zelle, die für einen Menschen selbstredend schon sehr flein ist, iteden jept 3 Menschen. Daß das gesundheitsgefährlich und eine sehr harte Strafe ist, die aller etwaiger Verurtheilung vorangefchickt wird, gleichviel ob es sich um Schuldige oder UnSchulige handelt, sieht jedermann ein. Und da hält sich der Wohlgemuth über schweizerische Gefängnisse auf!
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In München sind von der dortigen Polizei zwei Arbeiterversammlungen, in denen der internationale Arbeiterfongreß in Paris die Tagesordnung bilden sollte, von vornherein verboten worden. Der Breslauer Polizeipräsident verbietet Sammlungen zum Zweck der Beschickung des Kongreffes.
Oesterreich- Ungarn.
Aus Wien ausgewiesen wurde der Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Wolf- Eppinger, der Vertheidiger der Redakteure der„ Gleichheit". Derfelbe hatte seit einer Reihe von Jahren in größeren Sozialistenprozessen als Vertheidiger fungirt und bekannte sich als Mitglied der sozialdemokratischen Partei. Die Ausweisung scheint nichts weiter als ein Racheaft zu ſein.
Die Untersuchungsfommission des Staatsgerichtshofes wird am nächsten Donnerstag wieder zujammentreten, um das Requisitorium des Generalprofurators entgegen zu nehmen und sich sodann sofort als Anklagekammer fonstituiren.
Deputirtenkammer. Pichon interpellirte die Regierung wegen der von dem Journalisten Wöstyne an den Bankier Jacques Meyer gerichteten Briefe, da dieselben eine treulose Handlungsweise gegen die Republik bekundeten. Der Justizminister Th venet sagte, die Briefe Meyers lieferten allerdings den Beweis hierfür. Caffagnac behauptete, die Briefe seien einfach von der Polizei fabrizirt. Für diese Aeußerung ver hängte die Kammer sofort über Caffagnac die Zensur mit zeitweiliger Ausschließung von den Sizungen. Caffagnac verließ infolge dessen den Saal, gefolgt von mehreren Mitgliedern der Rechten. Der Justizminister las hierauf die in Rede stehenden Briefe vor. Schließlich wurde einstimmig von sämmtlichen eine von Bichon beantragte anwesenden 363 Abgeordneten Tagesordnung angenommen, in welcher die Regierung aufgefordert wird, Repressivmaßregeln gegen die verächtlichen Umtriebe gewiffer Gegner der Republik zu ergreifen.
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In Norwegen steht der Sturz des Ministeriums Sverdrup dicht bevor. Wahrscheinlich wird das Ministe rium schon in der gestrigen Montagssigung zu Fall gebracht worden sein. Der Sturmbod, ein Mißtrauensvotum, wie es die parlamentarische Geschichte wohl kaum gesehen hat, liegt bereit. Die Rechte und die radikale Linke haben sich in ihrem Groll über das glatte, aber charakterschwache Ministerium vereinigt, welches ohne Prinzipientreue nur mit dem Wind des äußeren Erfolges gewandt zu laviren verstand. Die reine" Linke war der Verachtung voll über die liberalen Ministeriellen, welche die elementaren Grundsäße des Liberalismus in einer halben Kompromißpolitik immer mehr preisgaben und feinen Muth fanden, rein liberale Grundsäge zu verfechten. Mit welchem Jubel wurde gerade vor fünf Jahren, am 26. Juni 1884, das neue Ministerium Sverdrup begrüßt. Und was ist schließlich aus ihm geworden? gutbefoldete Klique, die selbst um den Preis der politischen Ehre von ihrem einträglichen Plaz nicht weichen wollte. Gleich bei Beginn der laufenden Storthingssigungen wollte die
Theater.
Dienstag, den 2. Juli.
Friedrich Wilhelmstädtisches
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Fledermaus.
Theater.
Viktoria- Theater. Die Kinder des Kapitän
Grant.
Bellealliance- Theater. Gefährliche Mädchen. Kroll's Theater. Ein Maskenball.
Oftend- Theater. Spezialitäten- Vorstellung.
Geld und Stempel ist bei ihm zu haben, D'rum wollen wir uns heut am Getränke laben. Unserm Wigel gratuliren wir
Und rechnen auf eine viertel Tonne Bier.
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reine Linke das im Parlament so schwach fundirte Ministerium| stürzen, aber Sverdrup, der einstige Held des nordischen Liberalismus, fuchte und fand flägliche Hilfe bei der Rechten, die ihn damals hielt, ihm aber höhnisch ins Gesicht sagte, daß sie es nur thue, weil sie einen noch empfindlicheren Augenblick für
zahlen, an der Wahl theilnehmen können, und dieses wäre nur eine fleine Erweiterung, denn ein großer, vielleicht sogar der größte Theil des schwedischen Volkes zahlt weniger an direkten Steuern. Größere Konzessionen fann also selbst dieser Herr nicht machen. Uebrigens ist dieser Herr ein durchaus klarer Kopf, wie folgende Aeußerungen, die er that, als die Erweiterung des Wahlrechts in der letzten Reichstagsfession zur Berathung stand, beweisen. Der Herr sagte:„ Wir Industrielle sind durch eigene Arbeit nicht in der Lage, uns weder in der ersten noch in der zweiten Kammer zu vertreten. Was wären wir ohne die Hilfe unserer Arbeiter? Nichts. Wir können in der Regel ohne sie weder Vermögen erwerben, noch was nöthig ist, um in diese( erste) Kammer zu kommen. Wir leben zum hauptsächlichsten Theil von deren Arbeit und wie viele sind es nicht von uns, die ganz und gar von deren Tauglichkeit und Fleiß abhängig sind. Es sind deshalb unsere Arbeiter, welche uns faktisch in den Stand gesezt haben, in diese Kammer zu kommen, um die Pflicht zu erfüllen, welche die Nation uns auferlegt, weshalb sollen wir denen, welche ordentlich ihre Steuern zahlen, das Recht vorenthalten, wenigstens einigen Antheil an den AngeTheil an den Wahlen zu haben, auch wenn sie nicht gewählt werden können?" u. s. w.
mentarische Minister in Skandinavien , ließ sich selbst um den Preis dieser bitteren Verhöhnung noch eine furze Spanne über Wasser halten! Jetzt aber ist sein Ende gekommen; die Rechte hat nun selbst die Initiative ergriffen und ein Mißtrauensvotum zu Stande gebracht, welches nach der norwegischen liberalen Presse nicht anders genannt werden kann als ein einziges großes Verzeichniß von treulofen Handlungen, Gefeßbrüchen, von Willkürlichkeiten im parlamentarischen Kampfe und Eigenmächtigkeiten im Besezen öffentlicher Stellen und Aemter." Der Selbstmord des Ministers Richter werde für alle Zeiten das Sverdrupsche Regiment als eine Periode des Skandals und des öffentlichen Aergernisses fennzeichnen. Die reine Linke wird sich dem Votum der Rechten anschlleßen, so daß die zweiundzwanzig Ministeriellen im Storthing von einer grausamen Majorität jämmerlegenheiten des Landes zu nehmen; wenigstens doch einigen lich erdrückt und in ihrer Machtherrschaft ein für allemal werden vernichtet werden. Ein fonservatives Ministerium gilt als unwahrscheinlich, voraussichtlich wird es vorläufig zu einem ziem lich farblosen Geschäfts- Ministerium unter dem Bezirksrichter Roll kommen.
In Schweden , wo etwa 900 000 Staatsbürger und Steuerzahler( für dieses Land, welches feine 5 000 000 Einwohner hat, eine stattliche Zahl) fein Recht haben, bei den Reichstagswahlen für ihr Wohl und Wehe mit einzutreten, wird, seitdem der Reichstag den ersten Schritt zur Verftümmelung der Preß-, Rede- und Versammlungsfreiheit gemacht hat, lebhafter als je für Erlangung des allgemeinen Wahlrechts eingetreten. Hunderte von Wahlrechtvereinen sind im ganzen Lande bereits gebildet. In der Provinz Ostgothland allein etwa 150 mit zuſammen zirka 10 000 Mitgliedern. Jezt macht Ostgothlands Wahlrechtvereins- Zentralleitung in Linköping befannt, daß sie von Vermlands, Westgothlands, Malmöhns, Södermanlands, Hallands, Angermanlands, Norrbottens u. s. w. Wahlrechtvereinen unterstüßt, vom 1. Juli an ein regelmäßig alle vierzehn Tage erscheinendes Flugblit( Flygblad för allmän rösträtt Flugblatt für allgemeines Wahlrecht) ausgeben wird, um in den breiten Schichten des Volkes für ihre Sache Propaganda zu machen. Das Blatt soll zugleich als Vereinsorgan der schwedischen Wahlrechtvereine dienen. In einer der Bekanntmachung angefügten Aufforderung hebt die Zentralleitung hervor, daß es nothwendig sei, in jeder Stadt und jeder Landgemeinde Wahlrechtvereine zu bilden und fordert sodann Alle, welche ein warmes Herz für die gute Sache haben, auf, sich um die Fahne des allgemeinen Wahlrechts zu sammeln. Würde der Aufforderung Folge geleistet, so wäre allerdings ein guter Schritt vorwärts gemacht auf dem Wege zur Erlangung des allgemeinen Wahlrechts, aber es wird trotzdem noch lange dauern, bis sich der schwedische Reichstag dazu bequemen wird, daffelbe einzuführen, denn durch den jezigen eigenthümlichen Wahlmodus werden nur wenige Freunde des allgemeinen Wahlrechts in den Reichstag gewählt. Selbst für eine Erweite rung des jeßigen Wahlrechts sind im Reichstag nur wenige Freunde vorhanden. In der ersten Kammer ist es hauptsächlich der bekannte„ Branntweinfönig" Herr 2. D. Smith, welcher für eine Erweiterung des Wahlrechts eintritt. Derselbe tritt nämlich dafür ein, daß das Wahlrecht dahin ausgedehnt werde, daß alle Diejenigen, welche 5 Kronen( ießt 8) Kommunalsteuer
Am
Königsthor.
Dienstag: Fronten- und Kriegs- Feuerwerk
der Herren A. und W. Massow, Hornig und Bonander.
Zum Schluß:
Die Schlacht bei Wörth.
Pyrotechn. Kriegsschaufp. v. c. 160 Personen. Theater- u. Spezialitäten- Vorstell. Voltsbelustigungen all. Art. Bis 2Uhr Ball. Entree 60 Pf. Billets à 50 Pf. i. d. Handlung. Alles Nähere die Anschlagfäulen.
Versammlungen.
5i6
Eine ordentliche Versammlung der Freien Vereinigung und Fachgenossen der Maurer Berlins fand Donnerstag Abend 8 Uhr, im Saale des Herrn Drschel, Sebastianstr. 39, tatt. Referent Herr Rechtsanwalt Stadt hagen sprach über§§ 152 und 153 der Gewerbeordnung. Re ferent meinte,§ 152 fei der einzige unter den vielen Gesezen, welche eristiren, der den Arbeitern die Koalitionsfreiheit bieten folle. In England wurde dieselbe durch schwere Kämpfe im Jahre 1859 voll und ganz errungen. Im Jahre 1847 wurde der Vorstand einiger Vereine, z. B. der Maurer in London , zu 10 Jahren Gefängniß verurtheilt, weil er sich die Freiheit er laubt hatte, sich zu foaliren; der Vorstand wurde jedoch in zweiter Instanz freigesprochen. Ganz anders ist es aber in Deutschland . Es eristirt wohl das freie Koalitionsrecht, jedoch wird dasselbe von allen Nebenbestimmungen derart verstümmelt, daß sein Bestehen für die heutigen Verhältnisse unerheblich ist. Man läßt uns die volle Freiheit im wahren Sinne des Wortes nicht angedeihen, damit wir der kapitalistischen Produktionsweise feine Schwierigkeiten bereiten fönnen. Um seine Lage verbessern zu können, wird der Arbeiter zum äußersten gedrängt, nämlich zur Arbeitseinstellung und Streik. Das Kapital ist stets bemüht, seine Machtinteressen in Geseze zu verwirklichen. Es werden stets die 5 pCt. durch die Macht ihres Kapitals versuchen, das Recht nach ihrem Wunsche zu gestalten. Und die Juristen verstehen auch ganz schön die Geseze zu deuten, begeht er aber einen Fehlgriff, so heißt es, er hat sich geirrt, denn bei einem Juristen ist es ja möglich, daß er die Geseze nicht so genau fennen kann, aber der Ar= beiter muß sie fennen und schüßt deshalb Unkenntniß nicht vor den Strafen des Gesezes. In der Diskussion sprach Herr Rückert übereinstimmend mit dem Referenten. Herr Heinze fritisirte die heutigen Geseze als nicht stichhaltig für uns, fie seien nur da, um dem Entwickelungsgange der heutigen Ver hältnisse hemmend entgegen zu treten.
F
Zahlstelle Berlin . Mittwoch, den 3. Juli, Abends 8 Uhr, ber Hänsel, Markgrafenſtr. 83:
General- Versammlung
Tagesordnung:
1. Kaffenbericht für das 2. Quartal.
2. Bericht der Revisoren..
3. Bericht d. Vorstandes u. der Kommissionen.
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190
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beschäftigten Arbeiter
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Vergoldergewerbe beschäftigten
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Donnerstag, den 4. Juli, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Scheffer, Inselstr. 10 Tagesordnung:
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2. Diskussion.
3. Gründung eines Vereins.
4. Verschiedenes.
Männer haben als Gäste Zutritt.
Der Einberufer.
Gr. Versammlung des Wahlvereins für den fünften Berliner Reichstagswahlkreis
am Mittwoch, den 3. Juli, Abends 8 Uhr, im Salon Teutonia, Belforterstr. 15. Tagesordnung:
=
1. Handwerker- und Arbeiter Bestrebungen.. Diskussion.
zu repariren und zu reinigen kostet bei mir unter reeller, schriftl. Garantie am Mittwoch, den 3. Juli, Abends 9 Uhr, in Feuerstein's Salon, Alte Jakobftraße Referent: Max Baginzfi.. auf 1 Jahr nur
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Nr. 75( oberer Saal). Tages Ordnung:
1. Vortrag über Marimalarbeitstag. Referent: Herr Dr. Bruno Wille. 2. Wie stellen! Kleine Reparaturen billiger. Neue Uhren zu sich die in Buchbindereien und verwandten Betrieben beschäftigten Arbeiter zu dem Beschluß des Fabrikpreisen.you R. Rimler, hr- Alte Schönhauſerſtr. 25, Berbangatages, die Verfügung der Arbeitszeit betreffend. 3. Verschiedenes. Zur Deckung Koften findet eine Tellersammlung statt. Um zahlreiches Erscheinen bittet Der Einberufer.
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1. Monatsbericht. 2. Vortrag des Herrn Birch über Großbetrieb und Großvertrieb. 3. Dis fuffion. 4. Besprechung über Arbeitsnachweis und Rechtsschuß. 5. Verschiedenes. Gäste zahlen zur Deckung der Unkosten ein Entree nach Belieben. Aufnahme neuer Mitglieder.
0
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von
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2. Verschiedenes und Fragekaften. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Um 557 zahlreiches Erscheinen wird ersucht.
Der Vorstand.
Adhtung Töpfer!
Da nun festgestellt, daß der Töpfermeister Schmädike in Stegliz für die Magdeburger Bau- und Kreditbank durch Zwischenunternehmer Arbeiten fertig stellen läßt, und in Magdeburg die Kollegen im Streit liegen, bleibt die Sperre über die Bauten des Herrn Schmädike bestehen.
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450
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Arbeitsmarkt.
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