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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 220.

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung. Sigung vom Donnerstag, den 19. September.

Der Stadtverordneten Vorsteher Stadtv. Dr. Stryd röffnet die Sigung um 5% Uhr mit einer Reihe geschäftlicher nheilungen. Die Abtheilungen haben einige Ausschüsse

gewählt.

Nach Eintritt in die Tagesordnung werden einige Na= luralisationsgesuche geschäftsordnungsmäßig erledigt. Der Ausschuß für Rechnungssachen beantragt die Dechargirung einer Anzahl Rechnungen.

Der Ausschuß zur Vorberathung der Vorlagen, betreffend ») den Umbau der Brüde über die Spree im Zuge des Rüblendammes und der Fischerbrücke, b) die Erwerbung ber ur Spreeregulirung bezw. des Baufluchtenprojekts für den Mühlendamm nebst Umgegend erforderlichen Grundstücke, schlägt folgend Beschlußfaffung vor:

1. Die Versammlung erklärt sich mit dem Entwurf zum Umbau der Mühlendamm- und der Fischerbrüde mit der Maßgabe einverstanden, daß durch einen, der Versammlung zur Beschlußfaffung vorzulegenden Vertrag mit dem Fiskus zuvor die Eigenthumsrechte der Stadt gemeinde an dem, auf der Oberwasserseite der Mühlen­Dammbrüde auf dem zwischen der Schleuse und dem Ileinen Gerinne fich bildenden Vorsprunge zu errichtenden fleinen Gebäude sichergestellt, sowie die Art der event. Benutzung dieses Gebäudes durch den Fiskus geregelt

werden.

II. Die Versammlung behält sich die bildnerische Aus­schmüdung der Brüde bis nach Eingang einer hierauf bezüglichen Vorlage des Magistrats vor. III. Die Versammlung stellt zur Ausführung des auf 1 653 500 M. berechneten Brückenbaues aus der im Spezialetat 56 für das Jahr 1889/90 Ausgabe, Ext.ordinarium, Titel IV, Pof. 12, ausgemorfenen Summen pon 800 000 M. den Betrag von 200 000 M. zur Ver­fügung. IV. Die Bersammlung erklärt sich schließlich damit einver­ftanden,

1. daß der Erwerb des Grundstücks An der Fischer­brücke Nr. 6 durch die auf Grund der Beschlüsse vom 18. März 1886 und vom 14. Juni 1888 für den Erwerb der zur Spreeregulirung erforderlichen Grundstücke eingefeßte gemischte Deputation bewirkt merde,

2. daß, falls ein freihändiger Erwerb des Grundstücks fich als unmöglich erweisen sollte, dasselbe im Wege der Enteignung erworben werde,

3. daß auch in diesem Falle die Deputation befugt ist, im Laufe des Verfahrens bezw. nach Durchführung deffelben mit dem Eigenthümer und den Miethern Vergleiche über die Höhe der Entschädigung abzu­schließen,

4. daß das Haus Fischerbrücke 6 meistbietend zum Ab­bruch verkauft und der Zuschlag ertheilt werde, wenn bas Meistgebot die von der Stadt- Bauinspektion auf­zustellende Tare mindestens erreicht. Und ferner: Die Versammlung erklärt sich damit einver­handen:

baß die Thätigkeit und die Befugnisse der auf Grund der Beschlüsse vom 18. März 1886 und vom 14. Juni 1888 eingefeßten gemischten Deputanon außer auf den Erwerb der unsprünglich zur Spreeregulirung erforderlichen Grundstücke auch auf den Erwerb der von den Grund­tücken Poststraße Nr. 7/8 und Nr. 12 infolge Aende­rung des Spreeregulirungs- Projelts in Anspruch ge­nommenen Theile, ferner auf den Erwerb dcs zum Umbau der Langen Brüde nothwendigen Theils des Grundstücks Schloßplay Nr. 16, fomie endlich auf den Erwerb des Grundstücs Fischerbrüde Nr. 28 und der zur Verlängerung der Burgstraße und zur Verbreiterung der Fischerstraße vor den Grundstücken Nr. 41 und 42 erforderlichen Grundstücke ausgedehnt werden. Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden. Zur Vermehrung des Personals der Desinfet­toren bei der Desinfektions- Anstalt in der Reichenbergerstraße beantragt der Ausschuß einen Betrag von 4800 Mark zu be­20ligen.

Die Versammlung beschließt demgemäß und nimmt gleich­seitig folgende Resolution an:

Pariser   Briefe.

Paris  , den 17. September. Wieder in Paris   und wieder in der Ausstellung. Und Paris   und die Ausstellung so schön wie am ersten Tag. Ja Paris   gefällt mir diesmal noch besser als das erste Mal, denn diesmal kam ich spornstreichs aus London  , und der Kontrast der erdrückenden Massen­haftigkeit und Unendlichkeit der englischen 5- Millionenstadt mit der leichten lebendigen Grazie des Seine- Babels macht diefes doppelt schön und bestridend.

Morgens 9 Uhr in London   abgefahren, Abends 17 Uhr in Parises ist wie ein Traum und dabei habe ich nicht einmal den kürzesten Weg- über Dover- Calais  nommen, sondern den hübscheren und etwa eine Stunde längeren über Newhaven- Dieppe.

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Bei dieser Gelegenheit muß ich eine chauvinistische Musion zerstören, der in Deutschland   ganz allgemein, auch anter Nicht- Chauvinisten gehuldigt wird: nämlich die, daß die deutschen Eisenbahnen weit besser seien, als die franzö­ichen. Das ist grundfalsch. Richtig ist bloß, daß die beutschen Eisenbahnwagen etwas bequemer sind als die französischen  . Dafür ist aber bei uns die eigentliche Eisen­bahn, der Schienenweg, mit Oberbau und Unterbau entschieden schlechter, wovon sich ein Jeder durch das entsetzliche Gerumpel und Geschüttel der deutschen   Eisenbahnwagen überzeugen fann. Der alte 3iegler pflegte zu erzählen, wenn er aus Preußen noch in der guten Zeit der Postkutschen" nach Sachsen   gefahren sei, habe er, ohne aus dem Fenster zu bliden, es immer sofort gemertí, wenn er die sächsische Brenze erreicht, denn dann habe der Wagen aufgehört zu umpeln. Die Sachsen   haben gute Landstraßen und bei uns in Preußen sind die Landstraßen so schlecht! Wir brauchen all unser Geld für die Soldaten!

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Was der alte Ziegler von den preußischen und fächsischen Landstraßen fagte, das gilt heute im Großen und Ganzen von den deutschen   und ausländischen Eisen und der Grund ist auch noch derselbe.

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Freitag den 20. September 1889.

Die Stadtverordneten- Versammlung wolle be schließen, den Magistrat zu ersuchen, ihr baldigst mitzutheilen, ob die Ausführungsbestimmungen, welche die gesammte Desinfizirung der Effekten wie der Wohnungen in die Hand der städtischen Verwaltung legen solle, und die nach einer Mittheilung des Magistratsfommiffats im Monat März binnen furzer Zeit zum Abschluß gelangen sollten, nunmehr soweit fest­gesezt werden können, daß die im sanitären In­tereffe hochwichtige Angelegenheit eine befriedigende Lösung findet.

Einige unwesentliche Magistrats vorlagen werden debattelos genehmigt.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 6 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.

Lokales.

6. Jahre.

folgt. Abends kommt der Drat  "( Drache) durch die Luft zu der Frau. De Lüt' seggen so," sagte einer unserer Gewährs­männer. De Lüt' seggen so?!" antwortete entrüstet der zweite. Nee, et is wirklich fo. Se het et fülmt all söwen vertellt. Id hebb' em fülmt fiehn, as id' n tweeten Ofterabend vörbi goahn bün; da konn he to ehr in'n Schofteen." Auf Befragen, wie der Drat  " aussähe, hieß es: he füt as' n Wäsboom( Heubaum, etwa 24 Fuß lang), ämer he hätt' n dicken Kopp, as' n Aal oder' ne Slange." Der erste Erzähler hatte ihn nur gegen Abend gesehen, da schwebte er bei Sonnenuntergang in der Luft und sah blau aus; nach Dunkelwerden lücht he, as'n hellen Schien" und schlängelt sich durch die Luft in den Schornstein. Es ist hier wohl im ersten Falle eine langgestreckte dunkle Wolfe am Abendhimmel, im zweiten Falle dem weiten Küchenschornstein entsteigender, vom Herdfeuer beleuchteter Rauch oder Wasser­dampf als Drache angesehen worden. Zur Ehre der Dorf­bewohner sei indessen erwähnt, daß sie zumeist nicht recht an den Sput glauben wollen; sie verhöhnen die Frau mit ihren Albernheiten aufs gründlichste, und schon öfters ist sie von lockeren Gesellen Nachts herausgeflopft worden, mit dem Ver man den Sput" nicht fürchtet. Außerdem will ihr jeßiger Hauswirth die Frau nicht im Hause behalten und fein anderer Besizer will sie aufnehmen, so daß sie mit ihrem glückbringenden Kobold demnächst wieder weiter ziehen muß." Ist denn fein Pastor Müller da, der an den Sput glauben könnte?

Die städtische Sparkasse hat den Zinssak für Spar­einlagen vom 1. Oftober ab auf 3 pet. herabgefeßt, ein Belangen, ihnen den Kobold zu zeigen, ein sicheres Zeichen, daß weis für den Druck, den die rapide Mehrwertherzeugung der tapitalistischen Gesellschaft auf den Zinsfuß ausübt. Von den außerdem getroffenen Verwaltungsmaßregeln sei erwähnt, daß die seit November 1884 versuchsweise eingeführte Aus­dehnung der Geschäftszeit der Sparkaffe an den Sonnabenden auf die Stunden von 6-9 Uhr Abends mit dem Ablauf des vorjährigen Monats März eingestellt worden ist, weil in den gedachten Abendstunden der Verkehr in der Rasse nur ein mäßiger war, überdies die lettere meniger von den Arbeiterklassen, für welche die Einrichtung hauptsächlich getroffen, als von anderen Klaffen der Einwohnerschaft aufgesucht wurde. Dieses offizielle Einge­ständniß ist werthvoll. Es geht aus ihm hervor, daß die Spar­faffen durchaus nicht von den Arbeitern benutzt werden, weil die Arbeiter eben nichts sparen können. Benußt werden sie hauptsächlich von den kleinen Rentnern, denen es immer schwerer mird, für ihr kleines Kapital eine sichere Anlage zu finden. Wachsen der Spareinlagen beweist also durchaus nicht, wie es in so und so vielen offiziellen Aftenstücken heißt, soziales Wohlbefinden der arbeitenden Klaffen.

Der diesjährige Oktober- Umzug hat bereits seit einigen Tagen begonnen und vielfach sieht man in den Straßen die schwerfälligen Möbelwagen. Dieser frühzeitige Beginn der Michaelis- Umzüge scheint für Berlin   eine ständige Einrichtung werden zu follen, die offenbar zusammenhängt mit den in unserer Stadt obwaltenden Bauverhältnissen. Die in den neu hergestellten Häusern zu beziehenden Wohnungen stehen den Miethern schon einige Zeit vor dem eigentlichen Umzugstermin zur Verfügung, fie geben die alten Wohnungen zeitig auf, um dem Gewirr am 1. Oftober zu entgehen und in aller Ruhe ihren Umzug zu bewerkstelligen, für welchen das Möbelfuhrwerk gegen wärtig noch erheblich billiger zu haben ist, als in den eigentlichen Umzugstagen. Auf diese Weise wird der Wohnungswechsel zum nicht geringen Theil schon vor dem 1. Ottober vorgenommen, und dies würde noch in weit größerem Umfange geschehen, menn nicht in zahlreichen Fällen die Aftermiether und möblirten Herren" ein unüberwindliches Hinderniß für diese vorzeitigen Umzüge bildeten. Diese Leute mit monatlichem Miethskontrakt fönnen nicht einen halben Monat opfern und müssen schon in die Drangfale eines Berliner   Quartalsumzuges sich ruhig er­geben. Daraus ergiebt sich nun leicht ein 3miespalt zwischen ben Intereffen der möblirten Herren" und ihrer Vermiether, wenn die letteren Gelegenheit haben, schon früher ziehen zu fönnen.

Ein neues Resan. Die Nordd. Allg. 3tg." berichtet: Ein neues Resau tönnte man das Dorf S. in der Prigniß nennen, deffen Namen wir verschweigen, um nicht ähnlichem Unfug, wie er in Refau getrieben wurde, Vorschub zu leisten. Die ehemalige Gasthofsbefizerin K. in S. hat es mit der Zeit zu einem für ländliche Verhältnisse ansehnlichen Vermögen ge­bracht. Das verdankt sie einem in ihrem Dienste stehenden Kobold. Der figt unter ihrem Tisch und sieht ungefähr aus, wie eine röthliche oder bläuliche Spißflamme von etwa einem Fuß Höhe. Er fommt Abends aus der Kammerthür heraus und an seinen Plaß unter dem Tisch. Die Frau fann ihn nicht los werden, mag es auch wohl nicht; er zieht überall mit ihr. Er that dies, als sie vor längerer Zeit nach der Kreis­stadt übersiede.te, fogar als sie zum Besuch nach Berlin   zu Ver­wandten reiste, und ist ihr jest wieder in ihr Heimathsdorf ge=

Sobald man von einer deutschen   auf eine französische, belgische, holländische Eisenbahn kommt, merkt man sofort den Unterschied an dem geräuschlosen, leichteren, schleifenden Gang der Wagen. Wir werden wie im Schlitten über die Schienen gezogen, während unsere deutschen   Wagen wie über einen Knüppeldamm sausen, so daß man halb betäubt wird von dem Lärm. Da ich gleich all meinen Landsleuten in dem orthodoxen Glauben an die Superiorität der ein Glaube, deutschen   Eisenbahnen erzogen worden war ein Glaube, der zwar, soweit England und Amerika   ins Spiel kommen, längst zerstört war, in Bezug auf das europäische Festland so fiel es mir schwer, mich mit aber noch fort bestand so fiel es mir schwer, mich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß die deutschen   Eisen­bahnen schlechter gebaut sind, als die der westlichen Nachbar­länder. Und doch ist das der Fall. Die Schienen find dünner, der Ober- und Unterbau schwächer so entsteht jenes häßliche Schütteln, das die Eisen­bahnfahrten

-

in Deutschland  

So

und

ermüdend macht.

Ein Zufall hat mir ein Exemplar von Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen"( die Nummer vom 1. Sep­tember d. 3.) in die Hände gespielt und da finde ich S. 83 einen Artikel über Eisenbahnbau mit vergleichenden Tabellen, aus denen erhellt, daß die deutschen   Bahnen unter allen Bahnen der zivilisirten Welt die schwächsten Schienen haben. Bahnen der zivilisirten Welt die schwächsten Schienen haben. Es wiegt nämlich nach diesen Tabellen der Meter Eisen­bahnschienen auf den preußischen Staatsbahnen 33,4 Kilogramm, in Frankreich   43-47, in Belgien   52, in England und Amerita 41-44 Rilogramm 3iffern, welche die vergleichsweise Stärke des Oberbaues der betreffenden Eisenbahnen be­zeichnen. Natürlich sind die schweren Schienen entsprechend theurer, und, wie zu den Beiten des alten Biegler" brauchen wir Preußen und Deutschen   all unser Geld für

bie Soldaten.

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Durch die bessere Ausstattung der Wagen wird die Mangelhaftigkeit des Baues etwas verbedt während die wilden" Franzosen und sonstigen Ausländer mehr für das Wesen und weniger für den Schein thun. Man nennt das

Ein Geldmännerverein hat den mächtigen Länder­kompler zwischen der Pankower und Prenzlauer Chauffee, un­mittelbar außerhalb der Ringbahnlinie käuflich erworben und ausersehen. Da, wo noch vor gar nicht langer Zeit sich dem denselben als Boden für einen neu anzulegenden Stadttheil Auge nur weite Ackerflächen darboten, ist jeßt em völlig nis vellirtes, freilich noch unbebautes Terrain zu sehen, welches bereits nach einem einheitlichen Plane in Blocks" eingetheilt und von schnurgeraden Straßen durchschnitten ist.

Ueber die Verhütung der Tuberkulose verhandelt bie fünfzehnte Versammlung des Deutschen Vereins für öffent­liche Gesundheitspflege". Die Voff. 3tg." berichtet über die michtige Debatte wie folgt: Als Referent sprach Professor Dr. Heller Keil. Derselbe schilderte zunächst die Bedeutung der Tuberkulose, die durchaus so groß ist, daß sie eingreifende Bekämpfungsmaßregeln rechtfertigt. Einerseits ist die Tuber tulose die wichtigste Krankheit überhaupt, da sie unter den Todes­ursachen den höchften Saz liefert; sie ist die wichtigste Krant­heit in volkswirthschaftlicher Hinsicht, da die an ihr leidenden meist nach langem Siechthum mit verminderter oder aufgehobener Erwerbsfähigkeit zu Grunde gehen. Sie ist endlich gefährlich durch ihre Ansteckungsfähigkeit. Redner gab außerordentlich inter­effante, z. Th. auf eigene anatomische Befunde begründete Zahlen über die Verbreitung der Krankheit im preußischen Staate und wandte sich dann zu den Quellen der Tuberkulose. Die Vererb­lichkeit der Krankheit bezeichnet er als zwar möglich, aber jeden­falls praktisch unerheblich; das gehäufte Vorkommen von Tuber­tulose in einzelnen Familien erkläre sich weit einfacher aus Um­ständen, die gerade in solchen Fällen die Ansteckung beaünftigen. Das Wesentlichste, bezw. allem Wesentliche ist die Uebertra­gung von anderen tuberkulosen Menschen und Thieren, von letteren besonders durch die zur Nahrung dienenden Theile, in erster Linie die Milch. Auch diese Verhältnisse beleuchtete Redner durch eine große Zahl interessantester Einzelangaben. Aus denselben ergeben sich unmittelbar die wirksamen Maßregeln zur Bekämpfung der verheerenden Krankheit. Als solche bezeichnete Redner zunächst eine wirksame Schulhygiene. Der Spudnapf müsse auch in das Schulzimmer Eingang finden. Jedes hustende Kind sei anzuhalten, den Spucknapf zu benutzen, damit der Auswurf, diese Hauptquelle der Uebertragung, unschädlich ge­macht werden kann. Dabei werde sich noch der Vortheil er­geben, daß viele Diphtheritisteime zerstört würden. In Anbe­tracht des häufigen Borfommens von Schwindsucht unter den Lehrern habe namentlich auch der Lehrer selbst die ent­fprechende Vorsicht zu üben. Regelmäßige naffe Reinigung und häufige Desinfektion der Schulräume müsse sich an­schließen. Selbstverständlich seien Wohnung und Gebrauchs­gegenstände Tuberkuloser, namentlich nach namentlich nach dem Tode, gründlich zu desinfiziren; die Gemeinden haben zu diesem Zwecke Leute in der Ausführung der Desinfektion auszubilden und Desinfektionsanstalten zu errichten. Ammen, Hebeammen, Krankenwärter und Wärterinnen, ferner die mit Zubereitung und Verkauf von Nahrungsmitteln beschäftigten Personen sein fortdauernd betreffs ihres Gesundheitszustandes zu beobachten.

fremdländische ,, Unsolidität", und das Gegentheil ,, deutsche

Solidität!"

Paris   ist jetzt, gleich dem übrigen Frankreich  , mitten in der Wahl. Wer die Wahl hat die Qual, sagen wir Deutsche  . Von Qual ist hier nichts zu merken. Und wenn die Anschläge an den Mauern nicht wären, würde man auch von der Wahl nichts merken. Die Mauern sind aber wie tapezirt; und kunstgerecht, symmetrisch. In allen Farben des Regenbogen bieten sich die Kandidaten uns an, und wenn mur der hundertste Theil dessen wahr ist, was sie von sich sagen, und wenn nur der tausendste Theil dessen erfüllt wird, was sie Frankreich   versprechen, dann ist Frankreich  wunderbar reich an großen und edlen Männern und geht einer wunderbar glücklichen 3ukunft entgegen. Ein wahrer Segen, daß es mehr als zwei große Männer und mehr als zwei Parteien giebt: sonst würde es der belle France ergehen können, wie dem philosophischen Esel des Buridan, der zwischen zwei Heubündeln verhungerte. Allein so ist keine Gefahr, und la belle France mag sich wenden und drehen wie sie will,- sie fällt irgend einem Retter in die Arme.

An jeder Straßenecke haben wir die Musterkarte sämmt­licher Parteien: Opportunisten, demokratische Sozialisten, Sozialdemokraten, Radikale, Boulangisten, Bonapartisten, Orleanisten, Legitimisten, Anarchisten Alles in brüder­licher Eintracht neben einander an den Wänden. nur über einen Punkt shetten sie miteinander: Jeder will Frankreich   am liebsten haben. Am glühendsten sind wohl die Liebesbetheuerungen der Monarchisten, vor lauter Liebe möchten sie Frankreich   aufessen.

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Und

Bella France ift zum Glüd kein Backfisch mehr, der sich dem ersten besten Springinsfeld an den Kopf wirft; sie hat schon Erfahrungen gemacht, und zwar zum Theil sehr schlechte, so daß sie vorsichtig geworden ist, und die ver= logenen Kourmacher wohl das Nachsehen haben werden. Wenigstens will ich's ihr wünschen.

W. L.