fleuern." London , 2. Eeptember. Gestern Nachmittag fand im Hydepart ein großes Meeting der streitenden Dockarbeiter statt, welchem ca. 150 Personen beiwohnten.. Burns und andere Leiter des Streits hielten Reden, worin fie den festen Beschluß der Dockarbeiter betonten, den Streit weiter zu führen, bis ihre Forderungen von den Direktoren bewilligt feien. Es wurden unter den Anwesenden eine beträchtliche Geldsumme zu Gunsten der Streifenden gesammelt; die Ruhe wurde nirgends gestört."
Großartige 3oll- Defraudationen wurden der Mat. 3tg." zufolge in Antwerpen entdeckt. Der Eingangszoll auf Saccharin beträgt gemäß dem vor wenigen Monaten erlaffenen Gefeße nicht weniger als 120 Frants für das Kilo. Durch Denunziation wurde nun die Zollbehörde benachrichtigt, daß in Waggonladungen voll Hafer, welche seit einiger Zeit in großer Anzahl an eine bedeutende Antwerpener Firma gelangten, anfehnliche Mengen Saccharin verborgen waren. Die Zolldefraudation soll sich auf mehr als eine halbe Million belaufen, was ganz glaubwürdig flingt, denn in einem Waggon von 10 000 Kilo Hafer lassen sich mit Leichtigkeit 100 Kilo Saccharin verbergen, und es hätte noch nicht einmal 50 Waggonsendungen Hafers bedurft, um den Betrug zu mastiren. Die Untersuchung wird äußerst geheim geführt.
Rom , 29. Auguft. In Genua find gelegentlich der Abreise einer Arbeiter deputation zur Pariser Weltausstellung Unordnungen vorgekommen. Es wird darüber berichtet:
Als eine große Volksmenge mit fünfzehn Fahnen die Deputation zum Bahnhof geleitete, erfchollen unter den Fenstern des Königspalastes Hochrufe auf die Republit, sowie Bereatrufe gegen die Trippelallianz. Sofort stürzte sich die Polizei mit intblößtem Degen auf die Menge. Allein erst zwei Kompagnien Militär brachen deren Widerstand. Einige Polizisten wurden verwundet, ein Brigadier erhielt eine schwere Wunde am Arm, rin Redakteur des Secolo" einen Degenhieb über die Schulter. Die Hauptfahne der Arbeiter wurde sequestrirt.
nicht gehörig kontrolirt, aber ftets überfüllt find, leiden die unglücklichen Reifenden Mangel an Luft, Licht, Raum und Nahrung; am Bord des italienischen transatlantischen Dampfers Fanfulla" find fürzlich während der Ueberfahrt von Malaga nach Buenos- Aires 17 Personen( Erwachsene und Kinder), wie diesfeits amtlich veröffentlicht worden ist, Hungers gestorben und ähnliche Fälle werden häufig berichtet. Im südamerikanischen Hafen angelangt, finden die Auswanderer weder Unterkommen noch Unterstüßung; nur Wenigen gelingt es, fich Arbeit zu verschaffen; den Meisten geht es in der Fremde nicht beffer als in der Heimath, welcher fie ihren Fluch zurüdließen.
Infolge dieser Vorgänge ist die Gährung in der Bevölke rung groß. Eine Versammlung von Vertretern der Arbeitervereine von Genua hat darauf bezüglich verschiedene Beschlüsse cefaßt und der Rommission auf Grund der Ausführung ihrer Beschlüffe ein Vertrauensvotum ausgesprochen.
Soziale Ueberlicht.
Wir erhalten folgendes Schreiben: Warnung! Für die Töpfer Berlins ! Da wir durch Vorspiegelung falscher Thatsachen von hier nach Hamburg gelockt wurden, doch durch eigene Ueberzeugung die Forderung der Hamburger Kollegen für gerechte erklären müssen, sind wir infolgedessen wieder nach Berlin zurückgekehrt.- Wir ersuchen alle Berliner Kollegen, fich durch nichts nach Hamburg locken zu laffen. A. Corsally. Koßmann. W. Krüger. F. Keibel. W. Heide. R. Burchardt. Wisti. Stichhahn. Tiek.
Versammlungen.
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längerer Rede ergreift, beklagt lebhaft, daß die Arbeiter nicht arbeiteten durch ihren verwerflichen Indifferentismus ihrem Todfeind, dem Kapitalismus selbst in die Hände. Die Anfor derungen der Arbeiter seien vollkommen gerecht und durchaus nicht die unverschämten wie dies von der gegnerischen Preffe behauptet werde. In gleichem Sinn auch sprechen noch die Kameraden Kohlstedt und Unterlauf. „ Vereinsangelegenheiten" wird befannt gegeben, daß am 21. September im„ Elysium" das Stiftungsfeft gefeiert werden wird. Ferner wird auf die Arbeiterpresse( Berl. Volfs blatt", Bau- Arbeiter") aufmerksam gemacht und deren Lektüre nächsten Versammlung die§§ 152, 153 der Gewerbeordnung Ein Antrag: Daß in der bestellt wird", gelangt zur Annahme. Desgleichen wird ein lei. 3tg auf die Tagesordnung gesezt werden und ein Referent darüber stimmig die folgende Resolution angenommen:
angelegentlichst empfohlen.
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Interessenten in die Welt hinaus pofaunten Gerüchte, at den so „ Die Versammlung erklärt alle von Seiten der Banen Range
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daß die Forderungen der Bauarbeiter ungerechte und nicht gerechtfertigte, als unwahr und macht es jedem Bauarbeiter zur Pflicht, dahin zu streben, die Organis fation zu einer festen zu machen, damit dieselbe im Stande ist, dem Kapital gegenüber unsere Intereffen vertreten zu können und wir nicht ganz und gar zum Den streikenden Riftenmachern ward noch eine Unterstügung den war,
Spielball deffelben werden!"
stande überlassen. Damit schloß die Versammlung.
zugesprochen und die Bemessung der Höhe derselben dem Vors Der Verein der Schriftgießer Berlins hielt am Montag, den 26. Aupust, in Jordan's Restaurant, Neue Grin ftraße 38, eine ziemlich stark besuchte Versammlung mit folgen der Tagesordnung ab. 1. Vortrag: Der Nußen einer Organis fation für den Arbeiter. Referent: Herr R. Baginsky.
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fuffion. 3. Die Lohnfrage an der Komplettmaschine. 4. Wie stellen wir uns zu einem Delegirtentag. 5. Vereinsmillhei lungen und Fragefaften. Der Vorfizende eröffnete die Be sammlung um 9Uhr und ertheilt zunächst dem Referenten das Wort zu seinem Vortrag. Derselbe wurde mit lebhaftem Beifall auf genommen. An der darauf folgenden Diskussion betheiligten fich drei Kollegen, welche fich mit dem Referenten einverstanden erklärten. Punkt 3. Die Lohnfrage an der Komplettmaschine rief eine längere Debatte hervor, welche durch Annahme folgenden als Laien, nicht unter 24 M. an der Komplettmaschine arbeiten. trages ihr Ende erreichte: Mitglieder dürfen, wenn auch noch Punkt 4. Wie wir uns zu einem Delegirtentag ftellen, wurde durch folgenden Antrag erledigt: Beantrage, die Versamm als an der Uneinigkeit der Kollegen selbst, denn wenn die lung wolle beschließen, unseren Vorstand zu beauftragen, Füh lung mit den Vorständen anderer Schriftgießer- Organisationen zu nehmen, um einen allgemeinen Kongreß einzuberufen." Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Zu Punkt 5: Ver einsmittheilung und Fragekasten macht der Vorsitzende die Mi theilung, daß nunmehr der Ausschluß der beiden Kollegen aus dem Verein Berliner Buchdrucker und Schriftgießer zurüdge zogen ist, weshalb die Mitglieder desselben Vereins jept unbe anstandet unserm Verein beitreten dürfen. Ferner bemerkt der Borsigende, daß dieserhalb der Vorstand des Vereins Berliner Buchdrucker und Schriftgießer sein Amt niedergelegt habe. Die Begründung desselben wurde einer gehörigen Kritif unterzogen. Nach dem noch 3 Fragen eine zufriedenstellende Beantwortung gefunden, schließt der Vorsitzende die Versammlung gegen
Bu Gunften der amen spanischen Schulmeister, welche in unzähligen Munizipien seit Jahren auf die Auszahlung ihres färglichen Gehaltes marten, und von denen verfchiebene buchstäblich Hunaers gestorben find, ist unlängst ein Defret behuss endlicher Befriedigung ihrer materiellen Wünsche unterzeichnet worden, aber vom Papier dieses Dekrets bis zu der Tasche der Volksschullehrer ist ein weiter Weg, welcher über viele von Kaziken verwaltete Kassen führt und man erlebt viele traurige Szenen, welche auf das Elend des Lehrerstandes, deffen Mitglieder öffentlich um Almosen bitten, grelle Schlaglichter werfen. In Malaga stand vor einigen Tagen ein anständig gekleideter Mann auf offenem Marktplag. Er trug ein Plakat auf der Brust, welches mit großen deutschen Lettern verkündete, er sei Lehrer, habe seit 5% Jahren feinen Pfennig Gehalt bekommen und müsse deshalb betteln; der Staat schulde ihm 4413 Betefen. Dem Elend im Mutterlande steht das Elend der Reise und der neuen Welt nicht nach. Auf den Auswanderungsschiffen, welche nur auf Gewinn bedacht und
Theater.
Dienstag, ben 3. September.
Opernhaus, Belmonte und Constanze, oder:
Die Entführung aus dem Serail.
Schauspielhaus. Das Stiftungsfest. Deutsches Theater . Faun's Lod.
Der Verein zur Wahrung der Interessen der Steintäger und verwandter Berufsgenossen hatte sich am Sonntag Vormittag 11 Uhr in Renz Salon, NaunynStraße, versammelt. Die Tagesordnung lautete: 1. Unsere jebigen Lohnverhältnisse; 2. Vereinsangelegenheiten; 3. Verfchiedenes. Zum ersten Punkt der Tagesordnung nahm der Vorfizende das Wort. Er führte etwa Folgendes aus: Bei den heutigen Lohnverhältnissen sei der Lohn der Affordarbeiter in erster Linie in Betracht zu ziehen. Auf den meisten Bauten werde der Tarif von 1886 aufrecht erhalten, es gebe sogar Bauten, wo noch darüber gezahlt werde. Im Großen und Ganzen aber sei der Tarif noch immer nicht zur Durchführung gebracht, es gebe deren, wo man 50 Pf. bis 1 M. billiger arbeite, als der Tarif besagt. Es liege dies an nichts anderem, oftmals geradezu wüthende Konkurrenz nicht wäre, wenn man sich einander nicht gegenseitig unterbiete, stände es bei weitem beffer. In Bezug auf die Kalfschläger, Wasserträger u. f. w. sei wohl noch viel weniger erzielt worden. Eine kleine Minderheit habe auf Grund des Streits ein paar Pfennige mehr erhalten, der Durchschnittslohn betrage 35 Pf. Es gebe allerdings anch Meister, die 40-45 Pf. Stundenlohn zahlten. In Betreff der immer und immer wieder anzustrebenden allgemeinen Organisation müsse man fich Hamburg zum Muster nehmen, da sei jeder Bauarbeiter, gleich viel ob derselbe in Afford oder Lohn arbeite, auch einer Vereinigung angehörig. Ein jeder Kollege möge deshalb agitiren, damit ein Gleiches auch von Berlin gesagt werden könne. Kamerad Rennthaler, der nach diesem mit reichem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Vorfizenden das Wort zu
Dem Genossen Adolf Espig zu seinem heutigen Wiegenfeste ein donnerndes Hoch! Der Budifer,
1328
wo die Tonne Bier bestellt ist.
iermit nehme ich die Beleidigung gegen Frau Hier germe i bie
gefagten Worte für eine Unwahrheit.
1329
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Fledermaus.
Wallner- Theater. Madame Bonivard, vor
1
Oftend Theater.
Der
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Professor
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