gleichmäßigen Minimalwochenlohnsatz für Arbeiter und Ar­beiterinnen und zwar in Höhe von 18 M., vor allem aber eine Berkürzung der Arbeitszeit. Auf dem Pariser Kongreffe set amar ber 8 ftündige Arbeitstag befchloffen worden. Einen solchen hielt Rednerin allerdings noch nicht für erreichbar, wohl aber vorerst einen neunstündigen Arbeitstag. Unter dem lebhaften Beifall aller Anwesenden appellirte Referentin an die Kolleginnen, Hand in Hand mit den Arbeitern für den neunstündigen Arbeits­tag zu egitiren und behufs Erreichung desselben sich zu organis firen, um am 1. Mai 1890 auch mit einem Erfolge glänzen zu Tönnen. In der folgenden Diskussion sprach Herr Krause in längeren Ausführungen im Sinne der Referentin, nament­lich die Nothwendigkeit einer Verkürzung der Arbeitszeit und einer Drganisation der Arbeiterinnen hervorhebend, worauf Frau Greifenberg den Antrag stellte, einen Fach verein der in der Schäftefabritation beschäftigten Ar­beiterinnen zu aründen und für die Vorarbeiten hierzu eine Kommission zu wählen. Dieser Antrag wurde angenommen. In die Kommission murden gewählt die Damen Frau Otto, Fräulein Ba a der, Fräulein Martin, Frau Böse, Fräu­lein Blei, Fräulein Röppen, Fräulein Grohmann und Fräulein Schürze. Nach vollzogener Wahl wurde die Dis­fuffion wieder aufgenommen. Zunächst äußerte sich Herr Ebert in sehr unklarer Weise und zog es vor, infolge ironischer Bwischenrufe feine Rede abzubrechen. Herr Wudtke bes leuchtete die Branchenverhältnisse in noch weiteren Einzelheiten unb wies namentlich nach, daß die Löhne der Arbeiterinnen zu geringe feien, geißelie den falschen Meisterftolz der Haus­industriellen, dieselben ermahnend, fich nur als Arbeiter zu fühlen und ermahnte zum Schluß an die Organisation. Die weitere Debatte bewegte sich in demselben Sinne. Ein von Herrn Krause gestellter Antrag, zur Anfammlung eines Fonds Sam­melfarten und Marken drucken zu lassen und dieselben zweckmäßig a verausgaben, wurde angenommen. Ebenso gelangte ein­immig zur Annahme folgende Resolution:

Die heute, den 23. September, in Scheffer's Salon, Inselstr. 10, tagende öffentliche Versammlung aller Ar­beiterinnen und Arbeiter der Schäftefabrikation erklärt: In Erwägung, daß 1. die Lebensmittelpreise und die Wohnungsmiethen immer höhere werden, und daß infolge deffen der Lebensunterhalt immer theurer wird; 2. daß die Arbeitslöhne eine fallende Tendenz haben und 3. daß die Arbeitszeit viel zu lang ist, troßdem eine Maffe Ar­beiter ständig arbeitslos find, beschließt die heutige Ver fammlung mit aller Energie für Verkürzung der Arbeits­zeit sowie für Erhöhung des Lohnes einzutreten, um in Zukunft auch mehr und mehr an den modernen Kultur­genüssen und der alle Welt bewegenden Arbeiterbewegung theilnehmen zu können."

Herr Hoffmann, Herr Krause, Frau Greifen­ berg , Frau Sprung und andere Redner erörterten in trefflicher Weise im Anschlusse hieran die Arbeiterverhältnisse im allgemeinen, darauf verweisend, daß die kapitalistische Bio­buktionsweise beseitigt und an deren Stelle der sozialistische Staat treten müsse. Ein Antrag auf Schluß der Diskussson wurde schließlich angenommen. Unter Verschiedenes" gelangte folgender Antrag zur Annahme:

Die heutige p. p. Versammlung beschließt, das Bier der Brauerei Böhmisches Brauhaus" so lange nicht zu trinken und auch alle Gastwirthschaften, in denen das Bier der Brauerei Böhmisches Brauhaus" verzapft wird, bis so lange zu meiden, daß die Lokalitäten des Brauerei- Etablissements für Arbeiterversamm­lungen freigegeben werden. Des Weiteren flärt die Versammlung, die Arbeiterblätter Berliner Boltsblatt" und" Bolfstribüne" lefen und in jeder Hin­ficht unte stüßen zu wollen."

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Dieser Beschluß wurde in seinem ersten Theile dahin be mündet, daß der Defonom des Böhmischen Brauhauses", He Mente, wohl die Zusage seiner Lokalitäten zu Arbeiterverfamm lungen gemacht habe, indeffen nur, wenn sonst keine ander­weitigen Veranstaltungen dieselben in Anspruch nehmen. Da bies aber täclich der Fall sei, so sei die Zusage völlig gegen= Stanbslos. Nach Schluß der weiteren unwesentlichen Verhand lungen wurde die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf bie Lohnbewegung aller in der Schäftefabrikation beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter gefchloffen.

Der Fachverein der Tischler hielt am 21. d. M., bei Jordan, Neue Grünftr. 28, eine Mitgliederversammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Vortrag des Herrn W. Bölsche über: Das Unfittliche in der Literatur." 2. Diskussion. 3. Werkstattangelegenheiten. 4. Vereinsangelegenheiten. Ber­schiebenes und Fragekasten.

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worden, daß die betreffenden Kollegen es selbst verschuldet, was auch von einem, mit den einschlägigen Verhältnissen ver­trauten Vereinsmitgliede bestätigt wird. Nach Erledigung einiger interner Angelegenheiten wird die Versammlung um 113 1hr gefchloffen.

Auf Grund des Preßgesches ersucht uns Herr Hein­dorf um Aufnahme folgender Berichtigung:

In der Nummer 222 der Beilage findet sich auf der zweiten Seiten dritte Spalte der Bericht über die Gastwirthsverfamm­lung, welcher erst aestern zu meiner Kenntniß gelangte, in welchem in furzen Worten gefagt wird, dak die Veröffentlichung der Notiz von der Kapitulation des Böhmischen Brauhauses ein Uebergriff eines Lokalfommissionsmitgliedes gewesen.

Ich erkläre dem gegenüber, daß ich von Uebergriffen nicht gefprochen, daß ich die Kommission infofern in Schuß genommen, als in der Versammlung gesagt worden, die Kommission hätte die Sperre verhängt, die Kommission hätte den Boycott erklärt u. f. m. Demgegenüber habe ich die Verhältnisse der Kom­mission auseinandergesezt und gesagt, daß die Mitglieder der­felben von dieser Abmachung noch nichts wüßten, da es jedem Einzelnen( resp. den hierzu benannten Personen) überlaffen sein foll, nach ihrem Ermessen zu handeln. Die Kommission würde fich aber in einer nächsten Sigung noch mit dieser Frage bes schäftigen und näheres veröffentlichen. Hochachtungsvoll Otto Heindorf, Blumenftr. 45.

Hannover , 22. September. ( Arbeiterinnenversammlung.) Behuss Gründung des, wie von uns berichtet, hier seit einiger Zeit beabsichtigten Arbeiterinnenvereins hatten sich hier am 19. September etwa 200 Frauen und Mädchen versammelt, denen sich vielleicht eben so viele Männer beigefellt hatten. Den einleitenden Vortrag übernahm diesmal ein Mann, der Schuhmacher Bähre aus Linden. Derselbe führte aus, daß in­folge des ehernen Lohngefeßes bei uns eine ebenso schlimme Art der Leibeigenschaft entstanden sei, wie diejenige gewesen sei, welche die franzöfifche Revolution aufgehoben habe. Diefelbe lafte namentlich schwer auf den Frauen, welchen ein Spottlohn gewährt werde, obwohl sie, namentlich in der Landwirth­schaft und in den Fabriken, die gleiche Arbeit wie die Männer verrichten müßten. Es sei dennoch eine heilige Pflicht der Männer, darauf hinzuarbeiten, daß dieses Mißverhältniß ge­hoben werde. Nachdem der Redner noch besonders betont hatte, daß die Sonntags- und die Kinderarbeit gänzlich fchwin­den müßten, und nachdem von einer der anwesenden Frauen zu allseitigem Beitritte zu dem beabsichtigten Vereine aufgefor­bert war, damit nicht Fabrikanten die schon angedrohte Ent­laffung von Arbeiterinnen, die dem legteren angehörten, ver­fügen fönnten, schritt man nach einstimmiger Genehmigung cines Statutenentwurfes zur Gründung eines Vereins zur Wahrung der Interessen der Arbeiterinnen Lindens und Hannovers ", dem die anwesenden Frauen und Mädchen bei­traten.

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Achtung! Maurer Berline! Alle Diejenigen, welche infolge unferes Streits wegen Flugb attvertheilung 2c. mit einem Strafmandat bedacht worden find, werden dringend cebeten, sich innerhalb 3 Tagen Abends bei Wilhelm Kerstan, Lübbenerfir. 4. v. 3 Tr. I., melden zu wollen. Im ferneren diene noch zur Nachricht für Diejenigen, welche erst nach dem 1 September zurückgekehrt find und fich noch nicht im B.fiß einer Streittarte befinden, sich dieselbe Sonn­abends Abends und Sonntags Vormittags bet obengenanntem Herrn einlösen tönnen.

Achtung! Blavierarbeiter! Alle Diejenigen, welche noch im. Besitz Don Stiftungsfefibillete sind, werden ersucht dieselben his zum 1. Oktober an die hetreffenden Borstandsmitglieder zurückzugeben, da kein Stiftungsfest statt findet.

Achtung! Sozialdemokratischer Leseklub Lessing". Das Stiftun gefest findet im Elysium" nicht statt, da der Inhaber fein Lokal zu Versammlungen verweigert; dasselbe wird am Sonnabend, den 28. d. M., im Schmetzer Garten" gefeiert. Die ausgegebenen Billets haben Giltigkeit. Das Komitee.

Oeffentliche Versammlung der Böttcher Berlins am Mittwoch, den 25. d. M. Abends 8% Uhr. bei Heise Lichtenbergerstr. 21. Tagesordnung 1. Welchen Nugen bietet und der Zentralverein deutscher Böttcher? 2. Wahl einer Rommiffion zur Revision unferes Lohntarifs. 3. Verschiedenes.D

Der Verband deutscher Müllergesellen( Mitgliedschaft Berlin ) hält am Mittwoch den 25. d. M., Abends 8% Uhi, tn 3emter's Scal, Wiünzfir. 11, eine Versammlung ab. Tauekordnung: 1 Welche Echritte find nöthig, um die Kollegen in der Provinz zum Eintritt in den Verband resp. zur Bildung von Bablitellen zu veranlassen. 2. Berschiedenes und Fragefasten. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht

Allgemeiner Metallarbeiterverein Serline und Umgegend. Große Versammlung Mittwoch, den 25 September 1889, Abends 8 Uhr, in der Adler braueret, Gesundbrunnen , Badsir 67. Togesordnung: 1. Vortrag des Herin Wilhelm Werner . Thema: Das Fabrikinspektorat und der Werth des­selben für die Arbeiter. 2. Diskussion. 8 Aufnabme reuer Whitglieder. 4. Berschiedenes und Fragekasten. Gäste haben Zunit. Um recht zahlreichen Besuch wid ersucht.

Große öffentliche Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins für den 6. Berliner Reichstage Wahlkreis am Mitt woch, den 25. d. M., Abends 8% Uhr, Wüllerstr. 178 Tagesordnung: 1 Bor. trag des Herrn A. Stadthagen über: Ausnahmegefeße". 2. Diskussion. 3. Berfchiedenes und Fragetasten. Aufnahme neuer Mitglieder. Um rege Agitation bittet der Vorstand.

Vereinigung der Drechsler Deutschlands ( Orte verwaltung Berlin I). Generalversammlung am Mittwoch, den 25. September, Abends 8% Uhr, Annen­ftraße 16 Tag Boi dung: 1. Geschäftliches. 2 Wahl des Vorftandes 3 Ber öffentlichung unserer Lohnftatinit. 4 Artreg des Vorstandes. Bebufs Ein­führung des Rechtsschußes in Lohnstreitiakeiten 5. Verschiedenes und Frage taften, Neue Mitglieder werden in jeder Versammlung aufgenommen.

Eine öffentliche Versammlung der in den Filzschuhfabriken besa äftigten Arbeiter und Arbeiterinnen findet am Donnerstag, den 26 September, Abends 8 Uhr, im Lokale des He rn 3 mter, Münzftr 11. statt. Tagesorcnung: 1. Wie v rhalten wir uns zu de: Geböbung der Beiträge in der Hutmacher Ortskrankenkasse? 2. Die Organisationsfrage. Referent Herr R. Ba­gineko.

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter ( E. H. 29 zu Hamburg Filiale Berlin 8) Mitaliederversammlung am Soun abend, den 28. September, Abends 8% Uhr, bei Baul Gottschalt. Badstraße 22. Tagesordnung: 1. Raffen bericht pro Juli und Auguft. 2. Besprechung über die neue Kaffe Bultan", 3entral Kranten- und Sterbekasse der Weetallarbeiter. 3. Verschiedenes.

Central- Kranken- und Begräbniskasse für die Mitglieder des 1. V. D. 8.( E.$. Nr. 7) Mitgliederve: sammlura am Sonntag, den 29 September, Vormittags präzise 11 Uhr, in Heydrich's Saal, Beuthstr. 22, 1 Tr. links. Tagesordnung: 1. Besprechuna über die von der Kommission freter eingeschriebener Hilfe kaffen zu Berlin mit ren Aerzten getroffenen Vereinbarungen. 2. Antrag der Ortsverwaltung, die Krartenfontrole bet effend. 3. Antrag Bromm: das Inftitut der Krantenbesucher aufzubeben und an Stelle dessen einen bejoldeten Krai fenkontroleur zu wählen. 4 Verschiedenes. Unter Sinweis auf die Wichtigkeit der Tagesordnung mid um recht zahlreichen Besuch gebeten. Eine öffentliche Versammlung der Drechsler und verwandter Be rufsgenossen findet am Montag, den 30. September, Abends 8% Uhr, im Lokale des Herrn Lehmann, früher Silbers, Schwedterftr. 23, statt.

Große öffentliche Schneiderversammlung am Montag, den 30. September, Abends 8 Uhr, Oranienftr. 180, in den Zentral- Festfäten. Tages. ordnung: Der Streit und die Blagarbeiter. Alle Schneider sind eingeladen, Der Einberufer: Paul Strtemer, Hirdorf.

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Rauchlub Frisch gewagt" Abends 8 Uhr im Restaurant Tempel, Bre lauerstraße 27. Rauhtlub Bultan Abends 9 Uhr im Restaurant Scul Gräfestraße 82. Bergnügungsverein Fröhlichkeit, gegründet 1880, ben 9 Uhr Grüner Weg 29. Bollad- Club- Eintracht", jeden Mittwoch, Abend 8% Uhr bei G. Thiel, Wienerstraße 68. Gesangverein der Tapezirer Berlin , jeben Mittwoch Restaurant Sendelstraße 30, von 9-11 Uhr Abends Tambourverein Gut peil", 8 Uhr Langeftr. 101. Geschäftliche Sigung. Gaf feinen Zutritt. Unterhaltungsverein harmonie. Sigung Abends 9 Uhr Dresdenerstr. 116 bei Wenbt.

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Vermischtes.

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In ornithologischer Hinsicht verdient Hannover , wie der Hann. Cour." schreibt, näher befannt zu werden, da in den Frühlings- und Herbstmonaten große Schaaren von Zug vögeln wie auch andere seltenen Fergäste aus der Vogelfauna oft direkt über die Stadt Hannover hin ihren Zug richten. Die Richtung, welche diese Vögelzüge inne haben, ist faft immer von Südsüdwest nach Norden und Nordoften im Frühling und von Nordosten nach Südsüdwesten im Herbst. Genau diese Richtungen hatten stets die Heerden und Züge der Kraniche ein. Im Frühling des Jahres 1886 berührte dieser interessante Bug vogel auf seiner Wanderung unsere Stadt bereits am 24. Mar Der Herbstzug des Vogels fand in demfelben Jahre in der Reit vom 15.- 23. Oft. statt, insbesondere zeigten sich große Kranichzüge am 23 Oft. gegen 8 Uhr Morgens und 5 Uhr Nach mittags. Ungefähr dieselben Bugzeiten hielt der Kranich in den beiden folgenden Jahren ein. Im Jahre 1889 stellten fich Kranich züge am 30. März ein und begann der Herbstzug bereits Ende Jali! Bemerkenswerth ist, daß in diesem Jahre auch noch andere Herbstboten ihren Zug auffallend früh an traten, so verschiedene Arten der Gattung Charadrius, Regens pfeifer, welche Anfang und Mitte Auguft zur Nacht zeit in großen Zügen unter anhaltendem Geschrei über unfere Stadt zogen. Von sonstigen Wandervögeln, welche Hannover auf ihrem Zuge berühren, bemerken wir: die Wildgänse( Anser cinereus et segetum) meist im Februar und Oktober in der Zeit vom 12. bis 17. Ottober im Jahre 1887. Die Wildenten in den Monaten November bis März. Zu dieser Zeit finden fich alljährlich große Ketten der gemeinen Wildente auf den überfluiheten Wiesen der Marich bei Hannover , Döhren und Wülfel. Ferner zeigen sich zu dieser Rest die feltene Pfeifente( Anas penelope) und die Trauerente Im November und Dezember heffen wir auf der Leine of Au mehreren den Eägetaucher( mergus merganser). Anfange November zeigen fich auf der Marsch oft Schaaren von Möven( Laridae). Im Frühlinge befucht uns auf seinem Zuge der Kibit( Vanellus cristatus), felten schon im Februar mest Mitte März und Anfargs, April, dann wieder im No vember, obwohl in der Herbstzeit nur selten( Beobachtungen von 1882 bis 1888). Auch verschiedene Strandläuferarten( To­fanus) nehmen ihren Strich über Hannover . im Frühjahr Ende April, im Sommer oft Mitte Juli, im Herbste Ende September und Anfangs Oftober. Im Frühlinge berührt die Belaffine( Scolo pax gallinago) auf ihrem Striche direft unsere Stadt und fält nahe derfelben auf nasse Wiesen ein. Im Jahre 1883 bielt die Betaffine thren Strich in der Zeit vom 9. bis 15. März nach dem Süden zieht sie gegen Ende Oftober und Anfangs November. Oft noch früher kommt die Waldschnepfe( Scolopax rusticola) an, und zwar je nach der Witterung am Ende Februar bis Anfangs April; der Herbststrich fällt in die Zeit vom September bis Oktober. ( Die ersten Schnepfen dieses Jahres wuiden in der Zeit vom 15. bis 18. März bei Hannover ge schoffen). Als Jirgaft wurde einmal, im Oktober 1882, mitten in der Stadt, der Seerabe oder Cormoran( Cormoranus carbo) beobachtet, der Bogel hatte sich, anscheinend von der Reife er müdet, auf dem Dache der Höheren Töchterschule I niedergelassen. Kleinere Züge des Fischreihers( Ardea cinerea) berühren Hans nover in der Mitte des April und Ende Oktober. Im Jahre 1884 zeigte sich der Fischreiher bereits am 9. März, an welchem Tage ein Zug von 9 Stück über die Stadt hinzog. In sehr falten Wintern hält sich vereinzelt der Reiher auch als Stands vogel bei uns auf, so im Winter des Jahres 1888, wo fünf dem Landwehrgraben zwifchen

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dem Döhrener Thurme und Bischofshole zu finden waren. Aus dem hohen Norten her besucht uns die Nebelkiähe( Corvus cornix), welche in der Zeit von Ende Oktober bis Anfangs März bei uns weilt. Flüge der Nebelträhe, welche fich mitten in der Stadt auf den Dachfirften aufhalten, erscheinen stets früh Morgens und fehren erst gegen bend zurück. Man kann dieses Schauspiel im November und Des zember an der Masch beobachten, von wo gegen Abend oft Tausende von Nebelfiähen wieder ihren Fiug nach der Stadt zu nehmen. Die ersten Frühlingsboten in unserer Stadt find faft immer die Staate, welche sich oft schon in den ersten Tagen des Februar ein finden und bis zum Anfange des No vember bei uns bleiben. Später kommen der Kuckuck und die Goldamsel oder Birol( Oriolus galbula) an, welche wit selten vor Mitte April in der Eilenriede hören fönnen, beide Vogelarten verlassen uns in fleinen Zügen in der Mitte des September. Eher als der Kuckuck und Birol trifft die Gabelweihe( Milvus regalis) ein; im Frühling diefes Jahres zeigten sich unfern von Hannover zweimal fleine Züge von acht bis zwölf Stüd in der Zeit vom 19. bis 27. März, fie meilt bis Ende Oktober bei uns. demselben Monate tommt vom hohen Norden her Rauhfußbuffaro( Archibuteo lagopus) an, welcher seinen Verwandten, den nüßlichen Mäusebussard( Buteo gari ) erseßt, der von Mitte März bis Ende Oktober sich bei uns aufhält. Auch einige seltene und große Raubvögel be rühren auf ihrem Herbstzuge Hannover und Umgegend, so der Steinadler( Aquila fulva sive chrysaetos), welcher sich regel mäßig im November einstellt und wiederholt bei dem Dorfe Fuhrberg im Wießenbrucke, bei Burgdorf ( 1889), bei Nienburg . und im angrenzenden Deistergebirge erlegt und gefangen wurde. Nicht gerade felten zeigt sich mitunter auch der fleinere Fluß­abler( Pandion haliaetos), er wurde im Winter an der Leine und im Frühjahr dieses Jahres an der Wieze beobachtet. Cb auch die anderen Ablerarten, wielder Schreiadler( Aquila naevia) der Schelladler( Aquila cianga), und der Schlangenadler( Cir­cseros leucopsis) einzeln auf ihrem Herbstzuge Hannover be rühren, wissen wir nicht, doch verdient immerhin erwähnt zu werden, daß diese drei Adlerarten sporadisch und selten die großen Moore und Waldungen bewohnen, welche in nordöß licher Richiung von Hannover liegen.

Vor Eintritt in die Tages­ordnung wird durch den Vorfizenden auf den Arbeitsnachweis des Fachvereirs, Dresdenerstr. 116, aufmerksam gemacht da zur Zeit zahlreiche Adressen vorhanden find. Arbeitsuchende Kollegen möchien sich nur an den Arbeitsnachweis wenden, da­mit derselbe ben an ihn gestellten Anforderungen gerecht wer­den, und dadurch an Ausdehnung und Bedeutung gewinnen Der hierauf stattfindende Vortrag des Herrn Bölsche fönne. wird von der Versammlung mit gespanntester Aufmerksamkeit ver­folgt. In demselben kommt der Vortragende im besonderen auf die sogenannte Schönliteratur und die gegenwärtig am meiften gebrauchte Form derselben, auf den modernen Roman zu sprechen. Lehterer enthalte meist eine falsche, oder überhaupt feine Darstellung der wirklichen Volkszustände, nichts von dem lend bes Proletariats und der Traurigkeit und Misere seines Daseins; sondern schildere Zustände aus Kreisen, in denen Wohlstand und Bildung Voraussetzung, auch viel Liebe und Die moderne Literatur gehe darauf Geld vorhanden sei. hinaus, beim Leser Illusionen hervorzurufen, ihm Zustände und Bilder vorzuführen, die in Wirklichkeit gar nicht ristiren, fie bafire also auf der Unwahrheit, und was unwahr, fet auch un Tittlich. Um so freudiger sei daher jene Richtung der Dicht funft zu begrüßen, die nicht mehr dem Leser idyllische harmlose Bilder vorgaufelt, sondern das moderne Leben in seiner Troft­Lofigkeit, bie Wunde am franten Gesellschaftskörper zeigt, bie unerschrocken den Vorhang wegzieht von der ben Leiden und Entbehrungen unteren Schichten und auch flar die Ursachen und Bedingungen enthüllt, unter benen Lafter und Verbrechen entstehen. Diese realistische Dar­Stellung des Lebens, die in Frankreich ( Bola), Rußland ( Tolstoi) und Standinavien( Jbsen) thre berufenfien Vertreter habe, ent­Spräche der Wah heit und sei darum auch fittlich, obgleich die Gegner gerade bestrebt sind, diefelbe als unfittlich hinzustellen. Doch werden die Tiefen der Gesellschaft erst mit dem Lichte der Wahrheit erleuchtet, so darf man der Hoffnung Raum geben, daß die ganze Menschheit einst in eine Phase des Lichts ireten wird. Nach Beendigung der über den Vortrag stattgefun denen, von Verständniß und Intereffe zeugenden Diskussion wird vom Vorfizenden der Werkstattkontrolfommission mitge­theilt, daß die Krüger'sche Wertstattangelegenheit in legter Sigung genannter Kommiffion erledigt worden sei, und fügt derselbe hinzu. es habe die in letter Versammlung so ent­schieben bestrittene Ueberarbeit dennoch, wenn auch nur vereinzelt ftattgefunden. Die ganze Sache habe jedoch erfreulicher Weise din Anschluß verschiedener Kollegen aus genannter Werkstatt zur Folge gehabt. In der Angelegenheit von Hecht und Schmidt ist von den betreffenden Meistern die Erklärung ab­gegeben worden, daß sie von ihren Arbeitern keine Ueberstun­Den außer in ganz dringenden Fällen verlangen, Sonntags­arbeit würde nie verlangt, die Gefellen fämen freiwillig, woran den Meistern nicht einmal was gelegen sei. Eine in der Ver­fammlung am 14. d. M. eingelaufene Frage: Ob es dem Ver rin befannt sei, daß in der Filiale der Pfaff'schen Fabrik 9 und 12 Mart Roftgeld gezahlt werden, hat den Kommissionsvor hgenden veranlaßt, nähere Erkundiaungen einzuziehen, und ist 14m vom Meister der betreffenden Werkstelle der Bescheid ge­Berantwortlicher Rebatteur: R. Cronheim in Berlin . Drud und Berlag von Mar Sabing in Berlin SW., Beuthfiruje 2.

Gefang-, Turn- und gesellige Vereine am Mittwoch: Männer. gefangverein Jugendlust Abends 8 Uhr im Restaurant Bassob, Garten­ftraße 162. Männergesangverein Cäcilia" Abends 9 Uhr im Restaurant, Köpnickerstraße 127a. Gesangverein Männerchor Linde" Abends 8 Uhr im Restaurant Haller, Naunynstraße 70. Männergesangverein Sangesfreunde" Abends 9 Uhr im Restaurant Musehold, Landsbergerstraße Nr. 31. Gesangverein Frena" Abends 8% Uhr im testaurant Benede, Große Hamburgerstraße Nr. 16. Huppert'sche Sängervereinigung jeben Mitt­woch nach dem ersten im Monat, Abends 9 Uhr im Restaurant Heise, Lichtenbergerstraße 21. Seeger'scher Gesangverein" Abends 9 Uhr im Restaurant Schula, Prenzlauerstraße 41. Gesangverein, Schwungrad" Abends 8% Uhr im Restaurant Sahm, Annenstraße 16. Männergefangverein Lor­beertrans Abends 9 Uhr im Restaurant Karsch, Oranienstraße 190. Gejang. verein Nord- Jubal" Abends 9 Uhr in Bettin's Bierhaus, Veteranenstraße 19. Männergesangverein Schneeglöckchen Abends 9 Uhr im Restaurant Dober ftein, Mariannenstraße 31-32. Gesangverein Sängerrunde" Abends 8% Uhr Budowerstraße 9.- Berein Sangestreue" im Restaurant Sendel, Brüder. straße 26, I Nebungsstunde von 8 bis 11 Uhr Abends. Gesangverein Bruderbund Abends 9 Uhr bei Päßoldt, Reichenbergerstraße 16.- Lubed scher Turnverein( 1. LehrlingBabtheilung) Abends 8 Uhr Elifabethstraße 57-58. Turnverein Wedding", Pantstraße 9. Männerabtheilung von 8 bis 10% Uhr Abends; besgleichen 1. Lehrlingsabtheilung von 8-10 Uhr Abends. Mehr Licht, Verein für Scherz u Ernit, bends 8 Uhr im Rest. Held, Fruchtstr. 38a.- Schlesischer Berein Holtei Abends 9 Uhr im Restaurant Henke, Hollmann. Straße 33. Bergnügungsverein Fröhlichkeit" Abends 9 Uhr im testaurant Säger, Grüner Weg 29. Wissenschaftlicher Berein für Roller'sche Steno graphie. Abends 8 Uhr im Restaurant Beese, Alte Schönhauserstraße 42, Unterricht und Nebungsstunde.- Moller'icher Stenographenverein Sub- Berlin Abends 8% Uhr im Stestaurant Prinzenstraße 97, Sigung und Uebungs­stunde. Arends'scher Stenographen- Verein Amicitia" Abends 8% Uhr im Restaurant Behrends, Schönebergerstraße Nr. 6. Arends'scher Steno­graphenverein Philia" Abends 9 Uhr im Restaurant Wilhelmsgarten", Rochstraße 7. Stenographische Gesellschaft Arends im Restaurant Burger. garten, Lindenftr. 105. Unentgeltlicher Unterricht und Uebung. Verein ehe­maliger Schüler der 22 Gemeindeschule Abends 9 Uhr im Restaurant Leh. mann, Rurfürftenstraße 81. Berliner Rauchflub Wrangel" Abends 9 Uhr im Restaurant Foge, Röpniderstraße 191. Stauchflub Havanna SO Abends 8% Uhr im Restaurant Baeboldt, Reichenbergerstraße 16. Rauchklub Ge­müthlichkeit Abends 9 Uhr im Restaurant Achiel, köpniderstraße 161. Rauchklub Columbia" Abends 8 Uhr im Restaurant Beyer, Prinzenstraße 96

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Meueffe Nachrichten.

Hamburg , 22. September. Nachdem hiesige Arbeiter als fogenannie Arbeite probuftiogenoffenschaft einen genoffenschafte lichen Bäckereibetrieb eingerichtet haben, der in Lübeck zur Ein­führung der gleichen Genossenschaft Veranlassung gegeben hat, foll em zweites Unternehmen mit gleichen Grundsägen genoffenschaftliche Cigarren Fabrik hierfelbft Cigarrenarbeitern begründet werden. Diese Fabril soll mit Antheilen von 50 M. zu Stande kommen und der Gründungsplan bestimmt, daß aller Reingewinn dem Reserve fonds in den ersten 10 Jahren allein zu Gute fommen soll.

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In Nürnberg haben wegen Maßregelung eines Kollegen etwa 300 Arbeiter der Schuckert'schen elektrischen Fabrik die Arbeit niedergelegt. Die Streifenden verlangen Wiederauf nahme des gemaßregelten Arbeiters und die Zusicherung, daß fein Arbeiter mehr wegen seiner Thätigkeit in politischer oder fachgewerblicher Beziehung gemaßregelt werde, sowie Entschä bigung für den durch die Arbeitseinstellung verursachten Lohn entgang.

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