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Beilage zum Berliner   Volksblatt.

Nr. 214.

Einheitliche Beitrechnung in Deutschland  .

Die von uns erwähnte Frage der Einführung einer ein­heitlichen Zeitrechnung in Deutschland   schwebt auch in unserem Nachbarlande Defterreich- Ungarn. Die Neue Freie Preffe" vem 5. d. M. bringt hierüber folgenden Artikel, melchen wir unleren Lesern nicht vorenthalten wollen, obgleich wir der Memnung sind, daß es mit der als endgültiger Abschluß der Beitreform" bezeichneten Einführung einer Weltzeit" unter Zahlung der Stunden von 0 bis 24 noch gute Wege haben werde. Unserer Ansicht nach sollte man es vermeiden, durch das Hereinziehen so weit geſtedter Ziele das Zustandekommen Lichter zu erreichender Reformen zu erschweren.

Die gemeinsamen Angelegenheiten" Oesterreich- Ungarns  Jollen, so schreibt das genannte Wiener   Blatt, in nächster Zeit meine vermehrt werden, indem auf den Vorschlag der Ungarischen   Staatsbahnen die Einführung einer für beide Reichshälften gültigen Eisenbahnzeit" ernstlich in Erwägung gezogen wird. Der Umstand, daß der Meffung des Tages die Rotation der Erde um die Are zu Grunde liegt, bedingt be fanntlich die innige Zusammengehörigkeit von Zeit und Dert­lichkeit. In jedem Augenblicke fulminirt die Sonne für einen andern Erdmeridian, dessen Bewohner gleichzeitig Mittag haben. Je östlicher ein Meridian liegt, desto früher, je westlicher, defto päter erfolgt für ihn die Kulmination der Sonne und der Ein­tatt irgend einer Stunde. Da die Erde ihren ganzen Umlauf, das Find 360 Bogenrade, in 24 Stunden vollführt, so beträgt die Drehung während einer Stunde genau 15 Grade. So viel beträgt also der Zeitunterschied für zwei um 15 Längengrade on einander entfernte Meridiane. Eine Entfernung um einen bewirkt demnach eine Zeitdifferenz von 4 Minuten. Bei genauen Beitangaben, namentlich im internationalen Verkehr, muß also Hets hinzugefügt werden, welche Ortszeit", ob Wiener  , Ber­aner oder vielleicht Pariser   Zeit gemeint ift. Während zwischen Wien   und Graz, die nur um einen Längengrad von einander entfernt find, bloß eine Differenz der Uhren im Betrage von 4.nuten besteht, haben die an den äußersten Grenzen unserer Monarchie gelegenen Städte Bregenz   und Czernomik bereits einen Zeitunterschied von einer Stunde und fünf Minuten. Die Unterschiede der Ditszeiten machten sich namentlich im Berkehre der Eisenbahnen um so unangenehmer fühlbar, je mehr die Geschwindigkeiten sich vergrößerten, mit denen Raum und Zeit besiegt wurden. Sie erheischten hier um so eher eine Abbilte, als die Sicherheit des Betriebes mit der munitiöſen

haltung der Zeit aufs Enge zufammenhängt. Man führte für tleinere oder größere Wirkungsbereiche einheitliche Zeiten, fogenannte Bahnzeiten, ein, die naturgemäß gegen die Orts­zeiten differiren. Es richtet sich der gesammte Eisenbahnverkehr m Desterreich, mit Ausnahme von Galizien   und der Bukowina  , bekanntlich nach Brager Zeit, welche gegen die Wiener   Zeit um 8 Minuten zurüd ist. Dies bedingt die Annehmlichkeit, daß man in Wien   und allen anderen östlich von Brag gelegenen Stationen felbft dann noch rechtzeitig auf den Bahnhöfen ein­fft, wenn nach der Ortszeit der Eisenbahnzug bereits abgehen Jollie. Dieselben fäumigen Reisenden würden aber zum Beispiel in Innsbruck   den Zug versäumen, denn die dortige Ortszeit ist negen die Bahnzeit um fast 12 Minuten voraus. Seit dem ungarischen Ausgleich regiert in den Ländern der ungarischen Srone( besgleichen in Galizien   und in der Bukowina  ) nicht Brager, fondern Befter Zeit. Bei einer Reise in diese Länder macht man daher in der Zeit plößlich einen Sprung von acht­ehn Minuten. Trifft dieser Zeitsprung die Reisenden unvor­bereitet, so fönnen ihnen aus dem Umstande, daß statt des Fahrplanmäßigen Aufenthalts von zum Beispiel zweiundzwanzig Minuten der Zug in der Grenzstation thatsächlich nur vier Mouten anhält, verschiedene Nachtheile erwachsen. Ist es nicht wider finnig, wenn der von Peft nach Wien   verkehrende Kourier­ug aus der Grenzftation Marchegg   um eine Viertelstunde früher fortfährt, als er dort ankommt? Aehnliches erlebt der Reisende bei der Ueberschreitung der Reichsgrenzen, wenn er aus dem Wirkungstreife der Prager Zeit in den Bereich der angrenzen­hen Dresdener, Münchener, Schweizer   oder römischen Zeit ge­langt. Merkwürdigerweise herrscht bei den preußischen Eisen­bubuen noch das Chaos der Ortszeiten, während das öfter­reichische Handelsministerium, als es vor Jahren die Bahn­ei aufheben wollte, auf den heftigsten Widerstand von Seiten bes Bublifums und der Bahnverwaltung ftieß. In der Differenz Der Ortszeiten liegt auch der Grund, weshalb die Expreßzüge ( zum Beispiel jener von Paris   nach Ronftantinopel) zur Fahrt von Often nach Westen scheinbar eine fürzere Zeit brauchen, als zur Zurücklegung der Strecke in entgegengesetter Richtung, obzwar fie in beiden Fällen thatsächlich mit derselben Ge­Schwindigkeit verkehren.

Nach dem von der gemeinsamen Direktoren- Konferenz an genommenen und den beiderseitigen Regierungen zur Ge­nehmigung unterbreiteten Vorschlage foll die nächste Reform Pec Bahnzeit" in ihrer Vereinheitlichung innerhalb der Grenzen der Gesammt- Monarchie bestehen. Als österreichisch­ngarische Bahnzeit" soll die Zeit des fünfzehnten Längen­grades öftlich von Greenwich   gelten, die also um genau eine Eunde von der Zeit jener berühmten englischen Sternwarte abweicht. Der so zur Bedeutung gelangte fünfzehnte Meridian, längs welchem also Orts- und Bahnzeit zusammenfallen sollen, halt Böhmen   in zwei ungleiche Hälften, er durchschneidet Nie­ derösterreich   und Steiermart, berührt Kärnten   und läuft durch ain und Kroatien   der Adria zu. Alle östlich von diesem Meridian gelegenen Theile der Monarchie, alfo nahezu der getammte Bereich der Länder der ungarischen Krone, Galizien  , Mähren   und Schlesien  , sowie die öftlichen Theile der oben ge­Mannten Provinzen wären demnach in ihren Ortszeiten der neuen Bahnzeit voraus. Ezernowit hätte zum Beispiel den be­ächtlichen Zeitunterschied von 44 Minuten. In den westlich von dem 15. Meridian gelegenen Theilen Desterreichs, also fast im ganzen Alpengebiete, eilte hingegen die Bahnzeit den Orts­Betten voraus. Von den in Bester Zeit gemachten Angaben müssen 16 Minuten abgezogen, zu jener in Prager Zeit 2 Minuten banzugezählt werden, um fie auf die neue einheitliche Bahnzeit reduziren. Die Wiener   Uhr wird demnach um 6 Minuten, hatt wie bisher um 8 Minuten der Bahnuhr vorauseilen. Es wurde ferner von den ungarischen Eisenbahn- Direktoren der Borschlag afzeptirt, wenigstens im Eisenbahnverkehr die logisch ganz unbegründete Theilung des Tages in zwei Beit­abschnitte von je zwölf Stunden aufzugeben. Es kann bei miger Ueberlegung fein Zweifel obwalten, daß unser jeßiges Berfahren, bei dem je nach der Jahreszeit Stunden zweimal auf den hellen Tag und zweimal in die Macht fallen, außerordentlich unzweckmäßig ist. Zählt man die Sunden von 0 bis 24, das ist von einer Mitternacht bis zur äften, so entfallen die heute fo nöthigen und doch höchst un­bestimmten Nebenbezeichnungen der Stunden, als: Vormittag, Nachmittag, Früh, Abends u. f. w. Der gesunde Sinn des Publikums wurde fich in die Zählung fehr rasch hineinfinden, b zwar die Angabe 13 Uhr oder 21 Uhr heute Manchem noch en Lächeln abzwingt. Die Vierundzwar zig- Stunden- Uhr war

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Freitag, den 13. September 1889.

übrigens, wie auch Goethe in seinen Reisetagebüchern schildert, in früherer Zeit in Italien   ganz allgemein üblich und wurde fürzlich im dortigen Telegraphenverfehr wieder eingeführt. Welche Komplikationen die bisher gebräuchliche Theilung des Tages mit sich bringt, lehrt ein Blick auf die Fahrpläne der Eisenbahnen, in welchen durch Schraffirung, blauen Unterdrud, schwarze Unterstreichung oder andere Zeichen die Nachtstunden von den Tagesstunden unterschieden werden müssen. Die empfindlichen Folgen eines Versehens oder eines in dieser Bezeichnung unterlaufenen Druckfehlers find sicherlich manchem Reifenden in unangenehmer Erinnerung.

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Mit Zustimmunp der Regierungen von Desterreich und Ungarn   sollen diese Vorschläge auch im Verein deutscher Eisen­bahn Verwaltungen zur Besprechung gelangen, um auch im Deutschen   Reiche eine Vereinheitlichung der Bahnzeiten zu erzielen, die namentlich für den internationalen Verkehr von Wichtigkeit wäre. Man will das Beispiel der praktischen Amerikaner be­folgen, um, wenn möglich, für den gesammten Weltverkehr das fogenannte Stunden- 8onenfyftem" einzuführen. Die Vereinigten Staaten haben nämlich ihr Gebiet in fünf Zonen von je fünf­zehn Längengraden getheilt, in deren jeder eine von der benach barten Zone um genau eine Stunde abweichende Zeit herrscht. Auf die ganze Erde ausgedehnt, würde dies vierundzwanzig Bonen und ebensoviele um je eine Stunde von einander ab­weichende Zeiten ergeben, deren Grenzen nicht strenge nach den entsprechenden Meridianen, sondern vielmehr nach den Landes­grenzen gezogen würden. So würde die Greenwicher Zeit oder Weltzeit für England( wo fie schon lange die bürgerliche Beit ist), Frankreich  , Spanien  , Portugal  , die Niederlande, Bel­ gien   und einige außereuropäischen Staaten gelten; die von Dieser um eine Stunde differirende Zeit des fünfzehnten Län­gengrades, die Adria- Zeit" welchen passenden Namen der bekannte Wiener   Astronom Dr. R. Schram vorschlägt- für Defterreich Ungarn  . Deutschland  , Dänemark  , Schweden   und Norwegen  , die Schweiz  , Italien  , Serbien  , Montenegro, ferner für Tunis  , Tripolis, einen Theil des Congo- Staates und das Capland. Dieser soll die Bosporus  - Zeit" folgen u. f. w.

Gleichviel, ob das Stunden- Zonenfyftem, falls es überhaupt eingeführt wird, blos für das Verkehrswesen oder auch für das bügerliche Leben Geltung haben wird, feinesfalls kann es den endgiltigen Abschluß der seit den Anfängen der menschlichen Kultur betriebenen Zeitreform bilden. Um unseren Zeitangaben einen

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der örtlichen Lage ganz unabhängigen, universellen Charakter zu verleihen, muß man das Chaos der Ortszeiten durch eie Weltzeit" ersetzen. Nach den vom Kongreß der europäischen   Gradmeffung im Jahre 1883 in Rom   und der von 25 Staaten beschickten diplomatischen Konferenz zu Washington im Jahre 1884 gefaßten Resolutionen soll die durch den Meridian der Sternwarte zu Greenwich   bestimmten Zeit dereinst auf der ganzen Erde Geltung haben, und sollen die Stunden dieses Welttages von 0 bis 24 durchgezählt werden. Nach diesen internationalen Vereinbarungen beginnt der universelle Tag für die ganze Erde mit der Mitternacht des Meridians von Greenwich  . In demselben Momente, da für den durch das Mittagsfernrohr diefer Sternwarte gehenden Meridian der mittlere Mittag eintritt, zählte man überall 12 Uhr Weltzeit. Natürlich fulminirt in diesem Augenblick nur für die Orte des genannten Meridians   die Sonne und 12 Uhr Weltzeit fällt, der geographischen Lage entsprechend, an Da der Zeit­verschiedenen Orten in andere Tageszeiten.

unterschied zwischen Wien   und Greenwich   eine Stunde und fünf Minuten beträgt, würde bei Einführung der Weltzeit der Wiener  seine Uhr ein für alle Mal um diese Beitdifferenz zurückstellen und dementsprechend alle seine täglichen Verrichtungen( der Zeit nach) eine Stunde früher ausführen.

Den größten Vortheil von der Einführung der Weltzeit, deren eifrigfter Propagator in Defterreich, Prof. Dr. Theodor v. Oppolzer, leider nicht mehr unter den Lebenden weilt, zöge außer dem internationalen Eisenbahnverkehr auch das Tele­graphenwesen. Der Zeitunterschied zweier entfernter Orte im Vereine mit der enormen Geschwindigkeit des elektrischen Stro­mes bringt es mit sich, daß die von Often nach Westen gehen­den Depeschen früher ankommen fönnen, als sie der Uhrzeit nach abgesendet wurden, während sie sich beim Verkehre in entgegengesetter Richtung bedeutend verspäten. Wie oft mag die durch die verschiedenen Orts- und Bahnzeiten hervor­gebrachte Konfufion Störungen, ja sogar Unfälle im Eisenbahn­verkehr hervorgerufen und durch verspätet eingelangte Tele gramme geistige und materielle Intereffen geschäbigt haben! Deshalb entfcheide man sich um so rascher zu Gunsten der ein­heitlichen Bahnzeit, der bald das Stunden- 3onensystem folgen möge als legte Etappe auf dem Wege zur Weltzeit.

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Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung. Sizung vom Donnerstag, den 12. September. Der Stadtverordneten Vorsteher Stadtv. Dr. Stryd cröffnet die Eizung um 5% Uhr mit einer Reihe geschäftlicher Mittheilungen. Zwei Ausschüsse sind von den Abtheilungen vor der Sigung gewählt worden.

Nach Eintritt in die Tagesordnung werden einige Naturalisationsgesuche geschäftsordnungsmäßig er­

ledigt.

Sodann wird zur Wahl des ersten Beisiger- Stellvertreters an Stelle des ausgeschiedenen Stadtverordneten Kreitling geschritten. Vorgeschlagen für diese Stelle werden: Stadtv. Weiß( dfr.) und Stadtv. 3iethen( Bürgerpartei.) Der Erstere wird mit 64 von 85 Stimmen gewählt.

Hieran schließt sich eine sehr umständliche Wahl­handlung, um die Wahl von Stadtverordneten in ver­schiedene Ausschüsse, Deputationen und Kuratoren vorzu­nehmen. Die Resultate sind ohne Interesse für die Deffents lichkeit.

Die Verpachtung der zwischen Treptow   und Nir­dorf belegenen städtischen Wiesenparzellen wird genehmigt.

Die Miethung eines Lagerplages des An­halter Bahnhofs zum Bau einer Rathswage wird zur Vors prüfung einem Ausschuß überwiesen.

Die Vorlage, betr. den Verkauf der am Kottbuser Damm im Gemeindebezirk Rixdorf belegenen, der Stadige meinde Berlin   gehörigen fogen. Dammenden wird ebenfalls an einen Ausschuß gewiesen.

Der Antrag des Magistrats, betreffend den Verkauf von Baulichkeiten auf dem Grundstück des Kranken­hauses Moabit   zum Abbruch wird angenommen.

Einige unwesentliche Magistratsanträge werden debattelos crledigt.

Eine Anzahl Rechnungen geht an den Ausschuß für Rech­nungsfachen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 6 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.

Lokales.

6. Jahre.

Die Falb'schen Wetterpropheten hatten nach dem 6. September, zum Beginn der Vollmondperiode, den Herein­bruch einer unfreundlicheren Witterung angedroht, ebenso hatte Brofeffor Falb den 9 September als einen fritischen Tag erster Ordnung bezeichnet. Erfreulicherweise ist unsere Stadt von beiden Prognosen bis dato nicht sonderlich betroffen worden. Der kritische Montag verlief völlig harmlos, und es wäre nur noch möglich, daß er bei vielen unserer geehrten Mitbürger blauer als sonst gewöhnlich sich gestaltete und so der kritische Theil doch noch zu seinem Rechte fam, was wir freilich nicht wiffen können. Gegenüber der Prophezeiung von der unfreund­licheren Witterung zeigen sich fortgefeßt prächtige sonnige Herbst­tage, die durchaus nicht so breinschauen, als fönnten bie Nach­folger ein unliebenswürdiges Gesicht schneiden. Vielmehr hat es jezt das Aussehen, als sollte dem naßkühlen Sommer ein mildwarmer Herbst folgen, damit so der außergewöhnliche Maienfrühling, der das Bünglein der Waagschaale dieses Jahres arg ins Schwanken brachte, wieder ein entsprechendes Gegen­gewicht erhält.

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Die Bahl der bei der städtischen Verwaltung an­gestellten Subalternbeamten hat sich entsprechend der Vermehrung der Arbeiten des Magistratskollegiums und seiner Deputationen in dem letzten Jahrzehnt erheblich vermehrt. An solchen waren, abgesehen von den Beamten der Sparkasse, der Wasserwerke, der Kanalisationswerke, der Feuersozietät, des Biehhofes und der Markthallen, welche Verwaltungen ihre Angestellten aus ihren eigenen Einnahmen zu besolden haben, Ende 1888 412 fest angestellt. Zu mechanischen Dienstleistun gen, als Steuererheber, Stadtsergeanten. Diener, Arbeitshaus­auffeher 2c., waren 454 Personen angestellt. Trotz der Ver mehrung dieser beiden Beamtenkategorien sind die Ausgaben für zeitweise angenommenes Hilfspersonal nicht geringer ge­worden, sie sind im Gegentheil von 657 346 M. im Jahre 1882/83 auf ca. 900 000 M. im Jahre 1888/89 gestiegen. In dieser Summe find die Ausgaben für technische Hilfskräfte in den verschiedenen Zweigen der Bauverwaltung noch nicht ents halten. Mit der Zunahme der Beamten ist auch der Betrag der von der Stadtkasse zu zahlenden Pensionen stetig ge­wachsen. Es wurden im legten Jahre 342 563 M. Pensionen gezahlt. Ebenfalls im Wachsen begriffen sind die Wittwen­pensionen, die von 145 391 M. im Jahre 1882 auf 245 206 M. im Jahre 1888 geftiegen sind.

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J Berlin, die Stadt der Intelligenz, ein Nest von Muckern und Frömmlern geworden? So muß man sich, schreibt die Volts- 3tg.", im Angesicht des stattlichen Hauses fragen, das jetzt auf dem Grundstück Wilhelmstraße 34 für den chriftlichen Verein junger Männer" errichtet wird. Jedermann fennt den Geist, der diesen von Betbrüdern geleiteten Verein durchweht, und doch war es möglich, für eine solche Vereini gung ein eigenes Haus zu gründen, auf dessen Giebel das weithin leuchtende Firmenschild des Vereins angebracht ist. Die deutsche Kunst hat noch kein eigenes Heim in der deutschen Reichs- Hauptstadt, viele wissenschaftliche Körperschaften müssen fich mit ganz untergeordneten Räumen begnügen, aber ein Verein, in welchem die Gemüther verdunkelt und starrer Buch­staben Glauben und Intoleranz gelehrt werden, kann sich in Berlin   ein eigenes Prachtgebäude errichten. Wahrlich auch ein Zeichen der Zeit!

Für Skatspieler. Schon des öfteren ist in den Zeitungen die Frage erörtert worden, auf wieviel Arten die Karten beim Stat auf die drei Spieler vertheilt sein können. Es sind dies mehr als 2500 Billionen Arten, während jeder Spieler ohne Rückicht auf Die Sigung bei den beiden andern Spielern 64 Millionen Karten- Zusammenstellungen erhalten kann. Die Frage nach der Anzahl der möglichen Reihenfolgen, in welchen die 32 Karten ausgegeben werden können, ist wegen der Un­faßbarkeit der Zahl unberührt geblieben. Eine kleine Jllustration wird sie dem Verständniß etwas näher rücken. Denkt man sich für jede neue Reihenfolge einen Tropfen Wasser von der Größe eines halben Kubitzentimeters in ein Gefäß gegoffen, so würden alle Gefäße der Erde diese Waffermenge nicht faffen fönnen, ja, selbst die Weltmeere nicht, diese würden sogar nur winzige Tröpfchen gegen sie sein; denn man würde zur Auf­nahme dieser Wassermasse ein Gefäß nöthig haben, das, wenn man ihm die Gestalt eines Würtels giebt, eine Seitenkante von etwa 600 000 Meilen Länge hat, d. h. eine Länge, welche der zwölffachen Entfernung des Mondes von der Erde gleich­tommt. Sollte jemand Neigung haben, eine genauere Rech­nung anzustellen, so sei für ihn die Bemerkung, daß man diese Bahl erhält, wenn man die Zahlen von 1 bis 32 mit einander multiplizirt. Daß man so zu verfahren hat, kann man fich flar machen, wenn man zunächst die Anzahl der Reihenfolge für 3, 4 und 5 Karten feststellt.

Was Alles im Grunewald verloren wird. Nach einer Bekanntmachung des Amtsvorstehers von Forsthaus Grunewald, des Grafen d'Haufsonville, haben sich die Verlierer refp. Eigenthümer nachfolgender Sachen zur Geltendmachung ihrer Ansprüche innerhalb dreier Monate im dortigen Amis­lofal zu melden. 1) Ein Theil eines Granat- Kolliers in Gold­faffung; 2) ein goldenes Armband; 3) eine goldene Uhrkette mit Berloque; 4) ein Medaillon mit zwei Photographien; 5) eine Bigarrentasche; 6) ein goldenes Armband mit Stein; 7) ein goldenes Pincenez. Es sind meistentheils Schmuckfachen und zwar darunter solche von nicht unwesentlichem Werthe, welche im Grunewald bei den Ausflügen der Berliner   ver­loren gehen.

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Etwas vom grünen Wagen". Täglich rollt an den Augen der Berliner   mehrmals das mit dem Namen der grüne Wagen" belegte, polizeiliche Beförderungsmittel für Arretirte und Verurtheilte vorüber nie, ohne bei all seiner Einfachheit ein gewisses Aufsehen zu erregen. Das Polizeipräsidium besigt im ganzen 7 Gefangenentransportwagen. Diese 7 Wagen fahren alle 24 Stunden 4 Mal nach den Polizeirevier- Wachen, deren es in Berlin   82 giebt. Die Wagen haben nur dorthin zu fahren, wo sich wirklich Gefangene befinden und dies wird von den einzelnen Wachen telegraphisch nach dem Moltenmarkt ge meldet. Eine Viertelstunde vor der Abfahrtszeit telegraphirt jede Wache, auf der Gefangene find, an das Präsidium, und zwar find diese Depeschen die denkbar fürzesten; der Apparat meldet, dann folgt die Nummer des Polizeireviers und dieser die Zahl der abzuholenden Gefangenen mit dem G." dem An­fangsbuchstaben des Wortes Gefangener  ". Abfahren müssen die Wagen Vormittags um 8, Mittags um 12, Abends um 8 und Nachts um 2 Uhr behufs Abholung Gefangener. Jeder Wagen ist zur Aufnahme von 16-18 Gefangenen bestimmt; es tommt aber auch vor, daß ein Wagen einige zwanzig Personen bringt und es gehört durchaus nicht zu den Seltenheiten, daß der Wagen mit einer Fahrt nicht sämmtliche Gefangenen der ihm zuges wiesenen Reviere fortbringt. Derselbe muß dann nach Ent­ladung gleich noch einmal fahren. Die innere Einrichtung be steht in einer rings um die Wagenwand laufenden Sizbant, von welcher die der Thür zunächst befindlichen 2 Sige mit