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Beilage zum Berliner Voltsblatt.

Nr. 172.

Die Hyänen des Leichenfeldes.

Amerikanische Zeitungen können die Gräuel bei der Ueber­schwemmung im Connemaughthale nicht schrecklich genug schildern. Es soll schwimmende Räuber gegeben haben, welche bie treibenden Leichname mit eigener Lebensgefahr beraubt

haben.

Diese Bösewichter erschoß man oder hing sie auf, wenn man Kleinodien, über deren Erwerb sie sich nicht ausweisen wesen sein, Ungarn von Geburt. Es wäre interessant zu er= find, welche das Unglück ihrer Mitmenschen so rücksichtslos

benutzt haben.

wahrscheinlich

Freitag, den 26. Juli 1889.

Es ist eine der einfältigsten Anmaßungen unserer Zeit, zu glauben, sie habe zuerst die Volkswirthschaft erfunden. Diejenigen, welche sich früher mit dieser Frage beschäftigten, waren nicht, wie heut zu Tage, heuchlerische, schlüpfrige Malthufianer, sondern häufig recht gute, fromme Menschen, er­griffen vom Anblick menschlichen Elends. Sie waren bestrebt, bie Unebenheiten dieses Lebens auszugleichen, wie z. B. Karls des Großen Sohn, Ludwig der Fromme , der mit Etienne Boileau schon damals der Eintheilung der Arbeit sein Augen­merk zuwandte. Auch Mönche wie Thomas von Aquino , der sich bemühte, das Wesen des Kredits zu ergründen. Nach ihm sollte der Kredit ein christlicher und kein jüdischer sein. Er leuitand unter demselben eine Hilfe für den Bruder und nicht eine Ausbeutung desselben, nicht die Mittel, die, welche wenig haben, zu unterdrücken und zu berauben, um denen, die mehr haben wollen, es möglich zu machen, dies ohne Mühe zu erlangen. Dem Gelde, von dem solch' mißbräuchliche Anwendung den das Volk ihm heut schon giebt, welches es nichtswürdiges Kapital" nennt.

Der ungarische Landmann hat gewöhnlich weder Geld noch Unternehmungsgeift zur Auswanderung. Es sind ganz rohe, unwiffende, von Hungerlöhnen lebende Menschen, welche in ihrer kein abgum, ben im" Baſſer treibenbei fet grobes Unrecht darin gemacht wird, hätte er ſicher benſelben Stamen genében,

abzunehmen.

es häufig vorgekommen sein, daß die Soldaten deutschen Frauen Bei der Invafion der Franzosen in Deutschland 1806 foll

be

wenigstens habe ich dies aus dem Munde von damals lebenden Personen gehört.

jedenfalls nicht.

-

Diese Hunnen sollen den Todten Finger und Ohren ab­geschnitten haben. Sie dachten, diese Schmucksachen würden doch in die Erde eingegraben werden. Schön ist solches Thun gegenstand, sondern ein Lebensbedürfniß. Fast jeder Mann trägt am fleinen Finger einen Diamantring und auch Hemd­fnöpfe mit dergleichen Edelsteinen.

Für Amerika ist der Diamant fein Lurus­

Eher würde eine englische alte Jungfer auf ihren Thee ver­zichten, als die Amerikanerin auf Diamanten. Vornehme Damen, Bürgersfrauen, Ladenfräuleins, Arbeiterinnen, Dienstmädchen, alles trägt in Amerika Diamanten. Begegnet man einmal einer schlecht gekleideten Frau ohne solche Ohrgehänge, so Bällen habe ich in Amerika Damen gesehen, die im Haar, sicher sein, daß dieselben im Leihhaus sind. Auf auf der Schulter, an den Armen und Fingern, in den Ohren and auf dem Kleid Diamanten im Werthe von 2 Millionen

fann man

Schon vor Aquino hat Chryfoftomus das faule und gie­rige Geld angegriffen, das ohne Arbeit schnöden Gewinn be­swedt. Wie unverständig", rief er aus, säen zu wollen ohne

6. Jahrg.

Im Aquarium tam vorgestern eine ganze Sendung vers schiedenartiger Loris an, darunter reich orange und tiefroth auf der Brust gefärbte Moschus- Loris von den blauen Bergen. Es war ein interessanter Anblick, als die schönen Vögel nach langer Reise in engem Käfig die geräumige Volière mit sicht­lichem Behagen durchflogen. In zwei Volièren daneben schwärmt es jetzt von Hunderten von afrikanischen Prachtfinken, welche in buntestem Federschmuck schillern. Die beiden neuen Orangs, eine kostspielige Erwerbung, schlagen gut ein. Der eine geht bereits Streden vollständig aufrecht. Sie vertragen sich bestens mit dem jüngsten Chimpansen, mit dem sie ihre Wohnung theilen. Die großen Affenarten sind meist recht gut­müthige Thiere. Der größte der drei Ghimpansen spielt würde= voll den Patriarchen und spendet den anderen gern von seinen Obstschäßen. Da ein ganzer Apfel durch das trennende Gitter nicht hindurchgeht, so hat er Ueberlegung genug, Stücke abzus beißen und sie mit den Lippen hindurchzureichen, was höchst poffirlich aussieht.

Berliner Wirthshaus- Humor. In einem hiesigen Keller findet sich folgender Sinnspruch: Wer am Teller leckt,

Sagt mir, daß ihm's schmeckt; Wer mir' was läßt steh'n,

Muß zu Dressel geh'n."

Erde, Regen und Pflug?" Alle, die in so verwerflicher Recht eindringlich warnt ein Wirth in der Alten Jakobstraße: Weise ackern, werden nur Unkraut ernten, werth, in's ewige Feuer geworfen zu werden. Hinweg deshalb mit diesen Miß­geburten des Goldes und Silbers, Vernichtung jener scheuß­lichen Fruchtbarkeit."

Es wächst hienieden Brot genug

Für alle Menschenkinder,

Auch Rosen und Myrthen, Schönheit und Luft Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für Jedermann, Sobald die Schoten plazen.

Lokales.

H.

Seid gemüthlich, meine lieben Gäste, Thut, als wäret Ihr bei mir zu Haus, Laßt's Euch schmecken auf das Allerbeste,

Streiten zweie, fliegen beide' raus."

Sehr unparteiisch hält sich ein Wirth in Berlin O:

"

Mir sind alle Gäste gleich,

Christen, Juden, Heiden;

Nur auf die hab' ich' nen Piek,

Die politisch kohlen,

Die verfluchte Politik

Soll der Teufel holen."

Weisheitsvoller flingen die Sprüche in einigen vor­

nehmeren Wirthshäusern. So heißt es im Pschorr:

Trinke nicht in Hast, als sei's ein Spiel, Der Weise trinkt bedächtig, aber viel."

In den Restaurationsräumen eines Hotels im SW. mahnt

ein Vers: Ueber die Witterung des Monats Juni d. J. äußerst sich das fönigliche Meteorogische Institut in seiner

Bällen von eigens dazu gemietheten Geheimpolizisten bewachen, monatlichen Uebersicht, welche in der Stat. Korr." veröffent

weil Diebstähle bei dergleichen Gelegenheiten nicht zu den Aus­

nahmefällen gehören.

licht wird, folgendermaßen: Das ungewöhnlich warme und heitere Wetter, welches dem Mai einen so ganz außerordent­

Nun stellten sich aber, nachdem die Wasser abgelaufen, lichen Charakter verliehen hatte, hielt mit seltener Beharrlichkeit

noch eine andere Sorte Hyänen ein, mit der deutlich auss resprochenen Absicht, die Lebenden schonungslos zu berauben.

auch im Juni an. Mit Ausnahme einiger Tage um den 20., wo die nahezu normalen Wärmeverhältnisse durch den Gegen­

Das waren aber feine armen, unwissenden, elenden Ungarn , faß zu den voraufgegangenen heißen Tagen den Eindruc sondern wohlfituirte, geriebene, mit allen Salben gesalbte ziemlich fühlen Wetters hervorriefen, war die Temperatur be­waltenden Schredensumständen wahrhaft Todeswürdige ihrer Geschäftsleute", die das Verbrecherische, ja unter den obs Handlungsweise sehr wohl begriffen. lichen Zeiten ebenso gut wie die Leichenräuber der Volks- obachtungen nur einen noch wärmeren Juni( 1756) aufzuweisen. Thresgleichen sind auch stets in aufgeregten, unglück- Landes und hat seit Beginn genauer meteorologischer Be

mittelwucherer an den Laternenstangen gewöhnlich auf( z. B. vor

Es waren feine Spizbuben und Räuber in des Wortes gewöhnlicher Bedeutung, sondern ganz gemeine Wucherer, welche die große Noth des Volkes benußten, um billig und idlecht aufgekaufte Nahrungsmittel mit zehnfachem Profit den Tarbenden und Nothleidenden anzuschwindeln.

daß man

trächlich hoch. Das Monatsmittel zeigte in ganz Norddeutsch­land einen Ueberschuß von 3-4 Grad gegen den Durchschnitts­werth. Berlin gehörte wieder zu den wärmsten Orten des

Es ist somit eine höchst auffallende Eigenthümlichkeit dieses Jahres, daß zwei unmittelbar auf einander folgende Monate Mitteltemperaturen zeigen, wie sie höher seit mehr als einem Jahrhundert in den gleichen Monaten nicht vorgekommen sind. Die Niederschläge waren, wie sich aus der Tabelle des Meteorologischen Instituts ergiebt, sehr ungleichmäßig vertheilt; sie rührten meist von Gewittern her, die in diesem Monat un­gemein häufig waren. Nur ein einziger Tag im Monat ( der 18.) blieb ohne Gewittermeldung; einzelne Orte hatten 11 bis 12 Gemittertage. Im Osten waren die Niederschlags­tage sehr gering( 2-8), doch wurde troßdem die normale Höhe der Niederschläge vereinzelt erreicht. So hatte z. B. Neustrelitz in zwei Niederschlagstagen das normale Quantum von 61 Mm. Im Allgemeinen war der Monat viel zu trocken. Die Zahl

Dieser gemeine Profit ist aber, der verschleiernden Neben­amstände entkleidet, ebenso gut Raub zu nennen, wie die Beuteftüde der sogenannten Hunnen". Ja, jedenfalls viel idlimmer noch, denn die Todten hatten keinen Schaden davon, waren ja auch ertrunken). Aber die Lebenden" wurden durch ihnen diesen irdischen Tand abnahm( die Erben ben Bucher dieser echten Raubthiernaturen ihrer Existenzmittel der trüben Tage war durchweg sehr gering, die der heiteren an beraubt und an den Bettelstab gebracht.

Die überladirten Hunnen hing man aber leider nicht auf.

einzelnen Orten beispiellos hoch; Memel hatte 14, Lauenburg i. P. 17 und Röslin sogar 18 heitere Tage.

lität des Profitchenmachens. der Handels- und Geldschneiderei, regelungen russischer Studenten geht uns von dem ar- Bericht­berart durchfeucht, daß es gar kein Verständniß mehr für das Berbrecherische des Wuchers hat, dem sich alle Handels- und Geschäftstreibende hingegeben haben.

Wir lesen in der Volks- Beitung": Ueber Maß­erstatter eine längere Mittheilung zu, welche wir nicht voll­ständig wiedergeben, weil wir die Richtigkeit derselben nicht kontroliren können, zumal die neuliche Mittheilung bezüglich der Auslieferung des Studenten Wildermann sich als falsch heraus­gestellt hat. Der Berichterstatter versichert heute, es hätten wirklich mehrere Auslieferungen stattgefunden, auch seien vielen

Und es hätte sich ruhig weiter ausplündern und die zur werfthätigen Hilfe herbeeigeeilten Bürger es ganz ruhig ge­ichehen lassen. Diesen abscheulichen Bestien, diesen wahren Hyänen des Leichenfeldes, wußte man nicht anders beizu- russischen Studenten die alljährlich zu erneuernden Erlaubniß­fommen, als das einige mitleidige, reiche Personen ebenfalls scheine zum Aufenthalte in Berlin seitens der Polizei nicht Lebensmittel auftauften und sie zum Selbstkostenpreis ab­

gaben.

verlängert worden. Bezüglich der Auslieferung nach Rußland wird bemerkt, daß diese Maßregel infolge der eigenthümlichen Verhältnisse bei den russischen Behörden nicht immer zur Aus­

Diese Vampyre der modernen, bürgerlichen Gesellschaft, die ihr Raubgeschäft auch unter normalen Verhältnissen unverfroren führung fommt. So gelang es auch dem Cand. med. Mendels bie Leute ja nicht zwingen, ihnen etwas abzukaufen, oder Geld betreiben, beschönigen ihr verbrecherisches Treiben damit, daß sie gegen Wucherzinsen von ihnen zu nehmen.

wäre ja wahnsinnig, wenn sich jemand freiwillig berauben ließe. Das ist aber eine ganz lächerliche, sophistische Ausrede. Es Wie Sort das Schicksal" den Wanderer dem im Waldesdickicht Kongreß theilgenommen. lauernden Räuber in den Weg führt, so ist es hier die größte

Noth", welche ihn zu dem in seinem Bureau im feidenen Schlaf- mit der Boff. 3tg." geschrieben: Dieses Unglück, ebenso wie

tod hockenden Wucherer treibt.

Biftole auf die Brust seze mit den Worten: Die Börse oder Ist aber ein Unterschied darin, wenn ich Jemand die

Den Leben!" aber verhungern!"

oder

wenn ich ihm sage:" Dein Geld her,

Der Eine ist so gut ein Wegelagerer wie der Andere. Die ungeheuren, riesenhaften Vermögen nehmen in einem geradezu erschreckenden Verhältnisse zu. Dr. Razinger sagt sehr

fohn, der nach dem Posener Sozialistenprozeß in Plößensee feine Strafe verbüßte und dann von hier an Rußland ausges liefert wurde, noch an der Grenze sich mit dem russischen Straschnit in Güte auseinanderzufezen. Mendelssohn begab sich nach Paris und hat bekanntlich an dem internationalen Mit Bezug auf das Dampferunglück bei Köpenick frühere derartige Unfälle, sind wesentlich der mangelhaften Bauart der Vergnügungsdampfer zuzuschreiben. Der Steuermann bezw. das Steuer dieser Dampfer befindet sich hinten am Heck; leß­teres ist tiefer gelegen als der Vordertheil des Schiffes; ferner befinden sich meist in der Mitte des Dampfers die hoch über­bauten Kajüten- Eingänge, sowie die Rapitänsbrücke und der Schornstein. Die schlechteste Aussicht durch diesen niedrigsten, ganz hinten gelegenen Plaz und durch die angeführten Hinder­der gerade die beste, freieste Aussicht nöthig hat. Daß der Kapitän oben auf der Kommandobrücke dem Steuermann hin und wieder

treffend: Die Ausbeutung der menschlichen Gesellschaft durch nisse vollkommen versperrt, hat der Steuermann

das bewegliche Kapital vollzieht sich mit der Regelmäßigkeit eines Naturgefezes. Wenn nichts geschieht, um dem Einhalt

zu thun, jo liegt Europa schon in einem halben Jahrhundert mit der Hand die ungefähre Richtung angiebt oder auch zuruft,

getnebelt zu den Füßen einiger hundert Bankhäuser."

ist doch keine Schiffssteuerung oder Schiffsführung, noch dazu

Und alle diese Vermögen sind durch die Ausbeutung spät Abends, wenn die meisten Vergnügungsdampfer mit vielem

der Arbeit Anderer entstanden.

Defterreich, hat durch den unverschämten Börsenwucher 2 Milli­Die Spekulation", sagt Dr. Schäffle, ehemals Minister in Aftien sechs großer französischer Eisenbahnen gewonnen( die arden 620 Millionen Franken über den Emissionswerth der deutschen Eisenbahnen nicht gerechnet)."

Bähligen

anderen

finanziellen und

Rechnet man zu diesem fabelhaften Gewinn die uns nehmungen, welche den harmlos vertrauenden Aktionären aus der Tasche locken, bedenkt man, daß kleine Rentner und

Tumult und Musik zurückkommen; da kann der Steuermann den Kapitän weder sehen noch hören. Das Steuer muß in der Mitte des Schiffes frei und hoch gelegen sein, so daß der Steuermann freie Uebersicht hat und nicht wie ein Blinder auf Kommando oder Zeichen und Gutdünken steuert. Hätte der Dampfer, dem das Unglück passirt ist, ein in Mitten hoch ge­legenes Steuer gehabt, so hätte der Unfall nicht paffiren fönnen, denn der Steuermann hätte das Schiff haarscharf in der Ge­malt gehabt so aber mußte er sich durch seinen unglücklichen

"

Kinderwagen und Hunde dürfen nicht in die Markt­

Sparfame Arbeiter hunderte von Millionen hierzu beigesteuert halle mitgebracht werden", so lautet wortgetreu der Inhalt von

haben, so hat man einen schwachen Begriff davon, was der

herausgefogen hat.

Blakaten, die neuerdings an den Eingängen sämmtlicher

Geldmensch", der unumschränkte Beherrscher der Kapitalien, Berliner Markthallen angebracht find. Geschmackvoll ist das

nicht.

,, Drückt Dich ein Kummer, Quält Dich ein Schmerz, Trinke sechs Liter,

Leicht wird das Herz."

Ein anderer Spruch lautet philosophisch: Die Menschen fagen immer,

In den von

die Sprüche

hervorgeht:

Die Zeiten werden schlimmer:

Die Zeiten bleiben immer,

Die Menschen werden schlimmer."

gemischterer Gesellschaft" besuchten Lokalen haben meist praktischen Zweck, wie aus dem folgenden

Wenn ich mein Brot verdienen soll,

Mußt Du Dein Brot bezahlen,

D'rum schlägst am Brote Du Dich voll, Dent' nicht, daß wir es stahlen!"

Mit epigrammatischer Kürze predigt ein anderer Bierwirth seinen Gästen:

"

Pumpft Du, so lumpst Du!"

Die Werder'schen Obstzüchter haben in ihrer legten Generalversammlung beschlossen, den Plaz an der Spree in der Ziegelstraße, neben der föniglichen Klinit, welcher 198 Ruthen groß ist, zu kaufen, um dortselbst den Obstverkauf für Berlin zu etabliren. Der Kauf soll indeffen nur dann perfekt werden, wenn den Werderanern gestattet wird, dort anzulegen und ihre Produkte zu veräußern. Der Kaufpreis beträgt inkl. der Gerichtskosten 2c. ca. 600 000 M.

Durch die Explosion einer Granate wurden gestern Mittag gegen halb 12 Uhr zwei bei dem Metallwaarenhändler Cohn jun., Waffergaffe 21, beschäftigte Arbeiter schwer verwundet. Cohn hatte bei einem seiner legten Einkäufe unter anderen alten Eisenwaaren auch eine Granate erstanden, welche zwei Arbeiter in einem auf dem Hofe gelegenen Schuppen zerkleinern sollten. Natürlich waren Herr Cohn sowohl als auch die Ar­beiter der Ansicht, die Granate sei bereits entladen. Das war aber nicht der Fall. Als einer der Arbeiter mit einem Hammer auf das Eisen schlug, muß er den Zündstift getroffen haben, denn plöglich explodirte das Geschoß mit lautem Knall. Von den umherfliegenden Eisensplittern wurden die beiden Arbeiter am Kopf, am Unterleib und den Beinen schwer verleßt. Die sofort herbeigerufene Polizei ordnete die Ueberführung der Vers unglückten nach dem Krankenhause Bethanien an.

Nahe am Einsturz. Laut einer an den Hofthüren des Hauses Alexanderstraße 61 angeschlagenen Bekanntmachung des Wirths ist der Durchgang des Hauses nach Königsgraben 10 resp. der Markthalle für die Bewohner genannter Straße und der anliegenden Straßen bis auf Weiteres gesperrt, da sich das Haus in sehr baufälligem Zustande befindet und dieser Tage einzustürzen drohte. Infolge einer sofort von Baumeistern vorgenommenen Revision des Hauses wurde dasselbe, um es vor plöglichem Einsturz zu bewahren, mittelst Schienen, Balken­lagen und Trägern gestützt. Das Gebäude ist eines der ältesten Berlins .

Krieg in Frieden. Wie uns telephonisch gemeldet wird, wurde gestern ein Knabe, der die Fichtestraße von der Hasen­haide nach dem Tempelhofer Feld entlang ging, plößlich von einer Kugel in den Oberschenkel getroffen, so daß er bewußtlos zu sammenbrach. In den Schießständen der Hafenhaide geben Der Abtheilungen des Kürassierregiments Schnellfeuer ab. Knabe, dessen Name und Wohnung nicht ermittelt werden fonnte, wurde in das Elisabeth- Hospital geschafft.

Polizeibericht. Als am 24. d. Mts. Morgens der Zimmer­meister Els behufs Besichtigung der Zimmerarbeiten auf dem Dach des im Bau begriffenen Hauses Antonstr. 17 umherging stürzte er infolge eines Fehltrittes auf den Hof hinab und er­litt mehrere Rippenbrüche, sowie innerliche Verlegungen, an deren Folgen er kurze Zeit darauf in der Universitäts- Klinik verstarb.

Gerichts- Beitung.

Interessante psychiologische Momente bot eine Ver­handlung, welche gestern vor der Ferienstraffammer am Lands gericht II. stattfand. Der 20jährige Kommis Robert Walther war vom Schöffengericht in Spandau wegen Diebstahls in 16 Fällen zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Sein Vater hatte dagegen Berufung eingelegt und hatte, nachdem erst Rechtsanwalt Arthur Stadthagen die Bertheidigung übernom men hatte, dieſem noch den Rechtsanwalt Dr. Friß Friedmann