Hause noch schlechter haben. Da dieser Versuch" so überaus gut ausgefallen ist, darf wohl angenommen werden, daß in Bukunft die Ferientoloniften in ausgedehntem Maße zur Arbeit verwendet werden. Dann soll man aber auch das Kind beim rechten Namen nennen und nicht mehr fagen Ferienkolonien", fondern Arbeitsfolonien", oder Ferien- Arbeitsfolonien", das wäre jedenfalls richtiger!
Bur Feuerbestattung. Die Genehmigung zur Beisehung von Urnen mit Aschenreften ift dem Berliner Verein auf dem städtischen Friedhofe in Friedrichsfelde , dem jüdischen Friedhofe in Weißenfee, und dem Friedhofe der Freireligiösen Gemeinde ertheilt. Kürzlich hatte der Vorstand eine Eingabe an den Vorstand der Dreifaltigkeitsgemeinde gerichtet, indem das Mitglied, Herr B., nach seinem Ableben die Beiseßung seiner Aiche in einer Urne auf diesem Friedhofe wünschte. Hierauf ging folgende Autwort ein: Dem Vorstand erwidert der Ge meindefirchenrath auf das geehrte Schreiben vom 2. Juni 1889 ergebenst, daß derselbe nicht in der Lage und berechtigt ist, Theile des der Gemeinde gehörigen Kirchhofes zu einem anderen, als dem stiftungsmäßigen Zwecke, nämlich der Be stattung von Leichen der Sitte und den gesetzlichen Bestimmungen gemäß benußen zu laffen. Es ist daher ausgeschlossen, einem Mitgliede des Vereins für Feuerbestattung eine Stelle lediglich zu dem Zwecke zu überlassen, um dort Ueberrefte von durch Feuer zerstörten Leichen aufzustellen." Der GemeindeKirchenrath Schulz.
Im Monat Juli cr. weist die internationale Gedächtnißtafel der Flamme" 54 Leichenverbrennungen nach, davon 12 in Gotha , 6 in Zürich 12 in Turin , 2 in Trespiano, 1 in Bologna , 6 in Stockholm , 8 in New- York und 7 in Cin cinnati .
Krieg im Frieden. Zwei größere Unglücksfälle haben fich am Dienstag und Mittwoch beim Ererziren der Potsdamer Garnison zugetragen. Beim Regiments- Ererziren auf dem Bornstedter Felde überschlug sich am Dienstag das Pferd eines Gardes- du- Corps von der Schwadron, welche bisher in Char lottenburg garnisonirte. Der Soldat kam dadurch zu Falle und rannte dabei seinem Vordermann die Lanze thatsächlich durch die linke Seite des Unterleibs, so daß derselbe schwerverlegt in das Potsdamer Garnison - Lazareth gebracht werden mußte. Noch ärger war eine Verlegung, von welcher am Mittwoch Vormittag ein Soldat des 1. Garde- Regiments 3. F. betroffen wurde. Auf dem Schießplaz bei Marquardt sollte am Abend eine Felddienstübung des Regiments stattfinden, zu welchem 3wed ein Kommando unter Führung eines Unteroffiziers vorausgeschickt war, um an verschiedenen Punkten des Terrains fog. Kanonenschläge anzubringen. Dieselben bestehen aus einer größeren Quantität Pulver und Sprengstoff, welche in die Erde vergraben wird, während oben die Zündschnur heraussieht. Der martirte Feind hat dann den angreifenden Truppen gegenüber diese Kanonenschläge zu entzünden, um dadurch Artilleriefeuer zu marfiren. Beim Eingeben eines solchen Kanonenschlages fam nun der Soldat der Zündschnur zu nahe, wodurch der Sprengstoff erplodirte und zwar mit solcher Gewalt, daß dem Soldaten der halbe Unterschenkel des rechten Beines fortgeriffen wurde, während der dicht in der Nähe stehende Unteroffizier Verlegungen am Kopfe und an der Hand erhielt. Noch am Nachmittag mußte dem schwerverleßten Soldaten im Lazareth des 1. Garde- Regiments, wohin er per Wagen gebracht wurde, das Bein amputirt werden.
Größere Transporte Militärgefangene find während der lezten Tage nach dem A. f. d. H." in Spandau eingetroffen und dem dortigen Festungsgefängniß überführt worden. Dieselben tamen aus Posen und Rastatt .
Seit der Anpreifung von Geheimmitteln in öffentlichen Blättern durch die Behörden entgegengetreten wir d, suchen die Geheimittelfabrikanten auf anderem Wege ihre Waare ins Publikum zu bringen und zwar geschieht dies neuerdings, indem sie ihre Mittel durch Brochüren anpreisen, welche als Kreuzbandsendungen durch die Post an bestimmte Adressen geschickt werden. Eine dieser neuerdings vielverbreiteten Geheimmittel- Brochüren führt den Titel„ Taubheit endlich heilbar" und zwar preist sie als Heitmittel den von Dr. Mountain in London Chanpery Lane 64 erfundenen chinesischen Balsam an, der nicht blos nach jener Brochüre Erneuerung der Dhrtrommeln und Wiederherstellung der Gehörnerven, sondern so gar Heilung angeborener Taubheit bewirken soll. Der Preis Dieses wunderbaren chinesischen Balsams ist auf 4,50 Mark bemessen, stellt sich aber dadurch, daß letterer aus der Apotheke zur Austria " in Wien bezogen werden muß, einschließlich des Porto auf 6 M. 70 Pf. Nach den von amtlicher Seite vorgenommenen Ermittelungen sind die Bestandtheile Dieses Balsams, der aus Mohnöl, Glycerin und Weingeist zusammengesett ist, in jeder Apotheke für 70 Pf. zu haben. Nicht minder schwindelhaft ist die Anpreifung des Krampfpulvers von Dr. Start in Liebau( Schlesien ), das in einer solchen Geheimmittel- Broschüre neben Krampf- Thee als Mittel gegen Epilepsie empfohlen wird. Diefer Thee besteht aus Baldrianwurzel, Beilchenwurzel, Engelsüß, Faulbaumrinde, Arnitablüthen, römischen Kamillen und Sennesblättern; das Krampf Pulver ift hergestellt aus pulverisirter Baldrianwurzel und einem reichlichen Busage von Zucker. Der Preis für die beiden Mittel ist auf 11 Mt. 85 Pf. berechnet; nach der Arzneitare find die einzelnen Bestandtheile in der Apotheke für 3 Mit. 75 Pf. zu haben. Daß diese beiden Mittel gegen Epilepsie unwiffam sind, braucht faum noch gefagt zu werden. Feuer in der Ausstellung. Gestern Abend entstand in der Maschinenhalle der Allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung" Feuer, das einige Draperien ergriff und sich sehr rasch über dieselben verbreitete. Trogdem wurde der Brand von den anwesenden Aufsehern und Arbeitern so schnell geTöscht, daß die in der Ausstellung ftationirte Feuerwehr- Abtheilung nicht einmal in Aktion zu treten brauchte. Der Schaden, den die Flammen angerichtet haben, scheint trotzdem nicht unerheblich zu sein, wie eine von der Direktion der mitbetroffenen Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft ausgehende Mittheilung befagt. Dieselbe lautet nämlich wie folgt: Das Feuer in der Maschinenhalle der Allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung ist in der Abtheilung der Firma Erfurt u. Sinell ausgebrochen. Die Flammen verbreiteten sich geschwind auf den anstoßenden Pavillon der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft, legten dort die Dekorationen in Asche, mit denen die geschmackvoll arrangirte Ausstellung gegen den Nachbar abgeschlossen wurde, und ergriffen zulegt die Apparate und Gegenstände, welche in der Nähe des Entstehungsortes sich befanden. Der verursachte Schaden dürfte sich auf mehrere Tausend Mark beUeber die laufen, für die die Gesellschaft versichert ist." Entstehungsursache des Brandes ist Näheres noch nicht festgestellt.
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Ein Berliner Sittenbild. Ein bedauerlicher Unfall, wodurch ein Sohn seine Mutter mittelst eines Revolverschusses nicht unerheblich verwundete, gelangte dieser Tage in einer Sanitätswache des Ostens zur Behandlung. Die in der Großen Frankfurter straße wohnende Frau R. befigt einen einzigen 16 jährigen Sohn, welcher in einem Engrosgeschäfte der Königsstadt in die Lehre ist. Der Vater des Knaben lebt von seiner Frau getrennt, und das Verhältniß zwischen den beiden Ehegatten ist ein so unerquickliches, daß es zwischen denselben zu außerordentlich turbulenten Szenen kam und der Mann mehr fach gedroht haben soll, daß er seiner Frau doch noch einmal Eins" verfezeu werde. Infolge derartiger Redensarten schaffte fich der Knabe, der seine Mutter über alles liebte, den Vater bagegen fanatisch haßte, zum Schuße derselben einen Revolver an, und als er vor einigen Tagen die Wohnung der Mutter betrat, zeigte er der erstaunten Frau die Waffe, gleichzeitig den Mechanismus des Revolvers und das Laden desselben auseinandersezend. Hierbei vergaß der junge Mensch, den nunmehr geladenen Revvloer zu sichern, und im nächsten Augen
blid erdröhnte ein Schuß. Als der Pulverdampf sich verzogen, lag Frau R. vor Schmerzen stöhnend am Boden; die Kugel war der bebauernswerthen Frau, welche dicht vor ihrem Sohn gestanden, in das linke Bein gegangen und hatte derselben etne schmerzhafte Fleischwunde verursacht. Die Leidende wurde, nachdem ihr in der Sanitätswache ein Nothverband angelegt worden, nach einer Privat- Klinik geschafft, der junge K. das. gegen, welcher vor Schmerz und Neue fast wahnsinnig geworden, hat die unfelige Waffe sofort vernichtet.
Don
in der Wohnung des geeilt, um d uns mitgetheilten Betrug Lieutenants v. T. in der Chauffeeftraße, fowie einen ganzeige zu bring gleichen Schwindel bei einem in ber Philippitraße wohnhafte eraus, daß der Dragoner- Offizier verübt zu haben. Die erschwindelten Klebatte. dungsstücke( Offizier Röde, Baletots 2c.) hat St. alsbalb verjet werk gelaufen und die Pfandscheine verkauft.
Der 3
Polizeibericht. Am 1. d. M. Bormittags fiel ein 9 till gehalten h riger Knabe bei der Badeanstalt Ziegelstraße 4 in die Spenden, um Er wurde bereits bewußilos durch die Schwimmlehrer der indurch nach d stalt aus dem Waffer gezogen und nach erfolgreichen Wiede deren Hunde w Rigdorfer belebungsversuchen nach der elterlichen Wohnung gebracht. dings auch mit Zu derselben Zeit fiel in der Wäschefabrit von Wolf u. Glabrigen Beugen feld, Zehdenickerstr. 12b, eine Arbeiterin aus dem zweiten Sted Der Amtsanwa in einen Fahrstuhlschacht etwa 13 Meter tief hinab und erlitlagten, auf mel
Eltern entlaufen war, hat vor einigen Tagen dem einen
de an
Amtsbureau einen empfindlichen Schaden verursacht. Der Knabe war in Rirdorf vagabondirend von einem Gendarm aufgegriffen und nach dem Amtsbureau gebracht, wo er angab, Karl Ludwig zu heißen und nicht zu wissen, wo seine Eltern wohnen. Nunmehr wurde der angebliche L. nach dem Waisen- derartige Verlegung beider Beine, daß fie nach dem jüdische Fürst Bismarc Krankenhause gebracht werden mußte. Nachmittags wurde o", Otto Sto der Ecke der Gollnow - und Landsbergerstraße eine 80jährlein in dem der Frau von einem Geschäftswagen überfahren. Sie erlitt fchment Uff", der in Aufenthaltes in demselben für seine vollständig zerrissene eigene Verlegungen am Kopf, sowie einen Bruch des rechten Schliff Sonntag, den Kleidung ein neuer Anzug übergeben. An dem darauf folgen- beins und wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshai gebracht. Kurze Zeit darauf wurde vor dem Hauſe Bojen in der Preffe e ftraße 29 ein 3jähriges Mädchen von einem Boftwagen bismard an u
hause gebracht, woselbst er, da sein Körper über und über mit Ungeziefer bedeckt war, einer gründlichen Reinigung unterzogen werden mußte, und wurde dem Knaben für die Zeit seines
den Morgen war der hoffnungsvolle Junge verschwunden und alles Suchen nach demselben erwies sich als vergeblich.
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fahren und anscheinend innerlich schwer verlegt.
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unterwarf er di
Nachdem die
brach auf dem Hofe des Grundstücks Melchiorstr. 4 ein und und seine Ein einem Hängegerüst aufgestelltes Schußdach infolge Ueberlai durch abgeschlagenen Buß zufammen und stürzte auf den gatte, die Vero runter beschäftigten Arbeiter Schulz, so daß derselbe anfcheine hemen, wurde schwer verlegt nach dem Krankenhause Bethanien gebracht wegebracht, worau den mußte. Am 1. d. M. fanden Gneisenaustr. 90, in der Anklage ni Seinem Seitengewehr Taschenuhr und Portemonnaie mit 1,20 Unfallverhütungsausstellung und Pallisadenstraße 98 fleine dem fraglichen Brände statt, welche von der Feuerwehr gelöscht wurden.
Ein räuberischer Soldat ergriffen. Der Musketier August Böttcher von der 4. Kompagnie des Infanterie- Regi ments Prinz Friedrich Karl von Preußen "( 8. Branden burgischen Nr. 64), welcher sich am 21. v. M. aus seiner Garnison Prenzlau heimlich entfernt hatte und in der darauf folgenden Nacht auf offener Landstraße zwischen Prenzlau und dem Dorfe Dedelom dem Lehrer Jahnke unter Bedrohung mit hiesige Kriminalpolizei hier ergriffen und dem hiesigen Militärgericht überliefert worden...
Einen seltsamen Fund machten am Montag Morgen Arbeiter, welche sich nach ihrer Arbeitsstätte in Berlin begeben wollten, zwischen Tempelhof und Schöneberg . Sie fanden auf ihrem Wege mit gräßlich entstelltem Gesicht und am ganzen Leibe zitternd einen anständig gekleideten Mann in ungefährem Alter von 50 Jahren an der Böschung des Ringbahndammes liegend. Sein ganzer Anzug war durchnäßt und mit Blut besudelt, welches ihm unaufhörlich aus einer flaffenden Kopfwunde über's Gesicht rieselte. Nach der Ursache seines Zustandes befragt, antwortete der Mann faum vernehmbar, daß er in Tempelhof am Sonntage stark gezecht und dann den Heimweg nach Schöneberg über die Felder angetreten habe. In der rabenschwarzen stürmischen Nacht fei er lange halbtrunken umbergeirrt. Plößlich bei einem starken Windstoß habe es über ihm furchtbar gekracht, und sei ihm ein schwerer Aft auf den Kopf, dessen Bedeckung der Wind ihm abgeriffen, gestürzt. Glaubhaft erschien diese Erklärung und sie wurde auch durch äußere Zeichen unterstüßt. Die Arbeiter reinigten den Verunglückten, verab reichten ihm Branntwein und Brot, dann führten sie ihn bis in die Nähe seiner Angehörigen in Schöneberg . Die genaue Adresse wollte der verunglückte Becher aber nicht verrathen. Seine einzigen oft wiederholten Worte waren: Warum bin ich nicht bei Mutter'n geblieben! Nein, meine Herren, muß man sich nicht schämen, die Woche so anzufangen?!" fl
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der Unfähigte gegen den Fi Beleidigung zu darauf an, ob
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dem Autor des
Bewegung der Bevölkerung der Stadt Berlin . In der Woche 7 Juli bis 13. Juli 1889 fanden 260 Eheschließungen statt. Lebend gebr wurden 931 Kinder, darunter 116 außerehelich, todtgeboren waren 37 mit außerehelichen. Die Lebendgeborenen find 32,6, die Todtgeborenen 13 m Mille der Bevölke ung, die außerebelich Geborenen find bei den Lebendgebore 12,5, bei den Todtgeborenen 32,5 pet. Die Zahl der gemeldeten Sterbefälle Staatsanwalt i trug 920, die sich auf die Wochentage wie folgt vertheilen: Sonntag Montag 104, Dienstag 146, Mittwoch 140, Donnerstag 142, Freitag 127, abend 113. Von den Gestorbenenserlagen an Mafern 3,19
Scharlah
Pocken O, Rose 1, Diphtherie 18, Bräune 0, Keuchhusten 6, Ri fieber 2, Typhus 8, Ruhr 3, Syphilis 2, Altersschwäche 23, Gehirn 15, Lungenentzündung 34, Lungenschwindsucht 84, Diarrhoe 84 B durchfall 232, Magendarmtatarrh 56. Durch Bergiftung tam 1 Berfon durch Selbstmord, Eines gewaltsamen Todes starben 25 Personen, und zwar h Verbrennung oder Verbrühung 1, Ertrinken 6, Erhängen 2, Erftiden
Ueberfahren 3, Sturz oder Schlag 8, Schußwunde 3. 10 Todesfälle durch Selbstmord herbeigeführt.
find
Sieran
Dem Alter
2-3
find die Gestorbenen Unter 1 Jahr alt 543( 59,0 pet. der Gem
terblichkeit), 1-5 Jahre 66, 5-15 Jahre 28, 15-20 Jahre Jahre 44, 30-40 Jahre 50,
Auf die Standesämter vertheilen sich die Todesfälle folgendermaßen:
stadt jenseit, westlich( Va.) 63, Luisenstadt jenseit,
öftlid( b)
Artikels für er für den Angef Bestrafung def Beitung" fei Geldstrafe vo
Angeklagten S er dem Ermess Rechtsanwalt wie der Herr der Strafbarkei wolle, man die
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aber eine Str feiner Ansicht einem Staatsm Lebens nicht e fet, fo fönne niemals aber Schichten des mit der inner verftanden fei Kritik und m fpredhe. Schm fanzler, daß Streben zu ge
Mille der
40-60 Jahre 72, 60-80 Jahre über 80 Jahre 14 Personen. In hiesigen Krankenhäusern ſtarben 1484 schließlich 13 Auswärtige, welche zur Behandlung hierher gebracht ma Kölln Dorotheenstadt( I.) 24, Friedrichstadt ( II) 23, Friedrich- und S berger Vorstadt( III) 41, Friedrich- und Tempelhofer Vorstadt( IV) 67, Lou Luisenstadt diesseit und Neu- Kölln( VI) 59, Stralauer Viertel, westlich( V 64, Stralauer Biertel, östlich( VIIb) 40, Rönigstadt( VIII) 70, Spandauer ( IX) 31, Rofenthaler Borstadt, füdlich( Xa.) 70, Rosenthaler Borstadt, nir ( Xb.) 48, Oranienburger Borstadt( XI) 98, Friedrich Wilhelinstadt und Ma ( geschriebenen Bevölkerungszahl( 1 488 418). Die Sterblichkeitsziffer in folge Städten des Deutschen Reiches mit mehr als hunderttausend Einwohne Chemniz. 43,0, Danzig 34,0, Dresden 33,9. Düsseldorf 40,2, Elberfeld Frankfurt a. M. 24,9, Hamburg mit Vororten 32,0, Hannover 39,7, Ron Königsberg 28,9, Krefeld 36,2, Leipzig 42,2, Magdeburg 55,4. Münden Nürnberg 35,4, Stettin 39,6, Straßburg i. G. 29,7, Stuttgart 27,0 auf Sa In anderen Großstädten Europas mit mehr als dreihunderttausend Einwo betrug die Sterblichkeitsgiffer in Amsterdam 25,3, Budapest ( Borwode)& Dublin 16,3, Liverpool 24,6, London 19,3, Paris 22,3, Petersburg ( Bor
Durch hedendes Waffer lebensgefährlich verbrüht wurde am Mittwoch ein junges, blühendes Mädchen in dem benachbarten Fabrikstädtchen Belten. Die Aermste hatte ver fucht, einen großen, mit fochendem Waffer gefüllten Waschkessel vom Feuerheerde zu heben, ihre Kräfte dabei aber überschäßt, denn der Keffel tippte infolge der gewaltsamen Anstrengungeen des Mädchens um und ergoß sich der Inhalt über den ganzen Rörper deffelben. Die total Verbrühte wurde schleunigt nach Berlin in ein Krankenhaus überführt; leider geben die Aerzte aber keinerlei Hoffnung auf Erhaltung des jungen hoffnungsvollen Lebens.
Der Ruf„ Mittelfeuer" alarmirte in der vorgestrigen Nacht die Löschmannschaften unserer Nordvorstadt nach der in der Prinzen- Allee 56 gelegenen Gerberei von Emanuel Meyer . Dortselbst war Nachts gegen 2 Uhr in noch nicht ermittelter Weise auf dem Dache des massiv gebauten Maschinenhauses Feuer ausgebrochen, welches von dem Nachtwächter des Reviers zuerst bemerkt wurde. Bei dem Eintreffen der Feuerwehr stand das Dach bereits in vollen Flammen. Mit zwei Drucksprizen nahmen die Löschmannschaften den Kampf gegen das Element
es, die Wuth der Flammen zu ersticken. Wie das Feuer, welches den Dachstuhl total vernichtet hat, entstanden ist, war nicht zu ermitteln.
Tofigteit fei a anwalt auch blicken wolle, tonen, daß de des öffentlicher Thatfache gege Tieb. Die geu laubten übersch Betracht ziehen feien und der Urfache, fich
den 4317 Zugezogene, 2320 Weggezogene gemeldet, so daß sich die Bevöll mit Einrechnung der nachträglich gemeldeten Geborenen und des Zuf mindert hat, die Einwohnerzahl beträgt fonach am Schluffe der Berid der den Weggezogenen erfahrungsmäßig zugerechnet werden muß, um 78 1489 200. In der Woche vom 14. bis 20. Juli tainen zur Meldung fektions- Erkrankungsfälle an Typhus 42, Poden 1, Masern 25, Garla
Diphtherie 69, Kindbettßieber 0.
band tours& sid bri todis
270
mmit, i 190 1919 1910
Jod
Gerichts- Beitung
Die in der Steinmekstraße wohnhafte Hebra Otto hatte im März d. J. allnächtlich ihren Aerger. auf und nach dreiviertelstündiger angestrengter Thätigkeit gelang häufig wurde mit großer Heftigkeit an ihrer Klinge zogen und wenn sie oder ihr Ehemann dann dienstbereit den Betten sprangen und das Fenster öffneten, um fid dem Begehr des Klingelnden zu erkundigen, fanden fie mand draußen. Als der Unfua sich immer wiederholte fich der Ehemann Otto eines Nachts im Thorwege des überliegenden Hauses auf die Lauer. Bald erschien denn ein Mann, der kräftig an der Klingel zog und sich dann Der Aufpaffer erwischte ihn aber die nächsten Minuten gehörten nicht zu den angenehmen
Durch einen Selbstmordversuch aus Konkurrenzneid hat der in der Rosenthalerstraße wohnende Kommissionär Ernst H. seinem Leben ein Ende zu machen versucht. Der etwa 40jährige Mann betreibt seit langer Zeit ein schwunghaftes Bermittelungsgeschäft, deſſen eigentlicher Leiter sein Sozius haftes Vermittelungsgeschäft, dessen eigentlicher Leiter sein Sozius war. Vor Jahresfrist war Lekterer aus dem Geschäft ausgetreten und hatte ein Konkurrenzgeschäft etablirt, welches bald dasjenige seines früheren Mitinhabers H. überflügelte und wodurch diesem erheblicher Abbruch und petuniärer Schaden gethan wurde. So kam es, daß zwischen den beiden früher eng befreundeten Männern eine bittere Feindschaft entstand, welche in Thätlichkeiten ausartete und schließlich zu einem Injurienprozeß in Moabit führte, in welchem H. zu einer empfindlichen GeldStrafe verurtheilt wurde. Der allmälige bevorstehende Ruin feines Geschäfts hatte dem früher lebensluftigen und heiteren H. allen Muth geraubt und in den lezten Wochen machten fich bei demselben Spuren von Tieffinn bemerkbar. Als die Frau des Kommissionärs am Donnerstag Nachmittag einiger Beforgungen wegen für furze Zeit die Wohnung verließ, versuchte . durch einen Revolverschuß in den Kopf seinem Leben ein Ende zu machen. Als die durch die Detonation erschrockenen Flurnachbarn in das Zimmer des H. drangen, fanden sie denfelben blutüberströmt am Fußboden liegen. Der sofort hinzugerufene Arzt stellte fest, daß die Kugel in den Hinterkopf gedrungen, doch ist der Zustand des Verwundeten nicht lebensgefährlich.
Bezüglich des gemeldeten Attentats gegen Frau Sch. ergänzt die Kriminalpolizei ihre erste Notiz dahin, daß die That in der Lehrterstraße furz vor der Einmündung in die Perlebergerstraße verübt ist, und der Thäter anscheinend ein Buhälter die Lehrterstraße in der Richtung nach der Straße entlang geflohen ist. Die Ueberfallene, welche sich in der Charitee befindet, will wiederholt Hilfe" und Wächter" gerufen haben.
Flüchtig geworden unter Mitnahme bedeutender Summen ist der in der Linienstraße in der Nähe der Joachimstraße wohnende Schneidermeister Ernst Wilhelm. Derselbe hatte von hiesigen Engrosfirmen große Waarenposten auf Kredit entnommen, die er in der letzten Zeit zu Schleuderpreisen verfaufte. Als die Geschädigten hiervon Mittheilung erhielten, denunzirten sie W. bei der hiesigen Staatsanwaltschaft, welche nunmehr die Verhaftung deffe ben vornehmen laffen mollte. Inzwischen hatte W. von der ihm drohenden Verhaftung Wind erhalten und war spurlos aus Berlin verschwunden. Auch die sofort nach dem Moltenmarkt zitirte Frau des Durchbrenners zog es nach einmaliger Vernehmung daselbst vor, ebenfalls zu verschwinden und alle angestellte Recherchen nach dem flüchtigen Ehepaar find bis jetzt vergeblich gewesen. Der den Gläubigern des W. zugefügte Schaden ist ziemlich beträchtlich und mag an 6000 M. betragen.
Leben des Ergriffenen. Er wurde außerdem aur gebracht und dann mit einem Strafmandat von Mark wegen groben Unfugs bedacht."
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regelte, ein gewiffer Friedrich Behrens, hatte die Dreif wegen der Höhe der Strafe Berufung einzulegen, im gef
Termine vor der zweiten Instanz fonnte er aber nur dauern des Gerichtshofes darüber aussprechen hören, auf eine weit höhere Strafe gegen ihn erkannt worden diese würde bestätigt worden fein.
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An die fallche Adresse wandte fich der Kleiderb Samuel Goresty, als er eines Vormittags in ber des Zentralhotels Geschäfte zu machen suchte. Er nidte ihm begegnenden Herrn vertraulich und freundlich
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müffe dem An Tage, daß er bliden tönnen deshalb auch benjelben fr
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des Artikels v
fache jedes S abfaffe. Er h leidigung dar Ausführungen
Der Artikel, nadh preußisc
preußischen bürger bas R dem Artitel
enthalte foga mard, denn einen politifd prochenermaß
er der gefäh Jahren die Jahlreich gewe Fall der Rei würde, wenn Strafantrag
und
er einen verwundert fragenden Gegenblick erhielt, trata den Herrn mit der Frage heran, ob derselbe nicht alte zu verkaufen habe. Der Gefragte schmunzelte und seinte
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nicht abgeneigt und über das eventuell abzuschließende sprechend, gingen fie nebeneinander her. Als sie sich vo Bolizeibureau befanden, spannte der Begleiter plößlich
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freizusprechen. Juriid. Nach dahingehend, Beichlagnahm dieses Jahres Gerichte min dahin, die vo
Seiten auf, er legitimirte fich als Kriminalbeamter und for
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Goreßfy auf, ihm in's Polizeibureau zu folgen. wird das Ansprechen des Publikums feitens der Händle alten Kleidern als grober Unfug angesehen und Gore hielt auch dieferhalb ein Strafmandat. Er beantragte liche Entscheidung und behauptete im geftrigen Termin der Beamte ihm eine Falle gestellt habe. Nicht er habe ben angesprochen, sondern umgekehrt habe der Fremde zue ihn die Frage gerichtet, ob er einen alten Ueberzieher
Da der Beamte dies unter seinem Eide verneinte, der Angeklagte verurtheilt werden und wurde die 5 M. oder 1 Tag Haft bemessen.
fo
Straf
Wenn es sich um Thierquälerei handelt,
leid mit dem vermeintlich mißhandelten Thiere und burd die Beobachtungsgabe mancher Zeugen häufig durch das
Gefühl des Zorns gegen den Thäter getrübt. So ging in einem Falle, welcher gestern der Prüfung der 96, Ab des Schöffengerichts unterlag. Der 15 jährige Bäderle
Jänide sollte
in
Merg
Paul einen Ziehhund erregender Weise mißhandelt haben, war hierfür nicht der Stelle von einem Augenzeugen, dem pensionirten mann W., burch einige Ohrfeigen gezüchtigt, sondern
aud
von demselben angezeigt worden, worauf er in eine Ge von fünf Mark genommen wurde. Der Angeklagte beb ihm sei bitteres Ünrecht geschehen. Der als Zeuge vern ehemalige Beamte bekundete, daß er eines Tages vo unter dem Vorgeben, daß er von den betreffenden Vorgesezten seiner 3 Treppen hoch belegenen Wohnung aus gefehen
Jener Schwindler, welcher gegen Offiziersburfchen
der Burschen beauftragt sei, Kleidungsstücke zur Reparatur abzuholen, wiederholt Betrügereien mit Erfolg ausgeführt hat, ist heute in der Person des 27 jährigen Karl Rohde ermittelt und zur Haft gebracht worden. Der Gauner ist geständig, den
Bich
wie der Angeklagte den vor dem Wagen gespannten quer über den Damm geschleift und dazu fortwähre Fußtritten und Faufthieben traktirt
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es nicht länger mit ansehen können und sei be
der Beschlagn
gründet. De gangene Bele dem zweiten
fei die Frage
es aber zweif
Der Angellag entdeden m Anschluß an
aufgehoben n
erlegt.
50
Den Ki Schäftigten fabrit Aftien die Arbeit in wird erfucht,
20
Gine Tammlung
tag, den 29.