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Allgem. 8tg." zu reden ein wildes" Land ist, vor dem sich der Fremde zu hüten hat. Begreiflich ist die fürchterliche Aufregung" in welcher sich in Berlin studirenden Ruffen 8..bie in befinden; sie kann nicht größer in Moskau oder Petersburg sein, wenn dort einmal die Polizei zugreift, um Material für administrative Verschickungen nach Sibirien winnen. Muß nicht in den geängstigten Gemüthern der Verdacht Raum gewinnen, die preußische Polizei habe die Verdächtigen oder Verdächtigten ohne weiteres nach Rußland ausgeliefert, wo verdächtig sein so viel bedeutet, wie anderswo eines Verbrechens überführt sein? Hoffentlich bringt der Appell an die öffentliche Meinung, zu dem sich die jungen Russen in ihrer Angst entschlossen haben, Licht in diese dunkle Sache und belehrt uns zugleich, daß das Verhalten unserer Behörden dieses Licht nicht zu scheuen braucht, daß auch der Ausländer, der auf unserem Boden weilt, nicht rechtlos ist.

Ueber die Bestrafung des Kontraktbruchs noch hinaus geht das Verlangen der konservativen Großgrundbesizer im Osten. Die Nordd. Allg. 3t.g" veröffentlicht einen spalten­langen Artikel eines Herrn Rogalla v. Bieberstein, Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins für Gostyn- Sandberg und Umgegend. Bekanntlich können die landwirthschaftlichen Ar­beiter nach dem Gesetz vom 24. April 1854 wegen Kontrakt­bruchs bestraft werden. Der Einsender flagt nun darüber, daß es in den wenigsten Fällen gelingt, den fontraftbrüchigen Ar­beiter, er spricht geschmackvoll von entlaufenem Gesinde" zu ermitteln, da er in größeren Erfolg in so wenigen Worten erzielt, wie gerade bei

Das Freizügigkeitsentfernten Landestheilen auf Arbeit geht.

daher nach seinem Vorschlag beschränkt werden, daß Arbeitgebern verboten werden soll, Ar beiter ohne Nachweis der zuständigen Ortspolizeibehörde des bisherigen Aufenthalts, daß der Annahme bezw. Beschäftigung als Arbeiter feine Hindernisse entgegenstehen, zu beschäftigen. Das wäre dann freilich eine noch weit über die Paßpflicht, das Wanderbuch nnd das obligatorische Arbeitsbuch hinaus­gehende Stellung der Arbeiter unter Polizeiaufsicht. Nach der felben Logit müßte man auch allen Kapitalisten verbieten, Guts­befizern Geld zu leihen, bevor dieselben ein ortspolizeiliches Attest darüber beigebracht haben, daß sie bisher alle Verbind­lichkeiten ihren Gläubigern gegenüber streng erfüllt haben und das wäre doch vielen hochgeborenen" Herren sehr unangenehm.

Von der Saar wird der Frankf. 3tg." geschrieben: Die äußerliche Ruhe in unserem Kohlenrevier ist ja soweit zurückgekehrt; aber im übrigen herrscht volle Zufriedenheit im allgemeinen in den Arbeiterkreisen noch nicht. Die Arbeiter fühlen, daß eine gewisse Organisation ihnen noththut, um der

als bisher operiren zu können, und so sind sie zur Bildung eines Rechtsschutzvereins für die bergmännische Bevölkerung des Oberbergamtsbezirks Bonn " geschritten, dessen Statuten der Regierung zu Trier eingereicht sind. Auch bezüglich ihrer politischen Vertretung wollen die Arbeiter in Butunft selbstständiger vorgehen;( auch dafür ist eine Organisation in der Bildung begriffen. Man will bei den nächsten Reichstagswahlen einen Kandidaten aus den Handwerker- oder Arbeiterkreisen aufstellen und es wird bereits der Name des Hauptführers bei der leßten Bewegung, des redegewandten Bergmanns Warken, genannt. Auf der andern Seite läßt sich nicht verkennen, daß die Verwaltung neben ihren Maßregelungen auch einige anerkennenswerthe Schritte gethan hat, um ihren Zusagen gerecht zu werden. Die Zulagen bei der Löhnung seien hier beispielsweise erwähnt, ebenso die That­fache, daß dieser Tage zwei Steiger in Friedrichsthal entlassen worden find. Weitere Entlassungen sollen bevorstehen. In Bergarbeiterkreisen wünscht man die Entfernung nicht nur auf die Unterbeamten beschränkt, sondern auch weiter nach oben hin ausgedehnt zu sehen. In der That muß in dieser Hinsicht die Taktik der Behörden als eine " Entfernung verfehlte bezeichnet werden. Dem Wunsche nach Entfernung unbeliebter und notorisch mit dem Arbeiter durchaus keine Füh­lung habender Beamten wird entgegengehalten, höhere Rüd­fichten ständen dem im Wege, das Ansehen des Beamtenstandes fönnte darunter leiden, die Arbeiter könnten in solchem Wechsel eine Schwäche sehen u. dgl. m.

Dortmund , 3. Juli. In den Dortmunder Nachrichten" giebt der bekannte Bergarbeiter Schröder eine Erklärung über seine gestern erfolgte Entlassung ab, der wir folgendes ent­nehmen: Als ich gegen 20 Minuten vor 6 Uhr auf Zeche Raiserstuhl" antam, wurde mir bedeutet, ich müßte mich beim Betriebsführer sofort melden. Ich that daffelbe. Derfelbe er flärte mir, er dürfe mich nicht mehr anfahren laffen. Auf meine Anfrage, ob ich mein Gezäh( Werkzeuge) herausholen und ab­geben müßte, oder ob man auch darauf verzichte, wurde mir zur Antwort, ich könne mir die nur getrost herausholen. Ich würde dann meine Abkehr( Entlassung) mit dem rückständigen Lohn pro Juni und für die 14tägige Kündigungszeit pro Juli erhalten. Ich habe dasselbe gethan, und als ich meinem Herrn Betriebsführer die Bescheinigung über die richtige Abgabe des Gezähs überreichte, hat mich derselbe eingeladen auf sein Bureau mitzukommen. Dafelbst habe ich, wie oben angeführt, meine Entlassung und die Bescheinigung auf meinen Lohn erhalten. Auf die Anfrage des Herrn Betriebsführers, welchen Lohn ich

war ein Tumult, welcher am 26. September betreffenden Mehrere hundert Arbeiter begleiteten den Ausgewiesenen eine Jahres bei der Ausweisung eines Sozialdemokraten stattfand. Strecke Weges, und einer derselben fnüpfte ein rothes Tafchen­tuch an den Spazierftock. Einschreitende Polizeibeamte in Zivil, welche die rothe Fahne" gewaltfam entfernen wollten, wurden geschlagen und mußten resultatlos abziehen. Kurz darauf fanden jedoch verschiedene Verhaftungen und spätere Verurtheilungen statt. R. wurde nun zu obiger Strafe ver urtheilt und verbüßte dieselbe im Zuchthause zu Waldheim in Sachsen . Am 23. Mai d. J. wurde er entlassen und infolge der tadellosen Führung im Zuchthause die 6jährige Polizei­aufficht auf 3 Jahre herabgesetzt. 5 Wochen vor seiner Ent laffung wurde auf seinen Wunsch seitens der Anftaltsdirektion

R. wurde natürlich auf Grund 8 28 des Sozialistengefeges aus seiner Heimath ausgewiesen nach Braunschweig berichtet, daß K. dortfelbft Aufenthalt nehmen würde, weil sein Bruder feit Jahren seinen Wohnsiz dort hat, und auch seine alte 70jährige Mutter sich dort niederließ. Am 26. Juni mun, also nach einem vierwöchentlichen Aufenthalt, in welcher Zeit fich K., melcher infolge der Abschwächung in Waldheim frant war, etwas erholte, wollte derselbe einen Handel mit Grünwaaren eröffnen und hatte sich bereits die nöthigen Utensilien angeschafft, freilich mit von seinem Bruder entliebenen Gelde. Doch mit des Ge schickes Mächten und mit der heil'gen Hermandad ist nie ein emiger Bund zu flechten. R. erhielt den Bescheid, auf Grund des Freizügigkeitsgefeßes das Herzogthum Braunschweig binnen 3 Tagen zu verlassen. Fast aller Mittel entblöst, frant, faft erblindet, im Alter von 40 Jahren muß er nun wieder den Wanderstab ergreifen, und wird nun direkt der Vagabundage eventuell dem Verbrecherthum in die Arme getrieben.

pro Juli beanspruche, habe ich erwidert, den Durch habe ich erwidert, den Durch| Polizeiaufsicht verurtheilt. Veranlassung zu dieser Verurtheilung schnitts- Netto- Lohn, den ich pro Juni verdient hätte. Derselbe ist mir auch auf Anordnung des Herrn Be­triebsführers notirt worden. Er sei damit einverstanden. Auf meine Anfrage, aus welcher Veranlassung ich entlassen würde, erhielt ich zur Antwort: Auf Anordnung des Herrn Direktors. Ich muß noch bemerken, daß ich vom Herrn Be triebsführer Mundscheid stets in der zuvorkommendsten und freundlichsten Weise behandelt worden bin, auch bis zur letzten Stunde. Als ich dann am gestrigen Nachmittag meinen Lohn auf dem Bureau der Zeche Westfalia" in Empfang nehmen auf dem Bureau der Zeche Westfalia" in Empfang nehmen wollte, traf ich unterwegs meinen Freund, den Bergmann Hein­rich Brinkmann. Derselbe war mein Leidensgefährte geworden, auch er hatte seine Abkehr sofort erhalten, wobei man ihm als Grund zur Entlassung seine Aeußerungen von der Versamm­lung vom vorigen Sonntag vorhielt( er habe die Beamten der Zeche geschmäht). Auf dem Bureau zur Empfangnahme unferes Lohnes angekommen, wurden wir sogleich vom Herrn Direktor Hilbek ohne Gruß, wohl aber in fehr inhumaner Weise ange sprochen. Der Anstand verbietet mir, alle Worte wiederzugeben. Als ich( Schröder) den Herrn Direktor Hilbe doch schließlich darauf aufmerksam machte, er möge sich doch mäßigen, er jebe doch, wie wir Arbeiter uns gar nicht aufregten, troßdem man uns entlassen, auch möge er als höchster Beamter seinen Arbei­tern mit gutem Beispiel vorangehen. Diese Entlassung ließe mich vollständig ruhig, ebenso wie zuvor. Ich habe nie einen meinem Herrn Direktor Hilbd. Ich erhielt meinen verrechneten Lohn, und auf meine Anfrage, ob ich an den Herrn noch eine Frage richten dürfte, wurde mir freundlichst erwidert: Ja. Ich sagte: Herr Direktor, meinen Lohn pro Juni und auch bis zum 15. Juli habe ich erhalten. Da aber die Arbeitsordnung uns vor­schreibt, nur mit Schluß eines jeden Monats unser Arbeitsver­hältniß zum Abschluß bringen, so beanspruche ich auch meinen Lohn vom 15. Juli bis zum Schluß des Monats.( Wir können nach der Arbeitsordnung nur jeden Monat am 15. fündigen.) Der Herr Direktor erwiderte mir, wenn ich denselben bean­spruche, so müßte und sollte er mir auch werden. Er glaube aber, ich hätte mich des Morgens schon mit meinem Betriebs­führer geeinigt, und wäre mit der 14tägigen Vorausbezahlung zufrieden gewesen. Ich erwiderte, ich wäre ja auch jetzt noch zufrieden gewesen, mit dem, was man mir gezahlt, feinesfalls aber würde ich auf die mir mit Recht zustehenden 14 Tage Verzicht leisten. Der Herr Direktor hat mir erwidert, daß, wenn ich es verlange, ich denselben sofort erhalten könne. Ich erwiderte, es fäme mir auf ein paar Tage gar nicht an, ich würde denselben schon holen. Anders war es mit meinem Freunde Brinkmann; demselben wurde vom Herrn Direktor bedeutet, ihm würde man keinen Lohn betreffs der Kündigungszeit aus­zahlen, er habe mit Recht seine Abkehr erhalten, infolge Schmähung und grober Unwahrheiten über die Beamten, auch sei er schon vor 15 Jahren beim damaligen Betriebsführer Gehres derselbe gewesen. Brinkmann als alter Bergmann ar beitete seit 29 Jahren auf Zeche Westfalia, da ist jedenfalls jeder Kommentar überflüssig." jeder Kommentar überflüssig." Im Anschluß hieran sei mit­getheilt, daß auch der Bergmann Siegel, welcher auf Bollern" arbeitete, gemaßregelt worden ist.

Er hat ja teine Heimath

Und auch kein Vaterhaus.

Am Sonntag Morgen trafen eine größere Anzahl von Freunden auf der Bahn zusammen, um sich von demselben zu verabschieden. Aber auch die Polizei beehrte denselben noch durch ihre Anwesenheit, und die große Anzahl derselben erregte bei den mitfahrenden Passagieren allgemeines Aufsehen.

Großbritannien .

In der Sigung des Oberhauses zog der Premier minifter Lord Salisbury bei der Berathung der Bill be­treffend die Erleichterung der Uebertragung von Grundbet die Regierungsvorlage zurück, nachdem das Haus mit 122 gegen 113 von Bath beantragte, von der Regierung aber bekämpfte Streichung eines Artikels angenommen hatte.

Unterhaus. Der Deputirte Brookfield beantragte die Ernennung eines Komitees zur Untersuchung der Ursachen der anhaltenden Abnahme des Hopfenbaues in England und zur Berichterstattung über die geeignetften Mittel zur Abhilfe. Der Kanzler der Schazkammer, Goschen, erklärte, die Regierung erkenne die Wichtigkeit der Hopfenindustrie, sowie den Nothstand derselben an, der sich indessen zu heben scheine; sie könne jedoch feine Hoffnung auf irgend welchen Schutzzoll, sei es ein offener oder versteckter, machen. Die Regierung sei bereit, den Antrag anzunehmen, fag Antrags, Mittel zur Abhilfe", die Worte, derserbe dahin abgeändert werde, daß nach

den Worten des

falls eine solche vorhanden", eingefügt würden. Das Haus nahm den so abgeänderten Antrag an.

Frankreich.no E

rathung des Budgets wurde der Antrag, Zeitgeschäfte mit einer hohen Steuer zu belegen, mit 305 gegen 197 Stimmen abgelehnt.

Eine Untersuchung hinsichtlich der Wahlbeein­flussungen der Bergleute durch die Grubendirektoren hätte, fo schreibt die Trierer Landeszeitung", auch in das Programm der Untersuchung über die Verhältnisse der Bergleute im Ruhr­revier aufgenommen werden sollen. Es ist an vielen Orten vorgekommen, daß den Bergleuten ungewöhnlich große Stimm- Deputirtenkammer. Bei der fortgesetzten Be zettel ausgetheilt wurden, daß man sie in geordneten Reihen an das Wahllokal führte und auf ihre Finger, in denen sie den ihnen übergebenen Stimmzettel hielten, so lange schaute, bis sie ihn in die Urne geworfen hatten. Ist das geheime Abstimmung"? Die Männer, die tagtäglich in der gefährlichen Grubenarbeit ihr Leben auf das Spiel gesezt und an dem einzigen Tage, an dem sie ihr politisches Recht als deutsche Männer ausüben dürfen, durch diese Beaufsichtigung während der Wahlhandlung dieses einzigen Rechtes beraubt worden, sie haben die Entwürdigung empfunden, welche in solcher Be­handlung lag. Diese Wahltyrannei muß aufhören! Bergleute, führet auch hierüber Beschwerde, und es wird hierin anders werden."

Auf die Art, in welcher die Verbreitung dents kosten betrieben wird. wirft ein im Kreisblatte für die Ost­prignig veröffentlichtes Birkular des Vorstandes des freifinnigen Vereins für Wittstock und Umgegend einiges Licht. Dasselbe lautet im Wesentlichen: Für das II. Quartal war seitens des Vorstandes des Freisinnigen Vereins für Wittstock und Um gegend" für Sie bei der Post ein Exemplar der Brignißer Beitung bestellt worden. Da nun das Vierteljahr jetzt zu Ende geht, so bitten wir Sie, mit Rücksicht darauf, daß für uns große Schwierigkeiten entstehen, selbst die Prignißer Bei­tung" bei der Post zu bestellen. Sie haben daher wohl die Freundlichkeit, dem Briefträger 1 M. einzuhändigen, damit Sie die Prignißer Zeitung" auch im II. Quartal erhalten. Den Anweisung

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gegen Vorzeigung bonnementsbetrag von 1 M. erhalten Sie

Kassirer, Herrn Tuchfabrikanten Ernst Behn in Wittstock , Anweisung" lautet: Vorzeiger

Der Munizipalrath von Paris votirte die Summe von 10 000 Frts. zur Unterstüßung der Familien der bei der Katastrophe von St. Etienne verunglückten Berg­leute.

Deputirtenkammer. Sämmtliche Artikel des Einnahmebudgets wurden angenommen. Bei der weiteren Berathung des Budgets erklärte Daillières im Namen der Rechten, daß er und seine Freunde ein Budget nicht votiren würden, das weder Reformen noch Ersparnisse aufweise, und daß sie mit Vertrauen einer neuen aus dem Willen des Volfes Rouvier erwiderte, die gegenwärtige Legislatur habe die Ber­hervorgegangenen Kammer entgegenfähen. Der Finanzminister mehrung der Ausgaben beschlossen und das Gleichgewicht in Budget vorbereitet. Das Land werde zu unterscheiden wiffen zwischen denjenigen, deren Leidenschaften es verwirren, und benjenigen, welche ihm mit Achtung und Ergebenheit diener. Das gesammte Budget wurde hierauf mit 379 gegen 91 Et. angenommen und die Sigung aufgehoben. Das Budget wurde fofort dem Senate zugestellt.

Nach Meldungen aus St. Etienne ist auf den Gruben von Villeboeuf ein Streit ausgebrochen. Die Arbeiter, welche Morgens angefahren waren, fehrten Mittags aus den Gruben zurück und erklärten, die Arbeit nicht eher wieder aufnehmen. zu wollen, bis ihr Lohn erhöht sei.

Timea lachte nicht über dieſen Scherz der Boltsmythe. zurückerstattete die erwähnte bra ifuna bebin Soziale Ueberlicht.

woher

Sie fühlte das Scherzhafte gar nicht heraus. Und dieses durch Tuch fabrikant Ernst Behn Wittstock weiß man, daß dies das Grab eines Apostels ist?" fragte das Mädchen.

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Weil an jenem Orte viele heilkräftige Kräuter wachsen, die man gegen allerlei Krankheiten zu sammeln pflegt und

weithin versendet." rantheiten zu ſam gt und

Also nennt man einen Apostel denjenigen, der noch im Grabe. Anderen Gutes thut?" fragte Timea.­

Timea!" erscholl aus der Kajüte der gebieterische Ruf Euthyms. Darauf zog das Mädchen den Kopf durch das Fenster zurück und schloß die runde Jalousie. Als Timar sich wieder umsah, sah er nur noch das Heiligenbild allein.

Das Schiff sette trotz des Gewitters seinen Weg un­verdrossen fort.

Mit einem Male hatte es endlich das finstere Felsen­grab hinter sich und so wie die beiden Felsenmauern weiter auseinander rückten, verschwand auch die dunkle Wölbung oben. So schnell die Bora die schwarzen Wetterwolfen ge­bracht, so schnell war sie auch mit dem Ungewitter weiterge­zogen und plötzlich sahen die Reisenden das liebliche Csernathal vor sich ausgebreitet. Die Berglehnen an den Ufern waren bis hinauf mit Rebenpflanzungen und Obst­gärten bedeckt; die Landschaft schimmerte im Golde der Abendsonne; aus grüner Ferne winkten weiße Häuser, Schlanke Thürme, rothe Dächer herüber, und durch die frystallhellen Perlenschnüre der Regentropfen strahlte ein farbenprächtiger Regenbogen.

Die Donau hatte ihr umheimliches Aussehen verloren, in erweitertem Bette fonnte sie behaglich sich ausdehnen und in ihrem nach Westen sich ausbreitenden saphirgrünen Spiegel erblicken die Reisenden das auf einer Insel erbaute Orsova .

Für sie das vierte, das größte Schreckbild. Der Tag war schon zur Rüfte gegangen, als die heilige Barbara " vor Orsova anlangte.

Morgen giebt's noch stärkeren Wind als heute," brummte der Steuermann, auf den rothen Himmel blickend. ( Fortsetzung folgt.)

Wie

den verauslagten Abonnementsbetrag von 1 M. für ein Erem­hoch sich wohl die Jahresbeiträge des freisinnigen Vereins zu Wittstock belaufen mögen, daß er seinen Mitgliedern jährlich 4 Mark Zeitungsabonnement erſtatten kann.

In die Bezeichnung schneidig für eine Amtshand­lung beleidigend für den Beamten? Die Frankfurter Straf­tammer hat eine solche Beleidigung in einer Verhandlung gegen die Frankfurter Zeitung " nicht für vorhanden erachtet. In dem betreffenden Urtheil wird über den Ausdruck schneidig" folgendes ausgeführt: Wenn dann die Amtshandlung weiter als schneidig" charakterisirt wird, so ist auch dieses Wort, wie das angefochtene Urtheil zutreffend annimmt, nicht in lobendem, sondern in ironischem Sinne gebraucht, aber keineswegs in dem von dem Schöffengericht darin gefundenen Sinn der Liebe­dienerei gegenüber den maßgebenden Autoritäten unseres Staatslebens". Das, was dem Ausdruck schneidig" eine ironische, perfifflirende Nebenbedeutung im Volksmunde gegeben hat, ist das Bestreben der Angehörigen gewisser Berufsstände, insbesondere junger Offiziere, die an sich löbliche Eigenschaft auch im sozialen Leben zur Schau zu tragen, wo sie nicht hin­gehört, und das Wort selbst zur Bezeichnung von Verhältnissen gehört, und das Wort selbst zur Bezeichnung von Verhältnissen zu gebrauchen, auf welche es seiner ursprünglichen Bedeutung nach keine Anwendung leidet. In dem Kontraft des in der Volkssprache ungewöhnlichen und dennoch hochtrabenden Aus­drucks und der Beziehung auf ein an sich alltägliches Verhält­niß liegt dabei das komische, welches die Schneidigkeit" zu einem in Wigblättern ständig gewordenen Gegenstand der Per­fifflage macht. Auf eine Amtshandlung zurückübertragen, wohnt dann dem ironisch gebrauchten Ausdruck die Bedeutung einer fachlich am unrechten Orte entwickelten Energie, eines jugend­lichen Eifers, der sich nicht lange besinnt und sich dann auch einmal vergreift, bei. In feiner Weise aber wird damit die Niedrigkeit der Gesinnung, welche sich darin bekundet, der besseren Erkenntniß zuwider aus Liebedienerei in einer be= stimmten Richtung amtlich zu handeln, gekennzeichnet."

Uetersen , den 4. Juli. In der hiesigen Zementfabrif ist am 26. v. M. ein Streit der Darrenarbeiter ausgebrochen. Formell proflamirt wurde derselbe am 29. v. M. in einer öffentlichen Arbeiterversammlung hierselbst. Der Borsigende, Herr Alb. Gröschner, legte der Versammlung die Gründe der Arbeitseinstellung klar und führte u. a. aus, daß die Defen um ein Bedeutendes vergrößert seien, wofür sie( die Darrenarbeiter) feine Zahlung erhielten. Nachdem noch verschiedene Redner für Aufrechterhaltung der Forderung eingetreten und die Streifenden zum festen Zusammenhalten ermahnt hatten, ging folgende Resolution ein: Die heutige im Lotale des Herrn Holst tagende öffentliche Ar beiterversammlung erklärt die Forderungen der Darrenarbeiter für gerecht und fühlt sich verpflichtet, sie mit allen ihr zu Ge­bote stehenden gefeßlichen Mitteln zu unterſtüßen und ihr zum Siege zu verhelfen." Diese Resolution wurde mit großer Ma jorität angenommen. Nachdem vom Vorsißenden der Indiffe rentismus, auf den der Geschäftsführer gerechnet hätte, gebührend gerügt war, wurde allseitig die Nothwendigkeit einer Vereini gung befürwortet. Es wurde sodann beschlossen, einen Arbeiter verein für Ueterſen und Umgegend zu gründen. Mit einem Hoch auf das Gelingen schloß die imposante, von 500 Mann besuchte Versammlung.

NELL Aus- indu

Ueber die Schicksale des Notendrucker Kießling, der aus Braunschweig vertrieben wurde, liegt jezt ein näherer Bericht vor, den wir als Beitrag zur Kulturgeschichte der Zeit hier wiedergeben: Der Notendrucker Hugo Kießling aus Leipzig wurde am 23. November 1886 vom Schwurgericht zu Leipzig wegen Aufruhr und Landfriedensbruch zu 2 Jahr 6 Monat Zuchthaus, 6 Jahre Ehrverlust und Stellung unter

Ted Literarisches.

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Den Besuchern des Pariser Kongresses und der Pariser Ausstellung kann Meyer's französischer Sprachführer, Konversations- Wörterbuch für Reise und Haus von Emil Pollack,-Leipzig , Verlag des bibliographischen Instituts, Preis 2 M., auf's beste empfohlen werden. Das sehr handliche, gut gebundene Büchelchen zeichnet sich vor ähnlichen Sprachführern dadurch aus, daß es durch die alpha­betische Ordnung das Sichzurechtfinden außerordentlich erleich tert, wie es denn überhaupt sehr praktisch eingerichtet ist. Die Aussprache der Wörter ist allerdings nicht angegeben, indes, da die Ausspracheregeln gut und übersichtlich dargelegt find, fo kann dies nicht als Mangel betrachtet werden. Auch wer ohne jegliche Vorkenntniß der französischen Sprache die Reise unter­nimmt, wird, wenn er das Büchelchen unterwegs fleißig zu Rathe zieht, bei der Ankunft in Frankreich in Paris nicht voll. kommen hilflos dastehen.