nämlich die Zahl der Verurtheilten in den Vorjahren bis 1882 auüd 68 479, 69 241, 74 293, 76 929 und 79 116, so daß fich gegen das Jahr 1886 eine Abnahme um 3182 oder 4,5 pCt., gegen 1882 eine solche um 13 819 oder 175 pCt. ergiebt. Auch ber einfache Diebstahl in wiederholtem Rückfalle zeigt eine Ab nahme mit 10 901 Verurtheilten gegen 11 306 im Jahre 1886 und 12016 im Jahre 1882. Der schwere Diebstahl dagegen hat etwas zugenommen( 6885 gegen 6658 im Jahre 1886), nachdem er allerdings vorher ungemein stark( feit 1882 um 2314 ober 25,9 pCt.) abgenommen hatte. Der schwere Diebstahl in wiederholtem Rückfalle endlich ist seit 1882 von 2946 auf 2324 Die einfache Körperverlegung, die von gefunden. 1882 bis 1886 von 16 527 auf 19 334 Verurtheilte gestiegen roar, ist zwar um ein Geringes( 132) gesunten, doch werden hier die Bahlen durch die Nothwendigkeit eines Strafantrags beeinflußt. Die von Amtswegen zu verfolgende gefährliche Rörperverlegung aus§ 223 a Strafgesetzbuch zeigt eine ganz enorme Steigerung; fte zählte 1882 39 291 Verurtheilte, 1883 40 933, 1884 48 118, 1885 51 449, 1886 53 759 und 1886 55 821, so daß also seit 1882 eine Zunahme um 16 530 Ver urtheilte oder 42,1 pСt. stattgefunden hat. Auffällig
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ift der Rückgang der schweren Körperverlegung, der im Testen Jahre 1888( 549 gegen 637) betrug. Das drittgrößte Delift, die Beleidigung, zeigt im Jahre 1887 eine so große
Gebräu. Mittags: Kartoffelsuppe wöchentlich 5 bis 6 mal, abwechselnd mit verschiedenen Busäßen aus Lauch, Sellerie u. dgl. Sonntags Kartoffeltlöße oder Sauerkraut. Abends: Kartoffeln in Gestalt von Schippeln", d. h. ge= tochten, zerschnittenen und in Fett leicht gerösteten Kartoffeln, und wieder sog. Kaffee; ausnahmsweise Dütschen", d. h. ein Fabrikat aus roben und gekochten Kartoffeln, welche zusammens gerieben und in einer Pfanne mit Talgabfällen fo gebacken werden, daß fich nur eine untere feste Kruste bildet, während die obere mit faurem Rahm begoffen wird." Der Durchschnittsverdienst folch eines Kleineisenarbeiters beträgt wöchentlich 6 bis 9 M. Weib und Kinder arbeiten mit. Und es giebt doch noch Leute, welche die Hausindustrie lobpreisen.
Die Zahl der Konkurse in den Vereinigten Staaten fiel von 10 586 im Jahre 1886 auf 9740 im Jahre 1887. Wte jedoch das Bradstreet Journal", die bekannte Handelszeitung, mittheilt. ftieg die Summe der Passiven von 113,6 auf 130,6 Millionen Dollars. Es find eben größere Spekula tionsfirmen im Kampfe mit den Riesenkapitalisten, den Monopoltönigen zu Falle gebracht worden. Das Großlapital, die Millionen unterliegen den Milliarden, der Kreis der Bestßenden verengt, der Kreis des Beftges erweitert sich.
Biffer, wie nie zuvor; fie hat es auf 44 084 Berurtheilte gebracht, Vereine und Versammlungen.
gegen 42 586 im Jahre 1886 und 38 971 im Jahre 1882. Die fonftigen an Bahl bedeutenderen Delifte haben geringere Vers änderungen in der Zahl der Verurtheilten; auch die Verlegung Der Wehrpflicht ist von 19 580 auf 20 168 gestiegen, nachdem fie in den Vorjahren seit 1882 um 4469 zugenommen hatte: Hausfriedensbruch hat 15 969( 1886 15 983), Unterschlagung 14 504( 14 731), Gewalt und Drohung gegen Beamte 13 446 ( 13 127), Betrug 13 101( 12 360), Sachbeschädigung 13 099 ( 12 798) und Hehlerei 6739( 6717) Verurtheilte. Die Zunabme der Sittlichkeitsverbrechen ist eine geringere als in den Vorjahren, das Hauptdelift(§§ 176-178) zeigt mit 3131 Vers urtheilten gegen 3187 im Vorjahre sogar zum ersten Male eine Heine Abnahme.
Einen Kaffeering haben einige Großlapitalisten gebildet. Die Folge davon ist, daß der Kaffeepreis an der Ham burger Börse in ganz unerhörtem Maße in die Höhe getrieben worden ist. Den Monopolisten gelang es, auf diese Weise die große Maffe der Konsumenten, das werkthätige Voll, gründlich au schröpfen. Der fabrikantenfreundliche, ganz und gar antisozialistische Patent Anwalt" in Frankfurt a. M., eine recht lesenswerthe Fachzeitschrift, nennt das Gebahren der artiger Kartelle, Ringe, oder wie fich diese Preissteigerungs gesellschaften sonst nennen, ein unverschämtes", spricht bei Erörterung des Schienen tartells von„ eisernen Raubrittern" und nennt die Thätigkeit der verbündeten Raub am Volte". Wer's nicht Rapitalisten einen" alauben will, lese die Nr. 140 des Patent- Anwalt" vom Ditober 1888.
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Die Sandfabrikation im Bittaner Handelskammerbezirk befindet sich, nach dem Berichte der Handelskammer für 1887, in sehr gedrückter Lage; die Bosamenten, beißt es, litten unter rafchem Wechsel der Mode".
In der preußischen Hüttenproduktion ist der Probuftions werth seit 1883 von 260 618 688 M. auf 253 991 690 Mart im Jahre 1887 herabgegangen, während die Produktionsmenge von 3 035 636 Tonnen auf 3 406 089 Tonnen gestiegen ift. So stieg z. B. die Tonnenzahl des produzirten Roh eifens von 2575 977 auf 2863 617 Tonnen, während der Werth derselben in der Beit 1883-1887 von 143 070 259 M. auf 126 047 525 M. gefunken ift. Die Beche bei diesem Südgang der Erträgniffe zahlen die Arbeiter. Wohlfeil produzirt man und die Löhne reduzirt, die Arbeitszeit ver längert man.
Die Baumwollenindustrie in ihrer Verbreitung wird durch folgende Tabelle, die in dem Centralblatt für Textilindustrie" veröffentlicht wird, gut veranschaulicht. Es betrug die Spindelzahl in den letten fünf Jahren: 1888 1887 1886 1885 1884 Spindeln Spindeln Spindeln Spindeln Spindeln Großbritannien
23 380 000
13 525 000
2490 000
2420 000
Ostindien 2260 000 Total
43 000 000 43 800 000 42 700 000 42 740 000 42 700.000 Europäisches Kontinent 23 180 000 22 900 000 22 750 000 22 650 000 Vereinigte Staaten 13 250 000 13 500 000 13 350 000 13 200 000 2145 000 2 000 000 81 840 000 81 210 000 81 145 000 80 850 000 Die Spindelzahl in Nordamerifa und Ostindien ist stetig gewachsen, in Großbritannien , das freilich noch immer an der Spize matschirt, und auf dem europäischen Festlande ist eine Abnahme zu verzeichnen. Es wird nicht mehr allzu lange währen, wo die überseeische Lebensmittel Ron. Turrenz, dieses Schredgespenst der europäischen Ackerbaus intereffenten, wird ergänzt durch eine äußerst wuchtige über. seeische Industrieprodukten Konturrenz.
82 135 000
Das Haus Rothschild„ macht" in allem, in Staats papieren, Eisenbahnen, in Kunst und Wissenschaft, in Beitungen, Warum also nicht in in Kupfer, in Quecksilber, in 3inn. Diamanten? In dem südafrikanischen Diamantendisirift Kimberley hat das Haus Rothschild ein Syndikat, die Kimberley- Gesellschaft, gebildet, das foloffale Geschäfte macht. Die Gesellschaft befigt ein Aftienkapital von 90 Millionen Mart und hat im Jahre 1886 Diamanten im Werthe von 32 460 000 Mart zu Tage gefördert. Welches Glück für die Rothschild , die Könige der Epoche, um mit dem Fourieristen Toussenel au reden.
Auch in England, wie anderswo, macht fich der Fort schritt des Kapitalismus bemerkbar durch das Sinten der Löhne. Auf Grund der amtlichen Erhebungen zeigt sich dies recht deutlich z. B. in der Eisenindustrie. Wir erhalten folgendes Bild:
Bubbler,
1886
1. Kraft, pro Tag 7,70 Mt.
2.
5,50
1888 5,00 Mt. 3,20
"
"
"
"
"
Schmelzofenarbeiter, 1.
7,00
H
"
"
"
350
"
6,30" 3,30
"
2,70
2,85
"
4,13
Arbeiter( gewöhnliche) pro" Tag""
Durchschnitt pro Tag 5,28 Vit.
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"
Der Durchschnittslohn ging alio um 1,15 Mil. pro Tag zu rüd, was einen Verlust von 27 pet. an einem Tage bedeutet. Die Löhne gerade der qualifizirten Arbeiter fielen, der Lohn des gewöhnlichen Handarbeiters stieg um fünfzehn Pfen nige. Die fortschreitende Maschinentechnit macht gesmidte Arbeit immer mehr überflüssig und ersetzt dieselbe durch Handlangerei, welche mit solchem Bettelgeld fich abfinden läßt.
wurde sodann vertagt. Um 3 Uhr Nachmittaas eröffnete Herr Niemann die Sigung, nach Bericht der Mandatsprüfungstommiffion, die sämmtliche Mandate für giltig erklärte. Es wurde die seitens der Geschäftsordnungskommission vorgelegte Geschäftsordnung angenommen und die Wahl des Bureaus, das für die Dauer des Kongreffes denselben leiten solle, vorge nommen. Nach einer Pause von 15 Minuten eröffnete der Vorsitzende, Herr Kloß, die Sigung und wurde in den ersten Buntt der Tagesordnung eingetreten: Berichterstattung der Delegirten über die Lage der Kollegen und Stand der Organisation am Drt. Die Berichte der Delegirten aus den verschiedensten Städten förderten immer das gleiche Resultat zu Tage. Heruntergehen der Löhne, herbeigeführt durch die fich immer mehr ausdehnende moderne Produktionsweise, und überall dieselben Maßnahmen der Behörde gegen die fich bildenden Gewerkschaftsorganisationen. In Dresden löfte die Behörde die Verbandszahlstelle und die Lohntommiffion auf. In Hamburg wurde der Lokalfachverein aufgehoben. In Hannover wurde die Verbandszahlstelle unter das Gesetz für Versicherungsgesellschaften gestellt. In Düffel dorf gefchab daffelbe. In Elberfeld und Barmen mußten die Vereine aus dem Verband austreten, wenn sie ihr weiteres De ftehen nicht einbüßen wollten. Aus Berlin wurde gleichfalls über Schließung der Verbandszahlstelle, über Versammlungs verbote und Nichtgenehmigung von Versammlungen berichtet. Auch der Anstrengungen und Chikanen der Jnnungen, die Fach organisation der Gefellen zu nichte zu machen, wurde vielfach gedacht. Trotz alledem sprach aus sämmtlichen Delegirten der ungebeugte Mut, weiter zu organifiren, und die Absicht, für die Hebung der Lage der im Tischlergewerbe arbeitenden Kollegen thätig au sein. Schluß des ersten Sigungstages er folgte Abends 8 Uhr.
Das diesjährige Weihnachtsfest des hiesigen Fachvereins der Tischler wurde in der Berliner Nefsource in ges wohnter Weise gefeiert. Das Programm war wieder ein recht reichhaltiges: großes Inftrumental Konzert, Theatervorstellung, verbunden mit diversen Vorträgen, Verloosung anonymer Ge schente an Erwachsene, Kaffeepause und verschiedenen Vorträgen von Mitgliedern der Theatergesellschaft und schließlich noch großer Ball. Man erfteht aus ben hier aufgeführten Abtheilungen, daß das Programm ein wirklich mannigfaltiges, und für Amüse ment bestens gesorgt war. Die Stimmung wurde auch bald eine recht animirte, als die Theateraufführung ihren Anfang nahm. Nach Absolvirung der Theaterstücke und nachdem noch einige scherzhafte Liedervorträge statttgefunden hatten, ging man zum Ball über, der die Festtheilnehmer bis in die frühen Mor genstunden bei einander bielt.
Verband der Möbelpolirer Berlins und Umgegend. Montag, den 31. b. M., Abends 9 Uhr, im Verbandslotal, Andreasstr. 26. Bur Sylvesterfeter gemüthliches Beisammensein mit Familie, verbunden mit Tanstränzchen und humoristischen Vorträgen. Alle Mitglieder mit ihren Familien sowie Freunden und Bekannten werden hierdurch eingeladen, zahlreich zu er fcheinen. Der Eintritt ist fret. Anfang Abends 9 Uhr.
Freie Vereinigung der Zuschneider, Stepper, Bor richter. Sonnabend, den 29. d. Wt. fällt die Mitgliederver ſammlung aus, dafür ein gemüthliches Beisammenfein mit Familie refp. Damen im Restaurant Reyer, Alte Jakobe ftraße 83, Abends 8 Uhr. Gäfte find willkommen. Nächste Mitgliederversammlung( Vorstands Wahl ) Sonnabend, den 12. Januar 1889, Abends 8 Uhr.
Fachverein der Buchbinder und verwandten Berufs genoffen. Am Montag, den 31. Dezember( Sylvester) findet im Vereinslokal, Annenstr. 16, Abends 9 Uhr, ein gemüthliches Beisammensein mit Damen statt. Fremde tönnen durch Mite glieder eingeführt werden und haben ein Entree von 30 Pf. aut entrichten. Damen frei.
Eine öffentliche Schneiderversammlung wurde am britten Weihnachtsfeiertage unter Vorfiz des Herrn Pfeiffer im Fauftmann'schen Saale, Invalidenstraße 144, abgehalten. Ueber Bwede und Biele der gewerkschaftlichen Organisation hielt zu nächst herr Thierbach einen Vortrag. Derselbe warf in erster Linie die Frage auf, ob eine gewerkschaftliche Organisation für die Arbeiter von Nugen sein fann, bezo. ob durch dieselbe schreiende Mißftände in der Gewerkschaft beseitigt werden tönnten. Der Vortragende sprach der gewerkschaftlichen Drga nisation theilweise die Fähigkeit zu, zog die überaus traurigen Lohn- und Arbeitsverhältniße im Schneidergewerbe in Betracht und bezeichnete es für eine Pflicht der Schneider, fich zu orga niftren und vor allem eine Verkürzung der Arbeitszeit anzuftreben. Da ein gefeßlich geschütter Marimal Arbeitstag voraus fichtlich noch lange auf fich warten laffen werde, so müßten die Arbeiter vermöge einer starken gewerkschaftlichen Organisation eine Verkürzung der Arbeitszeit durchseßen. Dadurch würden allmälig die arbeitslosen Arbeiter Beschäftigung und Verdienst erhalten, das Volt würde allgemach produktionsfähiger und da mit auch fonsumtionsfähiger werden, die allgemeine wirthschaft liche Lage würde sich beffern und beben und die fogenannte Ueberproduktion" in nichts zerfließen. Daß eine Vertürzung Der Arbeitszeit tros des Widerspruches der Kapitalisten möglich ist, beweisen andere Länder. Da die Arbeiter, zur Nothwehr gezwungen, unwiderstehlich auf die Bahn der gewerkschaft lichen Organisationen gedrängt würden, so sei es auch Pflicht, diesen Weg maffenhaft zu betreten, da nur durch einen Waffenzusammenschluß etwas erreicht werden könne. Eine gewerkschaftliche Organisation habe aber noch andere Aufgaben zu erfüllen, als Front zu machen gegen gewerkschaft liche Mißstände. Sie habe auch für die geistige Aus- und Fort bildung zu sorgen, um die heranwachsenden Generationen bes fähigt zu machen, in der zukünftigen Gesellschaft würdig ihren Plaz auszufüllen. In längeren Ausführungen legte Redner flar, wie durch die heutigen wirthschaftlichen Verhältnisse, durch Die kapitalistische Ausbeutung das Bolt entnervt und förperlich und fittlich geschädigt, ja ruinirt werde. Redner schloß mit der Aufforderung, ein neues Leben zu beginnen, welches die Ar beiter schließlich zum Stege führen werde. Herr Pfeiffer hielt es fast für unmöglich, aus eigener Kraft eine Verfürzung der Arbeitszeit im Schneidergewerbe herbeizuführen da die Hausindustrie zu sehr vorherrsche. Wenn deffen ungeachtet eine gewerkschaftliche Organisation der Schneider ins Leben gerufen fet, so sei es zu dem Zwecke geschehen, um die Schneider aufzutlären über die Schädlichkeit der heutigen Produktionsweise und dieselben vorzubereiten für die Produktionsweise der Bu funft, welche dem Arbeiter den vollen Ertrag seiner Arbeit Redner forderte dringend auf, der gewerkschaftlichen fichert. Organisation Freie Vereinigung der Schneider Berlins" beizu treten. Her Jeschonned sprach der Freien Vereinigung die Kraft ab, energisch gegen die Uebergriffe des Kapitals, d. h. erfolg reich Front zu machen. Ec hielt den gegründeten Schneiderver band für viel befähigter hierzu und empfahl seinerseits diesen. Die Freie Vereinigung sei nur ein Ronkurrenzunternehmen. Um den gordischen Knoten des schon längere Zeit schwebenden Streits zwischen beiden Organisationen auf die einfachste Weise zu lösen, wünschte er das Aufhören der Freien Vereinigung.( Buftimmung und Widerspruch.) Herr Täterom sprach den gewerkschaftlichen Dr. ganisationen überhaupt jeden Werth und Nußen ab, ohne jedoch Denselben irgendwie feindlich gegenüberzustehen. Er ließ dem zufolge auch die Streitfrage der Lokal resp. Bentralorganisation unberührt. Der§ 152 der Gewerbe- Ordnung fet das Damokles schwert, das über beiden Arten der Organisation gefahrbrohend Schwebe. Herr Rädtke hielt eine lokale Vereinigung in erster Linie für nothwendig, in welcher eine Aussprache über gewert schaftliche Misstände erfolgen und Aufklärung geschaffen werden fönne. Eine lokale Vereinigung sei gewissermaßen eine Vorbe reitung, eine Vorschule zum Verbande. Herr Bigmann wies auf die Erfahrungen hin, die mit den Bentralorganisationen in letterer Belt gemacht worden sind und die die Berliner Arbeiter in ihrer Mehrheit bewogen hätten, fich bis auf Weiteres den Lokalen Organisationen zuzuwenden. Alla in dem weiteren Meinungsaustausch über die Frage, ob lokale, ob zentrale Dr ganisation, schließlich ein Redner äußerte, daß, wenn man fich auf den Standpunkt des Herrn Täterow stellen und die gewerk. schaftlichen Organisationen für zwed und nuplos erklären wolle, indem fie nichts zu ändern vermöchten an dem Bestehenden, man notbgedrungen dahin gelangen müffe, Alles für nuplos zu halten, die Reichstagswahlen, wie Stadtverordnetenwahlen 2c., erfolgte die Auflösung der Versammlung polizeilicherseits auf Grund des§ 9 des Sozialistengefeßes, fodaß der zweite Punkt Der Tagesordnung: Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Norden Berlins ", nicht mehr zur Besprechung gelangte. Die An wesenden verließen ohne jede Erregung das Versammlungsschule Abends 9 Uhr im Restaurant, Roppenstr. 58.- Verein Iotal.
Einen ungemein erhebenden Verlauf nahm das erste Stiftungsfest, welches der Verein zur Wahrung der Intereffen der Schuhmacher" am ersten Feiertag unter Bethelligung von über tausend Berufskollegen, deren Frauen und Freunden in Sterneder's Bürgerfälen veranstaltete. Den Gipfelpunkt des Abends bildete die von Herrn Klinger gehaltene Festrede, in welcher vor allem darauf hingewiesen wurde, daß nur ein Busammenschluß Aller beffere Beiten vorbereiten könne. Unter Mufilllängen, Tans und Unterhaltung blieb man in frohester Gemeinschaft bis zum frühen Morgen beisammen. Allgemeiner deutscher Tischlerkongres.
Am Mitt
Freireligiöse Gemeinde, Rosenthalerstr. 38. Am Sonn tag, den 30. d. Mts., fällt der Vortrag aus. Dienstag, den 1. Januar 1889( Neujahr), Vormittags 10 Uhr, Festvortrag des Herrn E. Vogthert. Damen und Herren als Gäste will tommen.
Der Fachverein der Schloffer und Berufsgenoffen ver anstaltet am Sonnabend, den 29. d. Mts., im Schweizergarter eine Weihnachtsunterhaltung verbunden mit Tanzkränzchen, wou Gäste und Freunde des Vereins eingeladen werden. Billets à 30 Pf. find beim Vergnügungskomitee zu haben.
Verein der Sattler und Fachgenossen. Sonnabend, den 29. d. M., Abends 8 Uhr, in Gratwell's Bierhallen, Kont mandantenftr. 77-79, Mitgliederversammlung. Tagesordnung 1. Bericht der Kommission über die Lohnstatiftit. 2. Vereins angelegenheiten. 3. Verschiedenes. Gäste willkommen. Auf nahme neuer Mitglieder.
Tischler- Verein. Außerordentliche Generalversammlung am Sonnabend, den 29. d. M., Abends 9 Uhr, Kottbufer straße 4a. Tagesordnung: 1. Eröffnung der Bibliothet und Bericht der Kommiffion. 2. Bericht vom Stiftungsfest. 3. Unter flüßungsgesuche.
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Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Sonnabend. Gefangverein Harmonia" Abends 8 Uhr im Restaurant, Alte Jakobstr. 38. Männergesangverein Treue" Abends 9 Uhr im Restaurant Andreasstr. 9. Männergesangverein ,, Erato" Abends 9 Uhr bei Schläwice, Kleine Kurstraße 1.- Lübeck 'scher Turnverein( 1. Lehrlingsabtheilung.) Abends 8 Uhr Elisabethstr. Nr. 57-58.- Turnverein Wedding ", Pantstr. 9, Männer abtheilung von 8-10% Uhr Abends; desgl. 1. Lehrlingsabthei lung von 8 bis 10 Uhr Abends.- Arends'sche Stenographen flaffe des Berliner Handwerkervereins" Abends 8 Uhr Sophien ftraße 15. Theater- und Vergnügungs- Verein„ Caritas Abends 8 Uhr im Louisenstädtischen Bierhause, Admiralstr. 38.Theaters und Vergnügungsgesellschaft Treue" Abends 8 Uhr in Bobert's Ballsalon, Weinstraße 11. Vergnügungsverein Schneeglödchen" Abends 9 Uhr in Vettins Bierhaus, Veteranen straße 19.- Geselligkeitsklub, Lustig" Abends 9 Uhr im Restaur Weichelt, Taubenstr. 45.- Verein der Taubenfreunde Abends 8 Uhr im Restaur. Hillmann, Manteuffelstr. 68.- Dänischer Verein Freya " Abends 9 Uhr im Restaur Poppe, Lindenstr. 106. -Verein der Württemberger Abends 8%, Uhr bei Vaihinger Dorotheenstr. 84.- Verein ehemal. Schüler der 34. Gemeinden
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ehem. M. C. Lutherscher Schüler Abends 9 Uhr im Restaurant Bormann, Ohmgaffe 2. Rauchflub Qualm Abends 8 Uhr im Restaurant Tamm , Schönhauser Allee 28. Ver gnügungsverein Lustige 13", Abends 9 Uhr im Restaurant Albrecht, Annenftr. 9.
Kleine Mittheilungen.
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Landsberg a. W. Man wird sich der ausführlichen Br richte über die merkwürdige Angelegenheit des früheren Revier jägers Rostin entfinnen, welcher wegen eines im Jahre 1841 in Der Neuhauser Forst. nahe bei Berlinchen verübten Mordes an der Förstertochter Emilie Dito verdächtigt und von dem Schwup
Der Niedergang der Strumpfwaarenfabrikation Tischlergesellenschaft aus allen Theilen Deutſchlands zuſammen, gerichte zu Küfirin zu lebenslänglicher Buchthausstrafe verurtheilt macht fich nach dem jüngsten Fabrikinspektorenberichte auch Aufsichtsbezirle Reußä. L. fühlbar. Das Gleiche ist in der Wollenwaarendruderet der Fall. Die Berichte fon statiren, daß die Arbeiter darunter leiden.
Den Rüchenzettel der Schmalkaldener Kleineisenarbeiter theilt Bruno Frantenstein in feiner Schrift über die Hausindustrie im Kreise Schmollalden mit. Er fagt: Als Hauptnahrungsmittel für die Kleinfeuerar. better gelten Kartoffeln, Kartoffeln und nochmals Kartoffeln. Es segt sich der Küchenzette einer Woche für Den Kleinfeuerarbeiter überhaupt etwa nach folgendem ein förmigen Schema zufammen: Morgens: Kartoffeln mit fog. Raffee, b. b. einem aus Bichorien, gebrannten Rüben und Kaffeebohnen bestehenden ausnahmsweise aus wenigen Raffeebohnen
um in ernster Arbeit zu berathen, in welcher Weise die immer trüber werdenden Verhältnisse im Tischlergewerbe abzustellen feien, und die Form festzustellen, unter welcher dies geschehen tönne. Erster Tag der Sigung am 26. Dezember. Am 26. Dezember, Morgens 11 Uhr, eröffnete Herr Niemann aus Braunschweig den Kongreß. Er begrüßte die anwesenden Delegirten im Namen der Braunschweiger Kollegen. Ein Theil der Delegirten war noch nicht anwesend; dieselben waren zurückgehalten, weil die Behörde in Braunschweig anfangs ein Verbot des Rongreffes in Aussicht gestellt hatte. Der Kongreß wurde jedoch freigegeben und trafen die Delegirten nach und nach ein. Es wurde dann vorläufig ein provisorisches Bureau gewählt, welches die Mandatsprüfungskommiffion und die Geschäftsordnungskommission zusammentreten ließ. Die Sizung
wurde. Die Unschuld dis Verurtheilten fam erst zu Tage, als vor kurzem der wirlliche Thäter in der Todesstunde ein Be kenntniß seiner Schuld ablegte; Rostin war aber inzwischen im Buchthhuse au Sonnenburg verstorben. Dennoch wurde der Wunsch laut, durch ein gerichtliches Wieder aufnahmeverfahren die Unschuld Rostin's festzustellen, um auch deffen Anverwandte von dem Jahre hindurch auf ihnen laftenden Drude, Verwandte eines Mörders zu sein, zu befreten. Das Wiederaufnahmeverfahren wurde darauf einge leitet und das hiesige Landgericht hat nun folgenden Beschluß gefaßt: 1) die bereits vernommenen Beugen Brediger Ziegler und Mühlenpächter Paul Gründling zu Fürstensee zu vereidigen und nochmals zu befragen, ob sie nicht etwa früher im Verkehr mit Gründling Wahrnehmungen gemacht, namentlich Aeuße