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Faschingstages brachte, in Szene gefeßt werden könnte. So sanguinisch sind wir nicht. Wenn wir bedenken, welch ungeheure Machtmittel den jezigen Gewalthabern zu Gebote stehen und was alles schon bisher in Beeinflussung der öffentlichen Meinung geleistet worden ist, dann wagen wir allerdings nicht zu behaupten, daß eine nochmalige Ueberrumpelung des Volks außer dem Bereich der Möglichkeit liege. Es ist blos schwieriger geworden, weit schwieriger. Und das ist schon ein Gewinn. Wir sind auch weit entfernt, die Möglichkeit eines Striegs, eines wirklichen, ernsthaften Kriegs, leugnen zu wollen. Im Gegentheil, wir wissen sehr genau, daß in mehr als einem Winkel Europas Zündstoff für einen Weltkrieg vorhanden ist; wir wissen, daß die Zustände des europäischen Festlandes durch und durch ungesunde sind; und wir wissen ferner, daß sehr einflußreiche Leute, aus dem einen oder dem anderen Grund, bei einem Weltkrieg ihre Rechnung zu finden hoffen. Wir speziell in Deutschland haben eine Kriegspartei: die offiziösen Organe des deutschen Reichskanzlers selbst haben sie vor wenigen Tagen mit dürren Worten denunzirt und es ist ein öffentliches GeHeimniß, daß Graf Waldersee, das Haupt der Kriegspartei, jener tommende Mann" ist, vor dessen aufgehendem Glanz der Stern des alternden Reichskanzlers zu erbleichen beginnt. Also wir fennen die Gefahren der Situation. Troßdem glauben wir an feinen Krieg. Der Krieg ist zum Glück zu gefähr lich geworden. In der guten alten Zeit, wo sich Armeen von Hunderttausenden gegenüberstanden, da ließen die Chancen des Krieges sich mit einiger Sicherheit berechnen, und wer am besten vorbereitet war, wie z. B. die Deutschen im Jahre 1870, wo sie den Franzosen die doppelte Heeresmacht entgegen warfen, der konnte auch mit annähernder Sicherheit auf den Sieg rechnen. Das ist jetzt aber anders. Heute zählen die Armeen nicht nach Hunderttausenden, sondern nach Millionen. Wo ist das Auge, welches ein Schachbrett mit Millionen von Figuren übersehen, wo das Hirn, das alle Kombinationen und das Ergebniß aller Kombinationen, die sich aus diesen Riesenzahlen ergeben, auch nur mit annähernder Wahrscheinlichkeit berechnen kann? Nehme man an, eine Million Feinde" seien ruhmreich abgeschlachtet aber es sind noch Millionen da, die auch abgeschlachtet werden müssen. Und Soldaten sind keine Hämmel, die sich hübsch ruhig abschlachten lassen. Sie verstehen sich alle auf's Schlachten, und sie haben alle vortreffliche Schlachtwerkzeuge und Schlachtvorrichtungen. Und die Kugeln fliegen so weit! Da giebt's fein geschüßtes Pläzchen für die Herren Schlachtlenker! Die modernen Magazingewehre und namentlich die kleinkalibrigen Lebelgewehre, mit denen diese verkommenen Franzosen uns überrascht haben, Find böse Gleichmacher sie haben die Privilegien des Schlacht fie haben die Privilegien des Schlacht felds abgeschafft, und die Großen und Größten haben heute nichts mehr voraus vor dem gemeinen Soldaten auf dem Schlachtfeld des nächsten Krieges herrscht demokratische Gleichheit alles, was sich hinwagt, muß gleichmäßig bluten. Und das ist ungemüthlich. Dies und die absolute Unberechenbarkeit des nächsten Krieges sind ausgezeichnete Friedensbürgschaften tausendmal bessere als der sogenannte Friedensbund", der sonderbarerweise von dieser gottlosen Welt so arg verkannt wird, daß jedesmal, wenn er ein Lebenszeichen von sich giebt, die friedliebende Menschheit zu zittern und zu zagen beginnt. Genug der Krieg ist so gefährlich geworden, daß er nicht mehr so gefährlich ist, als zur Zeit, wo er nicht so gefährlich war. Das klingt etwas wunderlich, ist aber buchtäblich wahr. Der Krieg ist zu gefährlich geworden- nicht bloß für die Völker, auch für die Gewalthaber. Inzwischen wird lustig weiter gerüstet, immer wuchtiger lastet die Kriegs rüstung auf den Völkern und wir wollen nur hoffen, daß an den Kriegsrüstungen die Kriegsmacher zu Grunde gehen, und daß so in anderer Weise, als die Herren es gemeint, das Si vis pacem para bellum Willst Du den Frieden, so be= reite den Krieg vor sich erfülle: daß die Kriegsvor= bereitungen den Krieg unmöglich machen.
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Dem Wettiner Fest in Dresden ist, wie allen derartigen Orgien, der Kazenjammer gefolgt und zwar ein recht gründlicher. In geschäftlicher Beziehung und das war für die lautesten Feftreklamemacher und Festkorybanten unzweifelhaft die Hauptsache, man muß nur das Wort„ Geschäft" in etwas weiterem Sinne nehmen war die Wettinfeier ein großer Mißerfolg. Der Zustrom der Fremden war weit geringer als man erwartet hatte. Die Preise für Schaupläße wurden einfach nicht bezahlt, und troß der bedeutenden Preisreduktion waren bei Beginn des Festzuges hunderte und hunderte von Sizpläßen umsonst zu haben. Und das Schönste ist, Herr Dr. Bieren von den Dresdener Nachrichten", der nicht heftig genug in die Reflametrompete stoßen konnte, flagt ießt selber in seinem Blatt, daß die Hoffnungen, welche die Patrioten an das Fest geknüpft hatten, nicht ganz erfüllt worden seien. Es ist wahr, Herr Dr. Bieren wartete mit seinem Leid= artifel genau so lange, bis die letzte Nummer des Dresdener Journal" mit den Fest- Ordens- Verleihungen erschienen war, ohne daß sein Name sich unter den Glücklichen befand. Und Dr. Bieren hat allerdings einige Ursache, sich über Undankbarteit zu beklagen, denn hätte er nicht so riesige Reklame gemacht, so wäre das Fest schwerlich zu Stande ge
von Robert Koch als Ursache der Cholera entdeckten Kommabazillen flar erkennen und weisen der Heilkunde einen ratio= nellen Weg zur Bekämpfung der furchtbaren Seuche. Prof. Löwenthal( früher Professor der Medizin an der Akademie in Lausanne ) hat seine Versuche auf Anregung des Geheimraths Koch in dessen Laboratorium in Berlin im Mai 1888 begonnen und später bei Prof. Carnil in Paris fortgeseßt. Nach vielen mühevollen Vorprüfungen stellte sich ein Gemisch zuſammen aus 200 Gramm gehacktem Schweinefilet, einer von Fett befreiten und ebenfalls fein gehackten Bauchspeicheldrüse vom Schwein, 10 Gramm Pepton und 5 Gramm Kochsalz. Diese Masse wird unter Zusatz von Wasser im offenen Topf über einer Gasflamme gerührt und zum Binden" des Breies( wie der Küchenausdruck lautet) etwas Mehl zugefügt, bis das Ganze einen flüssigen, gleichartigen Brei bildet, welchen man dann alkalisirt ( durch Kalilauge) und in sterilisirte Glasröhren füllt. Dieser Brei, der sich beim Stehen noch etwas eindickt, wird mit ein bis drei Kubikzentimetern Reinfultur von Cholerabazillen verimpft, welche mit Hilfe einer dicken Platinnadel in dem Brei verrührt werden, worauf dieser auf 48 Stunden in den BrütSchrank kommt und dann durch einstündiges Verweilen im kochenden Wasserbade sterilisirt wird. Schließlich wird der Brei durch ein reines Leinenläppchen durchgeseiht, und man erhält dann einen dünnflüssigen Breiſaft. Mäusen, welchen ein Rubikzentimeter dieses Saftes in die Bauchhöhle gespritzt wurde, erfrankten sofort und starben nach wenigen Stunden. Daß diese Wirkung einzig und allein der Bauchspeicheldrüse zuzuschreiben ist, beweist die Thatsache, daß bei Kontrolversuchen, in denen
berselbe waft ohne, Bujak jener Drüje bereitet wurde, die Thiere gesund blieben. Das Wesen der Cholera erklärt sich nun folgendermaßen: Haben die Kommabazillen Eingang in den Verdauungskanal gefunden und über ben Magen hinaus fich in den Dünndarm fortgeschleppt, jo treffen sie in dem alfalischen, flüssigbreiigen Inhalt desselben einen sehr günstigen Nährboden für ihre Entwicklung und Vermehrung, dem ständig der Bauchspeicheldrüsensaft zufließt. Dieser Saft erzeugt durch einen chemischen, vorläufig noch nicht näher bekannten Prozeß aus den Cholerabazillen einen giftigen Stoff, welcher, während die Bazillen sich nur im Darmkanal verbreiten, durch die feinen Milchgefäße der Darmschleimhaut ins Blut übergeführt wird, auf diese Weise den ganzen Körper vergiftet und den Tod herbeiführt. Zu seinem Choleraheilverfahren fan nun Profeffor Löwenthal auf folgende Weise: Er vermischte den mit Cholerabazillen verimpften Bauchspeicheldrüsenbrei mit Salol, einem der neueren außerordentlich vielseitig wirkenden Arznei
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kommen. Aber Dr. Bieren ist etwas komprimittirend. komprimittirend.| Regelung unterworfen ist, welche eine wesentliche Gewähr gegen Apropos, sein Name hat zu einem recht amüsanten Wortspiel
räthsel Veranlassung gegeben:
Das erste ist zum Trinken,
Das zweite ist zum Essen, Das Ganze ist zum
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aber das muß der freundliche Leser errathen. Natürlich ist' s Bieren.
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Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß die famose Dresdener, Gambrinusbrauerei" sich nach dem Geständniß ihres Direktors nur aus geschäftlichen, nicht aus politischen Gründen an dem Festzug betheiligt habe man habe der Brauerei einen voraussichlich daraus entspringenden Gewinn sichern wollen". Das ist wenigstens offen und wir fürchten sehr, die Offenheit wird dem Herrn nicht sehr gedankt werden.
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Die Temperenzler oder Prohibitionisten, d. H. die Partei in Amerita, welche den Genuß geistiger Getränke gefeß lich verbieten will, hat in diesem Jahr bei den Sommerwahlen einen wuchtigen Vorstoß gemacht, um den einflußreichen Staat Pennsylvanien in die Gewalt zu bekommen. Seit Ende des vorigen Jahres, d. h. seit der Präsidentschaftswahl, war die Aufmerksamkeit auf diesen Kampf gerichtet, von dessen Ausgang es abhing, ob die im Niedergang befindliche Temperenzbewegung, mit der viel Muckerei und auch ein Bischen Haß gegen die eingewanderten Deutschen und namentlich Irländer verbunden ist, einen neuen Aufschwung Aufschwung nehmen würde oder nicht. Sie hat aber eine niederschmetternde Niederlage erlitten! ihr Waterloo", wie die Sieger jubelnd verkünden. Während die Temperenzler höchstens 60-70 000 Stimmen zusammen brachten die genauen Ziffern liegen noch nicht vorhaben die Gegner der Mäßigkeitsbolde über 200 000 Stimmen bekommen. Also eine volle DreiviertelsMehrheit. In Pennsylvanien ist bekanntlich das deutsche Element sehr stark vertreten, und obgleich es sich sonst drüben" sehr verändert( und zwar nicht zu seinem Nachtheil), so bleibt es doch der heimischen Bierliebe treu. Und es kann auch nicht geleugnet werden, daß das deutsche Bier( Lagerbier"), indem es einerseits die schweren englischen Getränke verdrängte, andrerseits durch seinen harmlosen Charakter die Mäßigkeitsmänner entwaffnete, eine Kulturmission" in Amerika erfüllt hat, jedenfalls eine ersprießlichere, als der Wörmann'sche Schnaps in Afrika .
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Auch in anderen amerikanischen Staaten haben die Temperenzler dieses Jahr keine guten Geschäfte gemacht. Desto mehr greift eine vernünftige Mäßigkeitsbewegung unter den Arbeitern um sich, nämlich die Verbannung geistiger Getränke aus den Geschäftssitzungen der Arbeitergesellschaften( Gewerkschaften, Kaffenvereine u. s. m.). wo allerdings das Trinken entschieden Raffenvereine u. f. w.). wo allerdings das Trinken entschieden vom Uebel ist.
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Die offiziöse Presse in ihren Hezartikeln gegen die Schweiz , denen keinerlei thatsächliche Maßregeln folgen, wird nachgerade das Gespött der schweizerischen Presse. So lesen wir in den Baseler Nachr.", daß unter den Folgen, mit welchen die Nordd. Allg. 3tg." droht, vielleicht die Fluth von offiziösen Ergießungen zu verstehen sei, die über die Schweiz losgelassen wurden und die Grundmauern des eidgenössischen Staatsbaus zu unterwaschen drohten. Dann wären wir ja am Ende des uns zugedachten Ungemachs. Noch länger mit journalistischen Bomben uns bewerfen, das hätte ja keinen Sinn. Die ersten Geschosse, mit einer viel zu starken Pulverladung abgefeuert, gingen weit über das Ziel hinaus; aber man ärgerte sich bei uns doch was ohne Zweifel beabsichtigt war weil es gar zu heidnisch knallte. Seitdem hat man an das leidenschaftliche Kanoniren von drüben sich gewöhnt, man ärgert sich nicht mehr; aber man fagt sich, es sei jept genug gepoltert, man fönnte jegt wieder einmal vernünftig mit seinem Nachbar reden, um den Streit in Frieden zu schlichten."
Von der Anmaßlichkeit der Junker zeugt folgendes Inserat, das sich in dem Prenzlauer Kreisblatt findet:„ Es ist in neuerer Zeit nach meiner Beobachtung wiederholt vorgefommen, das entlaufenes Gesinde(! Red.), namentlich Knechte, sogar() am Wohnorte des vielleicht eben verlassenen Dienstherrn, in freiem(!) Arbeitsverhältniß Beschäftigung findet. Nach Lage der Geseßgebung fann zur Zeit selbst der böswillige neue Arbeitgeber an der Beschäftigung des entlaufenen Ge findes in der angedeuteten Art nicht verhindert werden. Aber es fann auch nicht zweifelhaft sein, daß hier eine Lücke in der Gefeßgebung liegt, und daß eine Ausfüllung derselben er= wünscht erscheint. Ich bitte die Herren Amts-, Guts- und Gemeindevorsteher ergebenst, mir von den in neuerer Zeit zu ihrer Kenntniß gelangten Einzelfällen der angedeuteten Art Mittheilung zu machen. Züsedom bei Nechlin. von Arnim , Mitglied des Bezirksausschusses zu Potsdam. "- Scheint ja Scheint ja ein recht gemüthlicher Mann zu sein, dieser v. Arnim.
Troh der großen Verwaltungskosten scheinen in den Berufsgenossenschaften für Unfallversicherung nicht einmal die Kassen überall ordentlich geführt zu werden. Das Reichsversicherungsamt theilt nämlich offiziös mit, daß bei der Prüfung der Rechnungsergebnisse mehrfach Wahrnehmungen gemacht worden sind, welche ersehen lassen, daß die Kassenund Rechnungsführung nicht überall derjenigen streng formellen
mittel. Nach kurzer Zeit ließ sich feststellen, daß die Cholerabazillen in dem Brei zu Grunde gegangen waren und Einsprizungen dieses Breies in die Bauchhöhle von Mäusen tödteten diese Thiere nicht. Man kann sicher annehmen, daß im menschlichen Darmkanal dieselben Verhältnisse vorliegen, wie bei den bakteriologischen Versuchen. Das Salol wirkt wahrscheinlich in der Weise, daß es die Giftbildung aus den Kommabazillen entweder direkt durch Vernichtung der Kommabazillen selbst oder durch Aufhebung der Wirkung des Bauchspeicheldrüsensaftes hindert. Für den praktischen Gebrauch schlägt Prof. Löwenthal die Anwendung des Salols in der Weise vor, daß bei dem Herrschen einer Choleraepidemie gefährdete Personen vorbeugend zwei Gramm Salol während der drei Hauptmahlzeiten des Tages einnehmen, Cholerafranke selbst aber stündlich ein Gramm. Seine Erfahrungen im Tongling wird Professor Löwenthal bald veröffentlichen.
Schildpatt und Elfenbein find werthvolle Stoffe für die Industrie und besonders zur Anfertigung von Gebrauchsund Schmuckartikeln der Damen; es werden daher einige von H. Durand in der Zeitschrift der handelsgeographischen Gesellschaft von Bordeaux gegebenen Mittheilungen über die Art und Weise, wie sie in der französischen Industrie Verwendung finden, von Interesse sein. Was zunächst das Schildpatt oder Schildkrot betrifft, so wird es bekanntlich aus dem Panzerschild der verschiedenen Schildkrötenarten gewonnen; das Schild besteht aus mit einander verbundenen größeren und fleineren Platten, deren Zahl nicht immer dieselbe ist. Durand giebt 14 größere und 26 fleinere Platten an. Die Qualität und Färbung, iſt verſchieben; verschieden; einige sind blaẞ
gelb und durchsichtig roth gesteckt, die meisten haben eine schwärzliche, rothe und fahlgelbe Farbe. Das beste Schildpatt muß dick, durchsichtig, lebhaft gefärbt und groß gefleckt sein. Die bekanntesten Schildplattsorten sind die indifchen, schwarz, mit gelber und rother Nuance; das von den Seychellen ist sehr dick, von veilchenblauer Farbe; das ameri kanische Schildkrot ist außen muschelgrün, innen schwärzlich, von bräunlichem Schein mit gelben Flecken; das Schildpatt von der Insel Bourbon kommt in sehr großen Stücken, ist weich und biegsam, blaßgelb, mit rothgelben und schwarzen Nuancen. Schildpatt wird ähnlich wie Horn bearbeitet, es wird zu eingelegten Arbeiten in der Kunstschreinerei, zu Schmuckgegenständen verwandt. Die Abfälle der Fabrikation werden zur Herstellung von fünstlichem sog. geschmolzenem Schildpatt( écaille fondue) benugt; man feuchtet sie zu dem 3wed an und schüttet diese Maffe in eine cylindrische Muschel, welche der Erhizung und einem
Veruntreuungen durch Buchführer oder Kassenbeamte bietet und die Vorbedingung für die jederzeitige Revisionsfähigkeit der Kasse bildet. Das Reichsversicherungsamt erachtet es daher für Pflicht der Aufsichtsführung, das Maß der Regelung der Kaffen- und Buchführung fernerhin nicht uneingeschränkt dem Ermessen der einzelnen, vielfach wechselnden Vorsißenden, oder gar dem Dafürhalten der jeweiligen Genossenschaftsbeamten zu überlassen. Das Reichsversicherungsamt verlangt alsdann, daß in Bezug auf gewisse Punkte der Kaffenführung bindende Anordnungen durch Vorstandsbeschluß getroffen werden.
Für ein Reichseisenbahngeseh im militärischen Intereffe tritt eine offiziöse Berliner Korrespondenz der Hamburger Nachrichten" ein. Zunächst wird auf die Gerüchte hingewiesen über einen gewiesen Gegensatz zwischen dem Generalstab und dem preußischen Eisenbahnminister. Man habe von bezüglichen Denkschriften des Generalstabs ge= sprochen und felbft auf die angebliche Ansicht hingedeutet, einen General mit der Leitung der preußischen Eisenbahnen zu betrauen. Diese Erörterungen beruhten zwar größtentheils auf Kombinationen, doch sei das starke Intereffe der Militärverwaltung am Eisenbahnwesen nicht zu verkennen. Es sei, dahin geht der Vorschlag des offiziösen Korrespondenten, festzusehen, daß die Forderungen der Landesvertheidigung an der Eisenbahnverwaltung in Bezug auf Betriebseinrichtungen, rollendes Material und Personal, soweit sie nicht durch das allgemeine Verkehrsintereffe bedingt werden, vom Reiche zu tragen sind. Zum Schluß sagt der Korrespondent, es verlaute, daß die oben erwähnten Meinungsverschiedenheiten zwischen der Militärverwaltung und der preußischen Eisenbahnverwaltung hauptsächlich aus dem Grunde hervorgetreten feien, weil die leztere fich dazu nicht bereit fand, militärischen, von dem Be dürfnisse des Verkehrs nicht bedingten Anforderungen auf Kosten der preußischen Eisenbahnfonds gerecht zu werden. Es möge daher eine beiden Theilen gegenüber mit der nothwenbigen Autorität ausgerüstete Instanz hinzutreten, um den Widerstreit zu schlichten. Bekanntlich ist bereits vor Jahren ein allgemeines Reichseisenbahngeset gescheitert und die hier von dem Offiziosus geforderte schiedsrichterliche Instanz dürfte bereits im Kollegium des Staatsministeriums vorhanden sein, welchem sowohl der Kriegsminister als der Eisenbahnminister angehören. Vermuthlich soll aber der offiziöse Artikel auf neue Militärkredite vorbereiten.
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Ans vielen Orten( Magdeburg , Frankfurt a. M., Mainz 2c.) liegen Nachrichten vor über das Verbot von Versammlungen zur Wahl von Delegirten zum Pariser Kongreß
Eine allgemeine Arbeiterversammlung in Fürth , welche am Montag im Grünen Baum" tagte, beschloß die Beschickung des Pariser Kongresses und wählte Herrn M. Segit zum Delegirten.
Aus dem Saarrevier, 2. Juli. Auch die neueste Maßregelung der am Streit betheiligt geweſenen Bergleute auf den staatlichen Gruben wird jetzt wieder von der Königl. Grubenverwaltung amtlich zugestanden. Der Bergrath Leybold in Sulzbach, welcher die Verfügung mit der Bauzuschußentziehung an zwei Arbeiter vermittelte, gesteht dies in einem Schreiben an die St. Joh. 3tg.", die also gut unterrichtet war, zu, sucht nur einzelne schneidige Ausdrücke abzuschwächen, welche bei der Mittheilung der Maßregelung von seiner Seite gefallen sein follen und schreibt schließlich, wie um einen Trumpf auf den andern zu sehen: Einer Rechtfertigung des in Ihrem Artikel nicht gebilligten Verfahrens der kgl. Bergwerksdirektion, nämlich ihrer Weigerung, solchen Arbeitern, welche, wenn auch in Gemeinschaft mit vielen Anderen, unter Verlegung der Arbeitsordnung eine Zeitlang von der Arbeit fortgeblieben sind, gleich hinterher ein freiwilliges Geldgeschenk von 8-900 M. ein solches ist die Bauprämie zu machen, habe ich mich hier nicht zu unterziehen. Das Verfahren scheint mir auch einer Rechtfertigung gar nicht zu bedürfen." Der kgl. Verwaltungsbeamte ist also ordentlich stolz auf die stramme" Behandlung der Leute. Den Besizern der Privatgruben in Westfalen wird hier ein verhängnißvolles Beispiel von einer Staatsverwaltung gegeben.
Oesterreich- Ungarn.
denn
Die böhmischen Landtagswahlen haben das erwartete Ergebniß gehabt, d, h. sie haben den Jungczechen unter Führung Gregrs großartige Erfolge über die Altczechen unter Riegers Führung gebracht. Schon nach den bis jetzt vorliegenden Ergebnissen haben in den Landgemeindebezirken die Altczechen 29 Size an die Junczechen verloren, deren Ver treterzahl in der früheren Landgemeindefurie damit von 6 auf 35 gestiegen ist. Damit besißen die Jungczechen, falls die Deutschen in den Landtag nicht eintreten, in der Landgemeindefurie die Mehrheit. Der Erfolg der Jungczechen über die Alt czechen ist in erster Linie der Stellung Gregrs in der Schul frage zu verdanken. Gregr hatte bekanntlich eine heftige Agitation in Szene gesezt gegen den Ansturm, welchen die Klerikalen unter dem Prinzen Lichtenstein_gegen die Schule zu unternehmen fich anschickten. Infolge dessen galten die Jung czechen als die Repräsentanten der Freiheit, welche die Feudal herrschaft brechen und dem Volk die nationale Bildung erhalten
starken Druck ausgesezt wird; wenn die Masse erfaltet ist, läßt fie sich wie gewöhnliches Schildpatt bearbeiten, allein es fehlt die Durchsichtigkeit des natürlichen Schildpatts, auch ist das fünstliche Schildpatt weit zerbrechlicher. Die Einfuhr von Schildpatt nach Frankreich betrug in der letzten Jahresreihe jährlich zwischen 30 000 und 50 000 kg. Elfenbein ist von jeher wegen seiner Weiße, Härte und der Feinheit seines Korns ein bevorzugter Artikel für gewisse Industrien gewesen. Schon in der Industrie des Alterthums spielt das Elfenbein eine bedeutende Rolle, nicht allein Messer- und Dolchgriffe, sondern Sessel und Stühle, Statuen u. a. verfertigten daraus die geschickten Arbeiter Griechenlands und Italiens , ja die Reichen und die Fürsten brauchten Elfenbein zum Schmuck der Zimmerwände und Thüren. Durand giebt an, daß etwa 800 000 kg Elfenbein jährlich auf den europäischen Markt famen. Der Hamburger Kaufmann Westendarp schäßte die jährliche Elfenbeinausfuhr Afrikas vor einigen Jahren auf 848 000 kgEin Viertel des nach Europa kommenden Elfenbeins in Werthe von 3-4 Millionen Franks verbraucht nach Durand Frankreich . Die industrielle Verwendung des Elfenbeins ist ja bekanntlich eine sehr mannigfaltige: zu Billardkugeln, Schachfiguren, Pianotasten, Kämmen, Messergriffen, zu Schnitzereien der verschiedensten Art. In lepterer Beziehung leisten bekanntlich die Chinesen außerordentliches und die chinesischen Elfenbeinarbeiten gehen durch die ganze Welt. Qualitäten und Sorten von Elfenbein sind sehr verschieden. Am geschäßtesten find nach Durand die aus Siam bezogenen Elfenbeine, fie werden nie gelb, sind von feinem Korn und zartrofa Farbe. Mammuthzähne kommen aus Sibiren, sie sehen gelblich aus und sind sehr hart. Hippopotamuszähne werden zur Verfertigung der künstlichen Gebisse benußt, sie kommen vom Kap ( Guinea ) vom Kongo, Senegal und Oberegypten. Die fonisch geformten, leicht gebogenen, 60-80 cm langen, fehr harten Zähne der Wallroffe wiegen jeder. 3-4 kg, sie werden beson ders geschäßt. In Paris , Dieppe , Jory, Laboissière und Saint Claude find die bedeutendsten Werkstätten für Elfenbeinbearbeitung in Frankreich .
Ein Schah von ungewöhnlicher Wichtigkeit, ist in Sieben bürgen , in Szylagysomlyo, gefunden worden. Eine Menge von Schüsseln, Gefäßen u. s. w. aus Gold und von hochbe deutendem künstlerischen Werth; man schäßt den Gesammtwerth des Fundes auf zwei Millionen Franks. Es ist dies genau dieselbe Dertlichkeit, wo im Jahre 1794 der sogenannte Schak des Attila gefunden wurde, der jegt in der kaiserlichen Schah tammer zu Wien einen der Hauptanziehungspunkte bildet...