wie der sozialdemokratische Schneider Lut, der notorisch seit Jahren die in der Schweiz gedruckten Brandschriften in Tausenden von Exemplaren nach Deutsch land eingeschmuggelt hat."( ,, Nordd. Allg." Nr. 296 vom 28. Juni d. I.)
Ob es wirklich Tausende von Exemplaren waren, die Luz geschmuggelt, das wissen wir nicht. Geschmuggelt aber hat er, das ist erwiesen. Denn er hat Jahre hindurch zwölf Exemplare des Sozialdemokrat" bezogen und sie an einen „ Genossen" in Mühlhausen i. E. geschickt. Dieser„ Genosse" aber hieß Stohler und war, wie Herr Wohlgemuth in seinem Bericht über sein Abenteuer in Rheinfelden erzählt, der Vertrauensmann der Mühlhauser
Polizei.
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Die Bezahlung des Abonnementsbetrages für die zwölf von Lutz geschmuggelten Exemplare des Sozialdemokrat" erfolgte auch durch Stohler unter dem Motto: Die lustigen Brüder im Elsaß ", und mit dem Betrag für die Blätter Leistete dieser„ lustige Bruder" stets auch einen Beitrag zum Unterstüßungsfonds der Partei.
Und mit der Erzählung dieser lustigen Geschichte wollen wir schließen.
Korrespondenzen.
New- York , 22. Juni. Es hat allen Anschein, als ob in der Cronin'schen Mordaffaire geheime Mächte" am Arbeiten sind, um die Sache zu verwickeln. Die beiden New- Yorker Mitglieder des irischen Geheimbundes, deren Auslieferung der Gouverneur aus formellen" Gründen verweigerte, konnten Seitens der von Chicago hierher gesandten Personen( die Zeugen, welche das Mobiliar nach dem Mordhause gefahren u. s. w.) nicht identifizirt werden. Man hatte die beiden mit ca. 20 anderen Gefangenen in eine Reihe aufgestellt, doch war es den Zeugen nicht möglich, sie heraus zu finden. Es heißt jetzt, die Chicagoer Polizei habe damit nur einen Koup ausgeführt, um einen anderen Verdächtigen Namens Martin Burki, alias Delang, sicher zu machen, welcher nach dem Mord aus Chicago verschwunden war. Derselbe wurde vor einigen Derselbe wurde vor einigen Tagen in Winnepeg ( Manitoba ) ( Manitoba ) verhaftet, wo er von einem Dampfschiff- Agenten der Polizei als ver= dächtige Person denunzirt wurde, weil er bei Erwerbung eines Ueberfahrtsbillets demselben gesagt, er habe Ursache, unbemerkt so schnell als möglich außer Landes zu kommen. Da man gleich vermuthete, daß der Verhaftete mit der Chicagoer Mordaffaire in Verbindung stände, telegraphirte man dorthin, und ein sofort abgesandter Detective erkannte ihn als den ge suchten Burke. Jezt ist man noch einem gewissen Michael Cooney auf der Spur, welcher mit dem einen der beiden Männer identisch sein soll, welche die Leiche Cronin's nach dem Abzugkanal schafften. Von Burke hieß es erst, er habe sich sofort bereit erklärt, freiwillig nach Chicago zu gehen, wenn man ihm gestatten würde, als Staatszeuge aufzutreten. Dann aber soll er einen Advokaten engagirt haben, um seiner Auslieferung entgegen zu arbeiten. Verschiedene Versuche, ihn zu photographiren, scheiterten an seinem Widerstand. Dann hieß es wieder, er habe ein volles Geständniß abgelegt, was aber heute dementirt wird. Neuerdings heißt es, der Eishändler Sullivan fange an knieschmach" zu werden und stehe im Begriff, ein Geständniß abzulegen. Die Grand Jury hat nun formelle Anklage erhoben gegen M. Burke, P. D. Sullivan( den Eishändler), Frank Canghlin( den Detektive und Freund Schaack's) und Frank Woodruff.
Es
Die feitenlange Begründung des Richters Tulen für seine Entscheidung, A. Sullivan( den Advokaten und muthmaßlichen Anstifter des Mordes) gegen 20 000 Dollars Bürgschaft auf freien Fuß zu stellen, wird sehr abfällig beurtheilt." heißt in einem Blatte, er hätte sich kürzer fassen und einfach entscheiden können:„ Gegen Sullivan sind im Laufe der letzten 15 Jahre drei schwere Anklagen erhoben worden: In Detroit hat er sein Schuhwaarengeschäft in Brand gesteckt; in NewMeriko hat er 10 000 Dollars Regierungsgelder unterin Chikago schlagen; hat er den Schuldirektor Hanford erschossen. Alle drei Anklagen hat er glücklich überstanden. Daher ist es meine Ansicht, daß er auch diesmal wieder durchschlüpfen wird; darum gebe ich ihm lieber gleich die Freiheit."
Da die Grand Jury gegen ihn keine Anklage erhoben, so wird erst durch die weiteren Ermittelungen( bisher hat man nur die Aussagen Woodruff's) genügendes Material gegen ihn erhalten; d. h. wenn nicht die Eingangs genannten„ geheimen Mächte" dies verhindern. Wm. Pinkerton aus Chicago , der Sohn des bekannten Inhabers einer der größten DetektiveAgenturen der Welt und Vorsteher derselben, hat sich dieser Tage in New- York über den Cronin- Mord interviewen laffen und behauptet bei dieser Gelegenheit, was übrigens längst be
weißen aufschäumenden Wogen keine Furcht ein, welche der Strom hier in seinem verengten Bette dreht; die Schiffer haben diesen weißwolligen Wogenkämmen die Benennung " Biegen" gegeben.
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Wär' auch gescheidter, Sie würden, statt rückwärts, vorwärts schauen," brummte der Steuermann und strengte dann seine Kehle zu einem lauten Ruf an. Haho... Haho... o! Herr Kommissär, was kommt uns da entgegen?" Der Kommissär sah sich um und erblickte nun den Gegenstand, auf welchen der Steuermann ihn aufmerksam
machte.
Das Schiff fuhr jetzt mitten im Tataliapaß, wo die Donau nur noch zweihundert Klafter breit ist und einen rapiden Fall hat. Sie hat hier das Aussehen eines herabstürzenden Wildbaches nur daß dieser Bach die Donau ist.
Und dazu wird hier der Strom auch noch in zwei Theile getrennt durch eine Felsenmasse, deren First mit Moos und Gebüsch bewachsen ist; an der Westküste bricht sich das Wasser und gabelt sich in zwei Arme, von denen der eine unter den steilen Felsenwänden des serbischen Ufers dahinschießt, während der andere sich durch einen im Felsenbett ausgehauenen fünfzig Klafter breiten Kanal ergießt, in welchem die größeren Schiffe ſtromab- und stromaufwärts fahren können. An diesem Orte ist's nicht räthlich, daß zwei Schiffe einander entgegenkommen, denn das Ausweichen ist mit großen Gefahren verbunden. Nördlich befinden sich unter dem Wasserspiegel viele Klippen, an denen das Schiff Leicht scheitern fann, und füdlich liegt der große Strubel, den die unterhalb der Insel wieder zusammenströmenden Arme bilden; erfaßt dieser das Schiff, so giebt es keine menschliche Macht, die es retten könnte.
Die Gefahr, welche der Steuermann in der Frage: Was tommt uns dort entgegen?" angekündigt hatte, war fonach eine sehr ernste.
Ein im Tatalia- Paß entgegenkommendes Fahrzeug bei so hohem Wasserstande und unter solchem Winddruck!
Michael Timar verlangte das Fernrohr zurück, das Timea in der Hand hielt und das er ihr gegeben hatte, um die Stätte beffer betrachten zu können, von der aus einst Mirko die schöne Milieva vertheidigt hatte.
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kannt ist, daß der Chicagoer Polizei nicht zu trauen sei. Die Leute( Detektives), welche bei dieser Gelegenheit auf Seiten der Verschwörer stehen, wissen zu viel über die frummen Transaktionen, welche angewandt worden sind, um die Verurtheilung der Anarchisten herbei zu führen, und könnten vorkommenden Falles Dinge erzählen, welche manche von den höheren Offizieren in sehr sonderbarem Lichte erscheinen lassen würden."
Es ist anzunehmen, daß ein gewiffer Theil der Chicagoer Polizei zu der Verschwörerbande gehört, welche mit den irischen Verbrechern unter einer Decke steckt, daß aber ein anderer Theil, worunter vielleicht der jezige Polizeichef Hubbard, welcher Schaack tafsirte, nicht dazu gehören.( D. h. nicht zu dieser Bande;
daß sie irgend einer andern zu Plünderungszwecken organisirten Gruppe" von Polizeiern angehören, ist damit nicht ausgeschlossen.) Merkwürdig ist übrigens, daß man Schaack sich unbehindert von Chicago entfernen ließ, obwohl seine Handlungsweise in der Cronin- Affäre mehr als verdächtig er
Derselbe ist gegenwärtig von von dem Anwalte A. Sullivan's engagirt, um Entlastungsmaterial" für dessen Beschaffung von Zeugen, welche aus( irischem)» Patriotismus“ Klienten zu sammeln; muthmaßlich handelt es sich um die oder gegen baare Zahlung zur Leistung diverser Meineide bereit sind!
Bei dieser Gelegenheit sei auch mitgetheilt, daß der Auchschuft Bonfield vor einigen Tagen verhaftet wurde; er soll an Diamantendiebstählen betheiligt gewesen sein. Das waren also die„ Geschäfte", wegen deren er refignirte, da sie ihm mehr einbrachten, als das bis zur entgiltigen Entscheidung seiner Angelegenheit laufende Gehalt. Inno og all
Die Chicagoer Mordgeschichte hat für die Arbeiter- Be wegung in diesem Lande( und auch in England), wenn auch nicht direkt, so doch indirekt eine große Bedeutung. Aus diesem Grunde habe ich auch so ausführlich darüber berichtet. Es ist nämlich in Betracht zu ziehen, daß die große Masse der irischen Arbeiter, oder besser gesagt alle die, welche irisches Blut" in den Adern haben, wenn auch schon ihr Ürahne nach Amerika kam, blindlings hinter jenen Banditen herlaufen, welche zn dem geheimen Ring" in dem geheimen Bunde gehören, und welche die Dummheit oder den Fanatismus dieser Schafe ( die aber unter Umständen ganz wilde Bestien werden können, wenn man sie mittelst Schnaps und darauf folgendem Schwenken mit der grünen Fahne begeistert") benußen, um sich da, wo sich dieses Stimmvieh" in des Wortes vollster Bedeutung in der Majorität befindet, in die diversen einträglichen und mit wenig oder feiner Arbeit verbundenen Aemter wählen zu lassen, oder, wo das nicht der Fall ist, als„ Reprä
wohl jest wenigstens zum Theil an's Tageslicht kommen. Auffällig bleibt blos das Eine, daß Sullivan eine solche Menge Leute ins Komplott gezogen haben soll, während er doch die Beseitigung Cornin's durch einen Bravo hätte besorgen lassen können. Aber die raffinirtesten Verbrecher haben sich solche Fehler zu Schulden kommen lassen.
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Aus dem Todesthal" ist zu melden, daß die Zahl der Verunglückten nach den letzten Feststellungen zwischen 8-10 000 beträgt. Die erst angegebene Zahl von 15 000 foll dadurch entstanden sein, daß eine große Masse der Vermißten sich gerettet hatten, aber nicht in's Thal zurückkehrten, sondern Verwandte in benachbarten Orten aufsuchten und bei diesen blieben. Daß im Thale eine Militär- Diktatur eingeführt wurde, ist Das Erste, was der Herr Diktator, wohl schon bekannt. General Hastings, that, war die Reduzirung des Lohnes der mit den Aufräumungsarbeiten betrauten Arbeiter von 2 auf 1 Dollars, wovon sie auch die Kost bestreiten sollen, die sie vorher geliefert bekommen. Infolge dessen verließen sehr viele das Thal, doch gelang es, neue herbeizuschaffen. Aber seit vorgestern kommen wieder Nachrichten, daß eine allgemeine Ausreißerei im Gange ist. Hastings mußte, als General und Feldmarschall", nichts Besseres zu thun, als eine Kompagnie Soldaten kommen zu lassen, damit dieselben sich die noch massenhaft vorhandenen Trümmer ansehen können! Vors gestern trafen drei„ Wagenladungen" Italiener ein, doch wurden die Leute von einigen Landsgenossen beredet, nicht an die Arbeit zu gehen. In Chicago tagt die erste Konvention der„ Brüderschaft der Vereinigten Arbeiterpartei"( Brotherhood of UnitedLabor). Dieselbe wurde von dem früheren Mitglied des Ordens der Knights of Labor" Th. B. Barry und einigen andern Opponenten Powderly's gegründet. Die Präsidentschaft ist in der Organisation abgeschafft. Von der„ Federation of Labor" unterscheidet sie sich dadurch, daß sie ein geheimer Orden" ist und Zweigvereine hat( resp. aufnimmt), deren Mitglieder verschiedenen Arbeitsbranchen angehören. Zu Delegirten zum Pariser Kongreß( natürlich dem der Possibilisten) sind vorläufig zwei Mitglieder gewählt. Vom Orden der Knights of Labor" wird außer Powderly und seinem" Sekretär wahrscheinlich auch der befannte Ritter" Archibald nach Paris gehen. Ob die Gesellschaft indessen dort etwas vom Sozialismus profitiren wird, ist eine große Frage; diese Leute stecken in ihrer Beschränktheit so voller Dünkel, daß ihnen mit irgend welchen Argumenten gar nicht beizukommen ist.
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ſentanten großer Wählermassen“ mit der einen oder anderen Politische Uebersicht.
der politischen Parteien Boodle- Geschäfte zu machen. Wird diese Blase gründlich aufgestochen, so ist Hoffnung vorhanden, daß die irischen Arbeiter, so weit sie nicht schon hoffnungsLos forrumpirt sind, anfangen, über ihren NationalHorizont hinwegzusehen und Verständniß für die soziale Bewegung zu gewinnen.
Noch Einiges über das, was von den Freunden Cronin's gegen Sullivan vorgebracht wird. Derselbe soll einen Theil des von den irischen Patrioten gesammelten Geldes 1884 in der Blaine'schen Wahlkampagne verpulvert haben, und zwar gegen das Versprechen, im Falle des Sieges der republikanischen Die Verantwortung Partei einen Ministerposten zu erhalten.
S.'s über die verausgabten Gelder war sehr einfach. Er hatte 97 000 Dollars dem Dr. Gallagher gegeben, der im Jahre 1882 nach England geschickt wurde, um Dynamitereien zu begehen. Gallagher ist zu lebenslangem Zuchthaus verurtheilt und fann nicht reden. Geld hat man bei ihm, als er verhaftet wurde, nicht gefunden. Jahre Im gleichen wurde John Daly zu ähnlichen Arbeiten nach England gesandt und Sullivan gab ihm, wie er sagte, 25 000 Dollars. Daly sitt ebenfalls fest und kann feine Auskunft geben. Ein gewisser Mackey Lomeny, der die Londoner Brücke in die Luft sprengen sollte, hat von Sullivan, wie dieser sagt, 50 000 Dollars erhalten. Unglücklicherweise ist dieser Daly in Detroit spurlos verschwunden und anscheinend ebenso beseitigt worden, wie Dr. Cronin. Ein wahrer Abgrund thut sich aber erst vor einem auf wenn man hört, welches das Schicksal der nach England gesandten Dynamiter im Allgemeinen war. Von 23, die vom Triangel", der geheimen Oberleitung des Clanna- Gaels, nach England geschickt wurden, sind 20 abgefaßt worden, ehe sie etwas verrichten konnten, und Cronin und sein Anhang behaupten, daß ihre Namen, Personalbeschreibung und ihr Vorhaben der eng ischen Polizei mitgetheilt worden sei, ehe sie drüben landeten. Die übrigen drei seien aber nur davon gekommen, weil sie sich nicht des Namens bedienten, mit dem fie dem Triangel bekannt waren, sich unkenntlich machten und an anderen Pläzen logirten, als mit jenen vereinbart worden war. Es handelt sich also, wenn diese Darstellung von der Cronin- Seite richtig ist, nicht blos um die Unterschlagung großer Geldsummen, sondern Einer aus dem Triangel"( oder mehrere?) soll auch die Agenten des Clanna- Gael an's Messer geliefert haben; wieder hauptsächlich, um die Unterschlagungen zu verdecken. Was daran wahr ist, wird
Bei der westlichen Krümmung der Donau zeigte sich eine dunkle Masse mitten im Wasser.
Michael Timar figirte sie mit seinem Fernrohr und rief dann dem Steuermann zu: ,, Eine Mühle!"
Heiliger Jesu! Dann sind wir geschlagene Leute!" Eine Donaumühle trieb in der raschen Strömung auf sie zu. sie zu. Wahrscheinlich hatte der Sturm sie von der Uferfette losgerissen. Voraussichtlich ist das Fahrzeug ohne Steuermann, ohne Ruderer, die sich sonder Zweifel ans Ufer geflüchtet haben. So treibt es, sich selbst überlassen, in's Blinde einher, die Mühlen, die es auf seinem Weg findet, der Reihe nach wegfegend, und die ihm entgegen kommenden Lastschiffe, wenn sie nicht rasch genug auszu weichen im Stande sind, in den Grund fahrend.
Wie aber soll man hier ausweichen zwischen Scylla und Charybdis?
Michael Timar sprach kein Wort, gab Timea das Fernrohr zurück und sagte ihr, wo sie damit noch besser das Nest der Adler sehen könne, deren Urahn einst die Liebenden gefüttert; dann warf er eilig seinen Ueberrock ab, sprang ins Boot unter die Ruderknechte und hieß fünf derselben mit ihm in den Kahn hinübersteigen; den kleinen Anker und das dünne Tau sollten sie mitnehmen und dann den Kahn losbinden.
Trikaliß und Timea verstanden seine Befehle nicht, die er ungarisch ertheilt hatte, in einer Sprache, deren sie unkundig waren. Ebenso unverständlich blieb ihnen, was der Kommissär dem Steuermann zurief.
Der Landesausschuß der deutschen Sozialisten in der Schweiz erläßt in der schweizerischen Arbeiterpresse„ Grütlianer", Arbeiterſtimme", Arbeiterfreund" eine Erklärung, überschrieben: An unsere Partei- und Gesinnungsgenossen und an die Bevölkerung der Schweiz , in welcher er Stellung in dem Streit zwischen Deutschland und der Schweiz nimmt. Der Aufruf ist in der deutschen Presse nicht abdruckbar, weil er in besonders scharfer Weise mit den Lockspizeln, die sich seit acht Jahren in der Schweiz gezeigt, ins Gericht geht, und dabei auch deutsche Behörden heftige Hiebe abbekommen. Der Ausschuß sagt, was ihn veranlaßt in dem Streit zwischen den Regierungen Deutschlands und der Schweiz das Wort zu ergreifen, das seien die Beschuldigungen und Anklagen, die Deutsch land gegen die Handhabung des Asylrechts in der Schweiz erhebe. Der Ausschuß wirst die ganze Schuld auf Deutsch land , das seit langem einen Spizel nach dem andern die ins Land gesandt, dann zu Lockspizeln wurden.
Die Namen derselben und ihre Thaten werden aufgeführt und da kommen sie dann nacheinander an die Reihe, die Friedemann, die Schmidt, die Weiß, die Schröder und Haupt, die Kaufmann und v. Ehrenberg . Kein deutscher Sozialist habe sich in der Schweiz Hoch- oder Landesverrath gegen Deutsch land zu Schulden kommen lassen oder habe Attentate geplant, wohl aber hätten die Hezspizel systematisch dazu geheßt. Auch der Sozialdemokrat" habe zwar Personen und Zustände in Deutschland sehr heftig angegriffen, aber auch er habe weder zu hoch- und landesverrätherischen Unternehmungen, noch zu Attentaten gegen mächtige Personen in Deutschland aufgefordert, wohl aber habe er die Pläne der Most'schen Freiheit" und anderer anarchistischer Organe bekämpft. Der Vorwurf, die Schweiz zu einem Herde hoch- und landesverrätherischer Unternehmungen gemacht zu haben, treffe die deufchen Sozialisten in der Schweiz nicht, die Versuche dazu seien von ganz anderer Seite ausgegangen.
Der Ausschuß spricht sein Erstaunen darüber aus, daß Deutschland seinen Polizeiagenten nach all' den bösen Erfahrungen, die es in der Schweiz gemacht, nicht strenge Ordre gegeben, sich unter feinen Umständen Provokationen zu er lauben, der Fall Wohlgemuth mit dem: Wühlen sie nur lustig darauf los! wäre dann unmöglich gewesen.
Der Landesausschuß sieht in dem Vorgehen Deutschlands gegen die Schweiz hochpolitische Gründe und Pläne, die er des
ten, einer steuerte. Der Kommissär stand vorne im Kahne mit verschränkten Armen.
Was ist ihr tolles Vorhaben? Was wollen sie in einem schwachen Kahne gegen eine Mühle, was mit mensch lichen Sehnen und Muskeln gegen Strom und Sturm ausrichten?
Wäre jeder von ihnen ein Simson, die Gesetze der Hydrostatik würden doch alle ihre Kraftanstrengungen zu Nichte machen. Der Stoß, den sie gegen die Mühle führen, wird auf den Nachen zurückprallen. Entern sie auch die Mühle, so werden sie von ihr fortgerissen. Es ist, als wollte eine Spinne den Hirschkäfer in ihrem Nege fangen.
Der Kahn hielt sich indessen nicht in der Mitte, sondern bemühte sich, die südliche Spiße der Felseninsel zu gewinnen.
Der Strom warf solche Wogen auf, daß die fünf Männer wieder und wieder im Wellenthal verschwanden, und im nächsten Momente oben auf dem Kamm der wilden Wogen tanzten, hin- und hergeschleudert von der entfesselten Fluth, die unter ihnen schäumte, wie im Sudkessel brodeln= des Wasser.
( Fortsetzung folgt.) purple
" Der Schiffszug foll nur weiter gehen, das Schiff Aus Kunst und Leben.
weber nach rechts, noch links ablenken!"
Hungersnoth in Westindien . Aus der westindischen Nach wenigen Minuten konnte indeffen Trikaliß schon Besizung, der Insel Curaçao , fommen haarsträubende Be selbst sehen, in welcher Gefahr sie schwebten. Die losgerichte über die dafelbst herrschende Hungersnoth. Es hat auf rissene Mühle kam rasch in dem brausenden Strombette herabgeschwommen, und man konnte mit bloßem Auge das flappernde Schaufelrad wahrnehmen, mit dessen Breite sie die Fahrstraße des Kanals einnahm. Wenn sie mit dem Lastschiff zusammenstößt, werden alle beide untergehen.
Der Kahn mit den sechs Männern fuhr fort, sich gegen die Strömung hinaufzuarbeiten. Vier der Männer ruder
der Insel nunmehr seit 15 Monaten nicht mehr geregnet und es wird noch bis Oktober dauern, ehe der übliche Jahresregen fallen wird, wenn er nicht wie im vorigen Jahre überhaupt ausbleibt. Berge und Felder sind mit einer Schicht grauen Staubes bedeckt, das wenige Grün, das man hier und da sieht, wird von einem Glühwinde versengt. Tausende Stücke Vieh sind dem Hunger erlegen und häufig fann man beobachten, wie die Esel das halbverfaulte Stroh an den Dächern der Negerhäuser gierig verzehren. Infolge diefer langen Trockenheit ist die Ernte
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