Brettern zellenartig abgeschlagen und zur Aufnahme Gefangener bestimmt sind. Mit jedem Wagen fährt ein Schußmann, der fogenannte Begleiter", dessen Dienst beständig derfelbe ist. Außer der Abholung von Gefangenen haben die Wagen täg­lich auch die Beförderung nach den Gefängnissen im Moabiter  Kriminalgericht, in der Perlebergerstraße, in der Barnimstraße, in der Lehrterstraße, in Plößensee und in Rummelsburg  . Die Fahrt wird Nachmittags um 3 Uhr angetreten. Zu einzelnen folcher Fahrten ist der Andrang von Fahrgäften" sehr groß. Um 2 Uhr Nachmittags fährt auch täglich ein Wagen nach der Charitee und bringt dorthin die kranten Gefangenen beziehungs­weise von dort nach dem Moltenmarkte Gefangene, die krank in der Charitee gelegen haben und kurirt sind.

wird natürlich ein solcher Wirth fich bemühen, zu unterdrücken. Um so nöthiger ist deshalb eine öffentliche Anregung in dieser Angelegenheit.

Aus der gebildeten Gesellschaft. Ein Bericht erstatter schreibt: Fräulein Agnes B. war drei Jahre die Ver­lobte eines jungen Mannes, der einer Offiziers familie ange­hörig in einem hiesigen großen Bankinstitut eine bedeutende Stellung bekleidet. Als aber der junge Mann immer nur von feiner Liebe, aber niemals vom Heirathen sprach, trat die Schwie­germama dazwischen und erklärte, daß die Sache ein Ende haben müsse. Entweder Standesamt oder Trennung! Da er für das Erstere teine bindende Erklärung abgab, so trat das Lettere ein. Frau B. verbot ihm das Haus und damit wäre der dreijährige Liebestraum erledigt gewesen, wenn nicht Agnes einen anderen Schatz gefunden und die kunde hiervon die Brust des Verabschiedeten nicht mit glühender Eifersucht erfüllt hätte. Mit Hilfe eines Freundes lauerte er am Dienstag Abend seiner früheren Verlobten auf und überraschte die junge Dame auf dem Morig­plat, wie sie am Arme ihres jezigen Bräutigams aus dem Buggenhagen'schen Lokale heraustrat. Während der Freund den Herrn bei Seite stieß, holte der einstige Liebhaber aus und versezte dem Fräul. B. mit einem Hackemesser einen derartigen Hieb über den Kopf, daß das Messer, durch den Hut und die hohe Frisur hindurch dringend, der Wermsten eine bis auf den Knochen gehende Wunde von der Stirn zum Hinterkopf zufügte. Lautlos brach die Getroffene zufammen, während ihr Begleiter ein furchtbares Hilfegeschrei erhob, das auf dem belebten Plak  eine ungeheure Menschenmenge zusammen strömen ließ. Die sauberen Herren hatten nach Vollziehung ihrer edlen That sich schleunigst aus dem Staube zu machen gesucht, wurden aber festgehalten und den herbei geeilten Polizeibeamten übergeben. Frl. B. wurde bewußtlos nach der Sanitätswache in der Abal­bertstraße geschafft und von dort nach ihrer Wohnung gebracht, wo sich die junge Dame in einem nicht unbedenklichen Zustande

Der zum Tode verurtheilte Elephant im Zoologischen Garten harrt noch immer der Hinrichtung, was wohl darauf zurückgeführt werden muß, daß man fich über die Art, wie dem Thiere em Ende zu bereiten sei, nicht flar ist. Da sei denn darauf hingewiesen, daß schon einmal, wenn auch nicht in Berlin  , so doch in Potsdam   ein Elephant eines gewaltsamen Todes hat sterben müssen. Anfangs November 1838 langte in unserer Nachbarschaft der Menageriebesizer Hutter mit einem Elephanten an, der bald fo bösartig wurde, daß der Besitzer beschloß, sich unter allen Umständen seiner zu entledigen. Er wollte das Thier nach Berlin   überführen und dort von Be amten der Thierarzneischule durch Gift tödten lassen, aber bevor die Absicht verwirklicht werden konnte, verwundete der Elephant mit seinen Stoßzähnen einen Wärter lebensgefährlich und zeigte sich überhaupt so ungeberdig, daß Niemand ihm mehr nahen konnte. Bugleich rüttelte er in dem Stalle, in dem er untergebracht war, unaufhörlich und wild an seiner Kette, so daß der Ein­Sturz des Gebäudes und ein Ausbruch des Thieres zu be= fürchten stand. Deshalb beschloß man, ihm sofort den Garaus zu machen, und Lichtenstein, der Begründer unseres Zoologi­fchen Gartens, wurde mit dieser Aufgabe betraut. Lichtenstein nun richtete dem grimmen, zehn Fuß hohen Koloß ein Tränkchen her, bestehend aus zehn Unzen forgfältig bereiteter Blausäure und einem Viertel Quart Rum, versüßt mit einem Viertel Pfund Zucker. Diese Mischung wurde am 6. Dezember in den Trinkeimer des Elephanten gegossen, der erst vorsichtig tostete, dann aber eine größere Menge mit dem Rüssel schöpfte und ver schluckte. Fast im selben Augenblick stürzte er zusammen, erhob fich jedoch nach einigen Minuten wieder, taumelte indessen und fant bald wieder nieder. Mehrmals versuchte er noch das Auf­stehen, bis er endlich liegen blieb und 1 Stunden, nachdem er das Gift genommen, verendete. Leider hatte das Thier im Todeskampfe den Trinkeimer umgestürzt, so daß sich nicht genau ermitteln ließ, wie viel der Flüssigkeit es zu sich genommen hatte; doch schäßte man die Menge das Meiste war vers Schüttet auf vier Unzen des bereiteten Giftes, also etwa drei Drachmen wasserfreier Blausäure. Der Kadaver, der etwa 60 Bentner mog, wurde in der Nacht nach Berlin   geschafft und am anderen Morgen auf dem freien Plage vor dem Anatomie­gebäude der Thierarzneischule zerlegt. Hierbei geschah es, daß im Eifer der Arbeit mehrere Thierarzneischüler sich mit dem Skalpell verwundeten, doch zog dies feine weiteren Folgen nach sich. Auch das Einathmen der reichlich ausströmenden Gafe beim Durchschneiden der Bauchhäute erfolgte eine heftige Explosion- brachte Niemandem Schaden. Vielleicht giebt dieser Vorgang, wenn doch einmal der böse Rustan sterben muß, der Verwaltung unseres Zoologischen Gartens einen Fingerzeig.

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befindet.

Erkrankungen an Reuchhusten kamen nicht häufig zur äratlichen Beobachtung, die Zahl der durch ihn hervorgerufenen Todes­fälle blieb die gleich niedrige wie in der Vorwoche( 6). Rheu matische Beschwerden aller Art zeigten gegen die Vorwoche keine wesentliche Veränderung.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind in der Zeit vom 25. Auguft bis 31. August cr. von je 1000 Einwohnern, auf den Jahresdurch­schnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin   19,5, in Breslau   26,3, in Königsberg   21,0, in Köln   26,3, in Frank­ furt   a. M. 15,6, in Wiesbaden   14,1, in Hannover   21,2, in Kaffel 9,1, in Magdeburg   23,7, in Stettin   26,2, in Altona  17,3, in Straßburg   21,7, in Meg 23,7, in München   36,1, in Nürnberg   24,8, in Augsburg   37,6, in Dresden   20,1, in Leipzig  14,4, in Stuttgart   22,2, in Karlsruhe   17,2, in Braunschweig  24,8, in Hamburg   20,4, in Wien   21,1, in Best 26,4, in Prag  

Polizeibericht. Am 11. d. M. Nachmittags fiel auf dem Neubau Potsdamerstr  . 61 dem Steinträger Sonntag, als er eben die Leiter bestiegen hatte, aus der vierten Etage cin Mauerstein auf den Kopf und verlegte ihn so bedeutend, bak er nach dem Elisabeth- Krankenhause gebracht werden mußte. Um dieselbe Zeit brachte der Steindrucker- Lehrling Wahler, melcher vor dem Hause Nathenowerstr. 50 mit einem Lauf­burfchen in Streit gerathen war, diesem mittelst eines Taschen messers eine nicht unbedeutende Verlegung am Oberarm bei, so daß demselben in dem Krankenhause in Moabit   ein Verband angelegt werden mußte.

18,8, in Triest   26,0, in Krakau   22,8, in Amsterdam   18,4, in Brüffel 17,3, in Paris   20,8, in Basel  , in London   15,1, in Glasgow   19,3, in Liverpool 19,7, in Dublin   26,6, in Edinburg  16,2, in Kopenhagen   18,8, in Stockholm   17,3, in Christiania  12,4, in St. Petersburg   23,2, in Warschau   30,8, in Odessa  27,9, in Rom 24,6, in Turin   in Venedig   23,7, in Alexandria   43,5. Ferner in der Zeit vom 4. August bis 10. Auguft cr. in New York   27,8, in Philadelphia   24,7, in Baltimore   24,0, in Ralfutta in Bombay 29,7, Madras 39,3.

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Am 11. d. M. Nachmittags erfdok sich an der Ecke der Wall- und Inselstraße ein Arbeiter mittelst eines Revolvers. Die Leiche wurde nach dem Schau hause geschafft.

Die allgemeine Sterblichkeit war in der Berichtswoche in den meisten Großstädten Europas   eine günstige und wurden, besonders aus deutschen   Städten, vielfach zum Theil recht kleine Sterblichkeitsziffern mitgetheilt. Sehr gering( bis 15,0 pro Mille und Jahr) war die Sterblichkeit in Rostock  ( 7.6), Raffel ( 9,1), Barmen, Wiesbaden  , Erfurt  , Duisburg  , Leipzig  , Chriftiania. Sehr günstig( bis 20,0 pro Mille) in Berlin  , Frankfurt   a. M., Altona  , Karlsruhe  , Mannheim  , Darmstadt  , Bremen  , Prag  , Kopenhagen  , Amfterdam, Brüffel, London  , Glasgow  , Liverpool, Edinburg  , Stockholm   u. a.; auch in Hannover  , Hamburg  , Dresden  ,

Theater.

Berliner   Theater. Mittwoch, den 11. September. Der Kaufmann von Venedig. Schauspiel in fünf Aften von William Shakespare.  

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Gegen die vorjährige Darstellung des Kaufmanns von Venedig   auf der Barnay'schen Bühne ist die neue ein Fort schritt. Ganz abgesehen von technischen und szenischen Ver befferungen ist der Hauptvorzug der diesmaligen Aufführung gegen die alte der, daß Herr Haase nicht mehr den Shylod giebt. Herr Haafe mag vor Jahren ein vorzüglicher Schan spieler gewesen sein, das soll hier gar nicht bestritten werden. Augenblicklich ist er aber eine Ruine. Solche Ruinen mögen historisch recht interessant sein, man wohnt aber nicht mehr in ihnen. Dem Haase fchen Shylod ist natürlich das allo meine Schidsal seines Schöpfers nicht erspart geblieben. E ist erstarrt und versteinert, die Manieriertheit hat ihn umges bracht, und alle Müßchen und Rünfteleien konnten ihm den Hauch der Jugend nicht mehr anlügen.

Selbstmord auf der Straße. Vorgestern Abend um 6 Uhr machte ein dem Arbeiterstande angehöriger Mann seinem Leben auf ganz eigenthümliche Weise an der Ecke der Wall­und Inselstraße ein Ende. Er lehnte sich an einen Laternen­pfahl, zog einen sechsläufigen Revolver hervor und gab eine Anzahl Schüsse auf sich ab. 3wei davon trafen den Selbst- Königsberg, Stuttgart  , Straßburg  , Magdeburg  , Wien  , Krakau  , mörder direft in den Mund und führten den sofortigen Tod herbei. Die schrecklich verstümmelte Leiche wurde polizeilicher­feits nach dem Leichenschauhaufe fortgeschafft.- Geffern Mittag erfchoß sich ein unbekannter Mann auf dem Kloset des Bahnhofs Aleranderplak. Trefflicher läßt sich die Aera der Trefflicher läßt sich die Aera der Sozialreform übrigens faum illustriren als durch die jetzt herrschende Selbstmordmanie.

Die Zahl der Zwangserziehungskinder, welche der Obhut der Gemeinde Berlin   zur Last fallen, hat sich seit dem Erlaß des Gesezes vom 13. März 1878 wie folgt geftellt: Bis zum 1. April d. J. waren 653 Kinder, nämlich 523 Knaben und 130 Mädchen zur Zwangserziehung überwiesen worden. Davon waren 72 Kinder aus der Zwangserziehung widerruf­lich entlassen, 180 dagegen definitiv entlassen und 11 gestorben, so daß am 1. April cr. noch 390, nämlich 317 Knaben und 73 Mädchen in der Zwangserziehung verblieben. Im Laufe des legten Jahres betrug der Zugang 65 Kinder.

Ein Häuseragent hatte nach dem durch ihn vermittelten Verkaufe emes Hauses die ihm zustehende Provision bean= sprucht, der Verkäufer weigerte sich jedoch, selbige zu zahlen. Später anerkannte aber der Verkäufer mündlich seine Zahlungs­verpflichtung und der Agent klagte die Provision ein. Das Reichsgericht hat zu Gunsten des Klägers entschieden, weil das vertragsmäßige Schuldanerkenntniß einem Kaufmann gegenüber als ein präumtives Handelsgeschäft anzusehen sei und Han­delsgeschäfte der schriftlichen Form nicht bedürfen.

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Wie eine Satire auf die immer weitergreifende Nußbar­machung der Automaten für Verkaufszwede nimmt sich die in der lezten Nummer der Allgem. medizin. Central Zeitung" enthaltene Mittheilung über eine automatische Apotheke aus. Darnach hat ein Apotheker ein Patent auf einen Automaten genommen, der in Gestalt einer hölzernen menschlichen Figur hergestellt ist. Jeder Körpertheil hat verschiedene Abthei­lungen, auf denen der Name irgend eines Uebels und des entsprechenden Medikaments steht und deren jede zur Auf­nahme eines Geldstücks eingerichtet ist. Bei Benutzung des Automaten erhält man die gegen die betreffende Krankheit er­forderliche Pille oder Salbe!-Ob dieser automatische Aeskulap nun patentirt ist oder nicht, der Erfinder" ist jedenfalls ein medizinischer Spaßvogel.

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Herr Gustav Kober  , der jeßt den Shylock giebt, hat sicherlich noch viel zu lernen und viel an seiner Aufgabe zu arbeiten. Seine Darstellung ist ungleichmäßig: ift ungleichmäßig: übertrieben bielen, farblos an jenen Stellen; in Hauptmomenten ift e nicht selbstständig genug und lehnt sich merkbar an Vorbilder, allerdings an gute Vorbilder an. Die Behandlung der Sprache macht dem Künstler noch Schwierigkeiten. An einzelnen Stellen iüdelt" er zu sehr, an anderen aber vergikt er ganz, daß e das Jüdeln" ob mit Recht oder Unrecht soll hier nicht ge sagt werden zu den Wesenheiten des venetianischen Groß wucherers genommen hat. Zwischendurch gelingen ihm wieder aber seinen Shylock   besonders vor dem Haafeschen auszeichnet. das ist die frische Lebendigkeit und Wärme, die ihn geboren hat. Das erkannte auch das Publikum an, denn es zeichnete Herrn Kober besonders aus.

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Was die weiteren Neubefegungen anbetrifft, so war Her Kraußned etwas zu fehr Othello und sollte doch nur der Pring von Marokko   sein. Herr Basil gab den Bassanio mit der her fömmlichen edlen Stimme und Haltung, bot aber nichts Be sonderes. Herr Julius Nollet( Lorenzo) und Frl. Hedwig Ballatiched( Jeffita) waren ein Baar, aber fein schönes. Her Barnan follte beiden Sprachunterricht ertheilen lassen.

C. B.

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Von den Entscheidungen des Oberverwaltungs gerichts in Steuersachen, welche besonders die Stadt Berlin  interessiren und in dem Gemeinde- Verwaltungsbericht einer G örterung unterzogen werden, haben wir fürzlich schon einige bemerkenswerthe mitgetheilt. Hervorzuheben ist auch folgendes Präjudiz: Wenn ein Abgabepflichtiger in mehreren Gemeinden vollständig eingerichtete Wohnungen unterhält und dieselben so ist die Annahme eines doppelten Wohnsiges durch den Umstand nicht auss gefchloffen, daß er auch während des Aufenthalts in der einen Gemeinde in der anderen ausschließlich seine Berufsthätig feit hat und persönlich ununterbrochen fortsekt, vorausgef daß die Absicht zur Begründung eines zweiten Wohnsizes fichtlich ist." Die praktische Anwendung dieses Präjudizes hat speziell für die Stadtgemeinde Berlin   in steuerlicher ziehung insofern nicht unerhebliche materielle Nachtheile Folge, als die Vorausseßungen desselben gerade auf hiesige Gin wohner sehr häufig zutreffen und infolge deffen die hier auf fre veranlagte Gemeinde- Einkommensteuer um den auswärts hobenen Jahresbetrag der lekteren ermäßigt werden muß, was für Berlin   einen Steuerausfall von immerhin mehreren taufend

Paris  , Venedig   u. a. D. war die Sterblichkeit eine mäkig hohe ( etwas über 20,0 pro Mille). In München  , Augsburg  , Chemnit ftieg die Sterblichkeitsziffer über 35,0 pro Mille. Eine weitere Abnahme erfuhren ziemlich allgemein Todesfälle an Darmka­tarrhen und Brechdurchfällen der Kinder, nur aus München  , Augs­ burg  , Braunschweig  , Wien   werden mehr Todesfälle als aus der Vorwoche gemeldet. Der Antheil des Säuglingsalters_an der Sterblichkeit war im Allgemeinen ein geringerer, in München  ein größerer als in der Vorwoche. Von je 10 000 Lebenden starben, auf's Jahr berechnet, in Berlin   84, in München   200 Säuglinge. Afute Entzündungen der Athmungsorgane führten auch in dieser Woche nicht häufig zum Tode. Von den Infektionskrankheiten wurden Todesfälle an Masern, Scharlach, Diphtherie und Keuchhuften etwas mehr, an Unter­leibstyphus und Pocken etwas weniger mitgetheilt. waren Todesfälle an Masern in Mainz  , Warschau  , St. Petersburg  , zahlreicher, in Paris   und London   seltener. Neue Erkrankungen wurden aus Berlin  , Breslau  , Wien  , St. Petersburg  verminderter Das Bahl gemeldet. Scharlachlachfieber, hat in Hamburg  , London  , Warschau  etwas mehr, in Königsberg   und St. Petersburg   eimas weniger Opfer gefordert. Neue Erkrankungen wurden aus Berlin  , Breslau  , Budapest  , St. Petersburg   und Kopenhagen  in größerer Zahl zur Anzeige gebracht. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Kroup war in Berlin  , Breslau  , Königsberg  , Danzig  , Stettin  , Kiel  , Frankfurt   a. M., Budapest  , open­hagen, St. Petersburg  , Christiania   u. a. eine gefteigerte, in Hamburg  , München  , Leipzig  , Wien  , Paris   und London   eine verminderte. Erfcankungen wurden dagegen aus Hamburg  , Budapest  , Kopenhagen   und Christiania   in geringerer, aus Berlin  , Breslau   und den Regierungsbezirken Düsseldorf   und Todesfälle an Schleswig   in gesteigerter Bahl gemeldet. Unterleibstyphus maren in Essen, Paris   und St. Petersburg  vermindert, in Budapest   und London   gesteigert. Erfranfurgen tamen aus Berlin  , Hambura, Budapest  , Kopenhagen  , Christiania   in größerer, aus den Regierungsbezi ken Düsseldorf, Schleswig   sowie aus St. Petersburg   in etwas verminderter Bahl zur Berichterstattung. An Flecktyphus wurden aus München   und Warschau   je 1 Todesfall, aus dem Regierungsbezirk Aurich   2 Ei frankungen, fowie aus Berlin   1 Erkrankung an epide­mischer Genickstarre gemeldet. Dem Keuchhusten erlagen in London   mehr, in Berlin   und London   die gleiche Zahl von Kindern wie in der Vorwoche. Neue Erkrankungen famen aus Hamburg  , Wien  , Kopenhagen   in geringerer Zahl zur Mitthei­lung. Roſenartige Entzündungen des Bellgewebes der Haut blieben felten. Todesfälle an Bocken famen aus Lyon   2, aus Venedig   3, aus Paris   6, aus Warschau   11 zur Mittheilung; neue Erfrankungen wurden nur aus Budapest  ( 1) gemeldet. - Die Cholera in Mesopotamien   macht weitere Fortschritte;

Ueber mangelhafte Beleuchtung der Treppen wird gegenwärtig namentlich in denjenigen Stadttheilen Klage ge­führt, wo in den großen Miethshäusern zahlreiche Kleine Mieths­parteien beieinander wohnen. Hier glauben die Hausbesizer es rubig auf eine polizeiliche Bestrafung ankommen lassen zu tönnen, denn diese pflegt ohne eine bei der Polizei eingehende Anzeige nicht einzutreten und der Angeber, der in einem solchen Falle gewöhnlich ein Miether zu fein pflegt, hat unter den heutigen Miethsverhältnissen zu viel Ursache, fich seinen Haus­wirth zum Freunde zu halten. Andererseus ist der Hauswirth flug genug, im Hauseingange und allenfalls auch noch auf dem Flur eine Treppe hoch eine Gasflamme anzuzünden, während die übrigen Räume des Vorderhauses und bie fämmtlichen Gebäude im Hofe keinerlei Beleuchtung der Treppen aufzuweisen haben. Besonders im Südosten der Stadt findet man zahlreiche Häuser in diesen traurigen Beleuchtungs­verhältniffen. Die Briefträger, die in den Abendstunden ob und zu in ben oberen Etagen solcher Gebäude Bestellungen haben, raisonniren dann wohl bei der Finsterniß, aber da eine Anzeige nicht erfolgt, so bleibt alles beim Alten. Das polizeiliche Gebot der Treppenbeleuchtung, dessen Rechtsbeständigkeit nach vielen Prozessen endgiltig festgestellt worden ist, verliert seine praktische Bedeutung, wenn nicht von Zeit zu Zeit Revisionen stattfinden, ob dasselbe auch befolgt wird. Hauswirthe, welche größere Quartiere vermiethen, forgen von selbst für Treppen­beleuchtung, denn kein Miether, der eine größere Wohnung inne hat, läßt sich um die jeßige Jahreszeit noch unbeleuchtete Treppen im Hause gefallen. Die Miethshäuser mit fleinen Wohnungen dagegen, die ihren Befihern reichliche Mieths­erträge abwerfen, bleiben auch in der gerade hier so nöthigen Beleuchtung vernachlässigt. Unfälle, die sicher nicht ausbleiben,

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Mart bedeutet.

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Die Frage, ob die beim hiesigen Land- und Sammergericht zugelaffenen Rechtsanwälte, welche hier nur Bureau räume inne haben, während sie außerhalb Berlins   wohnen, in Berlin   als Einwohner oder Gewerbetreibende zur Gemeinde einkommensteuer herangezogen werden dürfen, ist zu Ungunften der Stadt Berlin   mit der Ausführung verneint worden, das die Thätigkeit der Rechtsanwälte nicht als Gewerbebetrieb au betrachten, sowie, daß für die Begründung eines Wohnhges feitens derselben die Thatsache der Errichtung und Unterhaltung eines Bureaus für sich allein nicht ausreichend sei. treff des Besteuerungsrechtes einer Gemeinde, welches sich auf den den Zeitraum von drei Monaten übersteigenden Aufent halt eines Genfiten in derselben gründet, ist der Grundsak auf geftellt worden: es sei für die Begründung der Steuerpflicht dreimonatliche Aufenthalt in das Steuerjahr selbst auf Seiten des Aufenthaltnehmers nicht erforderlich, daß dieser falle, vielmehr genüge es, daß die im Beginne des Steuer jahres liegende Aufenthaltszeit fich als Fortsegung des im vorigen Jahre begonnenen Aufenthaltes barstelle, vorausgef daß der gesammte Aufenthalt die Dauer von drei Monat. übersteige.

aus Baffora wurden vom 6. bis 19. Auguft 262, aus Bag dad, um die Mitte August, eine größere Bahl von Todesfällen mitgetheilt.

Eine interesante Anklage wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesel hat fürzlich der Prüfung de Reichsgerichts unterlegen. Der Inhaber der Firma Johann Balthasar Noll, Kommerzienrath Adolf Noll zu Gießen  , wa vom dortigen Landgericht wegen des genannten Vergehens 60 Fällen zu einer Gesammistrafe von 6000 Mart verurtheilt worden und zwar auf Grund folgenden Thatbestandes: Der Angeklagte beschäftigt sich in der Hauptsache mit der Fabrika tion von Zigarren, nur nebenbei treibt er auch einen Handel mit Safran. Er hat stets Valencia  - Safran, der als zweite Qualität gilt, und auf einer Handmühle mahlen laffen. Durch Vermischung mit anderen Stoffen stellte er früher zehn ver schiedene Sorten her, in den letzten fünf Jahren führte er jedoch nur zwei Marken, nämlich Allerfeinsten gemahlenen

Der Gesundheitsstand in Berlin   blieb auch in dieser Be­richtswoche ein ziemlich günstiger und die Sterblichkeit eine niedrige. Noch immer famen Darmfatarrhe und Brechburchfälle der Kinder in größerer Zahl als sonst um diese Jahreszeit zum Vorschein und führten auch in ansehnlicher Zahl( in 109 Fällen gegen 113 der Vorwoche) zum Tode, so daß der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit nur wenig fleiner als in der Vorwoche wurde. Dagegen traten afute Entzündungen der Athmungsorgane feltener auf und führten auch in geringerer Bahl zum Tode. Von den Infektionskrankheiten zeigten fich Masern nur in wenigen Fällen. Dagegen wurden von inphösen Fiebern, Scharlach und Diphtherie etwas mehr Erkrankungen zur Anzeige gebracht und zwar zeigten fich Erkrankungen an Scharlach   in Moabit  , an Diphtherie   in der Luisenstädtischen und Rosenthaler Vorstadt, sowie im Stralauer Viertel am zahl reichsten. Efrankungen am Wochenbettfieber wurden feltener bekannt, rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut dagegen tamen etwas häufiger zur ärztlichen Behandlung; auch 1 Erkrankung an epidemischer Genicstarre wurde berichtet.

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Räse Safran" und zweite Qualität" sogenannten F. D Safran". Die Fabritation geschah alle drei Wochen, und ent Gehilfe mußte dabei nach einem gefchriebenen Rezeptbuche, einem alten Erbstücke, die einzelnen Bestandtheile abwiegen. Diese Stoffe waren Saflor, Tonfabohnen, Kandis, Mandeln, Cochenille. Berliner Roth, Thonerde und Rückstände von Safrav. Ende 1886 offerirte eine Frankfurter Firma Herrn Noll eine Sorte Safran. Er bestellte eine größere Quantität von diesent Waare unter diesem Titel auch fakturirt. Der Safran war in vers

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