noffen Herrn Gg. v. Vollmar, welcher nach Paris reift, eine Buschrift, welche sich, auf rein privatem Wege von Hand zu Hand gehend, im Laufe weniger Tage mit etwa 600 Unterschriften bedeckte. In diesem Schriftstücke„ ersuchen die Unterzeichner desselben, im Namen der Sozialdemokratie Münchens handelnd, Herrn v. Vollmar, ihre Gesinnung zur Kenntniß des internationalen Arbeitertages zu bringen" und auf demselben in nachstehend ausgeführtem Sinne zu wirken: Die Sozialdemofraten Münchens begrüßen den sich in Paris versammelnden internationalen Arbeitertag als eine feierliche Kundgebung des allgemein menschlischen Geistes, welcher die trennenden Schranken der Stammes- und Landesangehörigkeit überwindet und des Gefühles der Strebensgemeinschaft, welches die fortgeschrittenen Arbeiter der ganzen gebildeten Welt beseelen muß. Sie hoffen, daß dem Eindrucke dieser großen Thatsache dadurch seine volle Wirkung gesichert werde, daß unter Hinwegräumung untergeordneter Meinungsverschiedenheiten die Vereinigung sämmtlicher in Paris erscheinenden sozialistischen Vertreter in einer einzigen Versammlung zu Stande tomme. Die Sozialdemo Die Sozialdemofraten Münchens erwarten vom internationalen Arbeitertage, daß dessen Berathungen und Beschlüsse die Einhelligkeit der entwickelten Arbeiter aller Länder über die wesentlichen Bedingungen eines wirksamen Arbeiterschußes ergeben und dadurch einen mächtigen Druck auf die öffentliche Meinung und die herrschenden Gewalten zur Entwicklung der einzelnen Gesezgebungen wie insbesondere zur Herstellung internationaler Verträge in diesem Sinne ausüben werden. Sie erwarten ferner, daß die gleiche Einigkeit der Auffaffungen und Bestrebungen auch über das weitere und höhere Ziel der Arbeiterbewegung vor aller Welt befundet werde. Gegenüber den unaufhörlichen Kriegsdrohungen, den riesenhaften Maffenrüstungen und der gehäffigen Nationalitätenheze erscheint es als eine Aufgabe des internationalen Arbeitertages, die Verwerflichkeit jeder aus dynastischem Eigennuge oder nationaler Herrsch- und Ruhmsucht hervorgehenden Beunruhigungs- und Angriffspolitik, sowie das Verlangen nach einer vollkommenen Umgestaltung des Wehrwesens in dem Sinne auszusprechen, daß durch dasselbe die Vertheidigung der Volksrechte und der Unverleglichkeit des Vaterlandes ebenso wirksam sicher gestellt werde, als es zur Ausführung ehrgeiziger und abenteuerlicher Absichten unbrauchbar gemacht wird."
Ueber die Natur des deutsch - schweizerischen Konfliktes läßt sich die Nordd. Allg. 3tg." in einem hochoffi 3tösen Artikel wie folgt aus: Bei der Besprechung der durch den Reichs- Anzeiger veröffentlichten Erlasse an den kaiserlichen Gesandten in Bern ist von der oppofitionellen Bresse auf eine Verschiedenheit in der Tonart dieser Schriftstücke hingewiesen worden. Die Erklärung dafür dürfte darin liegen, daß die Situation zwischen dem 5. und 26. Juni, also drei Wochen lang, nicht die gleiche geblieben ist, und daß die Sprache der Diplomatie eben mit der Situation wechselt. Außerdem wird sich der Unterschied in Ton und Inhalt der Depeschen vielleicht auch dadurch erklären, daß die erste vom 5. Juni auf Grund einer Verständigung mit Rußland entstanden ist. Beide, die deutsche und die russische, sind an demselben Tage übergeben worden und waren darauf berechnet, durch einen gewissen Grad von Uebereinstimmung in Ton und Inhalt den beabsichtigten Eindruck zu verstärken. Dieser Zweck ift insofern erreicht worden, als die Schweizer Behörden sich beeilt haben, den russischen Reklamationen Rechnung zu tragen, und als zu erwarten ist, daß dies schließlich den deutschen gegenüber auch der Fall sein wird, wenn auch in weniger freundlicher Form und weniger beschleunigten Fristen, als es Rußland gegenüber geschehen ist." Die deutsche Regierung scheint sich an den Saz zu halten, daß eine Liebe der anderen werth sei. Weil die russische Diplomatie mit der deutschen gegen die Schweiz Front macht, geht die deutsche Diplomatie auf den höflicheren Ton der Russen ein. Die Russen als Muster internationaler Höflichkeit sind jedenfalls eine neue Erscheinung. Interessanter als dieser erste Theil des Artikels der Nordd. Allg. 3tg." ist der zweite, in welchem klipp und klar ausgesprochen wird, daß die diplomatische Aktion Deutschlands der Schweiz gegenüber im Grunde nur gegen die deutsche Sozialdemokratie in der Schweiz und gegen die Schweiz selbst nur in so weit gerichtet sei, als die dem Reiche feindlichen Elemente dort gehegt und gefördert werden. Wörtlich lautet dieser zweite Theil des hochoffiziösen Artikels wie
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folgt:
Die diplomatische Aktion Deutschlands der Schweiz gegenüber ist nur gegen die deutsche Sozialdemokratie in der Schweiz gerichtet, und gegen die Schweiz selbst nur insoweit, als die dem Reiche feindlichen Elemente dort gehegt und gefördert werden. Legtere zu bekämpfen, ist eine der Aufgaben der deutschen Reichspolitik und wird es bleiben, bis sie gelöst ist. Die Mittel zur Lösung können wechseln: führen die zunächst angewandten nicht zum Ziele, so können andere an ihre Stelle treten; ihre Anwendung wird stets mit einem politischen Meinungsaustausch zwischen beiden Regierungen eingeleitet werden. Die Aufgabe, die Sozialdemokratie zu bekämpfen, wird stets die gleiche bleiben für das Deutsche Reich wie für jede geordnete und ehrliche Regierung. Wie die Lösung derselben von der
| Oppofitions- Presse juristisch, sprachlich oder logisch beurtheilt wird, kann der Reichsregierung gleichgiltig sein, wenn sie nur den Erfolg erreicht, den Zielen des Kampfes gegen die Sozialdemokratie näher zu kommen. So
lange dieser Erfolg ausbleibt, wird es eben Pflicht der Reichsregierung sein, den Kampf auch gegen die Freunde und Förderer der Sozialdemokraten fortzusehen und, wenn er in einer Form sein Ziel nicht erreicht, ihn in anderer wieder aufzunehmen." Neues sagen uns diese Auslassungen, die auf dem bekannten Stück weißen Papieres der Norddeutschen" erschienen find, nicht. Der Kampf gegen die Sozialdemokratie ist allerdings der Angelpunkt, um den sich die ganze innere und wie man sieht, auch ein gut Theil der äußeren Politik des Reichskanzlers dreht. Diesem Kampfe verdankt er seine Erfolge gegen die bürgerliche Opposition. Das rothe Gespenst hat seine Wirkung gethan und die Bourgeoisie in die Arme der Reaktion getrieben. Ausgeblieben aber ist die Wirkung des Kampfes gegen die Sozialdemokratie selber. Diese Aufgabe der deutschen Reichspolitik wird ihre Lösung niemals finden, fo, gewiß, als der offiziöfe Artikel selber eingestehen muß, daß diese Lösung bis jezt noch nicht gefunden worden ist. Dieses Eingeständniß ist das Werthvollste an dem Artikel.
Die reaktionäre kapitalistische Presse zieht noch immer in fittlicher Entrüstung über den Kontraktbruch der Kohlenarbeiter bei Ausbruch des Streiks her und geberdet sich als die berufene Vertreterin von Recht und Gerechtigkeit, wobei sie natürlich ein Gesez verlangt, das den Kontraktbruch unter Strafe stellt. Wir haben wiederholt Stimmen bedeutender Gelehrter über diese Frage veröffentlicht und damit gezeigt, daß es nach Ansicht dieser Männer den Arbeitern recht oft nicht möglich ist, ihre gerechten Forderungen durchzusehen, ohne das geschriebene Recht zu beugen. Sie befinden sich in solchen Fällen eben in einer Zwangslage, und da entscheidet das natürliche Recht auf Eristenz über das geschriebene Recht auf Innehaltung gewisser privater Abmachungen. Juristisch begehen sie damit ein Unrecht, moralisch aber nicht. Das Gegentheil geschieht aber häufig genug seitens der Unternehmer bezw. Kapitalisten, resp. deren Beauftragten. Diese leisten ihren Arbeitern Versprechungen, von denen sie im Voraus Willens sind, sie nicht zu halten, und haben sie die Arbeiter mittelst dieses Kniffs erst wieder unter ihre Botmäßigkeit gebracht, so brechen sie thatsächlich ihr Versprechen unter allerlei beschönigenden Ausflüchten. Ein folches Verfahren, das nach dem legten Bergarbeiterstreif um frühere Fälle nicht zu erwähnen leider recht häufig beobachtet worden ist, ist morolisch zehn Mal verwerflicher, als der Bruch eines Kontraktes aus Noth, und darum hat die reaktionäre kapitalistische Presse wahrlich feine Ursache, die Arbeiter als alles Rechtsgefühls bar zu verdammen und die Unternehmer oder deren Beauftragte als beleidigte Unschuld hinzustellen. Das ist die Heuchelei in der abstoßendsten Form, und ein Strafgesetz gegen diese dürfte, wenn es möglich wäre, angebrachter fein, als ein solches gegen Kontraktbruch; gegen diesen kann zivilrechtlich eingeschritten werden, gegen Wortbruch aber seltener, und gegen ekle Heuchelei aber gar nicht.
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Die Plackereien an der schweizer Grenze mehren sich. Berner Kaufleute theilen mit, daß sämmtliche aus der Schweiz nach Deutschland gesandten Güter schon seit Montag voriger Woche beim Passiren der Grenze der schärfsten Zollrevision unterliegen. Kisten und Ballen, jedes einzelne Kolli, müssen mindestens bis zur Hälfte ausgepackt werden, gleichpiel welches ihr Inhalt sei. Ferner melden Telegramme aus Lindau am Bodensee , sowie aus Friedrichshafen weitere Einzelheiten über die jezige Art der Bollkontrole auf der gesammten Grenze: Allem Anschein nach würde namentlich auf sozialpolitische Literatur gefahndet, und so müßten die Viehhändler ihre Geldtaschen öffnen. Nordostbahnbeamte ihre Aftenhefte; sogar die Briefschaften von Privatpersonen würden durchsucht. Einer der Ersten, die in Lindau einer strengeren Durchsuchung unterzogen worden sind, war übrigens der schweizerische Abgesandte zu den gegenwärtig in Friedrichshafen tagenden Verhandlungen der Bodensee - Uferstaaten.
Ueber Maßregelungen der Bergarbeiter wurde auch in einer am 10. d. in Waldenburg abgehaltenen Versammlung von Bergarbeitern der Gruben des Fürsten Plek lebhafte Klagen geführt. Fast wäre an jenem Abend auf den fürstlichen Gruben ein neuer Streik ausgebrochen, welcher nur durch das Zureden einiger Häuer verhütet wurde. Veranlassung zu der anfänglichen Weigerung, anzufahren, gab die Entlassung zweier Deputirten der Bergarbeiter. Die Erregung unter den Bergleuten ist nach der Schlesischen Volkszeitung" eine große. Man hört fortwährend Klagen über die Herabminderung der Gedinge, Verlängerung der Arbeitszeit u. f. w. Die Bergleute fassen die ihnen zu theil gewordene Lohnerhöhung überhaupt sehr problematisch auf. Die Kohlenpreise sind von einzelnen Verwaltungen bedeutend gesteigert worden, so daß diese Erhöhung die Zulage am Lohn weit überschreitet. Diese Erhöhung der Kohlenpreise hat naturgemäß auch rückwirkend sich geäußert auf Fleisch- und Brotpreise, und wer trägt diese Erhöhung? Nur die Arbeiter, welche die Konsumenten sind.
Zu den angeblichen„ Zulammenrottungen" der Maßen: Luc berger Maurer auf dem Plerrer schreibt die„ Fränt. Tages Dia Aiga un Wir haben d Die ertra polizeiliche Verordnung( es handelte sich um Sachen des Maurerſtreits vom Stadtmagistrate der menachrichtigt lischen Hauptstadt Bayerns erlassen wurde, hat die von dimachen und Seiten erhoffte und erwünschte Wirkung bereits gehabt. it unsere An rend die seit einigen Tagen erfolgten Ansammlungen von ellier drei groß
statirt wurde, durchgängig harmlofer Natur waren, hat fich die dieſem sin
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Diesem Grun Bild, faum als der polizeiliche Ukas der amtlichen Feder und das Fed floffen war, vollständig verändert. Nachdem gestern( FreRegenten!" Abend zwischen 6 und 7 Uhr auf polizeiliche Anordnung Eine b städtische Feuerwehr sich den Spaß" machte, die am le perger S versammelten Neugierigen mit Wasser zu begießen, konnte ordneten Gr Publikus nicht gleich in die ihm aufgedrungene Rolle als at nämlich gossener Pudel finden, schüttelte darüber theils verwundert Tagespoſt" fi Kopf, theils ertönten mißbilligende Aeußerungen über di polizeilichen Genieftreich. Dierauf lick lich lugs einer der ogen, bere ließ un, gerade wesenden Polizeibeamten seinen Amtsrock holen, schlüp eise zum Ba das Amtskleid und verlas schnell die Aufruhra nwalt an& Als natürlich die Menge nicht gleich in alle Winde sich alb drei flüchtigen konnte, hie und da auch verwunderte und mis Herr Grillen! gende Aeußerungen sich vernehmen ließen, ritt Kavallerie Besellschaft gezogenen Säbeln ein, im Hintergrunde erschien Infanter Bayern . Let aufgepflanztem Bajonnet und als nun auch die Polizeidemokratische Rourage friegten, eine Anzahl Perfonen, die sie als wiuftigen Höhe oder vermeintliche Streifer erkannten, herausgriffen und Spißen der tirten, liefen die großen und die kleinen Kinder unter obligehen will, n Geschrei hinterdrein und der Aufruhr" war fertig. uhigen und das bayerische Militär nicht verständig, so hätten leicht unünftig stimm dige Menschen todtgeschossen werden können. Und das Die M um deswillen, weil hier etliche Innungsbaumeister iberale Korre ihren Arbeitern mißgönnen eine etwas vermind rubenve Arbeitszeit zu zu erlangen, die von jedem gerecht irten die Ar kenden als vollständig gerechtfertigt erklärt wird... paltungen hö Als Hauptgrund, warum der Magistrat jene ertra polizungen feine Verordnung erließ, gab der Stadtvater und deutschscheinen gehal sinnige Agitator Rath Scharrer an:„ daß die arbehen Bestrebu den Maurer( nämlich die über die zehnstündige Arbeit halten. D hinaus) wissen, sie würden Schuß genießen". Wie die Bonand daran und wohl auch die Leute von dem Kaliber des Rath Sch Schröder, B diesen Schuß auffaffen, dafür folgendes Beispiel: Ohnghaß sie in de zu derselben Zeit, als der Rummel am Plerrer stattaben. zwischen und 7 Uhr, ging vor dem eingeplankten Bau Aus Do Baumeisters Schneider in der Goftenhofer Hauptstraße irte von Bec Maurer, der ordnungsgemäß um 6 Uhr Feierabend geboch Abend hatte, vorüber, einen Moment durch die Spalte in den Abs. 3 des B plaz guckend. Sofort erhielt derselbe von dem innen bem Sonntag lichen Baumeister oder von einem der dort arbeitenden en Delegirte sellen einen so wuchtigen Schlag auf die Nase, daß die em sie wider sofort aufschwoll und der Verlegte vor Schmerz laut on den Arb schrie. Der dort stationirte Polizeidiener K., Een a rohe Handlungsweise mit ansah, rieb sich vergnügt tattgehabten Hände, ausrufend: So it's recht, so ist es reelegirten au Kommentar überflüssig. Im Uebrigen möchten wir Belsenkirchen Gesinnungsgenoffen und überhaupt alle denkenden Arber Delegirten dringend ersuchen, heute und an den folgenden Abenden che Frist zu Blerrer nicht zu besuchen und überhaupt unter feinen Bergleute auf ständen sich an irgend welchen Zusammenrottungen oder multen zu betheiligen. Es muß unbedingt unsere Aufgabenklage. An dem großen Publikum zu beweisen, daß die Sozialdemoeglichen Gru an den durch die eigenthümlichen Maßnahmen der Bolibar hier besch hörden größtentheils erst hervorgerufenen Tumulten nicht Belagerungsg theiligt, noch viel weniger ihr Urheber ist. Denn da man eine Arbeit zutage die Sozialdemokraten nur zu gerne für alles rejetten. Um genehme und Unerquickliche verantwortlich macht, so gilleshalb beson ießt, unsere Gegner mit diesen ihren Behauptungen adabrik besteht. surdum zu führen und durch striktes Fernhalten von allen multen und Zusammenrottungen den Beweis zu führen, ei dem Vors die Sozialdemokratie damit nichts zu thun hat." ir Fachverei acht; beschla anfenfaffe d der, einen g Brillenberger
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Zum Friedensschluß auf Samoa . Bekanntlich die Könige" Mataafa und Tamasese Frieden geschlossen. hierauf bezügliche Briefwechsel zwischen Beiden hat( nach Korrespondenz der Franks. 3tg." aus Sydney ) in der segung aus dem Samoanischen nachstehenden Worth öpfer. Der Magiagi, 27. April 1889. An Eure Hoheiten von ird in der moega und Lufiiiufi und an Eure Partei. An die Tuehens gegen In vergangenen Tagen schrieben wir, daß es möglich für andgericht I wäre, uns zu versöhnen und daß Frieden zwischen uns Uetersen ( werden konnte, und Ihr waret nicht im Stande, diesem alts von de entsprechen. Deswegen wünschen wir deutlich zu zeigen, andlung ent weder Nußen und Segen in den Kriegen find, die wir ge Durch haben, oder in irgend einem zufünftigen Kriege. Desonat Mai ist es unsere feste Meinung heute, daß wir uns versöhnen ch wird noc und daß der Frieden zwischen uns bekannt gegeben we 3. gemeld Es ist unsere aufrichtige Hoffnung, daß Ihr Euren Willen bekannt geben werdet. Wir haben Euch, die Großmächte Als vor alle Leute in Kenntniß gesezt, daß der Krieg zu Ende ist Sexton di viel an uns liegt. gez. Die Häuptlinge und Regenten Magiagi." Das Antwortschreiben Tamasese's lautet folgen
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werden sollte; doch er war Gehorsam gewöhnt und so ließ Bodenthür hatte er offen gelassen, um Licht herein zu lassen. Anderem in einem der Zimmer dort unten der gleiche Ginachten in
er von seiner Herrin sich anketten.
Aber dies machte ihn nun erst recht wüthend gegen den, welcher die Ursache seiner Gefangenschaft war. Sowie Therese auf ihr Zimmer zurückgekehrt und Theodor allein draußen auf dem Gange geblieben war, fing der Hund an, grimmig zu bellen und auf dem engen Raum herumzutanzen, den die Kette ihm frei ließ; dann und wann machte er einen Ruck, um zu versuchen, ob es ihm nicht gelingen werde, Halsband oder Kette zu zerreißen oder den Hollunderstamm zu entwurzeln, an dem die Kette befestigt war.
Theodor aber neckte ihn noch mehr. Er fand Gefallen daran, ein Thier zu reizen, das ihn nicht erreichen konnte und vor Wuth darüber schäumte. Er ging ganz nahe an ihn heran, nur eine Fußbreite zwischen sich und dem Punkte lassend, welchen die Kette dem Hunde zu erreichen gestattete, und fing dann an, auf allen Vieren vor ihm herumzukriechen und ihm Grimassen zu schneiden. Er bohrte ihm einen Esel, streckte die 3unge gegen ihn heraus, spuckte ihm in die Augen und ahmte das Hundegebell nach. Hau! hau! Möchtest mich gern erwischen, nicht wahr? Hau, hau! Da ist meine Nase, beiß, sie ab, wenn du kannst. Nun, du bist mir ein schönes Hündchen. Du garstige Bestie! Hau, hau! So zerreiß, doch deine Kette! Komm, raufe mit mir. Schnappe nach meinem Finger, du hast ihn ja vor deiner Nase. Nur zu, wenn's beliebt!"
Es war eine Mondscheinnacht und als der Hund verstummt war, lag tiefe Stille über der Landschaft. Eine wunder
bare Ruhe, deren Melancholie die vereinzelten Stimmen gedämpften Ruf Almira!" hören ließ, rief zugleich eine ans unten zm
der Nacht und der Einöde noch phantastischer machten. Wagengeraffel, Mühlengeklapper, Menschenstimmen sind hier nicht mehr zu hören. Es ist dies ein Reich der Sümpfe, Inseln und Untiefen. Von Zeit zu 3eit schallt ein tiefes Brummen durch die Nacht, der Pfiff der Rohrdommel, dieses befiederten Sumpfbewohners. Der Flug von Nacht vögeln zieht dahinsterbende Akkorde durch die Luft und der ausruhende Wind macht sich Aeolsharfen aus den Pappeln, durch deren zitterndes Laub er rauscht. Der Wasserhund heult im Rohr und ahmt die Stimme eines weinenden Kindes nach, und der Hirschkäfer schnurrt an der weißen Wand der Hütte. Ringsumher liegt das dunkle Dickicht, in welchem Feen ihren Fackeltanz zu halten scheinen, unter den morschen Bäumen fahren Irrlichter umher, einander verfolgend; den Blumengarten aber übergießt der Mond mit seinem vollen Silberglanz und die hohen Malven umschwärmen Nachtschmetterlinge mit filberglänzenden, pfauenartigen Flügeln. Wie erhaben, wie herrlich ist diese Einöde! Die ganze Seele versenkt sich in ihre Betrachtung.
durch den Kopf gefahren. yar ich genö Und als Timar, an der Ecke des Hauses stehend, Stimme aus der in der Veranda geöffneten Thür den Na Almira, als wäre eine Stimme das gespenstige Echo andern.
Beide Rufer traten überrascht auf einander zu. Die andere Gestalt war Therese. Sie sind von Lagerstätte herab gekommen?" frug die Frau." " Ja, ich konnte nicht schlafen."
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,, Und was wollten Sie mit Almira?" " Ich will Ihnen die Wahrheit gestehen. Mir kaman nicht sp: Gedanke, ob nicht dieser... Mensch den Hund vergnes verveh hat, weil er plöglich so still geworden." Rächtigen fi
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Ganz derfelbe Gedanke kam auch mir. Almira!" enten Sie den Ruf kam der Hund aus seinem Loche hervor wedelte mit dem Schweif.„ Nein, es fehlt ihm nimit. Sie sagte Therese. D Sein Lager auf dem Gange ist unberün Komm, Almira, ich will dich losbinden." at fich geleg
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Das große Thier legte den Kopf in den Schoß feiter nicht a Herrin und ließ sich ruhig das lederne Halsband abneh hört." sprang an ihr hinan, leckte ihr die Wangen und wandte Ich wil Wenn nur keine Menschenstimmen sich hineinmengten hierauf zu Timar, hob eine der großen zottigen Pfoten ie haben, o in diese Stimmen der Nacht. die Höhe und legte sie als Beweis seiner hündischen cht ohne A Aber auch das ist der Fall. Dort unten, in den beiden achtung hübsch in Timars flache Hand. Dann schüttelte lb, aber vo ie mir Ach bellte nicht mehr; sie war zu Verstand gekommen. Der schen, denen irgend ein böser Geist den Schlummer geraubt nachdem er sich einmal auf die rechte und dann Almira hielt plößlich in ihrer größten Wuth inne. Sie kleinen Löchern der Hütte liegen gleichfalls schlaflose Men- Hund sein Fell, streckte sich der Länge nach aus, und bli ß Sie mit S Klügere giebt nach, dachte sie. Sie reckte den Kopf hoch hat und die mit tiefen Seufzern die Stimmen der Nacht liute Seite geworfen, ruhig im weichen Gras liegen. nnten. Je efem Dache empor, als wollte sie das vor ihr stehende vierbeinige Thier vermehren. Aus dem einem 3immer hörte Timar in die Nacht bellte nicht mehr. Man konnte vollkommen darüber beruh sein, jener Mensch weilte nicht mehr auf der Insel.
sich betrachten, dann machte sie Kehrt, und scharrte nach Hundeart mit den Hinterfüßen nach rückwärts, Staub und Sand aufwirbelnd, so daß jenes andere Thier Mund und Augen voll bekam, worauf es seinen Platz verließ und in das das Gebell Gebell des Menschen, in Flüche ausbrach. Almira aber zog sich sammt ihrer Kette in das neben dem Hollunderstamme befindliche Loch zurück, aus dem sie nicht wieder hervor tam; fie bellte auch nicht mehr, nur ein fieberhaftes Keuchen ließ sich noch lange vernehmen.
Auch Timar hörte es. Er konnte nicht schlafen. Die
hinausseufzen: D du lieber Jesu!" während aus dem anderen 3immer O Allah!" herauftönt.
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Dort kann man nicht schlafen. Was giebt's dort unten, das Niemanden schlafen läßt?
Während Timar seine Gedanken zu sammeln sucht, fährt ihm etwas durch den Kopf, daß ihn antreibt, sein Lager zu verlassen, sich, den Ueberrock, unter dem er gelegen, schnell anzuziehen und auf der an die Bodenthür angelehnten Leiter zur Erde herabzusteigen.
In demselben Augenblick wie ihm, war auch jemand
auf
Therese trat näher an Timar heran. Kennen Sie die angetha
Menschen?"
erde Ihnen " Ich traf einmal in Galaß mit ihm zusammen.bten. Wen kam auf mein Schiff und benahm sich so, daß darüber ins Reine kommen konnte oder ein Schwärzer sei. Buletzt warf ich ihn hinaus. besteht unsere ganze Freundschaft."
Und wie famen Sie auf den Gedanken, daß dimen, wen
Mensch Almira vergiftet haben könnte?"