Schiffskommandant, welcher übrigens in die Luft und nicht auf das italienische   Schiff Ida" geschoffen habe, sei seines Boftens enthoben worden. Die Verhaftung der beiden der beiden Bürger, von denen der eine nicht italienischer Nationalität, der andere ein Deserteur, sei vallkommen geseglich, ebenso feien auch die gegen Ausflügler in Triest   und in Riva und Trento   ergriffenen Maßregeln gerechtfertigt, indem gelegent­lich des Ausfluges irredentistische Kundgebungen vorgekommen wären. Die Erklärungen des österreichischen Ministers des Aeußeren Grafen Kalnoty in den Delegationen seien würdig, flug und weise; Cavalotty selbst hätte in der Stellung Kal­nofy's nicht anders sprechen können, denn Würde und Klug­heit erheischten die Anfrechterhaltung der Bündnisse. Crispi crklärte sodann noch hinsichtlich des Katholikenkongresses, der­selbe habe ohne Betheiligung der österreichischen   Regierung stattgefunden, und verwies in dieser Beziehung auf die Er­flärungen des Grafen Taaffe gelegentlich der Beantwortung einer Interpellation, worin derselbe die Aufrechterhaltung der Freundschaft mit Italien   als Hauptzweck bezeichnete. Cavallotti  erklärte, von der Antwort des Ministers nicht befriedigt zu sein, stellte jedoch keinen Antrag. Hierauf beschloß die Kammer die Bertagung bis zum Herbst.

Versammlungen.

Eine öffentliche Müllergesellen- Versammlung fand am Donnerstag Abend 8 Uhr im Saale des Herrn Gerlach, Stromstr. 28, statt. Der Vorsitzende Herr C. Wilke eröffnete die sehr mäßig besuchte Versammlung mit der Begrüßung im Namen des Verbandes um 9 Uhr. Auf der Tagesordnung stand: Berichterstattung des Delegirten über den in Eisenach  abgehaltenen Müllerkongreß. Der Delegirte las die Ein­leitung, sowie den gefaßten Beschluß über die im Kongreß an­gesezte Tagesordnung vor. Der Beschluß lautete wie folgt: Am 9. und 10. Juni tagte in Eisenach   ein von 17 Delegirten besuchter Kongreß der Müllergesellen, zu welchen folgende Orte

Theater.

Mittwoch, den 10. Juli. Kroll's Theater. Margarethe. Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Der Bettelstudent. Viktoria- Theater. Die Kinder des Kapitän Grant.

Bellealliance- Theater. Kyriß- Pyrik. Oftend- Theater. Spezialitäten- Vorstellung.

-

Paffage 1 Tr. 9 M. 10 A. Kaiser- Panorama  . Diese Woche:

Eine höchftinteressante Reise durch Norwegen  .

Seepartien; preisgekrönte astronom. Aufnahmen. Uen! Pariser Weltausstellung 1889. Reise Sr. Maj. Schiff Hertha.

Eine Reise 20 Pf., Kind nur 10 Pf. Abonn.

=

Schlafgemach giebt es nicht; der Spreusack wird in einen Winkel geworfen, wo gerade Plak   ist, und darauf streckt der Arbeiter nach 18stündiger Arbeitszeit seine müden Glieder aus In Baden ist es Gebrauch, daß der Arbeiter 36 Stunden ohne Unterbrechung arbeitet, wonach er dann 12 Stunden frei hat Aehnlich liegen die Verhältnisse in Bayern  , Württemberg und anderen Staaten Deutschlands  . Wandel fönnte nur durch eine stramme Organisation, welche sich die Aufklärung der Kollegen als Hauptaufgabe stellt, geschaffen werden. Der Verband stutt fich auf§152 der Gewerbeordnung, gewährt Reiseunterſtügung wie Rechtsschuß und stellt sich als Hauptaufgabe die geistige und materielle Hebung seiner Mitglieder. De Siz des Verbandes befindet sich in Eisenach  . Zur Diskussion erhielt zuerst das Wort der Müller Herr Senfbeil; er bemängelt, daß dem Verbandsvorsitzenden, der auch zu gleicher Zeit Hauptkassirer ist, ein zu großes Gehal bewilligt wäre. Der Delegirte meinte hierauf, daß die Ber liner Müller garnicht hier ein Gehalt festießen konnten, da nicht wüßten, wie viel Stimmen dort vertreten sein würden Es waren nur 500 Stimmen anwesend und würde das wohl nicht ein zu großes Einkommen sein, 5 pбt. der Gesammt einnahme, denn jede Arbeit sei ihres Lohnes werth. Die Vorstandswahl ist nur auf ein Jahr festgefeßt, und sind wir dann immer noch im Stande, bei vermehrter Mitgliederzahl das Gehalt zu reduziren, so gut wie uns die Herren Arbeit geber die Löhne reduziren. Wer seine Arbeit nicht bezahlt er hält, hat auch keine Lust zu arbeiten. In diesem Sinne spra fich auch der Kollege Rode aus. Die Versammlung ist feinem Resultat gekommen, und mußte der Vorsigende wegen Uneinigkeiten die Versammlung um 11 Uhr schließen.

| Delegirte entfendet hatten: Nürnberg   Fürth  , Berlin  , Tegel  | Den Pelz muß sich der Geselle selber stellen. Ein bestimmte bei bei Berlin  , Halle   a. S., Altona  , Altona  , Hamburg  , Erfurt  , Merseburg  , Merseburg  , Frankfurt   a. M. Mainz, Hildesheim  und Leipzip. Die Städte Neisse   a. N., Flensburg   und Barmen ließen sich durch Eisenacher   Kollegen vertreten. Auf der Tagesordnung stand: 1. Die Nothwendigkeit der Organisation; 2) Gründung eines deutschen   Müllergesellen­Verbandes; 3) Organfrage; 4) die wirthschaftliche Lage der Müllergesellen; 5) Statutenberathung; 6) Siz des Verbandes; 7) Wahl des Vorstandes. Zum ersten Punkt der Tagesordnung sprachen die Vertreter Halle  , Berlin   und Nürnberg  - Fürth  . Die Ausführungen sämmtlicher Redner gipfelten darin, daß die traurige Lage der Müllergesellen nur durch Organisation der betreffenden Arbeiter verbessert werden fönne. Unter Hinweis darauf, daß nahezu alle deutschen   Arbeiter ihre Vereinigung haben, oder damit beschäftigt sind, solche ins Leben zu rufen, beantragten die Referenten, eine Zentral­organisation für die deutschen   Müllergesellen ins Leben zu rufen. In diesem Sinne wurde dann auch einstimmig Beschluß ge­faßt und unter dem Namen ,, Deutscher Müllergesellenverband  " eine Vereinigung begründet. Der Antrag, unter dem Namen Deutsche Müllergesellen- Zeitung" ein Verbandsorgan zu errichten und daffelbe obligatorisch einzuführen, fand ebenfalls einstimmige Annahme. Ueber die wirthschaftliche Lage der Müllergesellen referirte der Vertreter von Nürnberg- Fürth, aus dessen Aus­führungen hervorzuheben ist, daß nirgends solche Mißstände wie im Müllergewerbe eristiren, wo man das vielgerühmte patriarchalische Verhältniß noch mit all' seinen Nachtheilen für die Arbeiter findet. In keinem Lande Deutschlands   steht die Bezahlung und Verpflegung der Müllergesellen in einem nur annähernd richtigen Verhältniß zu diesem gesundheitsschädlichen, gefahrvollen Berufe. Am schlimmsten liegen die Verhältnisse in Schlesien  , wo das Zunftwesen noch in voller Blüthe steht. Die Arbeitszeit beträgt daselbst meistens 18 Stunden pro Tag und nur alle 14 Tage einen freien Tag. Bei dieser Arbeitszeit be­trägt der Wochenlohn 3-5M. nebst freier Verpflegung. Wer 5 M. erzielt, muß schon ein tüchtiger Gefelle sein. Die Soft ist spottschlecht. Das Nachtlager des Müllers besteht in dieser Gegend aus einem mit Kleie gefüllten Sack und einem Pelz als zudecke.

-

Hiermit den Mitgliedern des

672

Allgemeinen Metall- Arbeiter- Bereins

für Berlin   und Umgegend zur Nachricht, daß am Donnerstag, den 11. Juli, die Bibliothek

eröffnet wird, und von da ab jeden Montag und Donnerstag von 8-9, Uhr die Bücher ausge­geben werden.

Um recht rege Betheiligung ersucht Die Bibliothekkommission. J. A.: Paul Wünschmann.

Nur 1 Mark.

627

Klagen, Eingaben, Briefe, Bittgeluche, Jurist. Rath in allen Prozeßfachen. Pollak, Alexanderstr. 39, 11.

Broße öffentliche Steinmetz- Versammlung

am Mittwoch, den 10. Juli, Abends 8 Uhr, in Ahlgrimm's Salon, Sophienstr. 34. Tagesordnung:

1. Bericht der Kontrolfommission über Streifabrechnung. 2. Verschiedenes. Pflicht eines jeden Steinmegen ist es, dieser Versammlung mit beizuwohnen. Gäste sind willkommen. Der Einberufer. Heinrich Elzschig.

Durch die Expedition, Bimmerftraße 44, zu beziehen:

Die Darwin  'sche Theorie. Von Dr. Eduard Aveling. Broschirt M. 1,50.

Geb. M. 2,

Karl Marx  ' Oekonomische Lehren. Gemeinverständlich dargestellt u. erläutert von Karl Kautsky  . Brosch. M. 1,50. Geb. M. 2,-. Weltschöpfung und Weltuntergang. Die Entwickelung von Himmel und Erde vom Standpunkt der Naturwissenschaften dargestellt von Oswald Köhler. Brosch. M. 2. Geb. M. 1,50.

Die ländliche Arbeiterfrage. Nach dem Russischen des Kabinkow. Brosch. M. 1,-. Geb. M. 1,50.

Thomas More   und seine Utopie. Mit einer historischen Einleitung von Karl Kautsky  . Brosch. M. 2,-. Geb. 2,50.

Charles Fourier  , sein Leben und seine Theorien. Von August Bebel  . Brosch. M. 2. Geb. M. 2,50.

Das moderne Elend und die moderne Uebervölkerung. Zur Erkenntniß unserer sozialen Entwicklung, Von Max Schippel  . Broschirt M. 1,50. Geb. M. 2,-.

Volksbibliothek des gesammten menschlichen Wissens. Von W. Liebknecht  . a Heft 10 Pf. Heft 1-81 bereits erschienen. Von Heft 73 ab Die französische Revolution" von W. Liebknecht  , Berliner   Arbeiter- Bibliothek. Von Max Schippel  . Erschienen Heft 1 bis 4. Heft 1: Ein sozialistischer Roman. Heft 2: Der Nußen der Gewerk­schaften. Heft 3; Die Arbeiterinnen- und Frauenfrage der Gegenwart. Heft 4: Der Sozialismus in Frankreich   seit der Pariser Kommune  . a Heft 15 und 20 Pf. Die Arbeiterinnen- Bewegung Berlins  . Von A. Berger. a Heft 30 Pf.

Ferdinand Laffalle. eine Gedenkschrift zu seinem 25 jährigen Todestag. Von

Mar Kegel. a 50 Pf.

Arbeiter- Notizkalender. Kleine Aufgabe a Exemplar 50 Pf. Die Klaffengegenfähe von 1789. Von Karl Kautsky  .

a Exemplar 50 Pf.

Die Sonntags- Arbeit. Bon August Bebel  . Brosch. M. 1,-. Sybil. Roman von Disraeli  , übersetzt von Natalie Liebknecht.

Die Ritter der Arbeit. Nach dem Amerikanischen des Zor von Natalie

Liebknecht.

Die franzöfifche Revolution. Bon Wilhelm Blos  .

Gebunden in Prachtband. a Exemplar M. 5,50.

Einbanddecken zu Robert Blum   a Eremplar 35 Pf.

*

*

*

Bentral- Kranken- und Sterbekaffe der Tischer etc.( Dertlid Verwaltungsstelle Berlin B). Den Mitgliedern zur Nachricht, daß folgende Zah stellen verlegt sind: 1. Von der Köpnicerür. 129 nach der Köpnideritraße 12 bei Müller. 2. Von der Dranienſtr. 89 nach der Alten Jakobstr. 48 bei 3abe 3. Die Zahlstelle in der Jüdenstr. 23 ist aufgehoben. Krankmeldungen vo 7. Juli ab bei H. Große- Kreul, Reichenbergerstr. 182, of links 4 Dr. Die Ort verwaltung.

Schweizer  - Garten

Nähere

Am

Königsthor.

Täglich: Theater und Specialitäten- Vorstellung.

Mr. Geretti, Miß Anita und Miz Viola, Miß Blanche, Speci, Familie Anderfen, Geschw. Mohrmann, Geschw. Macon   2c.

Heute, Mittwoch: Kinderferienfest.

Bolts- und Kinderbelustigunger aller Art. Im Saale   Ball. Entrée 30 Pf.

à 1 Mark,

Monatskarten, ein Monat giltig.

die schläulen. Sommerkarten, Sommerſaiſon giltig.

Heute,

Sonntag:

Neue Welt.

659

Bergschloßbrauerei

Hafenhaide.

bem schaf

hat,

tim

die

der

über

bie

fie

auf

bie

ja

Беб

der

Fall

schw

bewe

geeig

mütl

Ema

wur

doch

errei

wert

felbf

Berl

unbe

geno

Ford

Maf

Vert

Bef

ersch

weld

der

Jah

Stel

mög

beite

frati

arbei

geda

die

arbe

felbf

gege uru

führ

achö

Nor

Eins

Unte

Fab

Kaffeeküche geöffnet. Kinder 10 Pf.

ergri

das geför

ber

grün

unter

ba

g

Die

ernal

im

Etü

aud

rechti

wan der

mac

liche

Gese

auch

bara

oder

und

( die

unbe

1578

Noth

geher

jehr

zu fol

Diese

micht

fahut

Puppentheater, Komiker- Vorstellung, Bonbonregen, Wettlaufen, Stangenklettern etc.

Gratis- Verloosung 1 Haupt Biegenbockgespann.

gewinn:

-

Von 4 Uhr Nachmittags ab: Militär- Concert. Entrée für Erwachsene 15 Pf. Vorläufige Anzeige! Morgen Donnerstag:

Massen- und Kunst- Feuerwerk.

Versammlung

d. fr. Vereinigung der Lohgerber und Lederzurichter Berlins  

am Sounabend, den 13. Juli cr., Abends 8 Uhr, Weinstraße Nr. 11 bei Bobert. Tagesordnung:

664

1. Abrechnung vom 2. Quartal 1889.

1. Erledigung mehrerer Vereins- Angelegen­heiten. Der Vorstand.

Vereins.Regelung d.gewerblichen Verhältn se d. Töpfer Berlins  .

Das

Arbeitsnachweisbureau

Die Beleidigung gegen den Maurer Spren wiß nehme ich hiermit zurück. E. Jürsch.

Möbel,

eigen. Fabrik.

Spiegel n. Polster waaren.

Gr. Lager, bill. Preise! Emil Heyn  , Brunnenstr. 28, Hof part. Theilz. nach Uebereinkunft.

Preußische Lotterie- Loose

offer.. Hauptziehung 4. Klaffe 180. gott. v. 23. Juli bis 10. Auguft. Hauptgewinne:

600 000. 2 × 300 000. 2c. Antheilloose

18 24 M., 1/16 12 M., 3. 6 M., 14 3.

befindet sich Dresdener- Strasse 116, in S. Labandter, ältestes Lotterie- Geschäft, gegründet 1860.- Berlin  , Johannisstr. 5, part Wendt's Restaurant empfiehlt Karle, Laufiger

( Inh. W. Gründel.) Wochentags von 7-9 Uhr Abends, Sonn- und Feiertage von 10-12 Uhr Vormittags.

Sattler!!!

Refterhandlung play, Ede Waldemarstraße.

519 Restaurant H. Stramm,

Der unentgeltliche Arbeitsnachweis des Vereins der Sattler und Fachgenoffen befindet fich Dresdenerstr. 116, Wendt's Restaurant.

Der Arbeitsnachweis

der

Klavierarbeiter

123 Ritterstrasse 123, verbunden mit Fremdenlogis. Empfehle meinen allbekannten vorzüglichen Frühstück-, Mittag­und Abendtisch. Sonstige Speisen und Ge tränke in bekannter Güte. 3wei Zimmer, passend zu Zahlstellen und Arbeitsnachweis, stehen zur Verfügung. [ 1449

Arbeitsmarkt.

Arbeiterinnen auf Rad- Mäntel, auch Mädchen, 667

befindet sich nach wie vor Waldemarstr. 61 im Restaurant Zilm( vorm. Pfister. Die Adressen- die das Mäntelnähen erlernen wollen. ausgabe findet jeden Abend von 8-9 Uhr und Emil Philipp, Görligerstr. 70, v. 2 Tr. 1- Sonntags Vormittags von 10-14 Uhr, sowohl für Directrice an Mitglieder wie an Nichtmitglieder unent­geltlich statt. 201 bei hohem Gehalt gesucht.

eine

Schürzenfabrik

665

Die Arbeitsvermittelungs- Kommiffion. Oscar Brieger, Neue Königftr. 78, 2. Etage

Echten Nordhäuser,

Liter 80 Pf., im Restaurant von [ 1429 Emil Böhl, Frankfurter   Allee 74.

Tüchtige Schraubendreher für kleine u. Mittel bänke verlangt Brandenburgftr. 80.

670

Tischler auf gefröpfte Rahmen verlangt

Verantwortlicher Redakteur: R. Cronheim in   Berlin. Druck und Verlag von Max Bading in   Berlin SW.. Beuthstraße 2.

ständ

0

herr

weld

deffe

20­

piel auf

Thei und

führ

Heut

arbei

wide

beits

Teiner

668

bak

allen

ge.chr

gebra

Rosenow, Schmidtstr. 6.. Hierzu eine Beilage.