er

ift

Il,

uf

us

ch

et,

fe

e

ΠΟΥ

11=

lle

18

το

en

8.

te

er

cer

m

ar

et

11

s

112

f

te

e

2,

Q

et

ep

I

t

144 verheirathet, 140 ledig. Lektere werden im Laufe der Woche größtentheils abreifen. Die Arbeitspläge in der Fabrik find noch alle frei, wofür die Streifenden schon Sorge tragen. Die Stimmung derfelben ist eine fehr gute. Das Streifiofal befindet sich im Bürgersaal" mit Ausnahme des Sonnabends und Sonntags, wo sich die Streiffommiffion in der Restau ration Sargl, Ede der Peter Henlein  - und Ohmstraße befindet. Der Zuzug ist strengstens ferrzuhalten.

Versammlungen.

Der Gauverein Berliner   Bildhauer hielt am 24. Sep­tember im Mundi'schen Saale, Köpnickerstraße 100, eine von sirka 500 Mitgliedern besuchte außerordentliche Mitgliederver­fammlung ab. Zur eingehenden Berathung lag folgender An­trag vor. Die Beiträge zum Lokalvereine find zur Erzielung befferer Arbeitsbedingungen von 5 auf 15 Pf. zu erhöhen. Nach längerer Diskussion wurde der Antrag, troßdem verschie dentlich gegen denselben gesprochen und freiwillige Beiträge durch Listen empfohlen wurden, mit großer Majorität ange nommen. Auf Anregung der Stellenvermittlungskommiffion wurde nach kurzer Berathung folgende Resolution einstimmig angenomen: Die heutige Versammlung der Mitglieder des Gauvereins Berliner   Bildhauer beschließt mit allen Kräften für die sofortige Durchführung der 9stündigen Arbeits­zeit einzutreten. Nach Erledigung einiger interner Angelegen­beiten wurde die Versammlung um 12 Uhr gefchloffen.

Um eine

Der Fachverein der Tischler( Of- Bezirk) hielt seine regelmäßige Mitgliederversammlung am 17. Septbr. in Säger's Salon, Grüner Weg 29, mit folgender Tagesordnung ab: 1. Die Lage der Berliner   Tischler mit besonderer Berücksichti gung der Beschlüsse der letzten Generalversammlung. Referent: Kollege Wiedemann. 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Zum 1. Punkt der Tagesordnung führte Referent aus, daß die Rüchenmöbelbranche wohl eine der schlechtesten sei; die Kollegen verdienen in derselben wohl selten 18-21 m., meist bedeutend darunter. In der heutigen Pro­duktionsweise hat der Tischler bei oft 10-12 Stunden Arbeits­zeit immer diefelbe Bewegung auszuführen. Dieses ist der Ge­fundheit höchst nachträglich. Nur in der genoffenschaftlichen Produktion erhält der Arbeiter den wahren Werth seiner Arbeit. Den Arbeiterschuß streifend, bemerkt Redner, daß die Regie­rungen unbedingt hierin einzugreifen hätten. Besserstellung der Lage im Gewerk zu erreichen, fei es unbedingt nöthig, durch die Gewerkschaftsorganisation in gefchloffenen Reihen vorzugehen. Wie gearbeitet werde, wird durch die zufammengestellte Statistik der Fragebogen, welche in nächster Zeit veröffentlicht wird, gezeigt werden. Profeffor Brentano habe der heutigen Produktion den Ruin schon an­gefagt und Rapitalisten- Ringe vorgeschlagen, welche der Ar­beiter freilich niemals gutheißen werde. Der Fachverein wird, wenn die Zeit zu einer Lohnbewegung gekommen, als 1. Forde rung die 9stündige Arbeit aufstellen. In der nun folgenden Diskussion bemerkte Kollege Hempel, daß mindestens erst 2/ der Berliner   Tischler dem Verein beizutreten haben, bevor in eine Bewegung eingetreten werden könne. In seinem Schluß­wort sprach Kollege Wiedemann sein Bedauern aus, daß sich bie fleinen Branchenvereine durchaus nicht bequmen wollten, fich aufzulösen und der größten hiesigen Organisation, dem Fachverein der Berliner   Tischler beizutreten. Herr Obermeister Brandes beschäftige nicht weniger als sieben Lehrlinge und nicht einen Gesellen. Die Mehrzahl der Lehrlinge sterbe an der Lungenschwindsucht, welche wohl ihre Ursache in der ge­schäftsmäßigen Ausbeutung der jungen Menschen findet. Wie weit die Herren Innungsmeister schon vorgeschritten sind, be­weise, daß in der Landsbergerstraße ein solcher ausschließlich Kleiderbügel und Besenstiele fabrizire. Redner fordert zum Schluffe seiner Ausführungen auf, weiter mit allen Kräften für den Verein einzutreten.( Beifall.) Unter Verschiedenes wurde die vom Kollegen Sievert gestellte Resolution einstimmig ange­nommen. Dieselbe lautet: In Erwägung, daß das Böhmische Brauhaus seine Lokalitäten nicht mehr zu Versammlungen giebt, beschließt die heutige Versammlung des Fachvereins der Tischler, die Schankstätten, in denen böhmisches Bier zum Ausschant gelangt, nicht mehr zu besuchen, bis das Böhmische Brauhaus mieder freigegeben ist. Kollege Roggemann forderte sodann alle Kollegen auf, die Werkstätten, in denen länger als zehn Stunden gearbeitet werde, unbedingt der Werkstatt- Rontrol­Tommission anzuzeigen. Hiermit schloß der Bevollmächtigte um 11 Uhr die Versammlung.

Die Vereinigung der Drechsler Deutschlands  , Orts­verwaltung Berlin   11, hielt am Sonntag, den 22. d. M., bei Bolzmann, Andreasstr. 26, eine Mitgliederversammlung ab. Um 11 Uhr eröffnete der Bevollmächtigte Kollege Tabert die Versammlung. Auf der Tagesordnung steht: 1. Wahl des Vorstandes. 2. Vereinsangelegenheiten. 3. Verschiedenes. Das Wahlergebnis ist folgendes: Kollege, Tabert, Bevollmächtigter, Rattge, Raffirer, Danzer, Schriftführer, Beinell und Trolle, Beifizer, Erfer und Koffas, Revisoren. Bum zweiten Punkt, Vereinsangelegenheiten, spricht Kollege Tabert den Wunsch aus, die Versammlung möchte einen Beschluß fassen, wann die nächste Versammlung ftattfinden soll und befürwortet, nach der Grün­dung der Zahlstelle IV alle 3 bis 4 Wochen eine Versammlung abzuhalten. Auf Antrag des Kollegen Rautenberg bleibt es wie bisher dem Vorstand überlassen und soll vorläufig noch alle 14 Tage eine Versammlung stattfinden, auch sollen öfter Artikel aus der Fachzeitung vorgelesen werden, um die Kollegen mehr heranzuziehen. Zum Punkt 3, Ver daß am der Bevollmächtigte mit, schiedenes, theilt 30. d. Mts., in Lehmann's Salon, Schwedterstraße 24, eine öffentliche Versammlung der Drechsler und Berufsgenossen Berlins   stattfindet und zwar behufs Gründung einer Ortsver­waltung IV im Norden und daß der Zentralbevollmächtigte ver sprochen hat, dieses Unternehmen zu unterſtüßen. Diejenigen Rollegen, welche Zeitungen zu Agitationszwecken wünschen, tönnen sich an Kollegen Tabert wenden. Kollege Rautenberg ersucht die Kollegen recht zahlreich zu dieser Versammlung zu erscheinen, und verurtheilt hierauf die hier in vielen Werkstätten übliche sogenannte Einstandsfeier eines neueintretenden Ge­fellen, welchem mehrere Kollegen beipflichten. Es ist noch eine Frage eingelaufen: Welche Zeitung ist der Arbeiter verpflichtet zu lesen. Diese Frage wird dahin beantwortet, daß der Ar­beiter diejenige Zeitung leſen foll, welche seine Intereffen ver­tritt, und das ist in Berlin   das täglich erscheinende Berliner  Boltsblatt", welches uns alle Arbeiterfragen genau und für jeden verständlich bringt, in zweiter Linie das sozialpolitische Wochenblatt die Volfstribüne

Der Fachverein der Tapezirer Berlins   hielt am 23. September in Feuerstein's Salon, Alte Jakobftraße 75, eine außerordentliche Generalversammlung ab, welche gut be sucht war. Die Tagesordnung lautete: 1. Vortrag des Herrn Türk über Die wirthschaftliche Umwälzung der französischen  Revolution". 2. Aenderung des Statuts. 3. Gewerkschaft­liches. 4. Vereinsangelegenheiten und Fragekaften. Zum 1. Punkt erledigte Herr Türk seine Aufgabe in einem liftün­digen Vortrage zur größten Zufriedenheit der Anwesenden. Zu Punkt 2 wurde der Kopf des Vereinsstatuts dahin verändert, daß das Wort und Umgegend hinzugefekt wurde. Ferner wurde zu§ 1 Abs. f die Begründung einer Fachschule hinzu gefügt. Nachdem noch einige Bufäße vom Vorstand bas wurde Statut in feiner vorgeschlagen waren, Bu Punkt 3 neuen Faffung einstimmig angenommen. Kollegen in Posen tam man auf den Streik der 8u fprechen. Man wunderte sich, daß sich dieselben nicht an den Fachverein gewendet haben, man wiffe gar nicht, wie es

-

steht. Ein Antrag, denselben vorläufig 50 Mart zu schicken, wurde einstimmig angenommen. Man sprach fich dann über das unkollegialische Verhalten verschiedener Werkstätten aus, was unbedingt in einer Versammlung gehörig gerügt werden müsse. Nachdem die nächste Versammlung für den 7. Oftober bekannt gemacht, sowie auf eine Hauptversammlung der Zentral­Krankenkasse der Tapezirer am 15. Oktober hingewiesen war, erfolgte Schluß der Versammlung.

Eine gut besuchte Versammlung des Fachvereins für Schloffer und Berufsgenossen fand Montag, den 23. d., in Feuerstein's Salon, mit folgender Tagesordnung ftatt: 1. Vortrag des Herrn Bölsche über Darwin's Lehre von der Abstammung des Menschen. 2. Aufnahme neuer Mitglieder. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Zum 1. Punkt entledigte fich der Referent seiner Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der Versammlung. Zum 2. Punkt ließen sich 28 Kollegen neu auf­nehmen. Unter Verschiedenes" entspann sich zunächst eine Debatte über den neugegründeten Verein der Gießereibefizer. Derfelbe hat bekanntlich eine Kommiffion gewählt, die bei even­tuellen Arbeitseinstellungen in der Metallindustrie die Forde­rungen der Arbeiter prüfen soll und falls sie dieselben nicht für gerecht" erachtet, sollen die betreffenden Arbeiter in feiner an­So deren Fabril Arbeit erhalten dürfen. etwas fann man auch nur den Metallarbeitern bieten, welche nun einmal schwer aus ihrer Stumpfheit aufzurütteln sind. Deffenungeachtet aber werden doch die Herren Gießereibarone nicht die Rechnung ohne den Wirth gemacht haben? Denn wie es besonders in den Maschinenfabriken aus­fieht, das zeigte die sich hieran schließende Kritik der Fuma Pialon, früher Hummel, ferner die Firma Schwarzkopff mit ihrer Filiale, das sogenannte Sibirien  " gewiß bezeichnend gewiß bezeichnend genug. Ferner der berühmte Arnheim  , bekanntlich der Bour­geoisie bester Trost, denn wenn sie einen Arnheim  "( einen Geldschrank aus benannter Firma) haben, worin sie ihren sauer verdienten Entbehrungslohn aufstapeln können, dann fann ihnen weder Feuer noch Waffer, noch die bösen Sozialdemokraten, die unzufriedenen Arbeiter, denselbennehmen. Auch das, Paradies" der Arbeiter, die Firma Schäffer und Walker dürfe nicht fehlen. Zunächst war es das Auftreten und Lohndrücken eines da­selbst beschäftigten Meisters, das Anlaß zu einer scharfen Kritik gab. Ferner war es die Fabrik- refp. Strafordnung, denn Strafen von 1-3 M. für Singen, Pfeifen, lautes Sprechen unter einander u. f. m. sind Kleinigkeiten. Trogdem § 116 der Gewerbeordnung besagt, daß dem Arbeiter nur Strafabzüge oder Lohnkürzungen gemacht werden dürfen, wenn dieselben für Wohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter ver­wandt werden, so bezahlt die Firma doch von den Straf­grofchen die zerbrochenen Fensterscheiben, was jährlich etwa 200 Mart aus trägt. Doch dafür ist auch Herr Kommerzienrath Dechelhäuser im Verwaltungsrathe. Ob derselbe das in seiner Allgemeinen deutschen Arbeiter- Zeitung" nicht auch als eine Wohlthat für die Arbeiter preift? Annehmen muß man dies schon, wenn man hört, daß die Firma im letzten Jahre nur 9 pCt. Dividende zahlte, dem Direktor nur 5000 Mark und den Meistern nur 600-1000 M. Tantièmen. Natürlich verdienen die Arbeiter auch schauderhaftes Geld dabei, haben fie doch in der Mehrzahl einen Stundenlohn von 30 Pfennigen. Auf diese Weise wurden noch einige Firmen fritifirt, die 8, 9 und mehr Prozent Dividende zahlten, was sich freilich schlecht verhält zu den Stundenlöhnen von 23 und 25 Pf. für Schloffer gesellen. Nach Erledigung einiger interessanten Fragen betreffs Haftpflichtgesetz und Unfallversicherung erfolgte Schluß der Ver­fammlung.

Verein zur Wahrung der Interessen der Schuh­macher und verwandter Berufsgenossen Berlins  . Am Mon­macher und verwandter Berufsgenossen Berlins  . Am Mon­tag, den 23. September, tagte eine Versammlung des Vereins in Heydrich's fleinem Saal. Da das Referat des Herrn Werner über Fabrifinspektion" die polizeiliche Genehmigung nicht erhalten, auch eine andere Tagesordnung nach Ansicht des überwachenden Beamten nicht aufgestellt werden durfte, wurde zum zweiten Punkt, Verschiedenes, übergegangen. Es wurde u. A. auf die öffentliche Versammlung der Filzschuharbeiter am 26. September, Münzftr. 11, hingewiesen. Der dritte Punkt, Fragefaften, gestaltete sich so vielseitig, daß erst um 12 Uhr Schluß der Versammlung eintrat.

Der Lokalverband Berlin   des Verbandes deutscher  Bimmerleute hielt am Dienstag, den 24. September, eine Versammlung in Feuerstein's Salon, Alte Jakobfstraße 75, ab mit folgender Tagesordnung: 1. Endgiltige Beschlußfaffung über die 9stündige Arbeitszeit. 2. Wahl eines 2. Schriftführers und 2 Kontroleure. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Der Vorfigende eröffnete die Versammlung um 9 Uhr und legte den Kameraden flar, wie noihmendig es wäre, sich mehr der Organisation anzuschließen, sonst würden die Arbeitgeber den Lohn und die Arbeitszeit wieder herunter drücken. Die Orga nisation vertritt lediglich das Interesse der Gesellen, wenn sie alle dem Verbande angehören würden, so würden wir über­haupt nicht Schwierigkeiten zu bekämpfen haben. Die Kameraden Ortland, Seißt, Wolter und Loß waren ebenfalls der Meinung. Hierauf erhielt Kamerad Durowsky das Wort, derselbe sprach fich nochmals über.den Ausschluß Lehmann's aus. Es wären dafür gar keine Gründe vorhanden gewesen und der Norden sehe sich jezt veranlaßt, selbst eine Organisation zu bilden, da er sozusagen aus dem Verbande ausgestoßen wäre. Hieran fnüpfte sich eine lebhafte Debatte. Sodann wurde zur Wahl geschritten; es gingen folgende Kameraden aus der Wahl hervor: Kamerad Apelt als zweiter Schrift­führer und die Kameraden Semmler und Schulz als Kontrol­leure. Die Versammlung beschloß, dem Verbande Schöneberg  die früher dem Lokalverbande Westen zugehörenden Utensilien als Spinde, Tafel, Reißschiene, Birkel, Fragetaften, Aushänge­tafel, Glode unter folgenden Bedingungen zu überweisen: Sämmtliche Utensilien, wie oben genannt, find in dem Zustand, wie übergeben, sofort dem Lokalverband Berlin   resp. dem Hauptvorstande auszuliefern, sobald eine Auflösung des Lokal­verbandes Schöneberg stattfindet. Vorstehende Bedingungen sind allen neugewählten Vorstandsbeamten mitzutheilen und sollen dieselben durch ihre Unterschrift stets, wie oben angeführt, zur Innehaltung verpflichtet sein.

Eine öffentliche Versammlung der in den Fily­schuhfabriken beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen tagte am 26. d. M. im Zemter'schen Saale. Die sehr rege be­fuchte Versammlung wählte ins Bureau die Herren Röhler, Pfeiffer und Jeschte. Der erste Punkt der Tagesordnung lautete:" Die Organisationsfrage", über welchen Herr Richard Baginsti referirte. Derselbe schilderte in trefflicher Weise die heutigen Zustände, die Kapitalswirthschaft und deren Konsequenzen und die fich von selbst ergebende Noth­wendigkeit, denselben mit allen Kräften entgegenzutreten, die fich von selber ergebende Pflicht der Arbeiterschaft, sich eine bessere Lebenshaltung zu erringen. Da von der Gesezgebung in dieser Richtung hin nichts zu erwarten sei, so sei die Ar beiterschaft auf ihre eigene Kraft angewiesen und diese Kraft sei zunächst die Organisation. Deshalb begrüßte Redner es mit Freuden, daß auch die Filzschuharbeiter und Arbeiterinnen, wie die rege besuchte Versammlung beweise, nunmehr gewillt seien, fich zu organifiren. Die Verhältnisse der Filzschuhbranche feien ebenfalls sehr verbesserungsbedürftig, wie überall feien auch hier bie Arbeitslöhne gesunken, während die Preise für alle Lebensbedürfnisse gestiegen seien. Der kapitalistische Be­trieb der Filzschuhbranche sei zwar noch ein junger, deffenunge­achtet aber mit großen Mißständen behaftet. Hierher gehöre in erster Linie die Verschiedenheit der gezahlten Löhne. Wäh­rend in etlichen Fabriken noch ein einigermaßen ausfömmlicher Verdienst erzielt werde, werde in anderen Fabriken kaum das Salz zum Brote verdient. Speziell die weiblichen Arbeiter feien jämmerlich gestellt. Die Gewerkschaft habe daher die Pflicht, vor Allem einmal eine Gleichmäßigkeit der Löhne her­

beizuführen durch Ausarbeitung und Durchführung eines ein­heitlichen Tarifs. Ob die Durchführung sich leicht bewerkstelligen laffen werde, müsse die Zeit lebren. Erleichtert werde diese Aufgabe dadurch, daß die Gewerkschaft eine fleine fei und fich völlig übersehen laffe. Der zu gründende Verein müffe fich aber, wie der Vortragende weiter ausführte, auf den Boden der allgemeinen Arbeiterbewegung stellen, sich als ein Glied des großen Arbeiterbundes betrachten, sofern er seine Aufgabe richtig erfaffen und durchführen will.( Lebhafter Beifall.) Herr Klinger ergänzte die Ausführungen des Vortragenden in gleich überzeugender und energischer Weise. Auch dieser Redner rief den Filzschuharbeitern die ernfte Mahnung zu: Bereinigt Euch! Organisirt Euch!( Großer Beifall). Herr Burchardt führte aus, daß die Berliner   Filzfchubarbeiter noch schlechter geftellt feien, als die auswärtigen Fabritarbeiter, da die Berliner   Fabriken den leistungsfähigen auswärtigen Fabriken noch keineswegs gewachsen feien. Auch er trat warm für Gründung eines Vereins ein und ermahnte, denselben auch hochzuhalten. Die Versammlung erklärte fich einstimmig mit einem gestellten Antrage einverstanden, dahingehend, einen Fachverein der Filzschubarbeiter im vorher befürworteten Sinne zu gründen. Nach Annahme diefes Antrages trat eine ents sprechende Pause behufs Einzeichnung zur Mitgliedschaft eir. Von den Anwesenden zeichneten fich 60 zur Mitgliedschaft in die ausgelegten Listen ein. Nach Wiedereröffnung der Vers fammlung wurden die Herren R. Baginsti( erster Vor­fizender), Klinger( zweiter Vorsitzender), Strauß( Schrift­führer), Dallmann und Dorensti( Beifißer) zum pro­visorischen Fachvereinsvorstand gewählt. Derfelbe wird d'e erforderlichen gefäftl: her Angelegenheiten erledigen. Die erfe Fachvereinsversammlung wird am Dienstag, den 8. Oftober, in demselben Lokal, jedoch in einem größeren Saale stattfinder. Es wurde hierauf zum zweiten Punkt der Tagesordnung geschritten. Derfelbe lautete: Wie verhalten wir uns zu der Erhöhung der Beiträge in der Hut­macher Ortstrantentasse?" Wie Herr Baginsti mittheilte, find die Beiträge von 24 Pf. auf 30 Pf. erhöht worden und zwar infolge der Unterschlagungen, die sich der frühere Raffirer, ein mit hohem Gehalte angestellter Magistrate beamter, hat zu Schulden kommen lassen, ohne daß das Kranken­geld von 8 M. 40 Pf. erhöht worden wäre. Angesichts dieser geringen Leistung befürwortete Redner den Beitritt zu einer freien Hilfskaffe, deren mehrere bestehen und die alle mehr leisten. Die Kündigung der Mitgliedschaft der Ortskaffe wäre zum 1. Oktober noch möglich. Redner empfahl, dies zu thun, wo nicht, so doch zum mindesten einer freien Hilfskaffe beizu treten, sobald Jemand außer Arbeit fäme. Der Verein wird diese Angelegenheit weiter verfolgen. Eine geplante größere Kündigung war nicht genügend vorbereitet. Der Beitritt zu einer freien Hilfskaffe, insbesondere zur Zentral- Schuhmache Krankenkaffe, welche bei einem Beitrage von 40 Pf. ein Krankens geld von 14 M. 75 Pf. gewähre, wurde von mehreren Rednern empfohlen und sogar als Pflicht jedes aufgeklärten Arbeiters bezeichnet. Im Intereffe der Aufklärung ermahnte der Vor­figende dringend die Kollegen und Kolleginnen, die beiden Berliner   Arbeiterblätter, das Berliner   Voltsblatt" und bie Volfstribüne" zu lesen und zu unterstüßen und das sonstige merthlose Zeug zu meiden, sowie für die erste Vereinsversamm lung zu agitiren und schloß sodann mit einem dreifachen Hoch auf das Wachsen, Blühen und Gedeihen des neu gegründeten Fachvereins, in welches die Anwesenden kräftig und freudig einstimmten, die Versammlung.

H

Aufruf. Die Berliner   Vorstände oder Vertreter der freien Hilfskaffen werden dringend ersucht, die Adressen ihrer Bahlstellen, sowie die Tage, an welchen bort kaffirt wird. schriftlich dem Unterzeichneten mittheilen zu wollen. Mit Gruß! Wilhelm Schmidt, Manteuffelstraße 86, 3 Tr.

#

Fachversin der Kernmacher und verwandter Berufsgenossen Berlins   und Umgegend. Sonnabend, den 28. d. M, Abends 8 Uhr, im Lotale des Herrn Gnadt, Brunnenstr. 38, Versammlung. Tagesordnung: 1. Bortrag des Herrn Fr. Krüger über Altes und Neues in der Nature geschichte". 2. Diskussion. 3. Verschiedenes und Besprechung behufs Gründung einer Vereinsbibliothet. Um recht zahlreiches Erscheinen bittet der Borstand. Diejenigen Mitglieder, welde noch im Besis von Sommernachtsfest.Billets find, bitten wir, dieselben baldigst zu regeln.

-

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter ( E. 29, Hamburg  ) Filiale Berlin   7. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß laut Versammlungs Beschluk vom Sonnabend. den 5. Oktober ab die 2 Sabl ftelle von der Chauffeestraße 73 nach der Reinickendorfer Straße 54, bet Dillenberg verlegt wird und werden Beiträge und Anmeldungen an jedem Sonnabend Abend von 8-10 Uhr, dort entgegengenommen. Außerdem auch in der 1. Zahlftelle Lindowerstr. 23, bet Schumacher.

Achtung! Sozialdemokratischer Lefetlub Lessing". Das Stiftungsfeft findet im Elysium" nicht statt, da der Inhaber sein Lokal zu Bersammlungen verweigert; dasselbe wird am Sonnabend, den 28. b. im Schweizer Garten gefeiert. Die ausgegebenen Billets haben Giltigkeit. Das Komitee

Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter ( G. H. 29 zu Hamburg  , Filiale Berlin   8). Mitgliederversammlung am Sonn abend, den 28. September, Abends 8% Uhr, bei Baul Gottschalt, Badstraße 22 Tagesordnung: 1. Kaffenbericht pro Juli und August. 2. Besprechung über die neue Kaffe Bultan", Zentral- Kranken- und Sterbetasse der Metallarbeiter 3. Verschiedenes.

Freie Vereinigung der Zuschneider, Stepper und Vorrichter Berline. Sonnabend, den 28. September, Abends 8 Uhr, Alte Jakobftr. 83 im großen Saal. Vortrag des Herrn W Werner über: Die Fabrit inspektion und ihre Bedeutung für die Arbeiter. Gäfte willkommen.

Das zweite Stiftungsfest des Unterstütungsvereine der Maurer des Wetten Berline findet am Sonnabend, den 28 d M, im Lokale Königshof, Bülowftr. 37, statt. Biellets a 50 Pf. find bei folgenden Herren zu haben: H. Mocijewski, Steinmenftr. 24, of 2 Tr.; W. Beganz, Bülowstr. 51, Hof part.; G. Hempel, Bülowstr. 51 part.; W. Frießsch, Stein­meßftraße 63, of 3 Tr.; J. Dominiqui, Kolonnenftr 23a,

Central- Kranken- und Begräbnißkaffe für die Mitglieder dea . V. D. 8.( E. S. Nr. 7). Mitgliederversammlura am Sonntag, ben 29. September, Vormittags präzise 11 Uhr, in Heydrich's Saal, Beuthstr. 22, Tr. links. Tagesordnung: 1. Besprechung über die von der Kommission freier eingeschriebener Hilfskaffen zu Berlin   mit den Aerzten getroffenen Vereinbarungen. 2. Antrag der Ortsverwaltung, die Krankentontrole betreffend. 3. Antrag Bromm: das Institut der Krankenbesucher aufzuheben und an Stelle deffen einen befoldeten Krantentontroleur zu wählen. 4 Berschiedenes. Unter Hinweis auf die Wichtigkeit der Tagesordnung wird um recht zahlreichen Besuch gebeten. Ethische Gesellschaft. Sonntag, den 29. September, Abends 7 Uhr in Heydrich's Festsälen, Beuthstr. 20, 1Tr( Haupteingang). Bortrag des Herrn Dr. Mar Baumgart. Nach dem Vortrag gesellige Unterhaltung. Gäste, Herren und Damen stets wiltommen

Große öffentliche Schneiderversammlung am Montag, den 30. September, Abends 8 Uhr, Drantenftr. 180, in den Zentral- Festsälen. Tages­ordnung: Der Streit und die Plazarbeiter. Alle Schneider sind eingeladen, Der Einberufer: Paul Striemer, Rirdorf.

Verein der Parquetbodenleger. Montag, den 30. September, Abends 8 Uhr, in Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28, Generalversammlung. Tagek ordnung: 1. Beschlußfaffung über Statuten- Abänderung. 2 Abrechnung des Vergnügungskomitees der Landpartie und des 6. Stiftungsfestes. 3. Innere Vereinsangelegenheiten und Fragelasten. Die Mitglieder werden auf§ 7 auf­merksam gemacht.

Freie Vereinigung der Berliner   Bimmerer. Generalversammlun am Montag, den 30. d. M, Abends 8% Uhr, in Krüger's Salon, Hochstr. 32 Tagesordnung: 1. Statutenberathnng. 2. Wahl des Vorstandes. 8. Verschie denes. 4. Fragetaften.

Eine öffentliche Versammlung der Drechsler und verwandter Be rufsgenossen findet am Montag, den 30. September, Abends 8% Uhr, im Lokale des Herrn Lehmann, früher Silbers, Schwedterstr. 23, statt. Aditung Klavierarbeiter! Alle Diejenigen, welche noch im Befit von Stiftungsfestbillets sind, werden ersucht, dieselben bis zum 1. Oktober an bie betreffenden Vorstandsmitglieder zurückzugeben, da kein Stiftungsfest statt­findet.

Petitionslisten zur Beseitigung des denaturieten Spiritue au gewerblichen Zweden tönnen in Empfang genommen werden bei folgenden Kommissionsmitgliedern: Gustav Reuter, Gr. Frankfurterstr. 128; Emil Schade, Gubenerstr. 61; Guftav Wilbrodt, Adalbertstr. 94; Robert Weber, Fliederftr. 6 Karl Kurth, Schönhauser Allee   21; Frig Zubeil, Waldemarstr. 73, und Robert Berger, Gr. Frankfurterstr. 95. Bet Legterem werden auch freiwillige Beiträ e entgegengenommen. Ferner ersucht die Kommission, sämmtliche ausstehentea Sammellisten bei Legterem abzuliefern.

Gesang-, Turn- und gesellige Vereine am Sonnabend: Gefang verein Harmonia Abends 8 Uhr im Restaurant, Alte Jakobftr. 38. Männergesangverein Treue" Abends 9 Uhr im Restaurant Andreasstraße 9. Männergesangverein Erato" Abends 9% Uhr bei Schläwice, Kleine Kurfir. I. Männergefangverein Senefelder", Große Hamburgerstraße 4, um 9 Ubr Uebungsstunde, Aufnahme neuer Mitglieder. Lübeck   scher Turnverein ( 1. Lehrlings Abtheilung). Abends 8 Uhr Elisabethstraße 57-58. Turnverein Wedding", Bankstr. 9, Männer Abtheilung von 8 bis 10% Uhr Abends; desgl. 1. Lehrlingsabtheilung von 8 bis 10 Uhr Abends. Arends'sche Stenographenklasse des Berliner   Handwerkervereins" Abends 8% Uhr Sophienstr. 15. Theater und Vergnügungsverein Caritas Abenba 8 Uhr im Louisenstädtischen Bierhause, Admiralstr. 38.- Theater- und Ber gnügungsgesellschaft Treue" Abends 8% Uhr in Bobert's Ballsalon, Weinstr. 1 Bergnügungsverein Schneeglöckchen", Abends 9 Uhr in Betting Bierhaus Veteranenstr. 19. Geselligkeitsklub Luftig" Abends 9% Uhr im Restaurant

-