I renken polnischen Jugend im Auslande, hauptsächlich in Wim, Berlin  , Gens, Zürich   und Paris  , aber auch in Würzbura, Karls- ruhe, Dresden  , Leipzig   und Chemnitz   ihr Unwesen treiben und die polnische Jugend, aber auch den Arbeiter und Handwerker »u höchst unbesonnenen Thaten zu verleiten suchen. Leider sollen oiese Bemühungen in einzelnen Fällen nicht ganz ohne Er- folg sein! Die unbedachte, leichtgläubige studirende Jugend und die polnischen Arbeiter fallen ia leider auf derartig patriotisch an- »gehauchte Vorspiegelungen und Verlockungen am leichtesten und ersten hinein. Speziell wird hier ganz bestimmt erzählt, daß vor 14 Tagen oder 3 Wochen ein derartiger russischer Agent wiederum direkt nach Berlin   gereist ist. Auch der Name dieses russischen Agenten wird hier mit der grösiten Bestimmtheit genannt. Er soll in Wirklichkeit Jsumoff Heißen, treibt sich aber unter an- deren falschen Namen herum, sucht namentlich die studirende polnische Jugend an sich zu ziehen, bei der er sich als Student einführt. Er verschmäht es aber gar nicht, sich auch in Vereine, die insbesondere aus Arbeitern und Handwerkern sich rekru- tiren, meist unter der Maske eines rothen Sozialdemo- (raten, zu drängen. Der Äufenhalt dieses Herren in Deutschland   giebt uns die interessante Aussicht, daß vielleicht in nächster Zeit neue diplo- matische Verwicklungen und Verhandlungen(-> u Wohlgemuth) zwischen Berlin   und Petersburg eintreten können. Vottttsthe Mebsrstchk. Zum iuteruationale« Kongreß. Nach einem Briefe Lafargue's, des auswärtigen Sekretärs für das Kongreßkomitee, werden in Paris   die Ausgaben für Logis und zwei Mahlzeiten täglich sich auf 67 Franks pro Tag belaufen, müssen die De- legirten aber, wenn Alles gerechnet wird, auf einen Durch- schnittsverbrauch von 10 12 Franks, d. h. 8 10 M. täglich vorbereitet sein. Die Zahl der zum intenrationalen Kongreß angemeldeten deutschen Vertreter ist auf 70 gestiegen. DieUationnUibeeale Korrespoude«»" thut sehr ent- rüstet, daß die Politik Deutschlands   der Schweiz   gegenüber von der gesammten ausländischen Presse auf's Ungünstigste beurtheilt worden; und sie möchte gern den deutschenReichs­feinden", welche die Absichten der deutschen Reichsregierung stets in ein schlimmes Licht stellten, die Schuld dafür in die Schuhe schieben. DieNationalliberale Korrespondenz" scheint vergessen zu haben, daß es nationalliberale Kartellblätter waren, von denen der Plan einer Theilung der Schweiz   aufs Tapet gebracht worden ist. UebrigenS wird keine Suppe so heiß gegessen, als sie ge- kocht ist. Und die einstimmige Verurtheilung, welche das Vor- gehen gegen die Schweiz   gefunden hat, wird auch auf den deutschen   Reichskanzler sicherlich nicht ohne abkühlende Wirkung bleiben. Die Veröffentlichung seiner drei Noten wird die Ver- urtheilung nur noch energischer machen. Mtbtv die Erlasse de« Reichskanzler« an die Schweiz  schreibt treffend dieVoff. Ztg.":Die imReichsanz." ver- öffentlichten Aktenstücke, welche die Unterschriftvon Bismarck  " tragen und nach dem bisherigen Brauche der Unterzeichnung nicht von dem Staatssekretär des Auswärtigen, Grafen Herbert Bismarck  , sondern von dem Reichskanzler persönlich herrühren würden, zeigen nach Forin und Inhalt eine Unsicherheit, deren man sich bei Erlassen des Fürsten Bismarck bisher nicht zu versehen hatte. Der leitende Staatsmann ist ein Meister des Stils. Seine Sprache ist gemeinhin von vollendeter Höflich- keit. Er bedient sich in seinen Schriftstücken eher einer iro- nischen als einer verletzenden Wendung. Er ist sich auch stets klar sowohl über die Rechtsgrundlage feiner Forderungen, als über Mittel und Wege zum Ziele. Es ist bedauerlich, aber unleugbar, daß nicht alle diese Vorzüge den deutschen Noten an die Schweiz   nachgerühmt werden können. Läse man nicht den Namen des Kanzlers unter den amtlichen Verkündigungen, man würde ihn nimmermehr als Verfasser vermuthet haben. In den einzelnen Noten wird der Rechtsstandpunkt voll- kommen gewechselt. In der ersten Note stützt Deutschland  seine Forderungen auf die Neutralität der Schweiz.Dem Schutz der Reutralität durch die Mächte steht seitens der Eid- aenossenschaft die Verbindlichkeit gegenüber� nicht zu dulden, oaß von der Schweiz   aus der Frieden und die Sicherheit anderer Mächte bedroht werde." Diese Auffassung ist irrig. Denn aus der Entstehung der Verträge geht zur Genüge her- vor, daß die Schweiz   neutralisirt woroen ist, damit sie keiner Macht als Operationsbasis im Knege dienen könne. Auch Luxemburg   ist neutralisirt worden. Man spricht jetzt von einer Reütralisirung der Delagoa-Bai. In keinem Falle hat man dabei beabsichtigt, den neutralisirtm Bezirk, sondem sich selbst zu schützen. Aus einer Wohlthat, die man sich selbst erweist, können aber Anderen Pflichten nicht erwachsen. Würde die Reulralität der Schweiz   angetastet, so würde für das Interesse Die hat der Perigrada-Strudel verschlungen mitsammt ihrer Fruchtladung und Mannschaft. Das Schiffsseil, wie hier zu sehen, ist abgeriffen." Die türkische   Brigantine verließ die serbischen Treiber, welche sich in Lamentationen darüber ergingen, wer ihnen nun ihren Lohn bezahlen werde!(In Orsova  , das wiffen sie recht gut, treffen sie wieder zusammen und ziehen das Schiff weiter.) Er selbst aber, als Türke, machte Kehrt und «ahm den Kurs stromabwärts. Als er wieder zur Znsel Periarada gelangt war, er- blickten die Matrosen ein auf den Wellen tanzendes Brett, das mit dem Wasser nicht weiter schwamm. Sie fischten es heraus; an dein Brett war mittelst eines Hakens ein Seil befestigt, das Brett aber rührte vom Schaufelrad der unter- gegangenen Mühle her. Man hißte das Seil herauf, an dessen Ende sich der Anker befand; auch dieser wurde her- aufgezogen, und auf seinem Querholz war, mit großen Buch- staben eingebrannt, der NameSanct Barbara" zu lesen. Nun war die ganze Katastrophe klar. Das Zugseil der heiligen Barbara war gerissen; dann warf sie ihren Anker aus, der aber war der Last nicht gewachsen. Das Schiff gerieth in den Strudel und jetzt treiben seine Bretter auf den Wellen umher, seine Bemannung aber ruht drunten in tiefer Felsengruft. Mash Allah! dahin können wir ihnen nicht folgen! Viertes Kapitel. Eine strenge Visitation. Zwei Gefahren war die heilige Barbara   glücklich ent- angen, den Felsen des Eisernen Thors und der türkischen Brigantine  ; zwei waren noch übrig: die Bora   und die Quarantäne in Orsova  . Oberhalb der Bucht am Eisernen Thor wird der ge- waltige Strom von den steilen Uferwänden in eine, nur hundert Klafter breite Schlucht eingezwängt, durch welche die aufgestaute Waffermasse stellenweise mit einem Fall von 28 Fuß sich ergießt._ Die Berglehnen zeigen die über einander gelagerten Schichten von grünem, gelbem, rothem Gestein in bunter Abwechselung, während den höchsten Grad ein Urwald der der Schweiz   sich keine Hand rühren. Jede Macht würde zu Gunsten dieser Neutralität nur einschreiten, wenn und soweit ihr eigenes Interesse es erfordert. Ob der Verfasser der Noten an Herrn von Bütow nachträglich diese Erkenntniß selbst ge- mannen hat, wissen wir nicht. Jedenfalls wechselt er sehr bald die Waffen. Was nach der ersten Note aus der Neutralität hervorgehen sollte, soll nach den folgenden Noten laut Artikel 2 des Nieder- laffungSvertrages gebotenes Recht sein. Diese Veränderung des Gesichtspunktes ist bemerkenswerth, aber unglücklich. Denn der Niederlaffungsvertrag hatnach seiner ganzen Entstehungsgeschichte, nach seinem Wortlaute, nach der Denkschrift der Reichsregierung und der bisherigen Handhabung nur das AuSweisungs recht der Schweiz   beschränken, nicht eine neue Ausweisuims pflicht aussprechen sollen. Es ist recht lehrreich, daß dieRordd. Allg. Ztz." die Beweisführung der Noten für so schwach zu halten scheint, daß sie ihnen noch einen Anhang zufügt, nach welchem es der Schweiz   ein Leichtes gewesen wäre,ans Grund des ihr nach dem Niederlassungsvertrage zustehenden Rechtes die An- siedlung der Sozialrevolutionare zu hindern". Mittelbar wird also zugegeben, daß die Answessunavon Personen ohne Heimath«- schein nur ein Recht, nicht eine Rechtspflichl der Schweiz   lei. In den Noten an Herrn von Bülow ist noch der entgeaenge- setzte Standpunkt vertreten. Eben so widerspruchsvoll und un- zureichend wie die rechtlichen Erörterungen sind in den Noten auch die Uriheite über die schweizerische Regierung. In der ersten Note macht der Verfasser ders ch w e i z e r R e g i e r u n g" klar und bündig den Vorwurf,mindestens aleichgiltig gegen die Gefahren und Schäden" zu sein, mit welchen die Nachbar- reiche von eidgenössichem Boden aus bedroht werden. DasVer- halten der schweizer Behörden" wird gerügt. In der dritten Rote wird mit einem Male ein ganz anderer Standpunkt eingenom- men. Ja, Anfang und Ende dieser dritten Rote stehen noch in solchem Gegensatze zu einander, daß man kaum begreifen wird, wie sie aus einer und derselben Feder geflossen sein sollen. Am Anfange heißt es, Herr Wohlgemuth sei unter Mitwirkunge i d g e n ö s s(scher Beamter" was durchaus irrthümlich ist auf Schweizer   Gebiet gelockt worden; die Schweizer   Zentralbehörde bringe deutschen Beamten nicht jene Duldung entgegen, derendie dort befindlichen reichsfeindlichen Deutschen   sich in so reichem Maße erfreuen." Und am Ende derselben Note heißt es, der Verfasser der Note erinnere sich nicht, der Eidgenossenschaft den Vorwurf gemacht zu haben, daß Regierung und Volk der Schweiz   die Revolution fördern. Im Gegentheil, er zweifle nicht an der Absicht der eidgenössischen Zentralbehörde, die Pflichten internationaler Nachbarschaft zu erfüllen, und glaube nur, daß die bisherige Gesetzgebung der Schweiz   der Zentralregierung nicht die nöthige Machtvollkommenheiten gegenüber den Lokaibehörden gebe. Das sind Widersprüche, bei denen man den Kopf schütteln muß. Dazu kommt der fortwährende Wechsel des Zieles: zu­erst Aufhebung der Neutralität, dann Grenzmaßregcln, dann Kündigung des Niederlassungsvertrages, und die letzten Absätze der letzten Note lassen die Vermuthung zu, daß auch diese Kündigung unterbleiben werde, zumal der NiederlassungSver- trag im Weseatlichen den Zweck hatte, die durch die Bildung des Deutschen Reiches hinfällig gewordenen Verträge der süd- deutschen   Staaten mit der Schwerz zu ersetzen." Ei« komische« Euidproquo. Die Reptilblätter be- richten den Ausbruch eines Streiks in Kopenhagen  , und fügen hinzu, dieser Streik sei im voraus von dem.Sozialdemokrat" angekündigt worden, woraus man ersehen könne, daß die Streiks von den Sozialdemokraten veranstaltet wurden. Wenn es unseren Gegnern Spaß macht, in Bezug auf die Arbeiter- bewegung sich selbst zu täuschen und keiner Belehrung zugäng- lich zu fern, so kann uns das in unserem Interesse nur neb sein, denn einen unwissendenen Gegner überwindet man leichter als einen wissenden. Also nicht zur Belehrung der Reptilblätter, an denen glücklicherweise Hopfen und Malz verloren ist, sondern zur Erheiterung unserer Leser sei hier mit- getheilt, daß der hier angeführteSozialdemokrat" nicht das so gefürchtete deutsche Organ, sondem das gleich- namige dänische Blatt ist, welches in Kopenhagen   erscheint, und den dänischen Gewerkschaften als offizielles Organ dient was die Herren Replilien beiläufig wissen mußten, wenn sie sich die Mühe genommen hätten, ihre Nase einmal in das Blatt hineinzustecken. Au» Dresden  , 5. Juli, wird geschrieben: Der Boycott  der Dresdener   Arbeiter gegen die GambrinuS Brauerei hat mit einem Siege der Arbeiter geendet. Die Brauerei hat nachgc- «eben und bewilligte den Arbeitem den Trianonsaal zur Ab- altung von Versammlungen. Die erste soll denn auch bereits nächsten Sonntag Vonnittag stattfinden. Man muß den klaffen- bewußten Arbeitern Dresdens   das Zeugniß ausstellen, daß sie sich sehr wacker gehalten haben; ihrem geschlossenen Vorgehen gegen alle, welche Gambrinuslner schenkten, ist der Sieg zu danken. Als sehr wirksam stellte sich der Boycott   gegen die Verkäufer von Flaschenbier, insbesondere in den Kantinen der Fabriken heraus. Seitens des Festkomitees zur Wcttinfeier war der Gambrinusbrauerei der Bierschank auf dm zahlreichen Tribünen während des Festzuges übertrage» worden. Die Brauerei mag auch dabei ein ganz hübsches Geschäft gemacht verschiedensten Baumarten wie ein grüner üppiger Haar- wuchs krönt. Oben, noch über den dreitausend Fuß hohen Fels- spitzen, kreisen in majestätischem Flug die Steinadler in dem schmalen Streifen, der vom Firmament sichtbar ist und dessen reines Blau aus der todesschaurigen Tiefe gesehen, wie eine Glaswölbung erscheint. Und werter hinaus erheben sich noch neue Felsmassen. Traun, es ist ein Anblick, der alle Höllmgeister heraus- fordert: dies ohnmächtige Fahrzeug, das weder Hände noch Füße, noch Flossen hat, wie es eine überlastete Nußschale in diesem engen Felsenbett aufwärts schwimmt, gegm die Strömung und den Wind: darauf aber ein Häuflein Menschen, die stolz sind auf ihren Geist, ihre Kraft, ihre Schönheit. Und hier kann nicht einmal die Bora ihnen etwas anhabm, denn die doppelte Felsmmauer hält den Wind ab. Der Steuermann sowohl, als der Schiffszug habm jetzt leichtere Arbeit. Aber die Bora   schläft nicht! Es war schon Nachmittag gewordm. Der erste Steuermann hatte dem Untersteuermann. das Steuer übergebm und war zum Schiffsheerd gegangen, der sich rückwärts befand. Hier machte er sich an die Zu- bereitung einesRäuberbratens", dessen Rezept darin besteht, daß man auf einm langen Holzspieß ein Stück Rindfleisch, ein Stück Speck und ein Stück Schweinefleisch steckt und in dieser Ordnung fortfährt, worauf der Spieß über der frei lodernden Flamme so lange gedreht wird, bis das Fleisch gar ist. Da verfinsterte sich auf einmal das schmale Stück Himmel dort oben zwischen den überhängenden Felsen, die sich zu berühren schienen. Die Bora läßt ihrer nicht spotten. Plötzlich jagt sie ein Gewitter vor sich auf, welches das blaue Himmelsgewölbe zwischen den beiden Bergwänden im Nu umzieht, so daß unten im That finstere Nacht wird. Dort oben sich aufthürmende Wolken, zu beiden Seiten dunkle Felsen. Dann und wann zuckt in der Höhe ein greller Blitzstrahl, begleitet von einem kurzen, rasch ab- brechenden Donnerschlag, als vermochte die enge Felsen­höhlung nur einen vereinzelten Akkord aus dem schrecklichen Orgelkonzert in sich aufzunehmen dann wieder schießt auf haben, aber der tagliche Verlust durch die Einbuße eines er- heblichen Theils ihrer Kundschaft war denn doch weit empfind sicher, und so kapitalirte sie. . Die. hiesige Staatsanwaltschaft macht dem hier erscheinen- denSächsischen Wochenblatt" das Leben nach Kräften sauer; wo sie nur ein Häkchen für einen Prozeß finden kann, setzt sie 1 ein. Neuerdings interessirt sie sich auch für die vermeintliche Beleidigung von Privatpersonen, für deren Ehre sie imöffent- Ilchen Interesse" eintritt. Das ist dieselbe Taktik, die Ende der siebenziger Jahre Herr Testen darf in Berlin   gegen die Berliner  Freie Presse" in Anwendung brachte. Mit dem Unterdrücken der Blätter auf Grund des Sozialistengesetzes scheint man keine besonderen Erfolge erzielt zu haben, nun wird der Kampf in anderer Weise gegen die Arbeiterblätter aufgenommen. N«rstaatUch«ng. Mit keinem Worte wird in neuerer Zeit mehr Unfug getrieben, als mit dem WorteVerstaat- lichung". Erfunden ist das Wort von deutschen Zeitungs- schreibern, die den englischen AusdruckRationalisation", das heißt wörtlichNationalisirung" der Kirchengüter, des Grund und Bodens iL. zu übersetzen hatten. Da das deutsche   Wort Nationalisirung" sich mit dem englischen WortNationalisa- tion" keineswegs deckt, und von einerNationalisirung" des Landes, der Kirchengllter k., korrekt nicht gesprochen werden kann, so wurde das den Sinn besser wiedergebende WortVer- staatlichung" in die Zeitungspresse eingeführt. Als dann für den BiSmarck'schen Polizei- und Militärstaat das Bedürsiiiß nach neuen Einnahmequellen immer brennender wurde und das Monopolideal am Horizont empor stieg, da verfiel etn streb- samer und streberhafter Professor(Wagner in Berlin   nicht zu verwechseln mit Herrn Wagener, oer zwar kein Professor, aber in seiner Allein Genie war, wenn auch ein reaktionäres) auf das WortVerstaatlichung", welches ihm besser zu klingen schien, als das anrüchigeMonopo". Und eines schönen Tages erfuhr die staunende Welt, daß Fürst Bismarck   den wahren StaatssozialismuS entdeckt habe, daß die Tabak- industrieverstaatlicht" werden solle, um daraus nicht den Magen des Nimmersatten Militarismus zu füllen behüte, sondenidas Patrimonium der Enterbten" zu bilden; daifdieS aber nur der Anfang des tausendjährigen Reichs der sozial- reform sei, daß ein Erwerbs- und Betriebszweig nach dem andern derVerstaatlichung" geweiht sei, kurz daß nach und nachalles verstaatlicht" werden müsse. Die Botschaft klang gar schön für die G elfter, die sich mit wohlklingenden Worten fangen lassen.Alles verstaatlicht!" Das ist ja der Staatssozialismus   in höchster Potenz, das ist ja die Lösung der sozialen Frage der Stein der Weisen ist gefunden ge- snnden natürlich von dem alleinseligmachenden Nationalgott Bismarck   und seinem großen Propheten, dem kleinen Doktor und Professor Adolf Wagner. Und es gab G eister. Die be- kannte Sorte vonReinfall"-Kandidaten wird ja nicht alle. Freilich nicht allzu viel gingen auf den Leim und ins Netz. Die bösen Sozialdemokraten, welche den Braten rochen, lachten den kleinen, nein großen Propheten aus und verdarben den Fang. Das Patrimonium der Enterbten fiel elend ins Wasser. Das magische: Alles muß verstaatlicht werden des kleingroßen Pro- pheten und Professors verlor seine Zugkraft. Und Herr Wagener flüchtete sich unter die Rockschöße seines Freundes Stöcker. Wer weiß, ob er je wieder aufgetaucht wäre, wenn Stöcker nicht infolge bedenklicher, seine Gönner komprimittirender Prak- tiken untergetaucht worden wäre. Nun waren die Rockschöße fort, hinter denen, wie unter einem Scheffel, das Licht des großen und kleinen Propheten wir wollen, um Mißdeu- tungen vorzubeugen, ausdrücklich konstatiren, daß das Benvort klein" sich auf den Körper und dasgroß" sich auf andere Eigenschaften des Verstaatlichungsmessias beziehen soll eine Zeitlang der Welt verborgen war. Jetzt ist er wieder da; ein siegreicher Held ist er eingezogen eingezogen in die Spalten derKreuzzeitung  ", wo er seine Aussatze ablegt. Alles ver- staatlicht! Keine Privatwerkstätten mehr, keine Privatausbeuter mehr, kein Privatelend mehr o nein! Alles wird verrun j verstaatlicht; jeder Mann und jede Frau bekommt einen Staats- rock angezogen, statt der Privatwerkstätten haben wir die Staats- Werkstätten, statt der Privatausbeutcrden Arbeitgeber Staat" und statt des Privatelends das Staatselend! Hosianna! K« dir Atmosphäre de» Iuchtrngrruch« glaubt man sich versetzt, so schreibt dieFranks. Ztg.", wenn man de« Schmerzensschrei liest, den in B erli n st u d ir en d e Russen in derVoss. Ztg." laut werden lassen. Da hören wir von Verhaftungen seitens der Polizei der deutschen   Reichshauptstadt, über deren Gründe nirgends Aufschluß zu erlangen ist, von von Verhaftungen, denen nicht, wie es doch gesetzlich vorge- schrieben ist, die gerichtliche Untersuchung auf dem Fuße folgte. Wenn man hört, daß der Versuch der Studenten, in Sachen eines ihrer vei hafteten Kameraden gerichtliche Untersuchung zu erwirken, daran gescheitert sei, daß dem zugezogenen Rechts- anwalt nicht gestattet wurde, sich mit dem Verhafteten in Ver- bindung zu setzen, und wenn man bedenkt, daß eine dieser Ver- Haftungen schon vor einem Monat vorgenommen wurde, so ist gewiß die Frage nicht unberechtigt, ob Deutschland  , wie man rühmt, ein Rechtsstaat, oder ob es um mit derNordd. einmal ein Blitz gerade vor dem Schiff in die Donau   her- nieder, und in seinem Feuerschein gleicht nun auf einen Moment der ganze Felsen-Dom einem flammenden Höllen- pfuhl und rollt»er Donner mit einem Krachen, als sollte die Welt einstürzen, von einem Ende der widercönenden Titanenhalle zum anderen. Der Gußregen strömt in Bächen hernieder. Das Schiff aber muß vorwärts. Es muß vorwärts, damit die Nacht es nicht mehr in Orsova   finde. Man sieht nichts mehr, außer beim Aufflackern des Blitzes; auch mit dem Horn dürfen keine Signale mehr gegeben werden, denn diese würde man auf dem rumänischen Ufer hören. Allein der erfinderische Mensch weiß sich den- noch zu helfen. Der Schiffskommissär tritt an den Schiffsschnabel, holt Stahl und Feuerstein hervor und fängt an, Feuer zu schlagen. Dies Feuer kann der Gußregen nicht auslöschen. Dies Feuer sehen auch die Zugführer durch den Regen, und so oft der Stahl einen Funken schlägt, wiffen sie aus diesem Zeiche« schon, was sie zu thun haben. Vom Ufer her geben sie gleichfalls Zeichen durch Feuerschlage«. Das ist die geheime Telegraphie der Schiffer und Schwärzer am Eisernen �hor. Diese stumme Sprache haben die von einander getrennten Uferbevölkerungen zu einer großen Vollkommenheit gebracht. Timea gefiel dies Ungewitter. Sie hatte sich ihre tür  - kische Kapuze über den Kopf gezogen und sah zum Kajüten- fenster hinaus.Sind wir in einer Gruft?" redete sie den Schiffskommissär an. Nein," sagte Timar,aber vor einem Grab«. Jener hohe Felsen dort, der im Flammenscheine der Blitze wie ei» Feuerbera glüht, ist das Grab des heiligen Petrus, die Propa lui Petro". Und die beiden anderen Steingötzen neben ihm sind die beidenalten Weiber". Was für alte Weiber?" Nach der Volkssage stritten sich ein ungarisches und ein walachisches Weib, zu welchem der beiden Länder das Grab Sankt-Petri gehöre. Der Apostel konnte vor dem Ge- zänke in seinem Grab nicht schlafen, und in seinem Zorn verwandelte er sie zu Stein." t It fa' in un S- Oi dei