schiedenheiten, als die verschiede«?« Kantone der Schwei »; auch ist die Opposition gegen die internationalen Ab- machungen stiller geworden. Daher ist anzunehmen, daß vaS Gelingen oder Mißlinge» der Sache heute wesentlich davon abhängt, wie sie in die Hand genommen wird. Und da regt da» Zentralkomitee, behufs Berathung der Frage des Vor- gehenS, die Einberufung einer Expertenkommission an, bei der das Fabrikinspektorat, die große» Zvdustriever- bände, vorab der Stickereiverband und die Feder&tion horlogäre, sowie die Arbeitervereine vertreten sein sollte«. Dem Vorgehen des BundeSratheS dürfte ferner mächtigen Vorschub leiste« der nächstjährige internationale Kongreß, zu welchem nach Ansicht des Komitees alle Elemente(Industrielle, Arbeiter und Nationalökonome«), die sich für die Sache interessire«, eingeladen werden sollen. Weiter sagt die Eingabe:Unbedingt nöthig und von Anfang an in» Auge zu fassen scheint uns die Schaffung eines internationale» Institut», womöglich auf dem neutralen Schweizerboden, welche» die Berichte über den Vollzug der Verträge zusammenzustellen, de» Voll- zua selbst so weit als möglich zu überwachen und die An» Selegenheit praktisch zu bearbeite« und zu fördern hat. [«8 scheint, daß ein solche» Institut, wen» zweckmäßig or- aanisirt, mit seinem umfangreichen industrielle« Wisse«, da» rhm von alle« Seiten zuströmt, mit seiner genaue» Kennt- niß der geschäftlichen Lage der Industrie« in den ver- schiedenen betheiligte« Staate« für unsere ein­heimische Industrie und deren Prosperität im Laufe der Zeit von großer Bedeutung werden könnt e." Aehnliche internationale Bureau» bestehen bekanntlich in Bern schon für andere Aufgabe». , in Die sehr n- Politisch- U-b-rstcht. Ate nmtße rnsstsch- Aul-ih- hat in Frankreich nur sehr wenig Glück gehabt das wird auch von den englischm Zeitungen, die in diesen Materien am besten unterrichtet zu sein pflegen, ohne Umschweife zugestanden. Zwar wmde das An« leihen überzeichnet, allein bei der Art und Weise, wie Szene gesetzt wurde, war dies einfach selbstverständlich. franzöfischen Kleiiikapilalistcn, deren Zahl eine relativ große ist und die ihre Ersparniffe gern in leihe- Papieren anlegen, find der russischen Anleihe ferngedüeden. Die Papiere verbleiben so fast ausschließlich in den Händen der Bankiers und Großkapitaltsten. die sich die größte Mühe geben werden, die Papiere nach Deutschland zu schaffen, wo das Publilum leider am leichtgläubigsten ist. In England ist für die russtsche Anleihe garnichts gezeichnet worden. Die schlauen Engländer find froh, daß es ihnen mit Hilfe der preußischen Seehandlung gelungen ist, 1834 und 1885 ihre sämmtlichen Raffenpapiere den gutmüthtgen Deutschen auf- zuhalsm. Die russtiche Regierung ist bekanntlich verpflichtet, den Betrag der neuen Anleihe hauptsächlich zur Abzahlung der allen Anleihen zu verwenden. Run deträgt zwar die neue An» leihe das hübsche Sümmchen von 400 Millionen Mark, allein für Rußland ist dos bei Weitem nicht genügend und auch nicht für die unglücklichm deutschen Inhaber von Ruffenpapieren, welche Inhaber zusammen für 2000, wir schreiben zwei­tausend Millionen Mark solcher Papiere in Händen haben sollen. Also besten Falls wird nur ein kleiner TheU der deutschen Gläubiger befriedigt der Rest hat das Nachsehen. Jedenfalls aber beweist das Fiasko der rusfischen Anleihe in Frankreich auf das handgreiflichste, daß es mit den Sympathien der Franzolen für Rußland nicht weit her ist. Die Kedaktione« de» leflereeichischen Arbeiter- blätter veröffcnllichen Ort und Tagesordnung des österreichischen Parteitags, welcher dekannllich am Schluffe dieses Monats ad- gehalten werden soll. Als Versa« mlungs ort ist Hainfeld , Nieder-Oesterreich bestimmt. Die vorläufige Tagesordnung bilden sollende Punkte: 1. Prtnzipienerklarung der sozialdemokratischen Ardeiter- partei in Oesterreich . 2. Die politischen Rechte. 8. Arbeiterschutzgesetzgedung undSozialreform. 4. Die Preffe. 5. Unürstützungswesen. 6. Die gewerkschaftliche Organisation. Weiter eventuell: 7. Die Ardciterkammern. 8. Die Volksschule. Das ist eine sehr reichhaltige Tagesordnung, deren Er­ledigung ein sehr fleißiges Arbeiten der österreichischen Arbeiter- delegiiten voraus folgt. Um der Versammlung den Charakter einer öffentlichen zu nehmen und fie den Vexatlo«en der den ungerechten, harten Befehle« de» Bruders unwillig zuckte und er konnte nicht länger widerstehen. Als er vor- hin in seiner Trunkenheit ausplauderte, daß Raskolnikow» exzentrische Wirthio, Praikowja Pawlowna, nicht nur auf Awdotja Romanowna, sondern auch auf Pulcheria Alexan- drowna eifersüchtig sein würde, hatte er nicht ganz unrecht, obschon letztere bereits dreiundvierzig Jahr alt war; ihr Ge­sicht hatte noch eine» Rest der früher« Schönheit bewahrt und sie schien viel jünger; es kommt dies häufig vor bei Frauen, die sich einen klaren Geist, ftische Empfindung und Herzenswärme bis ins Alter bewahrt haben, Daß die» über- Haupt das einzige Mittel ist, die Schönheit bis ins Alter zu konservire», wolle« wir bei dieser Gelegenheit nur beiläufig erwähnen. Ihre Haare fingen zwar an, schon grau und dünn zu werden, kleine Runzeln um die Augen waren schon längst vorhanden, die Wangen waren vor Sorge und Kum- mer eingefallen und vertrocknet, dessenungeachtet aber war ihr Gesicht immer noch schön. Es war DunetschkaS Eben- bild, nur um 20 Jahre älter und ohne den Ausdruck der untern Lippe, die sich nicht so stark hervordrängte. Pulcheria Alexandrowna war empfindsam, aber nicht bi» zur Abge- schmacktheit; schücvtern und nachgiebig, doch nur bi» zu einer gewisien Grenze; sie konnte in vielem nachgeben, auf viele» eingehen, sogar gegen ihre Ueberzeugung, immer aber hielt sie eine gewisse Grenze inne und keine Macht war im Stande, sie zur Ueberschreitung dieser Grenze und zur Ver- leugnung ihrer Grundsätze zu zwingen. Genau zwanzig Minuten nach Rasum,chin» Entfernung wurde zweimal schnell aber leise an der Thür geklopft; er war zurückgekehrt. Ich habe keine Zeit herein zu kommen, sagte er eilig, als die Thür geöffnet wurde; er schläft prächtia, %%%% dazubleiben bis ich wieder komme. Jetzt schleppe ich Sos- simow hin. er muß Ihnen nachher Bericht erstatten und dann können Sie sich hinlegen, Sie müssen i» auch äußerst er- müdet sei»... Er eilte, de» Korridor entlang, davon. Wa» da» für ei» gewandter... und gefälltger Polizei zu entziehen, wacken die Einlader von einer Be> stimmuna des österreichischen Vereins- und Versammlungsgesetzes Gebrauch und laden die Theilnebmer persönlich ein. Dadurch wird die Zusammenkunst eineprivate". Diele etwas seltsame, aber unter reaktionären Zuständen sehr zweckmäßige Einrichtung ist dem früheren französischen Versammlungsgesetz entnommen, welches auf persönliche Einladung der Theilnehmer ge­gründete Zusammenkünfte ebenfalls alsprivate" betrachtet. De» aus K-rlin anvg-Wi-sen« paronelli ist in Mailand angekommen und hm dort einen sehr lebhaften Empfang gefunden. Wie man derJndSp. delge" meldet, wurde ihm ein Bankett gegeben, aus welchem mehrere Toaste auf dieVereinigung der freien Völker" und auf dasDeutsch- land der Philosophen und Dichter" ausgebracht wurden. Der Diritto " kommt wieder auf die Ausweisung zurück und meint, Herr C r i s p t könne wohl eine Abmachung mit Deutsch - land anstreben, wonach bei solchen Polizeimaßregeln der betroffene Staat Einwendung machen dezw. Aufklärungen eines etwaigen Mlßverständniffes geben könne; das würde der Souveränetät der beiden Staaten keinen Abtrag thun. Am Schluffe meint das Blatt, von nun ab sei die Anwesenhett italienischer Konespondenten in Berlin ganz nutzlos, da fie ihren Be­ruf doch nicht in würdiger und unabhängiger Weise ausüben könnten. Die meiste« Blätter find darüber einig, daß die letzte große" Kolonialdebatte im Reichstage bezüglich der Aufklärungen und Ermuthigungen, die fie bringen sollte, nicht den allgemein gehegten Ermattungen entsprochen hat. Rur ein- zelne Kattelldlälter spinnen den Ton fott, den die Herren von Helldorff und von Kmdorff in der Diskussion anschlugen, indem fie, wie dieWeser-Ztg." ironisch bemerv, mit vollen Segeln auf dar klippenreiche Meer der kolonialen Gefühls- Politik hinausgingen. Das hanseattsche Blatt widmet diesen Stürmern und Drängetn folgende gelungene Betrachtung:Sie, die in agrattschen und verwandten Fragen so staatsmännisch den Standpunkt desgesunden Egoismus" fest zu hallen wissen, ergehen fich bter in den liebenswürdiasten Schwärmereien einer idealistischen Polllik.Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein." Sie find bereit, große Opfer zu dttngen; Menschenleben und Geld fallen jr nicht ins Gewicht, wo es gilt, der Menschbett zu dienm. Man würde einem so edlen Aufschwünge die An- erkennung, die fie verdient, noch ungeschmälerter zollen, wenn die zu opfernden Leben und Gelder nicht anderen Personen, als den ehrenwerthen Rednern, gehötten. Sie find ja nicht Schuld daran, fie können fich nicht persönlich in den Abgrund stürzen, aber eS ist doch einmal so, daß die Bewilligungen des Reichstages vorzugsweise den deutschen Steuerzahler und die timllien unserer Seeleute berühren werden." DieKreuz-Ztg." denn auch weit davon entfernt, mit dem Herrn v. Kardorff in ein Horn zu stoßen. Sie mahnt, so gut wie linksstehmde Blätter, nachvrücklich zur Vorficht. Nach dem stockkonservativen Blatte ist es nach wie vorwünschenswerth. nicht ohne weiteres Deutschlands Ehre mit derjenigen der ostastikanischen Gesell schaft zu identifiziren. Wir theilen auch ihr gegenüber", so fährt dieKreuz-Ztg." fort,die nüchterne kritische Anficht... So entschieden wir mit dem Abgeordneten von Helldorff die geradezu schmachvolle Att und Weise veruttheilen, mit der die freifinnige Preffe Alles zusammenträgt, was fie besonders in englischen Blättem an Unwahrheiten und Uebettreibungen findet, um die deutschen kolonialen Bestrebungen zu Vis« kredttiren, so möchten wir doch andererseits nicht in den Ton unbedingter, ja kritikloser Begeisterung für die ostafttkanische Gesellschaft und ihren Begründer einstim« mcn, den der Abg. v. Kardo.ff anschlug und der mit den vor- fichtig abwägenden Ausführungen, die vorgestern sein Frak- tionsorgan, diePost", brachte, uns recht wenig zu stimmen schien. Es war doch demerkenswetth, daß der Staatssekretär nur des Herrn Wißmann, und zwar in sehr warmen Motten gedachte. Auch Herrn v. Kardorff's Satz: Wir bedürften der Kolonien, damit unsere Flotte immer größer werde erweckt doch schon als Ansatz zu einem Zirkelschluß, der sehr verderblich werden kann, nicht unberechtigte Bedenken." Es ist nur zu wün- schen, daß fich die NiichternheU mit der Zell noch mehr verstättt und ausbrellet. Vielleicht haben die Zahlen der Kolonialvor- läge, welche nach Weihnachten zu erwarten steht, ein wenig die Wirkung einer kalten Douche. Di» porwgiestsch- Uerorduung zur Unterdrückung des Sklavenhandels in Ostafttka ist vom 6. Dezember datitt und wird in derRordd. Allg. Ztg." veröffentlicht. Die Verordnung verbietet die Einfuhr, Ausfuhr, Wiederausfuhr und den Verkauf von Waffen und jedem sonstigem Kriegsbedarf, verhängt die Blokade über die Einfuhr von Waffen und sonstigem Kriegsbedarf, sowie die Ausfuhr von Sklaven für alle die häfm, Buchten und Ankerplätze von Afttka, sowie der an- liegenden Inseln vom 10. Grade 28 Minuten südlicher Brette, der Mündung des Rovuma , an bis zum 12. Grade 58 Minuten, der äußersten Südspitze der Pembabucht. Der Verordnung find Erwägungsgründe vorhergeschickt, welche auch darauf hinweisen, daß es von Wichtigkeit sei, daß ein Zustand von Anarchie und Unordnung zu Ende komme, welcher fich auch auf die Provinz Mozambiquc auszudehnen drohe. Außerdem wird auf die junger Man» ist! rief die außerordentlich erfteute Pulcheria Alexandrowna au». Er scheint wirklich ein prächtiger Mensch zu sein! aatwotttte Awdotja Romanowna eifrig, und begann wieder im Zimmer auf und ab zu gehe». Fast eine Stunde später wurden abermal» Schritte im Korridor gehött und man klopfte wieder an der Thür. Beide Frauen hatten diesmal auf Rasumichin's Versprechen fest vertraut; und er hatte Sossimow richtig herbei geschleppt. Dieser war sofort bereit gewesen, die Gesellschaft zu ver- lassen, um RaSkolnikow zu besuchen; die Damen aber wollte er anfangs durchaus nicht sehen; er mißtraute den Versiche- runge» bei trunkenen Rasumichin. Seme Eigenliebe ward aber bald beruhigt und er fühlte fich sogar geschmeichelt, al» er sah, daß man ihn wirklich wie ein Orakel erwattete. Er blieb genau zehn Minuten bei ihnen und eS gelang ihm, Pulchetta Alexandrowna gänzlich zu beruhigen. Er sprach mit großer Theilnahme, war aber zurückhaltend und sehr ernst, ganz wie ein siebenuadzwanztgjähriger Doktor bei einer wichtige» Konsultatton; mit keinem einztge» Wort verließ er den Gegenstand, der ihn dotthin geführt, und er zeigte auch nicht de» genngstea Wunsch, mit den Damen in ei« persönlichere» und intimere» Verhältniß zu trete». Bei seinem Eintritt bemerkte er Awdotja Romanowna» blendende Schönheit sofott, that aber alle», um diesen Eindruck nicht merken zu lassen und richtete seine Wotte ausschließlich an Pulchetta Alexandrowna. Es war ihm dies eine besondere, innere Genugthuung. Ueber den Kranken äußette er, daß er ihn gegenwärtig in einem sehr befttedigenden Zustand gesun- den habe. Semen Beobachtungen zufolge sei der Ursprung der Krankheit, abgesehen von der schlechten matettellea Lage de» Patienten während der letzten Monate, noch in einer gewissen moralischen Ursachezu suchen, e» sei da«, sozusagen, ein Produkt vieler ineinander verschlungenen, moralischen und matettellen Einflüsse, Beunruhigungen, Befürchtungen, Sorge«, gewisser Ideen... u. s. w. Al« er wahrnahm, daß ihm Awdotja Romanowna besonder» aufmerksam zuhöre, ließ er sich m wettere, auf diese» Thema bezügliche Einzelheiten ein. Pul- chetta Alexandrowna'« schüchterne und erregte Frage von wegen de» Verdacht» der Geistesstörung beantwotttte er mit Solidarität der Interessen unter den europäisiben Nationen hingewiesen,welche fich demübcn, die Sklavenhändler zu de- kämpfen und zu verfolgen, die in ihren verderblichen Zügen da» Innere des afttkanischen Kontinents verwüsten, indem fie ganze Bevölkerungen ausrotten und Tausende von Menschenleben ver­nichten." Di« Reichotagokommissto» für die Alter«* med Invatiditätvverstcherung wird ihre Arbeiten am 10. Januar deginnen. So wird wenigstens offiziös gemeldet und Hinzuge- fügt:Man glaubt sehr umfangreichen und langwiettgen Ver- Handlungen entgegensehen zu sollen, und wenn es überhaupt in dieser Sesfion zu einer Verständigung kommt, so dürfte fich die Erledigung doch auf alle Fälle bis mindestens gegen Ostern hinziehen. Es wird vielfach für wahrscheinlich gehalten, daß fich der Reichstag nach Aufarbeitung seines ander- weiten Stesses im Februar oder März längere Zeit vertagt, rm sowohl jener Kommission als dem Adgeordnetenhause mehr freie Zeit»u lassen." Au» Dr«»d-«, den 16. Dezember, schreibt mm uns: Heute sab unsere Stadt einen Proletatterleichenzug von sellener Größe. Es fand die Beerdigung des in sozialdemokratischen Kreisen bekannten und sehr geachteten Steinmetzen Al brecht statt und dem Sarge des Verstorbenen gaben well über 1000 Parteigenossen das Geleit. Auf polizeiliche Anordnung mußte der Zug mitten auf dem Wege halten und mußten die staatt- gefährlichen rochen Schleffen von mehreren der Kränze entfernt werden. Nachdem diese staatsrettende That vollbracht war, konnte fich der Zug wieder in Bewegung setzen. Am Grabe zu sprechm war verboten. Die ganze Feierlichkell bestand in de« Gesang zweier Lieder, alsdann gab die Menge dem Veistordenea die letzten drei Handvoll Erde auf dm Sarg, und die Feier war bemdet. Albrecht hinterläßt eine Wittwe und fünf noch unerzogene Kinder. 1881 nach Verhängung des kleinen Be- lagerungszustandes aus Leipzig ausgewiesen, fiedelte er nach Dresden über, wo es ihm Jahre lang sehr ttauttg ging. De » verrufenen Sozialdemokraten, der mit Zähigkeit an seinen lieber» zeugungen hing und unermüdlich thättg war, wollte kttn Unter- nehmer beschäftigen. Als er endlich eine passende Stellung wieder hatte, stellte sich die tückische Proletatterkrankheit und die eigmtliche Berufskranlell der Steinmetzen, die Schwindsucht» ein und brachte ihn nach längerem Siechthum ftühzellig in'» Grab. Der Verstorbene war ein musterhafter Familienvater und ein vom größten Opfermuth beseelter Parteigenosse. Daher das große Gelttt auf seinem letzten Gang. Ehre, wem Ehre gebühret! A«» Kachse» schreibt man uns: Wie es scheint, wird das Boykott in unseremgemüthltchm" Kartcll-Musterland die ge- setzltche Sanktion doch noch erhallen. Sie erinnern fich des Prozesses, welchen der Wurzener Redakteur Thiele gegen die Verdreller eines Aufrufs, der dm Boykott gegm ihn p-o- klamirte, ansttmgte. In erster Instanz wurde der Kläger vom Wurzener Amtsgericht abgewiesen; in zweiter Instanz aber wurdm die Unterzeichner des Aufrufs zu je 10 M. Strafe veruttheilt. Sie wandten fich darauf an das Oberlandesgettcht in Dresden und erwirkten hier, daß das Uithttl des Leipziger Landgerichts aufgehoben und der Prozeß zu anderweitiger Ad- mthetlung an das Landgettcht Chemnitz zmückverwiesm werde. Dieses Landgettcht entschied vorige Woche und sprach die Unter- zeichner des Aufrufs abeimals frei. Die Sache geht nun wie- der an'ö Oberlandesgettcht, allein nach der Argumentation, wellte dasselbe bereit« in dieser Angelegenheitbefundm" hat, ist an eine Aufhebung de» Chemnitzer Uttheils kaum zu denkm. Und es untcrliegt also kaum mehr einem Zweifel, daß das Boykott in Sachsen eine gesetzlich erlaubte Institution werden wlld. Od die Kartellbrüder Grund haben, fich über diese»Sieg zu freuen, das weiß ich nicht. Das aber-weiß ich, daß das Boykott ttn sehr zweischneidiges Schwert ist» und daß die sozialdemokratischen und sonstigen Reichs- feinde in Sachsen die reinsten Hammel sein müßten, wenn fie das gerichtlich approbitte Boykott-Rezept nicht eifrig benutzen und den Spieß kräftig umdrehen wollten. Dip Niederlagen, welche die Kartelldtüder trotz des ihnm sehr«' stigm sächfischen Gemeinde- Wahlgesetzes bei den jüngsten Ge­meinderathswahlen erlitten haben, haben wieder einmal recht deutlich gezeigt, daß diese Herren Rückwärtser in unserem invu- stttell hochentwickelten Land die Majotttät nicht haben. Bei einem Boykott-Krieg werden fie daher unzweifelhaft den Stm' zeren ziehm. Die Bre«la«er zleichvtagsersatz»ahl für den verst«- benm ReichStagsadgeordneten Kräcker findet laut Bekannt- machung in BreSlauer Blättern am Montag, den 14. Januar k. I. statt. Sozialdemokratischer Kandidat ist der Schneide»' meister Kühn aus Langendielau. Wa« KarteUhrüde» nicht fassen könne«! Zwick. Wochmbl." schreibt:Als kaum glaubliches Beiftt* des glücklicherweise wohl nm vereinzelt dastehenden Ar­beitergeistes wird uns mitgetheill, daß ttn Ardeller die Annahme seines Abgangszeugnisses verwttgerte- weil der Arbeitgeber in wohlgemeinter Abficht der Beschttnigun» der Arbeitszeit noch das Zeugniß der Ehrlichkttt und W» Fleißes beigefügt hatte. In dieser Empfehlung sah der Arbeite* ruhigem, offenem Spott: sagte, daß man seine Wotte übe*- trieben habe, daß der Kranke allerdings eine fixe Idee i* haben scheine, etwas in der Art wie Monomanie;;* Sossimow, beschäftige sich gerade jetzt spettell mit dieses außerordentlich rnteressante« Thttl der medizmische« Wisse»' schaft, daß man aber den fieberhaften, phantasirende« stand de» Kranken, der fast bis zum heutigen Tag angedauert habe, berücksichtigen müsse und.... daß die Ankunft Verwandten jedenfalls heilsam auf ihn einwirken, ihn stärke» und zerstreue« würdevorausgesetzt, daß neue, äußert ordentliche Erschütterungen vermieden würden", füate 5 bedeutungsvoll hinzu. Dann stand er auf, empfahl sich ehrt erbiettg und achtungsvoll und ging, vom Segen und de» inaigsten DankeSbezeuaungen der Mutter begleittt und vs» dem ihm sogar ohne sein Zuthun entgegengebrachten Häa-rt druck der Schwester beglückt, mit seinem Besuch, und»** mehr mit sich selbst äußerst zuftieden davon. Alles wettere bi« auf morgen; jetzt aber lege» sich sogleich nieder, durchaus! fügte Rasumichin, der sich Sossimow entfernte, hinzu; morgen bi» ich so früh möglich wieder bei Ihnen, um zu rapporttte«. Wa» doch diese Awdotja Romanowna für reizende» Mädchen ist!... bemerkte Sossimow, al» st* die Straße traten._ Reizend? Du sagtest reizend! brüllte 9*®', michi«, stürzte auf Sossimow lo» und packte ihn a» Gurgel Wenn Du Dich jemals unterstehst greifst Du? verstehst Du mich? schrie er, ihn g Kragen schüttelnd und an die Wand drückend,. Du'« gehört?_! pffttt gesunkene« Arme« vor ihm. er fi-fle» Nun ja,... ich bin ein Esel, sagte er eine Gewitterwolke, Du aber... doch auch. zch - Nttn, Brüderchen, ich nicht. durchau«n>«. j* pflege nm keine solchen Dummheiten w de». setzen.(Fortsetzung