weiz

wenn

auern fa

verschä 9. Mai bei dem Aufhissen einer rothen Fahne betroffen wurden, er Go find fämmtliche Angeklagte wegen Störung der Telephon Leitungen verurtheilt worden, und zwar Steudtemann zu 10, habe Johne zu 8, Richter zu 7 und Berd zu 5 Monaten Gefängniß. feien Außerdem erhielten dieselben wegen Schießens auf öffentlichen di g zurüd läßen je fünf Wochen Haft zuerkannt, welche Strafe indessen much feit durch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet worden ist. Berck   wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Grenz Offenbach. Am Dienstag Nachmittag fuhr Herr Abg. ächft an ch Deut. Liebknecht hier vorbei, um über Frankfurt  , Mainz   und Mez nach Paris   zu reisen. In Frankfurt   wurde derselbe von einem entwid Kriminalfommiſſar und einem guten Dugend Schußleuten in Zivil und Uniform empfangen und ihm eröffnet, daß die ein­fache Anmeldung seiner Durchreise durch Frankfurt  , die sonst unter dem Präsidium des Herrn von Köller genügte, nicht ge­nüge. Es wurde ein Protokoll aufgenommen; die Polizei jeht ein scheint zu beabsichtigen, Herrn Liebknecht den Prozeß wegen itscher Bannbruch zu machen. Uebrigens war die Aufmerksamkeit der % fen Bri Polizei dem Herrn Liebknecht gegenüber recht rührend, so rüh Standp rend, daß sich ein Kommissarius während der Zeit von 4 bis Es w5 Uhr 18 Minuten fast ganz zu seiner Bewachung zur Ver­Fach er fügung stellte, mit Herrn Liebknecht, als er gemüthlich ein ertl be, so Beefsteak verzehrte, am gleichen Tische Plaz nahm, ihm bis in den Wagen folgte und feine Aufgabe erst für gelöst ansah, ale der Zug abdampfte. Da wir das Naturell des Herrn Lieb­knecht sehr gut zu kennen glaubeu, dürfen wir wohl annehmen, daß ihm der Appetit durch diese Liebenswürdigkeit nicht ver dorben wurde.

ren.

von

einen hweizer gter Zeit tung zu feit be

unt at es loffen, flugt ha rücken. itschen

der Sch damit, pätigkeit er ihnen Gefchi

ir den peichelled

trages folgt. weizer

ages fei

er auf e für

nderung

Bur Statistik der Verbrechen und Vergehen im Deutschen   Reiche. Die Zahl der Angeklagten, welche rechts­träftig zu Zuchthaus verurtheilt sind, hat betragen:

1882

1883

1884

13 429 12 364 12 026

1885

1886 11 543 11 373.

Auch die Zahl der mit Gefängniß bestraften Personen hat abgenommen: Von je 100 verurtheilten Personen wurden verurtheilt

Todesstrafe

1882 1883 1884 1885 1886 0,03 0,03 0,02 0,02 0,02 4,07 3,74 3,48 3,36 3,22 69,13 68,00 66,89 65,72 64,65

Zuchthaus

Gefängniß

Festungshaft

0,03 0,05

0,05

0,05

Haft

0,44 0,44

0,42

0,37

Geldstrafe Verweis

25,33 26,70 28,10

29,36

0,02 0,37 30,58

0,97 1,04 1,04 1,12 1,14

Im einzelnen kamen in den Jahren 1882-1887 von 10 000 über 12 Jahr alten Einwohnern Verurtheilte wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Person im Jahre 1882: 33,6, im Jahre 1887: 41,3. Dagegen betrug die Zahl der Personen, welche verurtheilt wurden wegen Verbrechen und Vergehen gegen das Vermögen im Jahre 1882: 52,9, im Jahre 1887: 46,4. Hier ist also eine Abnahme, welche hauptsächlich es Vert entfällt auf die Abnahme des Diebstahls, der Hehlerei und der Bestimm rhandlu Unterschlagung, während sich in der Kategorie Betrug und Sach­beschädigung ein gewisses Anwachsen zeigt. Das Anwachsen Der Sch der Verbrechen und Vergehen gegen die Person entfällt zu etwa 30 einem großen Theil auf die Zunahme der gefährlichen Körper­Gemeinverlegungen. Es tamen nämlich auf 10 000 Strafmündige Deutschen Verurtheilte im Jahre 1882: 11,9, im ie Deut Jahre 1887: 16,7. ederlaffu

Fehlen

it jetzt, elegt i

or, daß Streit wird : Auf

Schweden   und Norwegen  .

Der Segerstreif in Christiania   dauert unverän dert fort. Die Typographen versuchten, Verhandlungen mit den Prinzipalen anzufnüpfen. Obgleich sie eine Forderung nach der andern zurückzogen( z. B. die Lehrlingsfrage und die Maßregelung der Streifbrecher), gingen die Prinzipale dennoch auf nichts ein, sondern schrieben in der bekannten proßigen Manier, der norwegische Buchdruckerverein( Prinzipale) be­trachtet die weiteren Ünterhandlungen mit den Typographen für abgebrochen." Die patriotischen englischen Rheder, welche tohlenha nach Norwegen   schrieben, um Feuerleute und Matrosen an Stelle der Streifenden zu bekommen, haben bei den patrioti­ezogen. stellte er schen Norwegern Gehör gefunden. Agenten in Christiania   und Bergen haben sich zur Beschaffung des nöthigen Arbeitsfleisches bereit gefunden. Aber die Sozialisten in Christiania   und Ber­gen haben auch gleich Versammlungen einberufen, um dem Unfug entgegenzuarbeiten.

er auf ff. 8tg t meil

gefün

"

Delegi n die

1, daß

e mache eifenden

Großbritannien  .

Unterhaus. Der Staatssekretär des Krieges, Stanhope, theilt dem Hause mit, das Heer der Derwische sei in Egypten eingedrungen. Die Stärke desselben werde auf 6000 Mann mit 800 Kamelen geschäßt. Gestern hätten die Derwische einen Marsch von 7 Meilen gemacht und seien 3 Meilen südlich von Abu Simbel, mithin 33 Meilen nördlich e Frage von Wady Halfa angelangt. Der Oberst Greenfell befinde fich in Assuan  , wohin Verstärkungen, unter denen sich auch Die Dro einige britische   Truppenabtheilungen befänden, abgegangen seien.

beiterfre s, daß zugela

it

Hand

Den Be

tverhand r, welche

teinhals

Er hatte

ba

Zur Verstärkung der Garnison   in Ober- Egypten seien das Dorſethire- Regiment" aus Malta   und das" Dorkshire- Regi­ment" aus Cyprus   zeitweise nach Egypten beordert worden.

Die irischen Abgeordneten Gill und Cor,

nichts davon an und sagte, er sei schon satt und Timea stand plötzlich vom Tisch auf. Das war aber ganz natür­zu som lich. Sie hatte schon bis dahin häufig nach jener anderen Tischgesellschaft neugierige Blicke hinübergeworfen; es war den Bog daher nichts Auffallendes darin, daß sie plötzlich sich erhob und sich neben Noemi an die Treppe setzte. Junge Mädchen en Schi Tchließen ja schnell Freundschaft. Timea verstand nicht un

Ra

einen Kundsch , und g

den Be

Tisch, Binfenm nnd 3

vahrhaftig

führt,

garisch und Noëmi nicht griechisch; zwischen den beiden befand sich aber Narcissa, die verstand beide Sprachen gleich gut.

( Fortsetzung folgt.)

Aus Kunst und Leben.

Eine elektrische Riesenlampe, das stärkste Einzellicht der Welt, ist auf dem vor kurzem aufgerichteten Leuchtthurme von Hanstholm   aufgestellt worden. Der Leuchtthurm, von tommt welchem Engineering" eine Beschreibung, giebt, ist von Ingenieur Fleischer entworfen und ganz vorzüglich eingerichtet; ind an zwei Dampfmaschinen von je 35 Pferdekräften, die in einem

ei

=

ira, der Anbau des Erdgeschoffes aufgestellt sind, dienen zum Betrieb Nach zweier magnetisch elektrischer Maschinen des verbesserten Tisch ge Systems de Méritens. Diese Maschinen liefern die Wechsel­

indert

Ströme zum Betrieb der riesigen elektrischen Lampe, welche die Laterne des Leuchtthurms enthält. Es ist nämlich nur eine orlegt. Lampe vorhanden, deren Regulirung nach dem System tigkeit; Le Baron durch ein Uhrwerk in Verbindung mit Elektro­magneten erfolgt, so zwar, daß der Lichtbogen durch das Ab­brennen der sehr starken Kerzen nicht nur hinsichtlich seiner

fe Alm

it

eher

n abgelange nicht beeinflußt wird, sondern auch stets an derselben

fehr fpi

julter fe

riren.

chlechter

to befon

Jagbb

mit Ha

Stelle im Raum erscheint, das heißt die Lampe   hat konstanten Brennpunkt. Die Leuchtkraft des mächtigen Lichtbogens ist auf zwei Millionen Normalferzen angegeben. Eine für den Warter äußerst angenehme Einrichtung ist damit geschaffen, daß durch ein System von Prismen und Linsen ein Bild des Lichtbogens auf einen im Wärterzimmer des Erdgeschosses auf­gestellten Schirm geworfen wird, so daß es nur in Fällen von Unregelmäßigkeiten, sowie zum Ersatz von Kohlenkerzen nöthig

n's Ohr wird, den Thurm zu ersteigen. Die übrige Bedienung der die ampe, In- und Außerbrandseßung, Regulirung der Leucht­

itet.

edoch

fraft und des Plazes des Lichtbogens kann von unten

welche auf Grund des Zwangsgesetzes der Theilnahme an I welche auf Grund des Zwangsgesetzes der Theilnahme an einer verbrecherischen Verschwörung( Feldzugsplan) und an einer ungefeßlichen Volksversammlung am 11. Juni angeklagt waren, sind vom Zwangsgericht in Drogheda   freigesprochen worden, weil der Richter die Aussagen eines Bolizeifonstablers, des Hauptbelastungszeugen, nicht als zuverlässig erachtete. Frankreich  .

Deputirtenkammer.

Le Hérisse interpellirte die Regierung wegen der angeblich jüngst in Angoulème vor­gekommenen Verlegung der Geseze und der Verfassung. Der Minister des Inneren, Constans  , erwiderte, er habe die Auf­gabe, die Ordnung auf den Straßen aufrecht zu erhalten, und er werde sie unter steter Beobachtung der Geseze aufrecht er­halten, so lange er im Amte sei. Die Regierung habe das Recht, sich zu vertheidigen und werde sich vertheidigen. Die parlamentarische Immunität fomme nicht in Frage, sobald es sich um die Betretung auf frischer That bei Verübung eines Verbrechens oder Vergehens handle. Laguerre äußerte sich in heftigfter Weise über die Vorkommnisse in Angoulème, wurde deshalb zur Ordnung gerufen, fuhr aber gleichwohl fort, den obersten Staatsgerichtshof als eine Parodie auf die Justiz hin­zustellen. Laguerre wurde darauf zum zweiten Male zur Ordnung gerufen mit dem Bemerken, daß der Ordnungsruf zu Protokoll genommen werden würde, ließ sich dadurch aber nicht abhalten, den Minister Constans   aufs Neue zu beleidigen. Auf den Antrag des Kammerpräsidenten Méline wurde Laguerre darauf das Wort entzogen, und, als Laguerre. deffen ungeachtet auf der Rednertribüne blieb, bedeckte der Kammerpräsident Méline sein Haupt, verließ den Sigungssaal und ließ die Tribünen räumen. Um 4 Uhr 55 Min. wurde die Sigung wieder eröffnet. Der Präsident erklärte Laguerre, welcher in der Zwischenzeit die Rednertribüne nicht verlassen hatte, daß über ihn, wenn er bei dem bisherigen Benehmen bleibe, die Zensur mit zeitweiliger Ausschließung verhängt werden würde. Laguerre erwiderte darauf, in seiner Person sei vor einem Monat die parlamentarische Immunität verlegt worden, heute verlege nun auch die Kammer das Recht des freien Wortes; er werde sprechen. Präsident Méline befragte nunmehr die Kammer, und diese verhängte alsbald über Laguerre die Zensur mit Ausschließung. Hierauf wurde die Sigung geschlossen. Der Deputirte La= guerre   war in der Erwartung, daß die um 5 Uhr ge­schlossene Sigung der Kammer nochmals wieder aufgenommen werden könnte, im Sigungssaale zurückgeblieben und ver­ließ die Rednertribüne, wo er Posto gefaßt hatte, erst gegen 6 Uhr.

Das Journal des Débats  " erwähnt das Gerücht, daß die Anklagekammer des obersten Staatsgerichts­hofes Beschluß fassen und Boulanger, Dillon und Rochefort unter der Anschuldigung, sich des Verbrechens des Attentats schuldig gemacht zu haben, vor den obersten Gerichtshof ver­weisen werde, vorbehaltlich des besonderen Vorgehens gegen Boulanger allein, welches etwa der General- Prokurator wegen Veruntreuung oder Unterschleifs öffentlicher Gelder anzustrengen gesonnen sein sollte.

Soziale Uebersicht.

lose Bäckergesellen gezeitigt, ungerechnet der Tausende, welche nach beendigter Lehrzeit zu anderen Berufen übergehen. Um diesen unwürdigen Zuständen, durch welche alle Berufe in Mit­leidenschaft gezogen werden, ein Ende zu machen, hat sich die Berliner   Bäckergesellenschaft in mehreren Versammlungen ent­schlossen, am 12. Juli die Arbeit niederzulegen. An Euch, deutsche Arbeiter, appelliren wir, Euren Einfluß bei unsern Meistern geltend zu machen, daß unsere gerechten Forderungen baldigst bewilligt werden. Wohl haben sich unsere Streifenden Kollegen ver pflichtet, 14 Tage auf jede Unterstüßung zu verzichten, doch haben wir unter uns viele Familienväter, welche schon 3 Monat und länger brotlos sind. Um diese nicht sinken zu lassen, möchter wir Eure Unterstüßung erbitten. Jeder, der sein Scherflein beiträgt, wird sich uns, die wir förmlich von der menschlichen Gesellschaft ausgefchloffen sind, zu Dank verpflichten und jeder von uns wird bereit sein, von jeßt ab bei ähnlichen Kämpfen anderer Berufe voll und ganz seine Pflicht zu thun. Das Zu fammengehörigkeitsgefühl mit allen anderen Arbeitern ist bei ben Bäckergesellen endlich erreicht und wird für alle gute Früchte zeitigen. Alle Führer der einzelnen Berufe, sowie die Arbeiter in einzelnen Werkstellen bitten wir unsere Sache bei den Kollegen zu führen und etwaige Sendungen an R. Hoppe, Mulackstraße 17, 1 Tr., gelangen zu laffen. Mit brüderlichent Gruß! Die streifenden Bäckergesellen Berlins   und Umgegend. Im Auftrage: Ernst Pfeiffer, Linienstr. 7.

Die Quecksilberspiegel- Belegen haben in der jüngsten Zeit einen bedeutenden Rückschritt zu verzeichnen, der jedoch feineswegs auf eine Verminderung des Bedarfs, sondern darauf zurückzuführen ist, daß an Stelle des Quecksilbers end­lich das Silber mehr zum Belegen der Gläser verwendet wird. Die Verwendung von Silber als Belag der Gläser erfolgt hauptsächlich deswegen, weil die Spiegelbarone fürchten, es fönnten ihnen, infolge der Erhebungen, die zur Zeit über das Umsichgreifen des Merkurialismus gepflogen wurden, Auflagen gemacht werden, deren Erfüllung mit einigen Kosten verknüpft wäre. Eine Zeit lang schien es ja, als ob unseren humanen Unternehmern gar fein Opfer zu groß wäre, um dem Merkuria­lismus energisch zu Leibe zu gehen. Als im Deutschen   Reichs­ tag   die schauerlichen Zustände der Quecksilberspiegelbelegen durch den Abgeordneten Bebel entsprechende Beleuchtung fanden, wurden sofort einige Verbesserungen einge­führt, welche für die Allgemeinheit jedoch keine Bedeutung hatten. Nachdem der bayerische   Bundesbevollmächtigte im Reichstag   die Erklärung abgegeben hatte, daß er Erhebungen pflegen und für Beseitigung der Mißstände sorgen wolle, da wurden die Unternehmer plößlich um das Wohl der Arbeiter" in hohem Grade besorgt, troßdem der Vertreter des Fürther  Wahlkreises, Herr v. Stauffenberg, gestüßt auf die Mitthei­lungen seines Souffleurs, F., Spiegelfabrikant und Führer der Deutschfreisinnigen, vor den Schönlant'schen lebertreibungen" gewarnt hatte. Es wurde ein Preisgericht nach Berlin   berufen und für den besten Vorschlag, betreffend die Beseitigung oder Verminderung der mit dem Geschäft verbundenen Gefahren für Leben und Gesundheit eine Prämie von 3000 M. jest gesezt. Die medizinischen Fakultäten und auch verschiedene Autoritäten haben Gutachten abgegeben und sind zu dem schon vorher populären Resultat gelangt, daß, wer nicht in die Glasbelege geht, vom Merkurialismus verschont bleibt. Seitdem ist es wieder still geworden über den Ge wässern; die Aufregung, welche sich der Unternehmer be mächtigt hatte, hat sich gelegt, konstatirt muß aber wer den, daß die Zahl der Quecksilber- Glasbelegen sich fort und fort vermindert und die Silberbelegen sich mehr und mehr ein­bürgern. Letztere umsomehr, da man neuerdings eine Geschäftsmethode eingeführt hat, durch welche die silberbelegten Spiegel von den quecksilberbelegten sehr schwer zu unterscheiden sind. Früher wurden nämlich die silberbelegten Spiegel auf der Rückseite mit einem rothen Anstrich versehen, wodurch Jedermann erkannte, daß der Spiegel nicht mit Quecksilber, sondern mit Silber belegt sei. Gegenwärtig wird an Stelle des rothen Anstrichs eine Zinnbronze aufgetragen, welche dent Quecksilber fo täuschend ähnlich sieht, daß nur der Fachmann einen solchen Spiegel von einem mit Qued= silber belegten unterscheiden fann. Diefer Fortschritt ist gewiß mit Freuden zu begrüßen, wiewohl er sehr ge­eignet erscheint, das kaufende Publikum zu übervortheilen. Zur beklagen ist dagegen der Wechsel, der mit diesem technischen Fortschritt für die Arbeiter und Arbeiterinnen verbunden ist. Die Quecksilberbeleger und Belegerinnen find fast durchweg zu jeder anderen Beschäftigung unfähig und werden deshalb von den Fabrikanten aus Humanität" in die Silberspiegelbelegen transferirt. Aber unter welchen Bedingungen! Ein Quecksilber­beleger verdient, bei einer Arbeitszeit von täglich 7-8 Stunden, wöchentlich 30 M., eine Wischerin, Prefferin und Ablieferin 12 bis 15 M. In der Silberbelege verdient ein Arbeiter, bei täglich 10stündiger Arbeitszeit, wöchentlich 18 bis 20 M., eine Wischerin 7,20 M. Dabei müssen die Leute in einer Tempe ratur von 30-350 Wärme( Réaumur) arbeiten. Für die Unter­nehmer hat die jeßige Fabrikationsmethode bedeutende Vortheile. Sie ersparen 1) den Zuschuß zur Gemeindefaffe, 2) den Beitrag zum Glasbeleger- Hilfsverein, 3) den Einkauf von Flanell, da

Drechsler und Berufsgenossen. Es wird Euch nun­mehr allen bekannt sein, daß als Vertreter der deutschen   Drechsler­gewerkschaft auf dem internationalen Arbeiterkongreß in Paris  unser Kollege Karl Legien   in Hamburg   gewählt ist, welcher die Reise mittlerweile schon angetreten hat. Die hieraus entstehen­den Unkosten sollen bekanntlich mittelst freiwilliger Beiträge aufgebracht werden und macht die zur Sammlung derselben gewählte Kommission hiermit bekannt, daß am nächsten Sonn­abend, Sonntag und Montag in den bereits bekannt gegebenen Zahlstellen noch Beiträge von den betr. Kommissionsmitgliedern entgegengenommen werden. Dortselbst sind die noch aus­stehenden Sammellisten abzuliefern( für Norden: Lothringer­straße 67 bei Brückner; für Osten: Rüdersdorferstr. 8 bei Böhl; für Südwest: 3offenerstr. 35 bei Tahlfe; im Süden: Dres­denerstr. 116 bei Gründel( Wendt's Restaurant). Da die Sammlung am Sonnabend, den 20. d. M., geschlossen werden soll, so bitten wir Jeden, das event. bisher Versäumte noch nachzuholen. Die Kommission. J. A.: Th. Leipart, Michael­firchplay 8, H. II  .

Aufruf an die Arbeiter Deutschlands  . Arbeiter! Brüder! Unterzeichnete fühlen sich gezwungen, ein Wort an die Deffentlichkeit zu richten. Die Lage der Bäckergesellen ist, wie bekannt, von allen Gewerken die traurigste. Vierzehn- bis achtzehnstündige Arbeitszeit, Sonntag wie Wochentag, bei einem Lohn, welcher in Deutschland   zwischen 10-25 Pf. pro Stunde variirt inklusive Kost und Wohnung. Außerdem haben es unsere Innnungen verstanden, die Arbeitsvermittlung allein zu dirigiren und uns ein Kontrolbuch( Germania- Arbeitsbuch) auf­gedrängt. Die übermenschliche Arbeitszeit in Verbindung mit ber im Großen betriebenen Lehrlingszüchterei hat 40 000 arbeits­

aus vorgenommen werden. Die Dampfmaschinen sind außer mit den Wechselstrom- Maschinen noch mit großen verbinden, welche die zum Betrieb Luftpumpen zu zweier Nebelhörner nöthige Druckluft zu liefern haben. Alles in allem ist der Leuchtthurm von Hanstholm   eine sehr praktische Anlage und besonders wegen des ungeheuren Lichtes be­merkenswerth, welches erkennen läßt, was die Elektrizität auf dem Gebiete der Lichterzeugung zu leisten vermag. Es be­stehen zwar schon seit einiger Zeit Leuchtthürme mit eben so starker Lichtausgabe oder sogar, wie bei der Statue der Freiheit im Newyorker Hafen, noch größerer, die aber nicht in Vergleich gezogen werden dürfen, da sie nicht mittels einer Lampe, son­Bern durch Nebeneinanderreihen mehrerer jene Helligkeit her­vorbringen. Die größten Einzellampen waren bisher wohl die auf Kriegsschiffen verwendeten, deren z. B. das englische  Thurmschiff Devastation" eine von 500 000 Kerzen Stärke

befist

Die Macht des Aberglaubens. In der jüngsten

Die Macht des Aberglaubens. In der jüngsten Sigung der Berliner   Geographischen   Gesellschaft berichtete der Reisende Dr. Radde aus Tiflis   zwei interessante Anekdoten aus seinen Reisen durch Sibirien  , Mittelafien und dem Kau kasus. Als er am Amur   ein beschauliches Urwaldleben führte, war eines Tages ein Tunguse in trunkenem Zustande zu der einsamen Waldhütte des Gelehrten gekommen und hatte diesen mit der Waffe bedroht, war jedoch überwältigt und gefesselt worden. Andern Tages wurde großes Gericht gehalten. Auf den rohen Tisch der Hütte breitete Radde ein rohes Tuch, stellte zwei Kerzen auf dasselbe und legte rechts und links dieser eine Epaulette seiner Majors­uniform. Er selbst empfing in dieser Uniform, mit strengster Miene hinter dem Tische stehend, den zitternden Uebelthäter. Nach kurzem Verhöre fragte er ihn, auf die eine Epaulette deutend: Kennst Du das?"" Nein."" Das ist der weiße 3ar!" Sofort fiel der Tunguse mit dem Gesichte auf die Erde. Auf die andere Epaulette weisend, fragte der Richter weiter: Kennst Du nun dieſes?" Nein." Das ist die Frau des weißen Baren!" Abermals berührte das Antlig des Misse­thäters den Boden. Das Ende vom Liede war, daß der arme Sünder nach einer scharfen Pauke begnadigt wurde und nun flehentlichst bat, man möge ihm erlauben, die Nacht neben der Hütte zu schlafen, in welcher der Zar und seine Frau, die beiden Epauletten nämlich, residirten. Die andere Geschichte verlief, wie folgt: Ein Chinese lag in der Nähe dem Fischfange ob, hatte aber mehrere Tage hinter einander das Unglück, nichts zu angeln. Darauf kam er zum Vor­

tragenden mit der dringeuden Bitte, ihm doch einen neuen Gott zu machen, da sein bisheriger alt und schwach geworden sei und zum Fischfang nichts mehr tauge. Er zog dabei ein zusammen­gerolltes Papier aus einer Hülse, die aus dem hohlen Stengel einer Pflanze angefertigt war, und siehe, auf dem Papier war ein Fisch, dabei ein Mann mit einem weißen Barte und einige andere Figuren zu sehen. Nun entfann sich Dr. Radde, daß ihm der Chinese vor kurzem zugefehen hatte, als er einen Fisch zeichnete, und alsbald war ihm die Sache klar. Er erklärte fich bereit, den Gott zu verfertigen, aber nur gegen Abtretung des halben Fanges, den er dem Besizer bescheere. Gut, sagte der Chinese, male mir aber den Gott mit einem schwarzen Barte, denn sonst leistet er wohl wieder nichts mehr. Schon am nächsten Tage kam der Angler freudestrahlend mit einem schweren Lachse an. Dein Gott ist gut," fagte er, ich wußte ja daß Du die Sache verstehst, hier ist Dein Antheil."

Beim Marschiren in der Sonnenhibe. Das Tabak rauchen, sei es aus Pfeifen oder in Form von Zigarren, ist auf dem Marsch, besonders in die Sommerhiße, durchaus schädlich. Dasselbe ist der Fall mit dem Branntweingenuß bersebetäuscht und erzeugt einen Ueberreiz, but fo Magen und das Nervensystem abstumpft und die Marsch­fähigkeit beeinträchtigt. Dagegen empfiehlt es sich, eine dünne Scheibe oder ein fleines Stückchen von einer Zwiebel zwischen die Lippen oder auf die Bunge zu nehmen. Das regt die er­schlafften Speicheldrüsen von neuem an und erfrischt die Nerven. Noch besser wirkt das kleinste Stückchen Knoblauch. Ein Halm wilden Knoblauch, das Blatt oder der Stiel von wildem Sauerampfer thut ähnlichen Dienst, ja jeder Gras- oder Ge treidehalm hat die wohlthätige Wirkung, das Austrocknen des Mundes zu verhüten. Sodann empfiehlt sich die richtige Ein theilung der Marschleistung in Marsch und Ruhe. Je heißer die Temperatur, desto öfteres Raften, um Lunge und Herz vor Ueberspannung zu bewahren. Ein solcher Ehrgeiz, auf eine be­sondere Marschleistung pochen zu können, hat oft Opfer_ge= fordert. Will man den Marsch in der Hiße ganz vermeiden, so ist es besser, ihn bei Nacht zu machen, als mit der Morgen Dämmerung zu beginnen.

"

Die Cholera. Die Triester Seebehörde erhielt die offi zielle Meldung, daß auf dem aus Singapore   in Marseille   ein getroffenen Postdampfer Caledonien" während der Ueberfahrt, zwei Passagiere an der Cholera starben. Der Dampfer hatte 177 Baffagiere an Bord und befindet sich augenblicklich in Mar seille in Quarantaine  .