Moabit zum Abbruch— desgl.. betr. die Vertbeilung vonZinsen des Vermächtnisses Sr. Majestät Friedrich Wilhelms III.— Eine Anzahl Rechnungen.— Berichterstattung, betr. dieNeuwahl eines Bürgerdeputirtcn für die Steuer- und Einquar-tierungsdeputation. sowie eines ersten Stellvertreters für dieAbgeordneten der Stadt Berlin zum Kommunal-Landtage.—Eine Remunerationssache.ZlngcWöhnliche KonsteUatione«. Wir wissen, schreibtA. Grützmachcr in der„Magd. Ztg.", dah die Planeten inverschiedenen Abständen von der Sonne und mit verschiedenenGeschwindigkeiten ihre weiten Bahnen um den Zentralkörperunseres Spftems beschreiben. Außerdem fallen ihre Bahnebenennicht vollständig zusammen, sondern dieselben sind um geringeWinkel gegen einander geneigt, so daß eine sehr nahe Zusam-menkunft auch nur von zwei der größeren Planeten eine Selten-heit, dagegen eine nahe Konjunktion von drei größeren Planetenein Ereigniß ist, welches nur nach einer Reihe von Jahrhun-derten wieder eintritt. Am 20. September d. I. findet einescheinbare Zusammenkunft zwischen Mars und Saturn statt,und zwar ist die Annäherung beider Planeten eine so große,wie sie wohl noch nie gesehen worden. Um 8i! Uhr Morgensstehen sich beide Himmelskörper am nächsten und um diese Zeitbeträgt ihre scheinbare Distanz weniger als 1 Bogenminute oderungefähr den dreißigsten Theil des Monddurchmessers. Dabei uns die Sonne schon seit 5 Uhr 44 Minuten über demHorizont steht, so kann die eben erwähnte größte Annäherungbei uns nicht wahrgenommen werden. Dieselbe wird jedochmr die Beobachter in Amerika, wo die Sonne über 5 Stundenpäter aufgeht, bequem sichtbar sein. Die beiden Planeten;ehen bei uns um 2 Uhr 47 Min. Morgens, also ungefähr>rei Stunden vor der Sonne auf, und es dürfte daher 4� UhrMorgens die geeignetste Zeit zur Beobachtung sein, weil sichzu dieser Stunde die beiden Gestirne schon in einer Höhe von13 Grad über dem Horizont befinden und außerdem die Mar-gendämmerung noch nicht stört. Die Distanz beider Planetenbeträgt um jene Zeit wenig mehr als 4 Bogenminuten undnimmt noch ab bis Uhr, wo die größte scheinbare An-Näherung eintritt. Mars befindet sich in einer Entfernung von49 Millionen Meilen von uns, während Saturn 201 MillionenMeilen entfernt ist und daher in gerader Linie noch um dieStrecke von 152 Millionen Meilen jenseits des Mars steht.Das menschliche Auge kann nach mehrfach angestellten Ver-suchen zwei gleich helle Punkte noch getrennt erblicken, wenndie scheinbare Winkeldistanz wenigstens 5 Minuten oder /, desMonddurchmessers beträgt; liegen die beiden Punkte näher aneinander, so sieht man bei gleicher Helligkeit derselben nur ein,etwas längliches Gebilde. Bei sehr ungleicher Lichtstärkezweier Punkte geräth schon bei einer Distanz von 10 Minutender schwächere so vollständig in den Zerstreuungskreis deshelleren, daß er überhaupt unsichtbar wird. So wären z. B.die Jupitersmonde hell genug, um mit freiem Auge gesehen zuwerden, wenn der stark leuchtende Hauptplanet nicht neben ihnenstände, da der vierte Mond eine Distanz von 10 Minuten vomJnpiter erreichen kann. Da die beiden Planeten um 4£ UhrMorgens nur wenig mehr als 4 Minuten von einander ab-stehen, so werden sie den Anblick eines einzigen länglichen Ge-stirneS darbieten, und man wird daher schon eine schwache Ver-größerung anwenden müssen, um beide Himmelskörper einzelnzu sehen. Zur angegebenen Zeit steht MarS etwas rechts undoberhalb des Saturn. Zufälliger Weise ereignet sich die Kon-junknon dieser beiden Planeten auch noch ganz in der Näheeines Sternes erster bis zweiter Größe, denn nur anderthalbMondbreiten unterhalb befindet sich Regulus, der Hauplsternim Löwen. Außerdem steht im Südosten in dreifacher Höheder Mond, dessen schmale Sichel mit ihrem Silberscheine demBeobachter entgeqenfchimmert. Von ungewöhnlichen Kon-stellationen der früheren Zeit ist besonders die Konjunktionzwischen Juputer und Saturn im Jahre 1603 er-wähnensweclh. Diese beiden Planeten waren sich scheinbaram nächsten am 17. Dezember. Im Frühjahr desJahres 1604 kam der Mars zu den beiden noch immer nahe-stehenden Planeten hinzu und im Herbst leuchtete in der Näheam östlichen Fuß des Schlangenträgcrs ein neuer Stern auf,der sich im Anfange durch ungewöhnlichen Glanz auszeichnete,jedoch am Ende des Jahres 1605 den Augen völlig ver-schwand, die bekanntlich damals noch nicht bewaffnet werdenkonnten. Keppler bat über diesen Stern, der in der Nähe derKonjunktion von Jupiter und Saturn plötzlich am Himmelaufleuchtete, ein eigenes Werk geschrieben und in demselben zu-erst die Ansicht ausgestellt, daß der Stern der Weisen, welcherbei Christi Geburt erschien, aus einer Vereinigung des Jupiter,Saturn und irgend eines außerordentlichen Sternes bestandenhabe. Bekanntlich wurde die jetzige Zählungsweise der Jahrevon dem Römischen Abt Dionysius im Anfange des 6. Jahr-Hunderts eingeführt, der Christi Geburt an das Ende desJahres 754 der Stadt Rom setzte. Allein mehrere gelehrteKirchenväter des Mittelalters und Historiker der neueren Zeithaben es durch ihre Untersuchungen wahrscheinlich gemacht, daßChristi Geburt vielmehr schon an das Ende des Jahres 747der Stadt Rom zu verlegen fei. Läßt sich daher für diese Zeitsich mit feindlichen Absichten in ein Krähendorf ivagt; erwürde arg zerpflückt werden. Die Schwalbe hat nun fürgewöhnlich dieselbe unreinliche Eigenthümlichkeit, wie dieAdler und Raben; der Unrath ihrer Zungen wird unmittel-bar am Nest fallen gelassen, und das letztere wird dadurchzu einer Schmutzquelle für seine Umgebung. Diese Unter-lassung hat nichts Bemerkenswerthes; die Schwalbennestersitzen ja in der Regel unter Balken und Gesimsen, ihrInneres ist für Katzen und Wiefel unzugänglich, es ist alsoüberflüssig, zum Schutz desselben eine besondere Äeinlichkeits-anstrengung zu machen, und es wird gewiß anzunehmensein, daß die einzelne Schwalbe sich durchaus nichts dabeidenkt, wenn sie den Schmutz aus ihrem Nest dicht amRande desselben zu Boden fallen läßt. Um so be-merkenSwerther ist eS nun aber, wenn die Thierchen in ein-zelnen Fällen, wo es sich um ihre gesicherte Existenz han-delt, von dem Herkommen abweichen und Reinlichkeits-gewohnheiten annehmen, die ihnen für gewöhnlich fremd sind.In Japan wohnen sie vielfach in den Wohnhäusern derEingeborenen, deren Thüren bei Tage und meist auch beiNacht offen stehen. Man schützt sie und pflegt unter ihrenNestern kleine Brettchen anzubringen, welche den Schmutzvom Boden abhalten sollen. Nach glaubwürdigen Berichtenhaben viele der Thierchen dort schon gelernt, daß Schutz-brettchen überflüssig zu machen- sie tragen den Schmutz imSchnabel heraus und werfen ihn erst im Freien ab. Ein-zelne Exemplare lernen bei uns das Gleiche. Herr Barötyschreibt in der Revue Scientifique vom 15. September 1888:Das folgende kann jeder, der will, leicht kontroliren. InNeris les Bains, Departement de l'Allier, befindet sich imHofe des Hotels Raphanel, 2t Meter vom Boden, einSchwalbennest. Es hängt dort seit mehreren Jahren unddie Baumeister erhöhen es jährlich um einige Millimeter.Als ich mich über die Anwesenheit des Nestes in dem sehrreinlichen Hof verwundertr, sagte mir Herr Raphanel, daßdie Mutter seit mehreren Jahren allen Schmutz, der auseine Konstellation am Himmel finden, welche hinreichend wich-tig erscheint, um die Aufmerksamkeit der Magier oder,wie Luther übersetzt, der Waisen aus dem Morgen-lande auf sich zu lenken, so würden wir für die ausrein chronologischen Anzeichen abgeleitete Ansicht auch ausastronomischen Gründen eine Bestätigung erhalten. Und inder That ereignete sich in jenem Jahre eine nahe Zusammen-kunft der beiden Hauptplanelen Jupiter und Saturn im Stern-bilde der Fische. Eine deiartige Konjunktion dieser beiden Ge-stirne stand aber von jeher bei den alten Astrologen in hohemAnsehen und ihr Eintritt wurde direkt als ein Zeichen des zuerwartenden Messias angesehen. Daß die Erscheinung desMessias durch ein außerordentliches Gestirn verkündigt undverherrlicht fein werde, war ein alter Glaube unter den Juden,der sich auf die Worte BrleamS im vierten Buch Mosis gründet:„Ich sebe ihn, aber noch nicht jetzt; ich schaue ihn, abernicht nahe. ES tritt hervor ein Stern aus Jakob, es erhebt sichein Szepter aus Israel u. s. w."Jdeler findet nun für die beiden Planeten im Jahre 747d. St. die folgenden merkwürdigen Ergebnisse. BeidePlaneten kamen im genannten Jahre zum erstenMale am 20. Mai im 20. Grade der Fische zu-sammen. Sie standen damals vor Sonnenaufgang amMorgenhimmel und waren nur einen Grad von einander ent-fernt; Jupiter ging nördlich beim Saturn vorbei. Um dieMitte des September kamen beide in Gegenschein mit derSonne, so daß sie in ihrem größten Glänze um Mitternachtgerade im Süden standen, und auch jetzt war ihre Entfernungvon einander nur wenig größer. Beide Planeten waren rück-läufig und näherten sich von neuem. Am 27. Oktober fandeine zweite Konjunktion im 16. Grade der Fische und am12. November, wo Jupiter sich wieder östlich fortbewegte, einedritte Zusammenkunst im 15. Grade desselben Zeichens statt.Auch bei den letzteren zwei Konjunktionen betmg die scheinbareEntfernung beider Planeten von einander nur etwa 1 Grad,so daß der eine Planet den Zcrstreuungskreie des anderen be-rührte und somit beide als ern einziges Gestirn, aber von nahedoppelt so großem Lichtkreis umgeben, erscheinen konnten.Wenn also die jüdischen Astrologen große Erwartungen hegtenvon einer Konjunktion der beiden Hauptplaneten im Sternbildeder Fische, so mußte ihnen gerade diese von außerordentlicher Be-deuliamkeit erscheinen. Dreimal gingen die beiden Planeten dichtaneinander vorüber und zeigten sich Monate lang nahe beieinander, als wenn sie sich gar nicht wieder trennen wollten.Als die erste Zusammenkunft im Osten stattfand, wurden dieMagier aufmerksam, und da sie diese Konjunktion mit der An-kunft des erwarteten Messias verbanden, der nach altenWeissagungen zu Bethlehem geboren werden sollte, so machtensie sich auf den Weg, um dem Messias ihre Huldigungen dar-zubringen. Bei der Ankunft der Magier in Jerusalem zeigtensich die beiden Himmelskörper von neuem in Konjunktion undzwar in den Abendstunden am südlichen Himmel, und dieWeisen folgten dieser Richtung, bis sie zur Stelle waren. Soist die dritte der von uns angeführten außerordentlichen Kon-stellationen wohl die wichtigste von allen, und das Gestirn,welches einst den Magiern als Führer diente, wird zugleichzur hellen Fackel für den Chronologen.Die Ilnterbringnng geisteskranker Gefangener indie hierzu besonders eingerichtete Abtheilung des Zellengefäng-nisses zu Moabit hat insofern eine Aenderung erfahren, alsauf Grund einer unterm 13. v. Mts. erlassenen Verfügung desMinisters des Innern auch geisteskranke Gefangene aus denProvinzen Hannover und Hessen-Nassau hier eingeliefert werdenkönnen, während nach den bisherigen Bestimmungen nur solcheAufnahme finden sollten, die aus den Gefängnissen in Berlinoder den Provinzen Brandenburg, Sachsen, Schlesien, Posen undPommern hierher überwiesen wurden, weil sie in Geisteskrankheitverfallen waren oder ihr Geisteszustand zweifelhaft erschien.Die seit dem 1. Januar 1888 eröffnete Anstalt dient dazu, dieeingelieferten Gefangenen zunächst auf ihren Geisteszustand zubeobachten und, sobald derselbe als krank erwiesen ist, dieKranken einem angemessenen Heilverfahren zu unterwerfen.Das Aufnabmeverfahren wird in der Weise bewirkt, daß derBerliner Polizeipräsident über die Aufnahme zu befinden hat,an den die betreffenden Verwaltungsbehörden ihre Ge-suche um Aufnahme geisteskranker Gefangener zu richten haben.Diesen Gesuchen müssen beigefügt werden die Personalaktendes Gefangenen, ein Bericht des Arztes über den Zustanddieses Geisteskranken, eine Aeußerung des Direktors der An-stau über die Haltung und Führung des Gefangenen sowieüber die von der Bcamtenkonferenz ausgesprochenen Ansichten.In ärztlichen Kreisen hatte man eine größere Frequenz für dasneue Institut erwartet; es scheint jedoch, als ob in zahlreichenFällen, namentlich bei den sogenannten kurzzeitigen Gefangenen,die umständliche und kostspielige Uebersührung in die hiesigeAnstalt, soweit als irgend möglich vermieden wird und manmit diesen Leuten, soweit sie eben nicht gemeingefährlich find,in den Prooinzial- Gefängnissen und Provinzial- Irrenhäusernauszukommen sucht.In der Untrrsnchnttgssache wider den Redakteur von„Neu- Berlin" haben am Sonnabend abermals Vernehmungeneiniger bekannter Thcater-Direktoren vor dem Nntersuchungs-richter in Moabit stattgefunden. Die Herren wollten eben,so weit eS in der Sache selbst ihre eigene Pcrson betrifft,einen Strafantrag nicht stellen. Der Herr UntersuckungS-richter erklärte darauf den Herren, daß die Sache für dendem Nest auf den Boden siele, sorgfältig im Schnabel weitforttrüge. Und er fügte hinzu, daß sie das thue, weilman ihr sonst nicht erlauben würde, in dem Nest ferner zuwohnen."Zn der naiven Deutung des Landmannes, der da sagt:Das Thier weiß recht gut, warum es das thut, liegtin einem solchen Falle viel mehr Sinn als in der Ab-leugnung des Philosophen, der den Vögeln dieUeberlegung abspricht, weil sie nicht'in sein System paßt.Wie und wann den Schwalben von Neris das Verständnißdafür aufgegangen ist, daß ihre Existenz von der Entfernungdes Schmutzes abhängen würde, das wird sich schwerlich er-Mitteln lassen; daß sie es aber haben, ist kaum zu be-zweifeln. Denn wenn ein einzelnes Thier etwas thut, wasseine andern Artgenossen sämmtlich unterlassen, so kann mannicht den Artinstinkt, sondern nur die persönliche Ueber-legung für seine Handlungsweise verantwortlich machen;und wenn die Handlung, wie im vorliegenden Falle, äugen-fällig zweckmäßig ist, so bleibt nichts übrig als anzunehnien,daß das Thier sie den besonderen Umstänven seines Daseinsangepaßt, mit andern Worten: daß es sie überlegt hat.Der instinktmäßige Trieb, den Unrath aus der Nähe deSNestes zu entfernen, mag in der Thierwelt viel älter undviel weiter verbreitet sein als wir wissen; er mag auch inder Schwalbe als latentes Erbstück schlummern, welcher fürgewöhnlich nicht benutzt wird, weil es bei ihrer Bauweiseüberflüssig geworden ist. Aber selbst wenn das der Fallwäre, so muß sein Wiederhervortreten im einzelnen Falledoch durch das Erkennen, daß sein Hervortreten zweckmäßigist, bedingt sein.Die Schwalben durchfliegen weite Strecken, oft in großerHöhe; sie müssen also gute Pfadfinder sein. Wie es beiihren Wanderungen nach dem Süden zugeht, das hat nochNiemand beobachten können, weil dieselben bei Nacht stattfinden; vermuthlich lernen die Zungen von den erfahrenenAlten die Wege und Richtungen. Daß aber auch das ein-öffentlichen Ankläger Anlaß gäbe, ex officio einjuschrelten-Hiernach dürfte eS sich bei den bezüglichen Fällen au«Wahrscheinlichkeit noch um Erpressung handeln, Jribloßer Beleidigung Strafantrag der Geschädigten unnlaßa°>sein würde...Neben tintu vom Schicksal hart bestrafte»»»?'meldet der„Hamburger General-Anzeiger" folgenden"VN™dort stattgehabten Vorfall: Vor einiger Zeit n>urde m«remVororte Hamburgs ein dort ansässiger Arzt in der Nachtzwei Herren herausgeklingelt, welche ihn dringend baten,«na»Verunglückten Hilfe zu dringen, der in einer benachba«:.Straße liege. Der Arzt lehnte dies Ansinnen unter manch« �Vorwänden ab, er wies darauf hin, daß er gesetzlich bu"?":nicht verpflichtet sei, einem solchen Rute Folge zu leisten.>.gehe auch Nachts überhaupt nicht zu Kranken, man möge ian den Potizei-Arzt wenden, der ia für solche Fälle angeltsei und deshalb kommen müsse. Die beiden Menschenfierm»suchten nunmehr den Polizeiarzt auf, welcher«ach uns««»11 Stunden endlich zur Stelle gebracht wurde und die ue»'sührung des Verunglückten nach der Po.izeiwache anoronei,weil er den Verunglückten an Ort und Stelle die nolMHilfe nicht zu leisten vermochte. Auf den Transport nachWache starb der junge Mann. Bei der RekognoSzirungLeiche stellte sich heraus, daß em Vater seinem Sohn«,ärztliche Hilfe versagt hatte, denn der Sohn jenes Arztes,man zunächst zuziehen wollte, war der Verunglückte. �lieber drei Setrieb«««falle, welche sich während oletzten Tage der vergangenen Woche in königl. Fabrnen tSpandau ereignet haben, berichtet der„A. f. d. H.": Ä LArtilleriewerkstatt wurde einem in Berlin wohnhaftm.SchtflLdas erste Glied des rechten Daumens von der Maschine m'schliffen; in demselben Institut traf ein Stück glühendes v>ieinen Schmied im Gesicht. Die Folge davon waren eme n nBrandwunde an der Unterlippe und der Verlust zweier 5»�'Auf dem Feuerweckslaboratorium wurde einem Meckamk.r«der Stanzmaschick. das vorderste Glied des linken Zeigestngabgestanzt. a.Durch Aufgieße« von Splritas auf eine noa>verlöschte Lampe des zum Warmhalten der Speisen diene» iApparats ist auch in der Küche des Zentral-Hotets ent iwherbeigeführt worden. Der Kochlehrling Wilhelm G-? 1gestern diese Unvorsichtiakeit begangen und sich hierb«den in Flammen aufgehenden Spiritus so schwere öranej*letznngen zugezogen, daß seine Uebersührung in ein Kran»■Haus bewirkt werden mußte. �Ein entsetzliches Unglück ereignete sich gestern w.mittag 11 Uhr in dem Hause Neue Königstraße 11.„( z,tlbefindet sich die mit Dampfbetrieb eingerichtete Wäschefaevon Borchardt sowie die Kartonfabrik von Perchel. UM �sagte Zeit ertönte plötzlich ein furchtbarer Knall, daß daS i®'HauS erbebte. Der daselbst befindliche Dampfkesselplodirt und hatte furchtbare Verheerungen angerichtet.verletzt wurden vier Personen, welche sofort nach dem n»Krantenhause Friedrichshain geschafft wurden, wo unS t®gelheilt wurde, daß sämmtliche Verwundungen sehr fw?�zArt seien. Drei Personen wurden leichter verletzt. DaS V®ist polizeilich abgesperrt. Tausende umstehen die Unglm�statte.Eisenbahnunfall. Der zwischen Berlin und St«�verkehrende Nachtzug gerielh gestern früh bei Tantow w"*|in Gefahr, daß er auf aus der Kopvel entkommenes unddaS Geleise gerathencs Vieh stieß. Ein Rind wurde von v'Zuge erfaßt und getödtet, wobei die Maschine und einaus dem Geleise kamen. Glücklicherweise konnte, wie„N. Stett. Zig." meldet, der Zug sofort zum Stehenwerden, so daß ein größeres Unglück vermieden wurde.(11Zug traf mit einer Verspätung von etwa zwei StundenStettin ein.„rs,Mit einem Schuß in der linke« Srustseiteam gestrigen Nachmittag am Rande des Grunewalds,zwar an der Grenze von Dahlen und Schmargendorf,Leiche eines etwa 20 Jahre alten Mannes aufgefunden.�,Rechten der Leiche lag ein Revolver, und die geöffnetesowie die abgelegte Kravatte und die entblößte Brust,die blutumrandele Wunde zeigte, deuten unzweifelhaft zeinen Selbstmord. Der Lebensmüde trug einen ansch«®.�noch neuen dunklen Anzug, und auch der schwarze Hut, �neben der Leiche lag, schien neu zu sein. Uhr und Kette htJE,an der offenen Weste. Papiere, welche Aufschluß über die wsönlichkeit des Selbstmörders hätten geben können, wurde»der Leiche nicht vorgefunden.Im Mallnertheater gelangen Donnerstag die Navu-u.erstmaligen Aufführung. Wegen Vorbereitung fürPrcmisre bleibt das Theater heute, Mittwoch, geschlossen.Poliseibericht. Am 8. d. M. Nachmittags erlitt dubeiter Strempel durch einen Stur» von der Treppe desSchwe.instr. 14 einen doppelten Bruch des rechten Beine*, �daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. �9. d. M. Vormittags stürzte ein Polizciwachtmcister vorHause Jägerstr. 18 mit dem Pferde und erlitt hierbei ewe �scheinend nicht unbedeutende Verletzung am Kopf.—--Sil,fand vor dem Hause GreifSwalderstr. 72 eine Schläger«'wobei ein Schmied durch einen Messerstich am rechten llntetzelne Thier sich auf weite Strecken zurechtfindet, wurde g �vor kurzem durch einen Versuch festgestellt. Zu fstheydtRegierungsbezirk Düsseldorf befindet sich eine Anzahl.Schwalbennestern im Tanzsaal eines WirthS. Diesind auf einem Balken angelegt, der unter demherläuft. Wie sie unter solchen Umständen zu thun p!haben die Thiere ihre Nester direkt auf den Balkensetzt und nach oben offen gelassen. Der Besitzer schütr,�und kennt die Zahl der Nestinsassen. Am 24. Sept«? �1888 wurden aus zweien der Nester drei alte, erwacht �Schwalben entnommen: ein Herr, der von Rheydt fNBerlin fuhr, nahm sie mit und ließ die erste in Güters �die zweite in Mmden, die dritte in Hannover fliegen.war jeder ein rothes Bändchen um ein Bein geb»*�worden. Dieses Bändchen haben sie sämmtlich a&flvLi,und eS hat deswegen nicht genau angegeben werdenwann sie wieder angekommen sind, aber daß siekommen sind, ist festgestellt; denn nach drei Tagensämmtliche Nester vollzählig besetzt, sowohl von den*wie von den Jungen. �Der Versuch wurde unter recht ungünstigen Uinsta®,�.angestellt, denn die Thiere hatten vorher schwerlichvon dem mit der Eisenbahn zurückgelegten Wege fjkommen; wenn sie sich trotzdem zurückgefundenmag ihnen der Heimweg wohl manchen vergeblichen Hs" �Herflug gekostet haben, aber daß sie es gethan, sprich� ,?schieden für ein großes Orientirungsvermögen. Viell«�,der Versuch, Schwalben zu Brieftaubendiensten heranzUPj�nicht aussichtslos; sie würden jedenfalls den Vorzug�unterwegs keinen feindlichen Angriffen von Bedeutung �gesetzt zu sein.( Köln. 3lg-1®,5K!ÄtQllfiJutlilC0"«ttlrnhh