Schwermuth, fich mittelst eines Revolvers zu erschießen. Er verlegte fich jedoch nur leicht an der rechten Seite des Ropfes und wurde nach der Charitee gebracht. Abends gerieth vor dem Grundstüd Gitschinerstraße 68 ein Rollfutscher mit einem Schloffer in Streit, wobei legterer mittelst eines eisernen Hakens einen Schlag auf den Kopf erhielt, so daß er eine anscheinend schwere Verlegung davontrug. Nachmittags fanden an ver fchiedenen Orten kleinere Brände statt, welche von der Feuer­wehr gelöscht wurden.

Theater.

Wallner- Theater. Die Stätte, an welcher von Alters her der heimische Humor, der Berliner   Wig gepflegt wurde, wird allmälig immer mehr der französischen   Posse ausgeliefert. Sie ist in der That, was Esprit und Feuer anbetrifft, dem, was sich augenblicklich deutsches Luftfpiel" nennt, immer noch entschieden vorzuziehen, dennoch aber muß man gestehen, daß der Uebersezer Wallner besser daran thäte, diese Sorte von literarischen Erzeugnissen lieber den Franzosen als ausschließ­liches Eigenthum zu überlassen. Nicht etwa, daß wir für die Moral unserer Spießbürger besorgt wären im Gegentheil, wenn irgend etwas international ist, so ist es die geschminkte Brüderie der Bourgeoisie, die sofort in die begehrlichste Lüftern­heit umschlägt, wenn die Damen und Herren aus den besigen­den Klaffen unter sich sind oder es wenigftens zu ſein glauben.

Die beiden Stücke, die vorgestern im Wallner- Theater auf­geführt wurden, find, was ihren literarischen Werth anbetrifft, beide gleich unbedeutend der Einafter ist ein Nichts, deffen Wiz durch ehrwürdiges Alter sanktionirt ist, und der Schwank ist ein Lobeshymnus auf den doppelseitigen Ehebruch. Der fromme Reichsbote sagt den böfen Sozialisten in chriftlicher Wuth nach, daß sie die heilige Ehe" abschaffen wollen wenn Herr Pastor Engel fich nur einmal herabiieße und würde sich ansehen, wie die Bourgeoisie es selbst versteht, ihre heiligsten" Institutionen der Lächerlichkeit preis zu geben, so würde er wohl sehr bald davon überzeugt sein, daß die Sozialisten den wärmsten Dank verdienen, wenn fie eine Einrichtung, die von ihren heutigen Verfechtern felbft als das, was sie in der That ist, hingestellt wird, wenigstens zu reformiren trachten. In dem vorliegenden Schwant ver­theidigte ein gehörnter Ehemann seine leichtsinnige Frau vor Gericht, ohne daß er weiß, daß es seine eigene Gattin ist, der er feine warmempfundenen" Worte widmet. Der Wiz foll wahrscheinlich darin liegen, daß der Ehemann nach Schluß der Gerichtsverhandlung noch einmal dupirt wird, so daß also das Publikum mit dem ruhigen Bewußtsein nach Hause gehen kann, daß in dem Hause des Bürgermeisters von Balfontaine alles beim Alten bleibt.

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Den Einafter gewann Herr Meißner, den Schwank Herr Guthery.

Gerichts- Beitung.

Wie man zu einer Anklage wegen groben Un­fugs tommen tann davon erzählte der Kanzleibeamte Klitsch gestern dem Schöffengerichte eine wundersame Ge­schichte. Nach der Behauptung des schon bejahrten, bei einer Behörde beschäftigten Herrn, ist derselbe in der Nacht zum 17. Juni auf dem Nachhausemege nach seiner in der Karlstraße belegenen Wohnung in der oberen Friedrichstraße von zwei sehr elegant gekleideten Herren, die er für Offiziere in Zivil halten zu müssen glaubte, angerempelt und ihm der Hut vom Kopfe geschlagen worden. Er hat dann, wie er weiter behauptete, ben Nachtwächter Grohnig, welcher mit dem Schuhmann Lilienthal in der Nähe stand, aufgefordert, die beiden Herren zur Wache zu sistiren, sei aber mit dieser Bitte bei beiden Beamten nicht durchgedrungen, vielmehr habe es ihm geschienen als ob die beiden Erzedenten den Beamten etwas zugeflüstert hätten, worauf dieselben die Mitnahme zur Wache verweigerten und ihm androhten, daß fie ihn mitnehmen würden, wenn er nicht seines Weges ginge. Er fei aber nicht gewillt gewesen, fich eine solche Behandlung gefallen zu lassen und als der Wächter fich entfernte, habe er den Schuhmann um die Nennung feiner Nummer ersucht, ohne daß diefem Verlangen entsprochen worden wäre; vielmehr habe sich der Schuhmann jedesmal um­gewendet, sobald er nach der Schulter deffelben blicken wollte. Herr Klitsch erzählte gestern dem Schöffengericht in ziemlich auf geregter Weise, daß er dem Schußmann erklärt habe, daß er sich so nicht abspeisen lasse und demselben so lange folgen werde, bis er seine Persönlichkeit festgestellt haben würde. Und

Sicherheit die korridore von innen verfchloffen wor den waren und man die Schlüssel im Schlüsselloch hatte ftecken laffen. Die Diebe hatten die Thüren alsdann mit den

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Krüger u. Günther Nuschig. Friedrich. Ruschig. Friedrich. Schulz. Braune. Werner. Loose. Wenste u. Winkler. Mostropf. Irgang. Ueber die Werkstatt von Rubik   u. Imberg ist die Sperre verhängt worden, weil diese Firma fich weigert, dem Streik, fomite es schriftlich anzuzeigen, ob sie den Aufschlag bewilligt oder nicht, und ist für diese Werkstatt der Zuzug fernzuhalten. Die Streiffommission.

Versammlungen.

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richtigen Schlüffeln geöffnet, indem sie um den Schlüffelbart von außen her durch das Schlüsselloch einen sogenannten " Vierkant" legen und bann durch einfaches Umdrehen die Korridorihür öffneten. Sie scheuten auch nicht davor zurück, daß in cinzelnen Fällen die Wohnungsinhaber in der Nähe schliefen, denn sie hatten ein probates Mittel erfunden, um sich vor Verfolgung zu schüßen: fie steckten während der Arbeit den Korridorschlüssel von Außen in das Schlüsselloch und wenn fie geftört wurden, dann sicherten sie sich den Rückzug dadurch, daß fie die Korridorthür von Außen hinter sich zuschlossen und die Verfolger einfach einfperrten. Der Verdacht, den die Kriminalpolizei im Stillen hegte, wurde zur Gewißheit, als dem Kriminalfommissar Braun durch einen Vigilanten mitgetheilt wurde, daß Lehmann und Fritsche folche Geschäfte" nächtlicher Weile betrieben. Herr Braun ließ nun beide eifrigit obferviren, die Kontrole war aber sehr schwierig, da die alten Verbrecher ihren Aufenthalt sehr oft wechselten. Schließlich wurden ihre Schlupfwinkel ausspionirt und festgestellt, daß sie unter den Namen Schulz und Hamann bei den beiden weiblichen Angeklagten wohnten. Man beobachtete, daß fie mit einem berüchtigten Hehler, bem, biden Wilwerde, um nicht wieder Gelegenheit zu jenen unliebfamen helm", welcher gestohlene Goldsachen sofort in den Schmelz­he Im", welcher gestohlene Goldsachen sofort in den Schmelz fiegel befördert, in regem Verkehr standen, traf fie nächtlicher Weile mit Handförben am Arm, beobachtete fie Nachts auf der Brenzlauer Chauffeen in Unterhaltung mit verdächtigen Personen 2c. Die Diebstähle ruhten nur während der Zeit, wo die Patrouillen wegen des Röse'schen Mordes eingerichtet waren, sie wiederholten sich aber sofort wieder, als diese Patrouillen aufhörten. Abge­fehen von einem Diebstaht bei der merikanischen Gesandtschaft waren namentlich umfangreichere Diebstähle bei dem Professor Fritsch, dem Oberst von Petersborff, dem Ritter­gutsbefizer von 3 a ftrow, gutsbesiger von 3astrow, dem Kaufmann Asche, dem Reufmann Müller und dem Kommerzienrath Steibelt zur Anzeige gebracht worden. In allen diesen Fällen waren Gold- und Silberfachen und Pretiofen gestohlen und die Diebe hatten verschlossene Behältnisse offenbar mit einem Stemmeisen geöffnet, an welchem eine Ede fehlte. Als schließlich die Kriminalpolizei bei den beiden Verdächtigten Haussuchung hielt,

Der sozialdemokratische Wahlverein für den vierten Berliner   Reichstagswahlkreis hielt am Donnerstag Abend eine äußerst start besuchte Versammlung in der Königsbank Gr. Frankfurterstraße Nr. 117, ab, um laut Tagesordnung zwischen wahlen zu nehmen. Nach Berlefung und Genehmigung Protokolls der vorhergehenden Versammlung erhielt Tuzauer als erster Referent das Wort, um für Betheili gung an den Kommunalwahlen zu sprechen. Eingangs be tonte Redner, daß er jedes persönliche Motiv außer Auge laffes batten zu geben, die vor 2 Jahren stattfanden und die Jederman miberlich fein müßten. Bevor Retner auf das eigentli Thema, das in Folge der Erledigung von 14 Manbaten affe getaucht fei, einging, gab derfelbe einen furzen Rüdblid a eine die Geschichte der Kommunalwahlen. Schon Ende der

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Jahre, noch vor dem Erlaß des Sozialistengefeges und da wegung für die Kommunalwahlbetheiligung eingetreten. De mals sei Fritsche aufgestellt gewefen. Leider sei kein Erfolg lein, das erzielt worden. Erst 1883 habe man den Kampf wieder auf genommen, allerdings ohne große Hoffnungen; und doch fein bamals 5 Abgeordnete gewählt worden. 1885 feien größere Erfolge erzielt worden. 1887 feien Genossen aufgetret

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die nicht mehr die Sympathien der Bewegung zu Gunsten dr Kommunalwahlen entgegenbrachten, wie früher. Damals hatt hauptsächlich persönliche Motive obgewaltet, heute fei bas es anderes. Was sei denn überhaupt der Zweck der Wahlen

geschnitte

bes§ 9

fand sie unter zahlreichem Diebeshandwerkzeug auch ein solches Derselbe, wie bei den Gegnern: eine möglichst große Anzahl fich dies

-

Stemmeifen vor, welches eine fehlende Ecke zeigte und nach dem Urtheil der Sachverständigen genau in die an den Möbeln der Bestohlenen vorgefundenen Eindrücke paßte. Es wurde festgestellt, daß Lehmann ziemlich bedeutende Ausgaben ge­macht, welche er auf Glück und Kartenspiel zurück zu führen fuchte und endlich fand man bei den beiden Hauptangeklagten und bei den mit ihnen im Verkehr gestandenen beiden weib­lichen Angeklagten Geldstücke mit dem Bildnisse des Kaisers Friedrich, genau derselben Sorten, wie sie bei dem einen Einbruch gestohlen worden waren theilweise zu Armbändern, Chate laines u. dgl. verarbeitet, vor. Auf diese Indizien stüßte fich die Anklage. Die Vertheidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Flatau, Dr. Bonf und Bauer hielten diese Be­laftungsmomente feineswegs für ausreichend. Staatsanwalt Oppermann dagegen hatte auf Grund der gesammten Be weisaufnahme und der von den Kriminalfommiffarien Braun und Damm gemachten Beobachtungen keinen Zweifel an der Schuld der Angeklagten. Er beantragte gegen 2ehmann und Fritsche je 15 Jahre Buchthaus, gegen die An­geflagten Faber 6 Monate Gefängniß und 1 Jahr Ehrver­luft und gegen die Mann 1 Monat Gefängniß. Der Ge richtshof verurtheilte Lehmann und Fritsche zu je 15 Jahren Zuchthaus, Ehrverluft und Stellung unter Polizeiaufsicht, sprach dagegen die beiden Mitangeklagten Frauen frei. demone

Ein kleiner Bestechungsversuch führte gestern einen gewissen Johann Heinrich Schmidtgen vor die 3. Ferien­traftammer hiesigen Landgerichts I. Der Angeklagte, deffen Sohn zum Militär ausgehoben worden war, betrieb die Be freiung desselben vom Dienst und war bei der Erfagkommission mit einem entsprechenden Gesuch eingekommen, in welchem er fich und seine Frau für erwerbsunfähig darstellte. Er erhielt die Anweisung, sich mit seiner Frau zur Feststellung der Sach­lage von dem Stabsarzt Lehnhardt bei der Bezirks- Kom­mission I untersuchen zu lassen und am 13. Juni cr. sollte diese Untersuchung auch stattfinden. Vor Beginn derselben sprach der Angeklagte den Arzt dahin an, daß es nun in seiner Hand liege, ob der Sohn vom Militär loskomme oder nicht, und als der Stabsarzt ihm bedeutete, daß er lediglich seine Pflicht zu thun und die Ergebnisse seiner Untersuchung ge wissenhaft aufzuzeichnen habe, da langte der Angeklagte in die Tasche und schob mit verschmigtem Lächeln dem Ärzte ein Zwanzig- Markstück zu. Dem Gerichtshofe erklärte der Ange­flagte gestern, daß er gar nicht auf Bestechung ausgegangen

von Sigen zu erringen? Das werde Niemand behaupten! Dec Hauptwerth liege in der Agitation vor den Wahlen, in Agitation, die die Maffen aus ihrem Phlegma aufrüttele, die Wähler in die Versammlungen führe und sie mit den Jbeen der Sozialdemokratie bekannt mache. Gewöhnlichen öffentlichen

Interesse entgegengebracht, als Versammlungen während der Wah

und

Stadtbürger fühle. Hier könnten Retruten geworben werden! W man entgegenhalte, daß durch Anträge im Stadtverordneten follegium Nichts erreicht werbe, da dieselben nie durchgeh so könne man daffelbe vom Reichstag behaupten und würde Legterem stets gewählt. Das, was positiv erreicht werde,

fönne

überhaupt nicht als Maßstab gelten. Und doch sei schon etwas erzielt worden. Er erinnere nur an den Antrag betreffend d Gewerbeschiedsgerichte. Magistrat und Stadtverordneter Kollegium haben diesen sozialdemokratischen Antrag angeno

men.

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Nur die verbisfensten Gegner fönnten die Wid einer folchen Einrichtung ableugnen. hat sich seiner Zeit in Leipzig   mit wahrem Feuerei in die Agitation gestürzt, als diese Frage in Leipzig   aufgele wurde. Außerdem könne man jezt, wo die Legislaturperioden des Reichstages auf 5 Jahre verlängert worden, die Gelegenhei

alle 2 Jahre in die Agitation zu gehen, nicht von der

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weisen. Auch der Grund, daß Fragen von weitgehender deutung im Stadthause nicht erledigt werden könnten, fei nid ftichhaltig. Allerdings könnten politische Fragen nicht erörte werden, aber immerhin solche, die von Wichtigkeit für arbeitende Bevölkerung Berlins   find. Die sozialdemokratif Abgeordneten nähmen stets die Gelegenheit wahr, die Glei berechtigung zu betonen und geaen die Bevorrechtigung zelner Stellung zu nehmen.

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Warum würden die Gewe fchaften, warum die Streits von den Sozialdemokrat gut heißen und unterstüßt? Um Refruten zu werben. sei bei den Stadtverordnetenwahlen maßgebend. folle man auch bedenken, daß der Berliner  giftrat der größte Arbeitgeber der Hauptstadt sei. länge es, und daß es nicht gelingt, geringen Anzahl der Arbeitervertreter, die selbstständig Anträge einbringen können, einige Vortheile für die städti Arbeiter zu erringen, dann sei schon etwas erreicht, was Betheiligung an den Wahlen werth wäre. Man möge Paris   bliden, dort sei mit aller Macht agitint worden und fei gelungen, die Unternehmer bei Submissionen zu verpflicht

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so geschah es, wohin sich der Schuhmann wendete, so folgte welchem er Honorar zu zahlen habe. Der Gerichtshof glaubte Minimallohn zu zahlen. Sei an dies vor der Hand in Berl

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thm Klusch wie sein Schatten und das Spiel endete erst damit, daß der Schuhmann ihn schließlich zur Polizeiwache brachte und sich über die stattgehabte Belästigung" beschwerte. Herr Klitsch behauptete nebenbei sogar, daß er sich bei dem Verlassen der Wache vor dem Schußmann gefürchtet, da ihm dieser ge­droht habe, daß er es ihm anstreichen" werde. Nun war Herrn K. ein Polizeimandat über 3 M. wegen groben Unfugs" zugestellt worden und Herr K. erzählte gestern dem Schöffen­gericht sein nächtliches Abenteuer in fichtlicher Erregung und unter der wiederholten Versicherung, daß er auch einer kgl. Behörde angehöre und sich gegen die öffentliche Ordnung nicht zu ver­gehen pflege. Beide qu. Beamten erklärten übereinstimmend, daß fie der Aufforderung des Angeklagten, die betr. Herren zur Wache zu bringen nur deshalb nicht nachgekommen seinen, weil derselbe die Personen gar nicht genau bezeichnet und sich auch gemeigert habe, auzugeben, weshalb die Siftirung verlangt werde. Beide Beamte beschworen auch, daß dem Angeklagten die Nummer des Schußmanns genannt worden sei. Auf der anderen Seite bestätigte ein unparteiischer Augenzeuge die Be­hauptung des Angeklagten dahin, daß derselbe den Schuß­mann mindestens sechs Mal vergeblich um Angabe seiner Nummer ersucht habe und demselben dann erst auf Schritt und Tritt gefolgt sei. Bei dieser Sachlage erblickte der Ge­richtshof in dem Vorgehen des Angeflagten nicht den That­bestand des groben Unfugs, erkannte vielmehr auf Frei­fprechung.

Ein interessantes Bild aus der Berliner   Ver­brecherwelt entroute gestern eine Anklage wegen Diebstahls und Hehlerei, welche vor der 1. Straftammer verhandelt wurde. Auf der Anklagebant saßen zwei Zierden des Verbrecheralbums, Karl Lehmann, mit dem Spißnamen, Tute" und Hermann Fritsche, welcher in der Verbrecherwelt als der kleine Offizier" bekannt ist. Mit ihnen waren die verehelichte Emma Faber geb. Bielstücker und die unverehelichte Gustave Mann wegen Hehlerei angeklagt. Lehmann und Fritsche sind alte gewiegte Einbrecher, die schon eine ganze Reihe von Jahren zusammen in Zuchthäusern zugebracht haben und erst Ende vorigen Jahres mehr­jährige Buchthausstrafen abgebüßt haben. Nach Ansicht der Polizei haben sie dann hier bei mehreren schweren Diebstählen zufammen gearbeitet", doch ist die Ueberführung solcher Ver­brecherseelen nur außerordentlich schwierig und nach der inter­effanten Darstellung der Kriminalfommiffarien Braun und Damm hat nach diesen Angeklagten eine förmliche Jagd statt­gefunden. Im Dezember und Januar fanden in der Gegend der Roonstraße, Bismarckstraße, Kronprinzen- Ufer 2c. mehrere Diebstähle statt, welche die Aufmerksamkeit der Polizei im höchsten Grade erregten, da sie alle einen und denselben Cha­rafter trugen. Von allen zur Anzeige gekommenen Fällen waren die Diebe in Wohnungen gedrungen, wo zu größerer

ihm diese Ausrede aber nicht, sondern verurtheilte ihn zu 50 M. Geldbuße, während der Staatsanwalt 14 Tage Gefängniß be­antragt hatte.

"

Gine Anklage wegen Beleidigung durch die Presse wurde gestern vor der III. Ferienftraffammer des Land­ gerichts I   gegen den Redakteur des Kleinen Journals", J. v. Stubenrauch, verhandelt. In der Nr. 153 des genannten Blattes vom 6. Juni cr. befand sich ein Artikel, welcher den Rücktritt des vortragenden Raths Duddenhausen, eines höheren Staatsbeamten, besprach und auf die fortwährenden Reibereien mit der Verwaltung der gegen die Verstaatlichung sich sträu­benden Ostpreußischen Südbahn zurückführte. Es kam sodann in dem Artikel folgender Passus vor: Die dem Minister unters gebenen Beamten haben wahrscheinlich geglaubt, ihrem Chef einen besonderen Liebesdienst zu erweisen, wenn sie gegen so rigoros wie möglich vorgehen, die Privatbahnen so und jedes geringe Versehen zu einer Frage auf Leben und Tod stempeln." In dieser Bemerkung fand der Minister von Maybach eine Herabseßung der ihm unterstellten Beamten, Namens derselben stellte er den Strafantrag. Der Staats­anwalt verfocht im Termine dieselbe Ansicht, es liege in der Bemerkung der Vorwurf, daß die Beamten aus eitel Liebe­dienerei sich zu ungerechtfertigter Härte in einer pflichtverlegen den Weise hinreißen ließen. Er beantragte eine Gefängniß­ftrafe von einem Monate.

den neunstündigen Arbeitstag einzuhalten und einen

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noch nicht zu denken, so dürfe man doch in dieser Hinsicht locker laffen; der eventuelle Vortheil sei zu bedeutend, and private Arbeitgeber müssen sich später auch danach

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Würde diese Angelegenheit nicht geregelt, nun, der Arbeiter f

Weite

der Sündenbock, der die Nachtheile zu tragen habe. feien Abänderungen in Betreff der Steuervertheilung wünschen, Abschaffung der Miethssteuer zu Redner

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weift quf die große ungerechtigkeit die fortwährend an solchen hin, gegeißelt werden müßte. Demgegenüber fordert Redner, dak

großen industriellen Instituten, wie bei Pferdebahnen,

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nehmerin aufträte. Diese Ansicht der Arbeiter zum Austrag bringen, sei die Stadtverordneten- Versammlung der Play.

anstalten, den Elektrizitätswerken die Stadt felbft als Unte

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werde gesagt, man wolle deshalb nicht wählen, weil ein grob

Theil der Arbeiter, die zur ersten Steuerstufe zahlen, von Wahl ausgeschlossen sei. Wenn auch das System nicht

richtig anerkannt werden könne, so brauche man deshalb no man auch keine Vertreter in den Reichstag wählen, weil d

nicht Wahlenthaltung zu predigen. Gemäß diefer Logik,

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Ideal der Arbeiterpartei sei, das 20. Jahr als das der mündigkeit einzuführen, und noch das 25. maßgebend Uebrigens fei bei den Stadtverordnetenwahlen Jederma mit 24 Jahren wahlberechtigt. Aus allen diesen Gründ

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I und sich der Wahl enthalten. Dies sei ein politischer Selb  Vorwurf( Lebhaftes Bravo.) Man folle fich heute schlüffig mache auf Ant

den Der Vertheidiger Rechtsanwalt daß ein hoher Grad Flatau führte dagegen aus, von Feinfühligkeit dazu gehöre, in der beanstandeten Bemerkung etwas Bemerkung etwas Ehrenfränfendes oder den Vorwurf einer Pflichtverlegung zu erblicken, ein Beamter, der im Sinne seines Vorgesezten zu handeln glaube, thue, selbst wenn feine Ansicht eine irrige war. unter allen Umständen seine Pflicht. Der Gerichtshof erkannte auf Freisprechung unter der furzen Begründung, daß etwas Beleidigendes in dem fraglichen Artikel nicht gefunden worden wäre.

Soziale Uebersicht.

Achtung! Vergolder Berlins  . Kollegen! Wie Ihr Alle wißt, ist der Streit noch nicht beendet, es sind daher die Sammlungen noch nicht einzustellen.

Folgende Herren haben noch nicht bewilligt: Kriftan. Lamfried. Göpfert. Roftig. Weidig. Wollf  . Eichler. André. Heinrichs. Königsberger. Krumbholz. König. Schmidt u. Hoff­mann. Weinstock. Hennig. Geitner. Bergemann. Scholz. Peesse. Folgende Herren haben bewilligt: Ad. Werkmeister. Aug. Wertmeister. Methlom u. Ro. Nuthen­berg. Stang. Goers. Riring. Geisler. Nathow. Müller.

Butra

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Sechs Size feien im 4. Wahltreise mit Leichtigkeit zu ebenso viele in andern Kreisen, wenn die Genossen dort Schuldigkeit thun. Redner schließt unter dem Beifall der sammelten, rege in die Agitation einzutreten und sich nicht Scheingründe abhalten zu lassen. Nunmehr erhielt der

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referent Wilh. Werner das Wort, um gegen die Betheiligu

zu sprechen. Auch er betont, daß er persönliche Fragen Spiel laffen will fo weit, als er es nicht zur Begründung

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Ausführungen nöthig hat. 1883 sei man mit dem Glaube in die Bewegung eingetreten, daß die gitation fir Kommunalwahlen und in der Versammlung bedeutende

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flärung verbreiten würden. Als man sich aber das Treibe 4 Jahre hindurch angesehen, als man ferner das Program der Arbeiterpartei mit dem verglich, was in der Stadtvero

netenversammlung zu sagen nach der Städteordnung erlaubt da sei ein Theil der Geroffen zu der Ansicht gekommen,

Bak

die Kommunalwahlen von fast gar keiner Bedeutung und feine

werde

Vortheil für die Partei find. Politische Fragen fönnten eröitert, das heutige Produktionssystem nicht kritisirt Darin unterscheide ich auch diese Bewegung von der, die den Reichstagswahlen entfaltet wird. Dort tönne

ein freies Wort gesprochen, unsere Prinzipien, politif

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