tern das Verlaffen des Werkes verboten ist und sie bei Strafe Der Entlaffung gezwungen find, in den Kantinen der Gesellschaft ihren Lohn von 60-80 tr. täglich zu verzehren.
Die Wienerberger Aktiengesellschaft giebt ihren Arbeitern auch Die Wohnung, ja fte verbietet ihnen, auswärts zu schlafen. Wohnungsverhältniffe find aber die denkbar schlechtesten. Ins besondere find die Partiearbeiter gezwungen, in unventilirten, überfüllten Räumen auf altem Strob Rörver an Rörper neben einander geschichtet zu schlafen. Früher 70, heute noch etwa 30 Arbeiter aber schlafen auf und in einem in Betrieb stehenden Ringofen ohne Unterlage und ohne Decke.
Dies alles geschieht unter den Augen der f. t. Gendarmerie, welche als Organ der t. I. Bezirkshauptmannschaft als der Ge werbebehörde erster Instanz dafür zu sorgen hätte, daß die t. t. Bezirkshauptmannschaft Sechshaus ihre Pflicht nach§ 141 ber Gewerbeordnung thun fann. Diese Pflicht aber besteht in ber Untersuchung und Bestrafung der Uebertretungen" des Gewerbegefeßes. Von Seite der Gewerbebehörde erster Inftans, der Bezirkshauptmannschaft Sechshaus , sowie ihrer Drgane, der Gendarmerie, ist, obwohl fte die hier angedeuteten unmenschlichen und gesezwidrigen Bustände seit Jahren kannten und der Sach lage nach fennen mußten, nicht das geringste gethan worden, um fte zu beseitigen und ihre Urheber die Direttoren der Wiener berger Gesellschaft und ihre Angestellten zu bestrafen.
Als jedoch die erwähnten Artikel in dem Wochenblatte Gleichheit" erschienen und die I. t. Gendarmerie, und durch fie bie t. t. Bezirkshauptmannschaft zur Renntniß gelangten, die ent feblichen Thatsachen feien insbesondere durch die tussagen zweier Arbeiter, Johann Raab und Ludwig haader, in die Deffentlichkeit helommen, die beiden hätten auch zur Verbreitung der nicht Tonfiszirten Artikel unter den dabei am meisten interesfirten Biegelarbeitern beigetragen, da entwidelte diese Behörde und thre Drgane fofort eine fleberhafte Ttätigkeit. Ueberall wurde nach der betreffenden Beitung gesucht, und Johann Raab wurde in der Nacht des 3. Dezember von der Sendarmerie aus dem Bette geholt und sofort dem Bezirksgerichte Hiezing übergeben; nachdem auch Ludwig Haader am 8. Dezember von der Gendarmerie verhaftet war, wurden am 13. Dezember beide Dom Bezirksgerichte Alfergrund megen Uebertretung des§ 23 bes Preßgefeßes zu zehn Gulden Geldstrafe eventuell 48 Stun ben Haft verurtheilt, nachdem der eine zehn, der andere fünf Tage in Untersuchungshaft gewesen war. Beide tonnten nach meisen, daß fie bis vor kurzem in Arbeit geftanden, baß fie Arbeit gesucht, und daß fie Arbeit in ficherer Aussicht hätten, sowie daß fie im Befite einiger Geldmittel feier. Sie wurden deshalb beide Don der Anklage nach§ 1 bes Vagabundengefeßes freigesprochen. Beide murben aber über Verlangen der Polizeidirektion Wien nach Abbüßung ihrer Strafe an die Polizei zurückgestellt und sofort auf Grund der Ausnahmsverfüaungen, der Verordnung des Gesammtministeriums vom 30. Jänner 1884 aus den Geltungs. bezirlen Wien , Korneuburg und Wiener Neustadt ausgewiesen. Es liegt hier ein Fall vor, wo es llar wird, wie der angeblich ausschließlich gegen die anarchistische Bewegung gerichtete, an fich schon so odiose Ausnahmszustand mißbraucht wird, um miß. Hiebige Arbeiter zu maßregeln und zu entfernen. Das ausbrüd liche Versprechen Sr. Exzellenz des Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, die verantwortungsvollen Befugniffe nur im Nothfalle und nur zur Hintanhaltung anarchistischer Verbrechen zu ge brauchen, wird von den ihm unterstellten Polizeiorganen be fanntermaßen in feiner Beziehung refpeftirt. Dafür find die vorgeführten Thatsachen ein eklatanter Beleg.
Der Zusammenhang der erzählten Falten muß bei der Bes völkerung den dringenden Verdacht erweden, als ob Gendarmerie, Gewerbebebö den und Polizei organisch zusammenwirken würden, um Gesebesübertretungen von Seite der Wienerberger Aftien gesellschaft ungestört und straflos fortbestehen zu laffen, während alle Bemühung n von Seite der Arbeiter, fich des unerträglichen Drudes zu erwehren, mit Verhaftung, Beurtheilung und Aus weifung beantwortet werden.
Die Unterzeichneten fragen deshalb
1. den Herrn Handelsminister:
ob er geneigt ist, die bereits begonnene Aufbeckung dieser schreienden Mißstände durch fräftige Unterfügung bes betreffenden Gewerbe- Inspektors weiter zu fördern? 2. Den Herrn Landesvertheidigungsminister:
ob er von der oben geschilderten Verwendung der 1. t. Gendarmerie zu Gunsten verwerflicher Privatintereffen einer Attiengesellschaft Kenntniß bat, und was er Dagegen zu thun gebentt?
3. Den Herrn Ministerpräsidenten als Minister des Innern:
ob ihm die geschilderten Vorgänge bekannt find; ob er geneigt ist, der II. Bezirkshauptmannschaft Sechs haus fofort den Auftrag zu geben, die Bestimmungen bes Gewerbegesetzes auch gegenüber der Wienerberger Biegelfabriks und Baugesellschaft durchzuführen, und ob er der im obigen, wie in so vielen anderen Fällen gehandhabten, mißbräuchlichen, gegen seine eigenen Erklärungen verstoßenden Praktizirung des Ausnahme
Du hattest Unrecht, Dunja. Dich zu sehen allein, Rodja, macht mich glücklich Schon gut, Mütterchen, brummte er und brüdte ihre Hand, ohne sie anzusehen, wir haben ja 3eit genug, alles zu besprechen.
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Nachdem er dies gesagt hatte, erbleichte er plöglich und ward unruhig; abermals war es jenes gräßliche Gefühl, das wie mit Todtenkälte seine Seele berührte; wieder ward es ihm plößlich klar und deutlich, daß er foeben eine fürchterliche Lüge gefagt habe; daß weber jeẞt, noch überhaupt jemals eine Beit tommen würde, wo er sich aus. Sprechen, daß er niemals, über nichts und mit niemand mehr, werde reben können. Der Einbrud dieses qualvollen Gedanken war so start, daß er fast die Besinnung verlor, er stand auf und war im Begriff hinauszugehen, ohne jemand anzusehen.
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Hand.
Was ist Dir? rief Rasumichin und ergriff seine
Er setzte sich wieder hin und sah sich schweigend um; alle blidten ihn befrembet an.
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Was seid Ihr denn alle so langweilig? rief er plöglich und unerwartet; sprecht doch etwas! Wess halb figen wir denn alle so stumm ba! Nun, rebet Da fizzen boch! Wollen wir uns doch unterhalten fie nun alle und schweigen!... Nun, redet doch irgend etwas!
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Gott sei Dank! Ich glaubte schon, ihm würde wieder, wie gestern, etwas passiren, sagte Pulcheria Alexanbrowna, sich befreuzend.
Was hast Du nur, Rodja? fragte die Schwester und blickte ihn mißtrauisch an.
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Nichts, gar nichts; es fiel mir nur gerade ein Streich ein, antwortete er und lachte plöglich.
Nun, wenn es nur ein Streich war, dann ist's schon gut! Ich glaubte beinahe selbst... brummte Sofft mom aufstehend. Indeß ich muß gehen; werde wieders tommen, vielleicht... wenn ich Sie antreffe... Er grüßte und ging hinaus.
Was für ein prächtiger Mensch! bemerkte Pulcheria Alexandrowna.
zustandes durch die Wiener Polizeibehörden endlich
energisch entgegengetreten wird? Bernerstorfer. Dr. Kronawetter. Richter. Raiser. Fürnkranz. Zurl. Urfin. Dr. Engel. Dr. Gréar. Dr. Erner. Dr. Stein wender. Kreuzig. Reicher. Dr. Wenzliske. Dr. Bareuther. Dr. H. Fuß. Prade. Lazanskt. Dr. Roser. Posch." Diese Interpellation hat zunächst den Vortheil, daß die Bourgeoispreffe, welche bisher die Vorgänge in der Ziegelei der Wienerberger Attien Gesellschaft todtschwieg, nunmehr Notia von diesen Vorgängen nehmen muß, und das Ministerium fann fich ebensowenig einer Antwort entziehen. Außerdem beweist die Interpellation an fich, daß auch in Desterreich die Arbeiter, obgleich fie vorläufig vom politischen Stimmrecht ausgeschloffen find, einen solchen Einfluß erlangt haben, daß Abgeordnete der verschiedensten Parteien fich zur Unterzeichnung hergeben. Das war noch vor wenig Jahren unmöglich. Es geht vorwärts, trop allebem!
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Politische Uebersicht.
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Der internationale Arbeiterkongrek. Unsere neu liche Notiz über den bevorstehenden Pariser Kongres, obgleich so gehalten, daß, wer nicht mißverstehen wollte, fie auch nicht mißverstehen konnte, ist von Der Reptilpreffe so aufgefaßt worden oder wenigstens thut fie so als fet die Etimmung der deutschen Sozialdemokraten dem Bariser Unternehmen gegenüber fühl." Und womit suchen die Herren Reptilien ihre Bermuthung zu begründen? Mit der Thatsache, daß seitens deutscher Sozialdemokraten die Möglich. teit ins Auge gefaßt wird, daß die Frage des internationalen Arbeiterschußes, welche den einzigen Punkt der Tagesordnung des für Die Schweiz geplanten Kongreffes bilden sollte, auf dem Pariser Kongreß nicht zur Erlebi gung gelangt. Die Annahme dieser Möglichkeit soll bedeuten so meint das scharfsinnige Reptilienvolf-, daß wir dem Pariser Rongreß nicht viel zutrauen. Und die Sache ist doch so einfach! Der schweizer Kongreß hatte eine ganz bestimmte, scharf abgegrenzte Aufgabe, zu deren Lösung auch Angehörige anderer Parteien berufen werden sollten. Nun ist es aber sehr wahrscheinlich, daß der Pariser Kongreß nicht die jenigen Elemente enthalten wird, auf deren Mitwirkung für den in St. Gallen beschloffenen Kongreß gerechnet wurde. Haben die Reptilien das fapirt? Oder sollen wir noch deutlicher werden? Und auch wenn die Frage des internationalen Arbeiterschußes in Paris eingehend und im Sinne des St. Gallener Rongreffes behandelt würde, so wäre aller Voraussicht nach doch noch die Abhaltung eines besonderen und vielleicht mehrerer Rongreffe, die fich ausschließlich mit Dieser Frage beschäftigen, zur vollen Erreichung des Swedes nothwendig.
Bur Panamakanalfrage. Die Vorwürfe, welche der franzöfifchen Rammer gemacht werden, weil fie die Bürgschaft für das Aktienkapital nicht übernehmen will, erscheinen als unge recht, wenn man die Roften des Baues bedenkt. Bis jezt find schon ungefähr 1200 Millionen Mark- zwölfhundert Millionen ausgegeben; und noch ist nicht der dritte Theil des Wertes vollendet. Die Gesammtloften werden auf viertausend Millionen Mark, oder 5000 Millionen Frants veranschlagt. Und es ist einfach undenkbar, daß dieses ungeheuere Rapital fich verzinst. Es wird nöthig sein, für die armen Gläubiger etwas zu thun, ob aber der Panamakanal jest überhaupt ausgebaut werden kann, selbst durch ein internationales Konsortium, das ist sehr die Frage. Unsere bürgerliche Gesellschaft will Geschäfte machen. Ecft eine Gesellschaft, welche nicht mehr auf den laufmännischen Profit fieht, vermag solche Riesenwerte zu voll enden.
Eins alte Unfitte besteht darin, daß die Dienstmädchen, statt fich den ganzen Lohn, welchen sie beanspruchen, monatlich oder vierteljährlich auszahlen zu laffen, einen Theil des Lohnes in Form eines sogenannten Weihnachtsgeschentes nehmen, wobeł auf die Großmuth" der Herrschaft gerechnet wird. Nun trifft diese Rechnung in manchen Fällen ja wohl zu, jedoch find das nur Ausnahmsfälle meistens erhalten die eine Mädchen gewiffe Summe unter der Hand, in nicht bindender Form, vereinbarte Summe, in fehr vielen Fällen werden fte aber um diesen Theil ihres Vohnes einfach geprellt, indem die großmüthige Herrschaft" ihnen furz vor Weih nachten den Laufpaß giebt. Die Mädchen find solchem Ver fabren gegenüber völlig wehilos, weil das Weihnachtsgeschent nicht einflagbar ist und von Mädchen, die vor Weihnachten aus der Stelle gekommen find, überhaupt nicht beansprucht werden fann. Diesem Mißstande ist unter den obwaltenden Verhält niffen nicht anders abzuhelfen, als durch Abschaffung der Weth, nachtsgeschenke, die ja gar keine Geschente find, und entsprechende Erhöhung des Lohns.
Krieg in Sicht. Aus dem Fränkischen wird geschrieben: Der Transport an Sammeln nach Frankreich ging den Sommer über schwach, jest bat fich das Geschäft wieder fehr gebefert. Zur Zeit werden in Crailsheim , Dombühl , Bumhaus, Ellwangen und Waldenburg fette Waaren in großen Massen angetauft." Da neben den Brettern für Baraden,
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Ja... ein prächtiger, ausgezeichneter, gebildeter, fluger Mensch. fing plöglich Raskolnikow unerwartet, mit besonderem Eifer und ungewöhnlicher Lebhaftigkeit an, - ich kann mich gar nicht erinnern, wo ich ihm vor meiner Krankheit schon begegnet bin. mir scheint, ich hätte ihn irgendwo getroffen. Der dort ist auch ein guter Mensch nickte er zu Rasumichin hinüber; gefällt er Dir, Dunja? fragte er und fing an zu lachen.
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Sehr, antwortete Dunja.
Pfui, was Du für ein... Schweinigel bist! rief Schweinigel bift! rief Rafumichin, furchtbar verlegen und roth geworden, und stend auf. Pulcheria Alexandrowna lächelte ein wenig und Rasfolnikow lachte laut auf.
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Wohin willst Du denn?
Ich muß auch... habe nothwendig. -Nichts hast Du nothwendig, bleibe! Du denkst wohl, weil Soffimow gegangen ist, müßtest Du nun auch gehen? Brauchst nicht. Wie spät ist es wohl? Ift's schon zwölf? Was hast Du denn für eine hübsche Uhr, Dunja?... Weshalb schweigt Ihr denn schon wieder? Muß ich denn immer nur allein reden?.. wortete Dunja.
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browna hinzu.
Das ist ein Geschenk von Marfa Petrowna, antEine sehr theuere Uhr, fügte Pulcheria AlexanAber wie groß, faft zu groß für eine Damenuhr. Ich habe sie gern so groß, sagte Dunja. Also nicht ein Geschenk des Bräutigams," dachte Ras fumichin und freute sich, er wußte selbst nicht warum. merkte Raskolnikow.
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Ich glaubte, es sei ein Geschenk von Lushin, bes
Nein, er hat Dunetschla noch nichts geschenkt. So? Erinnern Sie sich, Mütterchen, daß ich verliebt war und heirathen wollte? verliebt war und heirathen wollte? fagte er plöglich, die Mutter anblickend, welche von der unerwarteten Wendung und von dem Ton, mit welchem er davon sprach, betroffen
wurde.
- Ach ja, mein Lieber, jawohl!
Pulcheria Alexandrowna warf Dunetschka und Rasu michin Blicke zu.
bem Melinit und der Pikrinsäure es besonders die„ fränkischen Hammel" wären, aus deren steigender Ausfuhr die Krieas gefahr gelegentlich der vorjährigen Faschingswahlen geschloffen wurde, so mußte nach der vorstehenden Nottz die Kriegsgefahr jest wieder sehr groß sein, natürlich nur wenn wir wieder Wahlen vor uns hätten.
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Eine Aenderung des Wahlsystems steht jetzt in Frankreich bevor. Kurz vor seinem Tode hatte es Gambetta noch durchgesetzt, daß die sogenannte Arrondissementswahl, welche unserem Wahlsystem entspricht, durch das sogenannte Liftenstrutinium ersetzt wurde. Die Freunde des Herrn Gam betta und auch andere Republikaner versprachen sich damals sehr viel von dieser Aenderung. Freilich, wer sich die Sache etwas genauer ansah, mußte sofort Bweifel empfinden. Denn hat auch das System, je einen Abgeordneten in einem gesonderten Wahl freise zu wählen, seine größten Nachtheile, und ermöglicht dasfelbe auch unzweifelhaft, wie wir ja in Deutschland genugsam erfahren haben, eine sehr ungleiche und ungerechte Vertretung der Wähler, so fleben all diese Mängel doch auch dem Listens ffrutinium an, und zwar noch in weit weit höherem Maße. Das Liftenffrutinium besteht nämlich darin, daß departe. mentsweise gewählt wird, und daß auf jedem Wahlzettel eine Liste von soviel Kandidaten zu stehen hat, als das Depar tement Abgeordnete wählt das heißt von vier bis zu zwanzig. Der Wähler wählt also nicht einen Kandidaten, sondern mehrere, und die Folge ist, daß eine Partet, welche nahezu die Hälfte sämmtlicher Stimmen im Departement auf fich vereinigt, vollständig von der Ver tretung des Departements ausgeschlossen sein kann. Es ist dies eine weit schlimmere Vergewaltigung der Minorität durch die Majorität, als fte bei dem Einzelwahlsystem möglich ist; und außerdem wird demagogischen Beeinflussungen der Wähler in der Art derer, welche wir bei den legten Reichstags wahlen kennen lernten, durch das Liftenstrutinium wesentlich Vorschub geleistet. Die Feinde der Republit haben fich denn auch des Listenstrutiniums bemächtigt, um ein Plebiszit gegen die Republik zu organifiren. Ein solches Plebiszit hat nun aller bings leine Aussicht auf Erfolg, aber um dem Land einigen Schuß gegen Intriguen zu geben, die in der Republik nicht polizeilich militärisch unterdrückt werden können- well das dem demokratischen Prinzip zuwiderliefe, will man jest zu den Arron diffementswahlen zurückkehren. Wir glauben nicht, daß dies der richtige Schritt ist. Das Einzelwahlsystem ist zwar beffer als Liftenffrutinium, allein es hat Mängel, welche die Rückkehr zu ihm verbieten sollten. Warum, wenn man einmal das Wahl gefeg reformiren will, nicht die Einführung des Proportios nalwahlsystems, welches die denkbar befte und gerechteste Vertretung herbeiführt und über dem gemeinen Treiben der monarchisch- imperialistischen Demagogie ftebt?
Arbeiterverein Sarkort." Unter dieser Matte ist von freifinniger Seite in Dortmund ein Verein gegründet worden, in welchem die sonst von den Manchestermännern sehr verpönten sozialen Fragen etö tert werden sollen. Es ist witt lich ergöglich, wie fich die bürgerlichen Parteien bemüben, den Bruder Arbeiter" auf falsche Fährte zu loder. Gründungen über Gründungen von sogenannten Arbeitervereinen finden statt. Die ultramontane Bourgeoifte versucht es mit allerlei„ belligen" Vereinen, die Kartellbrüder mit evangelischen und sonstigen so genannten Arbeitervereinen; und nun rührt sich auch der herz Lose St. Manchester.
Es ist ein Minnen und ein Werben. Wohl seufzet die Braut: ach Gott, ach Gott ! Ich bin ermüdet bis zum Sterben; Doch steigt fie zulegt hinab in den Pott. Ja, in den Pott der sozialen Fragen steigt auch die freifinnige Partei, um dem Untergange zu entrinnen.
Aus Mainy, 18. Dezember, schreibt man der Frankf. 8tg.": Den hieftgen Arbeiter- und Fachvereinen ist es unter ben hier bestehenden eigenthümlichen Verhältnissen kaum möglich eine öffentliche Bersammlung abzuhalten, um in derselben, sei es durch fremde oder hiesige Gesinnungsgenoffen, über gewerb liche oder soziale Fragen Aufklärung zu verbreiten. Am legten Sonntage sollte hier eine allgemeine Schuhmacherversammlung abgehalten werden. Das Lotal war bereits zugefagt und die Bersammlung ausgeschrieben, als in letter Stunde der Wirth erklärte, daß er fein Lokal zum Abhalten der Versammlung nicht hergeben werde. Die Ursache der Verweigerung des Lokals ift febr llar. Der Wirth befürchtet, daß, wenn er den Arbeitern fein Lokal zu Versammlungen ablaffe, den Soldaten der Garnison der Besuch seiner Wirthschaft verboten würde. Diese Be fürchtung ist sehr begründet, denn alle diejenigen Wirthe, welche es gestatteten, daß in ihren Lokalitäten Versammlungen von Arbeitern abgehalten wurden, fühlten die Macht der Militärbehörde; den Soldaten wurde der Besuch dieser Wirthschaften untersagt."
Wie in den Aeußerlichkeiten Graf Herbert Bismard fogar bis auf das Häuspern seinem Vater als Redner ähnelte, schildert nach der Kolonialdebatte der bekannte Bismardbegeisterte Korrespondent der Neuen Bür. Beitung" wörtlich wie folgt: Es ist geradezu verblüffend, wie jede einzelne Bewegung des Körpers, ja jede Mustelaudung fich vererbte. Er zupft genau
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Hm, ja! Was soll ich Euch davon erzählen? Ich kann mich nicht mehr viel davon erinnern. Es war ein tränkliches Mädchen- fuhr er plößlich wieder nachdenklich und in sich versunken fort, Sie war beständig unwohl, gab so gern Almosen und schwärmte immer vom Kloster; einmal, als sie mit mir davon sprach, brach sie sogar in Thränen aus; ja, ja... ich erinnere mich... sehr genau. ja. Sie war so flein und häßlich Ich weiß wahrhaftig nicht, weshalb ich ihr so sehr zugethan war; wahrscheinlich ihrer Rräntlichkeit wegen. Wäre sie auch lahm oder buckelig gewesen, so hätte ich sie vielleicht noch mehr geliebt...( Er lächelte nachdenklich). Das war so lächelte nachdenklich). Das war so... ein Frühlings
traum.
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Nein, das war nicht blos ein Frühlingstraum, sagte Duuetschta lebhaft.
Er blickte die Schwester aufmerksam und starr an, schien aber entweder ihre Worte nicht gehört oder nicht verstanden zu haben. Dann stand er, in tiefes Nachdenken verfunten, auf, trat zur Mutter, füßte fie und setzte sich wieder auf seinen Platz.
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Mutter.
Du liebst sie auch jetzt noch! sagte die gerührte -Wen? Jetzt? Ach, ja... Sie sprechen von der! Nein, das ist jetzt wie in jener Welt... und schon so lange her. Alles, was hier um mich herum geschieht, ist gerade fo, als ob es gar nicht hier geschähe.
Er blickte die Anwesenden aufmerksam an.
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Weiß
Ja, auch Ihr alle,... es ist mir, als ob ich Euch aus einer Entfernung von tausend Werst sähe der Teufel, weshalb wir eigentlich davon reben! Und was ist das für ein ewiges Ausfragen? fügte er ärgerlich hinzu und faute dann schweigend, in Gedanken versunken, an den Nägeln. Was Du für eine schlechte Wohnung haft, Rodja, gerade wie ein Sarg, browna, um das peinliche Schweigen zu unterbrechen; fagte plöglich Pulcheria Alexan ich bin überzeugt, daß zum großen Theil die Wohnung an
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Deiner Melancholie schuld ist.
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Die Wohnung?.
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antwortetete er zerstreut, ja, die Wohnung hat viel verschuldet..; ich habe mir das