter auf den Auswandererschiffen ausgesetzt sind, und er konstatirte, daß in einem einzigen Jahre 16 derselben sich auf den Lloydschiffen über Boad in's Meer gestürzt haben, um den Mißhandlungen und unerträglichen Quälereien bei der furchtbar anstrengenden Arbeit zu entgehen. Aehnliche Mittheilungen dringen auch jetzt wieder an die Deffentlichkeit. Während vor einigen Wochen ein österreichisches Blatt eine Schilderung ber brutalen, ja geradezu grausamen Behandlung brachte, der die Rohlenzieher auf den Ostindienfahrern des Bremer Lloyd ausgesetzt sind, brachte kurz darauf die Frankfurter Beitung" eine Buschrift zweier deutschen Reisenden, die auf dem Lloyd- Dampfer Graf Bismarc" die Reise nach Buenos Aires mitgemacht haben und die über die Mißhandlung der Rohlenzieher folgendes schreiben:
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Am 28. September unterm( zirka) 15. Grab nördlicher Breite hatten wir eine so hohe Temperatur, daß der Aufent halt für die im Rohlenraum beschäftigten Arbeiter, welcher unferer Ansicht nach ungenügend ventilirt war, fast un= möglich erschien, umfomehr, als die betr. Arbeiter nur alle vier Stunden abgelöst wurden. Ein fiebzehn bis achtzehnjähriger Mann, der in Bremen als Kohlenzieher ange muffert war, mußte infolge dieser Umstände zu verschie unterbrechen, und er eröffnete sowohl dem Schiffsarzt als benen Malen fast besinnungslos die Arbeit auch den Passagieren, daß er die Beschäftigung nicht länger aushalten tönne und seinem Leben ein Ende machen müsse. Trotz allebem brachte man den betreffenden jungen Mann zwangsweise wieder zur Arbeit. Die Folge davon war, baß der Unglückliche das wahr machte, was er Tags zuvor geäußert: er sprang Nachmittags 2 Uhr über Bord und fonnte nicht mehr gerettet werden. Am 26. September hatten wir einen zweiten, ähnlichen, gewisser maßen noch traurigeren Fall zu verzeichnen. Ein verheiratheter Mann von zirka 40 Jahren, Vater von brei Kindern, welcher gegen Arbeitsleistung die Ueberfahrt nach Buenos Aires machte, wurde, nachdem einer der gemusterten Arbeiter ertranfte, ebenfalls zum Rohlenziehen herbeigezogen. Der betreffende
hereinlassen, weil nun weil sie eine Närrin ist. Sie würde eifersüchtig auf Sie werden, auf Awdotja Romanowna sowohl als auch auf Sie;... auf Awdotja Romanowna aber sicher. Das ist ein ganz unberechenbarer Charakter! Uebrigens, ich bin selbst ein Narr... lassen wir das! Rommen Sie! Haben Sie Vertrauen zu mir?. Sie mir oder nicht?
trauen
-Rommen Sie, Mütterchen, sagte Awbotja Roma nowna, er wird sein Versprechen halten. Er hat dem Bruder schon einmal das Leben gerettet; und wenn der Arzt sich wirklich entschließt, hier zu übernachten, was könnte da wohl besser sein?
folchen Schrecken ein, daß nur das unendliche Vertrauen, welches Nastaßjas Erzählung in ihr zu Rafumichin erweckt hatte, sie abhielt, davon zu laufen und ihre Mutter mit sich [ 88 fortzuziehen. Sie begriff übrigens, daß sie ihm jest doch nicht würde entrinnen können. Behn Minuten später hatte sie sich indeß einigermaßen beruhigt; Rasumichin verstand nämlich bie Kunst, trot seines nicht normalen Zustandes, alles im Nu klar zu legen, und beide sahen sofort, mit wem sie es zu thun hatten. - Bur Quartierwirthin?- unmöglich Unsinn! antwortete er Pulcheria Alexandrowna mit Entschiedenheit. Mögen Sie auch zehnmal seine Mutter sein, wenn Sie Raskolnikom nach Hause begleitete, war er noch ganz hier bleiben, so führen Sie einen Wuthausbruch herbei und frisch und munter gewesen, trotz der Maffe von Getränken, bann mag der Teufel wissen, was daraus entsteht! Hören die er hinuntergegossen hatte. Sein jetziger Zustand aber Sie was ich thun will; vorläufig bleibt Naftaßja bei ihm uns grenzte an Extafe, es war, als ob alles, was er vorhin und ich begleite Sie nach Hause, denn Sie dürfen hier in getrunken, ihm plöglich aufs neue, mit doppelter Kraft, in hinaus; in dieser Sen Ropf gestiegen sei. Er hielt beide Damen an den Händen, Beziehung ist bei uns, in Petersburg. doch, genug! luchte mit dem größten Eifer sie zu überreden, stellte ihnen Dann laufe ich sofort hierher zurück und bringe Ihnen, auf möglichen Vernunftgründe vor und drückte ihnen dabei, Ehrenwort, nach einer Viertelstunde Bericht; sage Ihnen, wie größeren Eindringlichkeit halber, bei jedem Worte die er sich befindet, ob er schläft u. f. m. Dann, hören Sie, Hände, so daß er fie, wie in einem Schraubstock, fast zer laufe ich zu mir nach Hause ich habe dort Gäste fißen, quetscht hätte. Awdotja Romanowna verzehrte er mit seinen sie sind alle betrunken, hole Sossimow- das ist der Bliden, ohne sich im geringsten zu Arzt, der ihn behandelt, auch er ist jetzt bei mir, aber riffen fie ihre Hände vor Schmerz aus seinen großen, nicht betrunken, der ist niemals betrunken,- schleppe Inochigen Tagen, er merkte jedoch die Ursache nicht und zog ihn zu Rob'la und komme dann wieder gleich zu Ihnen; als ob er fie errathen hätte, während er mit seinen langen
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geniren. Buweilen
verlangt, er folle fich topfüber die Treppe hinabstürzen, um er hätte es ohne
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fie nachher nur noch fefter an sich.
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- und zwar auch vom Arzt; Sie begreifen, vom Arzt felbst, nicht etwa blos von mir! Sollte es schlecht gehen,
ibnen badurch einen Dienst zu leisten, Widerspruch und 3ögern sofort gethan. Pulcheria Alexans fo schwöre ich Ihnen, daß ich Sie herführe, geht's aber gut,
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Ja, ja.. Ste Sie verstehen mich, denn Sie sind ein Engel! rief Rasumichin entzückt, laffen Sie gehen; Naftaßia fofort hinauf und bleibe bei ihm, mit Lidt; in einer Viertelstunde bin ich wieder da... Pulcheria Alexandrowna war zwar noch nicht vollstän big überzeugt, widerstrebte aber auch nicht mehr. Nasumichin nahm beide unterm Arm und schleppte sie die Treppe hin= Die Mutter hatte aber doch noch Sorge, wenn er auch wirklich gut und gewandt ist, wird er aber das Versprochene auch ausführen können?... in dieſem Zustand!.. Ah, ich verstehe, Sie glauben, weil ich in einer solchen Verfassung bin! unterbrach er ihre Gedanken,
unter.
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folgen fonnten, was er übrigens nicht bemerkte. -Unsinn! Das heißt ich bin betrunken wie liegt aber nichts; das kommt auch .. Doch, was liegt an mir, achten Sie nicht dar
browna fühlte, trotz der Sorge um ihren Rodja, daß der junge so legen Sie sich schlafen. Ich aber werde die ganze Nacht nicht vom Trinken; erst als ich Sie fab, stieg es mir zu Mann viel zu erzentrisch sei und ihr die Hand gar zu arg hindurch hier zubringen, auf dem Flur, damit er nichts merkt; Ropfe
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brüde; ba er aber, wie sie sich überzeugte, außerordentlich für Soffimow aber lasse ich in der Wohnung der Wirthin über auf; ich schwaße, ich bin Ihrer nicht würdig... fie besorgt war, so suchte sie diese exzentrischen Eigenheiten nachten, um ihn bei der Hand zu haben. Nun also, was Mindesten bin ich Ihrer würdig! Wenn ich Sie nach Hause nicht zu bemerken. Awdotja Nomanowna war ebenso besorgt meinen Sie, das besser sei, Sie oder der Arzt? Jedenfalls gebracht haben werde, so gieße ich mir hier, am Kanal, um ihren Bruder, wie die Mutter, und obschon sie nicht ist doch der Arzt nüßlicher, etwa nicht? Nun, jetzt kommen fofort zwei Eimer Wasser über den Kopf und dann bin angstlicher Natur war, flößten ihr doch die in wildem
Feuer leuchtenden Augen Rafumichins solche Furcht und
Sie nach Hause! Bur Quartierwirthin fönnen Sie nicht gehen; ich könnte es vielleicht, Sie aber nicht, sie würde Sie nicht
ich wieber nüchtern. Wenn Sie nnr wüßten, wie ich Sie beide lieb habe.... lachen Sie nicht, ärgern Sie sich