lich 12, brachte das Jahr 1887. Dagegen wurde in der Zeit von 1879 bis 1883 teine neue Apotheke in Berlin konzessionirt.
Aus Anlaß des häufigen Platmangels in den öffent lichen Krankenhäusern ist die Aufmerksamkeit neuerdings auf das Moabiter Krankenhaus gerichtet worden. Offiziell nimmt daffelbe gegenwärtig nur innerlich Krante auf und ist eigentlich dazu bestimmt, im Falle einer ausbrechenden Epidemie aushilfsweise zu dienen. Es soll nun aber auch mit der Einrichtung einer selbstständigen, chirurgischen Abtheilung vorgegangen werden, ein Plan, der von ärztlicher Seite dringend empfohlen wird. Rein anderes der Berliner Krankenhäuser dürfte so zur Unterbringung einer chirurgischen Abtheilung geeignet sein, wie das in Moabit . Die ganze Anlage dieses Krankenhaufes ist gerade hierzu befonders geeignet. Die 24 Baracken der Anstalt find im einfachsten Style und auf dem günstigsten Terrain mit je 20 bis 30 Betten errichtet. Es wäre somit die Gelegenheit gegeben, das vielfach empfohlene Barackensystem hier praktisch zu erproben, da sich anderswo in Berlin feine Gelegenheit findet. Das Friedrichshain - Krankenhaus hat das Pavillonsystem, und in den übrigen besteht meist noch das alte Korridorsystem. Nur versuchsweise hat man einzelne Baracken im Augusta- Hospital und in den neuen Anbauten der Charitee angelegt.
Eines der Jeltensten aftronomischen Schauspiele wird sich in der Nacht zum nächsten Freitag, zum 20. September am Sternenhimmel darbieten. Lassen sich die Planeten überhaupt nur ein bis zwei Mal im Jahrhundert dazu herbei, einander Besuche abzustatten, so find Mars und Saturn zu diesem himmlischen Höflichkeitsatt nur alle drei bis viertausend Jahre zu bewegen. Wir werden früh aufstehen müssen, wenn wir dieses einzige" Ereigniß im Leben der gegenwärtigen Generation beobachten wollen. Zwar stehen sich bie beiden Planeten am nächsten um 8 Uhr Morgens, jedoch ist dann die Sonne, die am 20. bei uns um 5% Uhr aufgeht, bereits zu hoch, um noch die Strahlen ihrer Trabanten wahrnehmen zu lassen. In Amerita, wo die Sonne fünf Stunden später über den Horizont taucht, wird man die Phase der engsten Konjunktion aufs Genaueste wahrnehmen fönnen. Für uns ist die geeignetste Zeit der Beobachtung 4 Uhr Morgens; dann stehen die beiden Gestirne bereits 13 Grad über dem Horizont, fönnen also schon gut gesehen werden, und bleiben in ihrer Strahlenfraft noch unbeeinträchtigt von der Morgendämmerung. Die Entfernung der beiden Planeten beträgt um 4 Uhr Morgens auch nur vier Bogenminuten, das will sagen, daß sie vom bloßen Auge nicht mehr als zwei getrennte Sterne, sondern als ein einziger gesehen werden, natürlich von besonderer Leuchtkraft und von einer ganz ungewöhnlichen verlängerten Form. Wendet man ein vergrößerndes Glas an, so wird man den Mars etwas rechts oberhalb des Saturn bemerken. Der Zufall will es, daß ganz in der Nähe, etwas unterhalb, der Regulus steht, ein Stern erster Größe, der durch feine Anwesenheit den Glanz der Konjunktion am Himmel beträchtlich erhöhen wird. Den Ort findet man leicht, indem man um die angegebene Nachtzeit den Mond aufsucht, der im Südoften, etwa vier feiner eigenen Breiten erhöht, das Schauspiel betrachten wird. Die Erscheinung der verlängerten flammenden Sterne, die eine Planetenkonjunktion bedeutet, hat zu allen Beiten die Phantasie der Völker aufgeregt und mußte als Erflärungsgrund wichtiger weltgeschichtlicher Ereignisse dienen. So schrieb man der Konjunktion von Jupiter und Saturn vom 17. Dezember 1603, zu welcher sich allerdings ein unerhörter allerdings ein unerhörter Fall im Frühjahr 1604 der Mars und ein bisher unbefannter, äußerst heller und ein Jahr später spurlos verschwundener Stern gefellte, die Schuld am dreißigjährigen Kriege zu. Keppler hat über diese Konjunktion ein eigenes Werk gefchrieben.
Die Witterung dieses Jahres bewegt sich in Extremen aller Art. Bis gestern lebten wir zur Abwechselung wieder einmal in einer Kälteperiode, die geradezu beispiellos ist. Der vorige Sonntag hatte eine Mitteltemperatur von 7,7 Grad. Er war um nahezu 7 Grad zu kalt, und die Maximaltemperatur am Mittag blieb noch um 3 Grad hinter der mittleren Tagestemperatur, die diesem Tage zukommt, zurück. Noch niemals feit Beginn genauer meteorologischer Beobachtungen in Berlin , b. i. seit 1848, ist ein Tag in der ersten Hälfte des September so talt gewesen, wie der 15. September b. J.; der nächst tälteste Tag dieser Periode, der 7. September 1850, war immer noch um 1,2 Grad wärmer. In der Nacht zum Montag ging auch im Innern der Stadt das Thermometer bis auf 0,9 Grad am Erdboden hinab. Hätte sich der Himmel nicht gegen Morgen etwas bezogen, so würde unfehlbar der Frost die Vegetation gründlich vor der Zeit zerstört haben.
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Der muthmaßliche Doppelmörder Klausin wird erst am Donnerstag Vormittag in Berlin eintreffen. Am Mittwoch Vormittag wurde der Schlächter Werner, der Sohn der Ermordeten, Frizz Vaneß, und die Frau Kopschaf vor dem Untersuchungsrichter Albrecht am Landgericht Ii vernommen. Vernehmung derselben war bereits für den Dienstag Nachmittag bei Gelegenheit des am Thatorte abgehaltenen Lokaltermins in Aussicht genommen, da der Lektere aber sehr lange Zeit in Anspruch nahm, so mußte die Vernehmung der Hauptzeugen verschoben werden. Es wurde denselben aber aufgegeben, den flemen Hund, welcher stummer Zeuge der Blutthat gewesen ist, mit nach Moabit zu bringen, was denn auch geschehen ist. Im Gerichtsgebäude wurde es bald bekannt, daß bie betreffenden Zeugen anwesend waren, so daß dieselben unter der Neugierde des Publikums viel zu leiden hatten.
der von ihm in dieser Saison erlegten Büffel zu vierzig abrunden sollte, niedergerannt und getödtet. Er theilte das Loos des deutschen Afrikareisenden Wilhelm von Harnier , welcher unter ähnlichen Umständen 1861 bei Heiligenkreuz am Weißen Nil seinen Tod fand.
Doch kehren wir zu dem Leoparden zurück. Der Leopard oder„ Niemr"( Tiger), wie ihn die Araber nennen, ist ein wahrer Schrecken seines Wohngebiets. Da er ebenso gewandt auf dem Baume und Felsen, wie im flachen Thale seine Raubzüge ausführt, so ist nichts, selbst der Mensch nicht, vor seiner Raubluft sicher. Alle Thiere haben ihm auch Feindschaft geschworen, wie dies Brehm in den Ergebnissen seiner Reise in Habesch" so anschaulich schildert:„ Es ist, als ob die ganze Thierwelt sich verbunden habe, gegenseitig einander von dem allgegenwärtigen Räuber zu warnen. Irgend ein kleiner Vogel braucht ihn nur zu entdecken, und alsbald erhebt sich ein wahrer Aufruhr unter den geflügelten Schaaren. Einer der häufigen Raben wird aufmerksam, kommt herbei, überzeugt sich vom Vorhandensein des Feindes und stößt nun schreiend von oben herab auf ihn hernieder, wenngleich ängstlich bemüht, sich aus dem Bereich seiner geschickten Tagen zu halten. Andere Raben hören den wohlbekannten Ruf und kommen in Menge herbei: die ganze Gesellschaft verfolgt den Räuber durch Busch und Hag, setzt sich über ihn auf kahle Baumäfte oder Steine, zieht andere Spötter und Warner herbei: den Honigkukut, die Glanzdrosseln, Blauracken und vor allem die eifrigsten Naßhornvögel, welche die Vögel der ganzen Gegend aufstören und als wohlbekannte Warner von ihnen und selbst von den Säugethieren vollkommen verstanden werden. Nachts warnen die Klippdachse, welche wohlverborgen in ihren Felsrißen und Höhlungen hocken, durch ihr Grunzen vor der Ankunft des Leoparden nicht blos die Antilopen und andere schwächere Säugethiere, sondern auch den Menschen.
Am Dienstag gegen Mittag hatte sich in Friedrigsberg das Gerücht verbreitet, daß Klaufin ergriffen sei, und bald an den Thatort geführt werden würde. Infolge dessen sammelte sich bald eine foloffale Menschenmenge vor dem Hause an, die mit größter Geduld auf das Erscheinen des Mörders wartete, und als der Eigenthümer deffelben, Herr Fuchs, mit seiner Equipage ausfuhr, da hieß es allgemein, daß er den Mörder mit dem Wagen abhole und manche Verwünschung wurde darüber laut, daß ein solcher Schurke noch so nobel behandelt würde. Allmälig fah man freilich ein, daß Klausin nicht fommen würde.
Zur Charakteristik Klaufins mögen folgende Momente dienen, welche ein Berichterstatter in Erfahrung gebracht hat. Beim Untersuchungsrichter hat sich aus freien Stüden ein Mann gemeldet, der vor etwa drei Wochen mit Klaufin zusammen bei Pflastetungsarbeiten auf dem Zentralviehhofe gearbeitet hat. Klaufin hat nämlich in Berlin nicht als Schneider, sondern die wenige Zeit, in welcher er überhaupt Beschäftigung hatte, als Tagelöhner oder Handlanger gearbeitet. Der freiwillige Zeuge will nun von Klaufin gebeten worden sein, ihm in irgend einer chemischen Verbindung Arsenik zu beschaffen, er brauche dasselbe zum Vögelausstopfen. Dem Hinweis, daß er sich das Gift felbft besorgen fönne, begegnete er damit, daß er Schlafbursche sei und als solcher das Medikament nicht so leicht erhalten würde, als ein Mann mit eigener Wohnung. Er seßte noch hinzu, daß er dem Besorger gern eine Mark dabei verdienen laffen wolle. Der Zeuge will den Auftrag aber abgelehnt haben, doch habe er erfahren, daß sich Klaufin noch an zwei andere Arbeitskollegen mit demselben Ersuchen gewandt habe, die dasselbe aber ebenfalls ablehnten. Den beiden Kameraden hat er zwei andere Zwecke genannt, dem einen erzählte er daß er das Gift zum Vergolden von Bilderrahmen, dem anderen, daß er dasselbe zum Reinigen von Gipsfiguren brauche.
Nun steht aber fest, daß zu derselben Zeit sich in der Vaneß'schen Wohnung folgendes ereignete: Eines Abends das Mittagbrot wurde nämlich erft Abends gegeffen- gab es grüne Bohnen und Rindfleisch. Klaufin mochte nicht miteffen, er gab an, er habe sich einen Bahn ziehen laffen und könne nicht beißen. In derselben Nacht erkrankte die ganze Familie, alle mußten sich heftig erbrechen. Während Werner, die Großmutter und der Knabe am anderen Tage wieder leidlich wohl waren, blieb Frau Vaneß mehrere Tage bettlägerig. Sie nahm hauptsächlich Mehlsuppe zu sich. Zu einer der Mahlzeiten trug ihr Klaufin die Suppe an das Bett. Nach dem Genuß der Suppe erneuerten sich bei Frau Vanek die Erbrechungsanfälle Suppe erneuerten sich bei Frau Vanek die Erbrechungsanfälle in ganz erheblicher Weise. Im ganzen Hause schob man diesen Vorfall auf den Genuß des schlechten Fleisches, welches Frau Vaneß unter der Hand zu verbreiten pflegte, heute aber, nachdem die Bemühungen des Klaufin um Erlangung von Gift bekannt geworden find, zweifelt man nicht daran, daß er die Familie vergiften wollte.
Vor etwa 14 Tagen tam Klaufin zu der Gattin seines Landsmannes, Frau Kopschat, und meinte gesprächsweise:„ Na, Ihr müßt Euch doch schon einen schönen Groschen Geld gespart haben!" Ohne Arg erwiderte die Frau:„ Etwas haben wir schon auf der Sparkasse" Klausin bat nun wiederholt, ihm das Sparkassenbuch zu zeigen, er habe noch kein Berliner Sparfaffenbuch gesehen, und wenn er wieder Arbeit habe, wolle er auch sparen und sich ein solches Buch zulegen. Aber gerade die Gefliffentlichkeit, mit der das Sparkassenbuch zu sehen verlangte, erweckte das Mißtrauen der Frau, sie erwiderte furz: Mein Mann hat das Buch eingeschloffen. Tags darauf stand Frau Kopschaf in der Küche, eiftig über das Waschfaß gebückt. Da Klingelte die von der Straße aus in den Geschäftsteller führende Thür, Frau Kopfchat richtete sich von der Arbeit auf und bemerkte nun erst, daß Klausin unmittelbar hinter ihr fland. Er war zur Hofthür hineingekommen, was er zwar sonst oft that, aber diesmal war er auf weichen Pantoffeln so leise hereingeschlichen, daß ihn die Frau nicht bemerkt hätte, wenn nicht ein Kunde in den Laden getreten wäre und sie aus ihrer Beschäftigung gestört hätte. Bis zum Tage des Mordes hat Frau Kopfchat nur geglaubt, daß Klaufin vielleicht stehlen wolle, jett glaubt sie, daß es schon damals auf ein Verbrechen abgesehen war. Von besonderer Beweiskraft scheinen uns diese beiden Thatsachen nicht zu sein. Es gewinnt den Anschein, als hätte hier die Phantasie die Kombination geliefert.
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Zwei Geschichtchen aus vornehmen Damenkreisen". Die Bourgeoisblätter erzählen mit großem Behagen folgende pitante Entführungsgeschichte":
„ Eine Entführungsgeschichte, die dadurch noch pikanter wird, daß dieses Mal die Geschlechter die Rollen gewechselt haben, nämlich derart, daß Frauen die Entführer und Männer die Entführten find, hat unseren Nachbarort Charlotttenburg in Aufregung verfezt. Bekanntlich treten augenblicklich eine Anzahl von Be duinen in dem dortigen Flora- Etablissement auf und ist es eine bereits allbekannte Thatsache, daß namentlich bie Damenwelt den braunen Wüstenbewohnern Afrifas ein mehr denn erlaubtes Interesse(!) entgegenbringt. Die Begeisterung seitens der Damenwelt für die fremdländischen Gäste hat schon oftmals zu recht unerquicklichen Szenen Veranlaffung hat schon oftmals zu recht unerquidlichen Szenen Veranlassung gegeben, die aber stets durch Taft und Energie des FloraInhabers Herrn Franfe, wie seitens der Direktion der Karawane möglichst auf ein Minimum beschränkt wurden. Am gestrigen Abend ist es nun aber, trotz aller Vorsichtsmaßregeln der Direk tion, zweien hoch eleganten, jungen und hübschen Damen, gelungen, zwei junge Mitglieder der Truppe, den 19jährigen Ibrahim und den 22jährigen Hamiel,
Alljährlich fallen diesem Naubthier in Afrika zahllose Menschenleben zum Opfer. Im Reiche Emin Pafchas ist ,, der Leopard im Schlafzimmer" kein so ungeheuer seltenes Abenteuer, wie wir meinen möchten, denn der tapfere Emin Abenteuer, wie wir meinen möchten, denn der tapfere Emin berichtet, daß die Leoparden dort Nachts selbst in die Behaufungen der Menschen eindringen und Neger als Beute davontragen. Diese Vorfälle gaben sogar Veranlassung zur Diese Vorfälle gaben sogar Veranlassung zur Entstehung der Fabel von Wehrleoparden, an die viele Stämme glauben. Es soll danach Menschen geben, die Nachts die Gestalt eines Leoparden annehmen können und dann Menschen aus den Behausungen rauben, um sich mit Menschenfleisch zu sättigen.
Auch in anderen Gegenden von Afrika verbreiten diese wilden Kazen den größten Schrecken und erscheinen in Negerwohnungen als unerwünschte nächtliche Besucher.
Außer Emin können wir dafür noch einen anderen klassischen 3eugen, den vielgenannten Wißmann, anführen.
Am 24. März 1882 gelangte er auf seiner ersten Durchquerung Afrifas in einigen Dörfern zwischen dem Moari und Kongo , nicht mehr weit von Nyangwe, in Moari und Kongo , nicht mehr weit von Nyangwe, in denen sich seine Leute von den Strapazen der letzten Märsche erholen sollten. Ueber seine Erlebnisse in dieser Gegend berichtet er in seinem vor kurzem erschienenen Werk: Unter deutscher Flagge quer durch Afrika von West nach Oft."
Schon in der ersten Nacht wurde er durch einen plötlichen Lärm aufgeschreckt. Ein Leopard hatte ein in der offenen Thür schlafendes Weib eines Trägers bei der Hand gepackt und fortgezerrt. Das Geschrei des Weibes ermunterte die Träger, welche herbeisprangen und die Bestie zwan= gen, zu flüchten und ihre Beute mit zerfleischter Hand zurückzulassen. Am nächsten Morgen fam ein Eingeborener zu Wißmann, dem von Leoparden die linke Wange aufgerissen war. Vor einigen Tagen war ein Weib von einem
unter dem Schuße der Dunkelheit, gegen 10 Uhr Abends, a entführen. Ein den Garten abpatrouillirender Wächter jah die beiden, durch ihre weißen Burnusse leicht kenntlichen Bedu nen nach der Spreefeite hin über die Gartenmauer klettern und da ihm Instruktionen bereits für derartige Vorkommniffe gegeben, so vol: igirte er schleunigft nach,
leider nur noch
zeitig genug, um die beiden kühnen Wüstensöhne in der Ge meinschaft mit zwei Damen in einer Droschke 1. Klaffe in der Richtung nach Berlin davonjagen zu sehen. Beim Schein einer Gaslaterne will er in den beiden Frauen zwei junge elegante Damen erkannt haben, die sich bereits mehrfach durch ihre allen Anstand verlegende Aufdringlichkeit bei den Beduinen bemerkbar gemacht haben. Bis heute Morgen fehlte noch jep liche Spur von den Entführten. Die Polizei ift berachrichtigt Nicht weit davon lesen wir in denselben Blättern folgende Notiz:
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Ueber Eau de Cologne als spirituoses Getränk macht das Neurologische Centralblatt" beachtens werthe Mittheilungen: Die rapide Zunahme des Verbrauc's von Eau de Cologne , namentlich in den Großstädten Europos und der Vereinigten Steaten, hat die Aufmerksamkeit der Mäßigkeitsfreunde auf sich gelenft. Es find vorzugsweife Damen besserer Stände, welche jenes alkoholreiche Parfüm als Betäubungsmittel einnehmen. Eau de Cologne besteht aus reftifisirtem Spiritus mit mannigfachen, aber febr geringen Zufäßen ätherischer Dele und hat den„ Vorzug", daß man es überall und ohne irgend welches Auffehen kaufen far. Damen beginnen meist mit einigen Tropfen, Die bei Anwandlung von Schwäche" zu nehmen pflegen und steigen allmälig mit der Dosis, bis sie endlich als zweifellose Trinter gelten müffen. Derartige Personen follen übrigens durch eine unvorsichtige Verordnung von Morphium, Cocain , Chloral fehr leicht diefen Giften in die Arme getrieben werden, wie andererseits Morphiniften 2c. nebenber Eau de Cologne trinken, um sich ohne gleichzeitige Steigerung der Morphiumdose in höherem Maße zu betäuben. Nimmt man bei einem Morphiniften oder Alkoholiften in der Abge wöhnungszeit oder später einen irgendwie auffälligen Konfum von Eau de Cologne wahr, so fann man sicher sein, daß dies Parfüm hauptsächlich feines Alkoholgehaltes wegen verwendet wird. In Kranken- Anstalten, Trinter. Afylen und dergleichen muß daher sein Gebrauch sorgfältig überwacht werden." Diese beiden Geschichten neben einander gehalten, geben ein drastisches Kulturbild. Das find Frauen der höheren Stände", die von Langeweile gepeinigt, von Unthätigkeit v dorben, vom Lurus demoralisirt, nicht wissen, womit fie bie Beit todtschlagen follen. Die Eine greift zur Schnapsflasche, die Andere entführt" Beduinen. Und da spricht man von da Unfittlichkeit" des Arbeiters!
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Durch die Flaschenpost, d. h. durch eine an das u des Tegeler Sees gespülte gefchloffene Weinflasche, welche mehrere Schriftftücke enthielt, hat ein Selbstmörder von fein verzweifelten That Kunde gegeben. Als vor einigen Tagen der in Tegel wohnhafte Fuhrherr Sch. am See entlang mit Ba holz fuhr, bemerkte er am Ufer eine verforkte Flasche, welde einen offenen Zettel und zwei kouvertirte Briefe umschloß. Auf bem Bettel stand: Mit tausend Mark wird derjenige be lohnt, der diese beiden Briefe an Ort und Stelle be forgt." Herr Sch., der sofort vermuthete, daß hi der lezte Wille eines in den Fluthen umgekommen Lebensmüden vorliege, besorgte die Briefe zur Post. Am vo gestrigen Nachmittag fam ein alter, feingefleideter Herr na Tegel , ein Fabrikbefizer aus Berlin , der sich auf dem Amts bureau legitimirte und unter Thränen erzählte, daß er o Abend vorher einen Brief aus Tegel von seinem Sohne Geor erhalten habe, worin dieser ihm mittheilte, daß er, der Schre ber, seinem Leben ein Ende gemacht. Zufällig befand sich Fuhrherr zu jener Zeit im Amtsbüreau und fonnte nun d Fund der Briefe bestätigen. Sodann wurde der Tegeler von Fischern mit Negen abgefucht und nach längerer Mühe Leiche des bedauernswerthen jungen Selbstmörders gefunde Bei der Leiche wurden sämmtliche von dem Vater angegeben Gegenstände, wie Uhr, Ringe, Rette 2c. gefunden.
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Kürzlich ist in Hakenfelde bei Spandau ein noch schu pflichtiger Knabe gefehen worden, welcher anscheinend frem war und durch sein scheues Wesen auffiel. Wie nun hierh berichtet wird, soll derfelbe identisch sein mit einem jung Bürschchen Namens Erich Hoffmann, der 12 Jahre alt un aus Neugersdorf gebürtig ist. Der Kleine hat sich am 16. d. I. heimlich aus der Realschule in Zittau entfernt. Er logi dann in den nächsten Nächten bis zum 18. jenes Monats Berlin in einem Gasthof und wandte fich einige Zeit fpa nahme fand. Alsdann ging er nach Neuendorf bei Trebbi nach Luckenwalde , wo er bei dem Mühlenbefizer Richter Au und ist nachträglich in Hakenfelde im Lokal des en Stadenau bemerkt worden. Seit der Zeit fehlte jede Spur jugendlichen Reisenden. Auf seine Ermittlung ist eine Belo nung gefeßt.
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Unglückliche Liebe hat gestern in der Mittagssturge Schneidergesellen E. veranlaßt, in der in einem House Georgen firchstraße gelegenen Werkstatt seines Meistas un an fich zu legen, um seinem Leben ein gewaltsame Ende bereiten. Der Meister hatte sich zum Frühschoppen in eine demselben Hause belegene Restauration begeben und dort no gar nicht lange geweilt, als einige der in seiner Werkstatt schäftigten Mädchen ihn aufsuchten, um ihm die Meldung machen, daß der Gefelle E. geäußert habe, er werde fich
Tazenhieb halb skalpirt, ein anderes am Tage beim Waff holen zerrissen worden.
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In der nächsten Nacht wurde Wißmann abermals stört durch Geschrei und Schießen in der Richtung des nachbarten, von seinen Leuten besetzten Dorfes. Am and Morgen holte man ihn dorthin zu einem Träger, der wahren Sinne des Wortes zerfleischt war. Der Mann bei Dunkelheit aus seiner Hütte gegangen, um von einer der Nähe stehenden Palme ein Gefäß mit Wasser zu steh als er ein Geräusch vernahm, sich umbrehte, einen Leopar gewahrte, der ihn in demselben Augenblick anspr und niederwarf. Verzweifelt hatte sich der äu kräftige Mensch gewehrt, ohne einen Laut des rufes auszustoßen, und das auf 5 Meter im Umt gutes 2 niedergedrückte Gras gab 3eugniß, daß das Ringen gedauert haben muß, bis endlich einige Träger, von Mechzen des Mannes und dem wüthenden Gestöhn der Be angelockt, herbeifamen und mit einigen Schüssen vertrieben. Drei Prankenhiebe hatten die Krallen Rücken und Brust eindringen lassen, so daß hellro Lungenblut bei der geringsten Bewegung austrat und mit Geräusch einzog. Ein Biß hatte den Vordersch bloßgelegt und ein Auge ausgerissen und noch zwanzig ringere Wunden an Kopf, Hals, Armen und Bruft, Oberschenkel, in denen die Hinterfänge sich eingel hatten, waren zu zählen. Die gierige Bestie hatte, die wohlmarkirte Spur bewies, schon lange Beit der Hütte des Mannes lauernó gelegen, bevor der herausgetreten war. Noch drei Tage widerstand fräftige Natur des Mannes den Folgen der Berfleif dann unterlag er.
Die Eingeborenen sagten Wißmann, daß viele parden schon seit einer Woche die Gegend in Sch fetten, daß Niemand mehr nach Dunkelheit aus de rammelten Häusern ginge, bei Tage nur vier bis
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