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den Gemeinderath Huber aus Heilbronn , welche beide des Meineides angeklagt waren. Der Anklage lag folgender Sach­verhalt zu Grunde: Im Gasthaus Zur Krone" in Heilbronn wurden die Versammlungen der Deutschen Partei abgehalten. Auffälligerweise brachte die demokratische Heilbronner 3tg.", deren Redakteur Dr. Lipp ist, über diese geheim abgehaltenen Versammlungen Berichte. Es wurden mehrere Personen der Verfasserschaft beschuldigt; ein Mitarbeiter der H. Ztg." nannte als Verfasser zwei Herren, stud. jur. Rosenthaler und Kaufmann Amberg. Die nationalliberale Neckarztg." bezeichnete nun beide Herren als Spione, worauf Rosenthaler einen Beleidi­gungsprozeß gegen das Blatt anstrengte, in dessen Verlauf Lipp beschwor, den Verfasser nicht zu kennen. Auch Huber beeidigte, daß er nicht der Verfasser sei und den Verfasser nicht kenne. Diese eidlichen Aussagen sollen wissentlich falsche gewesen. Die Geschworenen verneinten jedoch in Bezug auf beide Ange­flagte die Schuldfrage, infolge dessen beide freigesprochen

wurden.

Der Geißterseher. Der Schwarzw. Ztg." erzahlt man folgende amüsante Geschichte. 1885 borgte Rentier Happle von Riedböhringen dem Landwirth Martin Schmidt( Nägel- Marte) von dort eine größere Summe Geldes. Bald darauf kam Schmidt durch Bürgschaft in mißliche Vermögensverhältnisse, weshalb Happle auf Sicherstellung seines Guthabens, sei es durch Eintrag ins Pfandbuch oder durch Bürgschaft drang. Da Schmidt beides verweigerte, ersuchte Happle einen Rechts­anwalt, den Schmidt gerichtlich betreiben zu wollen, worauf derselbe Bürgschaft leistete und die bereits erwachsenen 38 M. Koften bezahlte. Als Happle im Laufe dieses Frühjahrs starb, erachtete Schmidt die Zeit für gekommen, um jene 38 M. Kosten wieder zurückzuerhalten und verbreitete demzufolge in Riedböhringen das Gerücht, er und seine Familie hätten, so lange Happle todt sei, keine Ruhe mehr, Happle komme Nachts zwischen 11-12 Uhr in schrecklicher Gestalt in die Schmidt'sche Wohnung, trage einen Geldsack in der Hand und belle wie ein Hnnd; auch trachte Happle jeweils in den Geldsack zu greifen, wobei ihm ein zweites Ungethüm stets auf die Hand schlage. Schmidt schrieb auch in diesem Sinne an Wittwe Happle einen Brief und forderte sie zur Herausgabe des Geldes, damit ihr Mann Ruhe bekäme, auf. Obwohl lettere an die Geister­erscheinung nicht glaubte, sandte sie Schmidt die geforderten 38 M., damit das Gespräch ein Ende nehme, worauf der Geist den Schmidt auch wirklich nicht weiter belästigte. Die Staatsanwaltschaft, welche von diesem Vorfall Kenntniß erhielt und an den Geister­besuch des Schmidt nicht glaubte, erhob wegen Betrugsver­fuchs Anklage und stellte den Schmidt am 14. d. vor das Schöffengericht Donaueschingen . Schmidt versuchte in dieser Hauptverhandlung wirklich den Beweis zu liefern, daß ihm Happle's Geist erschienen sei, worauf der Vertreter der Staats­anwaltschaft in seinem Plaidoyer hervorhob, daß, wenn der An­geklagte sich nicht so gut vertheidigt hätte, man an seinem Ver­stande zweifeln fönne; so aber beantrage er, den Schmidt zu bestrafen. Die Herren Schöffen waren auch der Ansicht, daß Schmidt den Happle'schen Geist nicht gesehen habe, daß es ihm vielmehr nur um die 38 M. zu thun war, und verurtheilte ihn zu acht Tagen Gefängniß.

Soziale Uebersicht.

Bimmerleute Berlins und Umgegend. Als wir, durch Verhältnisse gezwungen, den Kampf für unsere Forde­rung einstellen mußten, da gelobten wir, daß, sobald die Ge­legenheit günstig und wir neu gefräftigt wären, wir die Fort­fegung des Kampfes wieder aufnehmen würden. Kameraden, mit dem Bewußtsein, daß wir diesmal Sieger sein müßten, eröffneten wir den Kampf. Sind nun auch die ersten Gefechte nicht glänzend siegreich, so sind sie doch immerhin von Erfolg gewesen, denn mehr als 2000 Gesellen haben die neunstündige Arbeitszeit erlangt. Die Zimmerer werden aber beseelt Tein, ihr Wort voll und ganz einzulösen und somit

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heißt es jezt: Es wird vorbereitet zu neuem kräftigen An­Sturm." Kameraden, ein Interesse haben wir Alle, das ist die Sicherung unserer Existenz. Und sobald es sich um einen Kampf für dieselbe handelt, da müssen selbstverständlich alle persönlichen Zwistigkeiten schweigen. Darum, Zimmerleute, die alte Einigkeit beseele uns, denn sie führt ganz gewiß zum vollen Siege. Kameraden, wir haben fünf Wochen ehrlich ge­fämpft und jeder Zimmermann wird sicher sagen, vergeblich darf das nicht sein. Also auf zu neuem Vorgehen, denn wir sind es den Unternehmern, welche die Forderungen bewilligten, schuldig, daß wir nun auch von allen übrigen das Gleiche fordern. Kameraden, auch an die Sammlung mahnen wir. Ihr Alle wißt, daß Geld noth thut, Ihr Alle wißt, daß der neue Kampf neue, ja noch größere Mittel als der erste erfordern wird. Da­her sammelt die von Euch beschlossene Mark pro Woche. Plaz­listen sind zu haben bei den Kameraden Jäckel, Blumenstr. 19; Küpfer, Greifswalderstr. 29, v. 3 Tr.; Zipke, Eisenbahnstr. 37; Schmidt, Lausigerstr. 3; Raumann, Steinmeßftr. 28; Ordtland, Stegligerstr. 58, bei Nellen; Stehr, Wilsnackerstr. 26, H. 4 Tr.; Leonhardt, Antonstr. 34, H. 4 Tr.

Versammlungen.

dem Zentralbureau bekannt zu geben, ob sie die Forderungen der Gesellen bewilligen wollen, und gleichzeitig die Zahl der einzustellenden Gesellen anzugeben, ist ohne nennenswerthen Erfolg geblieben. Auch Herr v. Salewski rief seinen Kameraden zu: Komme es, wie es wolle, nur haltet fest an dem neunstün­bigen Arbeitstage!( Beifall.) Auch Herr Laugsch war der Mei­nung, daß in fürzester Zeit die Arbeit um 7 Ühr Morgens auf­zunehmen sei, dann würde der neunstündige Arbeitstag sehr bald zur Thatsache werden. Den Lohn würden sich die Maurer auch zu erringen wissen. Herr Wernau gab ebenfalls seiner Ueberzeu­gung dahin Ausdruck, daß die Energie, welche die Maurer so lange beseelt habe, dieselben auch nach Aufhebung des Generalstreiks nicht verlassen werde. Herr Karl Schmidt äußerte sich im gegentheiligen Sinne und erklärte, nicht ein Verräther an der Arbeitersache werden zu wollen. Unter Zustimmung der Versammlung fon­statirte Herr Lehmann, daß das Niemand wolle. Wohl aber sei es nothwendig, andere Wege einzuschlagen. Durch den Generalstreit sei nichts erreicht worden und werde nichts erreicht. Der Streit sei aber nicht 6 Wochen geführt worden, um nichts zu erreichen. Es werde weiter gestreift werden, wenn auch in anderer Form. Die Maurer werden beweisen, daß sie nicht streifen, um nicht zu arbeiten, sondern gewillt sind, zu arbeiten, aber nur zu den geforderten Bedingungen.( Bravo.) Die Diskussion zog sich ziemlich in die Länge und äußerten sich fast alle Redner übereinstimmend mit den Vor­rednern, wenngleich es auch nicht an Vorwürfen gegen die Streifleitung fehlte. Nachdem Herr Grothmann diese zurück­gewiesen, gab er seiner Meinung in bestimmtester Weise dahin Ausdruck, daß der Streik der Maurer noch lange nicht ins Wasser gefallen sei. Nach Erledigung der Rednerliste nahm die Versammlung( gegen 15 Stimmen) folgende Resolution Grothmann an: Die heute am 3. Juli tagende Versammlung der Maurer Berlins giebt folgende Erklärung ab: 1. Die Ein­führung der neunstündigen Arbeitszeit wird so lange zur For­derung erhalten, bis dieselbe streng durchgeführt ist. 2. Wo die neunstündige Arbeitszeit und 60 Pfg. Stundenlohn be­willigt sind, kann von morgen( den 4. d. M.) ab die Arbeit aufgenommen werden. Jeder Streifende, der unter diesen Bedingungen keine Arbeit erhält, hat sich täglich in seiner Filiale zu melden und wird derselbe unter­stüßt. 3. Sämmtliche Maurer Berlins und Umgegend haben von der nächsten Woche ab die Sammlungen wieder aufzu­nehmen, jedoch nicht unter 1 M. pr. Woche, um die am 23. Mai dieses Jahres gefaßte Resolution zur vollen Durchführung zu bringen. Sämmtliche Bureaus bleiben bis Montag wie bisher bestehen. Auch sollen Fragebogen an­gefertigt werden. Nächste Versammlung heute Nachmittag 2 Uhr in demselben Lokale. Herr Grothmann empfahl zum Schlusse feine Ueberstürzung. Mit einem dreifachen Hoch auf die Arbeitersache wurde die Versammlung geschlossen.

Die Generalversammlung des Fachvereins für Schlosser und Berufsgenossen tagte am Montag, den 1. Juli, Abends 8 Uhr, in Feuerstein's oberem Saal, Alte Jakobstr. 75, mit der Tagesordnung: 1. Abrechnung des Kassirers und Bericht der Revisoren. 2. Ergänzungswahl des Vorstandes und Wahl der Revisoren. 3. Aufnahme neuer Mitglieder. 4. Bericht vom Vergnügungsfomitee. 5. Anträge, betreffend Reifeunterstüßung, Herabseßung der Eintrittsgelder und Regelung des Arbeitsnachweises. 6. Ersagwahl der Arbeits­nachweiskommission. 7. Verschiedenes und Fragekasten. Zum 1. Punkt verlas der Kassirer den Kassenbericht. Danach be= trugen: Einnahme. Ausgabe.

347,86 M. 286,89 60,97 M.

mithin bleibt Bestand

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Nachdem die Revisoren mitgetheilt, daß die Kasse und Bücher in bester Ordnung gefunden worden sind, wurde dem Kassirer Decharge ertheilt. Zur Ergänzungswahl des Vorstandes wurden gewählt zum 2. Vorsigenden Herr Bethge, zum 1. Schrift­führer Herr Röder, zum 2. Kassirer Herr Rölle. Zum 1. Bibliothekar wurde Herr Dau wiedergewählt. Zu Revisoren wurden die Herreu Bultmann, Lampe und Celm gewählt. Zur Anfnahme meldeten sich 19 Kollegen. Zum Bericht vom Ver­gnügungskomitee wurde abermals auf die Dampferpartie auf­merksam gemacht und die Kollegen ermahnt, sich recht rege daran zu betheiligen, damit wir recht besezte Dampfer haben. Die Dampferpartie findet am 20. Juli, Morgens 7 Uhr, von der Schillingsbrücke aus statt und sind Billets à 1 M. bei den Vorstands- und einigen Vereinsmitgliedern zu haben. Zum 5. Punkt Anträge" wurde folgender Antrag einstimmig ange­nommen: Die Unterstützung für durchreisende Schlosser und Berufsgenossen, welche wenigstens zwei Monate einem Fach­verein angehört und sich ordnungsmäßig abgemeldet haben, wird von 30 Pfennige auf 1 Mark erhöht." Die Unterstüßung ist im Arbeitsnachweis- Lokal, Dresdner straße 116, Abends von 8-10 Uhr, in Empfang zu nehmen. Der zweite Antrag, welcher besagte, daß die Beitrittsgelder von 50 Pf. auf 30 Pf. herabgesezt werden sollen, wurde nach einiger Diskussion ebenfalls angenommen. Der dritte Antrag, betreffend die Regelung des Arbeitsnachweises, sowie der 6. Punft der Tagesordnung: Ersagwahl der Arbeitsnachweiskommission" wurde der vorgerückten Zeit wegen bis zur nächsten Versamm­lung vertagt. Zum Verschiedenen" bemerkt Herr Miethe, daß die Arbeiter der Fabrik von Ludwig Löwe u. Co.( Aftien- Ge­sellschaft) darüber entrüstet waren, daß in der öffentlichen Ver­fammlung für Schlosser und Maschinenbauarbeiter gesagt wurde, es gehöre auch nicht Einer von jenen Arbeitern einer Organi sation an. Die Arbeiter hätten ihm deshalb ein Verzeichniß gesandt, woraus zu ersehen war, daß 22 Mann( sage und schreibe zweiundzwanzig) von 800 Arbeitern der Fabrik von Ludwig Löwe u. Co. dem Metallarbeiterverein angehören. Es wurde hierauf von Herrn Birch auf die Metallarbeiter- 3tg." aufmerksam gemacht und zum Abonnement eingeladen. Nach dem noch eine Frage erledigt, schloß der Vorsitzende die Ver­

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Die öffentliche Generalversammlung der Maurer Berlins und Umgegend, welche gestern Nachmittag unter Leitung der Herren Grothmann und Fiedler in den Bürgerfälen, Dres­denerstraße 96, abgehalten wurde, war der Wichtigkeit derselben entsprechend besucht, d. h. das Lokal war völlig überfüllt. Vor Eintritt in die Tagesordnung waren mehrere Anträge eingesammlung nach 12 Uhr. gangen, dahingehend, daß alle diejenigen Personen, welche nicht Maurer sind( desgleichen Puzer), den Saal zu verlassen haben. Die Versammlung nahm von einer diesbezüglichen Ausweisung Abstand unter der Bedingung, daß nur diejenigen das Ver­fammlungslokal verlassen sollen, welche nicht eng mit dem Bau­gewerbe verbunden sind. In die Tagesordnung eintretend, gab Herr Grothmann ein genaues statistisches Resultat bekannt. Demzufolge arbeiten auf 547 Bauten annähernd 4000 Gesellen, davon nur auf 32 Bauten zu 9 Stunden und 60 Pf. Stundenlohn ca. 286 Gesellen. Hr. Grothmann war der Meinung, daß entschieden andere Wege eingeschlagen werden müssen, um die Forderungen zur Durchführung zu bringen. Der Zuzug sei nicht mehr fern­zuhalten. Bis zum gestrigen Tage feien 983 Anmeldungen bei der Ortskrankenkasse erfolgt, davon gänzlich neue Arbeiter 256. Er forderte die Maurer Berlins und Umgegend entschieden auf, unter feinen Umständen von einem neunstündigen Arbeitstage abzugehen. Die Arbeitskräfte, welche von den Arbeitgebern nach Berlin hereingezogen worden seien, sie würden über furz oder lang wieder abziehen; Sache der Berliner Maurer würde es aber sein, bei diesen Leuten den Schulmeister zu spielen, damit sie aufgeklärter Berlin verlassen, als sie es betreten haben. So nur sei eine Organisation der Massen zu ermöglichen. Noch stets haben die Berliner Maurer gewußt, Sie wollten, und hätten es verstanden, dies zur Durchführung zu bringen. Auch diesmal Auch diesmal sei dies in erhöhtem Maße der Fall gewesen und die Berliner Maurer würden auch diesmal es verstehen, ihre Forderungen durchzusehen, wenn es ihnen bis dahin auch noch nicht möglich gewesen sei. Wenn die Arbeit wieder werde aufgenommen werden, würden die Berliner Maurer erst die nöthige Kraft gewinnen, die Forderungen durchzusehen. Die Baugewerks­Beitung" gab dem Redner sodann wiederum Gelegenheit zu längeren Betrachtungen. Die Aufforderung an die Meister, Die Aufforderung an die Meister,

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Die Posamentiere und Berufsgenossen hielten am 1. d. Mts. in Scheffer's Salon, Inselstr. 10, eine gut besuchte Versammlung ab mit der Tagesordnung: 1. Wie verbessern wir unsere Lage? 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Nachdem das Bureau gewählt war, entspann sich eine recht rege Dis­fussion, in welcher als erster Redner Herr Schubert sprach. Redner erläuterte den Zweck der Zusammenkunft. Von Jahr zu Jahr würden die Kräfte des Arbeiters immer mehr ange­spannt, und er könne troßdem nur ein fümmerliches Dasein fristen. Es müssen Mittel und Wege gesucht werden, durch welche wir unsere Lage verbessern. Herr Alschner führte aus, da der Staat immer größere Forde­rungen an die Arbeiter stellt und die sich ablehnend verhält zu dem in der Schweiz stattfindenden Regierung Kongreß, betreffend eine internationale Arbeiterschutz- Gesez­gebung, und die Technik immer mehr und mehr überflüssige Hände schafft, so müsse unbedingt die Arbeitszeit reduzirt wer den. Redner stellt den Antrag, eine Kommission von fünf Mann zu wählen, welche den Geschäftsgang beobachtet und die nöthigen Schritte thut zur Aufbringung eines Streiffonds. Herr Voges bemerkt, daß der Kampf ein härterer wird, als der vorige; man möchte reiflich überlegen und nicht unüber­legt handeln; er selbst ist für Verkürzung der Arbeitszeit. - Für Abschaffung der Affordarbeit sind die Ansichten getheilt. Nachdem sich sämmtliche Redner im Sinne der Vorredner aus­gesprochen haben und für eine neunstündige Arbeitszeit plädirt hatten, wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Die in Scheffer's Salon am 1. Juli 1889 tagende Versamm lung der Posamentiere und Berufsgenossen beschließt in Anbe­tracht, daß die Zustände im Bosamentierergewerbe durch die immer größere Ausdehnung der Ueberstunden- und Sonntags­arbeit, sowie die immer weiter( um sich greifende Anwendung

von Maschinen unhaltbar geworden ist, indem dadurch der Troß der Arbeitslosen ein immer größerer wird, welcher, durch die Noth gezwungen, die bisher errungenen Vortheile illusorisch macht, dafür einzutreten, daß erstens die Sonntagsarbeit und die Ueberstunden vollständig wegfallen, 2. die Arbeitszeit auf 9 Stunden vermindert wird; und wählt zur Durchführung dieser Beschlüsse eine Kommission von fünf Mann. Unter Verschiedenes" führt Herr Alschner an, daß die Fachvereinsversammlungen von jetzt ab im Restau rant Feuerstein stattfinden, und am Montag, den 8. d. M., ein Vortrag in Aussicht genommen ist, und bittet um recht zahlreichen Besuch; daß ferner am 13. d. M. im Deutschen Volkstheater das Stiftungsfest stattfindet. Herr Berger bittet um recht regen Besuch des Arbeitsnachweises. Da unter Ver­schiedenes" nichts weiter vorlag, schließt der Vorsitzende um 11 Uhr die Versammlung.

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Die Weber hielten am Montag Abend bei Paster, Neue Königstraße 7, eine Versammlung ab, um zum internationalen Arbeiterkongreß Stellung zu nehmen. Nach längerer Diskussion wurde einstimmig beschlossen, einen Delegirten zu entfenden. Gewählt wurde Kollege Paul Wagner.

Der Fachverein der Tapezirer tagte am Montag, den 1. Juli, bei Feuerstein, Alte Jafobstr. 75, mit folgender Tages­ordnung: Welche Forderungen gedenkt der Fachverein in Zu funft der Meisterschaft zu stellen? Hierzu gab der Kollege Gräffel einen furzen Ueberblick über die im Tapeziergewerk be­stehenden Mißstände, und wie es am besten durchzuführen ist, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erzielen. Auch Kollege Wildberger liefert in zündender Ansprache den Beweis an die Kollegen, daß endlich etwas zur Besserstellung gethan werden müsse. Es verlas eine kurze Statistik, dahingehend, daß von den in Berlin eristirenden 2000 Kollegen höchstens 500 das ganze Jahr arbeiten. 1000 arbeiten pro Jahr acht Monate und der Rest höchstens 4 Monate. Es kommen dem nach höchstens 203 Arbeitstage im Durchschnitt auf jeden Kollegen und der Verdienst deckt sich dadurch lange nicht mit den aller­nothwendigsten Ausgaben. Diese Zustände können nur durch die Verkürzung der 9stündigen Arbeitszeit auf eine 8stündige gebessert werden. Es wurden hierauf vom Kollegen Wildberger nachstehende Forderungen, welche fich in fast allen Punkten mit den von der Werkstatt­Kontrollkommission gestellten Forderungen deckten, einstimmig angenommen: 1. Einführung eines 8stündigen Arbeits­tages mit einem Stundenlohn von 60 Pf. 2. Abschaffung fämmtlicher Stückarbeit. 3. Möglichste Beschränkung der Weber­stunden, Nacht- und Sonntagsarbeit; wenn es sein muß, dann soll ein Aufschlag von 50 pet. für Ueberstunden, 100 pбt. für Nachtarbeit und für Sonntagsarbeit ebenfalls 50 pбt. gerechnet werden.

IV. Generalstreik wurde als einzig richtiges Kampfmittel anerkannt.

Zum 2. Punft, Vereinsangelegenheiten, wurde eine Kom mission von 16 Personen zu dem am 22. Juli stattfindenden Sommerfest gewählt. Nachdem noch einige Fragen erledigt waren, schloß der Vorsitzende die Versammlung gegen 12 Uhr.

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Die Delegirtenversammlung der Zentral- Krankenkasse der Tischler sette am Mittwoch die Berathung der auf Ab= änderung der Statuten gerichteten Anträge fort. Ein Antrag des Vorstandes, die Mindestleistung für Mit­glieder, welche in den ersten 26 Wochen ihrer Mitgliedschaft erfranken, im Höchstbetrage von 11,80 M. auf 14,10 M. pro Woche zu erhöhen, wird angenommen. Das Recht von Mitgliedern, welche sich auf längere Zeit ins Ausland begeben und später ihre Wiederaufnahme in die Kasse nachsuchen, wird präzisirt und gegenüber den bisherigen Bestimmungen, günstiger für solche Mitglieder gestaltet. Für das Stundungsver= fahren Beiträgen werden die jetzt bestehen­den Formalitäten vereinfacht, doch wird doch wird mit schwacher Mehrheit( 33 gegen 28 Stimmen) die Bestimmung angenommen, daß die Beiträge nur von vier zur vier Wochen gestundet werden dürfen. Diese Bestimmung war von der Bahlstelle Altona beantragt worden. Sehr weit auseinander gingen die Anträge, welche die Festseßung des Eintritts­geldes theils erhöhen, theils ermäßigen wollten. Gegenwärtig bestehen für 4 Klassen folgende Säße des Eintrittsgeldes: Für die 1. Klasse 75 Pf., 2. Klaffe 1,50 M., 3. Klasse 2 M. und 4. Klasse 3 M. In Zukunft werden nur 3 Klassen bestehen und wurden die Säße des Eintrittsgeldes festgesetzt für die 1. Klasse auf 50 Pf., 2. Klasse auf 1 M. und 3. Klasse auf 2 Mark. In der Nachmittagssigung am Mittwoch wurden zunächst die an eine Kommission verwiesenen Bestimmungen bezüglich Mitglieder berathen, welche mehreren Kaffen zugleich angehören. Die nach längerer Debatte gefaßten Beschlüsse lassen sich dahin zusammenfassen: Mitglieder einer gefeßlichen Zwangskasse können nur der zweiten Klasse beitreten. Jugendliche Arbeiter, die einer gesetzlichen Zwangskasse angehören, können nicht beitreten. Mitglieder der 3. Klasse, welche einer geseglichen Hilfskasse beitreten, müssen in die 2. Klasse zurücktreten. Mitglieder, welche durch Arbeits­verhältnisse gezwungen sind, aus der Kasse auszuscheiden, können nach Lösung dieses Verhältnisses sofort in ihre alte Klaffe wieder eintreten. Mitglieder, welche über diejenigen Thatsachen, welche ihre Aufnahme in eine geringere Klasse bedingen, un richtige Angaben gemacht haben, erhalten im Unterstüßungsfalle nur die Mindestleistung. Mitglieder, welche bereits zwei Stassen angehören und einer dritten beitreten, scheiden aus. Eine ganze Reihe von Anträgen, welche die Aenderung der Beitragsstala für die einzelnen Klassen bezweckt, wird nach längerer Bes sprechung abgelehnt. Angenommen wird die Streichung der jezigen vierten Klaffe der Unterstüßungsstala. Diese Streichung ist bereits durch die früheren Beschlüsse über das Beitrittsgeld 2c. bedingt. Ein von Berlin A ge= stellter Antrag, Mitgliedern, welche zwei Jahre hindurch arbeitsfähig waren, werden vorhergehende Krankheiten beim Krankengeldbezug nicht mit angerechnet, ebenso Antrag von Hamburg I, welcher die Bestimmung der Kranken­häuser, in welches erkrankte Mitglieder nöthigenfalls Aufnahme suchen müssen, dem Ortsvorstande oder der Ortsverwaltung überlassen will wird abge ehnt. Der Unterstüßungsbetrag für unter­haltsbedürftige Familienmitglieder der Erkrankten, die in ein Krankenhaus aufgenommen sind, wird von 65 auf 75 Pf. pro Tag erhöht.

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Der Fachverein der Arbeiterinnen in der Papier­branche und verwandten Berufsgenossen, dessen Gründung legthin erfolgte, hielt am 2. d. M. im Jordan'schen Saale, Neue Grünftr. 28, seine erste Versammlung unter Theilnahme von Herren ab. Zweck des Vereins ist nach§ 1 des ange­nommenen Statuts Wahrung und Förderung der materiellen und geistigen Interessen seiner Mitglieder" und sollen diese Zwecke erreicht werden durch Erzielung möglichst günstiger Ar­beitsbedingungen, Gewährung von Rechtsschutz, Beschaffung einer Bibliothek, Pflege der einer Bibliothek, Pflege der Berufsstatistit, Gewährung von Unterſtüßungen an in Noth gerathene oder für ihre Thätigkeit im Interesse des Vereins geschädigte Mitglieder, Errichtung eines unentgeltlichen Arbeitsnachweises u. dgl. m. Nachdem die Versammlung die Statuten sowie die Geschäftsordnung des Vereins genehmigt hatte, wurde zur Wahl des definitiven Vorstandes geschritten. Es wurden gewählt: Frau Greifenberg ( erste Vorsitzende), Frau Heinke( zweite Vor­figende), Frau Asch und Fräulein Nabot( Rafsirerinnen), Fräulein Fein und Bethge( Schriftführerinnen) und Fräulein Fromberg( Beisißerin). Die Wahl zweier weiteren Beisigerinnen mußte wegen Mangel an Kandidatinnen vertagt werden. Nach Erledigung dieser Angelegenheiten folgte ein Vortrag der Schriftstellerin Frau Clara Muche über Frauenberuf und Frauenerwerb, welcher wohlverdienten Beifall erzielte. In der sich anschließenden Diskussion wurde das Vorteagsthema leb­haft erörtert. Von den anwesenden Damen sprach besonders