Aus agitatorischen Gründen". kleinen Mannes" gemacht, und es giebt auch noch Leute

Der Antrag der Sozialdemokraten im Reichstage, die Getreidezölle aufzuheben, hat selbstverständlich in der Kartellpresse eine sehr ungnädige Aufnahme gefunden. Die Kartellbrüder, beren große That" eine Erhöhung der Getreidezölle war, behaupten, der Antrag sei nur ,, aus agitatorischen Gründen" gestellt worden. Nun, man sucht niemand hinter dem Ofen, wenn man nicht selbst das hinter gesessen hat, und so mögen die Herren Kartell­brüder, indem sie den Sozialdemokraten die agita. torischen Gründe" unterschieben, wohl an die be­fannten Gründe" denken, bie fie im Februar 1887 für die Wahl von Rartellkandidaten ange führt haben. Die Agitation in der Frage der Getreide zölle besorgen nicht die Sozialdemokraten, sondern die steigenden Brotpreise. Diese agitiren hinreichend, um auch den Parzellenbauern volle Klarheit über den Segen" der Getreidezölle zu verschaffen.

"

"

Es ist aus dem jeßigen Stande der Dinge unschwer zu ersehen, wie die Getreidezölle nur im Interesse einer fleinen Minderheit wirten, wie sie der großen Maffe aber eine sehr unwillkommene Neubelastung in Gestalt er­höhter Brotpreise auferlegen.

genug, die dies glauben, bis sie durch die höheren Brot preise davon bekehrt werden.

"

Wenn alles nicht mehr verfängt, so werden die Herren Kartellbrüder schließlich sagen, das Bischen Preis­steigerung fönne das Bolt noch vertragen. Nun, schon 1871 kamen in Preußen auf eine steuerpflichtige Be­völkerung von 24 525 778 Personen nicht weniger als 6 582 066, die von der Klassensteuer befreit waren, weil ihr Jahreseinkommen unter 140 Thaler( 420 Mark) war. Die Angehörigen der Befreiten machten etwa 9 Millionen aus. Die Gesammtzahl der von der Steuer Befreiten betrug 56, pCt. det steuerpflichten Bevölkerung überhaupt. Die höchsten Einkommen bis 1000 Thaler und darüber machten nur 4, pCt. aus.

Man weiß, daß inzwischen die Verhältnisse weit schlimmer geworden, daß die Löhne heruntergegangen und die Lasten sowie die Lebensmittelpreise gestiegen sind.

Der Antrag auf Aufhebung der Kornzölle ist deshalb durchaus im Interesse der Boltsmasse gestellt und die oberen Zehntausend" handeln aus reinem Egoismus, wenn sie den Anirag verwerfen, weil sie sich den aus den stei genden Getreidepreisen für sie erwachsenden Gewinn nicht ad do slingsentgehen lassen wollen. Darum reden sie von agitatori schen Gründen". Die Thatsache, daß die Großgrundbesitzer ihren Gewinn aus der Noth des Volkes ziehen, wird allers dings genug der agitatorischen Gründe" gegen das Kartell bilden.

Der deutsche Boden bringt bekanntlich nicht das Getreide hervor, das zum Unterhalt seiner Bevölkerung er­forderlich ist. Schon mit dieser einen Thatsache sind die Getreidezölle verurtheilt; bei einem Lande, das der Einfuhr von Getreide unter allen Umständen benöthigt ist, fann diese Einfuhr nicht durch Zölle erschwert werden, ohne daß eine wirthschaftliche Kalamität daraus entsteht. Aber die Sache liegt noch schlimmer. Sogar an ber Masse der fleinen Bauern, die ihre Parzelle bewirthschaften, produziren verhältnißmäßig nur wenige, was für den eigenen Bedarf erforderlich ist. Wir sehen, wie fich die Parzellenbesizer massenweise der industriellen Arbeit zuwenden und in die Fabriken gehen, während sie die Bewirthschaftung ihrer Ackerfläche nur noch nebenbei be treiben. Alle diese Leute produziren auch nicht entfernt ihren Bedarf an 3erealien. Ihre Lebenshaltung ist die denkbar niedrigste und sie empfinden das Steigen der Brots preise ebenso hart, wie jeder andere Arbeiter, der von der Hand in den Mund leben muß. Dieser Bevölkerung hat man unaufhörlich vorgeredet, die Kornzölle feien ein Segen für fie. Sie haben es auch auch geglaubt. Aber die steigenden Brotpreise werden sie nun ohne alle weiteren agitatorischen Gründe" belehren, in weffen Interesse bie Bölle auf die Einfuhr von Getreide gelegt wor den sind. md

in Für Ungläubige kann man diese Dinge auch in 3iffern ausdrücken.

Nach der deutschen Berufszählung von 1882 betrug die Zahl der landwirthschaftlichen Betriebe 5 276 344, die zufammen eine Fläche vor 40 178 681 Hektaren bewirth. schafteten. Alle Betriebe über 50 Hektaren zusammengezählt, ergeben nicht mehr als 66 614 Einzelwirthschaften, b. h. 1,4 pct. der Gesammtzahl. Diese Gruppe befißt aber 9 636 249 Heftaren Getreideland. Die übrigen 99 pCt., b. h. 5 110 000 Landwirthe, befizen nur 3 747 677 Heftaren Getreideland. Auf den Mann kommt nicht einmal eine Hektare. 2 323 316 Bauernwirthschaften( 44,0s pet.) be figen weniger als eine Hektare, 1 719 923( 33,17 pбt.) weniger als 5 Heftaren, 554 174( 10, pet.) zwischen 5 und 10 Hektaren, zwischen 10 und 20 Hektaren 372 430( 7,06 pCt.), 20 bis 50 Heftaren 239 887( 4 ,, pet.). Wenn die Brotpreise so weiter steigen oder sich auch nur auf der jetzigen Höhe erhalten, so werden wir bald hören, daß die Getreidezölle von ben über fünf Millionen Barzellenbefizern, die nicht einmal eine Hektare ihr eigen nennen, nicht minder heftig angegriffen werden, wie von den Arbeitern und Kleinbürgern der Städte. Einen Vortheil von den Getreidezöllen haben nur die Groß­grundbesitzer, die, 66 614 an der Bahl, auch wieder in ver­schiedene Besitzgruppen zerfallen. So giebt es nur 9814 Besitzungen( 10,18 pet.) mit 200 bis 500 Hektaren und 3629( 0,07 pet.) mit 500 bis 1000 und 515( 0097 pet.) die mehr als 1000 Hektaren umfassen.

Das ist so klar, daß man eigentlich nicht glauben sollte, es sei ein Einwand dagegen möglich. Und dennoch reisen die Agitatoren der Kartellbrüber bei den Bauern umher und reben ihnen vor, die Getreidezölle seien im Interesse des

Das ist so eine Art Ranzleistil, unterbrach sie Ras fumichin; gerichtliche Papiere werden so abgefaßt.

Gerichtliche? Ja, ganz recht, gerichtliche, ge schäftliche.... Nicht gerade sehr ungeschickt stilifirt, aber auch nicht besonders schriftstellerisch; mehr geschäfts mäßig!

Peter Petrowitsch verheimlicht es auch gar nicht, daß sein Unterricht mit Rupfergeld bestritten worden sei; er rühmt sich sogar, daß er sich seinen Weg selbst gebahnt habe, bemerkte Awbotja Romanowna; sie fühlte sich von dem Ton des Bruders einigermaßen beleidigt.

-

-

Nun, und was ist dabei? Wenn er sich rühmt, so wird er wohl Grund dazu haben, ich widerspreche ja nicht. Du scheinst Dich beleidigt zu fühlen, Schwester, daß mir dieser Brief nichts als eine solche frivole Bemerkung entlodt hat, und dentst vielleicht, daß ich nur deshalb von solcher Nebensache rede, um Dich zu ärgern und ungeduldig zu machen. Im Gegentheil, was den Stil anbelangt, so tommt mir da eben eine in diesem Fall nicht ganz über­flüssige Bemerkung in den Sinn. Es ist der Ausdrud: die bas Folgen hätten Sie sich dann selbst anzuschreiben", ist sehr flar und bedeutungsvoll; außerdem befindet sich noch die Drohung darin, sich sogleich zu entfernen, wenn ich zugegen sein sollte. Diese Drohung-fortzugehen bedeutet, daß er Euch beide zu verlassen gebentt, falls Ihr ungehorsam sein würdet! und zwar jest zu verlassen, nach dem Ihr auf seine Veranlassung nach Petersburg gekommen feid. Nun, was meinst Du, fann man sich durch solche Aeußerungen Lufhins wohl ebenso beleidigt fühlen, wie, wenn z. B. jener( er zeigte auf Rafumichin) oder Soffimom oder irgend jemand von uns dergleichen geschrieben hätte? Nein, nein! antwortete Dunetschka lebhaft,

-

-

ich

habe es ganz gut begriffen, daß das nur eine naive Aus­brudsweise ist, daß er sich nicht forrekt auszudrücken ver. steht,... das hast Du ganz richtig beurtheilt, Bruder, ich hätte das nicht einmal von Dir erwartet.

-

Daran ist der Kanzleistil schuld, und wenn man einen solchen Stil schreibt, so fann man sich nicht gut anders ausdrücken, es flingt daher tattloser, als es vielleicht be­absichtigt war. Uebrigens muß ich Dich dennoch enttäuschen;

Original- Korrespondenzen.

11

Aus Italien , den 24. Dezember. Herrn Crispi's aus­wärtige Politit, welche die militärischen und maritimen Lasten Staliens ins Ungeheure vermehrt hat, erfreut sich im Lande feineswegs jener Bustimmung und Bopularität, welche als vor banden anzunehmen die Haltung eines großen Theils der deut durch eine enorme, namentlich indirette Steuerlast ausgefogene schen Breffe glauben machen will. Das seit zwei Jahrzehnten Bolt ist laum noch im Stande, neue Laften zu tragen, und doch werden diese als die Folgen der neuerdings toloffal ge steigerten Rüstungen, welche wiederum die Folgen des Dret steigerten Rüstungen, welche wiederum die Folgen des Dreis Die

bundes find, absolut not Waffer hierdurch erzeugte

wachsende Unzufriedenheit ist Waffer auf die Mühle derer, welche mit dem Gang der inneren und äußeren Politik durch talien eine es erorüdende Rüstung tragen soll, von der sie bes aus nicht einverstanden sind und nicht einsehen können, warum haupten, daß fie nur im Intereffe Defterreichs und Deutschlands dem Lande aufgebürdet werde. Diese unzufriedene Stimmung ist weit verbreiteter, als man in Deutschland annimmt. Daß es Herrn Crispi gelang, noch unmittelbar vor den Weihnachts. ferien ein Vertrauensvotum der Kammer für seine auswärtige Politik zu erlangen, darf hierüber nicht täuschen. Die italienische Rammer vertritt nur eine tieine Minorität der Bevölkerung. männlichen Erwachsenen vom politischen Wahlrecht aus, der Der bestehende Bensus schließt die sehr große Mehrheit der Klerus und fein Anhang hatten fich der Wahlbetheiligung enthalten, außerdem verdanken viele bisher prinzipiell Deputirte ihren Sie im Parlament dem Einfluß der Regierung. Die Unabhängigkeit einer solchen Voltsvertretung und ihr Recht, im Namen des Landes zu sprechen, ist also wohl zweifelhaft. Auch die innere Politit ist nicht darnach angethan, das Ansehen des Ministeriums zu stärken. Die materielle Noth Das Ansehen des Ministeriums zu stärken. Die materielle Noth­lage der arbeitenden Klaffen ist eine ungewöhnlich große und tann nur von einem Volfe noch ertragen werden, deffen An­spruchsloftgteit an materiellen Lebensgenuß sprichwörtlich geworden ift. Eine Arbeiterschußgefeßgebung ist in Italien nicht vorhan den, und so ist kein Maß und Stel der Ausbeutungssucht der Unternehmerklaffe grfeßt. Legtere ist vielfach noch deshalb unzu frieden, weil der Handelsvertrag mit Frankreich nicht erneuert wurde und hierdurch schwere materielle Schäden für eine An­zahl Gewerbe und Industrien, namentlich auch für den Wein bandel, entstanden.

unerträgliche wird, ist selbstverständlich und auch begreiflich, daß Daß eine solche Situation des Landes auf die Dauer eine der dringende Wunsch besteht, das Land dieser es zu Grunde richtenden Lage zu entreißen. Da aber die ganze ökonomische Entwidelung des Landes die Eriftens einer wirklich sozialistischen Partet noch nicht ermöglicht, so sind es die Wortführer der frondirenden bürgerlichen Elemente, welche die Opposition gegen bie jeßige Politik des Landes aufnehmen und es aus der Bwangslage, in die es als Glied des Dreibundes nach ihrer Meinung gelangt ist, zu befreien fuchen. Ein Aufruf, den ein Friedens" veröffentlicht, giebt dieser weit verbreiteten Meinung ständiges Zentralfomitee behufs Wahrung der Freiheit und des

Ausdruck und lautet also:

Staliener!

Kriegsgerüchte- Gerüchte eines Bruderkriegs- bedrohen ttlege bedrohen

-

in diseem Brief ist noch ein Ausbruck, eine Verleumdung, und zwar eine recht niederträchtige. Ich gab gestern das Geld der Wittwe, der schwindsüchtigen, jammers voll elenden Wittwe, und nicht etwa ,, unter dem Vorwand, es sei zur Beerdigung", sondern wirklich zur Beerdigung, auch nicht der Tochter, ,, einem Mädchen von allbekannter Aufführung" wie er schreibt, wie er schreibt, ( ich habe dies Mädchen gestern zum erstenmal gesehen), sondern der Wittwe. In alledem erkenne ich den voreiligen Wunsch, mich anzuschwärzen, mich mit Euch zu entzweien. Auch das alles ist wieder im Kanzleistil ausgedrückt, d. h. die Absicht ist ganz offenkundig, sie verräth sich mit naiver Sorglofigkeit. Er ist zwar ein ganz gefcheidter Mensch, aber um flug zu handeln, genügt es nicht, Verstand zu haben. Uebrigens fennzeichnet alles dies den Werth des Menschen und Menschen und ich kann daraus nicht den Schluß ziehen, daß er Dich besonders hochschätzt. Ich sage Dir das nur deshalb, damit Du darüber nachdenkst, und weil ich Dir von ganzem Herzen nur Gutes wünsche

Dunetschta antwortete nicht; ihre Entscheidung war vorher schon getroffen, sie wartete nur noch auf den Abend.

-

Wie entscheidest Du Dich also jest, Rodja? fragte Pulcheria Alexandrowna, die sich durch den plöglich so ge­schäftsmäßig gewordenen Ton seiner Rebe jetzt mehr noch als früher beunruhigt fühlte.

heute die Völler, die fich rach nichts anderem als einem Frieden sebnen, der das Elend mildern und die Wohlthaten der 3 vili fation auf die größtmögliche Anzahl von Bürgern ausdehnen fönnte.

Die Rüstungen eines Staates fordern den andern zu noch größeren militärischen Vorbereitungen heraus und ein allzus großer Theil der ehrlich erworbenen Früchte wird von den nug­lofen Militärspesen verschlungen; man verschlimmert die Lage Der Arbeiter, man bereitet eine traurige Gegenwart und eine noch trübere Bukunft vor.

Ein Frieden, der sich auf unzählige Heeresmaffen stüßt, ift nicht minder verderblich als der Krieg selbst und findet bei den

Regierenden keine andere Offenbarung, als die der Eifersucht und der Bedrohung. Schon allzulange laftet ein ähnlicher Friede, der die Nas tionen alle Nachtheile des Krieges fühlen läßt, auf den Völkern

Europas .

Das erste Land, das den Muth haben wird, dieses unbe dachtsame System abzuschaffen, wird sich nebst der Erkenntlich feit der anderen Völler jedenfalls auch ein kraftvolles Aufblühen und eine unbezwingbare Macht vorbereiten.

Italiener ! Das ist die Mission, das ist der Ruhm, der uns heute erwarte!!

Italien , das fich, die Verträge der heiligen Allianz zer­retkend, zuerst mit Hilfe Frankreichs , dann durch Deutschlands Stüße, stets von der Eympathie der ziviliftiten Völker begleitet tonftituirte, dieses Jtalien, das dem neuen Europa als ein Pfand des Friedens erstand, gebe das große Beispiel und mache, daß die Worte mit den Thatsachen, die Politit mit der Moral, das nationale Intereffe mit dem der ganzen menschlichen Fa milie in Einklang zu stehen kommen. Stalien erfülle diese hohe Miffton, welche feiner weit mehr würdig ist, als jene, welche die Fackel der Zwietracht auf Rechnung Anderer angefacht hält und ihre Waffen gegen jenes Frankreich richtet, das uns, als wir unter­brüdt und zersplittert darnieder lagen, den Beistand seines Herzens und feines Blutes darbot.

Mit der Begeisterung, mit raelcher die Vorläufer unserer Freiheit fich daran machten, die Ketten zu sprengen, die uns Leib und Seele banden, sollen wir uns alle, Brüder, alle unter Der Fahne des Friedens vereinigen. Tragen wir dieselbe so Banner der allgemeinen Wohlfahrt! hoch, daß ihr die Völker zujauchzen und ste vertheidigen, diefes

Alle follen fie diesem Bunde beitreten! Die Alten, die die Schlachten für die vaterländische Unabhängigkeit schlugen und Sorge tragen, damit das nationale Gefühl nicht mißbraucht werde, um andern Interessen, die nicht italienisch find, zu dienen! Die Jünglinge, die nach schönem Nuhme, nach männlichen Thaten fireben! Die Frauen, denen das Recht zusteht, dem Schicksal des Landes den Einfluß ihres wohlthätigen Genius

-

barzubringen, damit fle, unbekannter oder verhaßter Ursachen wegen, nicht mehr für das Leben ihrer Lieben zu zittern brauchen.

Reiche und Arme, Fabrikanten und Kaufleute, Stadt und Landarbeiter, Philosophen und Gläubige, furz alle, die die Noth wendigkeit fühlen, nicht mehr auf einem Wege weiterzufchreiten, der zum Verderben führt, sollen Antheil an diesen Bunde nehmen.

Liebe zu unsern Soldaten beroogen, die Blut unseres Blotes wollen, die weder vom Rechte noch von der nationalen Ehre find, und die wir nicht zu Unternehmungen gezwungen sehen

Zu diesem Werle der Zivilisation fühlen wir uns auch aus

verlangt werden.

Und wir find nicht die einzigen. Wie wir, so fühlen auch andere Völler die Last dieses übertriebenen und verderblichen Wetteifers im Rüften; um demselben nunmehr Einhalt zu thun, schließen sich diese vermittelst der Stimme ihrer besten Männer den Italienern an.

Ueberall, wo sich ein Häuflein patriotisch Gefinnter mit dem Gedanken verständigt, daß Jtallen wohl eine ganz andere Be fiimmung habe als die, fortwährend unter den Waffen zu stehen, ohne sich von irgend einer Gefahr bedroht zu sehen, da werden auch die kühnen Werte einer bürgerlichen Neuerung nicht lange auf fich warten laffen.

So vereinigt mit der unwiderstehlichen Bebarrlichkeit eines Volles, das die im Namen seines Rechtes geschlagenen Schlachten zu gewinnen wußte, werden wir auch fiegreich aus Diesem Kampfe hervorzugehen wissen, der im Namen des mensch lichen Fortschrittes getämpft wird.

Mailand , am 29. November 1888. Das Komitee.

Vorfigender: Giuseppe Miñori, Oberst a. D., Graf Aldo Annoni, Senator des Königreichs, Präfident ber Ersparnißtaffe, Carlo Antogini, Major a. D., Adv. Pirro Aporti, Adv. Onorato Barbetta, Doftor Enrico Beretta, Giacinto Bruzzeft. Oberst a. D., Alessandro Cariffimi, Major a. D., Mario Cattaruzza, Publizist, Felice Cavalotti, Abgeordneter, Konfulat, Edorador Grignolo, Adv. Riccardo Luzzatto , Antonio Prof. Alfonso Dell Uomo, Luigi De Maffé, vom Arbeiter Maffi, Abgeordneter, Adv. Pietro Manfredi, Adv. Giuseppe Marcora, Abgeordneter, Ingenieur Luigi Mazzocchi, Adv. Angelo Mazzolent, Abgeordneter, Ernesto Teodord Moneta,

-

Ich habe mich entschlossen, Rodja, Dich zu bitten, Dich dringend zu bitten, jedenfalls heute Abend zu uns zu tommen, sagte Dunja; willst Du kommen?

-

-

Ich werde kommen.

Und auch Sie ersuche ich, um acht Uhr bei uns zu sein, wandte sie sich an Rasumichin. Mütterchen, ich bitte auch Herrn Rasumichin, zu uns zu kommen.

-

Sehr gut, Dunetfchta. Nun, so wie Ihr es jest entschieden habt, fügte Pulcheria Alexandrowna hinzu, fo mag es auch bleiben. Auch mir ist jetzt leichter zu Muthe; ich liebe nicht, mich zu verstellen und zu lügen; wir wollen uns an die einfache Wahrheit halten, mag er sich nun ärgern oder nicht, dieser Peter Petrowitsch.

IV.

In diesem Moment öffnete sich leise die Thür und ein Mädchen, sich schüchtern umschauend, trat in die Stube. alle sahen sie erstaunt und neugierig an. Raskolnikow erfannte sie nicht auf den ersten Blid. Es war Sophie Ssemjonowna Marmeladow. Gestern hatte er sie zum ersten Mal gefehen, aber in einem solchen Moment, in einer folchen Umgebung und in einem solchen Kostüm, daß sich das Bild einer ganz anderen Persönlichkeit in sein Gebächt niß eingeprägt hatte. Jetzt sah er ein einfach und sogar ärmlich gekleidetes, noch sehr junges Mädchen vor sich, fast und einem offenen, aber etwas verschüchterten Geficht. Sie einem Rinde ähnlich, mit bescheidenen, anständigen Manieren hatte ein ganz einfaches Hauskleid an und einen alten, unmodischen Hut auf dem Kopf; nur der Sonnenschirm war von gestern. Als sie unerwartet eine ganze Stube voll erstens Sie, Mütterchen, wenn Ihnen eine solche Forderung Rind und machte eine Bewegung, als ob sie wieder fort Das habe ja doch nicht ich zu entscheiden, sondern verlor sogar die Fassung, war verzagt wie ein fleines Peter Petrowitsch's nicht beleidigend scheint, und zweitens gehen wolle. Dunja, wenn auch sie sich nicht dadurch beleidigt fühlt. Ich werde dasjenige thun, was Ihr für gut findet, fügte er troden hinzu.

Was soll das heißen, wie entscheidest Du Dich" Nun, Peter Petrowitsch schreibt doch, daß Du heute Abend nicht bei uns sein sollst,... daß er, wenn Du tämeft, fortgehen würde. Wie willst Du es also halten?

-

Ach... Sie sind?... rief Raskolnikow ers staunt, und ward nun selbst verlegen. Es fiel ihm ein, daß

Dunetschta hat bereits entschieden und ich stimme wissen Mädchen und dessen allbekannter Aufführung" schon Mutter und Schwester aus Lushins Brief von einem ges etwas wissen. Eben erft hatte er gegen Lushins Berleum Idung protestirt und erwähnt, daß er dieses Mädchen geftern

ihr vollkommen bei, beeilte sich Pulcheria Alexandrowna ein­schalten.