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Beilage zum Berliner Boltsblatt.

Mr. 210.

Lokales.

Fur Lage der Handlungsgehilfen. Neben den großen Lohnbewegungen während der legten Monate entstand auch ine fleine Diminutivbewegung, die trog ihrer Kleinheit Beach­ung erforderte. Vor einigen Wochen brachte ein Börsenblatt, in iiberales Blatt, die Nachricht, daß die Handlungsgehilfen ber Rolonialwaarenbranche" streifen wollten. Die Nachricht anderte, mit wunderbaren Zusäßen begleitet, fast durch die esammte Preſſe, bis sich schließlich herausstellte, daß diese Nachricht dem Wike eines Prinzipals sein Dafein verdankte. Der Verein Germania", von dem nach den Nachrichten der Breffe die Streitbewegung inszenirt sein sollte, hat es unin feiner legten Sigung( Sonntag, den 1. Sep­tember) für nöthig gehalten, nicht nur den falschen Nach­nhten entgegenzutreten, sondern durch eine Erklärung feines Borfizenden feststellen zu lassen, daß den Tendenzen der Bereme ein Kampfmittel wie der Streik vollständig fern läge und daß er nur bie Absicht habe, durch ein friedliches Weber­tintommen einer Arbeitszeit von 7 Uhr des Morgens bis 9 Uhr bes

zu erringen.

Dieselben Phrasen der Fortschrittler, von einer Verstän bigung der Unternehmer und der Arbeiter, die bereits vor fünf­abzwanzig Jahren ein Ferdinand Laffalle durch seine tiefe Kenntniß der ökonomischen Wissenschaft, durch sein begeisterndes Bathos, durch seine bittere Satire bis ins Herz getroffen hat, dufelben Phrafen von der

nb Arbeitnehmer", die das Gros der industriellen Arbeiter für immer abgeschworen hat, fie feiern ihre fröhliche Auf­erftebung in demjenigen Theile der Lohnarbeiter, die von den brigen nur der burch eine etwas höhere" Schulbildung, durch die Verwandtschaft und Bekanntschaft mit Gliedern der bemittelten Klaffen erregte Dünkel, nicht die Lage ihres Standes rennt. Denn die furchtbaren Uebel, die die moderne Kon­entration des Kapitals mit allen ihren Auswüchsen auf dem Gebiete der Industrie hervorgebracht hat, herrschen nicht minder auf dem Gebiete des Handels. Die scham­lofe Ausbeutung der weiblichen Angestellten, die übermäßige Arbeitszeit der männlichen Arbeiter, bie gemeingefährliche Ausnutzung der Lehrlinge.

Dort erhalten die Arbeiter" einen Wochenlohn von 8 bis 12 M., hier erhält der junge Mann" ein Salair von M. 50 bis 75 monatlich; dort erhält die Mamsell, das Nähmädchen" 5-8 M. pro Woche; hier erhält die junge Dame" 25 bis M. monatlich; dort greift die Kinderarbeit" immer weiter fich, wird die Inftitution der jugendlichen Arbeiter" bis eine Maklose ausgedehnt; hier bildet der Chef

Schaor Don Lehrlingen aus für ein Entgeld von M. 15-20 monatlich, um fie nach Beendigung der Lehrzeit fubfiftenzlos zu tntlaffen und neue Lehrlinge zur Ausbildung" anzunehmen. Dort vergrößert fich täglich die ungeheure Reservearmee der Arbeitslofen; hier sind Taufende von Kommis, von Fräuleins hellungslos. Diefelbe Lage, baffelbe Elend, nur andere schön­mgende Namen.

Und trotzdem folgt die Menge der jungen Leute noch mer der freifinnigen Lockpfeife, den fchrillen Tönen des teien Arbeitsvertrages, der durch keine ge­leslichen Schranken gebemmt werden dürfe and laffen es zu, daß der freie Arbeitsvertrag die ortsübliche Mündigung auf einen Tag reduzirt, trok der genauen Kenntniß, ag in der Saison, in der Zeit vor Weihnachten, eine Menge Don Leuten engagirt werden, um in der stillen Geschäftszeit sofort auf die Straße geworfen zu werden.

Troß alledem und alledem bestehen die Mittel der kauf­männischen Vereine gegen diese Schäden in der Gründung von & confenfaffen, von Versicherungskaffen gegen Stellenlosigkeit nb fie tagen unter der Führung von wohlthätigen nb leuffeligen Chefs", die die jungen Leute dadurch aufklären, daß sie jede Verkürzung der Arbeits­zeit, jebe gefegliche Bestimmung über das Ründigungsrecht, jede gefeßliche Beschrän fang der Lehrlingsausbeutung als Utopien

Derwerfen

Diefe jungen Leute" selbst aber ertragen alle Sorgen und Mühen, alle Arbeit, alles Elend gutwillig, strebsam, boll Geschäftsinteresse in der freudigen Hoffnung, bermaleinst selbst Chef zu werden, um ihre Gehilfen ebenso tusbeuten zu können, wie sie selbst ausgebeutet wurden, oder seinen Mann ernährt". Doch diese Hoffnung der Meinen Geschäftsleute ist ebenso absurd, wird durch die Ent­widelung unferes heutigen Wirthschaftssystems ebenso un­möglich, wie die Hoffnung der Innungsmeister" auf Festigung Des fleinen Handwerks.

Denn alle diese kleinen Geschäfte, die von den großen

Magazinen, den bedeutenden Weltgeschäften täglich bedrückt merden. halten sich nur gleich einer auf den Kopf gestellten Byramide durch das Vertrauen der Fabrikanten und Groß­bäufer, die ihnen ein sechs- bis achtmonatliches Ziel gewähren; in größerer Verlust, eine Klage und der Bankerott wirft fie über ben Haufen.

Von allen diesen vagen, fast wahnwißigen Hoffnungen rähren sich die Handlungsgehilfen, werden sie stumpf gegen alle Forderungen der Neuzeit.

Das einzige Mittel, das ihnen helfen kann, sich der mobernen Arbeiterbewegung anzuschließen, auf ihren Prinzipien eine Organisation zu Bründen, burch eine Fachzeitschrift,

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die

listische Aufnahmen, die Kenntniß ihrer Lage u verbreiten, mit lauter Stimme eine starte Berkürzung der Arbeitszeit, die Festsezung eines Minimalgehalts zu verlangen, einzigen großen Erzeugnisse einer wahren Selbsthilfe", diese verschmähen fie. Doch so lange fich nicht in den Kreisen der Handlungsgehilfen festgewurzelt, ift auf eine Befferung ihrer Lage nicht zu rechnen.

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Reinem

diese Erkenntniß

Einfichtigen entgeht es, daß Deutschland infolge ungeheuren Ueberprodution einer wirthschaftlichen Krifis Eine solche Krisis würde den Handels­Die Unternehmer werden durch

entgegengeht.

hand ungeheuer treffen.

emen Afford" durch Verwandte und Geschäftsfreunde

Sonntag, den 8. September 1889.

6. Jahrg.

Die Lokalkommission theilt uns mit, daß auf die Liste| volle Thatsache", derzufolge die Manifeftation des früher so der Lokale, die den Arbeitern zu allen Versammlungen offen stehen, zwei weitere Lokale zu feßen sind und zwar:

1. Saeger, Grüner Weg 29.

2. Industriehallen, Mariannenstr. 31/32. Unter der Ueberschrift§ 11 bringt die hier erschei­nende Deutsche Medizinalzeitung" in ihrer Nummer vom 5. September folgende Einsendung eines Arztes: Heute er­schien in meiner Sprechstunde ein junger Mann( Buschneider in einem Schuhmachergeschäft) mit der Bitte, ein zwischen dem linken Daumen und dem linken Zeigefinger befindliches Stück­chen Haut zu entfernen, auf welchem der§ 11 mit chinesischer Tusche vor Jahresfrist nach der vorgestochenen Zeichnung ein­gerieben war. Ich lehnte die Operation ab mit dem Bemerken, baß die Vornahme derselben( es hätten etwa 2 qcm herausge­schnitten werden müssen) eine größere Thorheit fei, als das be­Hoffentlich findet unser reuiger reits stattgehabte Tätowiren. Renommift feinen Arzt, der ihm den Gefallen thut, die deko­lorirte Hautstelle zu entfernen, und lernt derselbe etwaige Neckereien mit dem Troste tragen, daß er als warnendes Bei­fpiel für die Jugend dient."

Aus der besseren Gesellschaft. Unsere Prügelpatrioten feiern gegenwärtig wahre Orgien, und zwar anläßlich einer von einem hiesigen Lokalblatte aufgeworfenen Frage nach einem Es wirksamen Mittel zur Bekämpfung des Strolchthums. scheint dieser Anlaß nur gefehlt zu haben, den Herrn aus der besseren Gesellschaft, ihr Lichtlein ihres Stockpatriotismus leuch ten zu lassen, denn, wie von zuständiger Stelle mitgetheilt wird, find die Schreiben in wahrhaft überraschender Fülle" eingegangen, welche indessen alle in rührender Uebereinstim mung als wirksamstes Mittel zur Bekämpfung des Strolchthums Brügel empfehlen. So schreibt u. a.( und es ist dieses Schreiben charakteristisch für die Gesellschaftsklasse, welcher er ange hört) ein Stockpatriot; Das war ein Wort zur rechten Zeit und Hunderttaufenden aus der Seele gesprochen! Fort mit den einer gewiffen Menschenklasse gegenüber unangebrachten Humanitäts­Brinzipien! Ueber Bord damit und dafür die neunschwänzige Meinung bas einzig durchgreifende unfehlbare Palliativmittel für unverbefferliche Strolche, darüber ist man sich in allen einer gefunden Anschauung huldigenden Kreifen der besseren Gesell­schaft schon längst einig. Da wir aber nicht in den Hinter­wäldern Ameritas, sondern unter geordneten Staatsverhält niffen leben, so wäre es, diesen Verhältnissen Rechnung tragend, gerathen, mit allen uns zu Gebote stehenden gefeßlichen Mitteln bahin zu ftreben, eine Verschärfung der einschlägigen Para­graphen des Strafgefeßbuches anzubahnen. Dies zu erreichen, würde meines Erachtens in erster Linie Sache der vielen Bes zirts, Wahl 2c. Vereine sein. Die gegenwärtigen Strafbestim mungen find für diesen Abschaum der Menschheit entschieden zu milde." Eine Strafe von einigen Wochen, höchstens Monaten Ge­fängniß für einen Stroldh", wo er, wie der Beffere" meint, bei guter Pflege und humanster Behandlung bestens gedeiht und meist bessere Tage verlebt, als außerhalb der Gefängniß­mauern, ist nach Ansicht der Prügelpatrioten gar keine Strafe. -Weshalb," fragter, folche Subjekte monatelang auf Staats­fosten unterhalten, da diese Strafe für sie jedem gar keine Strafe ist? Auch Humanität ist ja freilich eine Zier, doch weiter fommt man ohne ihr, wenigftens bezüglich gewisser Elemente. Bei Jedem, der sich im Wiederholungsfalle einer Rörperverlegung durch Rohheit schuldig gemacht hat, wende δας einfach die Knute an, ist ein entschieden billigeres und vor Allem durchgreifenderes Mittel. substituire man z. B. für 6 Monate Gefängniß nur 14 Tage, aber mit", d. h. das Subjekt erhält während 14 Tagen täglich als Morgengabe 10 Knutenhiebe und statt des verhält nißmäßig immerhin guten Effens und der weichen Matraße nur Waffer und Brot und eine Holzpritsche zum schlafen." Ein anderer begeistert sich wieder mehr für einen Stock und fleidet seine Gedanken in folgende poetische Form:

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-

Gegen solche Großstadtplage Manchmal auch in feinem Rod Hilft nur noch die Prügelstrafe. Hilft ein derber Haselstock. Nur allein Gefängnißstrafen Ziehen bei dem Rowdy nicht, Wenn er nicht zum Willkommsgruße Und zum Abschied Prügel friegt. Prügel, daß die Wände zittern, Brügel, daß die Funken sprühn; Glaubt, es ist für dies Gelichter Die heilsamfte Medizin.

Wer mit Vorsatz auf den Straßen Rempelt, kriegt, wird er erwischt Dhne jedes Federlesen

-

Fünfundzwanzig aufgemischt. Wer die Ordnung frech verhöhnet, Die zum Wohl des Bürgers dient, Der erhält in jedem Falle Hiebe, daß die Schuld er fühnt. Wer durch wüstes Johlen, Schreien Unf'rer Straßen Ruhe stört, Der bekommet seine Prügel, Daß er Engel pfeifen hört. Wer gemeine, zot'ge Worte

Gegen Frau'n und Mädchen braucht, Der friegt, daß er Sitte lerne, Brügel, daß es nur so raucht. Und wer durch den Feuermelder Ohne Gründe alarmirt; Wer durch rohes Klingelreißen Schläfer an der Nase führt; Wer da mit dem Messer fuchtelt, Mit dem Wächter ist brutal; Wer sich aufführt unästhetisch Auf der Straße, im Lokal, Für den giebt es nur ein Mittel, Drastisch wirkt's und radikal: Dieses ist die Prügelstrafe, Prügel, Prügel ohne Zahl!

Die Denkungsart dieser modernen Staatserretter ist hier burch wohl zur Genüge gekennzeichnet. Noheit steht hier gegen­wer von beiden gehört nun wohl zur befferen" Gesellschaft?

fich der mißlichen Lage entziehen, die Zahl der Stellungslosen über Roheit, der Strolch dem Biedermann, aber wird sich verzehnfachen und ohne eine Organisation, ohne emen Halt in dem wirthschaftlichen Chaos, wird der Untergang ihnen nahe sein. Gerade jekt ist die Gründung einer prin #pientreuen Organisation Nothwendigkeit und der Dank aller berecht Denkenden müßte denjenigen werden, die eine solche Organisation ins Leben rufen. Also, auf, Arbeiter

Das Medium von Refan, Karl Wolter, ist bekanntlich nicht Kellner geworden, sondern ist noch immer Bauberlehre ling" bei einem bekannten Zauberkünstler und dieser Umstand hat ihn, wie aus dem Septemberheft der Sphynx" hervor­

des Kaufmannsstandes, an die Arbeit, ehe Dieser neue, noch immer feine Revision des bekannten Pro­die Krisis Euch padt und das moderne Elend uch ganz vernichtet.

zeffes in Aussicht stellende Artikel der Sphynx nennt die Thätigkeit W.'s im Fach der höheren Magie eine verhängniß­

So

gefeierten Mediums ohne Regelmäßigkeit, stürmisch und polternd und in sehr wechselnder Stärke und Deutlichkeit auf trete". Nichtsdestoweniger kommt auch dieser Hiftoriograph der bekannten Vorgänge zu dem nach Obigem überraschenden Schluß: Es fann feinem Renner offulter Vorgänge zweifel­haft sein, daß es in Resau eben gefpuft" hat. Und wenn die Aussage des Predigers Müller, daß er nicht umhin könne, die in seiner Gegenwart stattgehabten Vorgänge für ganz uner­flärbar und fputartig zu halten, von dem Landgericht nach dessen Gründen als ein Anzeichen für nicht genügende Urtheils­schärfe angesehen worden ist, so scheint uns( den Spiritisten) flar zu sein, daß die verurtheilende Entscheidung der Gerichte auf dem Aufklärungs- Vorurtheil ruht."

Von der Firma Friedrich Siemens& Co., Inhaber Friedrich Siemens und Robert Herbig, Fabrik von Regenerativ­Beleuchtungs- Gegenständen, erhalten wir folgendes Schreiben: Berlin , den 7. August 1889. In Ihrer Zeitung vom heutigen Tage finden wir einen Bericht über eine am 4. d. M. im Lokale des Herrn Uebel( Renz Salon), Naunynstraße, abge­haltene Versammlung des Vereins gewerblicher Hilfsarbeiter Berlins , in welcher ein Herr Krüger mittheilt, daß einer unserer Arbeiter bald nach Eintritt in die Werkstatt vom Blutfturz be­fallen und bald darauf verstorben fei, ohne daß ihm die er­forderliche Hilfe geworden märe. Wir erklären hierdurch, daß fich ein derartiges Vorkommniß in unserer Fabrik überhaupt nicht zugetragen hat, die ganze Mittheilung vielmehr auf Er­findung beruht und ersuchen die verehrliche Redaktion um ge­fällige Berichtigung." Eine ähnliche Mittheilung geht uns von Arbeitern dieser Fabrik zu.

Beugen gesucht. Am Nachmittage des zweiten Pfingst­feiertages d. 3. hatte der Schlosser Herr A. Edant auf dem Bahnhofe der Station Treptom einen Busammenstoß mit dem dortigen Bahnhofsinspektor. Der Fall ist f. 3. von uns mite getheilt worden. Gegen Herrn Edant und gegen den verant­wortlichen Redakteur unferes Blattes ist daraufhin ein Ver­fahren wegen Beleidigung eingeleitet worden. Im Interesse der Angeklagten liegt es, wenn sich unbetheiligte Personen, welche den damaligen Vorgängen beigewohnt haben, als Zeuren anbieten. Mittheilungen find an Herrn A. Edant, Schlosser, Invalidenstraße 8, zu richten.

Bengen gesucht. Der Töpfer Karthun, Berlin NO., Ballifadenstr. 99, ersucht alle Diejenigen, welche mit ihm aus fammen am 12. Auguft im Zuge Nr. 12, welcher um 9 Uhr 32 Minuten Abends von Fredersdorf abgeht, nach Berlin ( Schlesischer Bahnhof ) gefahren find, um Angabe ihrer Adreffen. Karthun ist wegen angeblicher Beleidigung eines Bahnbeamten und wegen unbefugter Benutzung der 3. Klasse bei der Staats­anwaltschaft angezeigt worden, nachdem am 12. August auf dem Schlesischen Bahnhof seine Persönlichkeit festgestellt wor­den war.

Opfer der Arbeit. Der vor ungefähr sechs Wochen bei dem Einsturz einer Mauer in der Willibald- Alerisstraße ver unglückte Arbeiter Engft ist vorgestern Morgen gegen 8 Uhr nach unsäglichen Leiden gestorben. Die Frau des Verunglückten ist am 4. b. M. entbunden worden. Der Verunglückte hinter­läßt außerdem noch zwei unerzogene Kinder. Bis jetzt hat man noch nicht gehört, daß sich der Unternehmer oder sonst jemand

um die Hinterbliebenen gekümmert hat jedenfalls wird man warten, bis die Arbeiter ihre milde Hand aufthun. Die Be­erdigung findet heute Nachmittag 4 Uhr von der Bergmann ftraße 57 u. 58 nach dem Neuen Jakobikirchhof in Briz

aus statt.

Ein Unglücksfall, bei welchem vier Personen zu Schaden tamen, ereignete sich gestern Nachmittag gegen 6 Uhr auf dem Güterbahnhof der Stettiner Bahn. Dort waren eine Anzahl Arbeiter der Großen Berliner Pferdeeisenbahn- Gesell­schaft damit beschäftigt, von mehreren auf dem sogenannten Steinftrang" stehenden Lowries Pferdebahnschienen abzuladen. So hatte eine Gruppe der damit Beschäftigten aus einer noch vollen Lowrie die erste Schiene heruntergehoben, als die zweite Rolonne herantrat, um ihre Kollegen abzulösen. Durch einen noch nicht festgestellten Umstand gerieth eine etwa 6 bis 8 Zentner wiegende Schiene in's Rutschen, fiel herunter und leider so unglücklich, daß vier der dicht an dem Wagen stehenden Arbeiter getroffen zusammen brachen. Das Aechzen und Jammern der blut­bedeckten Männer war herzzerreißend; sofort war Hilfe zur Hand, welche die furchtbare Laft von den Körpern der darunter Liegenden herunterhob und nun stellte es sich heraus, daß einer der Verunglückten, der Arbeiter Hoffmann, einen Bruch des Unterschenkels, sowie eine furchtbare Quetschung des rechten Fußes erlitten habe. Der Arbeiter Guttmann trug eine Kontu­fion des rechten Schienbeines sowie starte Quetschungen beider Füße davon, während dem Arbeiter Wimmer der linke Fuß förmlich gespalten war. Der Arbeiter Newes tam mit einer leichten Verlegung der rechten Hand davon. Nachdem allen Vieren an Ort und Stelle Nothverband angelegt worden war, wurde H. der am schwersten Verlegte mittelst Krantenwagens, Guttmann und Wimmer mittelst Droschten nach dem Lazarus­frankenhause geschafft, während Newes sich nach seiner Wohnung zu Fuß begeben fonnte.

Ein origineller Hauswirth eristirt hier in der In­validenstraße 141, der das löbliche Nebengewerbe eines Rentiers betreibt. Derfelbe hat in seinem Hause einen Utas erlaffen, wonach feine erwachsene männliche Person sowohl wie Kinder die auf den Treppenfluren befindlichen Klosets benußen dürfen, sondern sich nach dem Hofe zu bemühen haben. Rürzlich mußte nun doch mal ein männlicher Infaffe dies soge­nannte weibliche" Kloset benußen, was der gestrenge Herr Hauspafcha erfuhr und seinem Miether wegen Uebertretung feines Hausgefezes einfach die Wohnung fündigte. Eigentlich hätte der famose Herr Wirth ermittiren fönnen auf Grund feines Kontraktes, aber er ließ es lieber nicht erst auf richter­liche Beurtheilung seiner geschlechtlich unterscheidenden Kloset­bestimmungen ankommen.

Im 19. Jahrhundert! Wir lesen in verschiedenen Blättern:

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Eine Schilderhebung der Bäckergefellen hat am Donners­tag im wahren Sinne des Wortes in Potsdam stattgefunden. Es handelt sich um einen alten Zunftgebrauch, der wieder ein­mal zur Geltung gebracht wurde. Das Schild, das sich an Bäckerherberge in der Waisenstraße befand, war unbrauchbar geworden, weil es seit dem Jahre 1874 nicht aufgefrischt war. Es wurde deshalb neu vergoldet und am Donnerstag in feier­lichem Zuge von dem Obermeister R. Eckert abgeholt. Deputa tionen aus Berlin und Charlottenburg von dortigen Bäcker­gesellen waren zu diesem Feste eingetroffen. Die Ge Sellen trugen zur Hälfte weiße Blusen mit blauer Schärpe, weiße Müßen und schwarze Beinkleider, die übrigen schwarzen Anzug mit blauer Schärpe und Zylinderhut. Sämmtliche Gefellen trugen Degen, welche mit sich zu führen der Polizeipräsident trop des fleinen Be­lagerungszustandes gestattete, weil sich die Gesellen auf ein