wirke, das lehren die Aushebungs- Tabellen für das Militär, indem immer mehr Untaugliche zu verzeichnen seien. Ein Schutz der Arbeit bezw. eine Verkürzung der Arbeitszeit dränge fich jedem Einsichtigen mit Gewalt auf. Angesichts her immer mehr um sich greifenden Frauenarbeit auf Kosten der Männerarbeit sei auch eine Regelung der Frauen­ohne der Gleichberechtigung arbeit dringend geboten, und Gleichstellung der Frauen mit den Männern irgendwie Hindernisse in den Weg zu legen. Das Verbot der Sonntagsarbeit zu erreichen, müsse ferner das Ziel aller Ar beiter sein und müßten dieselben dahin drängen, daß die Re­gierung fich nicht länger ablehnend dieser Forderung gegenüber verhalte. Von unten herauf müsse eine internationale Arbeiterschußgefeßgebung sich entwickeln, entwickeln, deshalb sei der Pariser   Kongreß einberufen worden und wünschte Redner, daß auch die Berliner   Maurer einen Vertreter dorthin entsenden.( Bravo.) In der folgenden Diskussion befür­wortete Herr Zöllner die Entsendung nur eines überzeugungs­treuen Arbeiters als Delegirten, ebenso befürwortete

anch Herr Rückert die Vertretung auf dem Rongreffe, wenn auch gerade jezt die Lage der Maurer eine sehr prefäre sei. Auch Herr Franz Schulk legte in längeren Ausführungen die Nothwendigkeit einer Beschidung des Kongresses dar, um eine Arbeiterschußgefeßgebung zu veranlaffen. Die staatlicheu Sozialreformen" seien nicht im Stande, die Wunden zu heilen, welche der Kapitalismus   den Arbeitern geschlagen habe. Als Kandidaten für den Kongreß brachte Redner Herrn Julius Wernau in Vorschlag. Im Sinne der Vorredner sprachen noch die Herren Scherren Scheel und Kerstan, während Herr Karl Schmidt sich gegen die Beschickung des Kongresses erklärte. Er war der Meinung, daß die Kosten, die ein Delegirter verursache, jezt beffere Verwendung finden könnten zur Speisung hungriger Kinder. Arbeitervertreter wären auch genng dort, die auch die Maurer vertreten würden. Ein Delegirter würde nur das Stimmvich" vermehren. Die Maurer sollten sich lieber seiner Beit die Protokolle des Kongreffes faufen. Dies würde mehr von Nußen   sein, als die Entfendung eines Delegirten.( Bei­fall. Widerspruch). Die Ansicht des Herrn Schmidt wurde von Herrn Ferkel energisch bekämpft, welcher die große Kor­poration der Maurer auf dem Pariser   Kongresse nicht unver­treten wissen wollte. Auch Herr Grothmann fonnte Spar­samkeitsrücksichten nicht anerkennen im Interesse der großen Ar­beiterbewegung. Als erster Faktor derselben in Deutschland   dürf­ten die Maurer auf dem Kongresse nicht fehlen, indem unter ben bis jetzt gewählten Delegirten noch fein Maurer sich befinde. Nachdem noch Herr Fritsche und Herr Heinze gegen die Beschickung des internationalen Arbeiterfongresses in Paris  gesprochen hatten, lekterer, weil die Versammlung zu schwach besucht sei, erhielt Herr Wernau   das Schlußwort. Die Ver sammlung erklärte fich( gegen 2 Stimmen) bereit, die Kosten für ben Delegirten aufzubringen und erhob mit allen gegen drei Stimmen folgenden Antrag Laugsch zum Beschluß: Die heute in der Tonhalle tagende Versammlung der Maurer Berlins möge beschließen, den internationalen Arbeiter­fongreß in Paris   beschicken zu wollen, da doch weit kleinere Korporationen ihre Delegirten gewählt haben, infolge dessen die Maurer Berlins   nicht zurückſtehen können, da sie doch die größte Korporation Berlins   sind." Alleiniger Kandidat war Herr Julius Wernau. Derselbe wurde mit allen gegen zwei Stimmen zum Delegirten der Berliner   Maurer für den internationalen Ar­beiterfongreß in Paris   gewählt und versprach derselbe, nach besten Kräften dortselbst seine Schuldigkeit zu thun.( Bravo.) Die Kosten müssen durch freiwillige Sammlungen aufgebracht werden und wurden behufs Entgegennahme derselben 3 Vertrauensmänner, die Herren Kaufmann( N.), Bernauerstr. 114h, Grube( S), Belle­allianceftr. 54 Jansch( O.), Münchebergerstr. 15 gegen 2 Stimmen gewählt. Die Kosten müssen noch in dieser Woche aufgebracht werden und wird eine entsprechende Anzeige im Berliner  Bolksblatt" erlassen werden. Mit einem dreifachen Hoch auf die Internationalität schloß die Versammlung.

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Eine von ca. 200 Personen besuchte öffentliche Kellnerversammlung fand gestern Nachmittag im Grand Hotel  " am Aleranderplaß statt. In das Bureau wurden die Herren Herzberg, Klugmann und Rudolf gewählt. Herr Herzberg berichtigte zunächst in einem furzen Referat über den Empfang der Kommission durch drn Gastwirthsverein einen falschen Bericht im„ Gasthause" und im Lokal- Anzeiger". Die Kommission solle die Frage verneint haben, ob die Gehilfeu zufrieden sein würden, wenn sie 4,50 M. Lohn pro Tag empfingen und hiegegen auf Trinkgelder verzichteten. Die Frage sei aber nicht im allgemeinen gestellt gewesen, sondern allein mit Bezug auf die Pfingsttage. Die Versammlung beschloß denn auch einstimmig, daß man mit 4,50 M. Lohn bei Verzicht auf Trinkgeld vollauf zufrieden sei. Die Versammlung beschloß ferner: An dem Lohnfaze von 3 M. für die Sonntage wird festgehalten. Für feste Stellen wird ein Mindest gehalt von 20 M. erstrebt. Jedem Kollegen wird der An­fchluß an die Freie Vereinigung der Berliner   Gastwirthsgehilfen empfohlen. Herr Herzberg theilte ferner mit, daß der Besizer bes Belvedere" das Kellnergehalt von 30 auf 20 M. herab­gefekt habe, weil die Kellnerschaft ja nicht mehr verlange". Es wurde demgegenüber der Begriff minimal" furz erläutert.

Nachdem Herr Herzberg noch den Gastwirthstag in Stettin  gestreift und bedauert hatte, daß derselbe sich mit den Gehilfen­verhältnissen gar nicht beschäftigt habe, beschloß die Versamm­lung, ihre Erwartung auszudrüden, daß die bestehenden freien Gastwirthsvereine die Einrichtung eines für die Gehilfen foftenlosen Arbeitsnachweises, sowie eines passenden Herbergs­lofals für stellenlose Gehilfen baldigft in Angriff nehmen werden".

In der freien Diskussion führte u. a. ein Kellner darüber Alage, daß er in dem bekannten Lokale Franziskaner" viertel­jährlich 43 M. und mehr„ Tischgeld"( für Abnugung 2c.) habe zahlen müssen(!).

Von dem Schneider Herrn Adolf Schulz, Schmid­Straße 9, erhalten wir folgendes Schreiben: Die öffentliche Schneiderversammlung, welche zum Montag, den 1. Juli, nach Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstraße 77/79, mit der Tagesordnung: 1. Der internationale Arbeiterfongreß in Paris  , 2. Wahl eines Delegirten hierzu, einberufen war, konnte be­fanntlich aus dem Grunde nicht abgehalten werden, weil mir die Genehmigung nicht zugeschickt worden war. Ich erhielt dieselbe erst am 2. Juli. Auf meine hiergegen erhobene Be­schwerde ist mir von der Post folgender Bescheid zugegangen:

Die verspätete Bestellung des mit Ihrer Eingabe vom 3. Juli vorgelegten Briefes, welcher Ihnen beifolgend wieder zugestellt wird, ist auf ein bedauerliches Versehen des betreffen­ben Briefträgers zurückzuführen. Lekterer ist dieserhalb ent­sprechend bestraft worden. Kaiserliches Postamt Nr. 16 Röpniderstraße, Name unleserlich. An Herrn Adolph Schulz, Schmidtstr. 9.

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Große öffentliche Versammlung fämmtlicher Stockarbeiter Berlins   am Mittwoch, den 10. b. M., Abends 7 Uhr, in Deigmüller's Saal, lte Jakobstr. 48 48 a. Tagesordnung: 1. Sind die Stockarbeiter gewillt, in cine Lohnbewegung in diesem Jahre einzutreten. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Es wird pünktlich eröffnet werden.

Verein der Berliner   Buchdrucker und Schriftgieter. Vereins. Bersammlung am Mittwoch, den 10. Juli, Abends 9 Uhr, in Drschel's Salon, Sebastianstraße 39. Tagesordnung: 1. Vereinsmittheilungen. 2. Tarifangelegen heiten. 3. Berichterstattung über die am 24. Juni stattgehabte Generalversamm lung des deutschen   Buchdrucker( Prinzipals.) Vereins. 4. Besprechung über den Beginn und Schluß unserer Bereinsversammlungen.

Große öffentliche Versammlung der Schmiede Berlins   am Mittwoch, ben 10. Juli 1889, Abends 8% Uhr, in Scheffer's Salon, Infelftr. 10. Tagesordnung: 1. Sind wir berechtigt unsere Lage zu verbessern?" 2. Mit welchen Mißständen haben wir in Berlin   zu kämpfen. 3. Verschiedenes. Im Intereffe der guten Sache ist es Ehrenpflicht eines jeden Kollegen, diese Ber­fammlung zu besuchen.

Eine große öffentliche Versammlung der Müller Berlins   und Umgegend findet am Donnerstag, den 11. d. M., Abends 8 Uhr, im Saale des Herrn Funt, Bergstraße 12, statt. Tagesordnung: 1. Wie stellen sich die Müller

Berlins   und Umgegend zum Beitritt in den Zentralverband deutscher Müller. gefellen. 2. Disfusion. 3. Verschiedenes. 4. Bestätigung des in der legten Ber jammlung gewählten Borstandes. 5. Aufnahme von Mitgliedern.

Große öffentliche Maurerversammlung am Freitag, den 12. Juli, Abends 8 Uhr, im Elysium", Landsberger Allee   37 40. Tagesordnung. 1. Berichterstattung über den Streit und unsere weitere Stellungnahme. 2. Ver schiedenes. Pflicht eines jeden Kameraden ist es, zu erscheinen.

Allgemeiner Metallarbeiterverein Berlins   und Umgegend. Generalversammlung am Sonnabend, den 15. Juli, Abends 8 Uhr, im König­stadt- Kasino, Holzmarktstr. 72. Tagesordnung: 1. Rechnungslegung des Kaffirers fowie der Revisoren. 2. Rechenschaftsbericht des Borstandes und ber Kommissio.

nen. 3. Wahl der ausgelooften Borstandsmitglieder event. der Kommissionen. 4. Anträge. Mitgliedsbuch legitimirt Um recht zahlreichen Besuch wird ge­beten. Korbmacher Berlins  . Alle diejenigen, welche noch im Besiz von Streit Jiften sind, werden gebeten, diefelben abzuliefern, gleichviel, ob beschrieben oder unbeschrieben. Die Streitkommission der Korbmacher Berlins   und Umgegend. Fuchs, Landsberger Allee   136

Den Mitgliedern des Berliner   Sanitätsvereins zur Nachricht, daß die Zahlstelle 29 in der Jüdenstr. 33 nach der Köpniderstr. 121a zu Müller verlegt ist. Dafelbft werden Sonnabend Abends von 8-10 Uhr Beiträge ent­gegengenommen und Aufnahmen neuer Mitglieder veranlaßt

Fachverein der Tischler. Die Zahlstellen des Vereins find zur Ent gegennahme der Beiträge und Aufnahme neuer Mitglieder jeden Sonnabend von 8-10 Uhr geöffnet, und zwar befindet sich Zahlstelle I Friedrichsberger. straße 25 bei Christen; II Staligerstraße 107 bei Runstmann; III Belle- Aliance play 6 bei hilfcher; IV 3ionstirchplag 11 bei hohn; V Bülowstraße 52 bei Böhland; VI Mariendorferstraße, Ece Solmsstraße bei Schmidt; VII Dresdener straße 116 bei Wendt, daselbst befindet sich auch der Zentralarbeitsnachweis des Vereins; VIII Lübecker- und Thurmstraßenede bei Jahnke. Die Arbeitsver. mittelung geschieht unentgeltlich. Der Nachweis ist geöffnet an Wochentagen von 8-9 Uhr, Sonntag Abends von 9-11 Uhr.

Berichtigung. Zentralfranken und Sterbekaffe der Tischler u. f. w. Den Mitgliedern, welche früher in der Jüdenstr. 33 die Beiträge bezahlt haben, wird angezeigt, daß dieselben die Beiträge von jeßt ab in der Köpnickerstr. 121a bei Müller oder Alte Jakobstr. 48 bei 3abee zu entrichten haben. In dem früheren Berichte hieß es Jüdenftr. 23, es muß aber 33 heißen.'"

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Mittwoch: Männer­gefangverein Jugendlust" Abends 8 Uhr im Restaurant Bassod, Garten­Straße 162. Männergesangverein Cäcilia" Abends 9 Uhr im Restaurant, Köpnickerstraße 127a. Gesangverein Männerchor Linde" Abends 8 Uhr im Restaurant Haller, Naunynstraße 70. Männergesangverein„ Sangesfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Landsbergerstraße 31. Freya", Gesangverein der Freireligiösen Gemeinde, Abends 8 Uhr im Restaurant Benecke, Große Hamburgerstraße 16. Huppert'sche Sängervereinigung jeden Mittwoch nach dem ersten im Monat, Abends 9 Uhr im Restaurant Heise, Lichtenbergerstraße 21. Seeger'scher Gefangverein" Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Prenzlauerstraße 41. Gefangverein, Schwungrad" Abends

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8 Uhr im Restaurant Sahm, Annenstraße 16. Männergesangverein Lor­beerkranz Abends 9 Uhr im Restaurant Karsch, Oranienstraße 190. Gefang verein„ Nord- Jubal" Abends 9 Uhr in Veftin's Bierhaus, Veteranenstraße 19.­Männergesangverein Schneeglöckchen Abends 9 Uhr im Restaurant Dober ftein, Mariannenstraße 31-32. Gesangverein„ Sängerrunde" Abends 8 Uhr Budowerstraße 9. Verein Sangestreue im Restaurant Henckel  , Brüder. ftraße 26, I. Uebungsstunde von 8 bis 11 Uhr Abends. Gesangverein Bruder bund" Abends 9 Uhr bei Päboldt, Reichenbergerstraße 16.- Lübed' scher Turnverein( 1. Lehrlingsabtheilung) Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57-58. Turnverein Wedding", Bankstraße 9. Männerabtheilung von 8 bis 10% Uhr Mehr Abends; desgleichen 1. Lehrlingsabtheilung von 8-10 Uhr Abends. Licht", Verein für Scherz u. Ernst, Abends 8% Uhr im Rest. Heid, Fruchtstr. 36a. Schlesischer Verein Holtei" Abends 9 Uhr im Restaurant Henke, Hollmann. Straße 33. Vergnügungsverein Fröhlichkeit" Abends 9 Uhr im Restaurant Säger, Grüner Weg 29. Wissenschaftlicher Verein für Roller'sche Steno. graphie. Abends 8% Uhr im Restaurant Beeſe, Alte Schönhauserstraße 42, Unterricht und Uebungsstunde. Roller'scher Stenographenverein Süd- Berlin  Abends 8% Uhr im Restaurant Prinzenstraße 97, Sigung und Uebungs. ſtunde. Arends'scher Stenographen- Verein Amicitia" Abends 8% Uhr im Reſtaurant Behrends, Schönebergerstraße Nr. 6. Arends'scher Steno graphenverein„ Philia" Abends 9 Uhr im Restaurant Wilhelmsgarten", Rochstraße 7. Stenographische Gesellschaft Arends im Restaurant Bürger­garten, Lindenstr. 105. Unentgeltlicher Unterricht und Uebung. Verein ehe. maliger Schüler der 22. Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Leh. mann, Kurfürstenstraße 31. Berliner   Rauchklub Wrangel" Abends 9 Uhr im Restaurant Foge, Köpnickerstraße 191. Rauchklub Havanna SO" Abends 8% Uhr im Restaurant Baezoldt, Reichenbergerstraße 16. Rauchklub„ Ge müthlichkeit Abends 9 Uhr im Restaurant Achsel, Köpnickerstraße 161. Rauchklub Columbia" Abends 8 Uhr im Restaurant Bener, Prinzenstraße 96. Rauchklub Frisch gewagt" Abends 8 Uhr im Restaurant Tempel, Bres lauerstraße 27. Rauchklub Bultan" Abends 9 Uhr im Restaurant Schulz, Gräfestraße 82. Vergnügungsverein Fröhlichkeit", gegründet 1880, Abends 9 Uhr Grüner Weg 29. Pollack- Club- Eintracht", jeden Mittwoch, Abends 8% Uhr bei G. Thiel, Wienerstraße 68. Gesangverein der Tapezirer Berlins  , jeden Mittwoch Restaurant Sendelstraße 30, von 9-11 Uhr Abends " Tambourverein Gut Heil", 8 Uhr Langestr. 101. Geschäftliche Sigung. Gäste feinen Zutritt. Unterhaltungsverein" Harmonie". Sigung Abends 9 Uhr Dresdenerstr. 116 bei Wendt.

Vermischtes.

Was ist futsch? Mit dieser Frage beschäftigt sich sehr ernsthaft ein intereffantes sprachwissenschaftliches Werk von Dr. Franz Söhns. Die Parias unserer Sprache. Eine Samm­Volksausdücken. lung von Es heißt u a. Wohl­anständig genug, um schriftsässig zu sein, ist es zwar nicht, das Wort futsch, aber das hindert uns bekanntlich nicht, so recht mit Hochgenuß uns seiner zu bedienen. Was ist nicht alles futsch Geld und Gut, Ehre, der alles, was eben verloren ist. Mensch selbst, wenn er in's Jenseits gewandert ist, furz Die Bedeutung ist flar, viel flarer als die Ableitung des Wortes. Von den bestehenden zwei bringt die eine es mit einem Verbum futschen zusammen, das nach Weigand in Thüringen   gebräuchlich sein soll; indessen ist der Verfasser lange genug in dem angezogenen Lande ge­wesen, um zu wissen, daß dieses Wort daselbst lediglich im Sinne von( heimlich-) lachen verwandt wird. Noch härter aber scheint es uns, das beliebte Wort gar mit dem viselen des Altdeutschen in ableitliche Beziehung zu bringen, welches so viel ist, als kleine kurze Bewegungen machen" und in unserem fitscheln( mit der Gerte fitscheln) und endlich in der volksthümlichen Redensart, da giebt es gar tein Gefitsche" bis heute sich erhalten hat. Das alles aber ist noch etwas ganz anderes als futsch. Daß man noch nicht das Wort mit dem in der darauf gekommen ist, lingua di si in ähnlichem, ja gleichem Sinne so häufig ia gebrauchten fuggire und sfuggire zusammen zu stellen! Alcuna cosa mi è fuagita della memoriae( es ist mir etwas aus dem Gedächtniß entschwunden), danari mi soni sfuggiti( die Gelder sind mir ausgegangen), sfuggiti danari, sfuggiti cugini( Geld fort Freunde fort), das nicht die nämliche Aussprache, dieselbe Bedeutung, wie die unserrs beliebten Wortes? Und seltsam! Handelte nun der unter dem Einfluß eines ihm vielleicht selbst unbe­wußten sprachlichen Feingefühls, der zuerst die Rückverwälschung des Wortes in das heute recht gebräuchliche futschicato vornahm( wovon sogar ein scherzhafter Superlativ futschi­catissimo fich hier und da, besonders bei gebildeteren da, besonders bei gebildeteren Sprechenden findet)? Das Partizipium des italienischen fuggiaschiare(= davon laufen, flüchtig werden) einer Weiterbildung von fuggire heißt fuggiacchicato was fann es Anflingeres geben als unser futschicato? Aus all' dem er­giebt sich unsere Ansicht, daß wir es in unserem Futsch mit einer sehr nahe liegenden Verbindung des italienischen fuggire zu thun haben.

-

ist

Luftverkäufer. Ein seltsames Gewerbe ist das der Luft­verfäufer", wie es solche in China   giebt. Diese sind Gaukler, welche den Schiffern den Wind zur Reise verkaufen. Gewöhn­lich figen sie am Strande des Meeres und bieten den Seefahrern ihre Dienste an. Man findet fast immer zwei beisammen. Der Eine figt mit einem Buche in der Hand, aus welchem er zu­weilen etwas herausmurmelt, zwischen zwei zusammengebundenen Schilfbüscheln; er trägt auf dem Kopfe eine flache oder platte Haube und über den Leib einen weiten Rock mit unzähligen Falten. Der Andere fißt zwischen zwei Fischförben und hat gleichfalls eine glatte Haube auf dem Kopfe; ſein Oberkörper ist größten­theils unbedeckt. Mit der rechten Hand hält er das vordere Ende eines Schlauches, der ihm über die Schulter herabhängt und mit Luft gefüllt ist. Diesem Schlauche läßt er, je nach dem Gelde, das man ihm giebt, mehr oder weniger Luft ent­strömen. Dabei führt er in der linken Hand einen großen

Ur.

welches für den Freitag Abend- man höre und schaudere r.

über diese Gottlosigkeit empfahl!

1

-frische Blut- und Leberwürfte

Die Seeschlange hat sich in einen Schellfisch verwandelt. Amerikanische   Blätter melden nämlich folgendes: An der Küfte Neufundlands   wurde kürzlich ein riesiger Schellfisch gefangen, in deffen Innern sich eine Frauenhand befand, an der zwei Finger fehlten. An dem einen der drei noch vorhandenen Finger war ein Ring, welcher die Buchstaben G. W. G. trug." den Schellfisch mundgerecht zu machen, wird wohl im Laufe des Sommers nach etwas mehr Senf hinzugethan werden.

Depeschen.

( Wolffs Telegraphen- Bureau.)

Um

Paris  , 9. Juli. Die Deputirtenkammer nahm das Militärgesetz in der von dem Senate beschlossenen Fassung an In Beantwortung der Interpellation de Lanessan's erklärte der Marineminister Krank, daß die Regierung beabfichtige einen Nachtragskredit von 58 Millionen Franks für den Bau von Kriegsschiffen zu verlangen. Der Minister präsident Tirard bemerkte, wenngleich auch die Regie rung auf die finanziellen Hilfsquellen Rücksicht zu nehmen habe, so werde sie doch keinen Augenblick zögern, sich an Patriotismus der Kammern zu wenden, wenn neue Opfer f die Vermehrung der Flotte nothwendig seien.( Beifall.) Di einfache Tagesordnung wurde hierauf angenommen.

den

Die Zahl der Opfer bei der Katastrophe in St. Etienn beträgt mach der endgiltigen Feststellung 208.

Briefkasten.

Bei Anfragen bitten wir die Abonnements- Quittung beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht ertheilt.

Anhaltiner. 1. Beschlagnahme des Arbeitslohnes

weder für Gemeinde- noch für Staatseinkommensteuer zuläff 2. Die Frau des Beamten muß gegen ihren Mann flagen un dann durch das Amtsgericht die Pensionsforderung pfände und sich überweisen lassen.

C.. 105. Der Standesbeamte muß Ihnen auf Ihre Antrag die Papiere herausgeben, fann aber auf Ihre Kofte eine bei seinen Aften bleibende beglaubigte Abschrift anfertige lassen.

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. P. Lothringerstr. Auch für das uneheliche Kim Ernst einer Wittwe muß dessen Vater Alimente zahlen. franzi

A. W. 1889. Eine rechtlich erzwingbare Pflicht, übe die für eine hilfsbedürftige Familie gesammelten Gelder Regel nung zu legen, besteht nicht, natürlich ist dies aber eine Am That standspflicht. Durch eine Anzeige wegen Unterschlagung fönn stolzer man möglicherweise den Betreffenden zur Rechnungslegung der Längst schäfti

anlaffen.

A.. 98. Uns ist das Statut der betr. Kasse nicht zu schönk Hand, da muß ja stehen, was Sie zu wissen wünschen. in d

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bereid in

Notizßtr. 1. Der Schulzwang dauert bis zum 1. Oftoba des Jahres, in welchem das Kind 14 Jahre alt wird. Ist d Geburtstag nach dem 1. April, so ist der Schulbesuch noch ei Jahr länger erforderlich, wenn nicht der Kreisschulrath Dispen ertheilt. 2. Wenn das Macherlohn im Voraus gezahlt ist, und die fr die Schneiderin das Kleid verdirbt, so muß sie das Loh von herausgeben und event. auch den Stoffwerth ersezen.

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Waldenburg. Nachdem das Reichsversicherungsamt de Urtheil gefällt hat, ist der Instanzenzug erschöpft; eine p zentuale Erhöhung kann nur gefordert werden, wenn nachtrag zubau lich noch der Grad der Arbeitsfähigkeit sich erhöht. Daß folge unrichtiger Angaben seitens der Bergverwaltung Jahresarbeitsverdienst zu niedrig angenommen wurde, läßt jezt nicht mehr reftifiziren; von einer Strafanzeige wegen truges läßt sich irgend welcher Erfolg nicht versprechen. der Berechnung des Jahresverdienstes sind stets 300 Arbeit tage zu Grunde zu legen.

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A. D., Aderstraße. Wenn der Restaurateur blos un haben gewöhnlich viel Waffer gebraucht, nicht aber die Wasserleitu haben unnüß hat laufen lassen, so fann von einer Ermission fei die fi Rede sein. Er möge es daher jedenfalls auf die Klage arischer kommen lassen, die auch in rechtlicher Beziehung nicht zweife frei ist.

Rohter. 1. Den Unterstüßungswohnfiß erwirbt m durch 2jährigen ununterbrochenen Aufenthalt. 2. Wenn nicht anderes ausgemacht ist, ist auch der Arbeiter an eine 14tägi Kündigung gebuuden, gleich viel ob er in Afford oder Lob arbeitet. Verläßt er die Arbeit, so kann er zwar zur Rückfe nicht gezwungen, wohl aber zum Schadensersaz verurthe werden. 3. Samoa   ist eine Insel im großen Ozean, 13 Breiten, 169-173 Längengrad. 4. Der Schah von Perfe ist absoluter Herrscher und an fein Gesetz gebunden. Er fam daher jeden köpfen lassen, der sein Mißfallen erregt.

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R. H. Sie müssen den Arbeitgeber bei der Gewerbe Deputation verklagen; werden Sie dort abgewiesen, dann bei Amtsgericht. Wenn Sie ein Armuthsattest einreichen, so tan genon haupt Ihnen das Armenrecht bewilligt werden.

3. O. 29a. Sie können gegen den Wirth auf Unte laffung der nächtlichen Absperrung der Wasserleitung flage vergessen Sie dabei nicht zu beantragen, daß die Sache Ferienfache betrachtet wird.

R. P  . Schulstr. Schreiben Sie an denjenigen, der d Nachlaß in seinem Besiz hat, resp. an den Erben und verla gen Sie Auszahlung des Geldes. Nüßt dies nichts, und we derfelbe auch nicht nach, daß er das Geld an den von Ihn bevollmächtigten Schwiegervater gezahlt hat, so können als geseglicher Vertreter Ihrer Kinder auf Zahlung flagen.

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H. Manteuffelstraße. Daß Sie schon einem Mädche Alimente zahlen, schüßt Sie natürlich nicht davor, daß einem anderen Mädchen auch zahlen müssen; auch daß de Mädchen Sie nicht heirathen will, befreit Sie nicht von Alimentationspflicht. Ob das Mädchen Sie beleidigt hat, fönn wir ohne Kenntniß des Wortlautes ihrer Aeußerungen ni beurtheilen.

Zwei Streitende. Auch in Preußen ist bis tende. Au

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25. Jahre die vöterliche Einwilligung zur Eheschließung nöthi Schif

Das betreffende Gesez vom 6. Febr. 1876 gilt für das Reich.

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herab A.. Sie können Schadenersatz verlangen, also be famm ausgemachten Kaufpreis abzüglich aller Kosten, welche gehabt haben oder bei Fertigstellung gehabt haben würden.

F., Hochstr. Da Sie die Kosten des Zahlungsbefeh tragen, fann Ihr Wirth mit Recht bei Zahlung der Miet auch Bahlung der Kosten verlangen. 4 M. ist aber offenb viel zu hoch gegriffen. Laffen Sie sich die Höhe der Softe nachweisen.

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C. S., Manteuffelstr. Das läßt sich nicht mit furze auf ihren Worten sagen; zu mündlicher Auskunft sind wir bereit. P., Gollnowstraße. 1. Eine blos thatfächlich vo das 2 und 1 Manne getrennt ledende Frau macht sich strafbar, wenn die Behörden gegenüber nur den Mädchennamen führt. 2. Gi und Ehescheidung foftet Geld, wenn man nicht etwa im Armen rechte flagt. Zu näherer Auskunft find wir bereit. be Waff A.. Lesen Sie doch Ihren Kontraft. Da ist doch

hölzernen Hammer, mit dem er wiederholt auf die Erde schlägt, ftimmt, daß der Miether sich bauliche Veränderungen gefall rund,

bamit der Geist der Winde, welcher nach dem Voltsglauben in der Gestalt eines Mannes mit einem breiten Hute und einem weiten Rocke auf einem großen Vogel in der Luft schwebt, herniederkommen möge.

Bartes Gewißen. Das stock- ultramontane Straubinger Tagblatt" wies kürzlich die Aufnahme eines Inserates zurüd,

laffen muß.

5. M. Im Falle einer Subhastation haben die Gläubig und der Ersteher das Recht, den Miethern zu fündigen; Miether hat dieses Recht nicht.

Zwei Wettende. Natürlich ist Selbstmord strafbar Vollendeter Selbstmord wird sogar mit dem Tode bestraft.

Berantwortlicher Redakteur: R. Cronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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