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Sonnabend, den 5. Oktober 1889.

6. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Postabonnement 4 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1889 unter Nr. 866.) Für das Ausland: Täglich unter Kreuzband durch unsere Expedition 3 Mark pro Monat.

Insertionsgebühr

beträgt für die 4 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Fefttagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Redaktion: Beuthstraße 2.- Expedition: Bimmerftrake 44.

Deutschland und die

internationale Fabrikgesekgebung.

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Die vom schweizerischen Bundesrath für den Monat September projektirte internationale Konferenz zur Verein­barung von Arbeiterschutzmaßregeln wurde bekanntlich wegen der ablehnenden Haltung einiger Regierungen bis zum nächsten Jahre vertagt; ob diese Vertagung nicht zu einem abermaligen Scheitern der schweizerischen Anregung werden wird, muß vorläufig abgewartet werden. Keinesfalls haben die vor furzer Zeit in der Nordd. Allgem. 3tg." er­Schienenen offiziösen Auslassungen zu irgend welchen Hoff­nungen in dieser Richtung ermuntert. Die schweizerische Presse sab sich durch den Artikel des Kanzlerblattes veran= laßt, auf das Thema ,, Deutschland und die internationale Fabrikgesetzgebung des Näheren einzutreten und namentlich einige grobe Ausfälle zu pariren. Die Basler Nachrichten" brachten unter obiger Ueber Schrift eine Artikelferie, in welcher in treffender Weise die Nothwendigkeit einer umfassenden Arbeiterschutzgesetzgebung für Deutschland nachgewiesen wurde. Einleitend wird auf den deutsch schweizerischen Konflikt anläßlich der Wohl­gemuthaffaire zurückgegriffen. In einem Augenblick hoch­gradiger Erhißung über die Wohlgemuthaffäre haben die deutschen Offiziösen der Welt schadenfroh verkündet, daß der schweizerische Bundesrath für sein beleidigendes Verhalten bem Deutschen Reiche gegenüber auch dadurch in Strafe genommen werden würde, daß Deutschland der internationalen Arbeiterschutzkonferenz fern bleiben werde. Der Drohung der Offiziösen scheint der Rücktritt Deutschlands von der Konferenz, welche von den meisten industriellen Staaten beschickt werden wird, gefolgt zu sein. Db Deutschland die Beschickung ernstlich gewollt? Die Reichsregierung hatte es schon mit der zusagenden Erklärung in Betreff seiner Betheiligung an der Konferenz nicht sehr eilig gehabt; die ursprüngliche Bustimmung mag in Berlin große Ueberwindungen gekostet haben, worauf auch die ge­dehnte Sprache der Offiziösen beim ersten Bekanntwerden der schweizerrischen Einladung deutete. Man war auf deutscher Seite nur davon angenehm berührt, daß der Bundesrath in seiner Einladung darauf verzichtet habe, eine internationale Verständigung über den Normalarbeitstag zu versuchen. Daraus wurde triumphirend gefolgert, daß der schweizerische Bundesrath endlich selber die Ueberzeugung erlangt habe, daß es mit dem Normalarbeitstag doch nichts fei. Daß das Fehlen des Normalarbeitstages auf dem fchweizerischen Programm lediglich dem Bestreben entsprang, auf den zunächst liegenden und am leichtesten zu betretenden Gebieten eine Verständigung zu versuchen, das wollte man nicht.

Feuilleton.

Fachbruck verboten.]

Ein Goldmensch.

Roman von Maurus Jókai .

Siebentes Rapitel. Die Leiche.

183

Die legten Märztage machten dem strengen Winter in biesem Jahre ein Ende. Laue Südwinde und Regen er­weichten das Plattensee - Eis, das dann ein starker Nordwind brach und an das Somogyer- Ufer trieb.

3wischen dem schmelzenden Eis fanden die Fischer eine Leiche. Sie war schon in hochgradige Verwesung über gegangen; man fonnte die Gesichtszüge nicht mehr unter­scheiben. Dennoch konnte man mit größter Sicherheit auf die Identität der Person schließen. Es sind die irdischen Ueberreste Michael Timar Levetinczy's, der seit jenem dent­würdigen Fischzug im Plattensee , bei welchem auch der Fogaschlönig gefangen wurde, so plötzlich verschwand und auf dessen Rückkehr man schon so lange zu Hause wartet. An der Leiche find Kleidungsstücke des verschwundenen des verschwundenen Herrn zu erkennen, seine mit Astrachan verbrämte Pikesche, feine Hembknöpfe und die in das Hemd eingezeichneten An­fangsbuchstaben seines Namens. In der Westentasche steckt feine Repetiruhr, auf welcher sein voller Name ins Email eingebrannt ist. Den stärksten Beweis für die Identität liefert aber das in der Brusttasche befindliche Portefeuille, das vollgestopft ist mit Hunderter- und Tausender- Bank­noten, an denen der Druck noch zu erkennen; und die Perlenstickerei darauf: ,, Glaube, Liebe, Hoffnung", von Timea's eigener Hand. In einer Seitentasche fanden sich noch vier Briefe vor, die mit einem Band zusammengebunden waren, doch waren die Schriftzüge vom

Wie schwierig eine Verständigung gerade bezüglich des Normalarbeitstages gewesen wäre, das ergiebt sich schon aus der entschiedenen Opposition, welche der deutsche Reichs­Kanzler gerade dieser Forderung im Deutschen Reichstage entgegengesetzt hatte. In seiner Reichstagsrede vom 15. Ja­nuar 1885 fagte er: Die Marimalarbeitszeit hat den Nach­theil, daß sie völlig ausgenutzt wird; sind 14 Stunden Maximum gestattet, so werden auch diejenigen Industrien, die jetzt nur 11 Stunden arbeiten, die 14 Stunden ausnußen. Wie der Normalarbeitstag gemacht werden soll, weiß ich nicht. Wie wollen die Antragsteller die Arbeiter für die ausfallende Arbeitszeit entschädigen? Wollen sie die Arbeitgeber dazu heranziehen? Dann gefährden sie die Industrie und damit die Lage der Arbeiter, denn sie können nicht verlangen, daß die Fabrikanten mit Nachtheil arbeiten. Unsere ganze In­dustrie würde darunter leiden, insbesondere die Export­industrie. Unterrichten Sie mich, wie es gemacht werden muß. Legen Sie uns bald einen Gesetzentwurf vor. Können Sie den Normalarbeitstag in Deutschland durchführen, ohne den Arbeitslohn zu verringern? Nur wenn Sie es können, haben Sie erst die Hälfte der Aufgabe erfüllt und müssen eine chinesische Mauer um Deutschland ziehen, um den Import zu hindern. Wo man auch versucht hat, den Normal­arbeitstag durchzuführen, hat man ihn für schädlich und un­möglich erkannt."

Es fällt schwer, diese Worte des deutschen Reichskanzlers ernst zu nehmen. Würden sie es sein, dann ließe sich daraus nur eine völlige Unbekanntschaft desselben mit dem Problem des Normalarbeitstages folgern. Was der Reichskanzler vorbrachte, ist natürlich leicht zu, widerlegen und wenn ihm praktische Beispiele fehlten, dann wäre er leicht auf die Schweiz zu verweisen gewesen, wo der Normalarbeitstag absolut feinen Schaden verursacht hat, sowie auch England, wo selbst der beschränkte Normalarbeitstag sehr nüßlich ge­wesen ist, indem er hauptsächlich jenen vorzüglichen Arbeiter­ftand schaffen half, welcher die Größe der englischen Industrie begründete. Fürst Bismard hatte in dieser Frage nicht die besten Industriellen als Rathgeber gehabt. Ihm schwebte nur derjenige Theil der deutschen Industrie vor, der durch die größte Ausnutzung der Arbeitskraft, be= sonders der kindlichen und weiblichen, eine massenhafte Ueberproduktion von Gütern erzeugte, die im Ausland als billig und schlecht bekannt waren und auf die Produkte des solidesten Unternehmens verhängnißvoll zurückwirken und die Preise allgemein auf ein tiefes Niveau herabdrückten. Der deutsche Reichskanzler hatte sich nicht bei dem verstän­digeren Theile der Industrie Rath geholt; hätte er es ge­than, dann würde seine Antwort jedenfalls anders ausge­fallen sein.

Die Beschränkung der Ueberproduktion, sowie die Ar­beiterschutzgesetzgebung sind aber erfolgreich nur dann denk­bar, wenn sie auf internationaler Basis, auf dem Wege der internationalen Verständigung getroffen werden. Neben den

Wasser ganz verwischt. Lagen doch die Briefe vier Monate lang im Wasser. Gleichzeitig fanden die Fischer im Füreder Hafen auch die Doppelflinte des Herrn v. Levetinczy; sie war in ihrem Net stecken geblieben. Damit war auch der ganze Vorgang aufgeklärt.

Der alte Galambos erinnert sich jetzt ganz gut an Alles. Der gnädige Herr hatte ihm selber gesagt, wenn in der Nacht Füchse und Wölfe aus den Bergen an die offenen Stellen des See's tommen sollten, werde er mit seiner Flinte hinausgehen und ihnen eins auf den Pelz brennen. Nun entfannen sich auch Viele, daß in jener Nacht ein Schnee­gestöber über den Balaton gegangen sei, das nur kurze Zeit anhielt; ohne 3weifel trug das die Schuld an dem Unfall des edlen Herrn; der Schnee schlug ihm ins Gesicht; er be= merkte den Eisriß nicht, und fiel hinein und gerieth unter das Eis.

Als Timea die erste Kunde von dem Vorfall erhielt, reifte sie sogleich nach Siofok und wohnte persönlich der ge­richtlichen Verhandlung bei. Als sie die Kleider ihres Mannes erblickte, wurde sie zweimal ohnmächtig, man konnte sie kaum wieder zum Bewußtsein bringen. Dennoch hielt sie Stand. Sie war anwesend, als die entstellten Ueberreste in den Bleisarg gelegt wurden, und erkundigte sich angelegentlich nach dem Trauring, dieser war jedoch verloren. An der nach dem Trauring, dieser war jedoch verloren. An der Leiche fehlten die Finger.

Timea ließ die theueren Ueberrefte nach Komorn bringen und in der prachtvollen Familiengruft beiseßen, mit allem firchlichen Pomp, den der Ritus der protestantischen Kirche, welcher der Verstorbene angehört hatte, aufzubringen ver­mochte. Auf dem mit schwarzem Sammet überzogenen Sarg waren Name und Jahreszahl mit filbernen Nägeln ausge­schlagen. Städtische Senatoren und Gerichtstafelbeifiter des Komitats hoben ihn auf den Todtenwagen. Auf dem Sarge Tagen fein adeliger Säbel mit einem Lorbeerkranz und die Dekoration des ungarischen St. Stephan- Ordens, des italienischen Mauritius Ordens und des brasilianischen Annun­

Rücksichten auf die wirklich industriellen Bedürfnisse hätte der deutsche Kanzler auch an die Interessen der Kulturent­wickelung denken müssen. Er hatte jedoch auch in dieser Richtung den Weg verloren, sein Hauptgesichtspunkt ist so= wohl in der Frage des Normalarbeitstages, als auch in allen anderen des Arbeiterschutzes ein scheinbarer Lohnaus­fall. Es ist für ihn wie für die Reichsregierung maßgebend, daß der Arbeiter durch die zu seinen Gunsten projektiren Schußmaßregeln momentan eine Einbuße am Lohn erleiden könnte. Welcher Gewinn aber für ihn dabei in Aussicht steht, was das ganze Volk dabei gewinnen könnte, darnach frägt er nicht. An dem erwähnten Gedanken eigensinnig festhaltend, befindet er sich in Bezug auf den Arbeiterschutz schließlich ganz allein und in schroffem Gegensatz nicht nur zur Arbeiterschaft, sondern auch zur Intelligenz des Volkes, die im Reichstage verkörpert ist und immer stürmischer und dringender von der Reichsregierung den Arbeiterschutz, aller­dings einen beschränkten, fordert.- Besaß die Reichs­regierung für die wirklichen Lebensinteressen des ar= beitenden Volkes auch kein tieferes Verständniß, so konnte ihr doch unmöglich die Degeneration verborgen bleiben, welche das schrankenlose Wirthschaftssystem herauf­beschworen hat und die auf ihrem verheerenden Gange teinen Staat verschont. Wenn Deutschland heute auch noch seinen Bedarf an militärischen Kräften reichlich zu decken vermag, so ist die Degeneration doch schon in allen seinen Staaten da und bei Fortdauer der heutigen Zustände ist der Augen­blick mit Sicherheit vorauszusehen, in welchem der mächtigste Militärstaat Europas inne werden muß, daß er auch nur ein Koloß auf thönernen Füßen und daß die Kraft des Voltes zerrüttet ist. Die Degeneration zeigt sich ganz be sonders da, wo der Industriealismus am schrankenlosesten herrscht.- Die deutschen Staatsmänner seien nur auf Desterreich verwiesen, das auch nicht aus reiner Liebe zum arbeitenden Volfe zu seinem weitgehenden Arbeiterschutze ge­langte, vielmehr der zwingenden Nothwendigkeit gefolgt ist, der Degeneration einen Damm entgegenzusehen.

Bei dieser Sachlage durfte die Schweiz darauf rechnen, daß die deutsche Regierung alle Wenn und Aber politischer Natur bei Seite seßen und ihrer Einladung rücksichtslos folgen werde, zum Mindesten auf denjenigen Gebieten, auf welchen sie selbst schon eine nicht unbedeutende Gesetzgebung besitzt, die eine bequeme Ueberleitung zu dauernd besseren Buständen bilden könnte, wie sie durch die internationale Konferenz geschaffen werden sollten. Die deutschen Offi­ziösen wollen die Welt glauben machen, als werde der Schweiz durch das Fernbleiben Deutschlands von der Kon­ferenz ein besonderer Verdruß bereitet. Sie irren indeß ge= waltig; sie führen ein zweischneidiges Schwert und verlegen fich dabei selber mehr als die Schweiz . Die Fabrikgesetz­gebung derselben ist nämlich so fest eingelebt, daß Niemand mehr daran denkt, sie zu beseitigen. Das Fernbleiben Deutschlands von der Konferenz, sogar das Scheitern der­

ziata- Ordens. Die filbernen Quaften des Sargtuches hielten die Vizegespane; 31: beiden Seiten des Leichenwagens gingen Honorationen der Stadt. Dem Sarg voraus zogen die gesammte Schuljugend, die Geistlichkeit, die Bünfte mit ihren Fahnen, dann die ungarische und deutsche uniformirte Bürgergarde in Waffen und bei gedämpftem Trommelschall; hinter dem Sarge aber folgten alle Damen der Stadt, schwarz gekleidet, darunter die trauende Wittwe, mit dem weißen Antlig und verweinten Augen; die Celebritäten des Landes und der Kaiserstadt, die Militärnotabilitäten; selbst Se. Majestät hatte sich durch einen Bevollmächtigten in dem Leichenkondukt des gefeierten Mannes vertreten lassen. und hintendrein wogte eine unübersehbare Volksmenge. Unter dem Geläute aller Glocken bewegte sich der Bug durch die ganze Stadt. Und alle Glocken und alle Menschenzungen ver­künden, daß man jetzt einen Mann begräbt, wie seines Gleichen hier nicht mehr geboren werden wird: einen Wohl= thäter des Volkes, eine Zierde der Nation, einen treuen Gatten, den Gründer vieler großartigen Stiftungen.

Der Goldmann" wird zu Grabe getragen. Frauen, Männer, Kinder geben ihm zu Fuß das Geleit durch die ganze Stadt bis zum entfernten Friedhofe. Auch Athalie ist im Leichengefolge. Als man den Sarg in die geöffnete Gruft hinabträgt, steigen auch die nächsten Freunde, Ver­wandte, Verehrer des vielbetrauerten Mannes ihm nach in die Gruft.

Unter diesen auch der Major, Herr Katschula. Im Ge­dränge auf der engen Treppe berührt er sich ganz nahe mit Timea und Athalie. Als man aus der Gruft wieder heraussteigt, wirft Athalie sich auf die den Sarg bergende Nische, und verlangt, man möge auch sie jetzt begraben. 3um Glück ist Herr Johann Fabula dort, der die schöne Dame von der Erde aufhebt, sie auf seinem Arm zurück ans Tageslicht trägt und dann der staunenden Voltsmenge er­klärt, wie sehr das Fräulein den Seligen geliebt habe, der ihr ein zweiter Vater gewesen.