Hasenclever weder je seinen Frohmuth, noch verließ ihn seine freudige Lust am Schaffen und Wirken für die Sache der Arbeiter, der Sozialdemokratie. 1877 in Altona und Berlin in den Reichstag gewählt, nahm er für Berlin VI an, 1879, 1881 und 1884 schickte ihn Breslau ( Ost) in den Reichstag , bei der letzten Wahl wurde er aber wieder für Berlin I gewählt, welches Mandat er bereits auch 1884 infolge Doppelwahl niederlegen mußte.
In welcher Weise Hasenclever im Reichstag thätig war, ist unseren Lesern bekannt. Schriftstellerisch war er ungemein produktiv und einer der gewandtesten Journalisten der Partei. Ein Bändchen Gedichte: Liebe, Leben, Kampf," 1874 in Hamburg erschienen, zeigen Hasenclever auch als formgewandten und gemüthreichen Dichter.
Im politischen Kampf schneidig und entschieden, war der Verschiedene im Privatumgang und im Verkehr mit Bekannten der treuherzigste Westfale, dessen urbane Formen Jedermann gewannen und in dessen Herzen kein Falsch
war.
Seiner Familie war er ein zärtlicher Gatte und Vater, seinen Freunden ein alle Zeit getreuer und braver Kamerad.
Mit Hasenclever geht ein Stück Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung zu Grabe. Er, der letzte Präsident des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins , war wohl berufen, die Geschichte desselben zu schreiben. Ein tragisches Geschick, das seinen Geist umnachtete und ihn in der Volltraft des Schaffens aus unserer Mitte nahm, hat ihn an der Ausführung dieser Aufgabe verhindert. Wer wird sein Erbe übernehmen?
Mit Hasenclever ist wohl der letzte typische Vertreter der alten Lassalleaner aus der Reihe der im Vordertreffen stehenden Männer der deutschen Sozialdemokraten aus dem Leben geschieden. Eine andere Generation ist mittlerweile heran gewachsen, der Gesichtskreis ist heute ein weiterer, der Kampf ein viel erbitterterer geworden, als er es zu jener Beit war, als der Allg. deutsche Arbeiterverein in seiner höchsten Blüthe stand und Hasenclever noch Präsident war. Der Verstorbene blieb zwar auch in den Stürmen seit 1878 unbeugsam, wie die Eichen seiner Heimath. Aber bitter hat es der im besten Sinne des Wortes kerndeutsch denkende und fühlende Mann doch immer empfunden, daß auch ihm, der in drei Kriegen mit der Waffe in der Hand an des Landes Grenze stand, der elende Vorwurf der Reichsfeind schaft und Vaterlandslosigkeit nicht erspart blieb. Ein braver deutscher Mann, der aber über dem Deutschthum das Menschenthum nicht vergaß, der über dem Vaterland nicht die Menschheit aus dem Auge verlor, sondern in ihrem Dienste und zwar besonders ihres armen und enterbten Theiles stritt, kämpfte und litt, das war Wilhelm Hasenclever .
Im Andenken aber für Wahrheit und Gerechtigkeit begeisterter Männer, vor allem aber im Gedächtniß des kämpfenden und vorwärts strebenden Proletariats wird Wilhelm Hasenclever's Name unauslöschlich eingegraben
bleiben.
Der Tanz um das goldene Kalb.
Kürzlich hat der französische Gelehrte M. C. de Varigny in der Kevue des Deux Mondes" statistische Untersuchungen veröffentlicht, in welchen höchst interessante, namentlich in sozialer und fulturgeschichtlicher Beziehung, lehrreiche Entdeckungen gemacht werden. Das Werk führt den Titel Les grandes fortunes aux Etats Unis et à l'Angleterre. Es fehlen demnach die großen Vermögen Deutschlands und Desterreich- Ungarns , Frankreichs und Italiens .
Schon der enorme Betrag der großen Vermögen, ihre Gewinnung, Zuſammenſeßung, namentlich die Art des modernen börsengaunerischen Erwerbs, wie der übertriebene Lurus dieser Emporkömmlinge und ihrer Familien, sind charakteristisch für unsere Zeit. Die meisten dieser Vermögen sind von Leuten irischer Herkunft erworben worden.
Der reichste Mann augenblicklich ist der sogenannte Goldund Eisenbahnkönig Jay Gould in New- York . Die meisten Arbeiter verdienen mit ehrlicher harter Arbeit nicht so viel im Jahre, als dieser Börsenjobber in der Minute, ja, sagen wir, in der Sekunde. Er besitzt mehr als ein und eine halbe Milliarde Mart, das sind über 200 000 M. per Tag. Seine Goldeinkäufe der letzten Zeit sind bekannt und zogen den Ruin der größten Banken nach sich, und wie vieler Menschen Existenzen bei einer Bank mit ihrem Vermögen betheiligt sind und bei der Gelegenheit mit zu Grunde gingen, davon waren alle Zeitungen voll. Es war himmelschreiend, so daß die Re
nach der Perigrada- Insel hin sachte ablenkende Richtung; mit ihrem eigenen Getriebe vollbrachte sie so das selbstmör derische Werk, das sie an die Klippen warf.
" Hab' ich nicht gesagt, daß Timar weiß, was er thut?" brummte Johann Fabula, während Euthym in freudiger Extase in die Worte ausbrach Bravo , mein Sohn!" und Timea's Hand so heftig drückte, daß diese erschrak und auch die Murmelthiere vergaß.
Da sieh'!"
Jetzt gewahrte auch Timea die Mühle. Sie bedurfte dazu keines Fernrohrs, denn Mühle und Schiff waren einander schon so nahe gekommen, daß in dem nur fünfzig Klafter breiten Kanal beide laum durch eine Entfernung von zehn Klaftern von einander getrennt waren.
Gerade genug, das Schiff an der Höllenmaschine vorüber zu lassen.
Timea fah weder die Gefahr, noch die Rettung, nur die sich selbst überlassene weiße Rage.
Als das arme Thier die von Menschen bewohnte schwimmende Behausung sich so nahe erblickte, war es aufgesprungen und begann winselnd und miauend auf dem Dachfirst hin und herzulaufen und mit den Augen die Distanz zwischen der Mühle und dem Schiff zu messen, ob es den Sprung wagen dürfe.
,, Ah, das arme Käßchen!" rief Timea ängstlich.„ Wenn es uns nur so nahe täme, um zu uns herüber zu können. Vor diesem Mißgeschick bewahrte jedoch das Schiff dessen Schutzpatronin, die heilige Barbara und jenes Ankertau, welches, vom Schaufelrad aufgehaspelt, immer kürzer wurde und die Mühle näher an die Felseninsel und weiter ab vom Schiffe zog.
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,,, das arme, schöne, weiße Käßchen!"
Mach Dir darum keine Sorge," tröstete sie Euthym: ,, wenn die Mühle an dem Felsen anfährt, wird die Kaze aufs Ufer springen, und da es Murmelthiere dort giebt, wird sie dort herrlich und in Freuden leben können."
Nur daß leider die weiße Kaße auf der diesseitigen Dachlehne herumlaufend, von der jenseits der Mühle geTegenen Insel nichts sehen wollte.
Als das Schiff schon glücklich an der verzauberten
gierung der Vereinigten Staaten hilfreich eingreifen mußte. Einer der Börsenmakler Goulds wurde an der Börse von einem gänzlich ruinirien Börsianer erschossen.
Nächst diesem Krösus fommt wieder ein Amerikaner irischer Abkunft, J. W. Mackay, welcher mit seiner halbverrückten Frau gewöhnlich in Europa umherreist, und über 1200 Millionen Mark besigt, welches auch jährlich 70 Millionen Zinsen einbringt. Wir wollen diesem Schelmengelichter nicht die Ehre anthun und Zeit und Dinte verschwenden, nachzuspüren, auf welchen unsauberen Wegen und durch welche gemeine Machenschaften sie zu diesen Massen Goldes und Silbers gelangt sind. Mackay soll Besizer der Silberberge von Nevada sein.
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Von Vanderbilt, dem drittreichsten Mann, erzählt man sich die Legende, er jammere, daß die Laft seines großen Vermögens für ihn erdrückend sei, er könne sie nicht länger tragen. Wir glauben nicht an solche Fabeln, denn von der Last und Bürde seiner jährlichen Rente von 30-40 Millionen Mark fönnte er sich doch leicht durch manichfache Schenkungen befreien und erleichtern. Er soll auch gesagt haben: In welcher Hinficht bin ich glücklicher als mein Nachbar, der nur eine halbe Million Einfünfte hat? Sein Haus ist eben so eingerichtet, wie das Meinige. Er ist viel gesünder als ich und ist mit mehr Appetit seine Mahlzeiten. Er hat auch nicht so viele Sorgen als ich, wird also länger leben. Und namentlich hat er viel bessere und zuverlässigere Freunde als ich." Dies mag nun wahr oder nicht sein, so viel steht fest, zur echten Glückseligkeit find solche folossalen Reichthümer, namentlich in den Händen folcher gewöhnlich sehr ungebildeten Menschen, nicht erforderlich. Wie man sie anwendet, darauf kommt es an. Wie sauer und mit Lebensgefahr verknüpft, erringt sich der Kohlenbergmann seine 20 M. die Woche, der würde sich durch eine Verdoppelung seines Lohnes glücklich fühlen. Der reiche Vanderbilt, mit Schröder in Hamburg verwandt, will in diesem Jahre auf einer Reise um die Welt mit seiner Dampfyacht auch in die Elbe einlaufen, um sich die Ausstellung anzusehen.
Astor, ein Yankee von deutscher Abkunft, soll auch an 750 Millionen M. besigen und Jones über 500 Millionen. Von der Familie Rothschild wollen wir einmal in Zukunft im Besonderen verhandeln. Diese, vom alten Amsel R. in Frank furt a. M. abstammend, besigen wohl das größte Vermögen der Welt, obwohl sie von jeher, um sich der richtigen Besteuerung ihrer Gemeinde sowohl, als auch des Staates zu entziehen, einen dichten, bis jetzt noch nicht gelüfteten Schleier über ihre Liegenschaften und Bestände gebreitet haben. Jedenfalls werden sich die 5 Milliarden der französischen Schabung Wir längst in ihren eisernen Kellern versammelt haben. wünschen ihnen eine fröhliche, gesegnete Auferstehung dermaleinst.
Nun kommt die englische große Land- Aristokratie, deren Güter den ehemaligen Sachsengutsbesizern von Wilhelm dem Eroberer geraubt wurden. Es sind ungefähr folgende: Mr. Ruffel Sage 12 000 000 Pfd. St., der Herzog von Sutherland 6 000 000 fd. St., der Herzog von Northumberland 6 000 000 Pfd. St., der Marquis von Bute 4 000 000 Pfd. St., dann die Amerikaner James Gordon Benuett 6 000 000 Pfd. Sterl., der Herausgeber des New- York Herald , von Geburt ein Schotte, war ursprünglich Korrektor. Er gab Stanley das Geld, um Livingstone in Afrika aufzusuchen, ferner der reiche A. Belmont mit 4 000 000 ẞfd. St., R. Garrett mit 4000 000 Pfd. St., P. Morgan mit 3 600 000 Pfund Sterl., Sydney Dillon mit 2 000 000 Pfd. St. und Cyrus Field mit 2 000 000 Pfd. St. Diese Lifte, von einem Franzosen zusammengestellt, ist noch höchst unvollständig, denn sie übersieht den reichen Herzog von Portland, welchem das Hochzeitskleid seiner Braut allein, das Jahreseinkommen sehr vieler, gutgestellter Beamten ge foftet; auch die vielfache Millionärin, die Baronin Burdett Herr de Varigny erzählt uns, daß es auf der Erde ungefähr 700 Personen giebt, welche ein Einkommen von 20 Millionen Mark befizen. Davon sollen in England 200, in Deutschland und Desterreich 150, in den Vereinigten Staaten über 100 und in Frankreich 75 Personen leben.
Coutts.
Das Vorstehende lehrt uns, daß unsere sozialen Verhält nisse in einem Entwickelungsgange begriffen ist, der auf der
Sten Lebensbedürfnisse mit lebensgefährlicher Arbeit erhaschen fönnen.
Es giebt heute viele Wege, Reichthum zu erwerben, allein der gewöhnlichste ist die direkte Beraubung seiner Mitmenschen. Dies scheint ein hartes Wort zu sein, allein ich finde fein pafsenderes für die gewöhnliche Börsenjobberei und Auffaufringe. Wie ist es möglich, mit aller Arbeit und Energie wäh rend der kurzen Spanne Lebensfrist, die uns gegeben ist, auf ehrliche, arbeitsame Weise so große Reichthümer zu erwerben? Einfach unmöglich ist es. Aber da kommt der Spekulant und tritt zwischen den Konsumenten und Produzenten.
Sechszig Millionen in der Hand eines solchen harten, ge wiffenlosen Menschen, wie z. B. Jay Gould , der alle heutigen Gesezesparagraphen für sich hat und alle die künstlichen Erfindungen von Zinsen, Interessen, Steuern, Abgaben und die doppelläufige Büchse Hauffe und Baisse dem unglücklichen Mitbürger auf die Brust setzt. Als ein armer Mann begann er, ader stets suchte er alle nöthigen Lebensbedürfnisse aufzutaufen. Er hatte die richtige Witterung wie ein Raubthier, er trieb stets Getreide- oder Geld- ,, Wucher" mit anderen Lebensbedürfnissen. Wenn die Noth am größten war, daun verfaufte er von seinem aufgespeicherten Hort. Und ist der Unterschied zwischen ihm und dem Landstraßenräuber, der deine Börse verlangt, ein so großer? Wir finden das durchaus nicht, obwohl die Usancen der Börsenmänner alles dies billigen. Die Handelswelt sieht dies in einem total verschiedenen Lichte an. Jay Gould würde ja im gewöhnlichen Leben Niemand einen Pfennig aus seinem Portemonnaies nehmen. Nein so etwas thut er nicht. Er formirt und organisirt nur Getreide, oder Papier -, oder Salz-, Kupfer- u. dergl. Ringe, und wenn Noth am Mann ist, dann tritt er hervor und entreißt dem Publikum seine eigenmächtig aufgelegte Steuer wie ein Straßeuräuber, und Gesez und Sitte der heutigen Handelswelt schüßt ihn. Die alten Raubritter riskirten wenigstens das bei Hiebe und auch den Hals; er steht groß und bei gewissen Leuten angesehen da. Aber die anständigsten Firmen gehen dabei zu Grunde, wie wir dies in den letzten Jahren so viel fach gesehen haben, und diese angeschwollenen Gold webenden und spinnenden Riesenblutsauger haben bereits ihren Zoll auf unsere nöthigften Lebensbedürfnisse, als Speck, Weizen, Fett, Butter, Fisch und andere guten Dinge gelegt, damit der aufgehäufte und geraubte Haufen immer mehr in ihrer Hand anwächst.
Die Rothschild und Konsorten sind im Besitz der Hälfte des auf der Erde im Umlauf befindlichen Kapitals, hiernach darf man das Vermögen von Frankreich z. B., welches ein Budget von fast 4 Milliarden hat, auf ca. 250 Milliarden schäßen,( der Direktor des statistischen Bureaus giebt es auf 250 Milliarden an). Davon besigen die Banquiers 80 Milliarden. Diese haben die Gold- und Silberbarren, also das Monopol in der Hand, die Macht mit einem Wort. Und weil Roth schild nicht nur durch seinen Kredit, sondern auch effektiv über den größten Theil des in Frankreich in Umlauf befindlichen Geldes verfügt, ist er im Stande, der Regierung gegenüber alles, was er will, durchzusehen. Von ihm hängt also auch der Krieg ab. Le Play ſieht in der„ Constitution essentiell." diese Uebelſtände voraus. Bisher ungekannte Einflüffe", so schreibt er, scheinen die schrecklichen Folgen der Kriege zu fteigern. Uns droht eine Geißel in Gestalt jener dämonischen Gelddeufel, welche, gestützt durch den Schwindel aller euro päischen Börsen, große Vermögen durch jene Anleihen aufhäufen, welche die Kosten blutiger Kriege verursachen und den Besiegten unermeßliche Lösegelder auferlegen, welche jene Vampyre geschickt in ihre stählernen Geldschränke schließlich zu zaubern verstehen."
Gounod läßt den Mephistofeles in seiner Oper Fauft und Margaretha im 2. Afte singen:
Das gold'ne Kalb nur regiert die Welt u. s. m. " Satan selbst führt an den Ball, " Satan selbst führt an den Ball."
einen Seite zur Anhäufung ganz unsinniger Riefenvermögen Politische Uebersicht.
und auf der andern zur Entstehung unerhört, verelendeter Arbeitermassen führt. Daß solche wahnsinnige Besikunterschiede im grellsten Kontraste mit den Anschaunngen unserer Zeit stehen, bie jedem Menschen gleiches Recht zugestehen, bedarf wohl feiner weiteren Auseinandersegung. Irgend ein Ausgleich, ein befriedigender, wird also jedenfalls einmal erfolgen müssen. Je früher und je gründlicher die Regierungen aller Staaten selber die unerläßlichen, sozialen Reformen in die Hand nehmen, desto leichter und gefahrloser wird sich dieser Prozeß abspielen, welcher schon in so bedeutsamer Weise seine Schatten auf die Gegenwart vorauswirft.( Die Streifs.) Es ist nicht anzunehmen, daß die Naturgefeße der Gerechtigkeit in der Vernunft ursprünglich nach einem solchen unvernünftigen Ziele sollten gestrebt haben; daß ein Mensch sich im wahren Sinne des Wortes im Gelde wälzt und nach seinem Belieben auf Banknoten tanzt, hingegen Millionen seiner Mitmenschen nicht einmal die nöthig
Mühle vorüber war, schwenkte Timea ihr Sacktuch nach dem Käßchen und rief ihm bald griechisch, bald in AllerweltsKazensprache zu: Geschwind schau Dich um! spring ans Ufer! Big, Big! rette Dich!" aber das in Verzweiflung gerathene Thier verstand nichts davon.
" 1
In dem Augenblicke dann, wo das Hintertheil des Schiffes die Mühle passirt hatte, wurde diese von der Strömung plöglich umgedreht, wobei das um das Schaufelrad gewickelte Tau riß und die also freigewordene Mühle in der Üferströmung pfeilschnell dahinschoß.
Die weiße Kaze sprang in feuchender Angst den Dach Ah!"
first hinan.
Die Mühle aber rannte in ihr Verderben. Hinter der Insel ist der Wirbel.
Es ist einer der merkwürdigsten Strudel, welche von Flußriesen gebildet werden. Man findet ihn auf jeder Schifffarte durch zwei im Winkel gegen einander gerichtete Pfeile bezeichnet. Wehe dem Fahrzeug, welches in die Richtung eines dieser Pfeile hineingeräth! Um den riesigen Wassertrichter wallt und schäumt es, wie in einem Subteffel, und in der Mitte des Kreiswirbels gähnt tlaftertief der nasse Abgrund. Dieser Strudel hat ein 120 Fuß tiefes Loch im Felsengrund ausgewaschen und was er in dies tiefe Grab mit sich hinabreißt, holt kein Mensch mehr hervor; ist's aber felber ein Mensch, dann mag er zusehen, wie er mit der Auferstehung zurecht kommt: Die Strömung trug nun die losgerissene Mühle in diesen Strudel.
Bis fie dahin gelangte, bekam sie einen Led im Boden und legte sich halb um; das Schaufelrad mit dem Wellbaum stand gerade gen Himmel empor; die weiße Raße
Das Krieg- in- Sicht- Geschäft wird immer schwieriger und immer weniger rentabel. Es bestätigt sich hier doch die Richtigkeit der Lehre jener Fabel vom Schäfer, der seine Mitschäfer durch den Ruf Der Wolf fommt!" so lange narrte, bis ihm niemand mehr glaubte. Dem Kriegsgeheul unserer Reptilien legt kein Mensch mehr eine ernstliche Bedeutung bei; ob Herr Bindter seinen polnischen Insurgentenfäbel mit noch so grimmigen Geberden gegen die Schweiz schwenkt, oder ob Herr Schweinburg den Anmarsch der russischen Armee( mit oder ohne Bretterbuden) ankündigt das ist ungefähr ebenso gleichgiltig als ob ein Floh hustete. Das deutsche Volt ist doch zum Glück nicht so dumm, als diese Bürschchen und deren Patrone geglaubt haben. Nicht als ob wir die Möglichkeit in Abrede stellen wollten, daß nochmals eine Kriegspanik gleich der denkwürdigen, die das Angstprodukt" des
uns
-
"
Aber die heilige Barbara war gerettet. Den rückkehrenden Schiffsknechten drückte Euthym die Hand; Timar umarmte er.
Timar mochte erwartet haben, daß auch Timea ihm ein freundliches Wort sagen werde.
Timea aber fragte ihn nur, mit verstörtem Antlig nach dem Strudel zeigend: Was ist aus der Mühle geworden?"
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"
Splitter und Spähne!"
Und aus dem armen Kätzchen?" Die Lippen des Mädchens bebten und in ihre Augen trat eine Thräne.
Mit dem ist's aus."
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Aber Mühle und Kaze gehörten doch sicher irgend einem armen Menschenkind," sagte Timea.
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Gewiß, aber wir mußten unser Schiff und unser Leben retten, sonst wäre das Schiff gescheitert und der Strudel hätte uns hinabgezogen in jenen Abgrund, um dann nur noch unsere Gebeine ans Ufer auszuspeien.
Timea sah den Mann, der dies sagte, durch das Prisma der in ihren Augen schwimmenden Thränen an.
Es war eine fremde, ihr unverständliche Welt, in welche sie durch diese Thränen blickte.
Daß es erlaubt sein sollte, die Mühle eines armen Mit menschen in den Strudel zu drängen, um das eigene Schiff zu retten, daß es erlaubt, eine Raße zu ersäufen, damit wir felber nicht in den Fluthen umkommen! das wollte ihr nicht in den Sinn. Von diesem Augenblicke an lauschte sie nicht mehr seinen Wundermärchen, sondern vermied ihn, wo er sich zeigte. ( Forts. folgt.)
lief den Wellbaum bis an die Spitze hinan und stand dort, Aus Kunft und Leben.
einen Kazenbuckel machend; der Wirbel erfaßte den Bretterbau und trieb ihn in weitem Kreise herum, vier-, fünfmal drehte sich die Mühle um sich selbst herum, in allen Fugen ächzend und krachend, dann verschwand sie unter dem Wasser.
Choleraheilverfahren. Prof. Dr. Wilhelm Löwenthal, der, wie schon gemeldet, gegenwärtig in der Charge eines fran zösischen Marinearztes in Tongking weilt, um dort sein Choleraheilverfahren an lebenden Menschen zu prüfen, veröffentlicht in ben legten Nummern der„ Dtsch. Medic. Wchschr." die bakteriologischen und Thierversuche, welche ihn zu seinem Heilverfahren Timea zuckte zusammen und verhüllte sich das Antlig geführt haben. Diese Versuche geben den ersten Einblick in das Wesen der Choleraerkrankung, lassen die Bedeutung der mit ihrem Shawl.
Mit ihr auch die weiße Kaze.
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