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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Red Das heiligste Recht des Polkes, wie es ist

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und wie es sein soll.

idt, dürfte es wohl angebracht sein, eine Betrachtung über die Angesichts der Zeit der Reichstagswahlen, die immer näher laffe und in Sedeutung derselben anzustellen, eine Betrachtung darüber, was bas allgemeine Stimmrecht dem Volte schon genügt und welche

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ien Zentral tänden einer auch durch ing geboten. ralfaffen der B nicht aus

fprüche baffelbe daran hat.

Welchen Werth hatte die Einführung des allgemeinen Beitritt immrechts im Jahre 1867? Das allgemeine Stimmrecht, ls einem Jeden ein gleiches Recht, denselben Einfluß auf die Beleggebung und damit dieselbe Macht einräumen sollte, wurde 1848 vom preußischen Volke erstrebt und erreicht. Es Dar ein allgemeines und gleiches, wenn auch kein direktes ahlrecht, das dem Volte gewährt" wurde; denn indirekt sing erft aus Wahlmännern die National Versammlung

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Beilage

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Doch fie

Mein der Abel, deffen Herrschaft in den deutschen   Ländern od allgemein Geltung hatte und der damals die Hauptstüze Rönigthums war, konnte nicht dulden, daß dem ärmsten Ranne daffelbe Recht, wie dem vornehmsten Adligen einge­

war eine wahre wahre Bolts- Vertretung.

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war. Immerhin mochte der Saß, daß alle Preußen

fonnte als Phrafe immer auf dem Papiere bleiben; aber on feiner praktischen Konsequenz, einem Parlament auf Grund des gleichen und allgemeinen Stimmrechts mußte der Adel mit Seht seine Abschaffung fürchten und so schaffte die absolutistische Begenrevolution das allgemeinen Wahlrecht ab, stürzte die Sationalversammlung um. Die Drei- Klaffen- Wahl( nach Fürst Bsmard), bas elendste Wahlsystem", wurde dem Volte auf gebrängt und damit die politische Herrschaft des Besizes kon­

Rituit.

Freitag, den 23. August 1889.

effenvertretung(!) fei, der zuviel alte Parlamentarier, sog. Be­rufs- Parlamentarier" habe, bekannt ist es, daß die Regierung" durch Zölle, indirekte Steuern und Monopole fich von den Geldbewilligungen der Volksvertreter unabhängig machen möchte, bekannt auch, daß Herr v. Puttkamer  , der schneidige Polizeiminister, als er eine Einführung der viel moralischeren" öffentlichen Stimmabgabe in Aussicht stellte, eine Maßregel, wodurch die Gleichheit im Stimmrecht ganz illusorisch gemacht wäre, wie auch die Allgemeinheit durch größeren politischen Indiffe­rentismus, durch Stimmenthaltung daß Herr v. Puttkamer  zu dieser Rede von seinem Meister" beglückwünscht wurde. Was Wunder, daß der Landrath Herr von Rauchhaupt vor einigen Jahren es ganz ungenirt aussprach, das allgemeine Wahlrecht untergrabe alle Autorität, alle patriarchalische Sitte, und daß sogar nationalliberale Zeitungen bereit waren, für die Zukunft an einer Aenderung, d. h. natürlich Beschneidung des allgemeinen Wahlrechts mitzuhelfen. Auch die Einrichtung der Diätenlosigkeit, die eine Korrektur des allgemeinen Wahlrechts sein sollte, aber nur eine Verkürzung desselben dem Volke gegenüber, nur ein dem Reichthum ausgestelltes ist Privileg war, ebenso volksfeindliche

eine

Maßregel wie bie Verwandlung ber 3jährigen Legislaturperiode in die 5jährige zum Zweck des selteneren Gebrauchs des allge­meinen Wahlrechts. Wenn der allmächtige Ranzler trotzdem nicht auf die Mahnung konservativer Zeitungen einging, einen Staats­streich in Bezug auf das allgemeine Stimmrecht zu machen, als sie bei der Septennatsablehnung durch den vorigen Reichs­tag die befte Gelegenheit dazu für gekommen erachteten, wenn er trok seiner Ansicht, daß es einerlei sei, ob ein Volt absolu­tistisch oder konstitutionell regiert sei", nicht daran denkt, das allgemeine Stimmrecht anzutasten, so unterläßt er das offenbar nur wegen seiner Vaterschaft desselben, falls er nicht für seine Popularität fürchtet. Immerhin hätte sich der Reichskanzler den Dank der Nation erworben, wenn er nicht unfreiwillig der großen Volksmaffe die Gesetzgebung in die Hände gelegt hätte; denn die Einführung des allgemeinen Stimmrechts ist das be­deutendste Ereigniß in der europäischen   Kultur seit dem Jahre 1848, ganz besonders in der deutschen   Geschichte, da es dem neuen Deutschen   Reiche erst seinen Charakter giebt.

Das allgemeine Wahlrecht hat eine schnelle Zersetzung der politischen und wirthschaftlichen Verhältnisse gebracht, und so erklärt sich auch das wichtigste Ereigniß in der neuesten Ge­

Das Bolt verhielt sich dem gegenüber in richtiger Würdigung leiner Behandlung theilnahmlos und lebte in dumpfer Hoffnung auf eine beffere Beit; die Regierung indeß suchte die von ihr ge haffene politische Neuerung sorgfältig zu hüten. Da trat 1863 affalle uf und predigte, nur das Volk selbst könne für sich sorgen; das Bolt felbft müsse handeln und dazu sei ihm das allge= meine Wahlrecht unbedingt nothwendig; dieses müsse es wieder erftreben. Und der vierte Stand forderte es; er, der lles schafft, verlangte die Anerkennung seiner Mündigkeit schichte, die Schaffung des Ausnahmegeſehes nur als ein Rüd­bard bas allgemeine Wahlrecht. Wie 1848 follte die Gesetz schlag seitens der herrschenden Klasse gegen die gewaltige Er Bebung wieder in die Hände des ganzen Voltes gelegt wer ben; bie ftetige unbewußte Kulturentwicklung wie die Vernunft Freilich hat das Proletariat im Verhältniß zu seiner Maffe mußten fich dann allmälig Bahn brechen.

Wer weiß, wie

lange, ja wie viel Menschenalter noch die Masse des Volkes mil ihrer Forderung vertröstet worden wäre, wenn nicht Herr von Bismard, der aus dem Jahre 1849 als reaktionärer Janter genuafam bekannte preußische Premier, fich gezwungen fah, bas verhaßte Defterreich in seinen Vorschlägen zur Res formirung der deutschen   Bundesverfassung zu übertrumpfen, and ausrechnete, die böse fort chrittliche Bourgeoisie, die in dem Barlamente, das man Preußen 1849 eingeräumt, ihm durch itre Oppofition das Leben sauer gemacht, durch Partei des Proletariats zu bedrängen.

und die

Streitigkeiten

beider Staaten

Die Eifersucht

um den Vor­

rang im Deutschen Bunde   veranlaßten ihn, eine Reform= verfassung ähnlich der des Frankfurter   Parlaments mit dem allgemein direkten Wahlrecht dem Volte als neue Grundlage Für den Deutschen Bund   furz vor dem 66er Kriege vorzuschlagen. Gin langes berechtigtes Mißtrauen machte das Volk ungläubig. Als bann zur Ueberraschung der ganzen Welt nach stiller Vor­bereitung Defterreich plöglich überwältigt war, als der König von Breußen die norddeutschen Staaten um sich schaarte, mußte ber Bundeskanzler schon wohl oder übel seine angebotene Bundesreform mit dem allgemeinen direkten Wahlrecht zu felbit die fortschrittliche Bourgeoisie erst nöthigen, endlich dem allgemeinen Wahlrecht zuzustimmen. Doch wie leid es dem riten Diener der preußischen Krone" bald that, der Vater des deutschen Reichs geworden zu sein, das nun auf breitester de­mokratischer Grundlage ruhte, hat die Geschichte genngfam ge­eigt, hat er feine Reue darüber doch mehr als einmal öffent­

Derwirklichen fuchen.

Lidh

ber

Die Wucht seiner Autorität mußte

ausgesprochen. In der Lassalle- Debatte vom 17. Septem­

1878

sagte Fürst Bismarck  : Ich habe das

"

"

6. Jahrg.

gang an Stimmen erlitt, von 9 Abgeordneten im Jahre 1878 aber schon wieder auf 12 im Jahre 1881 stieg und Dank der aftiven Unterstügung durch den Reichskanzler im Jahre 1884 infolge feines Haffes gegen die freifinnige Partei als der Vorstufe der Sozialdemokratie, die noch gefährlicher als diese" sei, zu 25 Mandaten gelangte. Troß alledem wünschte der Reichskanzler kaum zu glauben der Sozialdemokratie noch das dritte Dugend, offenbar immer noch in dem Glauben, durch Polizei und Sozialreform" mit ihr fertig zu werden. Und wieder hat im Jahre 1887 ein arger Wahlkampf getobt, ein Kampf gegen die Demokratie, der durch unerhörte Wahl beeinflussung, durch verzweifelte Mittel es fertig brachte, in einigen Wochen eine Klarheit in die politische Berseßung zu bringen, wie sie bei ruhiger Entwickelung erst in einigen Jahren erreicht wäre, der es fertig brachte, die drei Haupt­der Reaktion parteien einer Au Bartei gegenüber dem Proletariat und der Vorfrucht" desselben zusammen zuschweißen. zufchweißen. Daß das so ist, bezeugt gerade in diesem Tagen Fürst Bismarck  , indem er die nationalliberale Partei, die längst den Liberalismus mit Füßen getreten, aber noch durch ihren Namen und ihre Vergangenheit bisher Viele be thörte, vor dem ganzen Lande eine fonfervative Bartei nannte. Hie Staatssozialismus   hie demokratischer Sozialismus, hie Bismard hie Bebel, dieser Schlachtruf mußte schon bei der Verdoppelung der sozialistischen   Partei im Jahre 1884 jedem sonst unerfahrenen, aber aufmerksamen Beobachter als ein Ruf erscheinen, der künftig die die einzige Wahlparole bilden würde. Und immer schneller schreitet die politische Entwicklung zu diesem Standpunkte. Miquel und Bennigfen, einst Manchesterleute par excellence, verkünden schon offen, daß sie auf dem staatssozialistischen Wege immer weiter schreiten müssen und wollen.

-

Die Nation", ein vornehmes" freisinniges Organ, das vor einigen Jahren gegründet wurde, um nochmal für das freifinnige Bürgerthnm gegen den Sozialismus, sowohl den bureaukratischen oder Staatssozialismus wie gegen den demo kratischen eine wissenschaftliche Vertheidigung zu versuchen, sah sich angesichts der 84er Wahl belehrt und mußte bekennen:

Die Bekämpfung der Sozialdemokratie durch Polizeimaß­regeln beruht auf der Annahme, daß die ganze Bewegung nur durch gewissenlose oder selbst bethörte Agitatoren gemacht sei und unterhalten werde; diese einmal beseitigt, werde Ruhe kommen und damit die Vernunft wieder die Herrschaft über die Geifter der Verführten gewinnen. Das ist die bisherige Entwickelung widerlegt. Für durch und durchaus thörichte schlechte Bestrebungen wer den nicht so lange Zeit hindurch so bereitwillig von vielen Tausenden schwere Opfer gebracht. Die Sozialdemokratie vereint ihre Genoffen nicht blos in der Gemeinsamkeit des Haffes gegen die befizenden Klaffen, sondern auch in dem gemeinsamen leiden­

rungenschaft des Proletariats im allgemeinen Stimmrecht. noch wenig greifbare Vortheile von diesem Recht aufzuzeigen. Das Proletariat mußte fich erst organisiren, es mußte erst seine Intereffen fennen lernen, während eine Kenntniß ihrer Inter­effen allen andere Klassen instinktiv innewohnt. Laffalle sagte den Arbeitern voraus, daß keineswegs das all- schaftlichen, bei Vielen wirklich begeisterten Streben nach gemeine

Stimmrecht durch sich mit einem Schlage beffere Zustände hervorzaubern mürde, daß es aber das einzige Mittel sei, die politische und wirthschaftliche Herrschaft der Kapitalisten zu brechen und zu beseitigen. Und man darf in Anbetracht des 20jährigen Alters des Deutschen Reiches sagen, das Volk hat das Wählen gelernt. Schickte das zielbewußte, aufgeklärte Proletariat 1867 schon 7 Vertreter in den Reichstag  , so zogen 1874 9 und 1877 schon ein ganzes Dußend in den­felben ein. Das beständige Anschwellen der Zahl der Stimmen wie der Abgeordneten mußte die reaktionären Parteien schon damals stußig machen und das stetige ungehemmte Wachsihum der Sozialdemokratie vor Augen führen. Aber immer zu spät sollen gemachte Fehler ungeschehen gemacht werden. Einsichtige Liberale" aus der Bourgeoisie, ein Treitschke, ein David Strauß  , ja ein Bamberger   bedauerten die Beschenkung des ganzen Boltes mit dem allgemeinen gleichen Stimmrecht, sahen aber die Unmöglichkeit ein, dasselbe rückgängig zu machen, da es sich im Volke schon zu fest eingewurzelt habe. Das Proletariat hatte durch das allgemeine Wahlrecht eine Organisation be fommen, es hatte eine selbstständige Bartei gebildet und schon hatte man dieselbe geachtet und gefürchtet. Ließ sich nichts mehr thun, um die kleine, aber wachsende Macht des arbeiten­den Volkes zurückzustauen? Da kamen die Attentate zu ge legener Zeit; man heftete sie der Sozialdemokratie an, nur durch einen unerhörten, verlogenen Wahlkampf, durch zahllose Verfolgungen gelang es, bei der anfangs widerstreben­den Majorität des Reichstages ein Ausnahmegesetz durchzu­segen, das einen großen Theil deutscher Unterthanen fast aller

und

tion. In den deutschen   Rivalitäten mit den Geg- politischen Rechte beraubte, das die junge proletarische Partei

allgemeine Wahlrecht acceptirt mit einem ge= Dissen   Widerstreben als Frankfurter   Tradi baben fie als auf dem Tische liegende Hinterlassenschaft mit nern des Reichs war die Karte einmal ausgespielt und wir ben er einfrieren" laffen möchte, der ihm nicht genug Inter  Befunden." Bekannt ist seine Feindschaft gegen den Reichstag  ,

Die Blitzgefahr.")

the er das Wesen der Naturkraft erkannte, die wohl die Jahrtausende find über den Menschen dahingegangen, rite war, welche ihm seine eigene Ohnmacht bewies und Furcht und Grauen in seine Seele rief.

Schrecken erfaßt

politisch und wirthschaftlich schädigte und das allgemeine Wahl­recht für sie fast illusorisch machte. Das war der erste An­sturm der reaktionären Parteien, dem aber die Sozialdemokratie derart widerstand, daß sie nur in 2 Wahlkämpfen einen Rück­

angesammelte Elektrizität hervorgerufen wird. Als dies er­fannt war, lag es nicht mehr fern, diese Elektrizität mit Hilfe von Metallstangen nach dem Erdboden abzuleiten ( ebenso wie die durch die Elektrifirmaschine gewonnene Elektrizität) und dadurch zu verhindern, daß die Blige ihre verheerende Wirkung auf die Gebäude ausübten. Er entriß

wenn in schwüler Sommernacht der Himmel Blitz auf Bliß wie seine Grabschrift sagt:

Herstellung befferer 3ustände der Arbeiter; in ihr stedt ein gutes Stück Idealismus, ja sie bildet sich, zumal unter dem Druck des Ausnahmegesezes, immer mehr zu einer Art Religion aus, welche ihre enthusiastischen Bekenner, ihre Apostel und Märtyrer hat."

Die alte Volkspartei", die Vertreterin der bürgerlichen Demokratie, die 1881 noch 12 Mitglieder hatte, ist ganz aus dem Reichstage verschwunden; die freisinnige Partei, die ge mäßigte" bürgerliche Demokratie, hat verhältnißmäßig noch mehr Verluste erlitten; denn in den beiden Wahlkämpfen von 1884 und 1887 ist sie fast zertrümmert, während die proletarische, wirthschaftliche Demokratie immer wuchs. Erstere hat an Stimmenzahl bedeutend verloren und wird es immer, bis auch sie aus dem Reichstage ver schwunden ist. Immer schneller gehen die Mittelparteien ihrem Schicksal entgegen, zerrieben zu werden; auch an das Zentrum wird die Reihe kommen, zu verschwinden oder sich zu theilen und zu dem staatssozialistischen Kartell oder zur Sozialdemo tratie sich zu wenden, ebenso wie an die kleinen Protest­parteien, die Welfen, Elsaß- Lothringer und Polen  , die Ver­treter der alten Zeit, welche die ganze geschichtliche Thatsache des Aufbaues des Deutschen Reiches auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechts durchaus ungeschehen zu machen suchen. Fürwahr, das allgemeine Stimmrecht hat dem Volfe genüßt und wird ihm noch mehr nüßen; denn in der Schaffung besselben lag eine wirthschaftliche Nothwendigkeit und somit eine fulturgeschichtliche Wahrheit. Und wenn man die Statistik der Wahlen studirt, in welchen seit Einführung des allge meinen Stimmrechts die Masse des Volts an der Konkurrenz der Parteien, die Gefeße für das deutsche Volf zu machen, theilgenommen hat, dann muß Jeder eingestehen, daß die politische Entwickelung in Deutschland   feinen Stillstand oder gar Rückgang der Sozialdemokratie

von den Wolken nach hervorragenden und zugleich leitenden Punkten der Erdoberfläche oder auf ihr befindlicher Gegen­stände, um sich von da aus zu Leitermassen zu begeben, welche die allseitige Ausbreitung der Elektrizität in der Erde vermitteln. Als solche Leitermassen stellen sich vorzüglich das Grundwasser, fließendes oder stehendes Gewässer, ausge­

noch heute den unzivilisirten Wilden, wie jegliches Thier, dem Himmel den Blitz( und den Tyrannen das Szepter), dehnte unterirdische metallische Leitungen, wie Gas- und

zur Erde sendet, wenn krachend Schlag auf Schlag der

Donner grollt und fahles, gelbes Licht die Nacht erhellt,

bringt.

, Eripuit coelo fulmen, sceptrum qe tyrannis!"*) Aber obwohl die Erfindung des Blizableiters schon

Wasserleitungsröhren u. f. w., dar.

Es ist aber die Blizgefahr für Gebäude abhängig sowohl von ihrer eigenen Beschaffenheit und örtlichen Lage, als auch von der Beschaffenheit des unter ihnen befindlichen Bodens. Je

um die darauf folgende Finsterniß uns um so schauriger älter als hundert Jahre ist, so melden uns die Zeitungen u machen, während strömender Regen die Bäche schwellen doch jeden Augenblick von zündenden Blitschlägen, denen mehr ein Gebäude über seine Umgebung hervorragt, desto laft und praffelnder Hagel Verwüstung über die Felder Gebäude und Menschen zum Opfer fielen.

hebt, die

3wei eklatante Fälle aus diesem Jahre sind gewiß noch in der Erinnerung aller unserer Leser. Wir meinen

Loben der Elemente das Walten einer mächtigen Gottheit den Blitzschlag in die St. Rochus- Rapelle bei Bingen   und Rein Wunder, wenn der abergläubische Mensch in dem

Bewalt bei.

Schrecken

und Verderben über ihn zieht.

den in die meteorologische Beobachtungsstation auf dem Säntis. Beide Gebäude wurden mehr oder weniger ein

Selbst wenn der Mensch sich aus seinem dumpfesten Aber­glauben erhoben hat, legt er doch noch immer der Raub der Flammen, troßdem sie mit Blizableitern ver­Bottheit Blitz und Donner als die Attribute ihrer höchsten sehen waren.

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Jahrtausende sind vergangen, ehe der Mensch das Belen bes Bliges erkannte; aber als er es erkannt, da wußte er auch diese gewaltige Naturkraft in Fesseln zu idlagen und fie in Bahnen zu zwingen, wo sie ihm nicht mehr gefährlich zu werden vermag. Der Erste, dem

In Folgendem wollen wir zu erklären versuchen, wie der Blitz überhaupt zu Stande kommt, und in welcher Weise man sich mit absoluter Sicherheit gegen denselben zu schützen

vermag.

bar:

Der Blitz stellt eine Entladung atmosphärischer Elektrizität die Entladung kann zwischen zwei Wolken oder

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bies gelang, war Benjamin Franklin  , der Erfinder des Blitz- zwischen einer Wolfe und dem Erdboden vor sich gehen;- ableiters; er war auch der Erste, der mit überzeugender Edhärfe nachwies, daß der Blitz durch in der Atmosphäre Regel nimmt der Blig in den letteren Fällen seinen Weg

Thema näher eingehen wollen, verweisen wir auf die vom Ber

*) Diejenigen unserer Leser, welche auf das vorliegende

Befabr.( Berlin  , J. Springer.)

nur die letzteren Fälle kommen hier in Betracht. In der

"

*) Er entriß dem Himmel den Bliz, das Szepter der Tyrannei!" wobei die lekteren Worte auf Frantiins auf Staaten von der Tyrannenherrschaft Englands hinweisen.

liner elettrischen Verein herausgegebene Schrift über die Blik- opfernde Thätigkeit bei der Befreiung der nordamerikanischen

größer ist die Blizgefahr, der es ausgesetzt ist; aus diesem Grunde ist die Gefahr für isolirt stehende Häuser in der Ebene, die nicht von benachbarten Bäumen u. s. w. überragt werden, sowie für Gebäude auf Bergkuppen am allergrößten. Die Blizgefahr ist in den zivilisirten Ländern seit den letzten 30-40 Jahren in beständiger 3unahme be­griffen und zwar hat dies feinen Grund wohl vor Allem in der immer weiter fortschreitenden Entforstung dieser Länder. Der durch Blitschläge verursachte Schaden wird für Deutsch­ land   auf 6-8 Millionen Mart jährlich veranschlagt. Dies ist möglich zu einer Zeit, wo fein 3weifel darüber besteht, daß ein zweckmäßig angelegter Bligableiter fast absolute Sicherheit gegen die Blißgefahr gewährt!

Wenn trotzdem durchaus nicht selten Gebäude, die mit Blizableitern versehen waren, durch den Blitz zerstört wurden, so ist dies einzig und allein auf eine unzweckmäßige Kon struktion derselben zurückzuführen, denn ein Gebäude mit einem fehlerhaften Blizableiter ist viel eher der Gefahr aus­gefeßt, von einem vernichtenden Blitzschlag getroffen zu_wer­den, als ein solches ohne jede Schußvorrichtung. So lange man aber einem ehrsamen Handwerker, der von der Elek­trizitätslehre so gut wie nichts versteht, die Anlage eines