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Ginen beachtenswerthen" Wink für Eltern und Vormünder Schreiben füodeutsche Blätter enthält ein in Bayern   zur Vertheilung gelangtes Flugblatt, welches die gegenwärtige und voraussichtlich zukünftige Lage des so häufig als glänzend gerühmten Buchdruckgewerbes vor Augen führt. Es erzählt uns, daß in Deutschland   ca. 3000 Buchbrucer­gehilfen arbeitslos sind, daß einer Zahl von 25 000 Buch­brudergehilfen eine Schaar von ca. 10 000 Lehrlingen gegen­übersteht und infolge beffen eine förmliche Ueberfluthung des Arbeitsmarktes an Arbeitsträften zu erwarten steht, da der Abgang der lekteren bei weitem in feinem Verhältniß steht zum Zugang, die Sebung des Geschäftes aber faum derartig sein dürfte, um hier Wandlung zu schaffen. Es wird noch ferner darauf hin­gewiesen, daß es viele Prinzipale mehr auf die Ausbeutung, als auf die Ausbildung abgesehen haben und hier Vorsicht bei Auswahl der Lehrherrn empfohlen, insbesondere aber noch das Ungesunde des Buchdruckgewerbes betont, infolge welcher die große Mehrzahl der Gehilfen durchschnittlich das 40. Lebens­jahr nicht erreichen. Man gebe also nur förperlich absolut ge­junde Knaben als Buchdrucker in die Lehre und bedente vor Allem, von einem Selbstständigwerden" fann nur bei Solchen die Rede sein, die reich mit Glüdsgütern bedacht sind, oder benen doch mehr oder weniger begüterte Freunde zur Seite Reben. Der Wint ift gewiß herzlich gut gemeint, nur liegen die Dinge in faft allen übrigen Gewerben gerade so wie im Buchdruckgewerbe und Eltern und Vormünder dürften schließ­lich immer nur die Wahl zwischen diversen Uebeln haben, wenn fie einen Beruf für ihre Pflegebefohlenen auswählen sollen. So lange wir in dieser herrlichsten der Welten den abgedrosche­nen Gaul des Manchesterthums als Vorspann haben, dürfte eben daran nichts zu ändern sein.

Ueber eine merkwürdige Folge der Briefsperre, welche aus Anlaß der heiteren Gießfännchengeschichte in Hechingen   gegen eine Reihe süddeutscher Blätter verhängt wor den war, berichtet die Franff. Beitung": Es war u. a. eine an das genannte Blatt gerichtete Korrespondenz eines Herrn 22. beschlagnahmt worden, weil ihr Inhalt für die Unter­fuchung gegen Obermüller und Genoffen von Bedeutung fei." Das Gericht hat nun Herrn L. wegen einiger Worte in jener Korrespondenz auf Grund des§ 185 des Strafgesezes unter Anklage gestellt, den Hechinger Herrn Staatsanwalt beleidigt zu haben. Ganz abgesehen davon, so bemerkt dazu die Frt. Beitung", daß die infriminirten Worte auch unter schärffter Coupe feinen injuriöfen Charakter zeigen wollen, ist es recht­lich unzulässig, eine Aeußerung, die weder zur Kenntniß der Berfon, für die sie bestimmt war, noch zur Kenntniß anderer Bersonen gelangt ist, zum Gegenstand eines Strafverfahrens zu machen. Den Versuch einer Injurie kennt das Gefeß nicht, und höchstens um diesen könnte es sich hier handeln.

Die Krefelder   Handelskammer fagt in ihrer Statistik über den Stand der dortigen Textilindustrie: Infolge des Darniederliegens der Sammtfabrikation hat sich der Gesammt umschlag im Jahre 1888 um rund 9704 000 M. verringert, er erreichte nur die Höhe von 75 948 544 M. Der Gesammt­verkauf der hier vermebten Sammte betrug im Jahre 1888 30 178 620 M., gegen 44 264 093 M. im Jahre 1888, derjenige in Stoffen 45 769 924 m., gegen 41 388 940 M. im Vorjahre. Die durchschnittliche beschäftigte Zahl der Handwebstühle in Sammt ist von 14 438 im Jahre 1887 auf 8567 herabgefunken, die durchschnittlich während des Jahres beschäftigten mechanischen Sammtwebstühle werden mit 2015 statt 2261 im Jahre 1887 angegeben. Die Zahl der für Rechnung von Krefelder   Fabri­tanten im Jahre 1888 montirten mechanischen Sammtweb­Stühle ist dabei mit 2600 nicht zu hoch geschätzt. Dabei ist wohl zu beachten, daß auch die als beschäftigt angegebene Stuhl­dahl von 2015 vielfach mit beschränkter Thätigkeit gearbeitet hat. Die Statiftit meist ferner nach, daß im Jahre 1888 auf einen Sandwebstuhl für Sammt an Weblohn 365 M ,, auf einen mechanischen Webstuhl 900 M., gegen 405 m. bezw. 1010 m. in Vorjahre entfallen. Die gegen 1887 um 1157 erhöhte Bahl von Handstühlen und die um 526 vermehrte Anzahl der mecha­nischen Stühle in der Weberei von Stoffen hatten einen Mehr­miak in fertigen Waaren gegen das Jahr 1887 von zirka 4380 000 M. Die Weblöhne betragen für einen Handweb­fuhl im Jahre 1888 525., für einen mechanischen Stuhl 570 M., gegen 584 M., bezw. 670 M. im Vorjahre, sind also bedeutend herabgegangen!" Hochgegangen sind aber die Preise für die nothwendigsten Lebensmittel. Auch ein Bild unseres wirthschaftlichen Aufschwungs".

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Koloniales. Man ist noch nicht von dem Prinzip ab­gegangen, den Schwarzen in Afrika   mit der Knute die Liebe zum neuen Vaterlande einzuhauen, selbst die aus anderen Ge­bieten gemietheten Neger müssen sie fosten. So ist es in Ka­ merun   passirt, daß einer der brauchbaren Kruneger, ausgeschickt, Bananen zu laufen, in Verdacht stand, dieselben gestohlen zu baben, worauf er, ohne nähere Untersuchung des Falles, die Peitsche erhielt. Er kam mit blutig geschlagenem Rücken zurüd und mar einige 10 Tage arbeitsunfähig. Es liefen auch Briefe von Häuptlingen der Krustämme beim Gouvernement ein, wo­rin sie anfündigten, sie würden feine Leute mehr nach Kamerun  weglassen, wenn dieselben in der bisherigen Weise geschlagen

würden. Da die Kamerunneger faftisch nicht zur Arbeit zu be­tommen sind, so wäre der Verlust der Kruneger nicht sehr an­aber Lehre nehmen fie genehm für die dortigen Wörmänner, aber Lehre nehmen fie und ihre Korporale nicht an.

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Großbritannien  .

London  , 20. September. Der Streit der Schneider ist in eine neue Phase getreten, da die Arbeiter das Stundenfyftem anstatt des 10ftündigen Arbeitstages nicht annehmen wollen. Die verschiedenen Gewerkvereine treffen Vorbereitungen, die Leute in die Lage zu versehen, den Streit wenigftens 3 Monate lang aushalten zu können. Die Silvertown Submarine Telegraph and Cautschout Fabrit im Often von London   hat gestern ihre Werke gefchloffen, wodurch 2000 Leute beschäf­tigungslos wurden. Der Anlaß zu diesem Schritt war die Drohung der Leute, daß sie einen Ausstand beginnen würden, wenn ihnen eine Lohnerhöhung verweigert würde. Die Fabrit erlitt durch den Dockstreit schon beträchtliche Verluste und war daher nach der Behauptung der Leiter der Fabrik nicht in der Lage, eine Aufbefferung zu gewähren. Die Telegraph Con­struction and Maintenance Company bewilligte ihren Arbeitern eine Aufbesserung und verhütete damit einen Streif. Die Bäcker verlangen einen 10 stündigen Arbeitstag. Die kaum er­trägliche Länge der Arbeitszeit, namentlich an Sonnabenden, hat schon seit geraumer Zeit die Beschwerde unter den haupt­städtischen Bäckergesellen gebildet, unter denen sich ja auch Tausende von Deutschen   befinden. Der Gewerkverein der Bäcker hat bereits in seiner Versammlung vom 5. September beschlossen, daß die Arbeitswoche aus 60 Stunden bestehen, daß jede weitere Arbeit besonders bezahlt werden und die Ver­gütung für Sonntagsbeschäftigung um die Hälfte größer, als der übliche Lohn sein sollte. Der Verein hat ein Rundschreiben an die Meister geschickt, um deren Stellung zu diesen Forde­rungen zu erfabren. Eine große Schwierigkeit bietet dem Ge werkverein der Umstand, daß so viele Gesellen nicht zu bewegen sind, sich in denselben aufnehmen zu laffen.

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Die Union   der nationalen Föderation der Arbeit" hat gestern ein Manifeft erlaffen, in welchem die englischen Arbeiter zur Gründung eines einzigen großen natio nalen Arbeitervereins aufgefordert werden, um fürzere Arbeits­zeit und höhere Löhne zu erzielen. Die Arbeiter, so heißt es in dem Aufruf, brauchten nicht ihre Gewerkvereine zu verlassen, aber der Kombination des Kapitals müsse eine Kombination der Arbeit gegenüber treten. Jezt sei die Arbeiterschaft in Fraktionen und Frattiönchen gespalten, deren Führer meistens die Werkzeuge politischer Parteien wären. Die neue Organisation folle ein Parlament der Arbeit" den und das erlangen, wofür Generationen vergeblich gekämpft hätten. Unterzeichnet ist der Aufruf von dem Londoner   Sozia­likten Williams, dem Führer der Arbeiter bei dem legten Streit, John Burns, Wood und Springfield. Es handelt sich um die Gründung einer großen Arbeiterpartei. Der Generalsekretär Der Generalsekretär der Vereinigten Baumwollspinnerei- Arbeiter von Lancashire  , Yorkshire  , Derbyshire   und Cheshire   hat ein Manifest erlaffen, in welchem die unheilvollen Folgen des Baumwoll- ,, Corners" beleuchtet werden. Bezüglich der Absicht der Fabrikanten, die ersten zwei Wochen des Oktober die Fabriken zu schließen, sagt der Sefretär, daß es im Interesse der Arbeiter läge, diejenigen Fabrikanten, welche sich nicht freiwillig dazu verständen, zu zwingen. In dem Manifest heißt es, Liverpool müsse noch­mals einsehen lernen, daß die Baumwollfabriken, sobald sie einig wären, stets den Sieg davon trügen.

Frankrei

Ueber die Wahl in Paris   liegen folgende Nachrichten vor:

Paris  , 22. September. Die Wahl vollzieht sich hier in Paris   in aller Ruhe, die getroffenen Vorsichtsmaßregeln sind die gewöhnlichen, besondere Machtmittel find nicht aufgewendet; irgend welcher Zwischenfall wird nicht befürchtet, es wäre denn vielleicht in Montmartre, wenn die Wahlbureaus bei der Stimmzählung fich weigern follten, die den Namen Boulanger tragenden Wahlzettel mitzuzählen.

Paris  , 22. September, Abends. Die Wahl im ersten Pariser   Arrondissement ergab folgendes Resultat: Minister der öffentlichen Arbeiten Yves Guyot  ( Republikaner  ) erhielt 4493 Stimmen, Turquet( Boulangift) 3608, Despatys( konservativ) 2103, Muzet( Republikaner  ) 1462 Stimmen. Sonach Stich wahl erforderlich.

Es sind

Paris  , 23. September, 2 Uhr Morgens. bis jekt 180 Resultate der gestern stattgehabten Wahlen bekannt; es wurden gewählt 77 Republikaner und 36 der verschiedenen Gegenparteien, in 67 Wahlbezirken find Stichwahlen erforderlich. In dem Wahlbezirk Montmartre   er­hielt Boulanger von 11 686 St. 5880, Joffrin 5500, Thiebaud 496, Roques 359, Dagnan 69, Lefrancais 70, Delaforge 60 und Lisbonne   7. Außer Boulanger find im Seine- Departe­ment gewählt worden: Laguerre, Brisson, Farcy  , Reveft. Der Präsident der Kammer, Meline wurde in Remiremont   wieder­gewählt, der Finanzminister Rouvier   in dem Departement der Alpes maritimes, der Boulangist Millevoye wurde in Amiens  gegen Goblet, der Graf Grefulhe in Melun  , Dautresme in Rouen   gewählt. Im Wahlbezirk Saint Georges erhielt Andrieur

Hauptkammer von den Größenverhältnissen eines geräumigen

Aus Kunft und Leben.agazins zu gelangen, in denen Millionen von Ameiſen thre

Durch die Zeitungen machte fürzlich eine Mittheilung über einen dreizehnjährigen Redakteur die Runde, der in New­Dort eine Jugendzeitschrift selbstständig leite. Dieser jugend­liche Journalist wird ganz bedeutend durch ein elfjähriges Bürichchen übertroffen, das sich in der Schöffengerichtssigung u Krefeld   am Dienstag eines Vergehens zu verantworten hatte. Laut heulend, machte der Knirps, der übrigens mit einem Verweise davon fam, dem Gerichte Mittheilungen über seine Vergangenheit", die insofern von Interesse ist, als der Junge nachweislich bereits im Alter von sieben Jahren für ein Pforz­ heimer   Blättchen Anzeigen und örtliche Nachrichten sammelte. Bei Unglücksfällen, Bränden u. f. w., überall mußte, laut der Krefelder Beitung", das fiebenjährige Reporterchen dabei lein und für fein Blatt" Auskunft holen. Einen jüngeren Journalisten dürfte es wohl nie und nirgends gegeben haben.

Die Verwüstungen der südamerikanischen Ameise. Schon vor ungefähr 40 Jahren hat die brasilianische Regierung einen hohen Preis( ungefähr 90 000 M.) auf ein Mittel zur ficheren Vertilgung der Ameise, die Sauba heißt, ohne Erfolg ausgesetzt. Von den Campos hat fie ihren Lauf in den ihr fonft unwegsamen Urwald genommen, sobald die Kolonisten die Bahn geebnet hatten; fie hat sich ausgebreitet und vermehrt mit dieser Kultur, an die fie fich hängt und die ihr Lebensbedürfniß ift. Sie gründet feste Wohnpläge, Kolonien, wozu besonnter trockener Boden und unausgefeßt Nahrung in der Nähe vor­handen sein müssen. Diese bieten ihr natürlich weder die Gras­ebene, wo zeitweise alles vertrocknet, noch der Urwald. Dagegen findet sie das Erforderliche in der Nähe menschlicher Kultur, besonders der Gärten. Die einheimischen Bäume mit ihren feften lederartigen Blättern find unbrauchbar für ihre Swede, fie greift die eingeführten Kulturpflanzen, die Obstbäume, Blumen und Feldfrüchte der alten Welt an. Nächst der ab­fcheulichen Stlaverei", schreibt der franzöfifche Reisende Thatrian, ist die Ameise die schrecklichste Plage Brafiliens." Die Sauba freffen in einer Nacht einen Orangenbaum, so groß er fein mag, ganz kahl. Sie erklimmen in Massen den Baum, fneifen die Stiele der Blätter mit ihren furchtbaren Maul­fangen ab und laffen sich mit den Blättern hinunterfallen oder knei­fen weiter ab, indem sie den unten lauernden Gefährten das Fort Sie niften in unglaublich fchleppen der Blätter überlassen. ausgedehnten unterirdischen Hohlräumen. Man fann oft tage ang den Eingang eines Baues bloßlegen, um schließlich an die

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Brutstätten fanden. Daß der Dampf von Reisig und Schwefel, die man zusammen an einem Eingange anzündet und in den Bau hinabläßt, oft einige hundert Meter entfernt aus der Erde wieder aufsteigt und so neue Eingänge anzeigt, ist gar nichts Ungewöhnliches. Die Sauba ist nach der Beschreibung von Röttger, welche er in der Natur" liefert, eine braun­schwarze Ameise der Größe unserer gewöhnlichen,

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d. h. vielleicht 6 bis 8 Millimeter lang, aber hart wie Horn. Jährlich dreimal friecht ein Schwarm junger Nachfömmlinge, schon völlig ausgewachsen, aber noch glänzend, wie frisch lackirt, aus dem Mutterbaue aus. Von der verhältnißmäßigen Riesen­fraft dieser Thiere, die, wenn man ihre Proportionen auf andere Geschöpfe anwenden will, ihresgleichen in der ganzen Schöpfung nicht hat, macht man sich schwer einen Begriff. So trägt eine Ameise einen Orangentern, der 15 bis 20 Mal so schwer ist, wie sie selbst, eine fenfrechte Mauer hinab, oder es trägt eine andere einen Grasbalm in den Bangen, der 13 bis 14 Mal ihre Länge hat. Man übertrage diese Verhältnisse ins Mensch­liche und denke sich einen Mann, der 22 Centner oder einen Balken von Baumesstärke und 20 Metern Länge wie eine Fahnenstange trüge. Man fann fich also vorstellen, welchen Schaden biese emfigen, rührigen und starken Thiere anrichten, wenn sie in unermeßlichen Schaaren über eine Kultur herfallen. Im allgemeinen hat die Sauba Respekt vor dem Menschen, steigt höchstens in offene Fenster, um in der nächsten Umgebung derselben etwas aufzu­fammeln. Die Sauba verzehrt mit Begier das Fleisch anderer Infekten, jedoch ohne sie lebend anzugreifen. Das Blätterwert, welches sie heimträgt, verzehrt sie nicht, dazu sind schon die Massen der Beute zu groß. Sie läßt es in Gährung über­gehen, um die Gier darin auszubrüten und die Larven fich ent­gehen, um die Eier darin auszubrüten und die Larven fich ent­wickeln zu lassen. Daher ist der Verbrauch davon ein so un­geheurer; denn um das nachkommende zahlreiche junge Bolt zu betten, muß mancher Baum, manches Aderfeld herhalten. Es ist klar, daß nur derjenige Anpflanzungen vornehmen und Ackerbau in diesem Lande treiben kann, der die Mittel befißt, wenn es darauf ankommt, den Kampf mit den Ameisen aufzu nehmen Feuer mit Hinzufügung von Schwefel- Präparaten, denn sonst kann es geschehen, daß in wenigen Tagen seine ganzen Kulturen vernichtet und sein Ruin besiegelt ist. Die Ameise und ihre Thätigkeit fallen daher sehr ins Gewicht, wenn es fich um Kolonisation in Brasilien   handelt, so lange nicht ein gründliches, Berstörungsmittel gefunden ist.

5080, Strauß 2861, Berger 2955 Stimmen, es ist somit eine Stichmahl erforderlich. Im Wahlbezirk des Vantheon erhielt Naquet 4586, Bonneville 2770, Delombre 2113 St., es ist auch hier eine Stichwahl erforderlich. In Lyon   murde der Justi minifter Thevenet gewählt. Der ehemalige Minister Flourens wurde in Embrun   gewählt.

Vor dem Bureau des Journals La Presse", mo mittelft eines Transparentes die Wahl Boulangers bekannt gemacht wurde, ereignete sich ein Zwischenfall, indem aus der dort versammelten Menge Hochrufe auf Boulanger ausgebracht wurden, die von anderer Seite mit Pfeifen beantwortet wurden. Die Polizei und berittene Gendarmen mußten einschreiten und nahmen mehrere Verhaftungen vor.

Paris  , 23. September, Morgens 4 Uhr 45 Minuten. Es find bis jetzt 372 Wahlresultate bekannt. Es wurden ge wählt: 138 Republikaner und 89 Mitglieder der Opposition; in 145 Bezirken find Stichmahlen erforderlich. Gewählt wurden u. A. der Minister des Aeußern, Spuller, in Beaume, Leon Say   in Pau  , Cafimir Perier in Nogent sur Seine  , der Revisionist Picot im Departement des Vosges gegen Jules Ferry  , Dérou­lede in Angouleme  . Clémenceau   fommt im Departement du Var  , der Minister des Innern, Conftans, im Departement Haut Garonne zur Stichwahl.

Paris  , 23. September, Vormittags 8 Uhr. Nach den bei dem Ministerium des Innern eingetroffenen Wahlnach richten sind von 536 bekannten Ergebnissen 217 Republifaner, unter den gewählten Republikanern befinden sich Minister 153 Oppofitionelle gewählt und 166 Stichwahlen erforderlich. Fallières, Jules Roche, Ribot, Deluns- Montaud, Christophle, Bathaut, Germain, Granet, Develle, Deschanels, Barbe, Sarrien   und Reinach  ; unter den gewählten Oppositionellen find Lalou( Boulangist), Fould, Godelle, Baron Hausmann, Gapini( Boulangist), Lanjuinais, Jaluzot( Boulangi), Mitchell( Boulangist), Fourtou, Bandry d'Asson, de Mun und Cassagnac.

Paris  , 23. September, Vormittags 8 Uhr 45 Minuten. Von den 166 Stichwahlen sind die Aussichten in 127 Fällen für die Republifaner günftig, in 39 Fällen ungünstig. Dea 217 endgiltig gewählten Republikanern fönnen 10 Deputirte aus den Kolonien hinausgezählt werden, deren Wahl zwar noch nicht bekannt, aber nicht zweifelhaft ist, da diefelben feine ernstlichen Mitbewerber haben. Dies dürfte in der neuen Kammer die Gesammtzahl von 354 Republikanern er­aeben, ungerechnet die noch ausstehenden Ergebnisse von vierzig Wahlbezirken.

Rußland.

Man schreibt der Köln  . 3ta. aus Warschau  : Die felbit für unsere Verhältnisse ungewöhnlich große Zahl an Eisens bahnunfällen, welche in lezter Zeit zu verzeichnen waren, hat eine Reihe von Sicherheitsmaßregeln aur Einführung gebracht. Dazu gehört, daß auf Befehl der Eisenbahnfektion auf allen Eisenbahnen Rettungswaggons eingestellt werden. Der Wagen besteht aus einer umfangreichen Plattform, die in einer gedeck ten Bude eine Feldschmiede mit den nothwendigsten mecha nischen Apparaten, Laternen u Nothzeichen, Geräthen zu Erd und Zimmermannsarbeiten, Refervescheinen, Unterlagen, Ver bindungsschrauben, Weichen u. f. m. enthält. Die Wajen

follen stets zur Abfahrt bereit sein. 3weckentsprechend wäre es wohl, auch die nothwendigsten ärztlichen Hilfsmittel in Bereit schaft zu halten." schaft zu halten." Der Polit. Corr." zufolge wird fich nächstens eine aus einem Popen und einem Beamten des rus fischen Unterrichtsministeriums bestehende Kommission nach Jerufalem begeben, um alle vorbereitenden Maßregeln behufs Errichtung einer russischen sechsklaffigen Schule in Palästina zu treffen. Die Kosten der Anstalt sollen zur Hälfte vom Mini­fterium des Auswärtigen, zur anderen Hälfte von jenem des Unterrichts bestritten werden. Das hat den Leuten wahr scheinlich gefehlt wie das liebe Brot.

Versammlungen.

Eine für Charlottenburger   Verhältnisse äußert Stark besuchte Volksversammlung tagte am 17 d. M. in Wodrich's Salon. Tagesordnung: 1. Wodurch entstehen Ver theuerungen der Lebensmittel? Referent Herr W. Werner aus Berlin  . 2. Diskussion. 3. Bericht der Lokalfommission. 4 Ver­schiedenes. Im ersten Bunft entledigte sich Herr Werner semes Referats in bekannter Weise, indem er an der Hand statisti= schen Materials den Beweis lieferte, daß die Vertheuerung der Lebensmittel nur durch den ungeheuren Aufwand non Mitteln für Militär- und Marinezwecke entständen, da die Regierungen gezwungen wären, den Schußzöllnern zum Dank für ihr Ja! Ja! im Reichstage, fobald es sich um neue Militärgeldbewilligungen handelte, gewisse Ronzessionen zu machen, die von den Agrariern denn auch gründlich ausgenußt würden. Beim Schluß des Referats brach ein unbeschreiblicher allgemeiner Jubel hervor, was um so mehr bemerkenswerth ist, da fämmtliche Parteien ziemlich stark vertreten waren, und selbst Männer, die streng

Der Sperling ist nun in Nordamerika   von Amtswegen in Anklageftand verfekt worden. Die Anklageschrift, ausge arbeitet von der ornithologischen Abtheilung des Ackerbau­ministeriums, ist 400 Seiten lang und enthält die Aussagen von nicht weniger als 3000 Belastungszeugen. Alles Schlechte, was dem Sperling bis jetzt nur privatim nachgesagt wurde, it hier amtlich wiederholt, und seinen vielen Lastern steht nicht eine einzige Tugend gegenüber. Er wird durch 3000 schwur bereite Zeugen, die sein Verbrecherdasein studirt haben, ange flagt, daß er Getreide- und Samenfrucht in ungeheuren Maff.n verfchlinge und Gemüse und Obst verwüste. Er zerstört Wein gärten, Bäume und Saaten. Er peinigt die heimischen Sing­und Nuzvögel und verdrängt sie aus ihren Brutstätten. Sein freches, einförmiges und mißtönendes Geschrei, seine lärmenden und zäntischen Gewohnheiten und sein Hang zum Schmuß, machen ihn überall verhaßt. Er ist ein gemein­schädlicher Strolch in jeder Beziehung. Es wird angerathen, den Sperling durch Schießen, Fallen und Gift, durch Zer ftörung seiner Nefter und Verjagung aus seinen nächtlichen Schlupfwinkeln zu verderben. Auch wird empfohlen, den Spaß, wenn er feist ist, im Herbste als Jagdbeute anzusehen und ihn zu verzehren. Die Staatsgefeßgebungen werden auf gefordert, Gefeße zur Ausrottung der" Sperlingspeft" zu er laffen. Als der Sperling von Europa   importirt wurde, da war es ein Jubel und er wurde zum populärsten Vogel des Landes. Doch seine lasterhaften Eigenschaften wurden bald bekannt und die Liebe zu ihm hat sich gar bald in bitteren Haß verwandelt!

In der Donnerstag- Nacht stieß bei dichtem Nebel mitten in der irischen See der von Dublin   kommende Postdampfer Banshee" mit dem Frachtdampfer Irene" zusammen. Beide Schiffe gehören der London   u. North Western Eisenbahngefell schaft. Dem Banshee", auf welchem fich 500 Fahrgäste be fanden, wurde das eine Rad völlig abgestoßen, so daß das Schiff gefährlich auf die eine Seite hinüberneigte. Die Auf regung unter den Reisenden war grenzenlos, da alles glaubte, der Dampfer werde untergehen. Die Irene" blieb bei dem Schwesterschiff die ganze Nacht liegen. Freitag Morgen um 5 Uhr trafen beide Dampfer in Holyhead ein. Die Irene ist am Bug start beschädigt.

Ein furchtbarer Orkan mit Hagelschlag hat in meh­reren Provinzen Oberitaliens, namentlich in Bologna   und Pavia  , die Reisernte total vernichtet. Die Weinernte ift theil weise fraglich geworden. Menschen und Hausthiere find bei dem Unwetter umgekommen.