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Nr. 163.

Dienstag, den 16. Juli 1889.

6. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Postabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.)

Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat.

Bum

Redaktion: Beuthffraße 2.

Pariser Kongrek.

mit den Arbeitern

worden

denkt da nicht an das bekannte Arbeiterparlament", in W, bas 1848 unter der Leitung von Louis Blanc   im Luxem Französisch burg- Palaſt zu Paris   getagt hat? Damals verdankte die Nr. 730 Bourgeoisie ihren Sieg über die Julimonarchie den Ar­

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Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt Vl. Nr. 4106.

Expedition: Bimmerffrakže 44.

Da sich so ziemlich alle Parteien für die inter­nationale Arbeiterschutzgesetzgebung ausgesprochen haben, so müßte man eigentlich den Sozialisten dankbar sein dafür, daß sie die Propaganda für die Verwirklichung solcher inter­nationalen Maßregeln kräftig betreiben. Aber gerade bei dieser Gelegenheit zeigt es sich deutlich, daß jene Parteien, welche die Interessen der Herrschenden Klassen zu wahren bestrebt sind, nur eine heuchlerische Maskerade aufführen, wenn sie behaupten, auch für die Interessen der Arbeiter eintreten zu wollen. Sonst könnten sie nicht die alten und abgedroschenen Verdächtigungen, die gegen die Sozialisten anzuwenden man gewohnt ist, auch auf den Pariser   Kongreß ausdehnen.

Der 14. Juli 1889, der Tag des Zusammentritts des Pariser Kongresses, wird in der Geschichte der Arbeiter­bewegung einen neuen Abschnitt eröffnen. Denn welcher Art auch das positive und praktische Ergebniß der Verhand­lungen sein möge die Bedeutung des Ganzen besteht darin, daß die Arbeiter der ersten Kulturländer sich zum ge= 0 M. et meinsamen Vorgehen entschlossen haben, um die Frage nach beber internationalen Fabrikgesetzgebung empfa ihrer Lösung entgegen zu führen. Es ist in der That ein 25. großartiges Arbeiterparlament, das sich in Paris  fonftituirt hat; es findet seines gleichen in der Geschichte entstammt einer geistigen Atmosphäre, in welcher die poli­Die Nationalliberale Rorrespondenz" nicht und der Ernst seiner Bestrebungen erhebt es thurmhochtische Heuchelei zur Lebensgewohnheit geworden ist. Man der über gewiffe Spielereien, die schon seitens der Bourgeoisie braucht sich deshalb nicht zu ſehr zu wundern, wenn dies Blatt voraussetzt, auch bei anderen Leuten müsse die Heuchelei so, daß er seine Mitmenschen am liebsten nach sich selbst eine Lebensgewohnheit sein, denn der Mensch ist eben einmal beurtheilt. Das Organ der nationalliberalen Partei geberdet sich, als glaube es wirklich daran, daß der Pariser   Kongreß die Arbeiterschutzgesetzgebung nur ein Deckmantel für allerlei eine ,, internationale Verschwörung" und daß Um sturzprojekte" sei. Diese Auffassung würde einer Lockspigelseele alle Ehre machen; indessen sind wir denn doch überzeugt, daß sich alle anständigen Menschen mit Efel abwenden. Und dabei geberdet sich das Blatt wieder, als von dieſer widerwärtigen und niedrigen Denunziationswuth ob der Nationalliberalismus das Deutschthum im guten Franzosenfresserei und den Rassenhaß. Wenn nun das Organ Sinne gepachtet hätte! Gepachtet hat er nur die ordinäre Gegensatz zur heutigen Sozialdemokratie bringt, was deutsche dieser Parteirichtung sich auf Lassalle   beruft und ihn in Gesinnung betrifft, so rufen wir: Hände weg! Lassalle  würde sich bedanken, mit dem nationalen Schweifwebler­thnm auch nur in einer einzigen Beziehung verglichen zu werden; er hat es auch nicht verdient, daß ihm solche Unbill wird die Vaterlandsliebe im Servilismus suchen wollen, und widerfährt. Denn kein Mensch von Verstand und Ehrgefühl eine Partei, deren charakteristische Eigenschaft der Servilis­mus ist, macht dem Vaterlande auch keine Ehre.

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beitern und mußte denselben nothgedrungen Konzessionen machen. Sie beschenkte die Arbeiter mit der schönklingenden aber heuchlerischen Phrase, daß sie ihnen die Million gebe, die gerade für die Bivilliste fällig sei. Wer wohl von dieser Million etwas bekommen hat? Dann kamen als Danaergeschenke das Arbeiterparlament" im Luxemburg   und die Nationalwerkstätten, Einrichtungen, die beide zum Nach­theil der Arbeiterbewegung ausschlagen und den Sozia­Liebe lismus in den Augen der Massen diskreditiren sollten.

Das Arbeiterparlament von heute ist von solchen Spielereien völlig unberührt; die Delegirten sind frei aus der Mitte der Arbeiter selbst und aus denjenigen Per­sonen erwählt, die sich durch ihre Thätigkeit als Vertreter ber Arbeiterinteressen bewährt haben. Daß der Kongreß einen ausgeprägt sozialistischen   Charakter hat, ist Sse selbstverständlich, denn die Sozialisten haben den Gedanken

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ber internationalen Fabrikgesetzgebung zuerst erfaßt und in eine populäre Form gebracht und haben diese Sache Jahre lang in ihren Beitschriften und in ihren Versammlungen be­handelt, bis endlich andere gekommen sind, um den Gedanken auch für sich, nach ihrer Weise zu fruftifiziren. Es entspricht asil, also nur durchaus den Umständen, wenn man die Sozialisten in Sachen der internationalen Schutzgesetzgebung in erster Linie auf dem Plane findet. Ohnehin ist es ja möglich, baß die internationale Konferenz der Regierungen in Bern  dennoch zu Stande kommt, wenn sich die deutschen   Staats­männer in Sachen Wohlgemuth werden beruhigt haben. Daß Rußland   aus Opportunitätsgründen" nicht mitthut, ist begreiflich und auch ganz gut. In Rußland  wäre eine Arbeiterschutzgesetzgebung unter den gegen­wärtigen Umständen doch nur ein Hohn.

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44.

Feuilleton.

Machbruck verboten.]

Ein Goldmensch.

Roman von Maurus Jókai  .

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Und mit einem Male fing man im 3immer unter ihm zu sprechen an. Die Stimmen waren ihm bekannt. Die Hausfrau und der zuletzt Angekommene sprachen miteinan­ber. Den Dachboden trennte vom Zimmer nur eine dünne Bretterdecke, und man verstand dort oben jedes Wort, das unten gesprochen wurde, als würde es dem Horcher ins Ohr geflüstert. Sie sprachen leise, in gedämpftem Tone, nur bann und wann hob der Mann seine Stimme.

ant haben Terftr. 47. Sartifel ve Der Mann.

32.

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Nun, Mutter Therese, hast Du viel Geld?" begann Du weißt recht gut, daß ich keins habe. Weißt Du nicht, daß ich nur Lauschhandel treibe und kein Geld an­" Das ist sehr einfältig, das gefällt mir nicht. Ich kann's

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gesucht.

o Hellmauch nicht glauben."

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Es ist so, wie ich sage. Wer zu mir Obst kaufen Tommt, bringt gleich etwas mit, was ich zu meinem Gebrauch perwenden kann. Was sollte ich hier mit dem Gelde an­fangen?"

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Hand gehen, als mit den armseligen politischen Stellen­jägern und Knopflochstrebern des Nationalliberalismus. So hoffen wir, daß aller Verdächtigungen ungeachtet in Paris   ein gutes Werk zu Stande kommen wird und daß die Forderung einer internationalen Fabrikgesetzgebung in der ganzen Arbeiterwelt einmüthig sich laut macht. Dazu wird der Kongreß sein gut Theil beitragen. Die Ueber­zeugung von der Berechtigung und Dringlichkeit dieser For­berung wird sich geltend machen und ihre Erfüllung bringen, früher oder später.

Bum internationalen Kongreß.

Paris  , 12. Juli. In der geftrigen Signng des aus­führenden Komitee's wurde einstimmig beschlossen, daß alle Sigungen des Kongresses öffentlich sein werden. Unter solchen Umständen wird es der deutschen   Polizei nicht schwer dazu benugt werden. Diese Sorte von Leuten ist hier nun ein­fallen, sich wahrheitsgetreue Berichte zu verschaffen, ohne daß allzu tatilinarisch aussehende Gentlemen oder Nichtgentlemen mal ebensowenig beliebt, wie in Deutschland   selbst, und es

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könnte dem einen oder anderen einmal ein kleiner Unfall wissen die Lage und Stellung der deutschen   Delegirten richtig passiren. Zum Glück haben die Franzosen sehr viel Takt, und zu würdigen.

Die erste Sigung des Kongreffes ist auf Sonntag 9 Uhr anberaumt; sie ist der Abgabe der Mandate und Konstituirung gewidmet. In die eigentlichen Verhandlungen wird der Kongreß erst am Montag eintreten. Die deutschen  Delegirten fangen an einzutreffen. Heute tam Bebel. Liebknecht ist seit Dienstag Morgen hier.

Paris  , 13. Juli. Heute Vormittag sind auf Nord- und Ostbahnhof gegen 60 deutsche Delegirte eingetroffen. Gegen findet beim Pariser   Stadtrath Daumes eine Vorbesprechung Abend waren die Delegirten vollzählig anwesend. Am Abend bezüglich der Leitung des Kongreſſes 2c. statt. Wahrscheinlich wird man übereinkommen, die Sigungen von Morgens 9 oder 10 Uhr bis Nachmittags 4 oder 5 Uhr abzuhalten und den Rest des Tages freizulaffen.

Politische Uebersicht.

Wir sind Deutsche   so gut wie Sie und lieben unser Vaterland", rief unlängst Bebel im Reichstage den Pächtern des Afterpatriotismus zu. Sicherlich, aber Lassalle   hätte eben so wenig wie Bebel auch nur im Ent­Lassalle hätte eben so wenig wie Bebel auch nur im Ent­ferntesten daran gedacht, daß Vaterlandsliebe etwas zu schaffen habe mit Rassenhaß und Chauvinismus. besten und edelsten Geister Deutschlands   haben die Beschränkt- timmung gewählt werden. Die zu diesem Zwecke bereits an­heit und Engherzigkeit des Chauvinismus in den härtesten Worten verurtheilt. Wir wollen in dieser Sache lieber mit Lessing  , Kant, Schiller   und Fichte Hand in

Die

hat mir mein Geld aus der Tasche gestohlen und nun ver­liere ich deshalb mein Amt."

Die Frau antwortete in ruhigem Tone: ,, Daß Dich Jemand zu einem Amte ernannt haben sollte, das Du ver­lieren könntest, glaube ich nicht; wohl aber, daß Du in einem Amte bist, das Du nicht verlieren kannst. Daß Du kein Geld hast, das glaube ich Dir, daß es Dir aber ge­stohlen worden, das glaube ich nicht."

Nun, so glaube meinetwegen gar nichts. Ich glaube Dir auch nicht, daß Du kein Gelb hast. Du mußt welches haben. Hier pflegen Schmuggler anzulegen, die zahlen gut."

Sprich ganz laut! Ja, es ist wahr, manchmal landen auf dieser Insel auch Schmuggler, aber die kommen nicht in die Nähe meiner Hütte ,, oder wenn sie kommen, so kaufen sie Obst und geben mir Salz in Tausch. Willst Du Salz haben?

solche Passagiere, wie sie heut bei Dir übernachten?" ,, Willst Du Dich lustig machen über mich? He, und Ich weiß nicht, ob sie reich sind."

Borlange Geld von ihnen! fordere es! Schneide kein so heiliges Gesicht. Schaffe Geld herbei, woher immer! Lass' mich ungeschoren mit diesem einfältigen auftra­lischen Tauschhandel. Erwirb Dir Dukaten, wenn Du in Frieden mit mir bleiben willst. Du weißt, wann ich am

rechten Ort nur ein Wort fallen lasse, so ist es um Dich geschehen."

Sprich leise, Du Unglücksmensch!"

Ah, bittest Du mich jetzt schon, leise zu reden? Nun, bring" mich ganz zum Schweigen. Sei mir gut, Therese. Lass mich ein wenig Geld sehen."

Wenn aber feins im Hause ist! Quäle mich nicht.

Ich wüßte wohl, was. Du könntest es mir geben. An mich denkst Du nie. Wenn ich Noëmi zur Frau nehme, e Beschäf fannst Du ihr doch nicht als Mitgift gedörrte Pflaumen Mühlenft geben! Du läßt das Glück Deiner Tochter Dir gar nicht Ich habe keinen Heller, ich will auch keinen haben. In meinen nadwei angelegen sein. Du solltest mir vorwärts helfen, damit ich Augen liegt Fluch auf allem, was Geld ist. Da, hier find chtverband mir eine gute Stellung sichere. Gerade jetzt habe ich meine

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Ernennung zum ersten Dragoman bei der Gesandtschaft er­halten, aber es fehlt mir an Geld zur Hinreise, denn man

meine sämmtlichen Truhen, durchsuche sie, und wenn Du etwas darin findest, so nimm Dir's."

Der Mann, so schien es, säumte nicht von dieser Er­

Zur Stellung der Münchener   Sozialdemokraten zum Pariser   Kongreß schreiben die Münchener Neuesten Nach­richten": Die Sozialdemokraten Münchens   hatten bekanntlich beabsichtigt, ihre Stellung gegenüber dem internationalen Ar­beitertag in einer großen Volksversammlung darzuthun. Der nach Paris   zu sendende Vertreter sollte durch öffentliche Ab­beraumten öffentlichen Versammlungen wurden jedoch, wie ge­meldet, polizeilich auf Grund des§ 17 des bayerischen Vereinsgefeßes verboten. Als die Arbeiter die Ausführung ihrer Absichten so vereitelt sahen, richteten sie an ihren Ge­

laubniß Gebrauch zu machen, denn bald darauf hörte man ihn ausrufen:" Ah, was ist das? Ein goldenes Arm­band."

Ja. Das fremde Fräukein hat es Noemi geschenkt. Kannst Du es brauchen, so nimm Dir's."

Es ist seine zehn Dukaten werth. Nun, das ist immer­hin besser als nichts. Gräme Dich nicht, Noemi. Wenn Du meine Frau wirst, kauf' ich Dir zwei Armbänder, jedes

breißig Dutaten schwer, in der Mitte mit einem Saphyr

nein, mit einem Smaragd. Was willst Du lieber, einen Saphir oder einen Smaragd?" Er belachte seinen Einfall und da Niemand auf seine Frage antwortete, fuhr er fort: Jeßt aber, Mutter Therese, bereite Deinem fünf­tigen Schwiegersohne, Deinem Theodorchen, ein Lager, damit er süß träumen kann von seiner herzallerliebsten Noëmi."

Ich kann Dir nirgends ein Bett geben. Im Neben= zimmer und auf dem Dachboden sind unsere Gäste; hier in der Stube mit uns kannst Du nicht schlafen. Das würde sich nicht ziemen. Noëmi ist kein Kind mehr. Geh hinaus auf den Gang und lege Dich auf die Linden­bank."

O, Du hartherzige, grausame Therese. Du willst mich einzig geliebten zukünftigen Schwiegerfohn?" hinausschicken auf die harte Lindenbank, mich, Deinen

Noemi, gieb Dein Kopfkissen her. Da nimm! Hier hast Du auch meine Decke. Schlaf' wohl." wäre, diese garstige Bestie wird mich zerreißen." Ja, wenn da draußen nicht der verdammte große Hund

Habe keine Angst vor ihm. Ich werde ihn an die Kette legen. Das arme Thier! Es wird nie angebunden, außer wenn Du auf der Insel bist."

Frau Therese hatte Mühe, Almira aus ihrem Loch her­vorzulocken; der arme Hund wußte recht gut, was in einem solchen Falle ihn erwartete, und daß er nun an die Kette gelegt