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näheren entwickelt. Diese Pläne verpflichteten die deutschen  Sozialisten in der Schweiz   nichts zu thun, das die Schweiz  kompromittiren fönnte, wie sie das bisher auch nicht gethan hätten. Was sie bisher in der Schweiz   gethan, sei nach Schweizer   Recht gefeßlich. Aber es erwachse unter bewandten Umständen für die Sozialdemokraten noch die weitere Auf­gabe, daß wo und unter welcher Gestalt immer Pläne oder Vor­schläge an einen unter ihnen heranträten, die der Schweiz  schaden könnten, der Versucher am Kragen gepackt und mit Namen und der Thaten sofort Deffentlichkeit überliefert werde, denn wer mit solchen Plänen komme, sei entweder ein Narr oder ein Het spikel, damit nüße man am besten der Partei in Deutschland   und dem Lande, dessen Gastfreundschaft man genieße, daß man solche Leute unmöglich mache.

Dieses Vorgehen des Landesausschusses der deutschen   So­zialisten in der Schweiz   findet unsere volle Billigung. Es dient dazu, den Hezereien der Norddeutschen" und Blättern gleichen Kalibers den Boden zu entziehen, und giebt den schweizer  Behörden die Sicherheit, daß die Heyspizel unter den deutschen  Sozialisten in der Schweiz   keinen Anhang finden, wohl aber, wo sie sich zeigen, auf einen warmen Empfang gefaßt sein dürfen. Die Erklärung, so deutlich sie ist, und sie ist im vor­liegenden Wortlaute sehr deutlich, wird zwar die offiziösen Heber auch ferner nicht abhalten, ihre traurige Arbeit zu ver­richten, sie hat aber die Situation geklärt und das ist sehr wichtig.

Die Sikungen des internationalen Arbeiterkongresses finden in der Salle Petrelle, Rue Petrelle, Paris  , statt. Zum Kongreß sind bis jetzt deutscherseits 61 Vertreter angemeldet, und es dürften dieselben auf nahe an 70 wachsen. Die große Mehrzahl derselben wird sich am 12. Juli Abends in Köln  treffen und von dort gemeinsam die Reise durch Belgien   unter­nehmen, Ankunft in Paris   am 13. d. Vormittags. Ein kleiner Theil reist durch Elsaß   und trifft ebenfalls am 13. Vormittags in Paris   ein. Am stärksten ist Norddeutschland vertreten, am schwächsten Bayern  , das nur einen Vertreter sendet. Im übrigen find alle Gegenden Deutschlands   vertreten von Flens­ burg  , Königsberg   und Breslau   im Norden und Osten bis Freiburg   im Südwesten.

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Stadt und Land. Man hat vielfach von dem Gegen­sah zwischen Stadt und Land gesprochen, und die Ausgleichung dieses Gegensatzes für die Vorbedingung einer gesunden wirthschaftlichen und politischen Entwicklung erklärt. Und das mit Recht. Daß der Gegensah vorhanden ist, kann unmöglich geleugnet werden. Jahrhunderte, ja Jahrtausende lang wenn wir die gesammte Völkergeschichte nehmen hat das Land sich in Abhängigkeit von der Stadt befunden, ist von der Stadt und aus der Stadt beherrscht und ausgebeutet worden. Ist nun auch seit der französischen   Revolution die politische Abhängigkeit und Unterordnung des Landes, durch gesetz­liche Anerkennung des Prinzips der Rechtsgleichheit auf­gehoben worden, so hat der soziale oder wirthschaftliche Gegen­faz, nach Beseitigung des politischen, doch an Schärfe eher zu­genommen durch die moderne Großindustrie und deren Kon­zentrirung in den Städten.

Der Gegensatz zwischen Landwirthschaft und Industrie gab dem Gegensatz zwischen Land und Stadt frische Nahrung. Während die Großindustrie, ein Kind der Neuzeit, aus der Wissenschaft ihre Nahrung zieht und ihrem ganzen Wesen nach fortschrittlich ist, hat die Landwirth­Schaft, als älteste Industrieform, sich durch zähes Festhalten am Alten, Veralteten ausgezeichnet. Und das ist ihr Unglück geworden. Denn die Noth der Landwirthschaft", so weit sie nicht blos tendenziöse Erfindung zu reaktionär- raub­ritterlichen Zwecken ist, besteht einfach darin, daß speziell unsere deutsche Landwirthschaft weit hinter der städtischen Industrie zurückgeblieben ist, und nicht begriffen hat, daß die Land­wirthschaft nur ein Zweig der Industrie und genau denselben Gesezen unterworfen ist, wie die nicht landwirthschaftliche Industrie.

Unsere Herren Agrarier wollen die patriarchalischen Ver­hältnisse und Löhne aufrechterhalten, welch vor dem Aufkommen Der Großindustrie allgemein waren, und aus den Städten und Industriebezirken längst weggefegt sind. Die Herren be­denken nicht, daß die amerikanische   Konkurrenz", über welche fie so sehr jammern, nur deshalb so gefährlich und erdrückend geworden ist, weil in Amerifa der kapitalistische Großbetrieb auf dem Gebiete der Landwirthschaft genau ebenso herrscht, wie auf dem Gebiete der Fabrikindustrie. Im Großen und Ganzen spielt unsere deutsche Landwirthschaft der Fabrikindustrie gegen­über dieselbe Rolle, wie der zünftlerische Handwerker gegenüber dem Fabrikanten. Es haben ja ohne Zweifel unsere deutschen  Grundbesizer in neuerer Zeit vieles gelernt, und es giebt viele unter ihnen, die durchaus rationell ihre Güter bewirthschaften, allein wer die deutsche Landwirthschaft mit der englischen   und namentlich der amerikanischen   vergleicht, muß ihr allerdings ein fehr ungünstiges Zeugniß ausstellen. Der Zopf hängt ihr hinten. Und was für einer!

Auf die schlimme Lage der Kleinbauern, überhaupt auf die eigentliche Grund- und Bodenfrage wollen wir heute nicht ein­

durchaus vernichtet worden; der im März 1888 geerntete Mais ist vollständig verzehrt und wie die ausgehungerte Bevölkerung noch die lange Zeit bis zum nächsten März über­stehen wird, ist trop aller seitens der Privatwohlthätigkeit dar­gebrachten Opfer ein Räthsel; die Arbeit auf den Pflanzungen steht vollständig still, da der harte, ausgetrocknete Boden doch nicht von dem kraftlosen Zugvieh bearbeitet werden kann. Viele Arbeiter sind nach Venezuela   gegangen, um daselbst Arbeit und Verdienst zu finden, haben aber Frauen und Kinder im gräß­lichsten Elend zurückgelassen. Infolge des Mangels an der nöthigsten Nahrung herrscht unter der Bevölkerung der Skorbut, der bereits zahlreiche Opfer gefordert hat und sich mit der Zu­nahme der Noth stets weiter verbreitet. Mit hohlen Augen, ent­zündetem Zahnfleisch und geschwollenen Beinen liegen die Opfer der Krankheit in ihren elenden Hütten, sind kaum mehr im Stande, sich zu bewegen und erwarten den Tod als willkomme nen Erlöser.

Eine recht merkwürdige Geschichte macht gegen­wärtig die Runde durch die Presse. Im Jahre 1885 starb in Paris   eine Amerikanerin, Namens Feffart, und setzte ihren Kammerdiener, den Schweizer   Cadrian, zu ihrem Universal­erben ein. Cadrian gewann den Prozeß, welchen die Erben der Frau Fessart gegen ihn angestrengt hatten, allein das viele Geld, in dessen Besiz er plößlich gelangt war, erschütterte seinen ohnedies schwachen Geiſt. Um das Ende des Jahres 1885 übergab der unglückliche Glückspilz den größten Theil seines Vermögens einer Schwindelbank der Rue Laffitte, deren Eigen­thümer Pary und Chapotat sich beeilten, das anvertraute Depot zu veräußern. Als dieser dann sein Geld zurückhaben wollte, gaben ihm die beiden Schwindler Wechsel, deren Einlösungs­termine nahe bevorstanden. Cadrian hatte inzwischen mehrere Male seine Wohnung wechseln müssen, da sein religiöser Wahnsinn die Nachbarn störte, und fand endlich in der Rue Saint- Jean, gegenüber der Kirche Saint- Michel- des- Batignolles, ein passendes Unterkommen. Er besuchte die Kirche sehr eifrig, erregte aber durch sein wüstes Treiben Unwillen. In der Nacht vom 29. Januar 1888 lief Cadrian halb nackt, mit einem Stock bewaffnet auf die Straße hinunter, wurde aber durch den Haus­meister in seine Wohnung zurückgebracht. Kurze Zeit darauf verließ er das Haus, diesmal vollständig angekleidet, und seither ist er spurlos verschwunden.

Die Polizei stellte Nachforschungen an, die resultatlos blieben und das Gericht beauftragte einen Kurator, die Inter­effen des Verschollenen zu wahren. Dieser erfuhr, daß Cadrian

gehen. Wir wollen blos feststellen, daß die Landwirthschaft hinter der Fabrikindustrie zurückgeblieben und daß hierin die Hauptursache ihrer vergleichsweisen Nothlage zu suchen ist.

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Der Gegensatz zwischen Landwirthschaft und Fabrikindustrie fann aber zum Glück auf die Dauer nicht bestehen; der Fabrikindustrie wird es in der Stadt zu eng, es drängt sie immer mehr auf das Land, wo die Anlagen und für einige Zeit auch die Arbeitspreise billiger sind. Freilich letzteres nur für einige Zeit, denn die Fabrikarbeiter streben überall nach städtischen Löhnen. Und wenn der ländliche Ableger einer Stadtfabrik ein paar Jahre bestanden hat, sind in der Regel die Löhne mit den städtischen voll­kommen gleich. Genug, die Fabrikindustrie hat die Tendenz, weil das Interesse: sich diejenigen Theile des Landes, wo die Arbeit am billigsten ist, auszusuchen natürlich vorausgesetzt, natürlich vorausgesetzt, daß die sonstigen Eristenzbedingungen( Verkehrsmittel u. f. w.) vorhanden sind. Und auf diese Weise wirkt die Fabrikindustrie geradezu revolutionirend auf die Landwirthschaft. Sie schwemmt die Ueberreste des patriarchalischen Sopfthums weg, macht die ländlichen Arbeiter mit den Kultur­bedürfnissen bekannt und, o Graus! mit ihremfpatriarchalischen ( Junker-) Paradies" ( Junker-) Paradies" unzufrieden. Die ländlichen Arbeiter vergleichen ihre Lage mit der ihrer Fabrikkollegen, und der Ver­gleich zeigt ihnen, daß sie weit schlechter gestellt sind, schlechter bezahlt und weniger frei und unabhängig. Die Folge ist: viele gehen in die Fabrik, die anderen bleiben nur unter der Bedingung höheren Lohns und besserer Behandlung. So gleicht sich der Unterschied zwischen ländlichen und Fabrikarbeitern mehr und mehr aus, die Landwirthschaft und damit das Land selbst verlieren mehr und mehr ihren patriarchalischen Charakter, der Gegensatz zwischen Stadt und Land verschwindet allmälig.

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Und das ist ein riesiger Vortheil und Fortschritt. Auf dem Gegensatz zwischen Stadt und Land beruht die Herrschaft der Reaktion, welche das konservative" Land gegen die revolutionären" Städte ausspielt. Das Kaiserreich in Frank­ reich   stügte sich auf die Bauern, die systematisch gegen Paris  und den großstädtischen Radikalismus gehezt wurden. Und welche Rolle dem Bruder Bauer" in Deutschland   zugetheilt ist, das weiß man; das Bismarck  'sche System kopirt auch in dieser Beziehung den Bonapartismus. Der 21. Februar 1887 die Faschingswahl war ein Sieg des Lands über die Stadt. So lange der Gegensatz zwischen Stadt und Land be­steht, hat die Reaktion Trumpffarten in der Hand. Hört er auf, so ist sie verloren.

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Mit dem Fabrikinspektor des Inspektionsbezirkes Dresden, einem Herrn Siebdrat, hat das Sächs. Wochenbl." schon verschiedentlich Veranlassung gehabt, ein fräftiges Wort zu sprechen. Auch jezt ist das Dresdener   Arbeiterorgan wieder in Auseinandersetzung mit diesem Herrn, die an dieser Stelle mitgetheilt zu werden verdient. Das Blatt schreibt: In dem Berichte der sächsischen Gewerbeinspektoren für 1888 ergeht sich der Beamte des Inspektionsbezirks Dresden, Gewerberath Siebdrat, wie gewöhnlich und, wie es uns scheint, um die Mangelhaftigkeit seines Beobachtungs- und Urtheilsvermögens zu verdecken, in allgemeinen Raisonnements über die sehr guten Unternehmer, die bösen Arbeiter und die allerbösesten Sozialdemokraten. Der Haß, den dieser Mann bei jeder Ge­legenheit gegen die schlechten" Arbeiter und die Arbeiterpresse zur Schau trägt, wirkt oftmals geradezu komisch, und es hieße Wasser in die Elbe schütten, wenn wir uns mit diesen Eigen­schaften dieses Mannes hier noch weiter beschäftigen würden, wenngleich wir nicht unbemerkt lassen wollen, daß sein Verhalten dem§ 2 der Dienstanweisung der Gewerberäthe vom 24. Mai 1879( M.-Bl. 152) durchaus nicht entspricht. Die geradezu verblüffende Unkenntniß einzelner Bestimmungen der Gewerbe­ordnung, deren Innehaltung zu überwachen die eigenste Funktion eines Gewerbeinspektors ist, zwingt uns, auf diesen Bericht näher einzugehen. In diesem Bericht unter der Rubrit C. heißt es wörtlich: Leider giebt sich die sozial­demokratische Bresse dazu her, solche Verleumdungen möglichst zu verbreiten, ohne zu fragen, wieviel Wahres oder Unwahres daran ist. So war in einer größeren Gießerei vom Besizer eine Kantine für die Arbeiter derart eingerichtet, daß sie gegen Baarzahlung oder Marken, die im Komtoir gekauft oder auch gegen Vorschuß entnommen werden konnten, Lebensmittel und Bier zu sehr mäßigen Preisen erhielten. Es war jedoch kein Arbeiter gezwungen, seinen Bedarf in der Fabrikverkaufsstelle zu entnehmen, da jedem gestattet ist, während der Ruhepausen die Fabrik zu verlassen und sich ihren Bedarf auch außerhalb derselben zu beschaffen. Gegen diese Einrichtungen erschien in einer Parteizeitung ein Artikel, welcher dem Arbeitgeber unlautere Absichten beim Verkauf der Lebenmittel unterlegte und nament­lich darauf hinwies, dasz jedem Arbeiter auf das Strengste verboten sei, die Fabrik während der Arbeitspausen zu ver­lassen. Nach Einsichtnahme dieses Artikels fand sich die Ge­werbe- Inspektion veranlaßt, die Angelegenheit näher zu unter­fuchen, wobei der Thatbestand dahin ermittelt wurde, daß die Angaben des Parteiblattes als unwahr bezeichnet werden mußten, da es den Arbeitern erlaubt war, die Fabrik während der Ar­beitspausen zu verlassen. Der unwahre Bericht war jedenfalls aus der Mitte einiger unzufriedener Arbeiter der Gießerei her­

dem Pfarrer Lemoine der Kirche Saint- Michel   einen Sack mit verschiedenen Effekten und Werthpapieren übergeben hatte, war aber nicht wenig erstaunt, als der Sack geöffnet wurde; der­selbe enthielt feine Werthpapiere. Nun brachte der Kurator in Erfahrung, daß die Einkünfte Cadrians regelmäßig eingezogen wurden, und die Polizei entdeckte bald, daß der falsche Cadrian ein Geschäftsagent Namens Mongin war und daß der Meßner der Kirche, Favreuil, die Werthpapiere Cadrian's aus dem Sack, der in der Sakristei aufbewahrt war, gestohlen hatte und durch Vermittlung eines Vetters Mongins mit diesem in Ver­bindung gebracht worden war. Mongin ließ sich mit dem Raube in einer fleinen Ortschaft bei Paris   nieder, gab sich da­selbst als Cadrian aus und wußte sich nach einem längeren Aufenthalte Identitätspapiere auf den Namen Cadrian's zu verschaffen, mit denen er die Depots des Verschwundenen in uerschiedenen Pariser   Banken einzog und sogar die zwei Schwindler Pary und Chapotat zur Zahlung der ausgestellten Wechsel zu zwingen wußte. Jezt ſizen diese, der falsche Cadrian, dessen Vetter und der Meßner hinter Schloß und Riegel und weitere Verhaftungen von Betheiligten stehen noch bevor. Ueber den Aufenthalt Cadrian's weiß man vor= läufig nichts; man behauptet, er sei in einem Kloſter ver­steckt, oder in irgend einem Irrenhause untergebracht, Ob der Verdacht begründet ist, daß die Bande den verrückten Kammer­diener aus dem Leben geschafft hat, wird wohl die Untersuchung ergeben.

Aus London  , 1. Juli, schreibt man: Lambeth, der Stadt­bezirk, in welchem vorige Woche der Akrobat Letine von dem Ingenieur Curragh erstochen wurde, war in der Nacht zum Sonnabend der Schauplag eines neuen größlichen Verbrechens, welches den Argwohn rege machte, daß Jack, der Bauchauf­schlißer" in dem Bezirk sein Wesen treibe. Am Sonnabend Morgen 3 Uhr wurde vor dem St. Thomas- Hospital, gegenüber dem Parlamentsgebäude in Westminster, ein Mann ermordet vorgefunden. Er hatte eine tiefe Stichwunde im Halse hinter dem linken Ohre. In dem Ermordeten wurde später der Steuermann einer Kohlenbarte Namens Hammond erkannt.

Kurze Zeit nach der Entdeckung der Leiche wurde ein junger

Mann verhaftet, von dem es hieß, daß er einer Frauensperson, Namens Margareth Webb, die auf einer Bant am Themsequai saß, eine Stichwunde beigebracht habe. Bald nach verübter That hatte er die Flucht ergriffen, aber auf das Hilfegeschrei des verwundeten Mädchens hatte ein Schußmann den Atten­täter verfolgt und ihn in der Nähe der Lambethbrücke festge­nommen. Der Verhaftete ist ein schlankgebauter junger Mann

vorgegangen; ob eine Berichtigung desselben stattgefunden hat, wurde hier nicht bekannt, jedenfalls ist aber der falsche Bericht von den meisten Lesern als baare Münze hingenommen worden." Aus den vorstehenden Säßen geht hervor, daß der Gewerbe­inspektor der Ansicht ist, eine Verlegung des§ 115 Abs. 1 der Gewerbeordnung, welcher die Verabreichung von Lebensmitteln an die Arbeiter. behandelt, liege erst dann vor, wenn die Ar­beiter formell gezwungen werden, die Lebensmittel in der Kantine zu entnehmen. Das ist falsch. Das Reichs gericht in entschied drei uns bis jezt bekannt gewordenen Fällen folgendermaßen: Die von einem Gewerbe­treibenden oder den ihm gefeßlich gleichgestellten Personen auf Anrechnung des Lohnes an die Arbeiter erfolgte Aushändi­gung von Marken, auf welche bei dritten Personen Lebens­mittel entnommen werden können, ist unstatthaft und strafbar. Ert. d. R.-R. v. 22. September 1882. IV. S. 706. Die Verrechnung von Blechmarken( für Lebensmittel und Waareu­bezüge) bei der Lohnauszahlung an die Arbeiter fällt unter das Strafverbot des§ 115 Abs. 1 der Gew.-D. Erf. des R.-G. v. 23. November 1882. IV. S. 834. Die Verrechnung von Vorschußzetteln( für Lebensmittel) bei der Lohnzahlung an die Arbeiter fällt auch dann unter das Verbot der Gewerbe­ordnung, wenn der ganze Lohnbetrag baar aufgezählt, dann aber vor Uebergabe des Geldes an den Arbeiter mit Zuftim­mung desselben der dem Vorschußzettel entsprechende Betrag abgezogen wird. Erk. d. R.-G. v. 20. April 1886. VIII. S. 304. Hier wird die bloße Verabfolgung von Marken oder Vorschußzetteln unter Strafe gestellt, und nicht erst die Be­ftrafung abhängig gemacht von einem erfolgten, juristisch nach weisbaren Zwange, mittelst dieser Marken und Vorschußzettel in bestimmten Verkaufsstellen Waaren zu entnehmen. Der Fabrikinspektor Siebdrat führt diesen Fall an, um an ihm die Unzuverlässigkeit des" Sächsischen Wochenblatt", welches seiner zeit diesen Mißstand in einer Gießerei zur öffentlichen Kennt niß brachte, zu illustriren, und hat damit die Zuverlässigkeit deffelben und dessen Bestreben, dem Geseze Achtung zu ver­schaffen, in das beste Licht gesetzt. In seinem Berichte wird er zum Ankläger wider Willen, und wir fordern nun­mehr die kgl. Staatsanwaltschaft auf, die An flage zu erheben gegen den Gießereibefizer Paul in Radeburg   wegen Uebertretung des § 115 Abs. 1 der Gewerbe- Ordnung, und zwar auf Grund des Berichtes des Gewerbeinspektors für den Inspektions bezirk Dresden  ."

Die Konservativen haben eine Heidenangst vor den nächsten Reichstagswahlen. Das beweist deutlich ein Ar­tifel des Herrn Helldorff- Bedra in der Konservativen Korre spondenz". Es heißt da: Die bevorstehenden Wahlen üben schon jezt ihre Wirkung auf die Haltung der Presse und der Partei­Agitation, und es kann nicht zweifelhaft sein, daß eine ge­schlossene Opposition, welche sich aus der Sozialdemokratie, der freisinnigen Partei und den intransigenten Theilen des Zentrums zusammensett, einen schweren Kampf in Aussicht stellt, in welchem von den Gegnern der bisherigen Gesezgebung und der Tendenz, von der sie getragen war, alle denkbaren Mittel zur Erregung der Massen in Anwendung kommen werden. Es wird der vollen Anspannung der Kräfte, es wird der gemein­samen Anstrengung Derer, die gemeinſam jene Gesetzgebung gefördert haben, bedürfen, um diesem Ansturm zu widerstehen.

Diejenigen, welche am lautesten den Respekt vor Höheren" predigen und sich als die eifrigsten Hüter von Ordnung und Gesetz geberden, vergessen diese schönen Lehren gewöhnlich selbst am schnellsten, wenn es sich um ihre lieben Eigeninteressen handelt. Das ist eine alte Erfahrung. Ein Theil der links- gouvernementalen Presse hat dies soeben wieder recht deutlich gezeigt. Als Mittel gegen den Massenstreik haben die Köln  . 3tg. und die Rhein.  - Weftf. 3tg." in rührender Uebereinstimmung den Unternehmern Lohnabzüge zur Her ftellung von Arbeiterfautionen empfohlen, ein Verfahren, welches von einem deutschen   Landgericht als ungefeßlich gebrand­markt worden ist. Und in einer fürzlich mehrfach berührten Ber sonenfrage, mit Bezug auf einen eventuellen Wechsel im preu Bi­schen Eisenbahnministerium, haben dieselben erst hyperlonalen Nationalliberalen im Eifer des Egoismus und der Interessenvertretung, die sie besorgen, jeden Respekt vor ministeriellen Persönlichkeiten vergeffen. Ueber diese Angriffe schreibt jetzt zutreffend der Berliner   parlamentarische Korre spondent der Bresl. 3tg.":" Der von der Köln  . 3tg." als Nachfolger für Herrn v. Maybach empfohlene Herr Jende be fißt ohne Zweifel die Befähigung, Eisenbahnminister zu wer den. Diese Befähigung ist sehr selten. Herr Jende hat außer­dem sehr angenehme Umgangsformen und verräth feine bureau­kratischen Neigungen. Der Hinweis auf ihn könnte unter Um­ständen sehr verdienstlich sein. Aber was hat man eigentlich gegen Herrn Mayboch?. Soweit mir erkennbar, gehen die Angriffe gegen Herrn v. Maybach nicht von denen aus, die, ihm seine wirklichen Fehler zum Vorwurfe machen, sondern von denen, die sich darüber beklagen, von ihm nicht in ungerechter Weise begünstigt worden zu sein. Ich kann es mir sehr wohl erklären, daß man in den rheinisch- westfälischen Kreisen den Wunsch hegt, einen Eisenbahnminister zu haben, der ihre Inter

im Alter von 27 oder 28 Jahren, mit blondem Schnurrbart und heißt James Crickmann. Er ist ein beschäftigungs Lofer   Kommis. Nicht mit Unrecht wird geargwöhnt, daß, er der Mörder Hammonds ist. Eine Frau, die den Mordversuch auf Margareth Webb von Weitem fah, hat ihn als den Angreifer des Mädchens, das, beiläufig bemerkt, schwer verwundet ist, erkannt. Das Motiv der beiden Verbrechen scheint, soweit bis jetzt bekannt ist, reine Mordlust geweſen zu sein. Trickmann wurde am Sonnabend dem Polizeirichter in Lambeth vorgeführt unter der Anklage, Hammond ermordet und versucht zu haben, Margareth Webb zu ermorden. Nach kurzem Verhör wurde er zurückgestellt, damit der öffentliche Ankläger die Sache in die Hand nehme.

Ein Liebesdrama mit blutigem Ausgange beschäftigt gegenwärtig die Behörden der russischen Gouvernementsstadt Minsk  . In einem dortigen Hotel fand man dieser Tage auf einem Fremdenzimmer die Leiche eines jungen, elegant ge fleideten Reisenden, der einige Tage zuvor in diesem Gasthause abgestiegen war. In einem Nebenzimmer lag auf dem Fuß­boden eine junge schöne Dame mit einer Schußwunde in der Brust. Die herbeigerufenen Aerzte brachten die Unglückliche zur Besinnung, und es konnte die Schwerverwundete noch folgende Angaben machen: Ihr Name sei Amelie Johnson und der Todte im Nebenzimmer ihr Geliebter Oskar Hugon, den fie soeben erschossen hätte. Sie seien beide Schweden   und stammten aus sehr vermögenden Familien. Oskar Hugon, der mit ihr ein Verhältniß angeknüpft, habe ihr eines Tages zugestanden, daß er verheirathet sei, und sie deswegen gebeten, mit ihm nach Rußland   zu fliehen. Sie ließ sich dazu überreden und ent wendete auch auf seinen Wunsch ihrem Vater eine bedeutende Summe Geldes. Sie ließen sich nun in Wilna   nieder. lernte aber Ostar Hugon eine schwedische Liedersängerin fenven und verließ seine bildschöne 23jährige Geliebte heimlich, um mit der Sängerin und der ganzen Sängertruppe nach Minsk   zn gehen. Amelie Johnson erfuhr dies, kaufte sofort einen Re­volver und reifte nach. In Minsk   machte die Verlassene ihren treulofen Geliebten in einem Hotel ausfindig und schoß ihn, ohne ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, nieder. Dann eilte sie in ein Rebenzimmer, um sich das Leben zu nehmen Nach Ansicht der Aerzte ist auch Amelies Wunde tödtlich.

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